ALK-Abello B.V. GEBRAUCHSINFORMATION: Information für

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ALK-Abello B.V.
GEBRAUCHSINFORMATION: Information für Anwender
PHARMALGEN WASP,
120 Mikrogramm, Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung
Lyophilisierte Allergenpräparationen zur subkutanen Anwendung nach Rekonstitution mit dem
Lösungsmittel.
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses
Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter.
Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt
auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt
4.
Was in diese Packungsbeilage steht:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Was ist Pharmalgen Wasp und wofür wird es angewendet?
Was sollen Sie vor der Anwendung von Pharmalgen Wasp beachten?
Wie ist Pharmalgen Wasp anzuwenden?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Pharmalgen Wasp aufzubewahren?
Inhalt der Packung und weitere Informationen
1.
Was ist Pharmalgen Wasp und wofür wird es angewendet?
Pharmalgen Wasp ist für die Behandlung von allergischen Reaktionen gegen Folgendes erhältlich:
Wespengift (Vespula spp).
Pharmalgen Wasp enthält Wespengiftextrakte zur Hyposensibilisierung.
Pharmalgen Wasp wird angewendet, um eine schwere IgE-vermittelte anaphylaktische Reaktion nach
einem Wespenstich zu behandeln. Die gleichen Extrakte können bei entsprechender Verdünnung auch
für Hauttests verwendet werden, die hilfreich bei der Diagnose sein können.
Es besteht keine spezifische Indikation für Kinder.
2.
Was sollen Sie vor der Anwendung von Pharmalgen Wasp beachten?
Pharmalgen Wasp darf nicht angewendet werden,
wenn Sie allergisch gegen einen der in Abschnitt 6. Genannten sonstigen Bestandteile, mit
Ausnahme der Allergen, dieses Arzneimittels sind.
wenn Sie an einer zugrundeliegenden Erkrankungen des Immunsystems leiden, die mit
Immundefekten oder wichtiger Immunkomplexbildung verbunden ist.
wenn Sie mit β-Blockern behandelt werden. Dies stellt eine absolute Kontraindikation dar, da
eine solche Behandlung das Ansprechen auf Adrenalin stören kann. Adrenalin ist bei der
Behandlung von schweren anaphylaktischen Reaktionen während der Hyposensibilisierung das
Arzneimittel der ersten Wahl.
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wenn Sie mit ACE-Hemmern behandelt werden. Die Behandlung mit diesem Arzneimittel muss
24 Stunden vor einer Injektionsverabreichung abgesetzt werden. Dies ist wegen eines erhöhten
Risikos auf anaphylaktische Reaktionen, die auf der Hemmung des Angiotensinstoffwechsels
beruhen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- bei schweren chronischen Herz- oder Lungenerkrankungen, die mit einem erhöhten Risiko von
anaphylaktischen Reaktionen einhergehen. Hierbei müssen die Vorteile der Hyposensibilisierung
gegen die Risiken der Therapie abgewogen werden.
- bei wiederkehrenden schweren anaphylaktischen Reaktionen nach einem erneuten Stich, wenn die
Behandlung ordnungsgemäß verabreicht wurde.
- bei Kindern unter 5 Jahren. Der Arzt muss die Vorteile und Risiken für das betreffende Kind gut
gegeneinander abwägen. Bei Kindern über 5 Jahren stehen wenig klinische Daten zur Verfügung,
aber die Sicherheitsdaten weisen auf kein im Vergleich zu Erwachsenen größeres Risiko hin.
- Bei Patienten mit einer erhöhten basalen Serumtryptasekonzentration und/oder Mastozytose kann
das Risiko systemischer allergischer Reaktionen und deren Schweregrad erhöht sein.
- Bei Patienten mit Mastozytose kann die Wirksamkeit im Vergleich zu anderen
Insektengiftallergikern geringer sein.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, bevor Sie Pharmalgen anwenden, wenn eine dieser
obengenannten Situationen auf Sie zutrifft.
Anwendung von Pharmalgen Wasp mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere
Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden, auch wenn es
sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die gleichzeitige Behandlung mit symptomatischen antiallergischen Arzneimitteln (zum Beispiel
Antihistaminika, Corticosteroiden, allgemein wirkenden Mastzellstabilisatoren) kann die
Toleranzgrenze des Patienten beeinflussen.
