Sternschuppen-Ausgabe Juli 2011

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INHALTSVERZEICHNIS
STERNSCHNUPPEN
Ausgabe Juli 2011
Impressum
......................................................................................
Ein bunter Strauss von Weltraum-News
..........................................
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1. Astronomische Zahlen
2. Wenn der ROSAT uns auf den Kopf fällt?
3. Eine Rose aus Galaxien
Fotografieren am Nachthimmel
....................................................
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1. Mondfinsternis auf der Schafmatt
2. Neue Supernova endeckt!
Kursangebot an der Volkshochschule Brugg
Nachruf für Ernst Vogel
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16
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18
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19
AVA Veranstaltungs-Kalender
AVA Unterwegs
.....................................
Mondfinsternis und Terraforming auf den Azoren
Sternwarte Schafmatt
......................................................................
23
Sternschnuppenbild
........................................................................
24
1
Impressum
STERNSCHNUPPEN
Offizielles Mitteilungsorgan der Astronomischen Vereinigung Aarau
Redaktion und Layout
Manfred Koch
Sonnhalde 23
5018 Erlinsbach
[email protected]
Abonnemente und Adressen
Fritz Maurer
Zopfweg 12
5033 Buchs
[email protected]
Druck und Verlag
Rohr Reprografie
Kasinostrasse 25
5000 Aarau
Präsident
Jonas Schenker
Rütiweg 6
5036 Oberentfelden
[email protected]
Internet AVA
www.sternwarte-schafmatt.ch
PC-Konto (Vermerk: Sternschnuppen) 50-16754-7
2
Liebe Leserinnen, liebe Leser
Für Sternenfreunde ist der Hochsommer sicherlich nicht die beste Zeit des Jahres.
Wegen der kurzen Nächte muss man schon relativ lange aufbleiben, um am
Nachthimmel etwas zu erkennen. Doch die Tage werden ja seit Beginn des
astronomischen Sommers schon wieder kürzer und sommerliche Beobachtungsnächte
haben zumindest den Vorteil, dass es draussen relativ warm ist.
In diesem Sinne wünsche ich den Beobachtern klare Nächte.
Viel Spass beim Lesen.
Herzlichst, euer
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EIN BUNTER STRAUSS VON WELTRAUM-NEWS
ausgewählt und kommentiert von Peter Grimm, Auenstein
1. Astronomische Zahlen
In der NZZ am Sonntag vom 10. April 2010 habe ich folgenden Text gefunden:
Riesige Datenmenge
Im Jahre 2008 haben alle Server auf der ganzen Welt 9,57 Zettabyte an Daten
verarbeitet. Das haben Forscher der University of California in einer neuen Studie
berechnet. Wem diese gigantische Zahl nichts sagt - und das dürften wohl die
meisten sein: 9,57 Zettabyte sind fast 10 Trilliarden Byte, und das wiederum
entspricht der Informationsmenge in 20 Stapeln der Bücher von Stephen King mit
jeweils einer Höhe von der Erde bis zum Neptun, dem äussersten Planeten in
unserem Sonnensystem. Und in Zukunft wächst der Datenberg noch viel mehr. Laut
der Studie verdoppelt sich die Arbeitsbelastung der Server nämlich alle 2 Jahre. Bis
Mitte des nächsten Jahrzehnts wird dann der virtuelle Bücherstapel bis zu Alpha
Centauri, dem nächsten Stern zu uns, reichen. (pim.)
So der Zeitungstext. (Der darin erwähnte Stephen King ist vor allem bekannt für
seine Horror-Romane, die ihn zu einem der meist gelesenen und kommerziell
erfolgreichsten Autoren der Gegenwart machen. Bis heute hat Stephen King als
Autor über 400 Millionen Bücher verkauft, die in insgesamt 40 Sprachen übersetzt
wurden). Die genannte Zahl lautet ausgeschrieben:
9’570’000’000’000’000’000’000
Doch wie weit sind Neptun und Alpha Centauri eigentlich von uns entfernt? Neptun,
äusserster offizieller Sonnenplanet, erreicht Ende August seine diesjährige
Oppositionsstellung. Zu diesem Zeitpunkt trennen ihn 4,34 Milliarden Kilometer von
der Erde. Das sind 30 Astronomische Einheiten (AE) oder anders gesagt: das 30Fache des Abstandes der Erde von der Sonne. Ein Lichtstrahl ist von der Sonne bis
zur Erde rund 8,5 Minuten unterwegs.
Zum Oppositionszeitpunkt benötigt ein Lichtstrahl von unserem Planeten bis zum
Neptun 4 Stunden und 1 Minute. Auf einem Planetenweg, der das Sonnensystem im
Massstab von 1:1 Milliarde abbildet, ist man zum Neptun eine gute Stunde
unterwegs. (Übrigens: Am 12. Juli 2011 beendet Neptun - nach der Entdeckung am
23.9.1846 – seinen ersten seitherigen Sonnenumlauf!)
4
Dieses gemalte, fiktive Bild gibt
den Eindruck, wie der
Riesenplanet Neptun von
einem seiner zahlreichen
Monde her aussehen könnte.
