40 § 3 Fibonacci-Zahlen und der Goldene Schnitt a) Flächenumwandlungen Wo liegt bei der folgenden Flächenverwandlung (vgl. Skizze) der Trugschluss? Einerseits erhalten wir ein Quadrat der Kantenlänge a = 13 Längeneinheiten, also einen Flächeninhalt von 169 LE 2 , und andererseits ergibt sich ein Rechteck mit 8 · 21 = 168 LE 2 . Berechnen wir im Rechteck die Winkel α und β, so ergibt sich tan α = 5 13 tan β = 3 8 und (α ≈ 21, 04◦ ) (β ≈ 20, 56◦ ) . Im Rechteck ergibt sich also eine ”Überschneidung” in Form eines Parallelogramms von 1 LE 2 . Warum haben wir die obigen Zahlen gerade so gewählt? Die Zahlen 3, 5, 8 und 13 sind 4 aufeinanderfolgende Zahlen der Fibonacci-Zahlenfolge8 , die rekursiv definiert ist durch f0 = 0, f1 = 1 und fk+1 = fk + fk−1 für k ≥ 1 . Wählen wir nun ein Quadrat der Kantenlänge fk−1 + fk = fk+1 , zerlegen es genauso wie oben und setzen es zu einem Rechteck zusammen, so erhalten wir: 8 Leonardo von Pisa hat in seinem Buch ”Liber Abaci” die folgende ”Kaninchenaufgabe” gestellt: Jemand brachte ein Kaninchenpaar in einen gewissen, allseits von Wänden umgebenen Ort, um herauszufinden, wieviel [Paare] aus diesem Paar in einem Jahr entstehen würden. Es sei die Natur der Kaninchen, pro Monat ein neues Paar hervorzubringen und im zweiten Monat nach der Geburt [erstmals] zu gebären. [Todesfälle jedoch mögen nicht auftreten.] Monat für Monat ergeben sich dann folgende Anzahlen von Kaninchenpaaren: 1 (das Urpaar), 1 (immer noch das Urpaar), 2 (das Urpaar und das erste Nachwuchspaar), 3 (das Urpaar, das erste und das zweite Nachwuchspaar), 5 (3 Paare und 2 Nachwuchspaare (vom Urpaar und vom ersten Nachwuchspaar)) usw. 41 2 also einerseits für den Flächeninhalt des Quadrates fk+1 und für den des Rechtecks fk ·fk+2 . Wie berechnet sich die Differenz dieser beiden Terme? Es gilt der folgende Satz, der Thomas Simpson9 zugeschrieben wird. Satz Für k ≥ 1 ist 2 fk+1 − fk · fk+2 = (−1)k . Beweis: Ist k = 1, so ist f1 = 1, f2 = 1 und f3 = 2, also f22 − f1 · f3 = 1 − 2 = −1 = (−1)1 . Ist k = 2, so ist f2 = 1, f3 = 2 und f4 = 3, also f32 − f2 · f4 = 4 − 3 = 1 = (−1)2 . Wir nehmen nun an, wir hätten die Behauptung schon für ein beliebiges k ≥ 2 bewiesen, etwa für k = 2; wir zeigen dann, dass die Behauptung auch für k + 1 gilt. Wir benutzen die sog. Rekursionsformel für die Fibonacci-Zahlen 2 fk+2 − fk+1 fk+3 = (fk+1 + fk )2 − fk+1 (fk+2 + fk+1 ) 2 = fk2 + 2fk fk+1 + fk+1 − fk+1 (2fk+1 + fk ) 2 2 = fk2 + fk fk+1 − fk+1 = fk (fk + fk+1 ) − fk+1 2 = fk fk+2 − fk+1 = −(−1)k = (−1)k+1 . 9 Thomas Simpson wurde am 20.8.1710 in Market-Bosworth (Leicestershire) geboren. Er wurde zunächst Weber und kam erst später durch Selbststudium zur Mathematik. Nach einer Tätugkeit als Schulmeister und als Privatlehrer wurde er 1743 Professor für Mathematik an der Militärakademie in Woolwich bei London. Simpson starb am 14.5.1761 in Market-Bosworth 42 Für die zugehörigen Winkel ergibt sich tan α = fk−1 fk+1 und tan β = fk−2 . fk fk−2 Anschaulich argumentiert müsste für k → ∞ die Folge der Quotienten konfk k≥2 vergieren. Um dies zu beweisen, gehen wir von einer expliziten Darstellung der FibonacciFolge aus. Die folgende Aussage wird Jacques Philippe Marie Binet10 zugeschrieben, soll aber schon Daniel Bernoulli11 bekannt gewesen sein. Satz Für k ≥ 0 ist √ !k 1 1+ 5 − fk = √ 2 5 Beweis: Mit √ !k 1− 5 . 