Injektionen mit anderen Antigenen (zum Beispiel Tetanus) dürfen frühestens eine Woche nach der
letzten Pharmalgen-Injektion verabreicht werden, es sei denn, es bestehen überlebensnotwendige
Indikationen. Die Hyposensibilisierung darf erst nach mindestens drei Wochen angepasst werden,
wobei die Dosis um eine Stufe reduziert wird.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder
beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimitteln Ihren Arzt
oder Apotheker um Rat.
Die Schwangerschaft ist keine Kontraindikation. Die Behandlung mit Pharmalgen wird, außer bei
Patienten mit einer Allergie gegen Insektenstiche und einem hohen Expositionsrisiko, in der Regel
nicht während einer Schwangerschaft eingeleitet.
Wenn eine Schwangerschaft während der Behandlung auftritt, darf die Hyposensibilisierung
grundsätzlich fortgesetzt werden. Die Risiken für Mutter und Kind sollten hier jedoch sorgfältig für
den Fall eines anaphylaktischen Schocks abgewogen werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nach der Injektion kann bei einigen Patienten Müdigkeit auftreten, die die Fahrtüchtigkeit und das
Bedienen von Maschinen beeinträchtigen kann.
Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
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Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Pharmalgen Wasp
Dieses Arzneimittel enthält Mannit. Dies kann in seltenen Fällen allergische Reaktionen auslösen.
3.
Wie ist Pharmalgen Wasp anzuwenden?
Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arztes oder Apotheker an.
Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Vorsichtsmaßnahmen VOR der Injektion
Vor jeder Injektion muss festgestellt werden, ob das zu verabreichende Extrakt das Gift der
geeigneten Insektenart enthält. Darüber hinaus muss die Zeitspanne seit der letzten Injektion, das
Injektionsvolumen, die Konzentration und das Aussehen der Injektionslösung vor jeder Injektion
kontrolliert werden.
Ihr Gesundheitszustand muss auf Folgendes untersucht werden:
• Auf Symptome eventueller anderer allergischer Erkrankungen (Rhinitis, Konjunktivitis, Asthma,
Nesselsucht, Neurodermitis) und vor allem auf die Anwendung von Arzneimitteln, die eventuelle
allergische Symptome, die als Nebenwirkungen der Injektion auftreten, vorübergehend maskieren
können (zum Beispiel Corticosteroide oder allgemeine Antihistaminika).
• Auf Anwesenheit (früher oder später) lokaler Reaktionen nach der letzten Injektion.
• Auf jedes Arzneimittel, das für eine eventuelle andere Erkrankung verabreicht wird; insbesondere
dürfen während der Hyposensibilisierungsbehandlung keine β-Blocker und ACE-Hemmer
eingenommen werden.
• Auf Anwesenheit einer Infektion oder einer fiebrigen Erkrankung.
Jeder dieser Faktoren kann zu einer Verzögerung der Injektion oder zu einer Anpassung des
Dosierungsplans führen.
Allgemeine Vorsichtsmaßnahmen
• Sie dürfen am Tag der Injektion keine schweren körperlichen Anstrengungen mehr unternehmen
und müssen nach der Injektion ferner eine übermäßige Erweiterung der Blutgefäße vermeiden
(zum Beispiel ein heißes Bad oder eine Dusche, die Sauna).
• Die Injektionen dürfen nur verabreicht werden, wenn alle Materialien und Arzneimittel vorhanden
sind, die in wirksamer Art und Weise einen möglichen anaphylaktische Schock bekämpfen
können.
Vorsichtsmaßnahmen NACH jeder Injektion
• Sie müssen für mindestens 30 Minuten in der Nähe des Arztes bezüglich eines Auftretens lokaler
oder generalisierter Reaktionen beobachtet werden. In seltenen Fällen kann es zu einem
anaphylaktischen Schock kommen.
• Sie müssen die Injektionsstelle sorgfältig beobachten und Ihren Arzt bei Ihrem nächsten Besuch
über eine verspätet aufgetretene Reaktion informieren (sowohl lokal als auch allgemein), die Sie
festgestellt haben.
