Gebrauchsinformation 17C02 Gebrauchsinformation: Information für Anwender Carboplatinum Hikma Farmacêutica 50 mg Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung Carboplatinum Hikma Farmacêutica 150 mg Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung Carboplatinum Hikma Farmacêutica 450 mg Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung Carboplatin Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen. Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4. Was in dieser Packungsbeilage steht 1. Was ist Carboplatinum Hikma Farmacêutica und wofür wird es angewendet? 2. Was sollten Sie vor der Anwendung von Carboplatinum Hikma Farmacêutica beachten? 3. Wie ist Carboplatinum Hikma Farmacêutica anzuwenden? 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich? 5. Wie ist Carboplatinum Hikma Farmacêutica aufzubewahren? 6. Inhalt der Packung und weitere Informationen. 1. Was ist Carboplatinum Hikma Farmacêutica und wofür wird es angewendet? Carboplatinum Hikma Farmacêutica gehört zur Gruppe der antitumoralen Wirkstoffe (Antikrebsarzneimittel). Carboplatinum Hikma Farmacêutica wird im Allgemeinen zur Behandlung von einer Eierstockkrebsart, Lungenkrebs oder einer Hautkrebsart (im Kopf- oder Halsgebiet) angewendet. 2. Was sollten Sie vor der Anwendung von Carboplatinum Hikma Farmacêutica beachten? Carboplatinum Hikma Farmacêutica darf nicht angewendet werden, wenn Sie allergisch gegen Carboplatin oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind. Wenn Sie allergisch gegen andere Platinverbindungen (z. B. Cisplatin) sind; wenn Sie an schweren Nierenfunktionsstörungen leiden (schwere Niereninsuffizienz); wenn Sie an einer schwer erniedrigten Zahl von roten Blutkörperchen, weiβen Blutkörperchen oder Blutplättchen leiden. Diese Störung ist an einem Defekt ihrer Produktion durch das Knochenmark verknüpft (schwere Knochenmarksdepression); 1/17 Gebrauchsinformation 17C02 wenn Sie eine starke Blutung aufweisen. Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Carboplatinum Hikma Farmacêutica anwenden. Wenn Sie gleichzeitig andere knochenmarkunterdruckende Antikrebsarzneimittel (die die Wirkung des Knochenmarks und daher seine Fähigkeit Blutkörperchen zu produzieren blockieren) oder eine Radiotherapie (Bestrahlung gegen Krebs) erhalten (oder erhalten haben): das Risiko einer schweren Knochenmarksdepression (sehr schwere Erniedrigung der Blutkörperchen und Blutplättchen im Blut) ist erhöht und betrifft insbesondere die Blutplättchen (Thrombozytopenie). Ihr Arzt wird regelmäßig Ihr Blutbild kontrollieren. Während der Behandlung mit Carboplatin erhalten Sie Medikamente, die Ihnen dabei helfen, eine potentiell lebensbedrohliche Komplikation zu reduzieren, die als Turmolysesyndrom bezeichnet und durch chemische Störungen im Blut verursacht wird, welche durch den Abbau sterbender Krebszellen hervorgerufen werden, die ihren Inhalt in den Blutkreislauf abgeben. Wenn Ihre Nieren schlecht funktionieren (Niereninsuffizienz): in diesem Fall wird Ihr Arzt regelmäßig Ihre Nierenwirkung mit Untersuchungen kontrollieren. Wenn Sie älter sind, hat Ihr Leber eine verminderte Wirkung, der Arzt wird die Dosis reduzieren um die Toxizitätsrisikos des Arzneimittels einzuschränken. Wenn Sie Antibiotika der Aminoglykosid-Gruppe oder andere für die Nieren möglich toxische Arzneimittel erhalten haben. Siehe auch den Abschnitt „Anwendung von Carboplatinum Hikma Farmacêutica zusammen mit anderen Arzneimitteln“. Wenn Sie, sowohl Mann als auch Frau, ein Kind konzipieren wollen: warten Sie mindestens bis zu 6 Monaten nach Absetzen der Behandlung. Dieses Arzneimittel kann denn Mutationen in Ihren Reproduktionszellen (Samenzellen und Eizellen) hervorrufen, die Abweichungen bei einem eventuellen Fötus induzieren könnten. Deshalb müssen Sie während der Behandlung und der 6 folgenden Monate empfängnisverhütende Maßnahmen anwenden. Siehe auch den Abschnitt „Schwangerschaft und Stillzeit“. Wenn Sie schwanger sind: verständigen Sie Ihren Arzt, weil das Arzneimittel für den Baby in Ausbildung schädlich ist. Siehe auch den Abschnitt „Schwangerschaft und Stillzeit“. Wenn Sie Kopfschmerzen, einen veränderten mentalen Status, Krampfanfällen und Sehstörungen (von verschwommenem Sehen bis hin zu Verlust des Sehvermögens) haben. Wenn Sie extreme Müdigkeit mit einer verminderten Anzahl an roten Blutkörperchen und Kurzatmigkeit (hämolytische Anämie), allein oder in Kombination mit einer geringen Anzahl an Blutplättchen, dem abnormen Auftreten von Hämatomen (Thrombozytopenie) und Nierenerkrankungen, bei denen Sie wenig oder keinen Urin ausscheiden (Symptome des hämolytischen-urämischen Syndroms), entwickeln. Sprechen Sie unverzüglich mit Ihrem Arzt, wenn Sie Fieber (Temperatur höher oder gleich 38° C) oder Schüttelfrost haben, was ein Zeichen für eine Infektion sein könnte. Es besteht die Gefahr, dass Sie eine Infektion des Blutes entwickeln. Dieses Arzneimittel kann Erbrechen hervorrufen: um diese Nebenwirkung einzuschränken wird Ihr Arzt Ihnen vor der Verabreichung von Carboplatinum Hikma Farmacêutica Arzneimittel, die das Erbrechen blockieren (Antiemetika), verschreiben oder die Verabreichungen über längere Zeiträume verteilen. Das Arzneimittel kann die gute Wirkung Ihrer Ohren mindern (Hörfunktion), insbesondere wenn Sie früher mit einem platinhaltigen Arzneimittel (Carboplatin, Cisplatin) behandelt wurden oder wenn Sie älter sind: Ihr Arzt wird regelmäßig Ihre Hörfunktion kontrollieren und wenn nötig Ihre Behandlung anpassen. Medizinisches Fachpersonal: siehe auch den Abschnitt “Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt” am Ende dieser Gebrauchsinformation. 