Immaterielle Werte in der internen und externen Berichterstattung

Werbung
Immaterielle Werte in der internen und externen Berichterstattung deutscher
Unternehmen – Eine empirische Bestandsaufnahme
Franziska Völckner*
Barbara Pirchegger**
Satzfassung
November 2005
DBW-Stichwörter: Immaterielle Werte, Markenbewertung, Kundenbewertung,
Unternehmensberichterstattung
*
Dr. Franziska Völckner, Habilitandin am Institut für Handel und Marketing:
Arbeitsbereich Marketing & Branding, Universität Hamburg, Von-Melle-Park 5,
20146 Hamburg; Email: [email protected]
Tel.: (040) 42838 3695; Fax: (040) 42838 3650
** Dr. Barbara Pirchegger, Juniorprofessur für Unternehmensrechnung und
Controlling, Fakultät für Wirtschaftswissenschaft, Otto-von-Guericke Universität
Magdeburg, Postfach 4120, 39016 Magdeburg; Email: [email protected]
Die Autorinnen danken zwei anonymen Gutachtern für ihre konstruktiven Hinweise zu
einer früheren Fassung dieses Beitrags.
Immaterielle Werte in der internen und externen Berichterstattung deutscher
Unternehmen – Eine empirische Bestandsaufnahme
Satzfassung November 2005
Zusammenfassung
In diesem Beitrag wird eine empirische Studie vorgestellt, die auf Basis einer
schriftlichen Befragung die Rolle immaterieller Werte in der Unternehmenspraxis
untersucht. Die Studie zeigt, dass die befragten Unternehmen die Einschätzung der
Literatur bezüglich der Wichtigkeit immaterieller Werte grundsätzlich teilen. Sie
verdeutlicht aber auch, dass die Unternehmenspraxis den theoretischen Forderungen in
Bezug auf die Erfassung immaterieller Werte nur sehr bedingt nachkommt.
Summary
This paper presents the findings from a survey that investigates the role of intangible
assets within German companies. The results provide evidence that managers, in line
with the literature, regard intangible assets as important value drivers. However, the
study also reveals that current practices in measurement, management, and reporting of
intangible assets comply only to a limited extent with the requirements stated in the
literature.
1
1. Einleitung
Der Strukturwandel der deutschen Wirtschaft von einer Industriegesellschaft hin zu
einer Dienstleistungs- und Hochtechnologiegesellschaft hat in den vergangenen Jahren
zu einer steigenden Bedeutung immaterieller Werte geführt. Im Schrifttum genannte
Schätzungen gehen für das Jahr 1998 von einem durchschnittlichen Anteil immaterieller
Werte am Unternehmensgesamtwert von über 50 % aus.((1)) Vor dem Hintergrund der
häufig beobachtbaren deutlichen Diskrepanzen zwischen der Marktkapitalisierung und
dem Buchwert des Eigenkapitals börsennotierter Unternehmen((2)) sowie der bei
Akquisitionen erzielten Kaufpreise((3)) erscheinen derartige Schätzungen durchaus
realistisch.
In der betriebswirtschaftlichen Literatur wurde dieser Entwicklung in verschiedener
Hinsicht Rechnung getragen: Einerseits wurde eine Reihe von Beiträgen veröffentlicht,
die sich mit möglichen Folgen für das externe Rechnungswesen auseinander setzen.
Diese Beiträge konstatieren eine mangelnde Fähigkeit geltender Rechnungslegungsvorschriften zur Erfassung und Abbildung immaterieller Werte. Ausgehend von diesem
Mangel werden Vorschläge für eine geeignete Anpassung der Finanzberichterstattung
von Unternehmen gemacht. Andererseits werden in verschiedenen Aufsätzen die
Auswirkungen dieser Entwicklung auf das interne Rechnungswesen der Unternehmen
thematisiert. Diese Arbeiten betonen die Wichtigkeit der Berücksichtigung immaterieller Werte bei der Unternehmenssteuerung und entwickeln Instrumente zur Erfassung
und Bewertung.((4))
Schließlich existieren verschiedene empirische Studien, die insbesondere die Bedeutung
immaterieller Werte anhand von Geschäftsberichten analysieren. ((5)) Diese
Untersuchungen zeigen, dass der Anteil an immateriellen Werten am bilanziellen
Vermögen vieler Unternehmen relativ hoch ist. Ein Ergebnis, das jedoch deutlich
relativiert wird, wenn Geschäfts- bzw. Firmenwerte aus der Betrachtung ausgeschlossen
werden. ((6)) Darüber hinaus wird eine relativ konservative Bilanzierungspraxis
bezüglich immaterieller Werte nicht nur bei Bilanzierung nach HGB, sondern auch nach
den informations- und kapitalmarktorientierten US-GAAP und IAS/IFRS
dokumentiert.((7))
2
Im Gegensatz zu den oben genannten, auf der Finanzberichterstattung aufbauenden,
Analysen, untersucht die vorliegende Studie mittels einer schriftlichen Befragung auf
breiterer Basis die Rolle immaterieller Werte in der Unternehmenspraxis. Dazu wird
zunächst erhoben, welche Bedeutung die befragten Unternehmen verschiedenen
Kategorien von immateriellen Werten beimessen und inwieweit sie die in der Literatur
gemachten Vorschläge hinsichtlich der Erfassung und Bewertung im Rechnungswesen
umsetzen. Darüber hinaus wird auf die mit der Erfassung verfolgten Zielsetzungen und
die Eignung der Art der Erfassung zur Erreichung dieser Zielsetzungen eingegangen.
Der Beitrag ist wie folgt gegliedert: Kapitel 2 liefert zunächst eine Begriffsabgrenzung
und stellt die im Rahmen der Studie verwendete Kategorisierung immaterieller Werte
vor. In Kapitel 3 wird auf Anforderungen der externen Berichterstattung, Zwecke der
internen Berichterstattung sowie auf in der Literatur vorgeschlagene Instrumente zur
Erfassung immaterieller Werte eingegangen. Darauf aufbauend erfolgt in Kapitel 4 die
Darstellung der Untersuchung und deren Ergebnisse. Die Arbeit schließt mit einem
Fazit in Kapitel 5.
2. Begriffsabgrenzung und Kategorisierung immaterieller Werte
Unter immateriellen Werten werden im Folgenden alle nicht monetären Werte ohne
physische Substanz verstanden. Diese negative Abgrenzung gegenüber materiellen
Werten ist bewusst weit gefasst und umfasst auch Werte, die z. B. nicht die
Voraussetzungen für einen Vermögensgegenstand nach HGB oder nach internationalen
Rechnungslegungsvorschriften erfüllen.((8)) Immaterielle Werte werden im Folgenden
somit unabhängig von ihrer später noch zu diskutierenden Bilanzierungsfähigkeit
umschrieben. Aufbauend auf dieser Begriffsabgrenzung und in Anlehnung an das
Schrifttum((9)) wird in der vorliegenden Studie eine Einteilung der immateriellen Werte
in fünf Kategorien vorgenommen: Marken, Kundenkapital, Innovationskapital, Humankapital und Organisationsstärke (vgl. Abbildung 1).
Marken zählen in vielen Unternehmen zu den wichtigsten immateriellen Werten.((10))
Die Wissensstruktur einer Marke in den Köpfen der Verbraucher in Form von
Markenbekanntheit und Markenimage und der daraus resultierende ökonomische Wert
einer Marke sind Beispiele für das Markenkapital eines Unternehmens. Das
3
Kundenkapital umfasst alle immateriellen Werte, die sich aus den Kundenbeziehungen
eines Unternehmens ergeben. Hierzu zählen z. B. die Kundenstruktur, Kundenlisten,
Kundenzufriedenheit, Vertriebsstrukturen und Abnahmeverträge.((11)) Immaterielle
Werte im Bereich der Produkt-, Dienstleistungs- und Verfahrensinnovationen werden
unter dem Begriff Innovationskapital zusammengefasst. Hierzu zählen z. B. neue
Software, Patente, Copyrights oder ungeschützte Rezepturen eines Unternehmens.((12))
Das Humankapital beinhaltet die immateriellen Werte eines Unternehmens im
Personalbereich. Hierzu zählen z. B. das im Personal inhärente Wissen (beispielsweise
Ausbildung, arbeitsablaufbezogenes Wissen und Experten-Know-how), die Kompetenz
des Personals sowie sonstige immaterielle Werte, wie etwa ein gutes Betriebsklima oder
Mitarbeiterzufriedenheit.((13)) Unter dem Begriff Organisationsstärke werden
schließlich alle immateriellen Werte im Organisationsbereich zusammengefasst. Hierzu
zählen z. B. ein gutes Informationssystem und Kommunikationsnetz, eine hochwertige
Qualitätssicherung, Beziehungen zu Zulieferunternehmen und die Kapitalausstattung
des Unternehmens.((14))
Marken
(z. B. Markenbekanntheit)
Kundenkapital
(z. B. Kundenlisten)
Innovationskapital
(z. B. Patente)
Humankapital
(z. B. Experten-Know-how)
Organisationsstärke
(z. B. ein gutes Kommunikationsnetz)
Abb. 1: Kategorisierung immaterieller Werte
Die hier gewählte Einteilung in 5 Kategorien ist einerseits umfassend, sodass es
möglich sein sollte, nahezu sämtliche immateriellen Werte einer der obigen Kategorien
zuzuordnen. Andererseits ist sie aber u. U. nicht überschneidungsfrei, da einzelne
immaterielle Werte mehreren Kategorien zugeordnet werden können. Dies ist ein
Nachteil, der in der Natur der immateriellen Werte begründet ist und daher letztlich
4
nicht vollständig vermieden werden kann.((15)) Um die Zweckmäßigkeit der oben
beschriebenen Kategorisierung für die vorliegende Studie sicher zu stellen, wurden im
Vorfeld der Untersuchung sechs Expertengespräche mit Vertretern aus der
Unternehmenspraxis und der Wissenschaft durchgeführt und dabei die gewählte
Kategorisierung detailliert besprochen. Die Gespräche bestätigten nicht nur die Eignung
der Kategorisierung zur Erfassung der immateriellen Werte, sondern zeigten auch, dass
– bis auf wenige Ausnahmen – zwischen den Experten Einigkeit hinsichtlich der
Zuordnung verschiedener immaterieller Werte zu den fünf Kategorien bestand.
3. Erfassung von immateriellen Werten im Rechnungswesen
Um im Rahmen der vorliegenden Studie Erkenntnisse hinsichtlich der Erfassung und
Darstellung immaterieller Werte im Rechnungswesen der Unternehmen zu gewinnen,
wurden sowohl Art und Ausmaß der Erfassung als auch die Verwendung verschiedener
Bewertungsverfahren erhoben.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass durch externe Berichterstattungspflichten bereits
gewisse Mindestanforderungen bestehen. Auf die relevanten Rechnungslegungsvorschriften und den aus ihnen entstehenden Bewertungsbedarf wird im Folgenden
Abschnitt 3.1. eingegangen. Daran schließen sich in Abschnitt 3.2. Überlegungen zu
weiteren Bewertungszwecken im Rahmen der internen Berichterstattung an. Schließlich
werden vor dem Hintergrund der hohen Relevanz und anhaltenden Aktualität der
Themen Marken- und Kundenbewertung spezifische Instrumente zur Erfassung und
Bewertung von Marken und Kunden erläutert, deren Bekanntheit und Nutzung in der
vorliegenden Studie speziell abgefragt wurden.
3.1. Finanzberichterstattung
Die Bewertung immaterieller Werte gestaltet sich in vielen Fällen schwierig und ist fast
zwangsläufig mit Ermessensspielräumen behaftet. Eine bilanzielle Erfassung setzt
dagegen regelmäßig ein gewisses Maß an Objektivierbarkeit des Wertansatzes voraus.
Dies führt sowohl nach HGB als auch nach IAS/IFRS und US-GAAP dazu, dass
immaterielle Werte nur unvollständig in der Bilanz abgebildet werden können. Die drei
Systeme unterscheiden sich jedoch letztlich hinsichtlich des Grades an Objektivierbar5
keit, der für einen Bilanzansatz gefordert wird. Dies führt zu im Detail unterschiedlichen Ansatzpflichten und Bewertungserfordernissen.