2 1 √ 1 √ τ = ( 5 + 1) und ρ = ( 5 − 1) 2 2 lautet die Behauptung 1 k k fk = √ τ − (−ρ) . 5 Wir überlegen uns zunächst, dass die Behauptung für k = 0 und k = 1 zutrifft. Dann zeigen wir, dass die Behauptung auch für k = 2, allgemein, dass sie unter der Annahme, sie sei schon für k bewiesen, auch für k + 1 gilt. Dabei verwenden wir die Beziehung τ 2 = τ + 1 und (−ρ)2 = 1 − ρ , aus der τ n+2 = τ n+1 + τ n 10 und (−ρ)n+2 = (−ρ)n + (−ρ)n+1 Jacques Philippe Marie Binet wurde am 2.2.1786 in Rennes geboren. Er kam 1804 an die Pariser Ecole Poytechnique, wo er vom Lehrer bis zum Professor für Mechanik aufstieg. 1823 wurde er Professor für Astronomie. Binet starb am 12.5.1856 in Paris. 11 Daniel Bernoulli wurde am 8.2.1700 in Groningen (Niederland) geboren. Er brach zweimal die von seinem Vater gewünschte Ausbildung zum Kaufmann ab und durfte erst dann studieren; nachdem er in Basel die Artistenfakultät durchlaufen hatte, studierte er 1718/19 in Heidelberg und 1719/20 in Straßburg Medizin und schloss 1721 in Basel das Studium mit der Doktorarbeit ”De Respiratione” erfolgreich ab. 1723 ging er nach Padua, musste aber seine Karriere als Mediziner aus gesundheitlichen Gründen 1724 aufgeben. 1725 wurde er gemeisam mit seinem Bruder Niklaus II an die Petersburger Universität berufen, an der er zunächst eine Professur in Physiologie und bald in Mathematik erhielt; 1733 nahm er eine Professur für Anatomie und Botanik in Basel an; 1750 erhielt er dort einen Lehrstuhl für Physik; Bernoulli starb am 17.3.1782 in Basel. 43 folgt. Dann ergibt sich: fk+1 = fk + fk−1 1 1 = √ τ k − (−ρ)k + √ τ k−1 − (−ρ)k−1 5 5 1 = √ τ k + τ k−1 − ((−ρ)k + (−ρ)k−1 ) 5 1 = √ τ k+1 − (−ρ)k+1 . 5 Wir betrachten nun die Quotienten k+1 k+1 fk+1 τ − (−ρ) = k fk τ − (−ρ)k mit Damit folgt k τ k τ + ρ − τρ = k τ k 1 − − τρ 2 ρ √5 − 1 2 1 √ 25 1 9 = ( 5 − 1) < −1 = <1. = √ τ 4 4 4 64 5+1 √ fk+1 1 = τ = (1 + 5) = 1.6180 . . . , k→∞ fk 2 lim also fk−1 fk−1 fk 1 1 = lim · = 2 = . k→∞ fk+1 k→∞ fk fk+1 τ 1+τ lim Daraus folgt arctan 1 ≈ 20.905187◦ . 1+τ Es ergibt sich die Frage, wie die Seite a eines Quadrates in zwei Teile a1 und a2 aufgeteilt werden kann, damit bei der Verwandlung in ein Rechteck in der oben beschriebenen Art und Weise (vgl. nachfolgende Skizze) der Flächeninhalt erhalten bleibt. 44 Machen wir den Ansatz a1 = σa2 , so ergibt sich einerseits a2 = (a1 + a2 )2 = (σ + 1)2 a22 und andererseits a1 (2a1 + a2 ) = σa2 (2σ + 1)a2 = (2σ 2 + σ)a22 . Die Forderung a2 = a1 (2a1 + a2 ) liefert σ 2 + 2σ + 1 = 2σ 2 + σ , was die beiden Lösungen √ 1 σ1,2 = (1 ± 5) 2 ergibt. Da nur positives σ in Frage kommt, erhalten wir als Lösung: √ 1 σ = (1 + 5) = τ . 