Lösungen zu Kapitel 11 Lösung zu Aufgabe 1: (a) Die Braut steht immer in der Mitte. Daher gibt es 4! = 24 Möglichkeiten, wie sich die anderen 4 Personen aufstellen können. (b) Da das Brautpaar eine Einheit bildet, können 4 Objekte permutiert werden. Außerdem können Braut und Bräutigam die Plätze tauschen. Insgesamt gibt es also 2 · 4! = 48 mögliche Aufstellungen. (c) Die drei Trauzeugen können sich beliebig in der Mitte aufstellen. Braut und Bräutigam stehen außen und können dabei die Plätze tauschen. Es gibt also 2 · 3! = 12 mögliche Positionen. (d) In diesem Fall gibt es 5! = 120 mögliche Aufstellungen. Lösung zu Aufgabe 2: Bei dieser Aufgabe handelt es sich um eine k-Kombination mit Wiederholung von n Elementen. Dabei ist k = 12 und n = 3. Nach Satz 11.2 gibt es hierfür 1 14 14 3 + 12 − 1 n+k−1 = · 14 · 13 = 91 = = = C ∗ (n, k) = 2 12 12 k 2 Möglichkeiten. Lösung zu Aufgabe 3: Nach Satz 11.6 gibt es i Fn,m = m n¯ = 53¯ = 5 · 4 · 3 = 60 injektive Abbildungen g : N → M und s Fm,n = n! · Sm,n = 3! · S5,3 = 6 · 25 = 150 surjektive Funktionen f : M → N . Lösung zu Aufgabe 4: Es gibt 93 = 729 Zahlen im Bereich 000, 001, . . . , 999, die keine 7 enthalten. Die gesuchte Wahrscheinlichkeit beträgt daher 729 1000 = 0,729. Lösung zu Aufgabe 5: Es gibt insgesamt 32 4 Möglichkeiten, vier Karten dem Spiel 32−8 8 4 · 0 , 32 4 zu entnehmen. Die Wahrscheinlichkeit, keine Kreuzkarte zu ziehen, beträgt 32−8 8 · die, genau eine Kreuzkarte zu ziehen, 3 32 1 . Die gesuchte Wahrscheinlichkeit ist 4 daher 24 8 24 8 · + · 4571 4 0 3 1 = = 0,254. 1− 32 17980 4 1 2 Lösungen zu Kapitel 11 Lösung zu Aufgabe 6: Die gesuchte Wahrscheinlichkeit beträgt 4 5 6 · · 15 15 · 5 · 1 0 1 2 = = 0,165. = 15 455 91 3 Lösung zu Aufgabe 7: Wir zeigen die Aussage durch vollständige Induktion über n. Für n ≤ 1 ist die Aussage trivial. Für n = 2 lautet sie P(A1 ∪ A2 ) = P(A1 ) + P(A2 ) − P(A1 ) ∩ P(A2 ) für alle Ereignisse A1 und A2 . Wir zerlegen A1 ∪ A2 in die disjunkten Mengen A 1 und A2 \ A1 und erhalten mit Satz 11.8(d) P(A1 ∪ A2 ) = P(A1 ) + P(A2 \ A1 ) = P(A1 ) + P(A2 ) − P(A1 ) ∩ P(A2 ). Es seien A1 , A2 , A3 , . . . , An+1 ∈ B gegeben. Der Fall n = 2 liefert zunächst P(A1 ∪ . . . ∪ An ∪ An+1 ) = P((A1 ∪ . . . ∪ An ) ∪ An+1 ) = P(A1 ∪ . . . ∪ An ) + P(An+1 ) − P((A1 ∪ . . . ∪ An ) ∩ An+1 ) = P(A1 ∪ . . . ∪ An ) + P(An+1 ) − P((A1 ∩ An+1 ) ∪ . . . ∪ P(An ∩ An+1 )). Nach Induktionsvoraussetzung ist P((A1 ∩ An+1 ) ∪ . . . ∪ P(An ∩ An+1 )) n X = (−1)k+2 k=1 X 1≤i 1 <...<i k ≤n P(Ai1 ∩ . . . ∩ Aik ∩ An+1 ). Die Induktionsbehauptung folgt aus P(A1 ∪ . . . ∪ An ∪ An+1 ) = P(A1 ∪ . . . ∪ An ) + P(An+1 ) n X X − (−1)k+2 P(Ai1 ∩ . . . ∩ Aik ∩ An+1 ) 1≤i 1 <...<i k ≤n k=1 = n X = 1≤i 1 <...