So besteht nach § 248 Abs. 2 HGB ein pauschales Aktivierungsverbot für selbsterstellte
immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens.((16)) Nach IAS/IFRS ist
eine Aktivierung zu Herstellungskosten dagegen unter bestimmten einschränkenden
Bedingungen möglich und dann auch verpflichtend. Eine dieser Bedingungen ist die
Möglichkeit einer verlässlichen Bewertung, was die Verfügbarkeit eines geeigneten
Bewertungsmodells voraussetzt.((17)) Sonderregelungen bestehen nach IAS/IFRS für
die Aktivierung von Forschungs- und Entwicklungskosten. Nach IAS 38.54 sind
Forschungskosten generell nicht aktivierbar. Entwicklungskosten sind zu aktivieren,
wenn ein Unternehmen die in IAS 38.57 genannten Nachweise erbringen kann. U. a.
müssen die Ausgaben für die Entwicklung verlässlich messbar und zurechenbar
sein.((18))
Nach US-GAAP besteht schließlich ein Aktivierungsverbot für immaterielle Vermögensgegenstände, die selbsterstellt und nicht identifizierbar sind. Für identifizierbare
immaterielle Vermögensgegenstände ergibt sich aus APB 17 dagegen grundsätzlich ein
Wahlrecht der Aktivierung zu Herstellungskosten.((19)) Dieses Wahlrecht wird jedoch
durch eine Reihe von Einzelregelungen, teilweise branchenspezifischer Natur,
eingeschränkt oder auch ergänzt.((20)) Soweit es jedoch Anwendung findet, besteht
auch hier der Bedarf nach einem geeigneten Bewertungsinstrumentarium.
Werden immaterielle Vermögensgegenstände entgeltlich erworben, ist zwischen einzeln
erworbenen und solchen, die im Zuge eines Unternehmenskaufs erworben wurden, zu
unterscheiden. Einzeln entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sind
in allen drei Rechnungslegungsstandards typischerweise ansatzpflichtig.((21)) Der
Ansatz erfolgt nach HGB ebenso wie nach internationalen Vorschriften zu Anschaffungskosten, welche in aller Regel leicht messbar sind, sodass sich bei der Erstbewertung kaum Probleme ergeben. Schwierigkeiten können allerdings bei der
Folgebewertung entstehen. Um einem möglichen außerplanmäßigen Abwertungsbedarf
Rechnung zu tragen, ist unter bestimmten Voraussetzungen nach IAS/IFRS und USGAAP ebenso wie in DRS 12 ein Impairment-Test vorgesehen. Dieser ist insbesondere
für solche Vermögensgegenstände regelmäßig durchzuführen, für die keine
6
Nutzungsdauer bestimmt werden kann.((22)) Zwar unterscheiden sich die Regelungen
im Detail, es sind jedoch in jedem Fall umfassende Bewertungsschritte durchzuführen.
Nach IAS 36 ist z. B. im Rahmen des Impairment-Tests der erzielbare Betrag zu
ermitteln und mit dem Buchwert zu vergleichen. Liegt der Buchwert über dem
erzielbaren Betrag, ist auf letzteren abzuschreiben. Der erzielbare Betrag ergibt sich
dabei als Maximum aus beizulegendem Zeitwert abzüglich der Verkaufskosten und dem
Nutzungswert ermittelt als Barwert künftiger zurechenbarer Cashflows.((23)) Eine
Aufwertung über die Anschaffungskosten hinaus, die möglichen Wertsteigerungen bei
immateriellen Werten Rechnung tragen würde, ist dagegen im Allgemeinen nicht
zulässig.((24))
Werden immaterielle Werte im Zuge eines Unternehmenskaufs erworben, sind sie,
soweit Identifizierbarkeit bzw. verlässliche Bewertbarkeit gegeben ist, getrennt vom
Goodwill zu aktivieren. Dies folgt aus der Generalnorm für den Konzernabschluss in
§ 297 Abs. 2 HGB ebenso wie aus IFRS 3.45 und SFAS 141.39. Der Ansatz erfolgt
zum Zeitwert, der wiederum mittels geeigneter Verfahren zu ermitteln ist. Hier besteht
allerdings unzweifelhaft ein gewisser Spielraum für die Unternehmen, was den Ansatz
getrennt vom Goodwill angeht. Wegen der bilanzpolitischen Möglichkeiten bei der
Behandlung des Goodwills wird dieser wohl häufig zuungunsten eines umfassenden
getrennten Ansatzes der immateriellen Vermögensgegenstände genutzt.((25)) Soweit
immaterielle Vermögensgegenstände jedoch aktiviert werden, gelten die oben beschriebenen Regeln für die Folgebewertung.
Aus den obigen Ausführungen werden zwei für die vorliegende Studie relevante Sachverhalte deutlich: Erstens ist eine monetäre Bewertung immaterieller Werte jenseits des
Anschaffungskostenprinzips unter Umständen bereits aufgrund der Anforderungen des
externen Rechnungswesens notwendig. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn selbst
erstellte oder im Zuge eines Unternehmenserwerbs erworbene immaterielle Vermögensgegenstände zu aktivieren sind (Erstbewertung) sowie bei der Folgebewertung von
immateriellen Vermögensgegenständen und damit verbundenen Impairment-Tests.
Zweitens zeigt sich, dass typischerweise nur ein Teil der in Unternehmen vorhandenen
immateriellen Werte als Vermögensgegenstände in der Bilanz angesetzt werden kann.
Diejenigen immateriellen Werte, die in der Bilanz erscheinen, sind unter Umständen mit
stillen Reserven behaftet. Vor diesem Hintergrund werden in der Literatur zusätzliche
7
Berichtelemente gefordert, um den Informationsgehalt des Abschlusses zu verbessern.
So schlagen z. B. Maul/Menninger (2000), Haller/Dietrich (2001) ebenso wie der
Arbeitskreis „Immaterielle Werte im Rechnungswesen“ (2003) eine Ergänzung des
Jahresabschlusses in Form einer Art „Intellectual Property Statement“ vor.((26)) Dieses
soll getrennt nach verschiedenen Kategorien immaterieller Werte eine Reihe von
Kennzahlen über mehrere Perioden zur Verfügung stellen. Beispiele für mögliche
Inhalte sind Angaben über die Mitarbeiterqualifikation und Fluktuation in der Kategorie
Kundenkapital, die Nennung von Patenten mit Zu- und Abgängen in der Kategorie
Innovationskapital oder Kundenzufriedenheit in der Kategorie Kundenkapital. Während
sich Maul/Menninger (2000) für eine Platzierung dieser Zusatzangaben im Anhang aussprechen, präferieren Haller/Dietrich (2001) ebenso wie der Arbeitskreis „Immaterielle
Werte im Rechnungswesen“ (2003), insbesondere unter Prüfungsgesichtspunkten, den
Lagebericht als geeignetes Medium.
3.2. Interne Berichterstattung
Während die Erfassung und Bewertung immaterieller Werte im externen Rechnungswesen in einem bestimmten Umfang durch entsprechende Vorschriften erzwungen ist,
erfolgt die Erfassung im internen Rechnungswesen, soweit sie nicht die externe Bewertung unterstützt, freiwillig. Art und Umfang der Erfassung und Bewertung hängt damit
von der Zielsetzung und dem Zweck derselben ab.
Die Motivation für eine Erfassung bzw. Bewertung immaterieller Werte kann sehr
vielfältig sein.((27)) So kann die Erfassung und Messung immaterieller Werte
beispielsweise für Steuerungs- und Kontrollzwecke, zur Budgetallokation und zur
Kommunikation mit Mitarbeitern zweckmäßig sein. Des Weiteren ist eine Bewertung
z. B. bei der Übertragung von Rechten an immateriellen Werten von Bedeutung –
beispielsweise bei der Übertragung von Markenrechten, der Akquisition / Veräußerung
von Patenten oder bei der Ermittlung von Lizenzgebühren für die Benutzung von
Markenrechten. Schließlich stellen rechtliche Angelegenheiten einen potenziellen
Bewertungszweck dar, z. B. um die Höhe eines zu fordernden Schadensersatzes zu
bestimmen. Insbesondere bei Fällen von Markenpiraterie ist dieser Bewertungszweck
von zunehmender Bedeutung.((28)) Im Rahmen der vorliegenden empirischen Studie
8
wurde die Relevanz der verschiedenen Bewertungszwecke aus Sicht der
Unternehmenspraxis erhoben.
Je nach Bewertungszweck unterscheiden sich nicht nur die Verfahren, die für diesen
Zweck geeignet sind, sondern unter Umständen auch die Bewertungsergebnisse.
Beispielsweise ist für die unternehmensinterne Steuerung eine Ursachen- und
Wirkungsanalyse der Wertenstehung zwingend erforderlich, während dies für die
Wertermittlung im Vorfeld einer Markenveräußerung eher von untergeordneter
Bedeutung ist. Dagegen sollten bei einer Bewertung im Rahmen der Akquisition von
Marken oder markenführenden Unternehmen auch Synergien beim Ankauf und
mögliche Transferpotenziale in den Markenwert einbezogen werden.((29))
Grundsätzlich kann zwischen Verfahren, die auf eine monetäre Größe abzielen, und
nicht-monetären Verfahren zur Erfassung von immateriellen Werten unterschieden
werden. Sämtliche nicht-monetären Verfahren weisen den Nachteil auf, dass sie für
einen Großteil der Bewertungszwecke nicht unmittelbar eingesetzt werden können,
sondern erst in ein monetäres Maß transformiert werden müssen.
In den vergangenen zwei Jahrzehnten sind von Wissenschaft und Praxis zahlreiche
Modelle zur systematischen Erfassung immaterieller Werte vorgeschlagen
worden.((30)) Insbesondere wurde eine Vielzahl von Instrumenten zur Bewertung von
Marken und Kunden entwickelt.((31)) Die hohe Relevanz und anhaltende Aktualität der
Themen Marken- und Kundenbewertung zeigt sich auch darin, dass sie seit mehreren
Jahren unter den so genannten Top Tier Research Priorities des Marketing Science
Institutes aufgeführt werden.((32)) Vor diesem Hintergrund wurden in der vorliegenden
Studie insbesondere die Bekanntheit und Nutzung spezifischer Instrumente zur
Erfassung und Bewertung von Marken und Kunden abgefragt. Im Folgenden wird ein
Überblick über zentrale Markenbewertungsverfahren (Abschnitt 3.3.) und Kundenbewertungsverfahren (Abschnitt 3.4.) gegeben, die Gegenstand der empirischen Studie
waren.((33)) Für eine Darstellung genereller Verfahren zur Bewertung von
immateriellen Werten, wie z. B. Marktkapitalisierungsverfahren (z. B. Tobin’s Q oder
diverse Marktwert/Buchwert-Relationen), Return-on-Asset-Verfahren (z. B. Calculated
Intangible Value) oder Scorecard-Verfahren, sei auf die Literatur verwiesen.((34))
9
3.3. Markenbewertungsverfahren
Bei der Erfassung und Bewertung von Marken sind insbesondere drei Grundprobleme
relevant, anhand derer im Folgenden eine Systematisierung wesentlicher Verfahren der
Markenbewertung, die in der vorliegenden empirischen Studie untersucht wurden,
vorgenommen werden soll:((35))
•
Identifikation und Quantifizierung von Markenwertindikatoren
•
Isolierung markenspezifischer Zahlungen
•
Langfristige Prognose markenspezifischer Zahlungen
Insbesondere aus dem Bereich der Unternehmenspraxis ist eine fast unüberschaubare
Anzahl an Instrumenten zur Identifikation und Quantifizierung von Markenwertindikatoren entwickelt worden.((36)) Unter Markenwertindikatoren werden dabei nichtmonetäre Größen verstanden (z. B. Markenbekanntheit, Markenloyalität,
Markensympathie), die einen nachhaltigen Einfluss auf den Markenwert ausüben.((37))
In diesem Zusammenhang wird oftmals auch der Begriff Markenstärke (Brand
Strength) verwendet, die dann zumeist mehrdimensional (z. B. anhand der Indikatoren
Markenimage und Markenbekanntheit), gelegentlich aber auch eindimensional (z. B.