Neptun ist rund 4-mal so gross
wie die Erde. Auf seiner Bahn
zieht er so langsam daher,
dass ein einziger Sonnenumlauf 165 Jahr dauert.
(Bild: Robert André)
Neptun ist wie Jupiter, Saturn
und Uranus ein riesiger
Gasplanet.
Grössenvergleich
5
Und wie weit dann noch bis zum nächsten Stern – eben: Alpha Centauri? Nun:
einfach geradeaus, weiter und weiter und weiter.... Wenn man schliesslich wieder am
Ausgangspunkt des Planetenweges ankommt, dann stimmts im Verhältnis recht
genau. Doch wohlverstanden: Einmal rund um die Erde herum!!
Aber eigentlich ists nicht korrekt, in Alpha Centauri den nächstgelegenen
Sternnachbar der Sonne zu sehen. Diese Rolle kommt nämlich dem Sternchen
Proxima Centauri zu: einem roten Zwergstern im Abstand von 4,22 Lichtjahren.
Alpha Centauri, der auch den Namen Toliman trägt, weist 4,34 Lj. auf. Beide
befinden sich so weit südlich am Firmamant, dass man sie von uns aus nicht
betrachten kann. Bei Proxima Centauri gehts gar auch von der Südhalbkugel aus
nicht: Fürs freie Auge bleibt er unsichtbar. Doch wie viele Kilometer entsprechen nun
4,22 Lichtjahren? Hier die Rechnung: 4,22 x 9 460 730 472 580 km – also fast 40
Billionen (40'000'000'000'000). Aber hier sind wir erst bei unserer Nachbarsonne!!
Und zu Alpha Centauri müssen wir noch ein Billiönchen Kilometer mehr einplanen.
Sternkarte zu Region Alpha Centauri - etwas östlich vom Kreuz des Südens (Crux).
(Bild: Wikipedia) Proxima Centauri befindet sich im roten Rombus.
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2. Und wenn ROSAT uns auf den Kopf fällt?
Sternwarte, 6. April: Zu Besuch eine grössere, sehr interessierte Gruppe aus
Rupperswil; clear skies. Ich künde um 21.20 Uhr an: „Nun können Sie Ihre Augen
etwa 4 Minuten lang bei der Suche nach einem Satelliten testen“. Ich erwähne, dass
er im SW auftaucht, neben Orion hochsteigt bis 88° über dem Horizont und Richtung
NO weiterzieht. – Mehr als ein Dutzend Augenpaare durchforschen in der Folge
angestrengt den angegebenen Himmelsausschnitt, doch es dauert einige Zeit, bis
ihn jemand sieht – eine Frau natürlich! Über uns zieht er durch das Sternbild
Zwillinge und ist hier sogar noch heller als im Internetverzeichnis mit 2.8 mag
angegeben (www.heavens-above.com). Etwa 20° über dem Horizont verschwindet er
schliesslich im Erdschatten. Dass er auf seinem Vorbeiflug eine leichte
Schlangenlinie zu vollführen scheint, ist aber – wie bei allen Satelliten – bloss eine
Täuschung unserer Augen. Vorgängig zu dieser Führung habe ich mich mit dieser
Satelliten-Passage genauer befasst, damit ich Passendes dazu erklären kann: Es
handelte sich um den Satelliten ROSAT – doch der hats in sich, wie ich entdecken
musste!
Ein Röntgen-Observatorium im Erd-Orbit
ROSAT (aus <ROentgenSATellit>) gilt als grösster deutscher Satellit – fast 2500 kg
schwer. Die Kosten: damals eine halbe Milliarde Schweizer Franken! Vorgesehen
war, ihn mit dem SPACE SHUTTLE ins All zu bringen und ihn am Ende seiner Laufbahn
wieder damit zurückzuholen. Doch nach der CHALLENGER-Katastrophe (28.1.1986)
geriet der NASA-Terminplan durcheinander und man musste neu planen: Am 1. Juni
1990 wurde ROSAT schliesslich mit einer DELTA-Rakete in seine Umlaufbahn in 580
km Entfernung gebracht. Zu den wichtigsten Entdeckungen gehörten – gemäss
wikipedia - die Auflösung der kosmischen Röntgen-Hintergrundstrahlung in die
Emission von Quasaren und anderen aktive Galaxien, die Entdeckung von
Neutronensternen, die ausschliesslich thermisch strahlen, die Röntgenstrahlung des
Kometen Hyakutake 1996 sowie Dutzende neuer Supernova-Überreste und viel
anderes. Bis Anfang 1999 blieb er in Betrieb – sogar 5 Jahre länger als geplant. Aber
eben: Wie holt man ihn bzw. seine 2,5 Tonnen Weltraumschrott wieder zurück? Die
Stilllegung erfolgte, weil er Altersbeschwerden aufwies und über keinen Treibstoff
mehr verfügte, um ab und zu in eine höhere Umlaufbahn zu steigen. Von nun an
drohte nur noch der Absturz - buchstäblich ein Open-End-Abenteuer, denn seither
sinkt der nicht mehr steuerbare Satellit gemächlich der Erde entgegen!
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Absturz gegen Ende dieses Jahres
Beim Konstruieren von ROSAT war nicht an das „Lebensende“ gedacht worden.
