Poly-Chemotherapien bei gynäkologischen

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Empfehlungen
Poly-Chemotherapien bei
gynäkologischen Tumoren
Die intravenöse (i. v.) Chemotherapie mit Platin und Taxanen
beim Ovarialkarzinom ist bereits etabliert. Verschiedene
­randomisierte Studien zeigten, dass eine zusätzliche intraperitoneale (i. p.) Gabe eines Zytostatikums das Gesamtüberleben
und das progressionsfreie Überleben deutlich verlängert. Es
wurden Empfehlungen zur Anwendung der i.p.-Chemo­therapie
vom „National Cancer Institute“ veröffentlicht. Diese wurden
bisher aufgrund ihrer Toxizität und der erschwerten Verabreichung von der GOG nicht vollständig umgesetzt. Ziel der
Phase-I-­Studie von Gould et al. war es, bei Frauen mit unbehandeltem Ovarial-, Tuben- oder primärem Peritonealkarzinom im
Stadium II–IV die maximal tolerierte Dosis (MTD) zu definieren
und die Anwendung der Polychemotherapie mit i.v.-Docetaxel,
i.p.-Carboplatin und i. p.-Paclitaxel zu erfassen.
Gynecol Oncoly 2012; 127: 506–510
Die Patienten erhielten 55–75 mg / m²
Docetaxel i. v. und Carboplatin AUC 5–7
i. p. an Tag 1 sowie Paclitaxel 60 mg / m²
i. p. an Tag 8. Ein Standard-3 + 3-Design
wurde in der Dosissteigerungsphase verwendet. In der Realisierbarkeitsphase
der Studie wurden die therapiebedingten Toxizitäten an der MTD über 4 Zyklen
Gould et al. versuchten
in ihrer Studie, die MTD
bei Frauen mit neu diagnostiziertem Ovarialkarzinom zu definieren.
© PhotoDisc.
erfasst. Dazu wurde ein 2-stufiges gruppensequentielles Verfahren mit 20 Patienten verwendet.
Ergebnisse
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68 Frauen im Alter von 34 bis 81 Jahren
wurden von August 2005 bis Juni 2010 in
die Studie eingeschlossen. Davon hatten
66 Frauen ein Karzinom im Stadium III
und 2 Frauen ein Karzinom im Stadium IV.
In der Dosissteigerungsphase wurde folgende MTD ermittelt: Tag 1 Docetaxel
75 mg / m² i. v., Carboplatin AUC 6 i. p. und
Tag 8 Paclitaxel 60 mg / m² i. p.. In der Realisierbarkeitsphase wurden 46 Frauen bei
dieser Dosierung eingeschrieben. Sechs
Fälle waren nicht beurteilbar aufgrund
▶▶von Überempfindlichkeitsreaktion (1),
▶▶progressiver Erkrankung (1),
▶▶Therapieverweigerung (1) bzw.
▶▶operativer Komplikationen (3).
In 15 komplett auswertbaren Fällen wurden Dosis-limitierende Toxizitäten innerhalb der ersten 4 Zyklen diagnostiziert.
Diese waren:
▶▶verlängerte Neutropenie (2),
▶▶fieberhafte Neutropenie (7),
▶▶Thrombozytopenie Grad 4 (1),
▶▶ Dehydration Grad 4 (1),
▶▶Infektion Grad 3 (2),
▶▶orale Mukositis Grad 3 (1) und
▶▶Lungenembolie (1).
Fazit
Die MTD für die angestrebte Therapie
war: Docetaxel 75 mg / m² i. v., Carboplatin AUC 6 i. p. am Tag 1 und Paclitaxel
60 mg / m² i. p. an Tag 8. Dies war jedoch
nur über einen einzigen Zyklus möglich.
Bei 4 Zyklen in dieser Dosierung war das
Ausmaß der Knochenmarktoxizität
nicht mehr vertretbar. Die Studie bestätigte die Vermutung, dass diese Therapie
weniger Neuropathie hervorruft, als die
Therapie, die in der GOG-0172-Studie
evaluiert wurde. Die GOG-0172-Studie
verglich die Anwendung von Paclitaxel
i. v. + Cisplatin i. v. mit Paclitaxel i. v. + Cisplatin i. p. + Paclitaxel i. p.. Die Autoren
empfehlen für das untersuchte Therapieregime eine Reduktion von Carboplatin auf AUC 5, sollte diese Therapie für
die Behandlung bei Frauen mit neu diagnostiziertem, fortgeschrittenem Ovarialkarzinom in Erwägung gezogen werden. Des weiteren empfehlen sie die
Untersuchung der zusätzlichen Gabe
­
von Wachstumsfaktoren, was in dieser
Studie nicht erlaubt war.
Dr. Ana Habedank, Darmstadt
TumorDiagn u Ther 2013; 34
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