anhand des Konstrukts Markennutzen) gemessen wird.((38))
Ein zweites Grundproblem entsteht dadurch, dass bei der Wertermittlung jene
Einzahlungsüberschüsse isoliert werden müssen, die spezifisch durch die Marke
verursacht werden. Zur Isolierung markenspezifischer Zahlungen sind in der Literatur
verschiedene Ansätze entwickelt worden. Eine erste Gruppe von Ansätzen versucht,
über Marktpreisbeobachtungen oder Verbraucherbefragungen ein Preispremium für die
zu bewertende Marke zu ermitteln. Dahinter steht die Grundüberlegung, dass eine starke
Marke gegenüber einer Referenzmarke (z. B. einer schwach profilierten Handelsmarke)
am Markt einen höheren Preis (Preispremium) erzielen kann.((39)) Wenn unter beiden
Marken die prinzipiell gleichen Produkte angeboten werden, dann stellt das Preispremium unmittelbar ein Maß für markenspezifische Zahlungen dar. Eine weitere,
insbesondere in der Rechnungswesenpraxis verbreitete Methode ist die Lizenzpreisanalogie.((40)) Die Grundidee besteht darin, den Wert der Marke anhand zukünftiger
Lizenzzahlungen zu bestimmen, die ein Unternehmen aufwenden müsste, wenn es die
Marke von einem Dritten lizenzieren würde. Dabei wird versucht, den Lizenzsatz im
10
Wege eines Analogieschlusses (branchenübliche Lizenzsätze ähnlicher Marken)
abzuleiten.((41))
Schließlich besteht ein dritter Problembereich darin, dass sich die Wirkung von Marken
über sehr lange Zeiträume erstrecken kann. Klassische Markenartikel, wie Nivea, Persil,
Knorr oder Pfanni, die seit über 50 Jahren existieren, verdeutlichen die (potenziell)
langfristige Wirkung von Markenstrategien. Eine ganzheitliche Markenbewertung erfordert somit neben der Isolierung auch die (langfristige) Prognose markenspezifischer
Zahlungen. Verfahren, die eine Prognose und (implizit) auch eine Isolierung markenspezifischer Zahlungen vornehmen, lassen sich in vier Gruppen einteilen: Kostenorientierte Verfahren versuchen, den Wert einer Marke über den Betrag zu approximieren,
der aufgewendet werden müsste, wenn die betreffende Marke wiedererstellt werden
müsste. Dabei erfolgt entweder eine Ermittlung der historischen „Herstellungskosten“
der Marke oder eine Schätzung der Wiederbeschaffungskosten.((42)) Bei marktpreisorientierten Verfahren basiert die Wertermittlung auf einer Analyse vergleichbarer
Markttransaktionen und der damit verbundenen Transaktionspreise, z. B. Lizenzsätze
(s. o.) oder Earnings-Multiples, die bei markenmotivierten Unternehmensakquisitionen
realisiert wurden.((43)) Eine weitere Gruppe von Ansätzen leitet den Markenwert aus
dem Unternehmenswert am Kapitalmarkt ab. Dabei wird davon ausgegangen, dass
zukünftige markenspezifische Zahlungen vom Finanzmarkt antizipiert werden und
somit in den Börsendaten eines Unternehmens enthalten sind. Zur Ermittlung des Markenwerts wird zunächst vom Börsenwert des Unternehmens der Wert des materiellen
Vermögens – wie es sich aus der Bilanz ergibt – subtrahiert und anschließend versucht,
aus dem verbleibenden Restwert den markenspezifischen Teil herauszurechnen.((44))
Kapital- oder ertragswertorientierte Verfahren ermitteln schließlich den Wert einer
Marke durch die Prognose und Abdiskontierung aller zukünftig zu erwartenden,
markenbezogenen Ein- und Auszahlungen.((45)) Zur operativen Anwendung dieser
Verfahren ist somit eine Isolierung und Prognose von Einzahlungsüberschüssen vorzunehmen, die spezifisch durch die Marke verursacht werden. Die zukünftigen markenspezifischen Einzahlungsüberschüsse werden dabei durch pauschalierte Fortschreibung
oder explizite Prognose ermittelt oder aus Markenwertindikatoren abgeleitet. Die
Diskontierung erfordert zudem die Ermittlung eines ggf. risikoadjustierten Kalkulationszinssatzes.((46))
11
3.4. Kundenbewertungsverfahren
Zur Bewertung von Kundenbeziehungen ist in der Literatur ebenfalls eine Vielzahl von
Vorschlägen entwickelt worden.((47)) Die Bewertungsansätze lassen sich danach
unterscheiden, inwieweit einzelne Kunden separat bewertet werden („individuelle
Ansätze“) oder gemeinsam Gegenstand einer Erfassung und Bewertung sind
(„kumulierte Ansätze“).((48)) Die wesentlichen Vertreter aus beiden Gruppen wurden
in der vorliegenden empirischen Studie näher betrachtet.
Zur Gruppe der kumulierten Ansätze gehören ABC-Analysen und die Erstellung von
Kundenportfolios. ABC-Analysen ermitteln eine Klassifikation der Kunden nach ihrer
Wichtigkeit anhand des Umsatzes beziehungsweise Deckungsbeitrags des jeweiligen
Kunden in Relation zum Gesamtumsatz des Unternehmens.((49)) Im Rahmen von
Portfolioansätzen werden potenzielle und bestehende Kunden mit Hilfe der klassischen
Portfoliotechnik z. B. anhand der Dimensionen Kundenattraktivität und Wettbewerbsposition dargestellt und darauf aufbauend Normstrategien für das Kundenmanagement
abgeleitet. Nicht der einzelne Kunde ist somit primärer Analysegegenstand, sondern
vielmehr die optimale Zusammensetzung und Gestaltung des Kundenstamms.((50))
Die Gruppe der individuellen Ansätze umfasst insbesondere die Messung von Kundenwertindikatoren, qualitative Segmentierungsansätze, Scoring-Modelle, Kundendeckungsbeitragsrechnungen und die Ermittlung des Kundenlebenszeitwerts. Die Ermittlung von Kundenwertindikatoren ist insbesondere für Zwecke eines wertorientierten
Kundenmanagements interessant. Qualitative (z. B. Kundenzufriedenheit oder CrossSelling-Potential) und quantitative (z. B. relative Lieferantenposition) Kundenwertindikatoren erlauben eine Ursachenanalyse der Kundenwertentstehung als Grundvoraussetzung für eine effektive Kundenwertsteuerung. Bei einer qualitativen Segmentierung
werden Kunden beispielsweise in Lead User oder auch Innovatoren eingeteilt.((51)) Im
Rahmen von Scoring-Modellen wird zur Beurteilung einzelner Kunden ein gewichteter
Kriterienkatalog herangezogen. Zu den quantitativen Ansätzen auf der Ebene einzelner
Kunden gehören insbesondere die Kundendeckungsbeitragsrechnung und der Kundenlebenszeitwert. Voraussetzung für eine aussagekräftige Kundendeckungsbeitragsrechnung ist eine Organisation von Kosten und Erlösen nach beliebigen Absatzsegmenten
im Sinne einer zweckneutralen Grundrechnung. Das Grundprinzip der Kunden-
12
deckungsbeitragsrechnung besteht dann in der Zurechnung aller durch den Kunden
verursachten Kosten und Erlöse.((52)) Die Bestimmung des Kundenlebenszeitwerts
überträgt schließlich die Prinzipien der Investitionsrechnung auf die Bewertung von
Kunden. Der Kundenlebenszeitwert ist definiert als die Summe der diskontierten,
kundenbezogenen Ein- und Auszahlungen während der Akquisitionsphase und der
gesamten Dauer der anschließenden Kundenbeziehung, wobei streng genommen nicht
nur die mit dem Unternehmen getätigten Transaktionen, sondern alle wertrelevanten
Aspekte der Kundenbeziehung zu berücksichtigen sind.((53))
4. Empirische Untersuchung
4.1. Studiendesign
Die vorliegende Studie basiert auf einer postalischen Fragebogenerhebung, die
zwischen Januar und April 2004 durchgeführt wurde. Die Stichprobe setzt sich aus den
1000 umsatzstärksten Unternehmen in Deutschland zusammen (Basis Geschäftsjahr
2002). Der Fragebogen wurde an die jeweiligen Geschäftsführer im Unternehmen
verschickt (mit der Bitte, den Fragebogen ggf. an eine Person weiterzuleiten, die mit der
Thematik der Studie vertraut ist).Von den 1000 verschickten Fragebögen wurden 119
auswertbare zurückgeschickt, was einer Nettorücklaufquote von 11,9 % entspricht.
Angesichts der Komplexität und des Umfangs des Fragebogens ist diese Rücklaufquote
zwar als akzeptabel anzusehen, Rücklaufverzerrungen können jedoch nicht ausgeschlossen werden. Vor diesem Hintergrund wurde eine Überprüfung der Stichprobe
zumindest hinsichtlich des Merkmals Unternehmensgröße durchgeführt. Es zeigte sich,
dass Stichprobe und Grundgesamtheit hinsichtlich dieses Merkmals als annähernd
strukturgleich bezeichnet werden können.((54))
Der eingesetzte Fragebogen (siehe Anhang) gliederte sich in vier Hauptbereiche. Der
erste Teil des Fragebogens zielte auf die Erhebung der allgemeinen Bedeutung von
immateriellen Werten bei den befragten Unternehmen. Der zweite Teil widmet sich den
Zielen, die mit einer Erfassung bzw. Bewertung immaterieller Ressourcen verfolgt
werden. Im Mittelpunkt des dritten Abschnitts standen verschiedene Ansätze zur
systematischen Erfassung bzw. Bewertung immaterieller Werte. Im vierten Abschnitt
wurde schließlich erfragt, inwiefern immaterielle Werte in die ergänzende externe
13
Berichterstattung aufgenommen werden und welche Nachteile die Unternehmen bei
einer Berichterstattung über immaterielle Werte sehen. Im Vorfeld der Studie wurde der
Fragebogen, wie oben bereits erwähnt, mit sechs Experten aus der Wissenschaft und
Unternehmenspraxis detailliert besprochen, u. a. hinsichtlich Verständlichkeit und
Vollständigkeit der abgefragten Aspekte.
Tabelle 1 gibt einen Überblick über charakterisierende Merkmale der Stichprobe. Der
Fragebogen wurde überwiegend auf Geschäftsführungs- bzw. Geschäftsleitungsebene
ausgefüllt (53,3 %). Zur Abteilungsleitungsebene gehören 38,3 % der antwortenden
Personen und 8,4 % der Antworten entfallen auf die Kategorie „Sonstige“.((55)) Die
antwortenden Personen sind somit auf höheren Führungsebenen tätig. Dies kann u. a.
als erster Hinweis auf die hohe Relevanz interpretiert werden, die das Thema
„immaterielle Werte“ offensichtlich derzeit in der Unternehmenspraxis besitzt.
Ebene im Unternehmen
Geschäftsführung
34,6 %
Geschäftsleitung
18,7 %
Abteilungsleitung
38,3 %
Sonstige
8,4 %
Branche
Dienstleistungen
Kurzlebige Konsumgüter
Langlebige Konsumgüter
Investitionsgüter
Sonstige
40,7 %
15,3 %
14,3 %
5,9 %
23,7 %
Funktion im Unternehmen
Finanzen / Rechnungswesen
50,5 %
Controlling
18,2 %
Marketing
10,1 %
Vertrieb
9,1 %
Personal
1,0 %
Sonstige
11,1 %
Umsatzhöhe im vergangenen Geschäftsjahr
bis 1 Mrd. Euro
23,2 %
über 1 bis 1,5 Mrd. Euro
16,1 %
über 1,5 bis 2,5 Mrd. Euro
21,4 %
über 2,5 bis 5 Mrd. Euro
11,6 %
über 5 Mrd. bis 15 Mrd. Euro
14,3 %
über 15 Mrd. Euro
13,4 %
Rechnungslegungssystem
HGB
41,18 %
IAS / IFRRS
15,97 %
US-GAAP
6,72 %
Kombinationen
26,05 %
Sonstige
10,08 %
Tab. 1: Charakterisierende Merkmale der Stichprobe
Aus Tabelle 1 ist des Weiteren ersichtlich, dass der Fragebogen überwiegend von Personen aus den Bereichen Finanzen/Rechnungswesen und Controlling ausgefüllt wurde.