<i k ≤n k=1 − n X (−1)k+2 k=1 n+1 X k=1 X (−1)k+1 (−1)k+1 P(A1 ∩ . . . ∩ An ) + P(An+1 ) X 1≤i 1 <...<i k ≤n X 1≤i 1 <...<i k ≤n+1 P(Ai1 ∩ . . . ∩ Aik ∩ An+1 ) P(Ai1 ∩ . . . ∩ Aik ). Lösungen zu Kapitel 11 3 Lösung zu Aufgabe 8: Die Wahrscheinlichkeit, dass alle k Versuchsausgänge ver- schieden sind, beträgt n n−1 n − (k − 1) nk n! · ··· = ¯k = . n n n n (n − k)! n k Damit ergibt sich die Wahrscheinlichkeit, dass mindestens zwei Ausgänge gleich sind, zu n! 1− . (n − k)! n k n! (n−k)! n k ≥ n! 1 ≤ k (n − k)! n 2 Gesucht ist also der kleinste Wert k, für den 1 − k0 = min k 1 2 ist, das heißt, . √ Ohne Beweis erwähnen wir, dass k 0 näherungsweise 1,2 m ist. In der folgenden Ta√ belle sind einige Werte für m, k 0 und 1,2 m aufgeführt. √ m k0 1,2 m 100 13 12 400 24 24 900 36 36 1600 48 48 2500 60 60 10000 119 120 Wenn 100 Ausgänge möglich und gleich wahrscheinlich sind und das Experiment 13mal ausgeführt wird, dann beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass mindestens zwei Ausgänge identisch sind, also bereits über 50 %. Lösung zu Aufgabe 9: A : Augensumme ist 7, P(A) = 16 . B : Augensumme ist ungerade, P(B) = 21 . Da A ∩ B = A ist, gilt P(A | B) = A∩B == B 1 6 1 2 = 1 . 3 4 Lösungen zu Kapitel 11 Lösung zu Aufgabe 10: A : mindestens 4 Richtige. B : genau 5 Richtige. A ∩ B = B. 6 43 6 43 6 43 + + 493 4 0 2 6 5 1 = P(A) = , 49 499422 6 6 43 43 1 5 , P(B) = = 49 2330636 6 P(B | A) = P(B) 43 499422 129 P(A ∩ B) = = · = = 0,0187. P(A) P(A) 2330636 493 6902 Die gesuchte Wahrscheinlichkeit beträgt 1,87 %. Lösung zu Aufgabe 11: A : Das Gerät fällt im Laufe des Jahres aus. Ā : Das Gerät funktioniert ein Jahr lang einwandfrei. 1 12 16245775 = P(A) = 1 − P( Ā) = 1 − 1 − = 0,968. 4 16777216 Das Gerät fällt im Laufe des Jahres mit einer Wahrscheinlichkeit von 96,8 % aus. Lösungen zu Kapitel 11 5 Lösung zu Aufgabe 12: (a) A : bei 4 Würfen mindestens eine 6 zu werfen. B : bei 24 Würfen mit zwei Würfeln mindestens eine Doppelsechs zu erzielen. 4 5 = 0,51775. P(A) = 1 − 6 P(B) = 1 − 35 36 24 = 0,49140. Das Ereignis B ist wahrscheinlicher. (b) Es sind noch höchstens zwei Würfe zu absolvieren. B gewinnt nur dann, wenn zweimal die „0“ erscheint. Hierfür beträgt die Wahrscheinlichkeit 14 . A gewinnt also mit der Wahrscheinlichkeit 34 , B mit der Wahrscheinlichkeit 14 . Der Einsatz muss daher im Verhältnis 3 : 1 zugunsten von A aufgeteilt werden. (c) Es sei n die Anzahl der Würfe. Nach (a) müssen wir die Ungleichung n 35 1 1− > 36 2 n lösen. Wir erhalten ( 35 36 ) < 1 2 und hieraus n > log 35 36 1 2 = 24,605. Man benötigt daher mindestens 25 Würfe, um mit der Wahrscheinlichkeit zu erreichen. 