Modellberechnungen, wie er sich beim Eintritt in die Erdatmosphäre verhalten
könnte, waren schwierig, weil von einigen neuen Werkstoffen – wie etwa der
Glaskeramik Zerodur – nicht bekannt war, wie sie der Hitze widerstehen würden.
Forscher der Technischen Universität Braunschweig berechneten, dass der Satellit
im letzten Quartal 2011 abstürzen wird. Die Einschlagsgegend lässt sich allerdings
erst kurz vor dem Eintreten des Satelliten in die Atmosphäre voraussagen.
Genauigkeit: ein Streifen von etwa 30 km Breite und 200 bis 300 km Länge. Bisher
ist nicht klar, ob ROSAT in der Atmosphäre komplett verglühen wird oder ob bis 450
kg schwereTrümmer die Erde erreichen. Tröstlich: Die Wahrscheinlichkeit, dass die
Trümmer bewohntes Gebiet treffen, sei äusserst gering. Im Falle von Schäden haftet
Deutschland im Rahmen des Weltraumrechts.
Bild des Roentgen-Satelliten ROSAT
Doch es wird schon gut gehen! Wirklich?
Dazu fand ich in der TAZ.de vom 1.4. 2011 Folgendes:
Wie eine Studie des amerikanischen Center for Orbital and Reentry Debirs Studies
zeigt, fallen jährlich 100 bis 200 grössere Objekte aus ihrer Umlaufbahn wieder auf
unseren Planeten zurück. Allein im Februar und März dieses Jahres hat es nach
Informationen des Instituts 10 nennenswerte Vorfälle dieser Art gegeben.
Für gewöhnlich verläuft ein solcher Wiedereintritt vollkommen unspektakulär zumindest für uns Menschen auf der Erde, denn die Einzelteile verglühen in der
Erdatmosphäre. Bisweilen überleben aber einige Bruchstücke ihr Rendezvous mit
den äusseren, unseren Planeten umgebenden Luftschichten. Dann fallen die
Trümmer auf die Erdoberfläche. Auch das passiert häufiger, als man glauben sollte.
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Es erregt allerdings nur wenig Aufmerksamkeit, da die meisten Trümmer irgendwo
ins Meer fallen oder auf unbewohntem Gebiet einschlagen. Dann kann es passieren,
dass die Bruchstücke erst einige Zeit nach dem Absturz gefunden werden.
So wurde beispielsweise 2008 in Australien die Metallhülle eines Raketenmotors
gefunden, die offenbar von einer 1990 von der Nasa gestarteten Rakete stammt.
Auch in diesem Jahr hat es bereits einen Fund gegeben. Mehrere Metallteile von
einer 2007 gestarteten Rakete wurden in Malawi entdeckt. Sie waren völlig
unbemerkt vom Himmel gefallen.
Doch solche Funde stellen die absolute Ausnahme dar, wie Sabine Göge vom
Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrttechnik (DLR) bestätigt: "Die Erde ist
grösstenteils mit Wasser bedeckt, und so ist die Wahrscheinlichkeit am grössten,
dass Teile ins Wasser fallen." Gebe es dennoch einmal einen Aufschlag auf Land,
sei die Wahrscheinlichkeit, bewohntes Gebiet zu treffen, noch einmal geringer.
Übrigens sei es wahrscheinlicher, einen Sechser im Lotto zu tippen, als dass ein
Mensch von ROSAT-Trümmern getroffen werde.
So weit, so gut! Aber immer diese „Wahrscheinlichkeit“!! In einem Leser-Kommentar
las ich in der TAZ.de dazu noch diese Aussage; sie mag zum Nachdenken anregen:
Das Merkwürdige am Lotto-Vergleich ist doch, dass der Einzelne niemals einen
Sechser bekommt, „irgendjemand“ hingegen ständig. Womit für mich hinreichend
bewiesen wäre, dass das Ding auf jeden Fall jemanden trifft.
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3. Eine Rose aus Galaxien
Das HUBBLE-SPACE-TELESKOP (HST) verliess am 24. April 1990 per Space Shuttle
DISCOVERY den Erdboden und wurde am folgenden Tag aus dem Frachtraum in die
Weltraumfreiheit seines Orbits entlassen.
Unter www.g-o.de/galerie-442-1.html habe ich dieses wunderschöne Jubiläumsbild
und den folgenden Text gefunden:
Zur Feier des 21. Geburtstags des Weltraumteleskops HUBBLE haben die
Astronomen das „Auge im All“ auf eine besonders fotogene Gruppe von Galaxien
gerichtet: Arp 273. In ihr hat die Wechselwirkung zweier Galaxien ein rosenartiges
Muster erzeugt.
Das Galaxienpaar Arp 273 liegt rund 300 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt in
der Konstellation Andromeda. Zwei unterschiedlich grosse Galaxien stehen hier in
Wechselbeziehung und beeinflussen sich gegenseitig: UGC 1810 ist rund fünf Mal
massereicher als ihr kleinerer Partner UGC 1813. Durch die Schwerkrafteinwirkung
der kleineren Galaxie ist die Spirale von UGC 1810 verformt und asymmetrisch
ausgezogen. Die Deformation der Spirale deutet darauf hin, dass die kleinere
Galaxie die grössere knapp an deren Zentrum vorbei durchwandert hat.