Unter den antwortenden Unternehmen sind Dienstleistungen mit 40,7 % am stärksten
vertreten, gefolgt von den Bereichen kurzlebige Konsumgüter (15,3 %), langlebige
14
Konsumgüter (14,3 %) und Investitionsgüter (5,9 %). Im folgenden Abschnitt werden
die Ergebnisse der Untersuchung vorgestellt.
4.2. Ergebnisse der empirischen Studie
4.2.1. Bedeutung von immateriellen Werten
Immaterielle Werte stellen aus Sicht der befragten Unternehmen eine wesentliche Einflussgröße des Unternehmenserfolges dar. Für die Mehrzahl der Unternehmen gehört
dabei das Kundenkapital zu den wichtigsten Determinanten (vgl. Tabelle 2). An zweiter
Stelle folgt das Humankapital. Marken und Organisationsstärke gehören ebenfalls für
einen wesentlichen Teil der befragten Unternehmen zu den wichtigsten Erfolgsdeterminanten. Ihr Einfluss auf den Unternehmenserfolg wird von den befragten Unternehmen
im Durchschnitt jedoch niedriger eingeschätzt als der des Kunden- und Humankapitals.
Eine mittlere Bedeutung für den Unternehmenserfolg wird schließlich dem Innovationskapital beigemessen. Mit Ausnahme des Bedeutungsunterschieds zwischen Markenkapital und Organisationsstärke sind sämtliche Mittelwertunterschiede hochsignifikant
(p < 0,0001).
Kundenkapital
Mittelwert: 4,74 (0,48)
Markenkapital
Mittelwert: 3,80 (1,05)
Innovationskapital
Mittelwert: 3,29 (0,72)
Humankapital
Mittelwert: 4,29 (0,51)
Organisationsstärke
Mittelwert: 3,90 (0,82)
Zu vernachlässigen
1
--
2
--
3
1,7 %
Eine der wichtigsten
Einflussgrößen
4
5
23,1 %
75,2 %
3,5 %
6,1 %
27,0 %
33,9 %
29,6 %
0,8 %
13,4 %
51,3 %
31,9 %
2,5 %
--
0,8 %
1,7 %
55,5 %
42,0 %
0,8 %
4,2 %
20,3 %
54,2 %
20,3 %
„Wie stark ist Ihrer Meinung nach der Einfluss der folgenden immateriellen Werte auf den
Unternehmenserfolg?“ Abgefragt auf einer 5-stufigen Ratingskala, angegeben sind die Häufigkeit
der Nennungen in Prozent und der Mittelwert; Werte in Klammern: Standardabweichung
Tab. 2: Bedeutung immaterieller Werte für den Unternehmenserfolg
Diese grundlegende Beurteilung der Einflussstärke immaterieller Werte teilten im Wesentlichen alle untersuchten Branchen. So zeigt eine nach Branchen (Dienstleistungen,
kurzlebige Konsumgüter, langlebige Konsumgüter und Investitionsgüter) differenzierte
Analyse, dass die Bedeutungsrangfolge unverändert bleibt. An erster Stelle steht in allen
15
betrachteten Branchen das Kundenkapital, gefolgt von Humankapital, Marken und
Organisationsstärke. Das „Schlusslicht“ bildet mit einer mittleren Bedeutung für den
Unternehmenserfolg in allen untersuchten Branchen das Innovationskapital. Neben der
Branche wurden weitere potenzielle Determinanten der Bedeutung immaterieller Werte
betrachtet. Es zeigt sich, dass die Unternehmensgröße keinen systematischen Einfluss
auf die Einschätzung der Bedeutung immaterieller Werte ausübt. So können zwischen
den sechs in Tabelle 1 aufgeführten Kategorien der Unternehmensgröße keine systematischen Unterschiede hinsichtlich der Beurteilung der Einflussstärke festgestellt werden.
Es zeigt sich aber, dass der berufliche Hintergrund der Befragten einen Einfluss auf die
Beurteilung der Bedeutung immaterieller Werte hat. Befragte aus dem Bereich Marketing schätzen die Bedeutung von Marken und Kundenkapital für den Unternehmenserfolg signifikant höher ein als Befragte aus anderen Bereichen (der Unterschied ist allerdings nur auf dem 10 %-Niveau signifikant). Die Betrachtung des Rechnungslegungssystems ergibt schließlich, dass Unternehmen, die ihren Jahresabschluss nach IAS /
IFRS oder US-GAAP erstellen, die Bedeutung immaterieller Werte höher einschätzen
als Unternehmen, die nach HGB bilanzieren. Der Unterschied ist allerdings nur
hinsichtlich des Kundenkapitals signifikant (10 %-Niveau).
Die aufgezeigten hohen Bedeutungswerte immaterieller Güter haben offenbar derzeit
noch kein Sättigungsniveau erreicht. Bei sämtlichen abgefragten immateriellen Werten
rechnen die Unternehmen mit einer Zunahme des Einflusses auf den Unternehmenserfolg (vgl. Tabelle 3).
Gesamtdurchschnitt
Kurzlebige
Konsumgüter
Langlebige
Konsumgüter
Investitionsgüter
Dienstleistungen
Kundenkapital
5,54 (1,05)
5,67 (1,09)
5,57 (1,27)
5,47 (0,87)
5,51 (1,04)
Marken
4,62 (1,15)
5,44 (1,25)
4,71 (1,25)
4,47 (0,62)
4,48 (1,09)
Innovationskapital
4,91 (1,09)
5,06 (0,94)
5,00 (0,58)
4,94 (1,03)
4,72 (1,03)
Humankapital
5,38 (0,97)
5,17 (0,99)
5,14 (0,90)
5,29 (1,05)
5,46 (0,85)
Organisationsstärke
4,91 (0,97)
5,00 (1,03)
5,14 (0,69)
4,75 (1,00)
4,78 (0,89)
„Wie wird sich Ihrer Meinung nach der Einfluss der folgenden immateriellen Werte auf den Unternehmenserfolg zukünftig entwickeln?“ Abgefragt auf einer Ratingskala mit 1 = Einfluss wird zukünftig stark
abnehmen und 7 = Einfluss wird zukünftig stark zunehmen; angegeben sind die Mittelwerte, Werte in
Klammern: Standardabweichung
Tab. 3: Zukünftige Entwicklung des Einflusses immaterieller Werte auf den Unternehmenserfolg
16
Eine nach Branchen differenzierte Analyse des Wachstumspotenzials der betrachteten
fünf Kategorien von immateriellen Werten zeigt darüber hinaus, dass im kurzlebigen
Konsumgüterbereich das größte Wachstumspotenzial beim Vermögenswert Marke
gesehen wird. Die zukünftige Bedeutung von Marken wird hier im Vergleich zu den
übrigen Branchen bzw. im Vergleich zum Gesamtdurchschnitt signifikant (p < 0,001)
höher eingeschätzt. Die grundlegende Einschätzung der zukünftigen Bedeutung der
übrigen vier Kategorien teilten im Wesentlichen alle untersuchten Branchen. Hier
ergeben sich keine signifikanten Mittelwertunterschiede.
Aus Tabelle 3 ist allerdings auch ersichtlich, dass die Werte relativ stark über die Unternehmen hinweg streuen. Die Unternehmen wurden deshalb anhand der für die fünf
Kategorien immaterieller Werte jeweils angegebenen zukünftigen Bedeutung mittels
einer Clusteranalyse in zwei annähernd homogene Gruppen unterteilt. Zu diesem Zweck
wurde in einem ersten Schritt unter Verwendung des „Single Linkage“-Verfahrens
analysiert, inwiefern der Datensatz Ausreißer aufweist. Auf diese Weise wurde ein
Unternehmen als Ausreißer identifiziert und von der weiteren Analyse ausgeschlossen.
Die anschließende Clusteranalyse unter Verwendung des Ward-Verfahrens resultierte in
einer zwei Klassen-Lösung.((56))
In Cluster 1 sind 35 Unternehmen vertreten, welche die zukünftige Bedeutung immaterieller Werte für den Unternehmenserfolg signifikant höher einschätzen als die anderen
Unternehmen (vgl. Tabelle 4). Mit Ausnahme des Kundenkapitals und der Organisationsstärke schätzen sie zudem auch die gegenwärtige Bedeutung immaterieller Werte
signifikant höher ein als die Unternehmen des Clusters 2. Des Weiteren verfügen die
Mitglieder in Cluster 1 im Vergleich zu den übrigen Unternehmen über eine deutlich
höhere Anwendungserfahrung hinsichtlich der Bewertung immaterieller Vermögensgegenstände (vgl. Tabelle 4). Schließlich dominieren in dieser Gruppe internationale
Normensysteme die Rechnungslegung. 70 % der Unternehmen gestalten ihren Jahresabschluss nach US-GAAP oder IAS / IFRS. Eine Betrachtung der in diesem Cluster
vertretenen Branchen ergibt, dass es sich insbesondere um kurzlebige Konsumgüter und
Dienstleistungen handelt.
Das zweite Cluster besteht aus 78 Unternehmen, die den gegenwärtigen und zukünftigen Einfluss immaterieller Werte auf den Unternehmenserfolg signifikant niedriger ein-
17
schätzen als die Unternehmen des ersten Clusters. Es handelt sich hierbei insbesondere
um Investitionsgüter und Dienstleistungen. Immaterielle Werte werden in dieser Gruppe
von deutlich weniger Unternehmen systematisch erfasst bzw. bewertet. Auch im
Hinblick auf die genutzten Rechnungslegungsstandards ergeben sich klare Unterschiede
im Vergleich zu Cluster 1. So gestalten im zweiten Cluster 51 % der Unternehmen ihren
Jahresabschluss nach HGB und lediglich 49 % nach IAS / IFRS oder US-GAAP.
Mittelwert Cluster 1
Mittelwert Cluster 2
Signifikanzniveau des Mittelwertvergleichs (t-Test)
Mittelwert Cluster 1
Mittelwert Cluster 2
Signifikanzniveau des Mittelwertvergleichs (t-Test)
Cluster 1
Cluster 2
1. Einfluss von … auf den Unternehmenserfolg1):
KundenMarken
InnovationsHumankapital
kapital
kapital
4,74
4,27
3,51
4,51
4,73
3,62
3,09
4,32
n.s.
p < 0,001
p < 0,001
Organisationsstärke
3,89
3,86
p < 0,1
n.s.
2. Zukünftige Bedeutung von … für den Unternehmenserfolg2):
KundenMarken
InnovationsHumanOrganisatikapital
kapital
kapital
onsstärke
6,11
5,63
5,97
5,86
5,26
5,22
4,17
4,44
5,15
4,77
p < 0,001
p < 0,001
p < 0,001
p < 0,001
p < 0,05
3. Bewertungen wurden in der Vergangenheit bereits durchgeführt
(Häufigkeit der Nennungen):
KundenMarken
InnovationsHumanOrganisatikapital
kapital
kapital
onsstärke
85,7 %
54,3 %
51,4 %
54,3 %
48,6 %
53,8 %
38,5 %
33,3 %
41,0 %
30,8 %
1) Abgefragt auf einer Ratingskala mit 1 = zu vernachlässigen und 5 = eine der wichtigsten Einflussgrößen, angegeben ist der Mittelwert
2) Abgefragt auf einer Ratingskala mit 1 = Einfluss wird zukünftig stark abnehmen und 7 = Einfluss wird
zukünftig stark zunehmen; angegeben sind die Mittelwerte
n.s.: nicht signifikant
Tab. 4: Charakterisierung der ermittelten Cluster
4.2.2. Instrumente zur Erfassung immaterieller Werte
Trotz der hohen Bedeutung immaterieller Werte für den Unternehmenserfolg werden
derzeit von einem wesentlichen Teil der Unternehmen keine Instrumente zur
systematischen Erfassung immaterieller Werte eingesetzt. Aufgeschlüsselt nach den
fünf betrachteten Kategorien ergibt sich das folgende Bild: Lediglich 40 % der
18
Befragten versuchen derzeit, das im Unternehmen vorhandene Innovationskapital und
die Organisationsstärke systematisch zu erfassen. 50 % der Unternehmen führen in
regelmäßigen Abständen Markenbewertungen durch und erfassen das im Unternehmen
vorhandene Humankapital. Schließlich geben knapp 60 % der Unternehmen an,
Bewertungen des Kundenkapitals durchzuführen. Dieses Ergebnis entspricht der von
den Unternehmen selbst angegebenen Bedeutungsrangfolge der betrachteten fünf
Kategorien immaterieller Werte.