Wie zu verwenden und wie viel
Für diagnostische Zwecke
Bevor die Behandlung erwogen wird, muss die Allergie gegen Bienen oder Wespen aufgrund von
Anamnese und In-vivo- (Hauttests) und/oder In-vitro-Labordiagnostik bestätigt werden.
In-vitro-Diagnose
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Die allergieauslösende Art kann durch einen spezifischen IgE-Test bestimmt werden, so dass das
Vorliegen einer IgE-vermittelten Allergie bestätigt wird.
In-vivo-Diagnose
Ein Hauttest wird nur durchgeführt, wenn andere Diagnosemittel keine ausreichende diagnostische
Sicherheit bieten. Bei der Durchführung eines Hauttests mit Hymenopteragiften besteht außerdem die
Gefahr von (manchmal schweren) anaphylaktischen Reaktionen.
Pricktest
Für den Pricktest wird mit einer Konzentration von 0,001 Mikrogramm/ml begonnen. Im Falle einer
Negativreaktion kann die Testkonzentration nach 15 Minuten auf das Zehnfache bis zu einem
Maximum von 10 Mikrogramm/ml erhöht werden. Bei Verwendung von höheren Konzentrationen
können falsch positive Reaktionen auftreten, selbst bei Personen, die nicht allergisch gegen den Stich
des entsprechenden Insekts sind.
Intrakutantest
Der Intrakutantest ist 100- bis 1.000-mal empfindlicher als der Pricktest. Der Intrakutantest wird mit
einer Konzentration begonnen, die 1.000-Mal niedriger als diejenige des Pricktests ist, mit einem
konstanten Volumen von 0,05 ml (Tuberkulin). Auch hier wird bei einer Negativreaktion nach 15
Minuten die nächste Konzentration mit einem Maximum von 0,1 Mikrogramm/ml verabreicht.
Zur Behandlung
Die Hyposensibilisierung wird in zwei Phasen durchgeführt: Anfangsbehandlung und
Erhaltungstherapie. Die Injektionen werden in der Regel nach einem der Dosierungsregime
verabreicht, die jedoch nur als Leitfaden gedacht sind. Tatsächlich muss jede Dosis an die individuelle
Empfindlichkeit des Patienten angepasst werden und darf nur erhöht werden, wenn die vorherige
Injektion gut vertragen wurde. In allen anderen Fällen, sowie bei Unterbrechung der Behandlung
(Infektionen, Impfungen, Reisen usw.), sollte die Dosis entsprechend reduziert werden.
Anfangsdosis für die Hyposensibilisierung:
Studien zu Pharmalgen haben gezeigt, dass bei 90 - 95 % der Patienten, nach einem der empfohlenen
Dosierungsregime in den Tabellen 1 bis 3, mit 0,1 ml der Konzentrationsstärke 0,1 Mikrogramm/ml
begonnen werden kann (eine Dosis von 0,01 Mikrogramm Pharmalgen).
Bei hochempfindlichen Patienten beträgt die Konzentration der Anfangsbehandlung 0,1 ml der
Konzentration, die 1.000-mal niedriger ist, als der positive Pricktest oder 10-mal niedriger als der
positive Intrakutantest. Bei jeder nachfolgenden Injektion wird die Dosis um den Faktor zehn erhöht,
bis eine Dosis von 0,01 Mikrogramm erreicht ist. Die folgenden Injektionen werden gemäß den
empfohlenen Dosierungen der Tabellen 1 bis 3 verabreicht.
Anfangsbehandlung:
Es gibt drei empfohlene Behandlungsregime für die Anfangsbehandlung:
a) Die konventionelle Hyposensibilisierung:
Eine Injektion alle 3 bis 7 Tage (Tabelle 1).
Tabelle 1: Dosisregime für die konventionelle Hyposensibilisierung
Woche
Tag
Konzentration in
Dosis in ml
Mikrogramm/ml
1
1
0,1
0,1
2
8
1
0,1
3
15
10
0,1
4
22
10
0,5
5
29
100
0,1
4
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Mikrogramm/
Injektion
0,01 *
0,1
1,0
5 **
10 **
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*
**
6
36
100
0,2
20 **
7
43
100
0,3
30 **
8
50
100
0,4
40 **
9
57
100
0,5
50 **
10
64
100
0,6
60 **
11
71
100
0,8
80 **
12
78
100
1,0
100 **
Kann niedriger sein, je nach Empfindlichkeit des Patienten.