1 2 eine Doppelsechs Lösung zu Aufgabe 13: Die Wahrscheinlichkeit, dass von n erzeugten Chips mindestens ein Chip defekt ist, beträgt 95 n 1− . 100 Wir müssen daher die Ungleichung 1− 95 100 n ≥ 1 2 lösen und erhalten n ≥ 13,51. Das heißt, es müssen mindestens 14 Chips hergestellt werden, um mindestens einen defekten Chip zu erhalten. 6 Lösungen zu Kapitel 11 Lösung zu Aufgabe 14: Mit A, B und C bezeichnen wir die Ereignisse, dass der Chip von der ersten, zweiten beziehungsweise dritten Firma geliefert wurde. D sei das Ereignis, dass der Chip defekt ist. Nach Voraussetzung ist P(A) = 0,2, P(B) = 0,3 und P(C) = 0,5. Den Ausschussquoten entsprechen die Wahrscheinlichkeiten P(D|A) = 0,15, P(D|B) = 0,18 und P(D|C) = 0,09. Gesucht ist die bedingte Wahrscheinlichkeit P(A|D) von A unter der Bedingung D. Wenn wir die gegebenen Werte in die Formel von Satz 11.14 einsetzen, erhalten wir P(D|A) · P(A) P(D|A) · P(A) + P(D|B) · P(B) + P(D|C) · P(C) 0,15 · 0,2 10 = = = 0,233. 0,15 · 0,2 + 0,18 · 0,3 + 0,09 · 0,5 43 P(A|D) = Analog erhalten wir P(B|D) = 18 43 = 0,419 und P(C|D) = 15 43 = 0,349. Lösung zu Aufgabe 15: Gegeben sei eine Menge . (a) Es sei M ⊆ P () ein Mengensystem. Die Potenzmenge P () ist trivialerweise eine σ -Algebra, die M umfasst. Da der Durchschnitt von σ -Algebren wiederum eine σ -Algebra ist, bildet der Durchschnitt σ (M) aller σ -Algebren, die M enthalten, wiederum eine σ -Algebra, die M enthält. Offenbar ist σ (M) die kleinste σ -Algebra, die M umfasst. (b) Es gilt offensichtlich σ (M) = {∅, A, Ā, }. (c) Für jede Zahl x ∈ ist \ 1 {x} = [x, x + ). n n≥1 Daher enthält die Borel’sche σ -Algebra alle einelementigen Mengen. Da alle σ Algebren unter endlichen und abzählbar unendlichen Vereinigungen abgeschlossen sind, gehören auch alle endlichen und alle abzählbar unendlichen Mengen zur Borel’schen σ -Algebra. Aus der Gleichung [a, b] = [a, b) ∪ {b} erkennen wir, dass auch alle abgeschlossenen Intervalle dazugehören. Schließlich zeigt ¯ (a, b) = [a, b) ∩ {b}, dass auch die offenen Intervalle zur Borel’schen σ -Algebra gehören. Lösungen zu Kapitel 11 7 Lösung zu Aufgabe 16: Z = {z 1 , z 2 , z 3 , . . .} sei die Wertemenge der Zufallsvaria- beln X · Y . Die Behauptung ergibt sich aus X z k · P(X · Y = z k ) E(X · Y ) = k≥1 = = = X k≥1 X zk X xi · y j =z k X k≥1 xi · y j =z k X i P(X = xi , Y = y j ) xi · y j · P(X = xi ) · P(Y = y j ) (xi P(X = xi )) · = E(X) · E(Y ). X j y j P(Y = y j ) Lösung zu Aufgabe 17: Aussage (a) von Satz 11.18 wurde bereits im Buchtext bewiesen. Zum Nachweis von (b) nehmen wir zunächst die folgende Umformung vor: (X+Y − E(X + Y ))2 = (X + Y − E(X) − E(Y ))2 = ((X − E(X)) + (Y − E(Y )))2 = (X − E(X))2 + (Y − E(Y ))2 + 2(X − E(X))(Y − E(Y )) = (X − E(X))2 + (Y − E(Y ))2 + 2(XY − E(X)Y − E(Y )X + E(X)E(Y )). Da nach (a) von Satz 11.18 Var(X) = E((X − E(X))2 ) für alle Zufallsvariablen X gilt, erhalten wir (b), wenn wir in dieser Gleichung links und rechts den Erwartungswert bilden: Var(X + Y ) = E(X + Y − E(X + Y ))2 ) = Var(X) + Var(Y ) + 2(E(XY ) − E(X)E(Y ) − E(Y )E(X) + E(X)E(Y )) = Var(X) + Var(Y ) + 2E(XY ) − 2E(X)E(Y ). Unter Benutzung der Gleichungen 11.15 und 11.16 zeigen wir jetzt (c): Var(a X + b) = E((a X + b − E(a X + b))2 ) = E((a X + b − a E(X) − b)2 ) = E((a X − a E(X))2 ) = E(a 2 (X − E(X))2 ) = a 2 E((X − E(X))2 ) = a 2 Var(X). 8 Lösungen zu Kapitel 11 Lösung zu Aufgabe 18: Es sei X die Zufallsvariable „Anzahl der Einsen bei 100 Würfen“. Wir berechnen zunächst die genaue Wahrscheinlichkeit und schätzen sie anschließend mit der Ungleichung von Tschebyschew ab. Der genaue Wert ergibt sich zu X 1 1 100 < <5 = P X − P − 100 6 20 6 2 2 = P 11 < X < 21 3 3 21 X 100 1 k 5 100−k = 1 6 6 6 k=12 = 0,822097. Der numerische Wert dieser Summe wurde mit einem Computeralgebrasystem ermittelt. Einfacher, aber weniger genau, erhalten wir eine Abschätzung mit der Ungleichung von Tschebyschew. Es sei Hn die relative Häufigkeit eines Ereignisses mit der Wahrscheinlichkeit p in einer Bernoulli-Kette der Länge n. Ist na > 0, dann lautet die Ungleichung von Tschebyschew bzw. a np(1 − p) P |Hn − p| ≥ ≤ n a2 np(1 − p) a ≥1− P |Hn − p| < . n a2 Wenn wir die Werte einsetzen, erhalten wir X 100 · 16 · 65 5 1 5 4 ≥ 1− P − < = 1 − = = 0,444444. 100 6 100 25 9 9 Dies bedeutet, dass mit einer Wahrscheinlichkeit, die größer als 0,444 ist, beim hundertfachen Wurf eines Würfels die relative Häufigkeit der geworfenen Einsen im Intervall 7 13 1 1 1 1 = = (0,117, 0,217) − , + , 6 20 6 20 60 60 liegt. Lösungen zu Kapitel 11 9 Lösung zu Aufgabe 19: Es seien X i , i = 1, . . . , n, paarweise unabhängige und 2 gleichverteilte Zufallsvariable mit E(XP i ) = µ und Var(X i ) = σ für alle i = 1, . . . , n. n 1 Für das arithmetische Mittel X̄ n = n i =1 X i nimmt die Ungleichung von Tschebyschew die Form σ2 P X̄ n − µ < a ≥ 1 − 2 na bzw. σ2 P X̄ n − µ ≥ a ≤ 2 na an. Gesucht ist also die kleinste Zahl n, für die P X̄ n − 3,5 < 0,25 ≥ 0,6 = 1 − 0,4 gilt. Wir setzen hierin a = 0,25 ein. Die Varianz der Zufallsvariable „Augenzahl beim 2 −1 Wurf eines Würfels“ besitzt nach Tabelle 11.2 den Erwartungswert σ 2 = 6 12 = 35 12 , da eine Gleichverteilung vorliegt. Damit wird die Ungleichung zu das heißt, P X̄ n − 3,5 < 0,25 ≥ 1 − 35 12 n · ( 41 )2 4 35 ≤ ·n· 12 10 bzw. ≥ 0,6 = 1 − 4 , 10 2 1 4 35 · 10 · 4 = 116,7. 