Fakultät Bauingenieurwesen Institut für Bauinformatik Prof. Dr.-Ing. Raimar J. Scherer BIW2-09 Informationsmanagement BIW2-15 System- und Informationsmodell SS 2015 – Direktstudium Belegaufgabe Teil I: Relationale Datenstrukturen Aufgrund der stark zunehmenden Anzahl von Aufträgen hat sich eine Baugeräte-Verleihfirma entschlossen ihre Verwaltung neu zu organisieren. Hierbei sollen sowohl eigene Wartungsfirmen als auch Subunternehmer berücksichtigt werden. Eine bestehende Excel-Tabelle mit allen Informationen zu den einzelnen Verleihbestellungen soll nun in ein relationales Datenbanksystem überführt werden. Neben der Abfrage und der dauerhaften Archivierung der Auftragsinformationen soll die Datenbank auch für die Überwachung der Wartungsarbeiten eingesetzt werden. Um einen schnellen Zugriff auf diese Informationen zu gewährleisten, sollen vordefinierte Datenbankabfragen u.a. für die folgenden Fragestellungen genutzt werden: 1) Wie hoch sind die Einnahmen der Verleihfirma im dargestellten Zeitraum (ohne Abzug der Wartungskosten)? 2) Wie viele Baugeräte werden von Subunternehmen gewartet? 3) Welche Firmen sind für die Wartung der Bestellung vom 17.05.2015 verantwortlich? 4) Wie hoch ist der Gewinn für die Verleihfirma für die einzelnen Baugeräte (inklusive Wartungskosten, Gerätezeit: 7h/d)? 5) Für welche Bestellungen beträgt der Ausfallstatus (Anzahl der defekten Baugeräte) mehr als 40% der Verleihmenge? 6) Wie viele Schlaghämmer, gewartet von der Firma ‚A-Z Service‘, sind im Einsatz (nicht defekt)? Entwerfen Sie für die Verwaltung der Bestellungen ein relationales Datenbankschema und legen Sie die Datenbank unter Verwendung von SQL in MS Access an. Nutzen Sie für den Entwurf des Datenbankschemas die auf Seite 2 dargestellte Tabelle. Um einen reibungslosen Betrieb der Datenbank zu gewährleisten, sollen Redundanzen und Nullstellen minimiert und das Auftreten von Datenbankanomalien vermieden werden. Formulieren Sie die Abfragen 1 bis 6 in SQL. Nutzen Sie hierfür die in der Ausgangstabelle enthaltenen Datensätze. Es sind folgende Unterlagen bzw. Dateien zu Teil I abzugeben (a. – c. in Papierform): a) b) c) d) Grafische Darstellung des Datenbankschemas Text-Datei mit den SQL-Befehlen zum Erstellen der DB-Tabellen und ihrer Beziehungen Text-Datei mit den SQL-Befehlen der Abfragen Die Datei der Datenbank (Nachname1_Nachname2.accdb) einschließlich der Abfragen Belegaufgabe Informationsmanagement – SS 2015 S. 1/3 Fakultät Bauingenieurwesen Institut für Bauinformatik Prof. Dr.-Ing. Raimar J. Scherer Tabelle 1: Bestell- und Verleih-Tabelle Auftraggeber Tiefhoch AG Silberbeck GmbH Kevin Bögl GmbH Imperial BAM Group Verleihdatum Dauer [d] 30.04.2015 30 30.04.2015 30 30.04.2015 60 02.05.2015 90 02.05.2015 90 17.05.2015 28 17.05.2015 28 17.05.2015 15 22.06.2015 70 22.06.2015 70 08.07.2015 42 08.07.2015 42 08.07.2015 42 Baugerät Anzahl Schlaghammer 5 Druckluftnagler 10 Steintrennsäge 3 Druckluftnagler 7 Schlaghammer 3 Innenrüttler 6 Schlaghammer 4 Steintrennsäge 5 Belegaufgabe Informationsmanagement – SS 2015 Verleihgebühr [Euro/d] Wartungskosten [Euro/h] 15 0,02 15 0,02 25 0,04 35 0,05 35 0,05 25 0,04 25 0,04 17 0,02 20 0,025 20 0,025 15 0,02 40 0,06 40 0,06 Typ GSH 