10
Die kleinere Galaxie ist in dieser Hubble-Aufnahme schräg von der Seite aus zu
sehen und bildet eine Art Stiel für die „Blüte“ der einige zehntausend Lichtjahre
entfernten grösseren Galaxie. Im Zentrum von UGC 1813 sind Anzeichen für starke
Sternenbildung zu erkennen. Typischerweise beginnt sie meist früher im kleineren
Partner solcher Galaxienpaare, da hier noch mehr Gas im Zentrum erhalten ist. Doch
junge Sterne finden sich auch wie eine Krone oberhalb der grossen Galaxie,
erkennbar an der blauen Farbe, die in dieser Kombinationsaufnahme aus mehreren
Wellenbereichen für UV-Strahlung steht.
Im oberen rechten Bereich des Bildes befindet sich möglicherweise eine weitere
Miniaturgalaxie in Spiralform, die direkt in einem der Arme der grossen Galaxie UGC
1810 liegt.
Auch das gehört zur Astronomie!
Die ästhetische Schönheit dieses Bildes bringt mich schlicht und einfach zum
Staunen – und Sie wohl auch! Übrigens: Wer die STERNSCHNUPPEN in gedruckter
Form erhält, sollte sich auf der AVA-Homepage unbedingt das farbige Bild
anschauen (www.sternwarte-schafmatt.ch > Sternschnuppen > Heftarchiv)
Ich interessierte mich in der Folge
natürlich auch für die Katalogbezeichnung Arp und fand heraus, dass es sich
hier um einen Galaxien-Katalog des 1927
geborenen amerikanischen Astronomen
Halton Christian Arp handelt. Er wirkte
am Mount-Wilson- und am MountPalomar-Observatorium. Nach 1983
arbeitete er auch am Garchinger MaxPlanck-Institut. Bekannt ist er u. a. für ein
paar umstrittene Theorien; so stellt er
beispielsweise eine der Grundlagen der
Urknalltheorie in Frage. 1966 veröffentlichte er den Atlas of Peculiar Galaxies,
worin 338 ungewöhnliche Galaxien mit
Bild aufgeführt sind.
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FOTOGRAFIEREN AM NACHTHIMMEL
1. Mondfinsternis auf der Schafmatt
von Jonas Schenker, Oberentfelden
Angestrahlt von der gleissenden Sonne, wirft die Erde einen langen Schatten in den
Weltraum. Um die Erde herum kreist gemächlich der Mond; 1 Umlauf dauert etwa 29
Tage. Wenn der Mond der Sonne gegenübersteht, führt seine Bahn gewöhnlich
entweder über oder unter dem Erdschatten durch. Wir Erdbewohner sehen den
Mond dann jeweils als helle, vollständig ausgeleuchtete Scheibe - eben als Vollmond
- am Firmament. Doch am 15. Juni wars ganz anders: An diesem Mittwoch-Abend
führte die Mondbahn exakt durch den Erdschatten hindurch. Während dieser Phase
wird der Mond nicht mehr direkt von der Sonne beschienen, sondern erhält nur noch
das schwache, rötliche Licht der an der dünnen Erdatmosphäre gebrochenen
Sonnenstrahlung sowie das Schimmern der übrigen Sterne. Deshalb erscheint er
uns dann als dunkler, kupferrot-glimmender Ball am Himmel.
Zur Planung der Beobachtung entnahm man den genauen Finsternisverlauf mit
Phasenverlauf und Kontaktzeiten am besten dem STERNENHIMMEL von Hans Roth.
Demnach beschrieb der Mond an diesem Abend eine besonders weit südlich
verlaufende, flache Bahn am Himmel. Und da seine Bahn fast exakt durch den
Mittelpunkt des Erdschattens verlief, fiel die Finsternis-Phase besonders lang aus.
Aber: Zum Zeitpunkt des Aufganges befand sich der Mond bereits in der
Totalitätsphase! - Schnell wurde uns klar, dass sowohl der Aufgang als auch ein
grosser Teil der Finsternis-Phase von der Sternwarte aus nicht beobachtbar waren,
weil die Geissflueh im Wege stand. Aus diesem Grunde haben wir (Fabienne Dubler,
Manfred Koch und der Schreibende) beschlossen, im Feld vor dem Parkplatz einige
Teleskope aufzustellen, um den Besuchern den interessanten Anblick während des
Mondaufganges trotzdem zu ermöglichen. Sobald der Mond höher gestiegen wäre,
wollten wir dann die Besucher zur Sternwarte leiten, wo sie von Fritz Maurer und
Heinz Suter erwartet wurden.
Die Wetterprognosen waren allerdings unsicher, und in der Dämmerung herrschte
noch immer eine fast geschlossene Wolkendecke vor. Ob wir das Schauspiel wohl
zu Gesicht bekämen? Ab 21 Uhr trafen die ersten interessierten Besucher ein, die
sich gleich um die Teleskope gruppierten. Doch die Bewölkung wollte partout nicht
aufreissen! Alle warteten geduldig auf ein Wolkenloch und suchten den Horizont im
fraglichen Bereich mit Feldstechern ab. Mit den Teleskopen wurden derweil irdische
Ziele angepeilt, um den gut 40 wartenden Besuchern einen Eindruck von der
Vergrösserungsfähigkeit der Instrumente zu vermitteln. Dabei entwickelten sich
zahlreiche interessante Gespräche.
