Banken in der Ukraine drohen hohe Kreditausfälle

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Wirtschaft aktuell im Unterricht vom 03.03.2014
Banken in der Ukraine drohen hohe Kreditausfälle
1. Kompetenzen
Die Schülerinnen und Schüler sollen ...
1. die Auswirkungen der politischen Krise in der Ukraine auf die Landeswährung und die Finanzwirtschaft analysieren.
2. sich die Interdependenz der Handlungen der Akteure im Wirtschaftsgeschehen exemplarisch erschließen.
3. ermitteln, was unter einer Kapitalverkehrskontrolle verstanden wird
und welche Ziele im vorliegenden Fall mit ihrer Einführung verfolgt
werden.
2. Aufgaben
1.
Beschreiben Sie den aktuellen Status der politischen Krise in der Ukraine. Legen Sie dar, welche weiteren Eskalationen zu befürchten sind.
2.
Arbeiten Sie die Wirkungen der Krise auf den Kurs der Landeswährung
Hrywnaja heraus. Beschreiben Sie dessen aktuelle Entwicklung.
3.
Erläutern Sie die hieraus resultierenden Auswirkungen auf die in der Ukraine
agierenden Banken. Erschließen Sie sich die zu erkennenden Wechselbeziehungen zwischen den Handlungen der Unternehmen und Privaten Haushalte,
der Kursentwicklung und den Herausforderungen für Banken und Kreditinstitute.
4.
Erklären Sie anhand des vorliegenden Beispiels die Funktionsweise einer Kapitalverkehrskontrolle. Benennen Sie die mit ihr verfolgten Zielsetzungen.
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Wirtschaft aktuell im Unterricht vom 03.03.2014
Banken in der Ukraine drohen hohe Kreditausfälle
Der Verfall der Landeswährung Hrywnja wirkt sich katastrophal auf die
Fremdwährungskredite von Firmen und Privatleuten aus.
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Angesichts des Sturzflugs der ukrainischen Landeswährung Hrywnja blieb Kiews
Zentralbank jetzt nur noch ein Mittel: Durch die Einführung strikter
Kapitalverkehrskontrollen konnten die Zentralbanker den Absturz der eigenen
Währung zumindest vorübergehend stoppen. Doch die finanzwirtschaftliche Lage ist
auch für die Banken des Landes, darunter zahlreiche Töchter prominenter
ausländischer Institute, fatal.
Der Verfall der Landeswährung Hrywnja sorgt nicht zuletzt deshalb für
Alarmstimmung, weil viele ukrainische Firmen und Privatleute sich in ausländischen
Devisen verschuldet haben. Ihnen fällt es nun viel schwerer, die Darlehen
zurückzuzahlen - was die Zahl notleidender Kredite in den Bankbilanzen deutlich
nach oben treibt. Die Fremdwährungskredite beliefen sich zuletzt auf fast 30
Milliarden Dollar. Eine Abwertung der Landeswährung Hrywnja um zehn Prozent
führt nach Berechnungen der ukrainischen Notenbank zu einem Anstieg fauler Kredite
von einer Milliarde Dollar.
Am vergangenen Freitag zog die Notenbank die Notbremse und führte
Kapitalverkehrskontrollen ein. Die Abhebung von ausländischen Währungen wurde
im Rahmen von „temporären“ Kapitalmarktkontrollen weiter begrenzt. Das stützte die
Landeswährung. Sie legte um 7,5 Prozent auf 9,65 Hrywnja pro Dollar zu. „Die
Schwäche der Landeswährung verteuert die Fremdwährungsschulden in einem
denkbar ungünstigen Moment, da der Ablösetermin der staatlich garantierten Anleihen
des staatlichen Energieversorgers NAK Naftogaz Ukrainy näher rückt“, sagte Zoltan
Arokszallasi, Rentenresearch-Leiter der österreichischen Ersten Bank, dem
Handelsblatt. Um das ukrainische Bankensystem zu retten, sei eine prinzipielle
Entscheidung über ausländische Finanzhilfen „binnen vier bis acht Wochen“ fällig,
sagt Dmitri Sologub, Researchchef von Raiffeisen-Aval.
In den vergangenen Jahren haben sich bereits etliche Geldhäuser aus der nun von
Insolvenz bedrohten Ukraine zurückgezogen - vor allem nachdem im Herbst 2008 die
internationale Finanzkrise ihren Höhepunkt erreicht hatte. Erst vor elf Monaten
verkaufte die Erste Bank ihre Ukraine-Tochter. Die Commerzbank war diesen Weg
bereits im Sommer 2012 gegangen. […] Auch für einige russische Banken entstehen
Risiken. Sie waren zuletzt mit rund 28 Milliarden Dollar in der Ukraine engagiert, wie
die Ratingagentur Fitch schreibt. „Wir schätzen, dass Banken mit Staatsbezug den
Großteil davon halten“, so die Fitch-Experten. […]
Quelle: Atzler, E./Brächer, M./Brüggmann, M./Siebenhaar, H.-P., Handelsblatt, Nr. 043, 03.03.2014, 7
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