Um das Risiko von Nebenwirkungen zu vermindern, kann jede Dosis von 500 - 100 Mikrogramm
halbiert werden. Die beiden Injektionen müssen in einem Abstand von 30 Minuten verabreicht
werden.
Da es bei der konventionellen Hyposensibilisierung einige Zeit dauert, bevor die Erhaltungsdosis
erreicht ist, muss überprüft werden, ob diese Methode sicher genug ist, um den Patienten während des
Zeitraums zwischen Therapiebeginn und Verabreichung der Erhaltungsdosis zu schützen.
b) Die modifizierte Hyposensibilisierung im Rush-Verfahren (Cluster):
An einem Tag pro Woche im Krankenhaus werden 2 bis 4 Injektionen im Abstand von 30 Minuten
verabreicht (Tabelle 2). Bei Bedarf können die Intervalle auf bis zu 2 Wochen verlängert werden.
Tabelle 2: Dosisregime für die modifizierte Hyposensibilisierung im Rush-Verfahren
Woche
Tag
Konzentration in
Dosis in ml
Mikrogramm/
Mikrogramm/ml
Injektion
1
1
0,1
0,1
0,01 *
1
0,1
0,1
1
1,0
1,0
10
0,3
3,0
2
8
10
0,25
2,5
10
0,25
2,5
3
15
100
0,05
5
100
0,05
5
4
22
100
0,1
10
100
0,1
10
5
29
100
0,2
20
100
0,2
20
6
36
100
0,3
30
100
0,3
30
7
43
100
0,5
50
100
0,5
50
*
Kann niedriger sein, je nach Empfindlichkeit des Patienten.
c) Die Hyposensibilisierung im Ultra-Rush-Verfahren:
Stationär aufgenommene Patienten erhalten alle zwei Stunden maximal 4 Injektionen pro Tag, wie
in Tabelle 3 dargestellt.
Tabelle 3: Dosisregime für die Hyposensibilisierung im Ultra-Rush-Verfahren
Injektion
Konzentration in
Dosis in ml
Mikrogramm
Mikrogramm/ml
/ Injektion
1
0,1
0,1
0,01
2
0,1
0,2
0,02
3
0,1
0,4
0,04
4
1,0
0,05
0,05
5
1,0
0,1
0,1
6
1,0
0,2
0,2
7
1,0
0,4
0,4
8
10,0
0,05
0,5
5
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*
9
10,0
0,1
10
10,0
0,2
11
10,0
0,4
12
100,0
0,05
13
100,0
0,1
14
100,0
0,2
15
100,0
0,3
16
100,0
0,4
17
100,0
0,5
18
100,0
0,6
19
100,0
0,8
20
100,0
0,9
21
100,0
1,0
Kann niedriger sein, je nach Empfindlichkeit des Patienten.
1,0
2,0
4,0
5,0
10
20
30
40
50
60
80
90
100
Erhaltungstherapie
Im Allgemeinen wird die Behandlung mit 1 ml in einer Konzentration von 100 Mikrogramm/ml oder
mit der Konzentration fortgesetzt, die der Patient ohne signifikante lokale oder allgemeine Reaktionen
verträgt. Wird die Erhaltungsdosis erreicht, werden die Intervalle zwischen zwei Injektionen auf zwei,
drei und vier Wochen verlängert. Die Erhaltungsdosis wird daraufhin alle vier Wochen verabreicht.
Nach einer einjährigen Erhaltungstherapie darf das Intervall zwischen zwei Injektionen eventuell auf
eine 100-Mikrogramm-Injektion alle 6 Wochen verlängert werden. Werden nach einem Insektenstich
allergische Reaktionen bei Patienten festgestellt, die die maximale Dosis von 100 Mikrogramm
erhalten haben, darf die Erhaltungsdosis vorsichtig auf 200 Mikrogramm erhöht werden.