Bei der Mehrzahl der Unternehmen, die eine Messung immaterieller Werte durchführen,
zielt diese auf eine nicht-monetäre Größe. Unternehmen, die ihren Jahresabschluss nach
IAS/IFRS oder US-GAAP erstellen, benutzen jedoch häufiger monetäre
Bewertungsverfahren als jene, die nach HGB bilanzieren.((57))
Nicht-monetäre Zielgrößen dominieren insbesondere bei der Messung von
Humankapital und Organisationsstärke. Hier dominiert eindeutig eine nicht-monetäre
Zielgröße. So gaben 80 % bzw. 70 % der Unternehmen an, bei der Erfassung des
Humankapitals bzw. der Organisationsstärke eine nicht-monetäre Größe zu ermitteln.
Zur Aufdeckung der Ursachen der Wertentstehung ist zwar eine Erfassung qualitativer
Kenngrößen (z. B. Markenimage und Markenbekanntheit als Markenwerttreiber)
erforderlich, eine umfassende Bewertung erfordert jedoch, dass
verhaltenswissenschaftliche Erkenntnisse mit finanzwirtschaftlichen Kenngrößen
verknüpft werden. Eine ausschließlich nicht-monetäre Erfassung ist für einen Großteil
der Verwendungszwecke einer Bewertung immaterieller Ressourcen nicht geeignet.
In Tabelle 5 ist der Bekanntheits- und Nutzungsgrad verschiedener Ansätze der Markenbewertung in deutschen Unternehmen aufgeführt.((58)) Einen hohen Verbreitungsgrad besitzen nicht-monetäre Verfahren, die den Wert einer Marke über die Messung
von Markenwertindikatoren zu erfassen versuchen. Dabei wird in der Mehrzahl der Fälle auf eine isolierte Messung einzelner Indikatoren zurückgegriffen, wie z. B. das Image
oder die Bekanntheit der Marke. Nur durch eine umfassende Messung der vielfältigen
Werttreiber (synonym Markenwertindikatoren) lassen sich die inhaltlichen Ursachen der
Markenwertentstehung detailliert aufdecken und auf diese Weise relevante Informationen für eine wertorientierte Markenführung gewinnen. Vor diesem Hintergrund
erscheint unbefriedigend, dass lediglich 45 % der Unternehmen, die in der Vergangen-
19
heit bereits Markenbewertungen durchgeführt haben, eine kombinierte Messung
verschiedener Markenwertindikatoren einsetzen und dadurch versuchen, eine umfassende Ermittlung der vielfältigen Werttreiber vorzunehmen. Die alleinige Ermittlung von
Markenwertindikatoren weist darüber hinaus den Nachteil auf, dass diese für einen
Großteil der Bewertungszwecke nicht unmittelbar eingesetzt werden können, sondern
erst in ein monetäres Maß transformiert werden müssen.
Bekanntheit1)
Nutzung2)
76,0 %
77,8 %
48,5 %
44,4 %
77,6 %
50,0 %
77,3 %
75,8 %
29,6 %
48,1 %
70,8 %
42,6 %
70,1 %
40,2 %
33,0 %
27,8 %
29,6 %
11,1 %
Nicht-monetäre Verfahren:
Betrachtung einzelner Markenwertindikatoren (z. B.
Markenimage, Markenbekanntheit)
Kombination von Markenwertindikatoren
Monetäre Verfahren:
Bewertung nach historischen Kosten (z. B. Entwicklungskosten, Marketingkosten)
Bewertung nach Wiederbeschaffungskosten
Kapital- oder ertragswertorientierte Verfahren
Marktpreisorientierte Verfahren (z. B. Kaufpreise
vergleichbarer Marken)
Bewertung auf der Basis von Börsendaten
Preispremium-Ermittlung für die Marke
Lizenzpreisanalogien
„Geben Sie bitte an, welche der folgenden Ansätze zur Markenbewertung Ihnen bekannt sind und welche
Sie in Ihrem Unternehmen nutzen.“
1) Basis: Alle befragten Unternehmen
2) Basis: Alle Unternehmen, die in der Vergangenheit bereits Markenbewertungen durchgeführt haben
(n = 54)
Tab. 5: Bekanntheits- und Nutzungsgrad von Markenbewertungsinstrumenten
Von den Verfahren, die bei der Wertermittlung eine in Geldeinheiten gemessene Größe
in den Vordergrund rücken, besitzt die Bewertung nach historischen Kosten sowohl den
höchsten Bekanntheits- als auch den höchsten Nutzungsgrad. Dies dürfte in erster Linie
auf Bewertungen zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten im Rahmen des externen
Rechnungswesens zurückzuführen sein. Es ist jedoch stark anzuzweifeln, dass die
alleinige Verwendung historischer Daten ausreicht, um langfristige zukünftige Entwicklungen der Marke, wie sie für die Unternehmenssteuerung benötigt werden, adäquat
abzubilden. Auch die ebenfalls ausgesprochen bekannte Bewertung auf der Basis von
Wiederbeschaffungskosten kann aus diesem Blickwinkel nicht überzeugen. Mit einem
20
Nutzungsgrad von 29,6 % ist dieser Bewertungsansatz allerdings auch zu der Gruppe
der eher selten eingesetzten Verfahren zu zählen. Zu dieser Gruppe gehören ebenfalls
die Ermittlung eines Preispremiums für die zu bewertende Marke (Nutzungsgrad:
29,6 %) und das Verfahren der Lizenzpreisanalogie (Nutzungsgrad: 11,1 %). Fast 50 %
der Unternehmen geben schließlich an, bei der Markenbewertung kapital- oder ertragswertorientierte Verfahren einzusetzen. Inwiefern hier allerdings eine detaillierte
Isolierung und Prognose markenspezifischer Zahlungen vorgenommen wird, lässt sich
auf Basis der vorliegenden Studie nicht sagen.
Interessant erscheint schließlich die Frage, inwieweit den befragten Unternehmen, die
bei der Markenwertmessung auf eine nicht-monetäre Zielgröße abstellen, monetäre Bewertungsverfahren überhaupt bekannt sind. Eine Unterteilung der Unternehmen in zwei
Gruppen gemäß der Zielgröße der Markenwertmessung (monetär versus nicht-monetär)
ergibt, dass monetäre Bewertungsverfahren im Durchschnitt einen deutlich niedrigeren
Bekanntheitsgrad in der Gruppe besitzen, die ausschließlich eine nicht-monetäre Markenwertmessung durchführt.
Analog zur Vorgehensweise bei den Markenbewertungsansätzen wurde der Bekanntheits- und Nutzungsgrad verschiedener Methoden zur Kundenbewertung erfasst. Tabelle 6 gibt einen Überblick über die Ergebnisse. Auch im Rahmen der Kundenbewertung
stellt die Betrachtung von einzelnen Indikatoren die am weitesten verbreitete Methode
dar. 94 % bzw. 70 % der Unternehmen geben an, bei der Kundenbewertung auf
qualitative bzw. quantitative Kundenwertindikatoren zurückzugreifen. Problematisch
erweist sich auch hier, dass die im Rahmen der Betrachtung von Kundenwertindikatoren ermittelten Ergebnisgrößen für zahlreiche Bewertungszwecke nicht unmittelbar
eingesetzt werden können, sondern erst in ein monetäres Maß transformiert werden
müssen. Dieser Kritikpunkt betrifft sämtliche Ansätze, die keine ökonomische
Konkretisierung der Wertigkeit der betrachteten Kunden vornehmen.
Die Kundendeckungsbeitragsrechnung gehört ebenfalls zu den sehr bekannten und in
der Praxis weit verbreiteten Verfahren der Kundenbewertung. Bei der operativen Umsetzung gestaltet sich jedoch die verursachungsgerechte Zurechnung der Kosten in
vielen Fällen problematisch. Des Weiteren sind qualitative Segmentierungen und ABCAnalysen häufig anzutreffen. Die Beliebtheit von ABC-Analysen ist kaum verwunder21
lich, da Kundenumsätze direkt dem Rechnungswesen entnommen werden können und
die anschließende geordnete Aggregation der Kunden nach dem Umsatz schnell
durchgeführt ist. Eine deckungsbeitragsbezogene ABC-Analyse erscheint allerdings
geeigneter, da zwischen dem Gesamtumsatz und der Profitabilität einzelner Kundenbeziehungen nicht zwingend eine lineare Beziehung bestehen muss. Kundenportfolios
besitzen ebenfalls einen hohen Bekanntheitsgrad (85 %). Ein Vorteil von Kundenportfolio-Analysen liegt in der Visualisierung der Kundenstruktur und in dem damit
verbundenen hohen Kommunikationswert.((59)) Dies spiegelt sich auch in dem relativ
hohen Nutzungsgrad von 57 % wider. Scoring-Modelle und die Bestimmung des
Kundenlebenszeitwerts haben den mit Abstand geringsten Verbreitungsgrad in der
Praxis (39 % und 23 %).
Betrachtung qualitativer Kundenwertindikatoren (z. B.
Kundenzufriedenheit, Kundenbindung, Cross-SellingPotential)
Kundendeckungsbeitragsrechnung
Erstellung von Kundenportfolios
Qualitative Segmentierung von Kunden (z. B. Einteilung
in Lead User, Innovatoren, strategische Kunden)
ABC-Analyse
Betrachtung quantitativer Kundenwertindikatoren (z. B.
Gesamtnutzen des Kunden, Kundendurchdringungsrate)
Scoringmodelle
Bestimmung des Kundenlebenszeitwerts
Bekanntheit1)
Nutzung2)
88,0 %
94,3 %
86,3 %
84,8 %
77,1 %
57,1 %
83,0 %
68,6 %
79,6 %
68,6 %
78,2 %
70,0 %
69,8 %
53,1 %
38,6 %
22,9 %
„Geben Sie bitte an, welche der folgenden Ansätze zur Kundenbewertung Ihnen bekannt sind und welche
Sie in Ihrem Unternehmen nutzen.“
1) Basis: Alle befragten Unternehmen
2) Basis: Alle Unternehmen, die in der Vergangenheit bereits Kundenbewertungen durchgeführt haben
Tab. 6: Bekanntheits- und Nutzungsgrad von Kundenbewertungsinstrumenten
Die Ergebnisse verdeutlichen, dass einfache Kenngrößen, wie z. B. die Kundenzufriedenheit oder das Cross-Selling-Potential eines Kunden, die größte Verbreitung besitzen.
Komplexere Methoden, wie z. B. die Bestimmung des Kundenlebenszeitwerts, die eine
monetäre Bewertung im Sinne des Fair Value Prinzips zulassen, sind hinsichtlich ihres
praktischen Einsatzes von untergeordneter Bedeutung. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass gemäß der vorliegenden Studie die von den Unternehmen selbst als
hochrelevant eingestuften immateriellen Werte Kundenkapital und Marken insbeson22
dere für Zwecke einer wertorientierten Unternehmenssteuerung nur unzureichend
erfasst werden.
4.2.3. Ziele einer Erfassung immaterieller Werte
Abbildung 2 zeigt die Antworten auf die Frage, welche Ziele mit einer Bewertung
immaterieller Vermögenswerte verfolgt werden. Als wichtigste Ziele werden
Controlling, Kommunikation mit Dritten, Kauf / Verkauf bzw. Fusion von
Unternehmen(steilen) sowie Investitionsentscheidungen genannt. Rechtliche Angelegenheiten (z. B. Schadensersatzbestimmung bei Markenrechtsverletzungen), die
Akquisition / Veräußerung von Patenten, Lizenzen und Software sowie die Dokumentation immaterieller Werte spielen als Verwendungszwecke eine eher untergeordnete
Rolle. Gleiches gilt überraschenderweise auch für die Information von Anlegern. Die
Erfassung und Darstellung immaterieller Werte in den Unternehmen dient damit
offenbar nicht in erster Linie der Erfüllung der Publizitätsvorschriften.
