Ofenstein C./Westphalen M. Prüfungswissen Heilpraktiker für Psychotherapie Reading excerpt Prüfungswissen Heilpraktiker für Psychotherapie of Ofenstein C./Westphalen M. Publisher: Elsevier Urban&Fischer Verlag http://www.narayana-verlag.com/b17079 In the Narayana webshop you can find all english books on homeopathy, alternative medicine and a healthy life. Copying excerpts is not permitted. Narayana Verlag GmbH, Blumenplatz 2, D-79400 Kandern, Germany Tel. +49 7626 9749 700 Email [email protected] http://www.narayana-verlag.com 125 10 Affektive Störungen (F3) Leseprobe von C. Ofenstein / M. Westphalen, „Prüfungswissen Heilpraktiker für Psychotherapie“ Herausgeber: Elsevier Urban & Fischer Leseprobe erstellt vom Narayana Verlag, 79400 Kandern, 126 10 Affektive Störungen (F3) 10.1 Übersicht Affektive Störungen sind durch eine krankhafte Veränderung der Affektivität (Stimmung), des Denkens und des Antriebs charakterisiert. Dabei bilden die Depression — diese gehört zu den häufigsten psychischen Störungen weltweit — und die Manie die beiden extremen Pole dieser Erkrankungen. Der Beginn der Episoden steht meist mit belastenden Ereignissen oder Situationen im Zusammenhang. Patienten mit organischen, bipolaren, manischen oder mittelgradigen bis schweren depressiven affektiven Störungen müssen zum Facharzt überwiesen werden. Eine begleitende Psychotherapie durch den Heilpraktiker ist in Einzelfällen möglich. Leichte depressive Störungen, Dysthymia und Zyklothymia können nach medizinischer Abklärung auch ausschließlich vom Heilpraktiker psychotherapeutisch betreut werden. 10.2 Einteilung und Klassifikation 10.2.1 Einteilung nach triadischem System Im traditionell deutschen Ansatz des triadischen Systems wurden die affektiven Störungen nach den drei großen Ursachengruppen unterteilt und man sprach in dem Zusammenhang von affektiven Psychosen: ■ exogene affektive Psychosen: Depressionen und Erkrankungen, die verursacht waren durch direkte/indirekte Schädigung des Gehirns z.B. — organische Depression durch direkte Schädigung infolge Schädel-Hirn-Trauma, Tumor, Alzheimer-Erkrankung — symptomatische Depression durch indirekte Schädigung infolge körperlicher Erkrankungen, wie z. B. AIDS, Stoffwechselerkrankungen, Störungen im Hormonhaushalt, Schilddrüsenerkrankungen — pharmakogene Depression durch Medikamente * endogene affektive Psychosen: gekennzeichnet durch phasenhaft auftretende Veränderung der Stimmungs- und Antricbslage; z. B. endogene Depressionen, endogene Manien, Zyklothymia * psychogene Depression: verschiedene Formen, nach Entstehungsursache benannt, z.B. reaktive Depression, Erschöpfungsdepression, neurotische Depression (Störung durch biografische Einflüsse wie reaktivierte frühkindliche Konflikte), affektive, zykloide, zyklothyme Persönlichkeitsstörung (Störung der Persönlichkeit) Merke Viele Prüfer benutzen als Referenzsystem noch das triadische System und legen Wert darauf, dass Sie exogene und endogene affektive Psychosen von psychogenen (speziell neurotischen) Depressionen unterscheiden können. Wichtig ist, dass Sie Patienten mit exogenen oder endogenen affektiven Psychosen auf jeden Fall zum Facharzt überweisen! 