Dr. rer. med. Dorothee Bös Biologin

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Dr. rer. med. Dorothee Bös
Biologin, Mykotherapeutin
Schilddrüse
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Lage: unterhalb des Kehlkopfes an der Luftröhre
Auch Glandula Thyreoidea (Drüse, Schild) oder „Schmetterlingsdrüse“ genannt
Endokrines Organ. Größe bei Frauen bis zu 18ml, Männer bis zu 25ml
Follikel produzieren die Hormone T3 und T4 („Iodothyronine“)
C-Zellen bilden Calcitonin
Veränderungen können die Größe, die Gewebsstruktur oder die Funktion
betreffen. Kombinationen sind möglich
• Speicherkapazität für Jod: 10mg (= 3-6 Monate Vorrat)
Die Hormone
• Bildung der Hormone T3 und T4 aus der Aminosäure Tyrosin und Jod mittels des
eisenabhängigen Enzyms TPO (Thyreoperoxidase)
• T3 = Triiodthyronin = 3 Jodatome = höchste biologische Aktivität, wird
überwiegend durch selenabhängige Dejodierung aus Thyroxin in den (Leber-)
u.a. Zellen gebildet, rT3 = inaktive Form (z.B. erhöht bei schwerer Krankheit,
Kohlenhydratmangel oder Fasten; regulatorisch am T3-Rezeptor wirksam)
• T4 = Tetrajodthyronin (Thyroxin) = 4 Jodatome = überwiegend Prohormon für T3,
zu 99,9% im Blut an Proteine gebunden, daher misst man fT4 = freies T4
• Calcitonin hemmt den Knochenabbau – auch Schilddrüsenkarzinommarker
Funktion
• Wirkung der Hormone im Stoffwechsel: Erhöhung Grundumsatz, dadurch Anstieg
Körpertemperatur
• T4: Zentrales Nervensystem, Hypophyse
• T3: zellulärer Energiestoffwechsel, kardiovaskuläres System, Regulation
Gefäßweite und damit auch Temperaturanpassung, Insulinfreisetzung,
Wachstumshormon-Freisetzung, Magen-Darm, Muskulatur
• Calcitonin: Knochenstoffwechsel
Regulationsmechanismen
Hypothalamus: TRH
Hypophyse: TSH
Schilddrüse: T4, T3
Rückkopplung
Die TRH (Thyreoliberin)-Ausschüttung beispielsweise kann durch Kälte oder Sport
angeregt werden, Ziel ist eine erhöhte Energieproduktion
TSH steigert die Jodaufnahme in die Schilddrüse
Regulation an der Zielzelle: rT3 blockiert den T3-Rezeptor
Auch Hormone wie Cortisol, Östrogen und Progesteron relevant
Schilddrüse in Zahlen
In Deutschland
• 100.000 Schilddrüsen-Ops pro Jahr
• 8 Millionen nehmen Schilddrüsen-Medikamente
• 30 Millionen haben eine Fehlfunktion oder eine veränderte
Schilddrüse
• Betroffen:
Struma, Knoten heiß oder kalt
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Jeder 3. hat Schilddrüsenknoten, Jodmangel ist eine Haupt-Ursache, Rauchen z.B.