2 Was bedeutet diese Lösung geometrisch? Die Seite a = a1 + a2 = σa2 + a2 = (σ + 1)a2 verhält sich zu a1 = σa2 wie (σ + 1)a2 1 =1+ ; σa2 σ die (grössere) Seite a1 = σa2 verhält sich zu a2 wie σ. Nun ist aber 1+ √ √ 1 1 1 1 = 1 + = 1 − (1 − 5) = (1 + 5) = τ = σ . σ τ 2 2 Um sich eine Vorstellung von den Zahlen τ und ρ zu machen, geben wir die Dezimalentwicklung an. Es ist τ ≈ 1, 61803 und √ 1 2 2( 5 − 1) 1 √ 1 √ = 1 √ =√ = √ = 5 − 1 = ρ ≈ 0, 61803 . τ 2 ( 5 + 1) 5+1 ( 5 + 1)( 5 − 1) 2 b) Der goldene Schnitt Definition Wir sagen, eine Strecke der Länge l wird im Verhältnis des Goldenen Schnitt bzw. harmonisch geteilt, wenn sich die beiden Teilstücke a und b mit a > b zueinander verhalten wie das längere Teilstück a zur ganzen Strecke l, d.h. l−a b a a = = = . a a l a+b Hieraus ergibt sich bei festem l die quadratische Gleichung a2 + l · a − l 2 = 0 45 für a mit den Lösungen √ l 5 l. a1/2 = − ± 2 2 Da nur eine positive Lösung in Frage kommt, lautet die Lösung unserer Aufgabe 1 √ a1 = 5−1 ·l . 2 Ein Rechteck heißt ein Goldenes Rechteck, wenn die kürzere Seite zur längeren Seite im Verhältnis ρ steht. Wir finden die harmonische Teilung in vielen klassischen Bauwerken, obwohl wir nicht wissen, ob diese ”Aufteilung” bewusst gewählt wurde. Ein schönes Beispiel ist der Parthenon auf der Akropolis in Athen. Erbaut wurde der Marmortempel in der Zeit zwischen 447 und 432 v. Chr. unter Perikles von den Architekten Iktinos und Kallikrates über einem unvollendeten Vorgängerbau. Dort steht die Breite des Gebäudes zur Höhe im Verhältnis des Goldenen Schnitts. Weiter steht die Höhe des Tempels zur Höhe der Säulen im harmonischen Verhältnis. Wir gehen auf die kleineren Flächenstücke im obigen Bild ein. Von dem goldenen Rechteck b mit den Kantenlängen a und b, die im Verhältnis = ρ stehen, ist (links) ein Quadrat a mit der Kantenlänge b abgetrennt worden; übrig bleibt rechts ein Rechteck mit den Seiten b − a und b. Wie verhalten sich diese Kantenlängen zueinander? Es ist a−b a − ρa 1−ρ = = = ρ. b ρa ρ 46 Also ist rechts wieder ein goldenes Rechteck entstanden mit den Seiten a − b = (1 − ρ) · a = ρ2 · a und b = ρ · a . Von diesem können wir wieder ein Quadrat abtrennen und übrig bleibt ein goldenes Rechteck mit den Seiten ρ2 · a und ρ3 · a. Dieses Verfahren setzen wir so weiter fort. Die urprüngliche Rechteckfläche können wir durch Quadrate ausschöpfen. Es ist also a · b = (ρa)2 + (ρ2 a)2 + (ρ3 a)2 + . . . = (ρ2 + ρ4 + ρ6 + . . .) · a2 . Wegen a · b = ρ · a2 erhalten wir hieraus die Beziehung ρ = ρ2 + ρ4 + ρ6 + . . . Schlagen wir nun jeweils in den Quadraten um die Eckpunkte Viertelkreise, so entsteht ein Gebilde, das der sog. logarithmischen Spirale sehr ähnlich sieht. Man nennt das entstehende Gebilde eine Goldene Spirale. Im nachfolgenden Bild ist das noch einmal genauer zu sehen. Diese Spiralen finden sich in der Natur wieder, z.B. bei der nachfolgenden NautilusSchnecke. Die beiden letzten Fotos und auch das nachfolgende Foto sind eigene Aufnahmen von Ausstellungsobjekten aus der Sonderausstellung ”Zahlen, bitte!” im Heinz Nixdorff Museums Forum in Paderborn anlässlich des Jahres der Mathematik. 