2,5
4,0
Controlling
3,7 (1,0)
Kommunikation mit Dritten
3,6 (1,0)
Unternehmenskäufe /-verkäufe
3,6 (1,3)
Fusionen
3,6 (1,4)
Investitionsentscheidungen
3,5 (1,1)
Kommunikation mit Mitarbeitern
3,5 (1,2)
Steuerung immaterieller Werte
3,4 (0,9)
Akquisition / Veräußerung von Marken
oder markenführenden Unternehmen
3,3 (1,5)
Budgetallokation
Information von Anlegern
Portfoliomanagement
Rechtliche Angelegenheiten
Akquisition / Veräußerung von
Patenten, Lizenzen, Software
Dokumentation
3,2 (1,1)
3,0 (1,2)
3,0 (1,1)
3,0 (1,2)
2,8 (1,4)
2,8 (1,0)
23
„Bitte geben Sie an, wie wichtig Ihrer Meinung nach die folgenden Verwendungszwecke einer
Erfassung bzw. Bewertung immaterieller Ressourcen sind.“ Abgefragt auf einer 5-stufigen
Ratingskala mit 1 = unwichtig und 5 = sehr wichtig, angegeben sind der Mittelwert und in
Klammern die Standardabweichung
Abb. 2: Durchschnittliche Bedeutung von Verwendungszwecken einer Bewertung
immaterieller Vermögensgegenstände
Die grundlegende Einschätzung der Verwendungszwecke einer Bewertung immaterieller Ressourcen teilen alle betrachteten Branchen. Eine nach Branchen differenzierte
Analyse ergibt keine signifikanten Mittelwertunterschiede.
Interessant ist, dass die meisten in der Praxis relevanten Verwendungszwecke eine in
Geldeinheiten ausgedrückte Ergebnisgröße der Wertermittlung erfordern. Wie in Abschnitt 4.2.2. aufgezeigt wurde, dominieren in der Bewertungspraxis jedoch nichtmonetäre Verfahren.
4.2.4. Praxis der Berichterstattung über immaterielle Werte
Im Hinblick auf eine freiwillige Berichterstattung gaben 43,6 % der Unternehmen an,
dass sie immaterielle Werte in die ergänzende externe Berichterstattung aufnehmen. Die
Mehrheit der befragten Unternehmen (56,4 %) hingegen verzichtet auf eine Aufnahme
immaterieller Werte. Dies trifft insbesondere für Unternehmen aus dem Bereich der
langlebigen Konsumgüter und der Investitionsgüterbranche zu. Hier gaben lediglich
20 % bzw. 31 % der Unternehmen an, immaterielle Werte in die ergänzende externe
Berichterstattung aufzunehmen.
Zur Erfassung der Gründe für die beobachtete geringe Neigung zur freiwilligen Veröffentlichung von Informationen über immaterielle Werte wurde gefragt, welche Nachteile bei einer Aufnahme immaterieller Werte in die ergänzende externe Berichterstattung
gesehen werden. Als Hauptgründe für den Verzicht auf eine ergänzende externe Berichterstattung über immaterielle Werte werden von den Unternehmen genannt, dass
ihre Bewertung zurzeit nicht zuverlässig durchführbar sei bzw. dass immaterielle Werte
nicht (objektiv) messbar seien (vgl. Tabelle 7). Ein weiterer wichtiger Nachteil wird in
der Offenlegung der Unternehmenslage vor der Konkurrenz gesehen. Andere Nachteile
spielen hingegen eine eher untergeordnete Rolle.
Die Analysen zur Berichterstattung über immaterielle Werte zeigen, dass der Berichtsumfang hinter den Möglichkeiten zurückbleibt und deutlich von der durch die Unter24
nehmen selbst eingeschätzten Relevanz dieser Faktoren für den Unternehmenserfolg
abweicht. Dies gilt sowohl für die ergänzende externe als auch die interne Berichterstattung.
Gründe für den Verzicht auf eine Aufnahme immaterieller
Werte in die ergänzende externe Berichterstattung:
Derzeit keine zuverlässige Bewertung möglich
Mangelnde Messbarkeit
Offenlegung der Unternehmenslage vor Wettbewerbern
Erhöhter Grad der Einmischung von Interessenten
(z. B. Aktionären)
Angaben sind mit anderen Unternehmen nicht vergleichbar
Steigende Informationserwartung von Shareholdern /
Stakeholdern
Häufigkeit der Nennung
(Angaben in Prozent)
60,8
63,7
41,2
9,8
24,5
12,7
„Welche Nachteile sehe Sie bei der Aufnahme immaterieller Werte in die (ergänzende) externe
Berichterstattung? (Mehrfachnennungen möglich)“
Tab. 7: Hemmnisse für die Ausweitung des Berichtsumfangs
5. Zusammenfassung der Ergebnisse und Fazit
In diesem Beitrag wurde eine empirische Studie vorgestellt, die auf Basis einer schriftlichen Befragung die Rolle immaterieller Werte in der Unternehmenspraxis untersucht.
Die Ergebnisse der Befragung zeigen zunächst, dass immaterielle Werte von den
Unternehmen als bedeutende Werttreiber betrachtet werden. Eine Aufspaltung der
Stichprobe zeigte allerdings auch das Vorliegen einer „Zwei-Klassen-Gesellschaft“, in
der etwa ein Drittel der Unternehmen diesen Werten besondere Bedeutung beimisst und
diese auch umfassender erfasst als die anderen befragten Unternehmen.
Hinsichtlich der Art der Erfassung und der verwendeten Instrumente zeigt sich, dass vor
allem einfach und eindeutig handhabbare Instrumente zur Anwendung kommen. Dies
resultiert in einer Dominanz nicht-monetärer Verfahren. Soweit monetäre Verfahren
verwendet werden, handelt es sich in erster Linie um Bewertungen auf Basis
historischer Kosten oder auf Basis von Marktpreisen, die zumindest in bestimmten
Fällen mit geringem Aufwand zu erheben sind. Eine gewisse Ausnahme bildet
allerdings die relativ starke Nutzung von kapital- und ertragswertorientierten Verfahren
bei der Markenbewertung, die in der Studie dokumentiert wird. Diese Verfahren
erfordern, wie bereits in Abschnitt 3.3. erwähnt, eine Reihe von potenziell aufwendigen
Schätzungen. Eine mögliche Erklärung für die dennoch vergleichsweise große
25
Verbreitung mag darin liegen, dass derartige Verfahren im Rahmen von ImpairmentTests im externen Rechnungswesen zwingend anzuwenden sind. Insofern ist die
notwendige Datenerhebung in den Unternehmen unter Umständen schon
institutionalisiert. Gleichzeitig liefern die Rechnungslegungsstandards eine Reihe von
Anhaltspunkten für die Anwendung und Durchführung dieser Verfahren, die natürlich
auch für interne Zwecke genutzt werden können.
Die Untersuchung der Bewertungszwecke ergab, dass die Erfassung immaterieller
Werte in erster Linie der Unternehmenssteuerung und der Unternehmensbewertung
dient. Dieses Ergebnis lässt die oben erwähnte Dominanz nicht-monetärer Verfahren
umso bedenklicher erscheinen, da diese für beide Zwecke nur bedingt hilfreich sein
dürften. Schließlich zeigte sich das in den Unternehmen vorherrschende Erfassungsund Bewertungsproblem auch in den Antworten auf die Frage nach freiwilliger
Publizität. Objektivierungs- und Bewertungsprobleme wurden von den Unternehmen
noch vor Wettbewerbsproblemen als wesentliches Hemmnis weiterführender
Berichterstattung genannt.
Als Quintessenz der Studie zeigt sich damit letztlich, dass die Erfassung und Bewertung
immaterieller Werte nach wie vor das zentrale Problem im internen wie externen
Rechnungswesen darstellt. Trotz der Relevanz und der prinzipiell seit vielen Jahren sehr
hohen Forschungspriorität ist es der Wissenschaft offenbar bis dato in vielen Bereichen
nicht gelungen, der Unternehmenspraxis überzeugende und, im Sinne eines KostenNutzen-Vergleichs, wirtschaftliche Instrumente zur Erfassung immaterieller Werte zur
Verfügung zu stellen. In jüngster Zeit haben sich allerdings z. B. für den Bereich
Markenbewertung unter Federführung der Praxis verschiedene Initiativen gegründet mit
dem Ziel, einen in großen Teilen anerkannten Bewertungsstandard zu entwickeln.
Insbesondere sind hier der „Arbeitskreis Markenbewertung“ unter dem Dach der
Gesellschaft zur Erforschung des Markenwesens (GEM) und der „DIN-Arbeitsausschuss zur Markenwertmessung“ unter Federführung des Markenverbandes zu nennen.
Hier ergibt sich unmittelbar die Möglichkeit auch für die Wissenschaft, sich in diese
Initiativen einzubringen und gemeinsam mit der Praxis praktikable und hinreichend
valide Bewertungsverfahren zu entwickeln bzw. Leitfäden für die Umsetzung
bereitzustellen.
26
Was die hier dargestellte Studie angeht, so weist diese verschiedene Grenzen auf, die
ebenfalls Ansatzpunkte für zukünftige Projekte sein können. Erstens wurden Modelle
zur Erfassung bzw. Bewertung des Innovationskapitals, des Humankapitals und der
Organisationsstärke einer Unternehmung aus der Betrachtung ausgeschlossen und
sollten Ansatzpunkt für zukünftige Studien sein. Zweitens nimmt die vorliegende
Untersuchung eine aggregierte Betrachtung der fünf Kategorien Kundenkapital,
Marken, Innovationskapital, Humankapital und Organisationsstärke vor. Zukünftige
Forschungsarbeiten sollten eine detaillierte Analyse der einzelnen Kategorien vornehmen, d. h. die Werttreiber der verschiedenen Kategorien analysieren. Beispielsweise
stellen Patente, Lizenzen oder Produkt- und Prozess-Know-how wesentliche
Werttreiber des Innovationskapitals eines Unternehmens dar, die es zu bewerten und
wertorientiert zu steuern gilt.
Literatur
Ailawadi, Kusum L./Lehmann, Donald R./Neslin, Scott A. (2003): Revenue Premium
as an Outcome Measure of Brand Equity. In: Journal of Marketing, Vol. 67 (2003),
S. 1-17.
Arbeitskreis „Immaterielle Werte im Rechnungswesen“ der Schmalenbach-Gesellschaft
für Betriebswirtschaft e.V. (2001): Kategorisierung und bilanzielle Erfassung immaterieller Werte. In: Der Betrieb, 54. Jg. (2001), S. 989-995.
Arbeitskreis „Immaterielle Werte im Rechnungswesen“ der Schmalenbach-Gesellschaft
für Betriebswirtschaft e.V. (2003): Freiwillige externe Berichterstattung über immaterielle Werte. In: Der Betrieb, 56. Jg. (2003), S. 1233-1237.
Arbeitskreis „Immaterielle Werte im Rechnungswesen“ der Schmalenbach-Gesellschaft
für Betriebswirtschaft e.V. (2005): Corporate Reporting on Intangibles: A Proposal
from a German Background. In: Schmalenbachs Business Review, Special Issue 2
(2005), S. 65-100.
d’Arcy, Anne/Mori, Michiyo/Roßbach, Christine (2004): Die Bilanzierung immaterieller Vermögenswerte in den Abschlüssen börsennotierter Unternehmen in Deutschland und Japan. In: Zeitschrift für kapitalmarktorientierte Rechnungslegung, Heft
2/2004, S. 67-77.
27
Backhaus, Klaus/Erichson, Bernd/Plinke, Wulff/Weiber, Rolf (2003): Multivariate
Analysemethoden. Eine anwendungsorientierte Einführung, 10. Aufl., Berlin et al.
2003.
Bodrow, Wladimir/Bergmann, Philipp (2003): Wissensbewertung in Unternehmen:
Bilanzieren von intellektuellem Kapital, Berlin 2003.
Bruns, Hans-Georg/Thuy, Michael G./Zeimes, Markus (2003): Die Bilanzierung von
immateriellen Vermögenswerten des Anlagevermögens und Goodwill im Konzernabschluss, Gemeinsamkeiten und Unterschiede der deutschen, amerikanischen und
internationalen Rechnungslegung. In: Controlling, Heft 3/4 (2003), S. 137-142.