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Zahlreiche Besucher warteten
geduldig auf das Schauspiel
„Mondfinsternis“.
Der Mond musste inzwischen längst aufgegangen sein und es wurde auch immer
dunkler, aber die Wolkendecke wollte den Anblick des Mondes nicht freigeben. Erst
kurz vor 23 Uhr, am Ende der Totalitätsphase, lockerte sich die Bewölkung auf und
ermöglichte einen kurzen Blick auf den gerade noch verfinsterten, rot-schimmernden
Mond. Welch’ schöner, ungewohnter Anblick! Doch kurz darauf trat der Mond bereits
aus dem Kernschatten hinaus. In dieser Phase zeichnete sich allerdings die runde
Gestalt des Erdglobus auf der Mondoberfläche besonders schön ab: Ein weiterer
Beweis, dass die Erde eine Kugel ist! Aufmerksame Beobachter bemerkten auch
sofort, dass das Sonnenlicht an der Hell-Dunkel-Grenze (Terminator) auf der
Mondoberfläche keine Schatten warf, sondern wieder der schattenlose Vollmond
zum Vorschein kam. Dies war ein Indiz dafür, dass es sich bei der vorliegenden
Verdunkelung nicht um eine gewöhnliche Mond-Phase, sondern eben um eine
Mond-Finsternis handelte.
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2. Neue Supernova entdeckt!
von Jonas Schenker, Oberentfelden
Am 26. April 2011 entdeckten die beiden Chinesen Zhangwei Jin und Xing Gao eine
Supernova in der Galaxie NGC 3972. Aufgrund ihres Lichtspektrums vermutet man,
dass es sich um eine Supernova des Typs 1a handelt, die sehr früh bemerkt wurde:
etwa 10 Tage vor dem Helligkeitsmaximum. Die Galaxie befindet sich etwa 60 Mio.
Lichtjahre von uns entfernt, sodass wir die Sternexplosion aus sicherer Distanz
beobachten können...
Anlässlich des Frühlings-Teleskoptreffens auf dem Ahorn vom 6. - 8. Mai (also
gerade etwa während des vermuteten Maximums) konnte die Supernova (SN
2011by) fotografiert werden. Die Muttergalaxie NGC 3972 befindet sich im Kasten
des Grossen Wagens, nahe gamma UMa. Auf der Foto sind -zig weitere Galaxien
sichtbar; es handelt sich also dort um ein sehr interessantes Gebiet!
Aufnahmedaten:
Datum: 7./8. Mai 2011
Ort: Ahorn (Emmental), ca. 1400 m ü. Meer
Belichtung: 10 x 8 Minuten bei 800 ASA
Optik: Refraktor Takahashi TSA-120 (D=120 mm, f=900 mm, f/7.5)
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KURSANGEBOT AN DER VOLKSHOCHSCHULE BRUGG
Urknall und Schöpfungsmythen
Die Geburt unseres Universums – nach dem heutigen astronomischen Wissensstand
und in den Mythologien verschiedenster Völker rund um die Welt
Kursbeschreibung
Astronomisch: Der Urknall – und was war vorher? – die Expansion
des jungen Weltalls - die inflationäre Phase – die Entstehung der
Galaxien und Strukturen.
Kulturgeschichtlich: Wie sich verschiedene europäische und
aussereuropäische Kulturvölker die Entstehung der Welt vorstellten:
Mythologisches und Sagenhaftes – immer wieder in Bezug und
Relation zu dem, was heute die naturwissenschaftliche Forschung zur
Weltall-Entstehung festhält.
Leitung
Hans Roth, Rheinfelden, und Peter Grimm, Auenstein
Hans Roth ist Physiker und Autor des astronomischen Jahrbuchs
„DER STERNENHIMMEL“ (Kosmos-Verlag).
Peter Grimm ist langjähriger Autor der astronomischen
Monatsbeiträge in der Aargauer Zeitung/ Mittellandzeitung.
Die Referenten sind Mitglieder der AVA. An beiden Vortragsabenden
werden sie anwesend sein und den Kurs im Team-Teaching erteilen.
Kursdaten
Mittwoch 9. und Mittwoch 16. November 2011, abends.
Nähere Infos demnächst im neuen Programm der Volkshochschule
Brugg:
www.vhs-aargau.ch/Brugg.15.0.html
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NACHRUF
Wir denken an unser Mitglied Ernst Vogel
(26. Oktober 1924 - 9. Mai 2011)
von Heiner Sidler, Safenwil
Am 9. Mai dieses Jahres verstarb Ernst
Vogel in seinem 87. Lebensjahr. Die
Astronomische Vereinigung Aarau und
ihre Mitglieder verlieren mit ihm einen
lieben Freund und Förderer sowie einen
fachkundigen Instrumentenbauer.