Die Erhaltungstherapie der Hyposensibilisierung gegen Insektengift muss für einen Mindestzeitraum
von 3 bis 5 Jahren fortgesetzt werden.
Mehrere Allergene
Pharmalgen Bee und Pharmalgen Wasp dürfen niemals vermischt, sondern müssen als separate
Injektionen verabreicht werden. Patienten, die sowohl gegen Bienen als auch Wespen allergisch sind,
müssen zuerst mit einem einzigen Allergen behandelt werden. Wurde die betreffende Erhaltungsdosis
erreicht, kann die Behandlung mit dem anderen Allergen begonnen werden. Die monatlichen
Injektionen der beiden Erhaltungstherapien müssen über 2 bis 3 Tage verteilt werden.
Verringerung der Dosis
Erfolgt die Injektion zu oberflächlich, kann dies zu einer lokalen Reizung führen. Die Folgedosis muss
jedoch deshalb nicht angepasst werden.
Verringerung der Dosis im Falle einer Schwellung in Höhe der Injektionsstelle nach der letzten
Injektion
Treten lokale Reaktionen auf, vor allem eine Schwellung (keine Rötung) in Höhe der Injektionsstelle,
dürfen an diesem Tag keine Injektionen mehr verabreicht werden (Cluster-Behandlung). Entwickelt
sich an der Injektionsstelle ein oder zwei Tage nach der letzten Injektion eine Schwellung, empfehlen
wir Folgendes:
Maximaler Durchmesser der Schwellung
Kinder
Erwachsene
Empfohlene Dosisänderung
< 5 cm
< 8 cm
Dosis kann erhöht werden
5 - 7 cm
8 - 12 cm
Letzte Dosis nochmal verabreichen
7 - 12 cm
12 - 20 cm
Dosisreduktion auf die Dosis, die vor dem letzten Mal verabreicht
wurde
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12 - 17 cm
> 20 cm
> 17 cm
Dosisreduktion auf die Dosis, die vor dem vorletzten Mal (2 Mal
vor dem letzten Mal) verabreicht wurde
Dosisreduktion auf die Dosis, die vor dem vorvorletzten Mal (3
Mal vor dem letzten Mal) verabreicht wurde
Verringerung der Dosis bei der Überschreitung der Zeitspanne zwischen zwei Injektionen
Die Verringerung der Dosis wird auf die zuletzt verabreichte Dosis abgestimmt. Die nächste
Dosisverringerung wird empfohlen, wenn die empfohlene Zeitspanne in der Anfangs- oder
Erhaltungsphase überschritten wurde.
Tabelle 4 - Anfangsphase:
Intervall überschritten
1 - 2 Wochen
2 - 3 Wochen
3 - 4 Wochen
Länger als 4 Wochen
Folgedosis
Zuletzt verabreichte Dosis wiederholen
Dosis auf 1/2 der letzten Dosis herabsetzen
Dosis auf 1/10 der letzten Dosis herabsetzen
Behandlung mit der Anfangskonzentration neu beginnen
Tabelle 5 - Erhaltungsphase:
Intervall überschritten
4 - 6 Wochen
6 - 8 Wochen
8 - 10 Wochen
Länger als 10 Wochen
Folgedosis
Dosis auf 3/4 der letzten Dosis herabsetzen
Dosis auf 1/2 der letzten Dosis herabsetzen
Dosis auf 1/4 der letzten Dosis herabsetzen
Behandlung mit der Anfangskonzentration neu beginnen
Zubereitung des Produkts
Zubereitung des Lyophilisats
Vor der Verwendung muss das Lyophilisat in einem 1,2-ml-Albumin-Lösungsmittel rekonstituiert
und vorsichtig geschüttelt werden. Nach der Zubereitung enthält die Durchstechflasche 100
Mikrogramm/ml des Gifts. Das Datum der Zubereitung und das Verfalldatum müssen auf dem Etikett
der Durchstechflasche angegeben werden.
Verdünnungen für Hauttests und die Anfangsbehandlung
Um die Hauttests durchführen und die Anfangstherapie einleiten zu können, müssen serielle
Verdünnungen zubereitet werden. Dazu müssen die Durchstechflaschen mit dem AlbuminLösungsmittel verwendet werden. Für starke Verdünnungen eignet sich die Verpackung mit 10
Durchstechflaschen des Albumin-Lösungsmittels.