(Thiocyanate) eine weitere
Struma, Kropf = Schilddrüsenvergrößerung verschiedener Ursache, am häufigsten ist es
Jodmangel
Kalte Knoten – meist harmlos (Ausschluss Krebs natürlich wichtig)
Heiße Knoten – produzieren autonom (= unkontrolliert) Schilddrüsenhormone
Zysten sind umgrenzte Flüssigkeitsansammlungen wo gesundes Gewebe zurückgebildet
wurde
Überfunktion, Hyperthyreose
Erhöhter Energieumsatz –
massiver oxidativer Stress
Diagnose: TSH niedrig,
später auch fT3 und fT4
hoch (evtl. erhöhte Transaminasen durch
Gewebshypoxie=überaktive Mitochondrien)
Hyperthyreose
Erhöhtes
Schlaganfallrisiko (44%)
Lebensbedrohlich:
Thyreotoxische Krise
Herzrasen,
Rhythmusstörungen
Nervosität, Durchfall
Haarausfall,
Wärmeunverträglichkeit
Gewichtsverlust,
Hunger
Osteoporose
Überfunktion, Hyperthyreose
Ursachen z.B.:
• Basedow (häufigste Ursache, TRAK messbar)
• Beginnender Hashimoto (Anti-TPO, TAK können erhöht sein)
• Autonomie (heiße Knoten) – im Szintigramm sichtbar
Therapie: Thyreostatika
Empfohlen werden oft zusätzlich zur schulmedizinischen Therapie 1000-4000mg L-Carnitin
tgl. (kann antagonistisch gegenüber Sd-Hormonen wirken), jodarme Kost, viele „Goitrogene“
wie Kohl, Brokkoli, Hirse etc., Zwiebeln, Knoblauch, Bärlauch, Antioxidantien aus Pilzen oder
Pflanzen, z.B. OPC
Pilze: Cordyceps,
Reishi,
Hericium
ggf. ABM
Basedow
Autoimmune Schilddrüsenentzündung mit Überfunktion und möglicher Herz- und
Augenbeteiligung (Exophtalmus – heute eher selten), meist Frauen zwischen 30 und 60.
Mögliche Ursachen: Stress, Leaky gut, Ernährung
Diagnostik: Erhöhte TRAK-Antikörper = stimulierende(!) Thyreotropin (TSH)-Rezeptor-Antikörper. Diese
Stimulation führt zur Hyperthyreose-Symptomatik
Therapie: Thyreostatika, Steroide (bislang), Teprotumumab, (“Teprotumumab bindet am Rezeptor für den
Insulin-ähnlichen Wachstumsfaktor 1 (IGF-1), der auf nicht vollständig verstandene Weise die Proliferation
von Fibroblasten in der Augenhöhle fördert“), IGF-1-Bildung vermeiden (z.B. keinerlei Milchprodukte,
Zucker, leicht verdauliche Kohlenhydrate), zusätzlich s. auch Überfunktion
Pilze: ABM und Hericium, Cordyceps und Reishi
Over-stimulation of insulin/IGF-1 signaling by western diet may promote diseases of civilization: lessons learnt from laron syndrome,
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3141390/
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/74553/Morbus-Basedow-Teprotumumab-vermindert-Exophthalmus
Basedow Healing. Die ganzheitliche Behandlung des Morbus Basedow, Dr. med. Bernd Rieger
Unterfunktion, Hypothyreose
Diagnose: TSH hoch,
fT3 und/oder fT4 niedrig
Verlangsamter Stoffwechsel
Erschöpfung, Müdigkeit
Depression,
grundlose Traurigkeit
Hypothyreose
Myxödem
Kinderlosigkeit
Erweiterte Gefäße,
Wärmeverluste
Haarausfall,
Hautveränderungen,
raue Stimme
Verstopfung, Gewichtszunahme,
Hypertriglyceridämie
Ausbleiben der Menstruation
Unterfunktion, Hypothyreose
Diagnostik: TSH hoch, (später) fT3 und/oder fT4 niedrig (nur TSH erhöht = beginnende Unterfkt)
Ursachen z.B.:
• Hashimoto-Thyreoiditis (häufigste)
• Möglicher Progesteronmangel
• Jod-, Eisen-, Selen-, Zinkmangel
• Übergewicht
• Glutathion-Mangel (Sd-Rezeptoren sind Glutathion-abhängig)
• Mögliche Nebennierenschwäche (zusätzlich TBG hoch, Körpertemperatur niedrig, 32-36 Grad)
Therapie: meist Jod plus Thyroxin, wird Thyroxin schlecht vertragen oder bleiben die Symptome weiter
bestehen, liegt evtl. eine Konversionsstörung oder eine Nebennierenschwäche vor
Pilze: Cordyceps
und Reishi
Hashimoto
Autoimmune Schilddrüsenentzündung. Beginn meist mit Über-, dann Unterfunktion
