072017 ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Minims Phenylephrinhydrochlorid 100 mg/ml Augentropfen 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG Der Wirkstoff ist Phenylephrin, der in Form von Hydrochlorid vorliegt. In einem ml sind 100 mg Phenylephrinhydrochlorid enthalten, was 82,08 mg Phenylephrin entspricht. Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Augentropfen, im 0,5 ml-Einzeldosisbehältnis. Ein MINIMS ist ein Einzeldosisbehältnis in konischer Forma aus Polypropylen, das von unten versiegelt und mit einem Stöpsel versehen ist, der vor dem Abnehmen gedreht werden muss. Jedes MINIMS ist einzeln in einem Blister aus Polypropylen und Papier verpackt. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete - 4.2 Diagnostikum: Messung der Brechkraft, Untersuchung des Augenhintergrundes. Augenchirurgie: wenn eine starke, kurze mydriatische Wirkung gewünscht wird Dosierung und Art der Anwendung Dosierung Durchschnittliche Dosierung: je nach Fall 1, 2 oder 3 Einträufelungen im Abstand von einigen Minuten. Kinder und ältere Menschen Wegen der erhöhten Gefahr des Auftretens von systemischen Vergiftungen ist die Anwendung von Phenylephrinhydrochlorid 100 mg/ml bei diesen Patientengruppen kontraindiziert. Art der Anwendung Anwendung am Auge. 4.3 Gegenanzeigen - Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. Glaukom mit verschlossenem Kammerwinkel. Neugeborene. 1/6 072017 4.4 Patienten mit Herzerkrankung, Hypertension, Aneurysmen, Thyrotoxikose, langjähriger, insulinabhängiger Diabetes mellitus und Tachykardie. Patienten unter MAO-Hemmern, trizyklischen Antidepressiva oder blutdrucksenkenden Mitteln (einschließlich Beta-Blockern). Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung - Wiederholtes Eintropfen vermeiden, besonders bei Patienten mit Bluthochdruck und Arterosklerose sowie bei allen Patienten, bei denen eine Gegenanzeige hinsichtlich der allgemein üblichen Anwendungsart blutdruckerhöhender Mittel vorliegt. Das Risiko systemischer kardiovaskulärer Nebenwirkungen kann sich bei Frühgeburten, älteren Personen sowie bei Personen mit bereits vorhandenem Bluthochdruck erhöhen. Die Anwendung von Phenylephrin bei Asthmapatienten vermeiden. Um die Gefahr der Auslösung eines akuten Winkelblockglaukoms zu reduzieren, sollte vor der Anwendung der Winkel der Vorderkammer bestimmt werden. Okulare Hyperämie kann die Absorption von lokal verabreichtem Phenylephrin erhöhen. Wenn Phenylephrinhydrochlorid 100 mg/ml bei entblößtem oder beschädigtem Hornhautepithel eingeträufelt wird, kann eine Hornhauttrübung auftreten. Kontaktlinsen müssen vor der Verabreichung des Produktes herausgenommen werden. Das Auge nicht mit der Spitze des Einzeldosisbehältnisses berühren. Für einmalige Anwendung. Das Einzeldosisbehältnis muss unmittelbar nach dem Gebrauch entsorgt werden und darf nicht zwecks eines erneuten Gebrauchs bei den folgenden Anwendungen aufbewahrt werden. Nach der Verabreichung der Augentropfen sind die folgenden Maßnahmen zu ergreifen, um die systemische Resorption zu verringern: - Augenlid zwei Minuten geschlossen lassen; - Tränenkanal mit dem Finger 2 Minuten geschlossen halten. Bei der gleichzeitigen Behandlung mit Augentropfen, die einen anderen Wirkstoff enthalten, zwischen den Anwendungen einen Abstand von mindestens 15 Minuten einhalten. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Antihypertensiva Die Anwendung von Phenylephrinhydrochlorid 100 mg/ml bei Patienten, die wegen Bluthochdruck mit -Blockern behandelt werden, kann deren blutdrucksenkende Wirkung aufheben. MAO-Hemmer Bei Patienten, die mit Antidepressiva vom Typ MAO-Hemmer behandelt werden, ist Phenylephrinhydrochlorid 100 mg/ml während der Behandlung sowie in den 10 Tagen nach Verabreichung dieser Medikamente mit Vorsicht zu verwenden. Trizyklische Antidepressiva Die pressorische Reaktion auf adrenerge Mittel und die Gefahr des Auftretens von Herzrhythmusstörungen können sich bei Patienten, die trizyklische Antidepressiva einnehmen (oder bis vor wenigen Tagen eingenommen haben) potenzieren. Halothan Wegen der erhöhten Gefahr des Auftretens von Kammerflimmern sollte Phenylephrin bei Vollnarkosen mit Narkosemitteln, die das Myokard für Sympathomimetika sensibilisieren, mit 2/6 072017 Vorsicht angewendet werden. Herzglykoside oder Quinidin Es besteht erhöhte Arrhythmiegefahr. 4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit Schwangerschaft Aufgrund fehlender spezifischer Daten darf dieses Produkt nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit verwendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen Diese Augentropfen können wie alle anderen Augentropfen die Sehleistung beeinträchtigen (z. B. Pupillenerweiterung) und dadurch einige Aktionen wie das Autofahren oder die Bedienung von Maschinen erschweren. 