Serien 10-facher Verdünnungen müssen mit der Standardlösung (100 Mikrogramm/ml) zubereitet
werden. Um Verwechslungen auszuschließen, müssen die Durchstechflaschen vorher etikettiert
werden. Für 10-fache Verdünnungen müssen 0,55 ml der zubereiteten Standardlösung aseptisch in
eine sterile Spritze aufgezogen und in eine Durchstechflasche gespritzt werden, die 5,0 ml AlbuminLösungsmittel enthält. Weitere Verdünnungen werden nach dem gleichen Verfahren zubereitet (siehe
folgende Abbildung).
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Achtung! Verwenden Sie für jede Verdünnungsphase eine neue Spritze und etikettieren Sie vorher
die Durchstechflaschen.
Wenn Sie eine größere Menge von Pharmalgen Wasp angewendet haben, als Sie sollten:
Bei einer Überdosierung sind Nebenwirkungen möglich, die in Abschnitt 4. „Mögliche Nebenwirkungen“
angegeben werden. In diesem Fall muss die Dosis angepasst werden. Falls Sie mehr Pharmalgen
angewendet haben, als Sie sollten, kontaktieren Sie bitte unverzüglich Ihren Arzt, Apotheker oder das
Antigiftzentrum unter der Rufnummer 070/245.245.
Wenn Sie die Anwendung von Pharmalgen Wasp vergessen haben
Wenden Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben.
Wenn Sie die Anwendung von Pharmalgen Wasp abbrechen:
Wenn Sie Pharmalgen nicht wie vorgeschrieben anwenden, kann es sein, dass die Behandlung keine
Wirkung hat.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt
oder Apotheker.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem
auftreten müssen.
Die Nebenwirkungen können eine allergische Reaktion auf das Allergen sein, gegen das Sie behandelt
werden. Diese Nebenwirkungen zeigen sich üblicherweise innerhalb von 30 Minuten nach der
Injektion. Es werden aber auch Fälle des Auftritts bis zu 24 Stunden nach der Injektion berichtet.
Die meisten allergischen Nebenwirkungen sind mild bis mäßig und können bei Bedarf mit
symptomatischer Medikation wie Antihistaminika behandelt werden.
Sehr häufig auftretende Nebenwirkungen (bei mehr als 1 von 10 Patienten):
- Kopfweh
- Schwellung an der Injektionsstelle
Häufig auftretende Nebenwirkungen (bei mehr als 1 von 100, aber weniger als 1 von 10
Patienten):
- Entzündung der Augen
- Durchfall, Erbrechen, Übelkeit und Sodbrennen
- Juckreiz und Nesselsucht (Quaddeln) an der Injektionsstelle, Unbehagen und Müdigkeit
- Pfeifende Atmung, Husten und Kurzatmigkeit
- Nesselsucht, Jucken und Ausschlag
- Wärmegefühl (Erröten)
Weniger häufig auftretende Nebenwirkungen (bei mehr als 1 von 1.000, aber weniger als 1 von
100 Patienten)
- Anaphylaktische Reaktionen (wie Schwellung des Gesichts, Mundes oder Halses,
Atemschwierigkeiten und Nesselsucht)
- Rückenschmerzen
Selten auftretende Nebenwirkungen (bei mehr als 1 von 10.000, aber weniger als 1 von 1.000
Patienten)
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- Anaphylaktischer Schock. Symptome, die auf den Beginn einer anaphylaktischen Reaktion
deuten, können Erröten, starker Juckreiz auf den Handtellern, an den Füßen oder anderen
Körperteilen (wie Nesselsucht) sowie Atemschwierigkeiten sein. Es können ein Wärmegefühl,
eine allgemeine gedrückte Stimmung und Unruhe auftreten.