2/17 Gebrauchsinformation 17C02 Bitte verständigen Sie Ihren Arzt, wenn eine der oben erwähnten Vorsichtsmaßnahmen für Sie zutrifft oder in der Vergangenheit zutraf. Kinder Da keine vom Inhaber der Zulassung gesponserte Studie bei Kindern durchgeführt wird, kann keine spezifische Dosierungsempfehlung gegeben werden. Anwendung von Carboplatinum Hikma Farmacêutica zusammen mit anderen Arzneimitteln Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden. Andere Antikrebsarzneimittel mit gleichartigen toxischen Wirkungen auf das Knochenmark, oder Radiotherapie: die toxische Wirkung auf das Knochenmark ist kumulativ, egal wann diese Behandlungen vor oder während Ihrer Behandlung mit Carboplatinum Hikma Farmacêutica verabreicht werden. Das Risiko der Knochenmarksdepression und folglich die Risiken einer schweren Erniedrigung der Zahl von Blutkörperchen und Blutplättchen im Blut sind durch diese Kombinationen erhöht. Impfung: Wenden Sie keine lebend- oder lebend attenuierten Impfstoffe an. Ihr Abwehrsystem hat denn wegen der bedeutenden Erniedrigung der Zahl von weißen Blutkörperchen im Blut eine stark verminderte Fähigkeit, um gegen diese Infektionen zu kämpfen. Solcher Impfstoff könnte schwere oder fatale Infektionen verursachen. Sie dürfen ohne Risiko inaktive oder Tot-Impfstoffe erhalten, aber ihre Wirksamkeit kann dennoch vermindert sein. Ihr Abwehrsystem wird vielleicht zu schwach sein, damit die Impfung eine schützende Antwort auslöst. Andere Arzneimittel, die Erbrechen induzieren: ihre Kombination mit Carboplatinum Hikma Farmacêutica oder ihre Anwendung vor Beginn der Behandlung kann das Risiko von Erbrechen erhöhen. Antibiotika der Aminoglykosid-Gruppe: vermeiden Sie während Ihrer Behandlung die Anwendung dieser Arzneimittel, weil die Kombination das Risiko der Toxizität für Nieren und Ohren erhöht. Siehe auch den Abschnitt „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“. Für die Nieren möglich toxische Arzneimittel: vermeiden Sie während Ihrer Behandlung mit Carboplatinum Hikma Farmacêutica ihre Anwendung, um die Risiken für Ihre Nieren einzuschränken. Phenytoin (Arzneimittel gegen Epilepsie): vermeiden Sie während Ihrer Behandlung dieses Arzneimittel anzuwenden. Carboplatinum Hikma Farmacêutica erniedrigt denn die gute Absorption dieses Arzneimittels im Verdauungskanal. Die wirklich in Ihrem Körper anwesende Menge ist zu schwach und es gibt ein Risiko von Krampfanfällen. Orale Antikoagulantien (Arzneimittel, die die Gerinnung vermindern und Blutgerinnsel vermeiden): Carboplatinum Hikma Farmacêutica kann Ihre Menge von Blutplättchen, die Blutelemente, die die Gerinnung ermöglichen, vermindern. In Kombination mit einem Antikoagulans könnte Ihre Gerinnungsfähigkeit zu niedrig werden: Ihr Arzt wird regelmäβig mit einem INR-Test (International Normalized Ratio) Ihre Gerinnung überprüfen lassen. Anwendung von Carboplatinum Hikma Farmacêutica zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol Nicht zutreffend. Schwangerschaft und Stillzeit Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. 3/17 Gebrauchsinformation 17C02 Schwangerschaft Carboplatin verursacht Mutationen (es ist mutagen): Sie, sowohl Mann als auch Frau, müssen während der Behandlung und bis zu 6 Monaten nach Absetzen der Behandlung empfängnisverhütende Maßnahmen anwenden. Carboplatin kann Schädigungen beim Fötus hervorrufen (es ist embryotoxisch) falls Sie gerade schwanger sind. Wenn Sie schwanger sind, darf dieses Arzneimittel Ihnen nur dann verabreicht werden, wenn eine lebensbedrohliche Situation besteht bzw. im Fall von Krankheiten, die durch sicherere Arzneimittel nicht behandelt werden können oder wenn sicherere Arzneimittel sich als unwirksam erweisen. Muss dieses Arzneimittel Ihnen während der Schwangerschaft verabreicht werden oder werden Sie während der Behandlung oder während der 6 Monate nach der Behandlung schwanger, müssen Sie mit Ihrem Arzt die möglichen Risiken für den Fötus besprechen. Stillzeit Es ist nicht bekannt, inwieweit Carboplatin oder seine Reststoffe in die Muttermilch übergehen. Da eine potentielle Toxizität von Platin für den Säugling besteht, darf sicherheitshalber während der Behandlung nicht gestillt werden. Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Carboplatin Konzentrat zur Injektion kann jedoch Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen und eine Ototoxizität hervorrufen; die Patienten müssen daher vor der möglichen Auswirkung dieser Ereignisse auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen gewarnt werden. 3. Wie ist Carboplatinum Hikma Farmacêutica anzuwenden? Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind. Carboplatinum Hikma Farmacêutica wird Ihnen intravenös verabreicht (Injektion in eine Vene). Die Dosis wird auf der Basis der Körperoberfläche (ausgedrückt in m²) berechnet und nach Ihrem persönlichen Fall von Ihrem Arzt angepasst. Wenn Sie Erwachsene sind, wenn diese Behandlung Ihre erste Antikrebsbehandlung ist, wenn Ihre Nieren normal funktionieren und wenn dieses Arzneimittel Ihnen nicht in Kombination mit einem anderen Antikrebsarzneimittel verabreicht wird (Monotherapie), ist die empfohlene Dosis 400 mg/m2 in Form einer Kurzzeitinfusion von 15 bis 60 Minuten. Zwischen den Therapiekuren muss ein Abstand von 4 Wochen eingehalten werden. Die Anzahl der Kure wird in Abhängigkeit des Ansprechens der Behandlung auf Ihren Krebs und Ihren Zustand festgelegt. Medizinisches Fachpersonal: siehe auch den Abschnitt “Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt” am Ende dieser Gebrauchsinformation. Wenn Sie bereits eine Antikrebsbehandlung bevor dieser erhalten haben oder wenn Ihr Arzt Carboplatinum Hikma Farmacêutica mit sonstigen Antikrebsarzneimitteln kombiniert, wenn Sie älter sind, wenn Ihr allgemeiner Zustand schlecht ist oder wenn Ihre Nieren schlecht funktionieren, wird Ihr Arzt die Dosen oder den Rhythmus der Kure anpassen. In allen Fällen wird Ihr Arzt regelmäßig einen Kontrollbluttest ausführen (siehe auch den Abschnitt „Was sollten Sie vor der Anwendung von Carboplatinum Hikma Farmacêutica beachten?“). Medizinisches Fachpersonal: siehe auch den Abschnitt “Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt” am Ende dieser Gebrauchsinformation. 4/17 Gebrauchsinformation 17C02 Wenn Sie eine größere Menge von Carboplatinum HIKMA FARMACÊUTICA angewendet haben, als Sie sollten Wenn Sie eine größere Menge von Carboplatinum Hikma Farmacêutica angewendet haben, kontaktieren Sie sofort Ihren Arzt, Ihren Apotheker oder das Antigiftzentrum (070/245.245). Medizinisches Fachpersonal: siehe auch den Abschnitt “Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt” am Ende dieser Gebrauchsinformation. Wenn Sie die Anwendung von Carboplatinum HIKMA FARMACÊUTICA vergessen haben Wenden Sie nicht die doppelte Menge an, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben. Wenn Sie die Anwendung von Carboplatinum Hikma Farmacêutica abbrechen Der Arzt entscheidet über die Anwendungsdauer. Die Behandlung darf nicht vorzeitig abgebrochen werden. Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich? Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. In seltenen Gefällen kann das Arzneimittel eine möglich lebensbedrohliche schwere allergische Reaktion (Anaphylaxie) hervorrufen. Wenn Sie kurz nach der Injektion ein Auftreten von Atmungsschwierigkeiten, eine Schwellung von Händen oder Füßen, vom Gesicht und Rachen beobachten, wenn Sie ein allgemeines Unwohlsein fühlen, wie Sie ohnmächtig werden könnten (Schock), kontaktieren Sie sofort einen Arzt. Wie die meisten Antikrebsarzneimittel kann dieses Arzneimittel Mutationen hervorrufen. Deshalb sind empfängnisverhütende Maßnahmen während der Behandlung sowie im Zeitraum von 6 Monaten nach Absetzen der Behandlung erforderlich. Die Behandlung mit Carboplatin kann zur definitiven Sterilität führen. Die häufigste Nebenwirkung Bei den meisten Patienten verursacht dieses Arzneimittel eine Einschränkung der Knochenmarkfunktion (Knochenmarksdepression), die im Blut zu einer Erniedrigung, ja sogar zu einem zeitlichen Verschwinden der weißen Blutkörperchen (die Zellen, die sich mit dem Abwehrsystem beschäftigen), der roten Blutkörperchen (die Zellen, die die Sauerstoffzufuhr im Körper versorgen) und der Blutplättchen (Schlüsselelemente der Gerinnung) führen. Die häufigste Nebenwirkung ist eine starke Erniedrigung der Zahl von Blutplättchen (Thrombozytopenie), dann eine Erniedrigung der Gesamtzahl von weißen Blutkörperchen (Leukopenie) und eine Erniedrigung der Zahl einer besonderen Art von weißen Blutkörperchen, den Neutrophilen (Neutropenie). Die Erniedrigung der Zahl von roten Blutkörperchen (Anämie) ist also sehr häufig und muss manchmal mit Bluttransfusionen ausgeglichen werden, insbesondere wenn die Behandlung über einen längeren Zeitraum verteilt wird. Die Knochenmarksdepression kann schwieriger sein, wenn hohen Dosen des Arzneimittels verabreicht werden oder wenn es mit anderen Antikrebsarzneimitteln kombiniert wird, im Falle von anderen vorangegangenen Antikrebsbehandlungen, im Falle von einem herabgesetzten Allgemeinzustand, von Nierenproblemen oder fortgeschrittenem Alter. 5/17 Gebrauchsinformation 17C02 Andere sehr häufige Nebenwirkingen (können mehr als 1 von 10 Patienten treffen) Verslechterung der Nierenfunktion (Niereninsuffizienz), im Allgemeinen nicht schwer. Die Verschlechterung kann im Falle von vorbestehenden Nierenproblemen oder Verabreichung von hohen Dosen schwieriger sein. Übelkeit, mit oder ohne Erbrechen, insbesondere in Kombination mit anderen Antikrebsarzneimitteln; Bauchschmerzen. Leichte Gehörschädigungen, die nicht immer empfunden werden, aber mit Untersuchungen feststellbar sind. Die Risiken für Gehör sind im Falle von gleichzeitiger Verabreichung eines anderen für die Ohren toxischen Arzneimittels, wie zum Beispiel eines Antibiotikums der Aminoglykosid-Gruppe, erhöht. Zeitliche Störungen der Leberfunktion, die durch schwache bis mäβige Blutteständerungen festgestellt werden und meistens während der Behandlung spontan verschwinden. Häufige Nebenwirkingen (können bis zu 1 von 10 Patienten treffen) Fieber und Infektionen, die mit der Erniedrigung der Zahl von weißen Blutkörperchen assoziiert sind. Blutungen, die mit der Erniedrigung der Zahl von Blutplättchen assoziiert sind. Durchfall oder Verstopfung. Merkbare Zeichen einer Gehörschädigung, die manchmal mit Störgeräusch in den Ohren, wie Gebrumm oder Pfeifen (Tinnitus), begleitet wird. Starke Ermüdung (Asthenie), häufiger wenn es eine Kombination mit einem anderen Antikrebsarzneimittel gibt. Haarausfall (Alopezie), häufiger wenn es eine Kombination mit einem anderen Antikrebsarzneimittel gibt. Störungen des Berührungsempfindens (Parästhesie), Störung der automatischen Kontrolle der Muskelspannung (Verminderung der Sehnenreflexen). Diese Risiken erhöhen mit Alter und im Falle von langfristiger Behandlung (kumulative Wirkung der Toxizität des Arzneimittels). Wirkungen auf das zentrale Nervensystem können auch auftreten. Muskelschmerzen (Myalgie) oder Gelenkschmerzen (Arthralgie). Haut- und Schleimhautprobleme. Probleme des Atmungssystems. Probleme von Geschlechtsorganen oder Harnwegen. Relativ schwere allergische Reaktionen, die sich durch Ausschlag mit roten Flecken, Fieber ohne scheinbarer Ursache, Juckreiz, Nesselsucht, Atmungsschwierigkeiten (Bronchospasm), Blutdruckabnahme (Hypotonie) äußern. Abweichungen der Herzfunktion (Herzinsuffizienz, infarktartige Ereignisse). Blutdruckabnahme (Hypotonie). Symptome vom grippalen Typ. Reaktionen am Injektionsort. Gelegentliche, seltene oder sehr seltene Nebenwirkingen (können bis zu 1 von 100 Patienten treffen) Sehstörungen wie zum Beispiel Verlust der Sehfähigkeit. Eine Wiederherstellung der Sehkraft stellt sich einige Wochen nach Absetzen der Behandlung ein. Im Falle von Nierenproblemen oder hohen Dosen kann eine schwere Verschlechterung der Sehkraft mit räumlicher Desorientierung (kortikale Blindheit), die mit einer Wahrnehmungsfehler im Gehirn assoziiert ist, auftreten. Schwere allergische Reaktion, die sich mit Rötung und Vernichtung von Hautoberfläche, die sich in Fetzen ablösen kann (exfoliative Dermatitis), äuβert. Geschmäcksstörungen. Unwohlsein. 6/17 Gebrauchsinformation 17C02 Blutdrucksteigerung (Hypertonie). Entzündung der kleinen Blutgefässen der Nieren mit Bildung von Gerinnseln, die durch eine Reibung auf die Innenwände der beschädigten Gefässen eine Vernichtung der roten Blutkörperchen, eine Erniedrigung der Zahl von Blutplättchen im Blut und schwere Störungen der Nierenfunktion (hämolytisch-urämisches Syndrom) hervorruft. Knochenmarkerkrankung wie eine Produktion von abnormalen Blutkörperchen (myelodysplastisches Syndrom) oder eine besondere Art von Blutkrebs (akute myeloische Leukämie). Das Phänomen ist seltsam und tritt meistens auf, wenn das Arzneimittel mit anderen für das Knochenmark toxischen Arzneimitteln assoziiert wird. Nebenwirkungen mit nicht bekannter Häufigkeit (die Häufigkeit ist auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) Muskelkrämpfe, Muskelschwäche, Verwirrung, Sehverlust oder -störungen, unregelmäßiger Herzschlag, Nierenversagen oder auffällige Bluttestergebnisse (Symptome des Tumorlysesyndroms, das durch den raschen Abbau von Tumorzellen verursacht werden kann) (siehe Abschnitt 2). Eine Gruppe von Symptomen, wie beispielsweise Kopfschmerzen, veränderter mentaler Status, Krampfanfälle und Sehstörungen in Form von verschwommenem Sehen bis hin zum Verlust des Sehvermögens (Symptome des posterioren reversiblen Leukenzephalopathie-Syndroms, einer seltenen neurologischen Erkrankung). Pankreatitis. Lungeninfektion. Medizinisches Fachpersonal: siehe auch den Abschnitt “Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt” am Ende dieser Gebrauchsinformation. Meldung von Nebenwirkungen Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt über die Föderalagentur für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte Abteilung Vigilanz, Eurostation II, Victor Hortaplein, 40/40, B-1060 Brüssel (Webseite: www.faggafmps.be, E-Mail: [email protected]) anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden. 5. Wie ist Carboplatinum Hikma Farmacêutica aufzubewahren? Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf. Nicht über 25°C und lichtgeschützt lagern. Die verdünnten Lösungen sind bei Raumtemperatur 8 Stunden oder im Kühlschrank 24 Stunden stabil. Medizinisches Fachpersonal: siehe auch den Abschnitt “Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt” am Ende dieser Gebrauchsinformation. Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf der Verpackung nach „EXP“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats. 7/17 Gebrauchsinformation 17C02 Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei. 6. Inhalt der Packung und weitere Informationen Was Carboplatinum Hikma Farmacêutica enthält Der Wirkstoff ist Carboplatin. 1 ml Carboplatinum Hikma Farmacêutica enthält 10 mg Carboplatin. Der sonstige Bestandteil ist Wasser zur Herstellung der Infusionslösungen. Die Lösung ist isotonisch und enthält kein Konservierungsmittel. Wie Carboplatinum Hikma Farmacêutica aussieht und Inhalt der Packung Carboplatinum Hikma Farmacêutica 50 mg Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung: Jede Packung enthält eine Cytosafe Durchstechflasche aus Polypropylen mit 5 ml Lösung. Carboplatinum Hikma Farmacêutica 150 mg Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung: Jede Packung enthält eine Cytosafe Durchstechflasche aus Polypropylen mit 15 ml Lösung. Carboplatinum Hikma Farmacêutica 450 mg Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung: Jede Packung enthält eine Cytosafe Durchstechflasche aus Polypropylen mit 45 ml Lösung. Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller: Pharmazeutischer Unternehmer: Hikma Farmacêutica (Portugal), S.A. Estrada do Rio da Mó, n.º 8, 8A e 8B, Fervença 2705-906 Terrugem SNT Portugal . Hersteller: Pfizer Service Company bvba, Hoge Wei 10, 1930 Zaventem, Belgien. Zulassungsnummern: Carboplatinum Hikma Farmacêutica 50 mg Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung: BE174553 Carboplatinum Hikma Farmacêutica 150 mg Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung: BE174754 Carboplatinum Hikma Farmacêutica 450 mg Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung: BE174763 Status: Verschreibungspflichtig Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im 06/2017 Diese Packungsbeilage wurde zuletzt genehmigt im 07/2017. _________________________________________________________________________________ Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt: Rekonstitution Die Lösung kann mit einer 5%-igen Glucoselösung bzw. einer 0,9%-igen Natriumchloridlösung verdünnt werden, bis eine Konzentration von 0,5 mg/ml erhalten ist. Diese verdünnten Lösungen sind bei Raumtemperatur 8 Stunden oder im Kühlschrank 24 Stunden stabil. 8/17 Gebrauchsinformation 17C02 Für die Rekonstitution bzw. Verabreichung von Carboplatin gelten die Vorsichtsmaßnahmen, die für den Umgang mit und die Vorbereitung von zytotoxischen Arzneimitteln üblich sind. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für eine lange i.v. Infusion. Wird Carboplatin mit 0,9%-igem Natriumchlorid verdünnt und bei 25°C aufbewahrt, tritt innerhalb von 24 Stunden ein Konzentrationsverlust von 5% in Bezug auf die ursprüngliche Konzentration ein. Des weiteren gelten 0,9%-ige Natriumchloridlösungen für eine Carboplatininfusion als ungeeignet; dies nicht nur, weil ein Teil des aktiven Produkts verloren geht, sondern auch aufgrund einer möglichen Umwandlung zu Cisplatin, ein Wirkstoff, der ein erhöhtes Toxizitätsrisiko besitzt. Eine Verdünnung von Carboplatin mit 0,9%-igem Natriumchlorid empfiehlt sich deshalb nicht für die Vorbereitung einer langen i.v. Infusion. Handhabung Das Personal muss in der Anwendung der richtigen Techniken ausreichend unterwiesen sein, um Lösungen rekonstituieren und mit Zytostatika korrekt umgehen zu können. Schwangere Frauen dürfen mit diesem Produkt nicht arbeiten. Für Personal, das Zytostatika handhabt, gehören für eine Vermeidung des Kontakts mit dem Produkt bzw. dessen Inhalation die strengsten Maßnahmen: Tragen von PVC-Handschuhen, Schutzbrillen, langen Schutzschürzen und Einmalmasken. Ein abgeschirmter Platz zur Zubereitung (vorzugsweise unter laminarem vertikalen Fluss) muss vorhanden sein. Die Arbeitsoberfläche muss mit absorbierendem plastifizierten Einmalpapier geschützt sein. Um ein Entweichen zu vermeiden, empfiehlt sich für die Zusammensetzung von Spritzen und Infusionsvorrichtungen die Verwendung verschlossener Einheiten. Sämtliches Material, das für die Vorbereitung, Verabreichung oder Reinigung verwendet wurde, einschließlich Nadeln, Spritzen, Durchstechflaschen und sonstige Gegenstände, die mit dem zytotoxischen Arzneimittel in Berührung waren, müssen in einem Sack für Hochrisikoabfall gesammelt und bei hoher Temperatur verbrannt werden. Kontaminierte Oberflächen müssen mit reichlich Wasser abgewaschen werden. Sämtliches Reinigungsmaterial muss wie oben beschrieben entsorgt werden. Falls das Produkt versehentlich mit der Haut in Kontakt gerät, muss die Haut mit reichlich Wasser gespült werden. Bei Kontakt mit den Augen ziehen Sie das Lid hoch und spülen das Auge mit reichlich Wasser oder Salzwasser während mindestens 15 Minuten. Suchen Sie in beiden Fällen einen Arzt auf. Wird das Produkt geschluckt oder eingeatmet, suchen Sie unverzüglich einen Arzt auf. Verabreichung DOSIERUNG Carboplatin darf ausschließlich intravenös verabreicht werden. Die empfohlene Carboplatindosis für unvorbehandelte erwachsene Patienten mit normaler Nierenfunktion beträgt als Monotherapie 400 mg/m2 in Form einer Kurzzeitinfusion von 15 bis 60 Minuten. Zwischen den Therapiekuren muss ein Abstand von 4 Wochen eingehalten werden. Die Anzahl der Kure wird in Abhängigkeit des klinischen Ansprechens und des Zustands des Patienten festgelegt. Eine Reduzierung der Anfangsdosis um 20 bis 25% empfiehlt sich für Patienten mit folgenden Risikofaktoren: - eine vorherige Behandlung mit myelosuppressiven Arzneimitteln; oder - ein geringer Performance-Index (ECOG, Zubrod 2 - 4 oder