GEBRAUCHSINFORMATION MARBONOR SOLO 100 mg/ml Injektionslösung für Rinder 1. NAME UND ANSCHRIFT DES ZULASSUNGSINHABERS UND, WENN UNTERSCHIEDLICH DES HERSTELLERS, DER FÜR DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST Norbrook Laboratories Ltd. Station Works BT35 6JP NEWRY VEREINIGTES KÖNIGREICH 2. BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS Marbonor SOLO 100 mg/ml Injektionslösung für Rinder Marbofloxacin Bezeichnung des Tierarzneimittels in anderen Mitgliedsstaaten Marbonor (Spanien) Boroflox (Italien) 3. WIRKSTOFFE(E) UND SONSTIGE BESTANDTEILE 1 ml Injektionslösung enthält: Wirkstoff: Marbofloxacin 100,0 mg Sonstige Bestandteile, deren Kenntnis für eine zweckmäßige Verabreichung des Mittels erforderlich ist: Metacresol 2,0 mg 3-Sulfanylpropan-1,2-diol 1,0 mg Klare gelbe bis bernsteinfarbene Lösung 4. ANWENDUNGSGEBIETE Zur Behandlung von Atemwegserkrankungen, die durch Marbofloxacinempfindliche Stämme von Pasteurella multocida, Mannheimia haemolytica und Histophilus somni verursacht werden. 5. GEGENANZEIGEN Nicht anwenden bei Resistenz des beteiligten Zielerregers gegenüber anderen Fluorchinolonen (Kreuzresistenz). Nicht anwenden bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Fluorchinolonen oder einem der sonstigen Bestandteile. 6. NEBENWIRKUNGEN Fluorchinolone sind dafür bekannt, Arthropathien zu verursachen. Diese Nebenwirkung wurde jedoch bei Rindern, denen Marbofloxacin verabreicht wurde, nicht beobachtet. Die intramuskuläre Injektion kann vorübergehende lokale Reaktionen wie Schmerzen und Schwellung sowie entzündliche Läsionen an der Injektionsstelle zur Folge haben, die für mindestens 12 Tage nach der Injektion bestehen bleiben. Bei Rindern wurden keine anderen Nebenwirkungen beobachtet Falls Sie Nebenwirkungen, insbesondere solche, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt sind, bei Ihrem Tier feststellen, teilen Sie diese Ihrem Tierarzt oder Apotheker mit. 7. ZIELTIERART(EN) Rind 8. DOSIERUNG FÜR JEDE TIERART, ART UND DAUER DER ANWENDUNG Die empfohlene Dosis beträgt 8 mg/kg Körpergewicht (2 ml/25 kg KGW) als einmalige intramuskuläre Injektion. Beträgt das zu injizierende Volumen mehr als 20 ml, ist es auf zwei oder mehr Injektionsstellen aufzuteilen. 9. HINWEISE FÜR DIE RICHTIGE ANWENDUNG Der Flaschenstopfen kann bis zu 35-mal durchstochen werden. Der Anwender sollte entsprechend dem Körpergewicht des/der zu behandelnden Tiere(s) die am besten geeignete Flaschengröße wählen. 10. WARTEZEIT Essbare Gewebe: Milch: 11. 3 Tage 72 Stunden BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren. Nicht über 25° C lagern. Vor Licht schützen. Haltbarkeit nach Anbruch des Behältnisses: 28 Tage. Das Arzneimittel nach Ablauf des auf Behältnis und äußerer Umhüllung angegebenen Verfalldatums nicht mehr verwenden. 12. BESONDERE WARNHINWEISE Bei der Anwendung des Tierarzneimittels sind die amtlichen und örtlichen Richtlinien über den Einsatz von Antibiotika zu beachten. Fluorchinolone sollten der Behandlung von Erkrankungen vorbehalten bleiben, die schlecht auf andere Antibiotikaklassen angesprochen haben bzw. bei denen mit einem unzureichenden Ansprechen zu rechnen ist. Fluorchinolone sollten möglichst nur nach erfolgter Empfindlichkeitsprüfung angewendet werden. Eine von den Vorgaben in der Fachinformation abweichende Anwendung des Tierarzneimittels kann die Prävalenz von Bakterien, die gegen Fluorchinolone resistent sind, erhöhen und die Wirksamkeit von Behandlungen mit anderen Chinolonen infolge möglicher Kreuzresistenzen