Castedello, Marc/Klingbeil, Christian (2004), KPMG-Modell. In: Verlagsgruppe
Handelsblatt GmbH (Hrsg.): Die Tank AG, Düsseldorf 2004, S. 147-169.
Cornelsen, Jens (2000): Kundenwertanalysen im Beziehungsmarketing: Theoretische
Grundlagen und Ergebnisse einer empirischen Studie im Automobilbereich,
Nürnberg 2000.
Edvinsson, Leif/Brünig, Gisela (2000): Aktivposten Wissenskapital. Unsichtbare Werte
bilanzierbar machen, Wiesbaden 2000.
Frahm, Lars-Gunnar (2004): Markenbewertung - Ein empirischer Vergleich von Bewertungsmethoden und Markenwertindikatoren, Frankfurt am Main 2003.
Gathen, von der, Andreas (2001): Marken in Jahresabschluss und Lagebericht,
Frankfurt am Main u.a. 2001.
Gerpott, Torsten J./Thomas, Sandra E. (2004): Markenbewertungsverfahren. Einsatzfelder und Verfahrensüberblick. In: Wirtschaftswissenschaftliches Studium, Heft 7
(2004), S. 394-400.
Greinert, Markus (2002): Die bilanzielle Behandlung von Marken, Lohmar, Köln 2002.
Gupta, Sunil/Lehmann, Donald R./Stuart, Jennifer A. (2004): Valuing Customers. In:
Journal of Marketing Research, 41. Jg. (2004), S. 7-18.
Haller, Axel/Dietrich, Ralph (2001): Intellectual Capital Bericht als Teil des Lageberichts. In: Der Betrieb, 54. Jg. (2001), S. 1045-1052.
Hand, John/Lev, Baruch (2003): Intangible Assets. Values, Measures, and Risks,
Oxford et al. 2003.
Jain, Dipak/Singh, Siddhartha S. (2002): Customer Lifetime Value Research in
Marketing: A Review and Future Directions, in: Journal of Interactive Marketing, 16
(2002), S. 34-46.
Keller, Kevin L. (1993): Conceptualizing, Measuring, and Managing Customer-Based
Brand Equity. In: Journal of Marketing, 57. Jg. (1993), S. 1-22.
28
Krafft, Manfred (2002): Kundenbindung und Kundenwert, Heidelberg 2002.
Krafft, Manfred/Albers, Sönke (2000): Ansätze zur Segmentierung von Kunden – Wie
geeignet sind herkömmliche Konzepte? In: Zeitschrift für betriebswirtschaftliche
Forschung, 52. Jg. (September 200), S. 515-536.
Kriegbaum, Catharina (2001): Markencontrolling, München 2001.
Küting, Karlheinz/Dürr, Ulrike (2003): Intangibles in der deutschen Bilanzierungspraxis. In: Steuern und Bilanzen, Heft 01/2003, S. 1-5.
Küting, Karlheinz/Zwirner, Christian (2001): Bilanzierung und Bewertung bei Filmund Medienunternehmen des Neuen Marktes – Bestandsaufnahme zwischen Theorie
und Empirie. In: Zeitschrift für kapitalmarktorientierte Rechnungslegung, Heft
3/2001, S. 4-38.
Langecker, Alexander/Mühlberger, Melanie (2003): Berichterstattung über immaterielle
Vermögenswerte im Konzernabschluss: Vergleichende Gegenüberstellung von DRS
12, IAS 38 und IAS 38 rev. In: Zeitschrift für kapitalmarktorientierte Rechnungslegung, Heft 3/2003, S. 109-123.
Leibfried, Peter/Pfanzelt, Stefan (2004): Praxis der Bilanzierung von Forschungs- und
Entwicklungskosten gemäß IAS/IFRS. In: Zeitschrift für kapitalmarktorientierte
Rechnungslegung, Heft 12/2004, S. 491-497.
Lev, Baruch (2001): Intangibles. Management, Measurement, and Reporting,
Washington 2001.
Maretzki, Jürgen (2001): Preisorientierte Markenwertmessung: Eine Analyse auf Basis
von Paneldaten, Wiesbaden 2001.
Maul, Karl-Heinz/Menninger, Jutta (2000): Das „Intellectual Property Statement“ – eine
notwendige Ergänzung des Jahresabschlusses? In: Der Betrieb, 53. Jg. (März 2000),
S. 529-533.
Menninger, Jutta/Kunowski, Stefan (2003): Wertermittlung von Patenten, Technologien
und Lizenzen vor dem Hintergrund von Optimierungsstrategien. In: Deutsches
Steuerrecht, Heft 28/2003, S. 1180-1184.
Pellens, Bernhard/Fülbier, Rolf Uwe (2000): Immaterielle Vermögensgegenstände in
der internen und externen Unternehmensrechnung. In: Küting, K./Weber, C.-P.
(Hrsg.): Wertorientierte Konzernführung, Stuttgart 2000, S. 119-155.
PricewaterhouseCoopers/Sattler, Henrik (2001): Praxis von Markenbewertung und
Markenmanagement in Deutschen Unternehmen, Industriestudie, PriceWaterhouse
Coopers (Hrsg.), Frankfurt 2001.
29
Ranker, Daniel/Wohlgemuth, Frank/Zwirner, Christian (2001): Die Bedeutung immaterieller Vermögenswerte bei Unternehmen des Neuen Marktes und daraus resultierende Implikationen für eine kapitalmarktorientierte Berichterstattung. In: Kapitalmarktorientierte Rechnungslegung, Heft 06/2001, S. 269-279.
Reilly, Robert F./Schweihs, Robert P. (1999): Valuing Intangible Assets, New York
u. a. 1999.
Sattler, Henrik (1997): Monetäre Bewertung von Markenstrategien für neue Produkte,
Stuttgart 1997.
Sattler, Henrik (2000): Markenbewertung. In: Albers, Sönke/Herrmann, Andreas
(Hrsg.): Handbuch Produktmanagement. Strategieentwicklung, Produktplanung,
Organisation, Kontrolle, 2. Aufl., Wiesbaden 2000, S. 219-240.
Sattler, Henrik (2005): Markenbewertung: State-of-the-Art. In: Zeitschrift für
Betriebswirtschaft, Special Issue 2 (2005), S. 33-57.
Schimansky, Alexander (2004): Der Wert der Marke: Markenbewertungsverfahren für
ein erfolgreiches Markenmanagement, München 2004.
Simon, Carol J./Sullivan, Mary W. (1993): The Measurement and Determinants of
Brand Equity: A Financial Approach. In: Marketing Science, Vol. 12 (1993), S. 2852.
Smith, Gordon (1997): Trademark Valuation, New York u.a. 1997.
Völckner, Franziska (2003): Neuprodukterfolg bei kurzlebigen Konsumgütern: Eine
empirische Analyse der Erfolgsfaktoren von Markentransfers, Wiesbaden 2003.
Wagenhofer, Alfred (2005): Internationale Rechnungslegungsstandards – IAS/IFRS, 5.
Auflage, Frankfurt 2005.
Wangenheim, von, Florian (2003): Weiterempfehlung und Kundenwert: Ein Ansatz zur
persönlichen Kommunikation, Wiesbaden 2003.
30
Anhang: Fragebogen
Wie stark ist Ihrer Meinung nach der Einfluss der folgenden immateriellen Werte auf den
Unternehmenserfolg?
Gehört zu den wichtigsten Einflussgrößen
Zu vernachlässigen
Kunden
1
2
3
4
5
Marken
1
2
3
4
5
Innovationskapital
1
2
3
4
5
Humankapital
1
2
3
4
5
Organisationsstärke
1
2
3
4
5
Wie wird sich Ihrer Meinung nach der Einfluss der folgenden immateriellen Werte auf den
Unternehmenserfolg zukünftig entwickeln?
Kunden
Marken
Innovationskapital
Humankapital
Organisationsstärke
Andere:
Einfluss wird
zukünftig stark
abnehmen
1
1
1
1
1
1
Einfluss wird
gleich bleiben
2
2
2
2
2
2
3
3
3
3
3
3
4
4
4
4
4
4
5
5
5
5
5
5
Einfluss wird
zukünftig stark
zunehmen
6
7
6
7
6
7
6
7
6
7
6
7
Bitte geben Sie an, wie wichtig Ihrer Meinung nach die folgenden Verwendungszwecke einer Erfassung
bzw. Bewertung immaterieller Ressourcen sind.
unwichtig
sehr wichtig
Kommunikation mit Mitarbeitern
1
2
3
4
5
Kommunikation mit Dritten (z. B. mit Kreditgebern)
1
2
3
4
5
Controlling
1
2
3
4
5
Information für Anleger
1
2
3
4
5
Steuerung immaterieller Werte
1
2
3
4
5
Portfoliomanagement
1
2
3
4
5
Dokumentation
1
2
3
4
5
Budgetallokation
1
2
3
4
5
Akquisition / Veräußerung von Marken oder
1
2
3
4
5
markenführenden Unternehmen
Akquisition / Veräußerung von Patenten, Lizenzen,
1
2
3
4
5
Software
Unternehmenskäufe / -verkäufe
1
2
3
4
5
Fusionen
1
2
3
4
5
Rechtliche Angelegenheiten (z. B. Markenrechts1
2
3
4
5
verletzungen)
Investitionsentscheidungen
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
Sonstige:
Bitte geben Sie für jeden Vermögenswert an, ob das Ziel der Bewertung in Ihrem Unternehmen eine
monetäre oder eine nicht-monetäre Größe ist. (Mehrfachnennungen möglich)
Kunden
Marken InnovationsHumanOrganisakapital
kapital
tionsstärke
Monetär (z. B. in € oder $)
Nicht-monetär
Es erfolgt keine Bewertung
31
Geben Sie bitte an, welche der folgenden Ansätze zur Markenbewertung Ihnen bekannt sind und
welche Sie in Ihrem Unternehmen nutzen.
bekannt unbekannt genutzt
Betrachtung einzelner Markenwertindikatoren, z. B.
Markenimage, Markenbekanntheit usw.
Kombination von Markenwertindikatoren
Preispremium-Ermittlung für die Marke
Lizenzpreisanalogien
Bewertung nach historischen Kosten, z. B. Entwicklungskosten,
Marketingkosten usw.
Bewertung nach Wiederbeschaffungskosten
Bewertung auf der Basis von Börsendaten
Ertragswertorientierte Verfahren (Ermittlung der künftigen auf die
Marke zurückzuführenden Einnahmen und Ausgaben)
Marktpreisorientierte Verfahren, z. B. Kaufpreise vergleichbarer
Marken
Sonstige von Ihnen genutzte Verfahren:
Geben Sie bitte an, welche der folgenden Ansätze zur Kundenbewertung Ihnen bekannt sind und
welche Sie in Ihrem Unternehmen nutzen.
bekannt unbekannt
genutzt
Qualitative Segmentierung von Kunden, z. B. Einteilung in
Lead User, Innovatoren, strategische Kunden
Betrachtung quantitativer Kundenwertindikatoren, z. B.
Gesamtnutzen des Kunden, Kundendurchdringungsrate
Betrachtung qualitativer Kundenwertindikatoren, z. B. Kundenzufriedenheit, Kundenbindung, Cross-Selling-Potential
Scoring-Modelle
ABC-Analyse
Erstellung von Kundenportfolios
Kundendeckungsbeitragsrechnung
Bestimmung des Kundenlebenszeitwertes
Sonstige von Ihnen genutzte Verfahren:
Beziehen Sie derzeit immaterielle Vermögensgegenstände in die ergänzende externe Berichterstattung
mit ein? (z. B. ergänzende Informationen über immaterielle Vermögensgegenstände im Anhang etc.)
Ja
Nein
Welche Nachteile sehen Sie bei der Aufnahme immaterieller Vermögensgegenstände in die (ergänzende)
externe Berichterstattung? (Mehrfachnennungen möglich)
Erhöhter Grad der Einmischung von
Interessenten (z. B. Aktionären)
Steigende Informationserwartung von
Shareholdern / Stakeholdern
Objektivierungsprobleme
Keine zuverlässige Bewertung möglich
Sonstige:
Offenlegung der Unternehmenslage vor
Wettbewerbern
Nicht Vergleichbarkeit mit anderen
Unternehmen
Mangelnde Messbarkeit
Nach welchem Rechnungslegungsstandard erstellen Sie derzeit Ihren Jahresabschluss?