Karnofsky-Index unter 80). (siehe ebenfalls den Abschnitt "Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen ") Für Patienten, die 65 Jahre oder älter sind, kann sich eine Anpassung der Anfangs- oder Folgedosis je nach physischem Zustand des Patienten als notwendig erweisen. In Hinblick auf eine Anpassung der 9/17 Gebrauchsinformation 17C02 Folgedosis müssen während der ersten Kuren von Carboplatin wöchentlich die Blutwerte überprüft werden. EINGESCHRÄNKTE NIERENFUNKTION Für diese Patienten ist eine Dosisanpassung erforderlich, insbesondere nach einer exakten Kontrolle der Blutwerte und Nierenfunktion (siehe ebenfalls unter „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“). KOMBINATION MIT SONSTIGEN ZYTOSTATISCHEN WIRKSTOFFEN Für eine optimierte Anwendung von Carboplatin in Kombination mit anderen myelosuppressiven Arzneimitteln müssen die Dosen in Abhängigkeit des Kombinationstyps und des gewählten Verabreichungsschemas angepasst werden. KINDER Carboplatin wurde in der Pädiatrie nicht in ausreichendem Maß eingesetzt, um besondere Empfehlungen bezüglich der Dosierung geben zu können. ÄLTERE PATIENTEN Bei Patienten älter als 65 Jahre ist es notwendig, während der ersten und bei den folgenden Therapiezyklen, je nach dem körperlichen Allgemeinzustand des Patienten, Dosierungsanpassungen vorzunehmen. WEITERE MÖGLICHKEIT DER DOSIERUNGSBERECHNUNG Die Dosierung von Carboplatin kann mittels einer mathematischen Formel berechnet werden, die die Nierenfunktion des Patienten bzw. die Nierenfunktion und den gewünschten Grenzwert der Thrombozyten berücksichtigt. Die Anwendung dieser Formel ermöglicht im Gegensatz zur empirischen Bestimmung auf der Basis der Körperoberfläche einen Ausgleich individueller Abweichungen der Nierenfunktion, die zu einer Unterdosierung (bei Patienten mit höherer als normaler Nierenfunktion) bzw. einer Überdosierung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion führen könnten. Die Formel nach Calvert berechnet sich anhand der glomerulären Filtrationsrate (GFR) (in ml/Min.) und des AUC-Werts (Area Under the Curve) in Abhängigkeit der Zeit: Dosis (in mg) = AUC x (GFR + 25). Hinweis: Die Formel nach Calvert errechnet die Carboplatin-Gesamtdosis in mg, und nicht in mg/m 2. Angestrebter AUC-Wert (Area Under the Curve) 5 - 7 mg/ml x Min. 4 - 6 mg/ml x Min. 4 - 6 mg/ml x Min. Therapeutisches Schema Monotherapie mit Carboplatin Monotherapie mit Carboplatin Carboplatin + Cyclophosphamid Vorbehandlung nein ja nein Bei Patienten, die bereits eine schwere Chemotherapie erhalten haben und denen Carboplatin als Monotherapie verabreicht werden soll, empfiehlt sich die Anwendung der Egorin-Formel: Als schwere Chemotherapie definieren wir eine Therapie, die folgende Behandlungen umfasst: Mitomycin C, Nitrosourea, Cyclophosphamid und Cisplatin, Kombination von fünf verschiedenen 10/17 Gebrauchsinformation 17C02 chemotherapeutischen Wirkstoffen oder mehr; Strahlentherapie = bis 4.500 Rad fokussiert auf ein Bestrahlungsfeld von maximal 20 cm x 20 cm oder fokussiert auf mehrere Bestrahlungsfelder. Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen HÄMATOLOGISCHE TOXIZITÄT Hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) Das hämolytisch–urämische Syndrom (HUS) ist eine lebensbedrohliche Nebenwirkung. Die Behandlung mit Carboplatin sollte bei den ersten Anzeichen einer mikroangiopathischen hämolytischen Anämie abgebrochen werden, wie schnell abnehmenden Hämoglobinwerten mit gleichzeitiger Thrombozytopenie, Erhöhung von Serumbilirubin, Serumkreatinin, HarnstoffStickstoff im Blut oder Laktat-Dehydrogenase (LDH) im Blut. Ein Niereninsuffizienz ist möglicherweise bei Absetzen der Therapie nicht reversibel und kann eine Dialyse erfordern. Knochenmarkdepression: Die Myelosuppression (Leukopenie, Neutropenie und Thrombozytopenie) ist dosisabhängig und stellt die dosislimitierende Toxizität von Carboplatin dar. Bei Patienten, die Carboplatin erhalten, muss eine engmaschige Bestimmung der Zellzahl im peripheren Blut durchgeführt werden (z. B. in wöchentlichen Abständen). Auch wenn bei Verabreichung des Arzneimittels in den empfohlenen Dosen die hämatologische Toxizität von Carboplatin in der Regel mäßig und reversibel ist, kann es zu einer schweren Myelosuppression (insbesondere einer Thrombozytopenie) bei Patienten mit Niereninsuffizienz bzw. Patienten, die gleichzeitig sonstige myelosuppressive Arzneimittel oder eine Strahlentherapie erhalten (oder erhalten haben), kommen. Die myelosuppressive Wirkungen können durch Kombination von Carboplatin mit anderen myelosuppressiven Substanzen oder Strahlentherapien verstärkt werden. Patienten mit einer schweren und persistierenden Myelosuppression haben ein erhöhtes Risiko für Komplikationen, mitunter mit tödlichem Ausgang (siehe Abschnitt 4.8). Wenn diese Anzeichen auftreten, muss die Carboplatinbehandlung unterbrochen werden, und eine Dosisanpassung oder ein Abbruch der Behandlung muss in Betracht gezogen werden. Bei Patienten mit einer Thrombozyten- bzw. Neutrophilenzahl von mehr als 100.000 bzw. 2.000/mm 3 kann die Carboplatindosis um 25% gesteigert werden. Allerdings wird von Dosen, die 125% der Anfangsdosis übersteigen, abgeraten. Bei Patienten, deren Thrombozyten- bzw. Neutrophilenzahl zwischen 100.000 und 50.000 bzw. zwischen 2.000 und 500/mm 3 schwankt, sind keine Dosisanpassungen erforderlich. Für Patienten mit gemäßigter bis schwerer hämatologischer Toxizität (d.h. eine Thrombozyten- bzw. Neutrophilenzahl von unter 50.000 bzw. 500/mm 3) empfiehlt sich eine Dosisreduzierung von 25%, unabhängig davon, ob das therapeutische Schema auf einem einzigen Wirkstoff oder einer Wirkstoffkombination basiert ist. Alternativ zur Dosisreduzierung kann die Verabreichung der vollständigen therapeutischen Dosis des Arzneimittels auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden, d.h. bis die Zahl der Thrombozyten und Blutplättchen sich normalisiert hat (also Werte von > 2.000/mm3 bzw. 100.000/mm3 aufweist). Die Behandlung einer schweren hämatologischen Toxizität kann in Form von supportiven Maßnahmen, der Verabreichung von infektionshemmenden Wirkstoffen bei verschlimmernden Infektionen, von Blutprodukttransfusionen, einer autologen Knochenmarktransplantation oder einer Transplantation von peripheren Stammzellen und blutbildenden Substanzen (kolonienstimulierende Faktoren) erfolgen. Akute promyeloische Leukämie und Myelodysplasiesyndrom (MDS)/akute myeloische Anämie (AML) wurden Jahre nach der Behandlung mit Carboplatin und anderen antineoplastischen Behandlungen berichtet. 