vermindern. Studien an Labortieren (Ratten und Kaninchen) ergaben keine Hinweise auf Marbofloxacin bedingte teratogene, embryotoxische oder maternotoxische Wirkungen. Bei Kühen wurde die Unbedenklichkeit des Tierarzneimittels in einer Dosierung von 8mg/kg hinsichtlich der Auswirkungen auf die Trächtigkeit oder auf Saugkälber nicht untersucht. Die Anwendung sollte daher nur nach einer Nutzen-Risiko-Abschätzung durch den behandelnden Tierarzt erfolgen. Nach Verabreichung der dreifachen empfohlenen Dosis wurden keine Anzeichen einer Überdosierung beobachtet. Bei Überdosierung können als klinische Anzeichen neurologische Störungen auftreten. Diese sollten symptomatisch behandelt werden. Die empfohlene Dosis darf nicht überschritten werden. 13. BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DEN ANWENDER Personen mit einer bekannten Überempfindlichkeit gegenüber (Fluor)chinolonen sollten jeglichen Kontakt mit dem Tierarzneimittel vermeiden. Bei Kontakt mit Haut oder Augen, betroffene Partien gründlich mit Wasser spülen. Bei der Verwendung der Tierarzneimittels nicht essen, trinken oder rauchen. Nach der Anwendung Hände waschen. Eine versehentliche Selbstinjektion kann zu einer leichten Irritation führen. Bei versehentlicher Selbstinjektion oder Einnahme ist umgehend ärztlicher Rat einzuholen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen. 14. BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE ENTSOERGUNG VON NICHT VERWENDETEM ARZNEIMITTEL ODER VON ABFALLMATERIALIEN, SOFERN ERFORDERLICH Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden. 15. GENEHMIGUNG DER PACKUNGSBEILAGE Oktober 2013 16. WEITERE ANGABEN Packungsgrößen: 20-, 50-, 100-, 250- und 500-ml Braunglas-Durchstechflasche (Typ II) 60-, 100-, 250- und 500-ml braune Co-Ex (Polypropylen) – PolymerKunststoffflaschen Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht. Verschreibungspflichtig. Marbofloxacin ist ein synthetisches, bakterizid wirkendes Antiinfektivum, das zur Gruppe der Fluorchinolone gehört, die durch Hemmung der DNAGyrase wirken. Es besitzt in vitro ein breites Wirkungsspektrum gegen grampositive und gramnegative Bakterien. Gegenüber Krankheitserregern, die 2004 während einer klinischen Feldstudie in Frankreich, Deutschland, Spanien und Belgien bei Rindern mit Atemwegserkrankungen isoliert wurden, zeigte Marbofloxacin eine gute In-vitro-Aktivität: Die MHK-Werte liegen für M. haemolytica zwischen 0,015µg/ml und 0,25 µg/ml (MHK90 = 0,124 µg/ml; MHK50 = 0,025 µg/ml), für P. multocida zwischen 0,004µg7ml und 0,12µg/ml (MHK90 = 0,022µg/ml; MHK50 = 0,009 µg/ml) und für Histophilus somni zwischen 0,015 µg/ml und 2 µg/ml. Stämme mit einem MHK-Wert ≤ 1 µg/ml sind als empfindlich, Stämme mit einem MHK-Wert ≥ 4 µg/ml sind als resistent gegenüber Marbofloxacin einzustufen. Die Resistenz gegenüber Fluorchinolonen basiert auf chromosomaler Mutation mit drei Mechanismen: Abnahme der Bakterienwandpermeabilität, Expression von Effluxpumpen oder Mutation von Enzymen, die für die Molekülbindung verantwortlich sind. Nach einmaliger intramuskulärer Verabreichung der empfohlenen Dosis von 8 mg/kg an Rinder wird die maximale MarbofloxacinPlasmakonzentration (Cmax) von 7,3 µg/ml in 0,78 h (Tmax) erreicht. Die Bioverfügbarkeit von Marbofloxacin beträgt annähernd 100 %. Die Bindung an Plasmaproteine beträgt etwa 30 %. Marbofloxacin wird langsam (T1/2β = 15,60 h), vorrangig in der aktiven Form über Urin und Fäzes ausgeschieden. Mitvertrieb Merial GmbH Am Söldnermoos 6 D-85399 Hallbergmoos