und bei ca. 80% auch erhöhte Anti-TPO und TAK, 3% der Bevölkerung betroffen. Langfristig
kann sich die Schilddrüse vergrößern oder auch zurückbilden, also atrophieren
Mögliche Ursachen:
➢ Pestizide und Schwermetalle (kumulieren im tierischen Fett) mit Hormonwirkung
➢ Östrogendominanz, Progesteronmangel: Anti-TPO sinken bei Zugabe von Progesteron
manchmal schneller (auch Cordyceps kann Progesteronbildung begünstigen)
➢ Leaky gut – zu durchlässige Darmschleimhaut – bei den meisten Autoimmunerkrankungen
vorhanden, z.B. für viele problematisch: Gluten oder tierische Eiweiße (Hericium und
Reishi können hier „abdichtend“ wirken)
➢ Seelische Faktoren, Stress - allgemeine Stärkung des Organismus berücksichtigen
Cordyceps
ABM
Hericium
Reishi
Nebennierenerschöpfung
Einige mögliche Kriterien zur Abgrenzung
„adrenal fatigue“
Hypothyreose
„brain fog“, „Gehirnnebel“
Langsames Denken
Haut trocken
Haut ölig oder feucht
Neigung zu Unterzucker
Zucker normal, erhöht
Reizdarm
Verstopfung
Erwachen 2-4 Uhr
Oft schläfrig
Kälteunverträglichkeit
Kälte-/Hitzeunverträglichkeit
Verlangen nach süß+salzig
Verlangen nach Fett
Vollständige Liste unter:
https://www.drlam.com/blog/adrenal-fatigue-vs-hypothyroidism-part-1/3643/
Aber bitte beachten es gibt natürlich auch Mischformen/Überlappungen
Mögliche Diagnostik
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Hypophysenhormon TSH (Schwankungen bis 30% im Tagesverlauf, morgens am höchsten,
im Winter etwas höher als im Sommer)
Schilddrüsenhormone fT4, fT3, evtl. rT3
Antikörper TPO (Thyreoperoxidase, früher MAK), TRAK (TSH-Rezeptor-Ak), TAK
(Thyreoglobulin)
Jod im Sammelurin, optimal > 100µg/l, evtl. Jodsättigungstest
Selen im Blut (low T3 – Deiodasen brauchen Selen)
Vitamin D (25-OH, Synthese und Freisetzung Sd-Hormone)
Zink (Unterfunktion, Haarausfall)
Eisen, besser Ferritin (Funktion Thyreoperoxidase)
Vitamin A (Jodverwertung)
Tasten, Ultraschall, Szintigramm, Punktion
Basaltemperatur, Cortisol-Tagesprofil im Speichel, TBG
Streitthema Jodeinnahme
Pro
Nebennieren, Thymusdrüse, Ovarien,
Augen, Speicheldrüsen, Hypophyse,
Epiphyse, Brustdrüse reichern Jod an
– bzgl. der Zunahme von Brustkrebs
bei jungen Frauen wird Jodmangel als
Ursache diskutiert
Info
150-200µg,
höchstens 600µg
tgl.für Gesunde
empfohlen (EFSA)
Contra
Bereits z.T. Überversorgung mit Jod? Tierfutter wird
mit Jod angereichert – Jod in Milch, Fleisch, Eiern
und über die Gülle im Trinkwasser
Deutschland gilt offiziell
nicht mehr als
Jodmangelgebiet
Prostata, Ovarien, Gehirn, Brust und
Schilddrüse besitzen Jod-Transporter
Funktionen: Neben organspezifischen
Funktionen wirkt Jod auch antiseptisch,
antioxidativ, immunstimulierend,
entgiftend, Apoptose-einleitend,
regulierend auf das Zellwachstum und
bei der Hirnreifung von Feten und
Neugeborenen
Risiko bei unbekannten
autonomen Knoten oder
Entzündungen
Zur Sättigung der Schilddrüse bei
Atomunfällen: 130mg Kaliumjodid bei
Erwachsenen, ca. 65mg bei Kindern je nach
Alter als Einmaldosis
https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/hormonstoerungen/article/808811/jod-brustkrebs.html
http://www.vitalstoff-lexikon.de/Spurenelemente/Jod/Sicherheitsbewertung.html
Seelische Aspekte
Die Schilddrüse hat großen Einfluss auf unsere Psyche – aber auch umgekehrt – daher sollte
diese Ebene immer mitberücksichtigt werden
Bei Schilddrüsenstörungen ist man zudem oft „ein ganz anderer Mensch“
Werden psychische Belastungen und Konflikte gelöst, kann sich manchmal auch der „Knoten
in der Schilddrüse“ lösen
Die Psyche beeinflusst die Schilddrüse und die Schilddrüse die Psyche
Spielt die Ernährung eine
Rolle?