11/17 Gebrauchsinformation 17C02 Hämolytische Anämie mit Vorliegen serologischer medikamentös induzierter Antikörper wurde bei mit Carboplatin behandelten Patienten berichtet. Dieses Ereignis kann tödlich sein. Lebervenenverschlusskrankheit Fälle von Lebervenenverschlusskrankheit (Sinusobstruktionssyndrom) wurden berichtet, von denen einige tödlich waren. Patienten müssen auf Zeichen und Symptome einer auffälligen Leberfunktion oder portalen Hypertonie, die nicht offensichtlich die Folge von Lebermetastasen ist, überwacht werden. Tumorlysesyndrom (TLS) In den Erfahrungen nach der Markteinführung wurde das Tumorlysesyndrom (TLS) bei Patienten nach der Anwendung von Carboplatin als Monotherapie oder in Kombination mit anderen Chemotherapeutika berichtet. Patienten mit hohem Risiko eines TLS, z. B. Patienten mit hoher Proliferationsrate, starker Tumorlast und starker Empfindlichkeit für zytotoxische Wirkstoffe müssen eng überwacht werden, und es müssen entsprechende Vorkehrungen getroffen werden. POSTERIORES REVERSIBLES ENZEPHALOPATHIE-SYNDROM (PRES) Es liegen Berichte vor von mit Carboplatin und Chemotherapiekombination behandelten Patienten, die das posteriore reversible Enzephalopathie-Syndrom (PRES) entwickelten. Hierbei handelt es sich um eine seltene neurologische, schnell entwickelnde, nach Absetzen der Behandlung reversible Störung, die epileptische Anfälle, Hypertonie, Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Erblindung, und weitere visuelle und neurologische Störungen umfassen kann (siehe Abschnitt 4.8). Die Diagnose eines PRES muss durch bildgebende Verfahren, vorzugsweise eine Magnetresonanztomographie (MRT), bestätigt werden. WICHTIGER HINWEIS Carboplatin muss unter der Überwachung eines Arztes, der in der Verwendung von zytostatischen Arzneimitteln qualifiziert und erfahren ist, verabreicht werden. Geeignete Diagnoseverfahren und eine entsprechende Infrastruktur müssen vorhanden sein, um die Behandlung zu optimalen Bedingungen durchzuführen und Komplikationen zu begegnen. Eine engmaschige Überwachung der Blutwerte sowie Nierenfunktionstests sind erforderlich, speziell bei Anwendung von hohen Dosen. Carboplatin ist ein stark toxisches Arzneimittel mit geringer therapeutischer Breite und eine therapeutische Wirkung ohne einen gewissen Grad an Toxizität ist daher eher unwahrscheinlich. Es empfiehlt sich die Durchführung von Blutuntersuchungen zu Behandlungsbeginn. Diese Untersuchungen sollten wöchentlich wiederholt werden. Das ermöglicht spätere Dosisanpassungen. Des weiteren müssen regelmäßige neurologische Untersuchungen erfolgen. NIERENFUNKTION UND KOMBINATION MIT SONSTIGEN ARZNEIMITTELN Carboplatin wird hauptsächlich über den Urin ausgeschieden; deshalb muss die Nierenfunktion von Patienten, die das Arzneimittel erhalten, überwacht werden. Bei diesen Patienten ist die KreatininClearance das Bewertungskriterium, das am besten Aufschluss über die Nierenfunktion gibt. Das Risiko einer toxischen Wirkung von Carboplatin ist bei Patienten erhöht, deren Kreatinin-Clearance Werte von unter 60 ml/Min. aufweist; folglich muss die Carboplatindosis bei Patienten mit Niereninsuffizienz entsprechend dem folgenden Schema reduziert werden: Kreatinin-Clearance (ml/Min.) empfohlene Dosis (mg/m2) 41-59 250 16-40 200 12/17 Gebrauchsinformation 17C02 Bei Vorliegen von Risikofaktoren wie zum Beispiel eines geringen Performance Score, einer intensiven vorangegangenen Behandlung mit myelosuppressiven Präparaten und/oder eines Alters von über 65 Jahren empfiehlt sich eine Dosisreduzierung von 20 bis 25%; Vorsicht ist ebenfalls geboten, wenn Carboplatin an Patienten verabreicht wird, die zuvor Cisplatin, ein nephrotoxisches Präparat, erhalten haben. Im Gegensatz zu Cisplatin ist mit Carboplatin eine prä- und posttherapeutische Hydratisierung nicht erforderlich, da Carboplatin ein relativ geringes nephrotoxisches Potential aufweist; gleichwohl können eine vorangegangene Behandlung mit Cisplatin bzw. die gleichzeitige Verabreichung von sonstigen nephrotoxischen Arzneimitteln (wie Aminoglykosid-Antibiotika) das Risiko einer Nephrotoxizität erhöhen (siehe ebenfalls den Abschnitt "Anwendung von Carboplatinum Hikma Farmacêutica zusammen mit anderen Arzneimitteln "). ERKRANKUNGEN DES GASTROINTESTINALTRAKTS Carboplatin kann Emesis verursachen. Die Häufigkeit und Intensität dieser Emesis kann mittels vorheriger Verabreichung von Antiemetika vermindert werden; es ist ebenfalls möglich, Carboplatin, anstelle einer einzigen Infusion, als anhaltende i.v. Infusion über 24 Stunden oder i.v. in Form von Dosen, die auf 5 aufeinanderfolgende Tage verteilt sind, zu verabreichen,. Serotonerge 5HT3Rezeptor-Antagonisten (wie Ondansetron) oder substituierte Benzamide (wie Metoclopramid) können sich als besonders wirksame Antiemetika erweisen; deshalb empfiehlt sich eine kombinierte Behandlung bei Patienten, die schwere oder refraktäre emetogene Wirkungen zeigen. ÜBEREMPFINDLICHKEITSREAKTIONEN Wie für andere komplexe Platinverbindungen wurden für Carboplatin allergische Reaktionen berichtet. Diese Reaktionen können innerhalb von Minuten nach Verabreichung von Carboplatin auftreten. Eine geeignete unterstützende Behandlung muss so schnell wie möglich eingeleitet werden. Eine Überwachung der Patienten ist erforderlich, um eventuelle anaphylaktoide Reaktionen zu erkennen. Für die Behandlung derartiger Reaktionen müssen bei jeder Verabreichung von Carboplatin geeignete medizinische Geräte und Arzneimittel zur Verfügung stehen (z. B. Antihistaminika, Kortikosteroide, Epinephin, Sauerstoff). FUNKTIONEN DES ZENTRALNERVENSYSTEMS Während der Behandlung mit Carboplatin empfiehlt sich die Durchführung einer routinemäßigen neurologischen Untersuchung; dies insbesondere bei Patienten, die zuvor mit Cisplatin behandelt wurden oder die über 65 Jahre alt sind. Carboplatin kann eine kumulative Ototoxizität hervorrufen. Ein Audiogramm muss deshalb vor Einleitung der Behandlung, während der Behandlung sowie bei Auftreten von Hörsymptomen durchgeführt werden. Sollte eine klinisch signifikante Verschlechterung der Hörfunktion feststellbar sein, muss gegebenenfalls die Dosis verändert oder die Behandlung unterbrochen werden. KANZEROGENITÄT Carboplatin kann eine toxische Wirkung auf den Fötus haben, wenn das Präparat an schwangere Frauen verabreicht wird. Carboplatin hat sich bei Ratten