Ernst Vogel wurde 1924 in Kölliken geboren. In der Firma Kern in Aarau begann er 1941
die Lehre als Feinmechaniker. Trotz Kriegszeit - Ernst wurde im Sommer 1943 als noch
nicht 19-Jähriger zu Rekrutenschule und Aktivdienst einberufen - erreichte er im Herbst
1945 den Lehrabschluss mit Bestnote. Ein Jahr später trat er in die Ingenieurschule
Burgdorf ein und wurde nach erfolgreichem Studium 1950 als Maschinenbau-Ingenieur
HTL diplomiert. Danach belegte er Studiengänge in Physik und Astronomie an der Uni
Bern und an der ETH Zürich.
Ernst Vogel war über viele Jahre Technischer Leiter für Forschung und Entwicklung sowie
Mitglied der Geschäftsleitung bei der Scholl AG in Zofingen. Als Ausgleich zur beruflichen
Tätigkeit als Konstrukteur und Projektleiter gehörte die Freizeit seiner grossen Familie. Mit
Frau Gertrud und 5 gemeinsamen Söhnen war die Familie auf 7 Personen angewachsen.
Auch sonst gab es vieles, das ihm Glück, Zufriedenheit und ein erfülltes Leben bescherte.
Während seiner Militärdienst-Einsätze bei den Flab-Truppen war er fasziniert von der
technischen Entwicklung, zudem vermochte er hier seine geistigen, handwerklichen und
mathematischen Fähigkeiten gut einzubringen. Im Sommer und Winter übte zudem die
Schweizer Bergwelt grosse Faszination und Anziehungskraft auf ihn aus.
Eine Zusatzausbildung ermöglichte ihm, erst nebenamtlich und ab Anfang der 70er-Jahre
im Vollamt als Berufsschullehrer tätig zu sein. Dabei unterrichtete er
naturwissenschaftliche, mathematische und technische Fächer. Kurse in Astronomie bot
er als Freifach an. Nun hatte Ernst Vogel seinen Traumberuf gefunden! Aufgewachsen als
Sohn eines Lehrers förderte und unterstützte er junge Menschen aus Überzeugung.
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Als der Neubau der Schulhausanlagen BILDUNGSZENTRUM ZOFINGEN BZZ geplant wurde
und neue moderne Schulräume entstanden, war Ernst noch etwas anderes wichtig:
Bauherrschaft und Architekten konnte er schliesslich von seiner Idee überzeugen, dass
auf das Dach einer neuzeitlichen Schulhausanlage auch eine Sternwarte gehöre.
Allerdings wurde ihm offiziell nur der Zugang aufs Dach des höchsten Gebäudes gewährt.
Kuppel und Instrumentierung mussten hingegen auf privater Basis finanziert und realisiert
werden.
Unzählbar sind die vielen Arbeitsstunden, die Ernst Vogel zur Vollendung seines Projektes
leistete. Im Keller seines Hauses standen Maschinen wie in einer professionellen
Feinmechaniker-Werkstatt, und in jeder freien Minute wurde fortan gebohrt, gedreht und
gefräst. Nach und nach entstanden Lager für die drehbare Sternwartenkuppel sowie Teile
für Montierung und Cassegrain-Instrument. Zofingen erhielt durch Ernst Vogel eine
Schulsternwarte! Später entstand im Raum unter der Sternwarte eine PlanetariumsKuppel. Auch bei dieser sinnvollen Erweiterung war Ernst Vogel in Personalunion Initiant,
Projektleiter, Arbeiter und Götti.
Auch ich verdanke Ernst Vogel viel: Die ersten astronomischen Beobachtungen aus
meinem Garten machte ich mit einem Newton-Teleskop der Marke „Ernst-VogelEigenbau“. Später konnte die AVA-Jugendgruppe unter ihrem damaligen Leiter Silvano
D’Attis das 20cm-Instrument nützen.
Als unser Verein den heutigen Neubau Ihrer Sternwarte auf der Schafmatt plante,
versprach Ernst Vogel der AVA den Bau eines Cassegrain-Teleskops nach Vorbild
„seines“ Instruments auf dem Dach des BZZ-Gebäudes. Er merkte wohl, dass wir uns
damals mit dem Bau des Gebäudes bereits eine sehr hohe Last aufgebürdet hatten und
uns dadurch für den Kauf von Instrumenten das Geld fehlte. Am 19. Juni 1999 öffnete die
neue Sternwarte Schafmatt erstmals; das 28cm-Hauptinstrument von Ernst Vogel war
genau auf diesen Anlass hin pünktlich fertig geworden.
Ernst Vogel werden wir als Freund in feiner Erinnerung behalten. Sein selbstloser Einsatz
für das Gemeinwohl ist uns ein gutes Vorbild. Seine Freude an der Astronomie hat sich an
manchem Ort verbreitet, und die Früchte seiner Tätigkeiten sorgen dafür, dass er für viele
Menschen unvergesslich bleiben wird.