Kurz gesagt - Ja!
Mikronährstoffversorgung
Omnivore (= „Allesesser“) Ernährung erhöht das Risiko für Unterfunktion, Überfunktion,
Hashimoto und auch Basedow im Vergleich zu einer veganen (nur pflanzlichen) Ernährung um
bis zu 100%
Übergewicht ist eine Ursache für Unterfunktion aufgrund erhöhter Entzündungsneigung
Goitrogene/Strumigene = Schilddrüsenfunktions-beeinträchtigende Lebensmittel: Hirse, Soja,
Kohlgemüse, Mais, Bohnen – wenn jeweils einseitig im Übermaß gegessen (70%, v.a. in
Entwicklungsländern Thema). Auf der anderen Seite reduziert Sojakonsum das
Schilddrüsenkrebsrisiko um 55%!
Quellen:
Vegan Diets and Hypothyroidism, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3847753/
Prevalence of hyperthyroidism according to type of vegetarian diet, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25263477
Was ist zu Pilzen bekannt?
➢ Immunbalancierende und entzündungshemmende Inhaltsstoffe – Thema
autoimmun. Können die Th1/Th2/Th17 Balance unterstützen
➢ Können Darmflora und –Schleimhaut beeinflussen – Ursache Leaky gut
➢ Vegetativ ausgleichend, stärkend
➢ Können die Schwermetallausleitung unterstützen
➢ Enthalten veganes Vitamin D
➢ Hoher Antioxidantiengehalt
➢ Unterstützen die Mineralstoffversorgung (Eisen, Zink, Selen)
➢ Cordyceps kann Progesteronbildung und das hormonelle Gleichgewicht
beeinflussen
Quellen
Erfahrungsberichte Institut Mykotroph, Limeshain
Lentinus edodes, Ganoderma lucidum and Agaricus blazei murril reduce and eliminate self-reactive antibodies causing autoimmune
hashimoto‘s thyroiditis, Dr. Walter Ardigò, Italy, The 8th International medicinal mushroom conference
Integrative Ernährungstherapie bei Schilddrüsenerkrankungen, U. Siedentopp, Dt Ztschr f Akup. 60, 2 / 201 7
Selenium, zinc, and thyroid hormones in healthy subjects: low T3/T4 ratio in the elderly is related to impaired selenium status,
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8834378
http://www.formen-der-erschoepfung.de/index.html
http://blog.endokrinologie.net/jodtabletten-zum-schutz-bei-reaktorunfaellen-2555/
https://www.diagnostisches-centrum.de/dcms-stoffwechsel-profil?id=647
http://www.jfda-online.com/article/S1021-9498(16)30182-X/abstract
Hashimoto Thyreoiditis, Östrogen-Dominanz und Progesteron-Mangel, Prof. Dr. Schulte-Uebbing, München, Zitat: „So wenig wie möglich
tierische Fette... Am meisten Schwermetalle enthalten rote Fleischsorten: Schweine-, Kalb-, Rindfleisch und Wild.“ Nicht zu vergessen:
Meeresfisch (Anm. d. Verf.)
Changes in Dietary Iodine Explains Increasing Incidence of Breast Cancer with Distant Involvement in Young Women, 10.7150/jca.17835
Die Jodkrise: Wie das neue Wissen über ein uraltes Heilmittel Ihr Leben retten kann, Lynne Farrow, Mobiwell Verlag
Iodine, Iodine metabolism and Iodine deficiency disorders revisited, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3063534/
https://www.biokrebs.de/images/download/mitarbeiterbereich/Kurz_Infos/Jod_und_Brustkrebs.pdf
https://www.aponet.de/aktuelles/forschung/20130917-schilddruesenhormone-steuern-koerpertemperatur.html
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