12 Wirft man also mindestens 117-mal, dann ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass das arithmetische Mittel der Augenzahlen vom Erwartungswert 3,5 um weniger als 0,25 abweicht, mindestens 0,6. n≥ 10 Lösungen zu Kapitel 11 Lösung zu Aufgabe 20: Es sei m die Länge von a und n die Länge von b. Ohne Beschränkung der Allgemeinheit sei m ≤ n. Nachdem die while-Schleife in Schritt 2 i-mal durchlaufen wurde, gilt a + b = inv(c) + β i · e + β i · (a 0 + b0 ). Nach Ausführung von Schritt 2 ist daher a + b = inv(c) + β m · e + β m · (b0 ). Wenn die while-Schleife in Schritt 3 j-mal durchlaufen wurde, gilt a + b = inv(c) + β m+ j · e + β m+ j · b0 . Wenn am Ende von Schritt 3 der Übertrag e = 0 ist, müssen also nur noch c und b 0 aneinandergefügt werden. Im Fall e = 1, das heißt, b 0 ist abgearbeitet, wird e vorne angefügt. Dieser Beweis wurde [83] entnommen. Lösung zu Aufgabe 21: (a) Der ungünstigste Fall tritt ein, wenn die Fächer x 1 , . . . , x n2 besetzt sind. Der Algorithmus benötigt dann n2 + 1 = O(n) Schritte. (b) Die Wahrscheinlichkeit, dass der Las-Vegas-Algorithmus nach 10 Versuchen kein freies Fach gefunden hat, beträgt 1 1 1 · ··· = 2 2 2 10 1 1 = = 0,00098. 2 1024 Die Wahrscheinlichkeit, dass der Las-Vegas-Algorithmus niemals ein freies Fach findet, ist ∞ n X 1 1 1 1 = 1 − 1 = 0, 1− + · +... = 1 − 2 2 2 2 n=1 trotzdem kann dieser Fall natürlich eintreten. Lösungen zu Kapitel 11 Lösung zu Aufgabe 22: Die Berechnung des unbestimmten Integrals ergibt 5 2x 2 + x − 1 dx = 2x + ln(x 2 − 2x + 2) + c. 2 x 2 − 2x + 2 Z Da f (x) > 0 für 2 ≤ x ≤ 4 gilt, ist der gesuchte Flächeninhalt Z 4 2 2x 2 + x − 1 5 5 dx = 8 + ln(10) − 4 − ln(2) 2 2 x 2 − 2x + 2 5 = 4 + (ln(10) − ln(2)) 2 5 = 4 + ln(5) 2 ≈ 8,024. 11 12 Lösungen zu Kapitel 11 Lösung zu Aufgabe 23: Wir berechnen zunächst den Erwartungswert. Es gilt Z +∞ Z b x dx b − a a −∞ (b + a)(b − a) b+a 1 (b2 − a 2 ) = = . = 2(b − a) 2(b − a) 2 E(X) = xϕ(x) dx = Die Varianz ist Var(X) = Z = Z +∞ −∞ b a (x − µ)2 ϕ(x) dx x− 1 = b−a a+b 2 2 1 dx b−a 1 3 1 (b − a 3 ) − (b2 − a 2 )(a + b) + 3 2 a+b 2 2 (b − a) ! 1 2 1 1 (b + ab + a 2 ) − (b + a)2 + (b + a)2 3 2 4 a 2 − 2ab + b2 = 12 (b − a)2 = . 12 = Lösung zu Aufgabe 24: Es sei die Dichtefunktion ϕ(x) = ( 0, 1 − 12 x , 2e falls x ≤ 0, falls x > 0 für alle x ∈ gegeben. (a) Der Erwartungswert einer exponentialverteilten Zufallsvariablen mit dem Parameter λ beträgt E(X) = λ1 . In der Aufgabe ist λ = 12 , das heißt, es ist E(X) = 2. Man muss also im Mittel 2 Zeiteinheiten auf die Geldausgabe warten. (b) Die Wahrscheinlichkeit beträgt Z 5 0 5 1 −1x e 2 dx = 1 − e 2 = 0,9179. 2 Lösungen zu Kapitel 11 13 Lösung zu Aufgabe 25: Wir berechnen zunächst die Ableitungen der Dichtefunktion. 