als embryotoxisch und mutagen erwiesen. Es gibt keine Studien bei schwangeren Frauen. Wie die meisten antitumoralen Wirkstoffe ist Carboplatin mutagen. Deshalb sind empfängnisverhütende Maßnahmen während der Behandlung sowie im Zeitraum von 6 Monaten nach Absetzen der Behandlung erforderlich. IMMUNOSUPPRESSIVE WIRKUNGEN / VERSTÄRKTE ANFÄLLIGKEIT FÜR INFEKTIONEN Eine Anwendung von Lebendvakzinen oder lebend-attenuierten Vakzinen bei Patienten mit einer Immunbeeinträchtigung durch eine Chemotherapie einschließlich Carboplatin kann zu schwerwiegenden oder tödlich verlaufenden Infektionen führen. Eine Impfung mit einem 13/17 Gebrauchsinformation 17C02 Lebendvakzin sollte daher bei mit Carboplatin behandelten Patienten vermieden werden. Totimpfstoffe oder inaktivierte Impfstoffe können verabreicht werden, das Ansprechen auf solche Vakzine kann allerdings reduziert sein. Überdosierung Es gibt für den Fall einer Überdosierung von Carboplatin kein spezifisches Gegenmittel. Deshalb müssen alle möglichen Maßnahmen ergriffen werden, um eine Überdosierung zu vermeiden. Das bedeutet unter anderem, dass man der potentiellen Gefahr einer Überdosierung und der exakten Berechnung der zu verabreichenden Dosis bewusst sein muss und dass geeignete Diagnose- und Behandlungseinrichtungen zur Verfügung stehen müssen. Eine akute Überdosierung von Carboplatin kann zu einer Verschlimmerung der zu erwartenden toxischen Wirkungen führen (z. B. schwere Myelosuppression, anhaltende Übelkeit und Erbrechen, schwere neurosensorielle Toxizitäten, Störungen der Leber- und Nierenfunktion usw.). Auch der Tod ist möglich. Die Hämodialyse ist nur - und nur teilweise - aufgrund der schnellen und extensiven Bindung von Platin an Plasmaproteine innerhalb von 3 Stunden nach Verabreichung wirksam. Die Anzeichen und Symptome einer Überdosierung müssen mittels supportiver Maßnahmen behandelt werden. Zur Vermeidung einer ausgeprägten Knochenmarktoxizität empfiehlt sich eine strikte Überwachung der Blutwerte und der Nierenfunktion. Die notwendigen Maßnahmen sollten zu gegebener Zeit vom Facharzt vorgenommen werden. Nebenwirkungen Viele Nebenwirkungen von Carboplatin können aufgrund der pharmakologischen Aktivität des Arzneimittels nicht vermieden werden. Jedoch sind die Nebenwirkungen in der Regel reversibel, wenn sie frühzeitig diagnostiziert werden. Diese Angaben beruhen auf der Beobachtung einer umfangreichen Gruppe von Patienten, die verschiedene Vorbehandlungen und Prognosefaktoren aufweisen. Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen Akute myeloische Leukämie und myelodysplastisches Syndrom wurden selten bei mit Carboplatin behandelten Patienten gemeldet. Meistens traten sie in Kombination mit potentiell leukämogenen Mitteln auf. Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems Die wichtigste dosislimitierende Toxizität von Carboplatin ist die Myelosuppression, die sich in Form einer Thrombozytopenie, Leukopenie, Neutropenie und/oder Anämie zeigt. Die Myelosuppression ist dosisabhängig. Der Nadir von Thrombozyten und Leukozyten/Granulozyten tritt in der Regel zwei bis drei Wochen nach Verabreichung des Arzneimittels auf. Meist stellt sich eine ausreichende Normalisierung ein, um 4 Wochen nach vorangegangener Verabreichung die Folgedosis von Carboplatin verabreichen zu können. Thrombozytopenie Bei 34% der Patienten kann die Anzahl der Thrombozyten auf unter 50.000/mm 3 abfallen. Der Tiefstwert ist im Allgemeinen zwischen dem 14. und 21. Tag nach der Verabreichung zu verzeichnen und normalisiert sich innerhalb von 35 Tagen nach Beginn der Behandlung. Leukopenie Bei 20% der Patienten kann die Anzahl der Leukozyten auf unter 2.000/mm 3 abfallen. Der Tiefstwert ist zwischen dem 14. und 18. Tag zu verzeichnen und normalisiert sich dann langsamer innerhalb von 42 Tagen nach Beginn der Behandlung. Neutropenie Bei 18% der Patienten liegt die Zahl der Neutrophilen unter 1.000/mm³ mit einem Nadir am 21. Tag. 14/17 Gebrauchsinformation 17C02 Anämie Eine Anämie (Hämoglobinwert unter 11 g/dl) kann symptomatisch sein und tritt bei einer Großzahl der Patienten auf. Bei 48% der Patienten kann der Hämoglobinwert auf unter 9,5 g/dl abfallen. Diese Wirkung kann kumulativ sein; deshalb können sich Transfusionen insbesondere bei Patienten, die das Arzneimittel über einen längeren Zeitraum erhalten (z. B. mehr als 6 Kuren), als notwendig erweisen. Klinische Folgen einer medullären/hämatologischen Toxizität wie Fieber, Infektionen, Sepsis/septischer Schock und Blutungen sind zu erwarten. Infektiöse Komplikationen und Blutungen wurden bei 4 bzw. 6% der mit Carboplatin behandelten Patienten berichtet. Die Myelodepression ist dosisabhängig und in der Regel reversibel und nicht kumulativ, wenn Carboplatin als Monotherapie verabreicht wird und die empfohlene Dosierung und Verabreichungshäufigkeit eingehalten werden. Die Myelodepression kann sich im Fall einer Niereninsuffizienz, bei schwerer vorangegangener Behandlung, bei eingeschränktem Allgemeinzustand, bei Patienten über 65 Jahren sowie bei Kombination mit anderen myelotoxischen Substanzen als schwerwiegender und länger anhaltend erweisen. Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen Elektrolytstörungen (Hypokaliämie, Hypocalcämie, Hyponatriämie, und/oder Hypomagnesiämie). Erkrankungen der Nieren und Harnwege Für Patienten, die Carboplatin erhalten, stellt die Nierentoxizität im Allgemeinen keinen Grenzfaktor für die Dosierung dar und macht keine Vorsichtsmaßnahmen wie intensive Hydratisierung oder künstliche Diurese erforderlich. Allerdings ist ein Anstieg der Harnstoff- und Kreatininserumwerte bei ca. 15% der Patienten möglich. Diese Anstiege sind in der Regel gemäßigt und bei ca. 50% der Patienten reversibel. Die Kreatinin-Clearance ist bei Patienten, die mit Carboplatin behandelt werden, das sensibelste Kriterium zur Beurteilung der Nierenfunktion und dient zur Korrelation von Arzneimittel-Clearance und Myelodepression. Eine Niereninsuffizienz, definiert als Abfall der Kreatinin-Clearance auf unter 60 ml/Minute, wird bei ca. 25% der Patienten beobachtet. Eine akute Niereninsuffizienz wurde selten berichtet. Die Nephrotoxizität erweist sich bezüglich ihrer Häufigkeit und Schwere bei Patienten als ausgeprägter, deren Nierenfunktion bereits vor Verabreichung von Carboplatin eingeschränkt war; dasselbe gilt für die Verabreichung von relativ hohen Dosen sowie für Patienten, die mit Cisplatin vorbehandelt sind. Es ist nicht eindeutig nachgewiesen, dass ein geeignetes Hydratisierungsverfahren dem Auftreten eines derartigen Problems bei diesen Patienten vorbeugt; dennoch muss die Dosis reduziert bzw. die Behandlung abgebrochen werden, wenn die durchgeführten Nierenfunktionstests eine schwere Störung aufweisen. Bei bestimmten wird ein Abfall der Plasmaelektrolyte beobachtet, d.h.: die Werte von Natrium, Kalium, Kalzium und Magnesium sind um 29, 20, 22 bzw. 29% reduziert. Diese Veränderungen sind nicht so schwerwiegend, als dass sie zum Auftreten von klinischen Anzeichen oder Symptomen führen würden. Es wurde über Fälle von hämolytisch-urämischem Syndrom berichtet. Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Übelkeit und/oder Erbrechen, im Allgemeinen in leichter bis gemäßigter Form, können zwischen 6 und 12 Stunden nach Verabreichung von Carboplatin auftreten und bis zum 24 Stunden oder länger anhalten. Bei ca. 25% der mit Carboplatin behandelten Patienten wurde Übelkeit ohne Erbrechen beobachtet. Bei 50% der Patienten wird Erbrechen angegeben. Unter diesen Patienten litt 1/3 unter starkem Erbrechen. Eine antiemetische Behandlung kann die meisten Fällen vorbeugen. Eine Verlängerung des Verabreichungszeitraums von Carboplatin z. B. mittels Dauerinfusion oder täglichen Dosen verteilt auf 5 aufeinanderfolgende Tage kann das Auftreten von Erbrechen vermindern. Erbrechen tritt häufiger auf, wenn Carboplatin in Kombination mit anderen emetischen 15/17 Gebrauchsinformation 17C02 Substanzen verabreicht wird. Zu den sonstigen Komplikationen des Gastrointestinaltrakts gehören: abdominale Schmerzen, Durchfall, Verstopfung in 17%, 6% bzw. 6% der Fälle. Erkrankungen des Immunsystems Über allergische Reaktionen auf Carboplatin wurde bei weniger als 2% der Patienten berichtet. Diese Reaktionen ähneln denen, die bei der Verabreichung anderer platinhaltiger Substanzen auftreten: Erythematöser Ausschlag, Fieber ohne offensichtlichen Grund, Pruritus, Anaphylaxie/anaphylaktoide Reaktionen, Urtikaria, Bronchospasmus, Blutdruckabfall. Überempfindlichkeitsreaktionen können in den Minuten nach i.v. Verabreichung von Carboplatin auftreten. Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Erythematöser Ausschlag, Pruritus, Urtikaria. Exfoliative Dermatitis kann in seltenen Fällen auftreten. Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen Myalgie/ Arthralgie Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths Ein subklinischer Rückgang der Hörschärfe - insbesondere ein Hörverlust im Hochfrequenzbereich (4.000 - 8.000 Hz) nachgewiesen mittels Audiogramm - wurde bei 15% der mit Carboplatin behandelten Patienten gefunden. Dennoch zeigt nur 1% der Patienten klinische Symptome, die sich in der Mehrzahl der Fälle als Tinnitus äußern. Eine Verschlechterung der Hörfunktion kann bei Patienten, die bereits Cisplatin erhalten haben und unter dieser Behandlung einen Hörverlust erlitten, auftreten bzw. als anhaltend erweisen. Das Risiko einer Ototoxizität kann bei gleichzeitiger Verabreichung sonstiger ototoxischer Arzneimittel (wie zum Beispiel Aminoglykoside) steigen. Erkrankungen des Nervensystems Die Häufigkeit peripherer Neuropathien nach Behandlung mit Carboplatin liegt bei 6%. Bei der Mehrzahl der Patienten beschränkt sich die Neurotoxizität auf Parästhesien und einen Rückgang der Sehnenreflexe. Diese Wirkung ist bei Patienten über 65 Jahre häufiger. Diese Wirkung scheint kumulativ zu sein: die Häufigkeit und Intensität dieser Nebenwirkung ist bei Patienten erhöht, die zuvor mit Cisplatin behandelt wurden und/oder bei Patienten, die eine langfristige Therapie erhalten. Zerebelläre Ataxie (ohne Hinweis auf eine Hirnblutung): diese Nebenwirkung wurde bei einem Patienten berichtet. Wirkungen auf das Zentralnervensystem sind ebenfalls möglich. In bestimmten Fällen kann die in Zusammenhang mit Carboplatin beobachtete Neurotoxizität das Ergebnis einer Verbindung mit den verzögerten Wirkungen einer vorangegangenen Behandlung mit Cisplatin sein. Leber- und Gallenerkrankungen Abweichungen in den Leberfunktionstests (meist gering bis mäßig) wurden nach Behandlung mit Carboplatin bei ca. 1/3 der Patienten mit normalen Ausgangswerten berichtet: Anstieg von Bilirubin bei 5%, der AST (SGOT) bei 15% und der alkalinen Phosphatasen bei 24% der Patienten. Die meisten dieser Nebenwirkungen klingen im Laufe der Behandlung spontan ab. Anomalien in den Leberfunktionstests wurden bei Patienten berichtet, denen Carboplatin in hohen Dosen verabreicht wurde und die eine autologe Knochenmarktransplantation erhalten hatten. Augenerkrankungen Sehstörungen, wie zum Beispiel ein vorübergehender Verlust der Sehfähigkeit (der für Licht und Farben vollständig sein kann), und andere Abweichungen können bei mit Carboplatin behandelten Patienten auftreten. Eine Verbesserung und/oder vollständige Wiederherstellung der Sehkraft stellt sich in der Regel einige Wochen nach Absetzen der Behandlung ein. Kortikale Blindheit wurde bei Patienten berichtet, die eine eingeschränkte Nierenfunktion aufwiesen und Carboplatin in hohen Dosen erhielten. 16/17 Gebrauchsinformation 17C02 Herz- und Gefäßerkrankungen Blutdruckabfall, Herzinsuffizienz, ischämische Koronaropathien (z. B. Myokardinfarkt, Herzstillstand, Angina Pectoris, Myokardischämie). Obwohl es zum Todesfall aufgrund kardiovaskulärer Komplikationen bei weniger als 1% der Patienten kam (Herzdekompensation, Embolie, zerebrovaskuläres Ereignis), ist nicht erwiesen, dass diese Ereignisse mit der Chemotherapie und nicht mit dem Allgemeinzustand des Patienten in Zusammenhang stehen. Sonstige Folgende Komplikationen wurden bei 5% der Patienten beobachtet: Störungen der Atemfunktion, der Schleimhäute, der Urogenitalorgane, der Haut sowie der Skelettmuskulatur (Myalgie/Arthralgie). Unter den sonstigen Komplikationen wurden Asthenie (8%) und Haarausfall (3%) als häufigste Komplikation festgestellt. Ihre Häufigkeit ist bei Patienten erhöht, die Carboplatin in Kombination mit sonstigen Zytostatika erhalten. Berichtet wurden ebenfalls Unwohlsein und Bluthochdruck. Wie die meisten antitumoralen Wirkstoffe ist Carboplatin mutagen. Deshalb sind empfängnisverhütende Maßnahmen während der Behandlung sowie im Zeitraum von 6 Monaten nach Absetzen der Behandlung erforderlich. Die Behandlung mit Carboplatin kann zur definitiven Sterilität führen. Bei weniger als 2% der Patienten: Geschmacksveränderungen (selten), Symptome vom grippalen Typ und Reaktionen am Injektionsort. 17C02 17/17