47 Beispiel Zur Illustration der Fibonacci-Zahlen wird häufig das Modell der Kaninchen-Vermehrung herangezogen, was aber nicht der Realität entspricht. Wir wollen zur Illustration den Stammbaum einer Drohne in einem Bienenvolk betrachten. Dazu folgende Erläuterungen: Ein Bienenvolk besteht aus einer Königin, Arbeitsbienen und Drohnen. Die Königin ist das einzige geschlechtreife Weibchen des ganzen Volkes. Ihre Lebensaufgabe besteht darin, nach der Paarung für die Produktion von Nachkommen zu sorgen. Die Königin legt befruchtete und unbefruchtete Eier ab. Aus den nicht befruchteten Eiern entwickeln sich Drohnen, aus den befruchteten Eiern in Abhängigkeit von der Fütterung mit bestimmten Säften Arbeiterinnen oder Königinnen. Die Geschlechtspartner der Königin sind die Drohnen; ihre einzige Lebensaufgabe ist, die Königin beim Hochzeitsflug zu begatten. Anschließend werden sie von den Arbeiterinnen nicht mehr in den Stock gelassen und auch nicht mehr mit Futter versorgt, so dass sie nach kurzer Zeit verenden. Nun wenden wir uns dem Stammbaum einer Drohne zu: Vorfahre einer Drohne ist alleine eine Königin, Vorfahren einer Arbeiterin bzw. Königin sind dagegen eine Königin und eine Drohne; wir erhalten folgendes Schema mmbaum einer Drohne mmbaum einer Drohne I E56)ben Dnl. ben I E56) Dnl. r die (- p). W r nd die Dcr Stammbaum einer Drohne liefert eine lllustration dieser Fiine en-Ei e efruch t e t e n B i e n dieser m u n b eine a a uDrohne s e i n e liefert cci-Folge. D Filllustration einer Stammbaum Dcr a Areine oder Königin Ei eine befruchteten aus einem Drohne, e a c c i - F o l g e . D a a u s e i n e m u n b e f r u c h t e t e n B i e n e n - E i e i nhat (letzteres hängt von der Ernährung ab)' lcirsbiene ausentsteht einem befruchteten Ei eine Königin oder eine ArDrohne, eine Königin Elternteil, mütterliches nc Drohne nur ein hat ab)' dage(letzteres hängt von der Ernährung lcirsbiene entsteht (Abb. 81). Eltern po zwei nc Drohne nur ein mütterliches Elternteil, eine Königin dagepo zwei Eltern (Abb. 81). nd (- p). W Potenzen In Quotie Potenzen a Stellen l t e n w i wir I nc r h Quotie crhalten wi IId d I \ / \ / I d d I Vorfahren einer Drohne und einer BienenkÖnigin Abb. 8l den Stammbaum einer Drohne auf, soundergibt folgendes Muster BienenkÖnigin einer sich Vorfahren einer Drohne Abb. 8l renten zwelcr er d e n . i crt w renten zwelcr i crt g g I 48 w er d e n . irirT \ / l \ /iiT iiirT iiT irirT \ / l \ /iiT iiirT iiT ii iiTT \\ii ii iiTT iiii \\ ii TT \\ ii TT g dg g ct g dg g ct 9 d 9 \ /d \ /g g g g \ \ \ / \ / d d / g g| |d d g g I II I 6 6 / \ , / \ , / \ \ / / 6 6 I I Idd I I II Abb. 82 I66 Stammbaum einer Drohne Stammbaum einer Drohne Abb. 82 Betrachten wir die Anzahl der Vorfahren in der n-ten Elterngeneration, so erhalten wir dort an Weibchen und bn Drohnen. Es ist a1 = 0, a2 = 1, an = an−1 + bn−1 und b1 = 1, b2 = 0, bn = an−1 . Daraus ergibt sich die Rekursionsformel an = an−1 + an−2 , also die Folge (0, 1, 1, 2, 3, 5, 8, . . .) und bn+1 = an = an−1 + bn−1 = bn + bn−1 , also die Folge sich s1 = 1, (1, 0, 1, 1, 2, 3, 5, . . .) . Für die Gesamtanzahl s2 = 1 und s n = an + b n sn+2 = an+2 + bn+2 = (an+1 + an ) + (bn+1 + bn ) = sn+1 + sn , d.h. die Fibonacci-Folge. Wegen sn+1 = τ ≈ 1.618 n→∞ sn lim ergibt Konstr 49 cnrctzcn nun in der Abb ist für grosse n die Anzahl der Weibchen in der (n + 1)-ten Elterngeneration ungefähr das f,lhcte der Länge b = 1, 6-fache der Anzahl der Weibchen aus der n-ten Generation. - BDI = n, da der Kre Für den Anteil der Weibchen an der Gesamtzahl erhalten wir damit B hat bezüglich dieses Goldene Geometrie an sn−1 1 = lim = ≈ 0.618 n→∞ sn des n→∞Goldenen sn τ Schnittes Konstruktionen lim BEI Kchrwerte voneina Längen, welche lrci uo cine natürlich Zah arstellung diesclbe Da jeder Ast des obigen Stammbaums eine Kopie des ganzen Baumes ist (wenn wir uns Die klassische Konstruktion die Generationen bis in unendliche Vergangenheit fortgesetzt denken), erhalten wir einWarum ergeben s 15 dic Potenzen des G sog. Stammbaum-Fraktal. Die Abbildung 24 zeigt die bekannteste Konstruktion des Gol denen Schnittes: In einem rechtwinkligen Dreieck ABC mit d = I undρ6 und = | wird Wie konstruiert man dieaZahlen τ ? Wir von dem einem rechtwinkligen Dreieck Katheten ein gehen Kreis mit Zentrum A 1 Radius b a== 1gezeichnet; 4(ABC) mit dendem Katheten und b = dieser aus. schneidet die Geradc AB im | 2 innem Schnittpunkt D und im äussern Schnittpunkt E. Abb. 25 I Abb. 24 c r des Goldenen √ Konstruktion Schnittes Poten srruktion mit Wink 5 5 = . Verlängern wir die Hypothenuse Abbildung 26 zeigt e 4 2 Goldenen Schnitt: Wi 1 ABC mit den Kathet und schlagen um den Eckpunkt A einen Kreis vom Radius , so erhalten wir Winkelhalbierende rc 2 der Kathe Trägergerade √ √ A* 5 1 5 1 SchnittPunkt lusscrn b |BD| = − = ρ und |BE| = + =τ . 2 2 2 2 Dann hat die Hypothenuse die Länge c = Dann ist r B=D^lt r. l = Y = r , =^tr * l=*, =.. rBEl c) Das regelmäßige Fünfeck (Pentagon) Wir wollen uns nun mit geometrischen Objekten beschäftigen, in denen die goldene Schnittzahl ”versteckt” ist. Dazu betrachten wir zunächst das regelmäßige Fünfeck (vgl. nachfolgende Skizze). Wir denken uns das Fünfeck aufgeteilt in 3 Dreiecke, die links bzw. rechts von dem in der Mitte liegenden Dreieck mit den Eckpunkten A, B und C liegen. In jedem der Dreiecke beträgt die Winkelsumme 180◦ , so dass die Summe der Außenwinkel im Fünfeck 540◦ ist. An jeder Ecke beträgt der Winkel also 108◦ . Die 3 Dreiecke sind gleichschenklig, so dass jeweils die Basiswinkel übereinstimmen. Im rechts bzw. links liegenden Dreieck (mit der Basisseite AC bzw. der Basisseite BC) erhalten wir so für jeden Basiswinkel (180◦ - 108◦ ) : 2 = 36◦ . Damit ist der Winkel im Dreieck 4(ABC) an der Spitze C ebenfalls 36◦ , und für den Basiswinkel im gleichschenkligen Dreieck 4(ABC) erhalten wir 72◦ . Zeichnen sir noch die anderen ”Diagonalen” im Fünfeck ein, so erhalten wir die angegebenen Winkel. 48 50 Nun betrachten wir die beiden Dreiecke !(ABC) und !