10.2.2 Unterscheidung Neurose und Psychose bei Depression Da das triadische System zwischen endogener Depression (Syn: affektive Psychose, Melancholie) und psychogener Depression (Syn: Dysthymia) unterscheidet, ergeben sich infolge der unterschiedlichen Ätiologie die Krankheitsbilder Psychose (endogen) und Neurose (psychogen). Leseprobe von C. Ofenstein / M. Westphalen, „Prüfungswissen Heilpraktiker für Psychotherapie“ Herausgeber: Elsevier Urban & Fischer Leseprobe erstellt vom Narayana Verlag, 79400 Kandern, 10.2 Einteilung und Klassifikation F3 Endogene Depression: Erkrankung mit wahrscheinlich körperlicher Ursache und konstitutioneller und genetischer Ursache (► Tab. 10.1) F4 Psychogene Depressionen: durch Persönlichkeitseigenschaften, Verhaltensweisen, biografische Faktoren und als Reaktion der Psyche auf belastende Umstände (psychoreaktiv, seelisch bedingt) hervorgerufen (► Tab. 10.1) 10.2.3 Klassifikation nach ICD-10 Affektive Störungen sind in der ICD-10 in der Gruppe F30—F39 (Nicht näher bezeichnete affektive Störung) verschlüsselt. Diese Gruppe (► Tab. 10.2) enthält Störungen, deren Hauptsymptome in einer Veränderung der Stimmung oder der Affektivität entweder zur Depression — mit oder ohne begleitende(r) Angst — oder zur gehobenen Stimmung (Manie) liegen. Diese Stimmungsdynamik wird meist von einer Veränderung des allgemeinen Aktivitätsniveaus begleitet. Die meisten anderen Symptome beruhen hierauf oder sind im Zusammenhang mit dem Stimmungs- und Aktivitätswechsel leicht zu verstehen. Die jeweiligen Unterziffern geben die Schwere der Erkrankung an (z.B. leicht, mittelgradig, schwer) und auch, ob jeweils psychotische Symptome bestehen oder nicht (► Tab. 10.2). Leseprobe von C. Ofenstein / M. Westphalen, „Prüfungswissen Heilpraktiker für Psychotherapie“ Herausgeber: Elsevier Urban & Fischer Leseprobe erstellt vom Narayana Verlag, 79400 Kandern, 127 128 10 Affektive Störungen (F3) 10.3 Diagnose- und Zeitkriterien Bei der Vielzahl an affektiven Störungen ist das Zeitkriterium von Störungsbildern ein maßgeblicher Aspekt zur Diagnosestellung und für die Differenzialdiagnose. 10.3.1 Manische Episode (F30) ■ Charakteristika: tritt auf zwischen dem 15. und 30. Lebensjahr oder während der späten Kindheit zwischen dem 7. und 8. Lebensjahr Leseprobe von C. Ofenstein / M. Westphalen, „Prüfungswissen Heilpraktiker für Psychotherapie“ Herausgeber: Elsevier Urban & Fischer Leseprobe erstellt vom Narayana Verlag, 79400 Kandern, 10.3 Diagnose- und Zeitkriterien Diagnose- und Zeitkriterien: - 1 Woche anhaltend - 1 Hauptsymptom + mindestens 3 Nebensymptome - bei Vorherrschen einer ausschließlich gereizten Stimmung sollten es mindestens 4 Nebensymptome sein Je nach Form der manischen Episode variieren die Symptome (► Tab. 10.3). 10.3.2 Bipolare affektive Störung (F31) * Charakteristika: manisch-depressive Krankheit, Psychose oder Reaktion; die beiden extremen Pole der Erkrankung manifestieren sich, jedoch mit vollständiger Besserung zwischen den Episoden; früher als Zyklothymie bezeichnet • Diagnose- und Zeitkriterien (► Tab. 10.4) Leseprobe von C. Ofenstein / M. Westphalen, „Prüfungswissen Heilpraktiker für Psychotherapie“ Herausgeber: Elsevier Urban & Fischer Leseprobe erstellt vom Narayana Verlag, 79400 Kandern, 129 Ofenstein C./Westphalen M. Prüfungswissen Heilpraktiker für Psychotherapie 288 pages, pb publication 2014 More books on homeopathy, alternative medicine and a healthy life www.narayana-verlag.com