Bemerkungen zum Euklidischen Algorithmus Der Euklidische Algorithmus dient zum Bestimmen des größten gemeinsamen Teilers zweier (natürlicher/ganzer) Zahlen. Er lässt sich wortwörtlich auch auf Polynome anwenden. Sei K = R oder = C und sei mit K[x] die Menge der Polynome in der Unbestimmten x bezeichnet. Aus der Schule ist bekannt, dass man wie folgt mit Rest dividieren kann: Seien f1 , f2 ∈ K[x] mit gradf2 < gradf1 . Dann existiert ein Polynom q1 , so dass f1 = q1 f2 + f3 mit q1 , f3 ∈ K[x] und grad f3 < grad f2 . Der Euklidische Algorithmus ist nun folgende Sequenz von Divisionen mit Rest: f1 = q1 · f2 + f3 , grad f3 < grad f2 f2 = q2 · f3 + f4 , grad f4 < grad f3 ...... fk = qk · fk+1 + fk+2 , grad fk+2 < grad fk+1 ...... fn−2 = qn−2 · fn−1 + fn fn−1 = qn−1 · fn + 0, grad fn < grad fn−1 da die Grade abnehmen. Wir benutzen die Bezeichnung f |g für f teilt g“, d.h. wenn g = q · f mit f, g, q ∈ K[x]. ” Satz: Seien f1 , f2 , d := fn wie im Euklidischen Algorithmus beschrieben. Dann gilt: i) d|f1 , d|f2 . ii) Wenn g|f1 und g|f2 , dann g|d; m.a.W. d ist der größte gemeinsame Teiler (ggT) von f1 , f2 . iii) Es existieren p, q ∈ K[x] mit d = p · f1 + q · f2 . Beweis: i) Man steige im Algorithmus auf: d = fn teilt fn und fn−1 . Damit teilt d auch fn−2 usw. bis: d teilt f1 , f2 . ii) Man steige im Algorithmus ab: g|f1 , g|f2 =⇒ g|f3 usw. bis g|fn = d. iii) Man steige im Algorithmus ab: f3 = f1 − q1 · f2 =⇒ f4 = f2 − q2 · f3 = f2 − q2 (f1 − q1 · f2 ) usw. bis man schließlich erhält: d = fn = p · f1 + q · f2 mit geeigneten p, q ∈ K[x].