HGB
IAS / IFRS
US-GAAP
Kombinationen
Anderer:__________________
32
Auf welcher Ebene und in welcher Funktion sind Sie in Ihrem Unternehmen tätig?
Ebene:
Funktion:
Geschäftsführung
Finanzen/
Rechnungswesen
Geschäftsleitung
Controlling
Marketing
Sonstige Ebene: ____________________
Abteilungsleitung
Vertrieb
Personal
Sonstige Funktion: ____________________
In welcher Branche ist Ihr Unternehmen tätig?
Investitionsgüter
Langlebige Konsumgüter
Kurzlebige Konsumgüter
Dienstleistungen
Sonstige ______________________________________________________________
Wie hoch war Ihr Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr?
Bis 1 Mrd. €
> 1 Mrd. € – 1,5 Mrd. €
> 1,5 Mrd. € – 2,5 Mrd. €
> 2,5 Mrd. € – 5 Mrd. €
> 5 Mrd. € – 15 Mrd. €
> 15 Mrd. €
33
Anmerkungen
1 Vgl. PricewaterhouseCoopers/Sattler (2001), S. 11 f.
2 Vgl. Haller/Dietrich (2001), S. 1045.
3 Vgl. Bruns/Thuy/Zeimes (2003), S.137; Pellens/Fülbier (2000), S. 123.
4 Siehe hierzu die Literaturverweise in den Abschnitten 3.1 und 3.2.
5 Vgl. z. B. Küting/ Zwirner (2001); Leibfried/Pfanzelt (2004); d’Arcy/Mori/Rossbach
(2004); Küting/Dürr (2003); Ranker/Wohlgemuth/Zwirner (2001);
Fülbier/Honold/Klar (2000).
6 Vgl. z. B. Ranker/Wohlgemuth/Zwirner (2001); Küting/Dürr (2003).
7 Vgl. Küting/Dürr (2003); Fülbier/Honold/Klar (2000).
8 Eine entsprechende Abgrenzung nehmen z. B. Arbeitskreis (2001), S. 990 und (2003),
S. 1233 sowie Haller/Dietrich (2001), S. 1045 vor.
9 Zu den verschiedenen im Schrifttum gemachten Kategorisierungsvorschlägen vgl.
z. B. Arbeitskreis (2003); Arbeitskreis (2005); Maul/Menninger (2000);
Edvinsson/Brünig (2000); Reilly/Schweihs (1999)). Der Arbeitskreis (2003)
unterscheidet noch drei weitere Kategorien. Diese können jedoch im Wesentlichen
dem Bereich Organisationsstärke der hier gewählten Kategorisierung zugeordnet
werden. Auch werden an dieser Stelle in Anlehnung an Edvinsson/Brünig (2000)
Kunden und Marken getrennt betrachtet. In der Literatur finden sich hierzu
unterschiedliche Auffassungen. Beispielsweise zählen der Arbeitskreis „Immaterielle
Werte im Rechnungswesen“ (2003) und Menninger/Kunowski (2003) Marken zum
Kundenkapital. Lev (2001) hingegen bezeichnet das Kundenkapital als eine spezielle
Form des Organisationskapitals.
10 Vgl. PricewaterhousCoopers/Sattler (2001). Bilanziell zählen Marken zu den
immateriellen Gütern, deren Ansatz und Bewertung schon seit langem intensiv in
Wissenschaft und Praxis diskutiert wird. Vgl. hierzu auch Greinert (2002) und von
der Gathen (2001).
11 Vgl. Reilly/Schweihs (1999), S. 339 ff.
12 Vgl. Menninger/Kunowski (2003), S. 1181.
13 Vgl. Arbeitskreis (2001), S. 990.
14 Vgl. Arbeitskreis (2001), S. 991.
15 Für ein Beispiel vgl. Arbeitskreis (2001), S. 991.
16 Voraussetzung für die Aktivierbarkeit ist zunächst das Vorliegen eines Vermögensgegenstandes. Die Definition für einen immateriellen Vermögensgegenstand nach
HGB ist etwas enger als die nach IAS/IFRS sowie nach US-GAAP. Nach HGB sowie IAS/IFRS wird insbesondere „Identifizierbarkeit“ gefordert. Diese ist nach HGB
gegeben, wenn der immaterielle Wert selbständig verwertbar ist. Nach IAS 38.11
liegt Identifizierbarkeit auch vor, wenn der Wert auf vertraglichen oder anderen
Rechten beruht. Siehe dazu auch Langecker/Mühlberger (2003), S. 109. In der Definition für Intangible Assets in SFAS 142 wird dagegen Identifizierbarkeit nicht gefordert, stellt aber eine Aktivierungsvoraussetzung dar.
17 Siehe IAS 38.12ff.
18 Es handelt sich hier faktisch wohl um ein Unternehmenswahlrecht, da es im
ermessen des Unternehmens liegt, die für die Entstehung einer Aktivierungspflicht
notwendigen Nachweise zu erbringen.
19 Siehe APB 17.9.
34
20 Vgl. Wagenhofer (2005), S. 213.
21 Nach DRS 12 liegt eine Aktivierungspflicht im HGB Konzernabschluss vor, wenn
ein zukünftiger Nutzenfluss wahrscheinlich ist und der Vermögensgegenstand zuverlässig bewertet werden kann. Nach IAS/IFRS gelten die bereits genannten Aktivierungskriterien, die aufgrund der vorliegenden Markttransaktion in aller Regel als erfüllt angesehen werden können. SFAS 142.9 enthält schließlich eine Ansatzpflicht
für einzeln oder in Gruppen erworbene immaterielle Vermögensgegenstände.
22 Für immaterielle Vermögensgegenstände mit nicht identifizierbarer Nutzungsdauer
ist dieser nach IAS/IFRS und US-GAAP mindestens jährlich durchzuführen. Nach
DRS 12 ist ein jährlicher Test unabhängig von der Bestimmbarkeit der Nutzungsdauer vorgesehen.
23 Siehe IAS 36.24ff.
24 Eine Ausnahme besteht nach IAS 38.72 in Verbindung mit 38.75, der eine
Neubewertung von immateriellen Vermögensgegenständen zulässt. Dies allerdings
nur dann, wenn für den Vermögensgegenstand ein aktiver Markt existiert. Dies
dürfte einen absoluten Ausnahmefall darstellen.
25 Vgl. z. B. Bruns/Thuy/Zeimes (2003), S. 140f.
26 Dieser Begriff wird von Maul/Menninger (2000) eingeführt.
27 Vgl. z. B. Sattler (2000), S. 222 f.
28 Vgl. Sattler (2000), S. 222.
29 Zur Markentransferstrategie vgl. z. B. Völckner (2003).
30 Vgl. z. B. Lev (2001); Reilly/Schweihs (1999); Hand/Lev (2003).
31 Vgl. z. B. Krafft (2002); Gupta/Lehmann/Stuart (2004); Cornelsen (2000);
Jain/Singh (2002); Sattler (1997); Smith (1997); Frahm (2004).
32 Die MSI Research Priorities werden alle zwei Jahre vom Marketing Science Institute
veröffentlicht und stellen eine Liste der Themen dar, die aus Sicht der Unternehmenspraxis in den nächsten Jahren höchste Aufmerksamkeit in der Wissenschaft
erhalten sollten. Vgl. Hhttp://www.msi.org/msi/research.cfmH (zuletzt abgerufen am
9.5.2005).
33 Eine Darstellung wesentlicher Ansätze zur Erfassung des Innovations- und Kundenkapitals sowie der Organisationsstärke eines Unternehmens ist z. B. zu finden bei
Lev (2001), Reilly und Schweihs (1999), Bodrow und Bergmann (2003).
34 Vgl. z. B. Reilly/Schweihs (1999); Edvinsson/Brünig (2000).
35 Vgl. Sattler (2005), S. 6 f.
36 Vgl. die Übersichten bei Schimansky (2004), S. 40 ff. oder Frahm (2004), S. 51 f.
und 96 ff.
37 Vgl. Sattler (1997), S. 103 f.
38 Vgl. Sattler (2005), S. 9. Zur mehrdimensionalen Messung anhand der Indikatoren
Markenimage und Markenbekanntheit vgl. auch Keller (1993).
39 Vgl. Ailawadi/Lehmann/Neslin (2003); Maretzki (2001), S. 112 ff.; Sattler (2000),
S. 229 ff.
40 Vgl. Castedello/Klingbeil (2004).
41 Vgl. Greinert (2001), S. 190 ff.
42 Vgl. z. B. Kriegbaum (2001) S. 90 f.
43 Vgl. Sattler (2005), S. 18 f.
44 Vgl. Simon/Sullivan (1993).
35
45 Vgl. Gerpott/Thomas (2004).
46 Vgl. Sattler (2005), S. 19 ff.
47 Vgl. z. B. Krafft (2002); Gupta/Lehmann/Stuart (2004); Cornelsen (2000); Jain/
Singh (2002).
48 Vgl. Krafft/Albers (2000), S. 516 f.
49 Vgl. Krafft/Albers (2000), S. 519.
50 Vgl. Krafft (2002), S. 63 f.
51 Vgl. Krafft/Albers (2000), S. 517.
52 Vgl. Krafft (2002), S. 57 f.
53 Vgl. z. B. von Wangenheim (2003), S. 31 ff.
54 Der Vergleich der Stichprobenverteilung (SP) der Umsatzgrößenklassen mit der
Verteilung in der Grundgesamtheit (GG) ergab folgendes Bild: Bis 1 Mrd. €: 23,2 %
(SP) versus 19,7 % (GG); > 1 Mrd. € – 1,5 Mrd. €: 16,1 % (SP) versus 20,3 % (GG);
> 1,5 Mrd. € – 2,5 Mrd. €: 21,4 % (SP) versus 22,4 % (GG); > 2,5 Mrd. € – 5 Mrd.
€: 11,6 % (SP) versus 14,8 % (GG); > 5 Mrd. € – 15 Mrd. €: 14,3 % (SP) versus
13,1 % (GG); > 15 Mrd. €: 13,4 % (SP) versus 9,7 % (GG). Angesichts der geringen
Unterschiede kann die Stichprobe hinsichtlich der Umsatzhöhe als repräsentativ für
die Grundgesamtheit angesehen werden.
55 Die Antwortenden unter „Sonstiges“ sind u. a. in der Bereichsleitung bzw. der Zentralabteilungsleitung tätig, haben Positionen innerhalb von Projekten (z. B. IASProjekt) oder haben sonstige Sonderstellungen im Unternehmen.
56 Zur Durchführung einer Clusteranalyse vgl. z. B. Backhaus et al. (2003), S. 479 ff.
57 Ein Vergleich der Unternehmen, die nach HGB bilanzieren (in der nachfolgenden
Ergebnisübersicht jeweils zuerst genannt), mit den Unternehmen, die nach IAS/IFRS
oder US-GAAP bilanzieren, ergab das folgende Bild: Monetäre Bewertung des
Kundenkapitals: 12,8 % versus 32,8 %; Monetäre Markenbewertung: 17,0 % versus
27,9 %; Monetäre Bewertung des Innovationskapitals: 12,8 % versus 18 %;
Monetäre Bewertung des Humankapitals: 6,4 % versus 9,8 %; Monetäre Bewertung
der Organisationsstärke: 2,1 % versus 6,6 %.
58 Die befragten Unternehmen hatten die Möglichkeit unter „Sonstige Bewertungsverfahren“ eigene Methoden ergänzend anzugeben. Die wenigen ergänzend genannten Verfahren konnten jedoch ausnahmslos den vorgegebenen Kategorien zugeordnet
werden. In diesem Zusammenhang sei angemerkt, dass von Seiten der Wissenschaft
und der Praxis inzwischen eine dreistellige Zahl an Instrumenten zur Markenwertmessung entwickelt worden ist. Die allermeisten dieser Instrumente lassen sich jedoch in eine (oder ggf. mehrere) der hier abgefragten Kategorien einordnen.
59 Vgl. Krafft (2002).
36
Herunterladen