4.8 Nebenwirkungen Nebenwirkungen im Augenbereich: Es können sich allergische Reaktionen wie Konjunktivitis und Keratitis mit Rötungen, brennendes oder stechendes Gefühl, Pruritus, Photophobie manifestieren. Ein Auftreten dieser Symptome erfordert den Abbruch der Behandlung. Als Rückfall kann eine Miosis auftreten. Systemische Effekte: Im Fall einer häufigen und langfristigen Verabreichung kann der Übergang in das Blut folgende Nebenwirkungen nach sich ziehen: Bluthochdruck, Palpitationen, Tachykardie, Herzarrhythmien, Dyspnoe, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen. Nach der lokalen Anwendung von 10 %iger Phenylephrinlösung wurden ernsthafte HerzKreislauf-Reaktionen, einschließlich Koronararterienspasmen, ventrikulären Arrhythmien und Herzinfarkten beobachtet. Diese Reaktionen hatten bei einigen Patienten mit bereits vorhandenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen einen tödlichen Ausgang. Kinder und Jugendliche Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums Lungenödem – nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar). Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen: - Belgien: l’Agence Fédérale des Médicaments et des Produits de Santé, Division Vigilance EUROSTATION II, Place Victor Horta, 40/ 40, B-1060 Bruxelles. Site internet: www.afmps.be e-mail: [email protected] 3/6 072017 - 4.9 Luxembourg: Direction de la Santé – Division de la Pharmacie et des Médicaments, Villa Louvigny – Allée Marconi, L-2120 Luxembourg Site internet: http://www.ms.public.lu/fr/activites/pharmacie-medicament/index.html Überdosierung Lokal: Die Pupillenweiterung kann problemlos und schnell durch ein Miotikum aufgehoben werden. Versehentliche orale Einnahme mit systemischen Wirkungen: Kopfschmerzen, Palpitationen und Bluthochdruck sind symptomatisch zu behandeln. Da eine schwere toxische Reaktion auf Phenylephrin schnell einsetzt und von kurzer Dauer ist, ist eine Behandlung rein supportiv. Es wird eine unverzügliche Injektion eines schnell wirkenden alpha-adrenergen Blockers wie Phentolamin (Dosis 2 bis 5 mg IV) empfohlen. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Sympathomimetika, ATC-Code: S01GA05 Stark synthetisch Sympathomimetikum, dass bei Verabreichung ins Auge zu Gefäßverengung und Pupillenerweiterung führt. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Dieser Effekt von Gefäßverengung und Pupillenerweiterung setzt nach 20 Minuten ein, erreicht nach ein bis eineinhalb Stunden ihr Maximum und hält bis zu ca. sechs Stunden an. Die Resorption erfolgt fast so schnell wie bei intravenöser Verabreichung. Bei hoher Dosierung ist mit systemischen Wirkungen zu rechnen (Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen). Die Darreichung von „MINIMS“ wurde für den Gebrauch in der Klinik, in Polykliniken und in der Arztpraxis für alle die Anwendungen entwickelt, bei denen nicht regelmäßig Augentropfen verabreicht werden und es problematisch wäre, einen angebrochenen Flakon mit Augentropfen aufzubewahren. Die MINIMS weisen die folgenden Vorteile auf: steril zum Zeitpunkt der Verwendung keine Kreuzkontaminationen keine Konservierungsstoffe problemlos in der Anwendung 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Keine Daten vorhanden. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile 4/6 072017 Natriumedetat. Natriummetabisulfit. Gereinigtes Wasser. 6.2 Inkompatibilitäten Nicht zutreffend. 6.3 Dauer der Haltbarkeit Vor Öffnung: 15 Monate. Nach Gebrauch unverzüglich entsorgen. 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung Nicht über 25°C lagern und in der Originalverpackung aufbewahren um den Inhalt vor Licht zu schützen. Für einmalige Anwendung. Das Einzeldosisbehältnis muss nach dem Gebrauch unverzüglich entsorgt werden und darf nicht zwecks einer erneuten Verwendung bei späteren Anwendungen aufbewahrt werden. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses MINIMS und Stöpsel aus Polypropylen mit einem Inhalt von 0,5 ml. Jedes MINIMS wird einzeln in einem Polypropylentütchen verpackt. Verpackung zu 5 und 20 MINIMS. Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht. 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen. 7. INHABER DER ZULASSUNG Bausch&Lomb Pharma Bvd. Lambermont 430 1030 BRÜSSEL 8. ZULASSUNGSNUMMER BE097133 5/6 072017 9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG Datum der Erteilung der Zulassung: Datum der Verlängerung der Zulassung: 10. 01/11/1975 19/06/2009 STAND DER INFORMATION – BEGUTACHTUNG DES TEXTES Das Zulassungsdatum: 08/2017 6/6