1 x−µ 2 1 √ e− 2 ( σ ) , σ 2π (x − µ) − 1 ( x−µ )2 0 ϕµ,σ (x) = − √ e 2 σ , σ 3 2π 1 x−µ 2 (x − µ)2 − 1 ( x−µ )2 1 00 ϕµ,σ (x) = − √ e− 2 ( σ ) + e 2 σ , √ σ 3 2π σ 5 2π 3(x − µ) − 1 ( x−µ )2 (x − µ)3 − 1 ( x−µ )2 000 ϕµ,σ (x) = − e 2 σ e 2 σ . √ √ σ 5 2π σ 7 2π ϕµ,σ (x) = Offensichtlich gilt ϕµ,σ (x) > 0 für alle x ∈ , so dass ϕµ,σ keine Nullstellen besitzt. 0 . Da ϕ 00 (µ) < 0 ist, liegt bei (µ, √1 ) x = µ ist die einzige Nullstelle von ϕµ,σ µ,σ σ 2π ein Maximum vor. Die Nullstellen der zweiten Ableitung, das heißt die Lösungen von 00 (x) = 0, sind µ + σ und µ − σ . Da für diese Werte die dritte Ableitung von Null ϕµ,σ verschieden ist, sind (µ + σ, √1 ) und (µ − σ, √1 ) Wendepunkte. σ 2π e σ 2π e ϕµ,σ (x) µ−σ µ µ+σ Da ϕµ,σ (µ + h) = ϕµ,σ (µ − h) für alle h ∈ gilt, ist ϕµ,σ symmetrisch zur Achse x = µ. Man sieht sofort, dass lim x→∞ ϕµ,σ (x) = limx→−∞ ϕµ,σ (x) = 0 ist. 14 Lösungen zu Kapitel 11 Lösung zu Aufgabe 26: (a) Wegen der Symmetrie der Normalverteilung ist µ = 50+90 cm = 70 cm. Weiter 2 gilt 90 − 70 20 =1−8 . 0,03 = P(X > 90) = 1 − Fµ,σ (90) = 1 − 8 σ σ Da 8(1,8808) = 0,97 ist, ergibt sich 20 cm = 10,63 cm. 1,8808 = 0,8264. Daher sind 82,64 % der Werk(b) Es ist P(X > 60) = 1 − 8 60−70 10,63 stücke größer als 60 cm. 60−70 (c) Es ist P(60 ≤ X ≤ 70) = 8 70−70 − 8 = 0,3264. Daher sind 10,63 10,63 32,64 % der Werkstücke zwischen 60 cm und 70 cm groß. σ = Lösung zu Aufgabe 27: Es ist n = 10, µ = 10 · 3,5 = 35, σ = (b) (c) 30,5−µ = 0,202, σ 40,5−µ − 8 29,5−µ = 0,692, P(30 ≤ X ≤ 40) ≈ 8 σ σ − 8 36,5−µ = 0,069. P(X = 37) ≈ 8 37,5−µ σ σ (a) P(X ≤ 30) ≈ 8 q 10 · 35 12 = 5,401. Lösungen zu Kapitel 11 15 Lösung zu Aufgabe 28: Für die Markov-Kette aus Beispiel 11.27 müssen wir die Matrix P 3 heranziehen. Damit lautet das Gleichungssystem 11.35: 37 1 59 · p0 + · p1 + · p2 , 135 3 225 26 22 146 · p0 + · p1 + · p2 , p1 = 45 135 225 4 68 4 p2 = · p0 + · p1 + · p2 . 27 135 45 p0 = Darüber hinaus ist die Bedingung p0 + p1 + p2 = 1 zu erfüllen. Die eindeutige Lösung dieser vier Gleichungen ist durch 21 = 0,2958, 71 30 p1 = = 0,4225, 71 20 p2 = = 0,2817 71 p0 = gegeben. Lösung zu Aufgabe 29: Es sei 0 < p < 1. Die Zufallsvariable X sei geometrisch- verteilt mit dem Parameter p. Das heißt, X nimmt die Werte k = 1, 2, 3, . . . mit den Wahrscheinlichkeiten P(X = k) = (1 − p)k−1 · p an. Wir wollen den Erwartungswert E(X) berechnen. Mit q = 1 − p und der Summe ∞ X i =1 iq i = q (q − 1)2 aus Beispiel 4.4 erhalten wir E(X) = ∞ X i =1 i pq i −1 = ∞ p X p q p 1 iq i = · = 2 = . q i =1 q (q − 1)2 p p p Wir merken an, dass Var(X) = 1− ist. Ein Beispiel für eine geometrisch-verteilte p2 Zufallsvariable X ist eine unendliche Bernoulli-Kette mit dem Parameter p, wobei X die Nummer des Versuchs ist, bei dem erstmalig ein Treffer auftritt.