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Veranstaltungen der Astronomischen Vereinigung Aarau
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Samstag, 20. August 2011:
Ausstellung in der Markthalle
Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 200-Jahr-Jubiläum der Aargauischen Naturforschenden
Gesellschaft (ANG) werden wir mit einer kleinen Ausstellung präsent sein:
Thema:
„Nicht von dieser Welt“
- Nebelkammer von Fredi Bachmann (Nachweis kosmischer Strahlung)
- Meteoriten von Heiner Sidler (Boten aus dem All)
- Teleskop mit CCD-Kamera von Jonas Schenker (Licht aus dem Weltraum)
Ort:
Markthalle (hinter dem Graben), Aarau
Dauer:
10:00 bis 17:00 Uhr
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Montag, 24. Oktober 2011:
Vortrag
Referenten:
Georg Brunner, Schwerzenbach, und Peter Grimm, Auenstein
Thema:
Vom Kalender der Ahnen und von altsteinzeitlichen
Sternbild-Darstellungen (2 Kurzvorträge)
1. Archäo-astronomische Anlagen in der Schweiz
Dem Jahreslauf eine Struktur zu geben ist ein uraltes Anliegen der
Menschen. Berühmt sind vor allem ausländische Monumente, mit denen die
Sonnenhöhe und - damit verbunden - Fixtage ermittelt wurden. Georg
Brunner, bekannter Kenner steinzeitlicher astronomischer Steinsetzungen,
behandelt einige altbekannte und auch neugefundene Anlagen in der
Schweiz, besonders aus dem alpinen Gebiet. Mit raffinierten Techniken
optimierten die Erbauer ihre Messgenauigkeit, und einige davon zeigen
packende <Lichtspiele>.
2. Sternbilder in den Malereien der Lascaux-Höhle?
In den letzten Jahren haben sich verschiedentlich Hinweise ergeben, dass
die weltbekannten Malereien in der Höhle von Lascaux (aber auch in
anderen altsteinzeitlichen Höhlen) erstaunlich genaue Abbildungen vom
gestirnten Firmament enthalten. Peter Grimm, AVA-Mitglied und Verfasser
der astronomischen Monatstexte in der Aargauer Zeitung, fasst neue
Erkenntnisse zusammen.
Ort:
Restaurant Schützen, Aarau (im Schachen)
Beginn:
20:00 Uhr
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AVA UNTERWEGS
Mondfinsternis und Terraforming auf den Azoren
von Fredi Bachmann, Oberdorf
Schwimmt man von Lissabon Richtung Westen, schlägt man sich nach etwa 1700
Kilometern die Knie auf. Dann aber schnell aus dem Wasser, denn die Haie sind hier
nicht weit! Als Lohn der Mühe ist man auf Pico gestrandet, der einen von 9
Azoreninseln. Diese sind im Osten rund 1450 km, im Westen rund 2000 km von der
portugiesischen Küste entfernt.
Selbstverständlich wollten wir auf unserer <Reise durch die Erdgeschichte> am 15.
Juni die Mondfinsternis nicht verpassen und suchten nach dem aufgehenden Mond.
Etwa um 22:13 Uhr (Schweizer Zeit) sollte das Finsternis-Maximum erreicht sein.
Dies entspricht auf den Azoren 20:13 Uhr Lokalzeit. Später Nachmittag nennt man
das. Zumindest hier wird also nichts aus dem Spektakel.
Die frische Atlantikluft ermunterte mich zum Abschätzen der Aufgangsposition. Wir
mussten aber ewig plus eins warten und dann … wo ist die Kamera? Den azorischen
Kurzstreckenlaufrekord brechen, Kamera holen und Einschalten und Knips….!!
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Das Foto entstand also am 15. Juni 2011 um 22:16 Uhr auf die Schnelle. Dies
entsprach allerdings in der Schweiz bereits dem 16.Juni um 00:16 Uhr. Die
Mondfinsternis hatte also ohne uns, unten links, tief unter dem Boden stattgefunden!
Die Silhouette des den Mond verdeckenden Hügels deutet auf etwas Grosses hin.
Mit beachtlichen 2351 m ü. M. ist der Pico der höchste Berg von Portugal. Pico, auf
der gleichnamigen Insel, ist ein Vulkan.
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Über die Nordostküste ergoss sich zwischen 1562 und 1564 die Lava in flüssiger
Form. Weshalb schreibe ich das so? Der Pico gehört zu den „explosiven“ Vulkanen,
und die lieben es eher, das Magma heftig und hoch hinaus zu husten.
Aktuell gilt er als <nicht aktiv>. Kennt ihr den mit dem „wer‘s glaubt wird selig“?! Erst
1718 - 1720 hatte er sich in beiden Formen ausgetobt. Am Montag, dem 21.Sept
2009, rauchte der gut 750‘000 Jahre alte Lavahaufen das letzte Mal auf.
6 Kilometer neben Pico liegt die Insel Faial, auf der sich ebenfalls ein Vulkanrest
befindet. Vor 1000 Jahren verlor der ehemals 2200 m hohe Monte da Guia nach
einer heftigen Explosion die Kappe und ist jetzt bloss noch etwa 1000 m hoch. Der
heute zu besichtigende Krater ist 400 m tief und hat einen Durchmesser von 2 km.
3 Tote forderte die Eruption an der Westküste der Insel Fajal im Jahre 1958. Das
Vulkaninselchen Capelinhos wurde dabei mit Fajal verschmolzen. Der Ausbruch
förderte rund 20 Mio. m³ flüssigen Gesteines zu Tage.