Andere Nebenwirkungen, deren Häufigkeit nicht bekannt ist:
- Gefühl des schnellen und unregelmäßigen Herzschlags und bläuliche Verfärbung der Haut
- Schwindel
- Geschwollene Augenlider
- Bauchweh
- Juckreiz, unbehagliches Gefühl auf der Brust, Zittern, Nesselsucht an der Injektionsstelle,
-Schmerz an der Injektionsstelle und Fremdkörpergefühl
- Gelenkschwellung und Gelenkschmerzen
- Schwindel und Gefühl von Reizung sowie Gefühl der Betäubung
- Asthma, verstopfte Nase, laufende Nase, Niesen, Atemschwierigkeiten, Reizungsgefühl im Hals
und verstopfter Hals
- Schwellung von Gesicht, Mund und Hals und Nesselsucht
- Blutdruckabfall und bleiche Haut
- Verschlimmerung Ekzem
Nehmen Sie unverzüglich Kontakt mit Ihrem Arzt oder einem Krankenhaus auf, wenn die
folgenden Symptome auftreten:
- Plötzliches Gefühl des Unbehagens mit Erröten, starkem Juckreiz oder Atemschwierigkeiten
Schwellung von Gesicht, Mund oder Hals
- Schluckschwierigkeiten
- Atemschwierigkeiten
- Verschlimmerung eines bestehenden Asthmas
- Ausschlag
Nehmen Sie Kontakt mit Ihrem Arzt auf, wenn Sie eine Sie beeinträchtigende Nebenwirkung
bemerken. Diese Information ist für den Arzt zur Festlegung der richtigen Dosierung wichtig.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch
für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können
Nebenwirkungen auch direkt über Föderalagentur für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte
anzeigen.
Abteilung Vigilanz
EUROSTATION II
Victor Hortaplein, 40/40
B-1060 BRUSSEL
Website: www.fagg-afmps.be
E-Mail: [email protected]
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die
Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5.
Wie ist Pharmalgen Wasp aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
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Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Durchstechflasche hinter „EXP“
angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Dort steht ein Monat und ein Jahr. Das
Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegeben Monats.
Aufbewahren Im Kühlschrank (2–8°C) in der Originalverpackung zu schützen vor Licht. Nicht in der
Gefriertruhe aufbewahren.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie
das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der
Umwelt bei.
6.
Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Pharmalgen Wasp enthält
- Der Wirkstoff ist Wespengiftextrakt.
- Die sonstigen Bestandteile sind Mannit, Humanalbumin, Natriumchlorid und Phenol.
Wie Pharmalgen Wasp aussieht und Inhalt der Packung
Eine Packung Pharmalgen Wasp enthält:
• 4 Durchstechflaschen gefriergetrocknetes Insektengift
• 4 Durchstechflaschen mit 5,0 ml Albumin-Lösungsmittel
Gefriergetrockneter Inhaltsstoff
Der Wirkstoff ist das gefriergetrocknete Gift der Wespe. Die biologische Aktivität von Pharmalgen
wird über einen Test der Gesamtwirksamkeit kontrolliert und direkt mit der Aktivität des reinen Gifts
in Zusammenhang gebracht. Das bedeutet, dass 100 Mikrogramm des lyophilisierten Endprodukts 100
Mikrogramm reinem Gift entsprechen.
Jede Pharmalgen-Durchstechflasche enthält:
Insektengift
120 Mikrogramm
Mannit
36 mg
Humanalbumin
0,36 mg
Nach Rückverdünnung mit 1,2 ml Albumin-Lösungsmittel enthalten die PharmalgenDurchstechflaschen 100 Mikrogramm reines Insektengift pro ml.
Albumin-Lösungsmittel
Jede Albuminlösung-Durchstechflasche enthält pro ml:
Humanalbumin
0,3 mg
Natriumchlorid
9,0 mg
Phenol
4,0 mg
Wasser für die Injektion bis 1 ml
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Inhaber der Zulassung
ALK-Abelló BV
Transistorstraat 23-25
1311 CK Almere
Niederlande
Hersteller
ALK-Abelló A/S
10
BE126016-1313-v2-be-de-jan2015
ALK-Abello B.V.
Bøge Allé 6-8
2970 Hørsholm
Dänemark
Zulassungsnummer
BE 126016, Pharmalgen Wasp
Art der Abgabe
Verschreibungspflichtig
Dieser Gebrauchsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im 01/2015
Das Zulassungsdatum: 01/2015
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