5 Wartungsfirma Maschinen defekt [Anzahl] Hirtenkamp, Carl nein 1 Bau Care 2 Köster, Linda nein 0 10 Maier, Peter 1 Maier, Peter Fuchs Maschinen 2 Kahn, Alexandra ja 0 A-Z Service 6 Hirtenkamp, Carl nein 2 Bau Care 1 Köster, Linda nein 0 A-Z Service 3 Hirtenkamp, Carl nein 0 UpKeep GmbH 3 Maier, Peter ja 1 Fuchs Maschinen 3 Kahn, Alexandra ja 2 4 Maier, Peter 1 Maier, Peter 4 Köster, Linda DTS 120 BS60Y Subunternehmen 3 UpKeep GmbH GSH 7 Wartungsfirma Ansprechpartner A-Z Service CNP-75 CNP-75 Anzahl Baugeräte verteilt auf Wartungsfirma GSH 5 UpKeep GmbH HST 350 Bau Care 5 ja 1 1 ja 0 nein 2 S. 2/3 Fakultät Bauingenieurwesen Institut für Bauinformatik Prof. Dr.-Ing. Raimar J. Scherer Teil II: Objektorientierte Datenstrukturen Das Unternehmen aus Teil I der Aufgabenstellung strebt eine Anbindung der Datenbank an eine objektorientierte Organisationssoftware an, die zum Verleih und Wartung der bestellten Baugeräte eingesetzt werden soll. Um eine sachgemäße Anbindung der Datenbank zu gewährleisten, soll diese Software ein entsprechendes Datenmodell implementieren, das sowohl die in der Ausgangstabelle auf Seite 2 dargestellten Informationen (Tabelle) als auch die durch die Ausführung der Datenbankabfragen ermittelten Werte beschreibt, sofern diese von Ihnen als speicherrelevant angesehen werden. Erstellen Sie ein objektorientiertes Datenmodell zur Beschreibung der oben genannten Informationen (Daten aus der Tabelle UND die Informationen aus den Abfragen), das als Grundlage für die Implementierung der Organisationssoftware verwendet werden kann. Nutzen Sie hierzu die objektorientierte Modellierungssprache EXPRESS in ihrer grafischen Notation (EXPRESS-G). Hinweis: Das zu erarbeitende Datenmodell soll ausschließlich die in der Tabelle auf Seite 2 und die durch die DB-Abfragen ermittelten Daten enthalten. Das Hinzufügen weiterer Informationen ist nicht erforderlich. Ausgenommen hiervon sind eventuelle (abstrakte) Superklassen, die zur Definition von Vererbungshierarchien verwendet werden. Achtung: Das zu erstellende Modell soll unabhängig vom Datenbankschema aus Teil I sein. Geben Sie exemplarisch für die Bestellungen der Firma „Tiefhoch AG“ die Objektinformationen entsprechend des entwickelten EXPRESS-Datenmodells im STEP Physical File-Format (SPF) an (die Reihenfolge der einzelnen Attributwerte für jede Klasse kann frei gewählt werden). Es sind folgende Unterlagen in Papierform für Teil II abzugeben: a) Grafische Darstellung des Datenmodells in EXPRESS-G b) SPF-Austauschdaten in Textform Hinweise: Die Bearbeitung des Belegs erfolgt in Gruppen mit jeweils 2 Studenten. Eine Bearbeitung alleine ist ebenfalls möglich, eine Anpassung der Belegaufgaben erfolgt aber nicht. Die Abgabe und Verteidigung der Lösungen des Belegs erfolgt im Rahmen einer Konsultation! Die Konsultation erfolgt für jede Beleggruppe einzeln. Die Teilnahme ist Voraussetzung für eine positive Anerkennung der Belegarbeit und die Zulassung zur Prüfung (Modul-Teil Informationsmanagement bzw. Modul System- und Informationsmodell). Die Informationen zu Ort und Zeit bzw. zur Einschreibung in die Beleggruppen erhalten Sie auf der Institutsseite. Belegaufgabe Informationsmanagement – SS 2015 S. 3/3