Die letzte eruptive Aktivität der Azoren erfolgte 1998 ca. 10 km von Pico entfernt und
dauerte bis Februar 1999. Dabei wurde aus etwa 500 m Tiefe Bimsstein an die
Meeresoberfläche getrieben. Bimsstein ist ein Zeichen für sehr gashaltige
Lavamassen. „Wo viel Gas, da viel Druck“ – da kommt noch was auf uns zu!
Sehr beeindruckend sind die Unterschiede auf der Oberfläche der Inseln. Auf Pico
hat sich noch kaum Humus gebildet und die Pionierpflanzen klammern sich an das
überall dominierende schwarze Lavagestein. Auf Fajal sieht es schon aus wie bei
uns; da hat es Wälder und saftige Wiesen. Auf den Azoren gibt es Pflanzen und
Tiere, die nur dort vorkommen.
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Ponta dos Cedros
Cedros
Cascalho
Baía da Areia
da Quinta
Costa da Nau
Cais
Norte
Pequeno
Cabeço
do Canto
Cabeço
da Fonte
Ponta do Salão
Porto do Salão
Salão
Baía da Ribeira
das Cabras
Ponta
dos
Capelinhos
Porto da Eira
Miragaia
Canto
Ribeira
Funda
Espalhafatos
Fajã
Zona do
Mistério
488
Capelo
Praia do
Norte
Castelhano
Quebrada
Ribeirinha
Cabeço de Fogo
Miradouro
Lomba
Grande 490
Caldeira
571
565
Arieiro
Cabeço
Verde
Ribeira
do Cabo
Cabeço
Gordo
1043
Cerrado
do Gato
Trás da Ladeira
Lombinha
Miragaia
Chã
da Cruz
Pedro
Miguel
Chão Frio
Atafoneiro
Cabouco
Fonte Nova
Amoreirinhas
Lombega
Lameirinhos
Portela
Monte
Carneiro
Farrobo
Santo
Amaro
Praia do Porto da Praia
Almoxarife
Conceição
Ponta da
Espalamaca
HORT A
Courelas Santa
Barbara
Caminho
Pasteleiro
do Meio
Castelo
Lajinha
Pedregulho Feteira
Branco Ribeira
Porto Pim
Monte da
Grande
Porto da
Guia
Ponta
Feteira
Senhora da Guia
do Forte
Porto de
Caldeira do
Castelo Branco
Inferno
Pedreiras
Morro de
Castelo Branco
Flamengos
Porto da
Redonda
Ponta
João Dias
Varadouro
Ponta do
Varadouro
Ponta da
Ribeirinha
Porto da Boca
da Ribeira
Ribeira de
Santa Catarina
Über das allen bekannte Azorenhoch und die Wetterküche Atlantik möchte ich das
nächste Mal in der neuen STERNSCHNUPPEN-Rubrik „Astrometeo“ berichten.
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STERNWARTE SCHAFMATT
Öffnungszeiten
Jeden Donnerstag Abend
Jeden Freitag Abend
Die Sternwarte kann für individuelle
Gruppenführungen reserviert werden.
Öffentliche Führungen - die Sternwarte ist bei guter
Witterung für jedermann und jedefrau geöffnet.
Benutzen Sie dazu die Online-Anmeldung
auf http://www.sternwarte-schafmatt.ch
Bitte beachten
Wir empfehlen Ihnen nebst warmer
Kleidung (sogar Sommernächte können
empfindlich kühl werden) auch eine
Taschenlampe mitzubringen. Der Weg
vom grossen Parkplatz auf der Jurapasshöhe
Schafmatt bis zur Sternwarte ist
ausgeschildert, aber nicht beleuchtet.
Sommer
Winter
ab 21:00 Uhr MESZ
ab 20:00 Uhr MEZ
(Die Öffnungszeiten Sommer/Winter wechseln
mit der Umstellung auf die Sommer- bzw.
Winterzeit)
Bei zweifelhafter Witterung gibt die
Telefon-Nr. 062 298 05 47 jeweils ab
18:00 Uhr Auskunft, ob die Führung
stattfindet.
Koordinaten (WGS84)
Breite:
Länge:
Höhe
23
47.42024° N
(47° 25' 12.9" N)
7.950819° O
(07° 57' 03.0" O)
820 M.ü.M
DAS STERNSCHNUPPEN-BILD
Aufnahme Jonas Schenker, Oberentfelden
Emmissionswolken des Lagunennebels (M8) sowie des Trifidnebels (M20). Etwas rechts
oberhalb des Trifid ist noch der offene Sternhaufen M21 ersichtlich. Diese beiden Objekte
stehen tief im Süden und sind in unseren Breiten nur kurze Zeit im Frühsommer knapp über
dem Horizont zu sehen. Sie standen schon lange auf meinem "Wunschzettel"!
Angaben zur Aufnahme:
Datum: 28. Mai 2011, 00:47 - 03:11 Uhr
Ort: Gurnigel / BE, 1600 m/M
Optik: Refraktor Takahashi FSQ-106 EDX
Brennweite, Öffnung: f=530 mm, D=106 mm, f/5
Kamera: Canon EOS 20Da
Belichtungszeit: 68 Min. (12 x 4 + 4 x 5 Min.) bei ISO 800
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Kölliken-Entfelden
Telefon 062 737 07 37
www.raiffeisen.ch/koelliken
E-Mail: [email protected]
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