HIV Meldezahlen und Syphilis Infektionen nehmen

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06 INFO AKTUELL
INFEKTIOLOGIE AKTUELL
HIVMeldezahlen und SyphilisInfektionen nehmen weiter zu
Erkrankter und mit
HIV
Infizierter
kann das HIVirus
leichter weiterge
ben.
Umgekehrt
kann ein schon an
Syphilis Erkrankter
das HIVirus auch
leichter aufneh
men. Diese Beob
Mit 54 % (n = 376) der HIVErstdiagnosen
achtung bietet ei
sind „Männer, die Sex mit Männern haben“
Der Anstieg der HIVErstdiagnosen
ne Interventions
(MSM) die in steigendem Maße betroffene
in NordrheinWestfalen betrifft vor
möglichkeit
auf
Hauptrisikogruppe. In großem Abstand folgt
wiegend Männer. Der weibliche An
den Verlauf der
mit 13 % (n = 93) Fallzahlanteil die Gruppe
teil liegt im Jahr 2007 bei 18,7 %.
HIVEpidemie
Das ist der
durch Erkennen der
geringste An
nicht immer spezi
teil seit 2001.
HIV-Erstdiagnosen nach Risiko und
fischen Symptome
Bei
Frauen
Diagnosejahr in Nordrhein-Westfalen
der in verschiede
entfallen im
700
nen Stadien ver
Mittel knapp
laufenden Syphilis
50 v. H. der
600
Infektion
und
Erstdiag no 500
durch schnelleres,
sen auf das
aggressiveres the
Risiko „Her
400
rapeutisches Ma
kunft
aus
300
nagement von an
einem Hoch
Syphilis Erkrankten
prävalenz
200
und Kontaktperso
land“ (HPL).
nen. So empfiehlt
100
Als Krankheit und Sterndeutung noch zu
das RKI in Überein
Auch die Neu sammenhingen: Syphilitiker in der Darstel
0
lung Albrecht Dürers.
stimmung mit dem
diagnosen
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
CDC (Centers for
von Syphilis
Disease Control) die vorbeugende Therapie
infektionen (n = 894)
MSM
HET
HPL
IDU
PPI
unb
von Kontaktpersonen, die sich noch in der se
nahmen im Jahr 2007
rologischen Fensterperiode befinden.2 Die
in NordrheinWestfalen zu. Diese betrafen zu
mit „heterosexuellem Risiko“. Bei 12 % (n =
Übertragungswege sind allerdings für Syphilis
90,6 % Männer und hier zu ca. 78 % Männer,
82) der Erstdiagnosen ist das Risiko „unbe
vielfältiger als für HIV. Das RKI betont des
die Sex mit Männern hatten. Diese Entwik
kannt“. Überproportional betroffen sind mit
wegen noch einmal, dass die auf HIV zuge
klung verläuft insoweit parallel zur HIVEpi
jeweils 10 % der Fallzahlen „Menschen mit
schnittenen SaferSexBotschaften nur be
demie. Ein ursächlicher Zusammenhang im
Herkunft aus einem Hochprävalenzland“
dingt gegenüber der Syphilis wirksam sind.
Sinne einer gegenseitigen Förderung der Sus
(HPL) (n = 70) und „injizierende Drogenbenut
zeptibilität und Beeinflussung der Infektio
zer“ (IDU) (n = 68).
sität ist sehr wahrscheinlich. Ein an Syphilis
Ansprechpartnerin im LIGA.NRW zum
Die Zahl der HIVErstdiagnosen
Thema „Sexuelle Gesundheit.NRW“ ist Dr.
bei IDU liegt in NordrheinWest
Susanne KuttnerMay (EMail: Susanne.
falen zunehmend über dem
[email protected]) und zu Da
deutschlandweiten Durchschnitt.
ten/Epidemiologie Annette Jurke (EMail:
Im Jahr 2007 entfallen fast 45 %
[email protected]).
INFEKTIOLOGIE AKTUELL: Unter diesem Titel be
der HIVErstdiagnosen in Deutsch
handelt das Westfälische Ärzteblatt aktuelle Themen
1 Robert KochInstitut. HIVInfektionen und AIDSErkran
land auf NordrheinWestfalen.
rund um das infektiologische Geschehen im Land. Die
kungen in Deutschland, Epidemiologisches Bulletin,
Beiträge stammen aus dem Landesinstitut für Ge
Sonderausgabe A, 02.05.2008, http://www.rki.de/,
04.06.2008
Im Zusammenhang mit den 10
sundheit und Arbeit des Landes NordrheinWestfalen
2 Centers for Disease Control and Prevention. Sexually
HIVErstdiagnosen durch Post
(LIGA.NRW).
Transmitted Diseases – Treatment Guidelines. MMWR
2006;55(No. RR11), http://www.cdc.gov/std/treatment/
PartumInfektionen (PPI) im Jahr
2006/rr5511.pdf, 04.06.2008
Im Mai erschien der Halbjahresbericht des
Robert KochInstitut (RKI) zu HIVInfektionen
und AIDSErkrankungen in Deutschland.1 Ein
guter Zeitpunkt um auf die Situation in
NordrheinWestfalen zu schauen. Im Jahr
2007 wurden hier 699 HIVErstdiagnosen ge
meldet. Es ergibt sich über die Jahre ein kon
tinuierlicher Anstieg.
07| 08 WESTFÄLISCHES ÄRZTEBLATT
2007 in NRW weist das LIGA auf die
im Dezember 2007 durch den Ge
meinsamen Bundesausschuss (GBA)
geänderte Mutterschaftsrichtlinie
hin, wonach betreuende Ärzte ver
pflichtet sind, den HIVTest inklusi
ve entsprechender Beratung im
Rahmen der Schwangerenvorsorge
anzubieten.1
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