(ABD); sie sind ähnlich, also Nun betrachten wir die beiden Dreiekce 4(ABC) und 4(ABD); sie sind ähnlich, also gilt für die Seitenlängen in diesen beiden Dreiecken: gilt für die Seitenlängen in diesen beiden Dreiecken: |AC| |AB| |AC| = |AB| . |AB| = |AD| . |AB| |AD| Nun ist aber |AB| = |BD| = |DC|, d.h. es gilt Nun ist aber |AB| = |BD| = |DC|, d.h. es gilt |AC| |DC| |AC| = |DC| . |DC| = |AD| . |DC| |AD| Also Also wird wird |AC| |AC| durch durch den den Punkt Punkt D D harmonisch harmonisch geteilt. geteilt. Im Im Dreieck Dreieck 4(ABC) !(ABC) ist ist das das Verhältnis von |AC| zu |AB| gerade τ und im Dreieck 4(BCD) ist das Verhältnis von Verhältnis von |AC| zu |AB| gerade τ und im Dreieck !(BCD) ist das Verhältnis von |BC| ebenfalls ττ.. Dieses Dieses Dreieck Dreieck ist ist aber aber kongruent kongruent zu |BC| zu zu |CD| CD| ebenfalls zu den den beiden beiden außenliegenden außenliegenden Dreiecken. Man sagt: Dreiecken. Man sagt 9uo I Definition Ein gleichschenkliges gleichschenkliges Dreieck Dreieck mit mit dem dem Basiswinkel Basiswinkel α α= = 36 36◦◦ heißt heißt ein ein stumpfes stumpfes goldenes goldenes Ein ◦ Dreieck; ein gleichschenkliges Dreieck mit dem Basiswinkel α = 72 ◦ heißt ein spitzes Dreieck, ein gleichschenkliges Dreieck mit dem Basiswinkel α = 72 heißt ein spitzes goldenes Dreieck. Dreieck. goldenes Wir haben das regelmäßige Fünfeck zerlegt in 3 goldene Dreiecke, und zwar in ein spitzes Wir haben das regelmäßige Fünfeck zerlegt in 3 goldende Dreiecke, und zwar in ein spitzes und zwei stumpfe goldene Dreiecke. Lässt man die Verbindungslinie der Eckpunkte, d.h. und zwei stumpfe goldene Dreiecke. Lässt man die Verbindungslinie der Eckpunkte, d.h. uuzrEolalle:ed 4951 slcererq ueueplog ua;durnls sap Euntelra2 Z9 'qqv .d rq eule lcalarpsEuuEsny -IBJsrteIqcIluqv utäp rlul rle{qctluqv ul urap pun Icolarplseu tuep ueqcsLl\z lqelseq uollPJ uepleq 'l3A) rutuertolallure sasstp lsl uupld 'ur -eller?d seuto ualIeS die dieSeiten Seitendes desFünfecks Fünfecksweg, weg,sosoerhalten erhaltenwir wirein einPentagramm. Pentagramm.Betrachten Betrachtendas dasdurch durchdie die ”Diagonalen” ”Diagonalen”imimFünfeck Fünfeckinnen innenentstehende entstehendeFünfeck, Fünfeck,sosokann kannman mansich sichüberlegen, überlegen,dass dass dies dieswieder wiederein einregelmäßiges regelmäßigesFünfeck Fünfeckist. ist. '(!e'qqv) elcarar( euäploD a3durnls pu ezlrds JUU ef Pun {toJu!!C sotgssgurlotal sereulall ule ul sü -elp uellaualun selJoJullJ ue8rssgulator seure ualeuoEutg älO ualEuotBlo ltu tunllelrelun [9 'qqv slrolerq Aus den obigen Überlegungen ergibt sich eine Konstruktion eines regelmäßigen Fünfecks Aus den obigen Überlegungen ergibt sich eine Konstruktion eines regelmäßigen Fünfecks alleine mit Zirkel und Lineal, d.h. wir müssen nicht mit einer Seite des Fünfecks beginnen alleine mit Zirkel und Lineal, d.h. wir müssen nicht mit einer Seite des Fünfecks beginnen und dann mit dem Winkelmesser einen Winkel von 108◦ ◦an jedem Eckpunkt antragen. und dann mit dem Winkelmesser einen Winkel von 108 an jedem Eckpunkt antragen. u a q a l s l u e e ä 3 e l o J ( e u a p l o D p u n IcoJu!-ld saEtssgrulaEer ult ss?p 'uelleuelun os turuapeli|\ qcls uasssl elcelaro uaueploD clo '(lg 'qqvl ueu 'o9 'qqv) äcäror6 eue Z! -sl (99 'g) lcagugg