Arbeitslosigkeit, Interventionsmaßnahmen und psychische

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Arbeitslosigkeit und psychische Gesundheit
Seite 1
Arbeitslosigkeit,
Interventionsmaßnahmen und
psychische Gesundheit:
Ergebnisse einer
internationalen Metaanalyse
Karsten Paul
Universität Erlangen-Nürnberg
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Lehrstuhl für Psychologie, insb. Wirtschafts- und Sozialpsychologie
Arbeitslosigkeit und psychische Gesundheit
Seite 2
„Arbeit ist schwer, ist oft genug ein freudloses und
mühseliges Stochern; aber n i c h t arbeiten - das ist die
Hölle.“
Thomas Mann (1875-1955)
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Arbeitslosigkeit und psychische Gesundheit
Seite 3
Agenda
1.
Arbeitslosigkeit, Interventionsmaßnahmen und psychische
Gesundheit: Ergebnisse einer internationalen Metaanalyse
2.
Latente Funktionen der Erwerbsarbeit als Erklärung für die
psychischen Auswirkungen der Arbeitslosigkeit: Befunde
aus einer repräsentativen Bevölkerungsstichprobe
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Arbeitslosigkeit,
Interventionsmaßnahmen und
psychische Gesundheit: Ergebnisse einer
internationalen Metaanalyse
Karsten Paul & Klaus Moser
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Arbeitslosigkeit und psychische Gesundheit
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Psychologische
Arbeitslosigkeitsforschung –
zentrale Forschungsfragen
z
Existenz eines Zusammenhangs zwischen
Arbeitslosigkeit und psychischer Gesundheit?
z
Stärke des Zusammenhangs?
z
Stabilität des Zusammenhangs bei unterschiedlichen
sozioökonomischen Bedingungen? (Moderatoranalysen)
z
Kausalverhältnisse? Verändertes psychisches Befinden
Folge der Arbeitslosigkeit oder Gültigkeit anderer
Erklärungsmechanismen (z.B. Selektionseffekte)?
z
Wirksamkeit von Interventionsmaßnahmen?
z
(Erklärungsmechanismen?)
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Metaanalyse zu den psychischen Auswirkungen
von Arbeitslosigkeit
Vorgehen
1. Intensive Literaturrecherche nach Studien,
z
die Arbeitslose mit Erwerbstätigen vergleichen,
z
hinsichtlich der psychischen Gesundheit,
z
keine Stichprobe aus Grundpopulation von Patienten
medizinischer Einrichtungen,
z
Homogenität der Arbeitslosen-Stichprobe gewährleistet.
2. Standardisierung der Ergebnisse der Einzelstudien
z
Berechnung einer einheitlichen Effektstärke (Cohens d)
3. Statistische Weiterverarbeitung (Z.B. Berechung einer
mittleren Effektstärke, Moderatoranalysen etc.)
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Statistische Methoden
Effektstärkekoeffizient: Cohens d
(standardisierte Mittelwertsdifferenz)
d = MArbeitslose – MErwerbstätige / SDpooled
Metaanalytisches Integrationsmodell:
Modell zufallsvariabler Effekte (Raudenbush, 1994)
(konservativ im Sinne breiter Konfidenzintervalle, geringe Power,
hohe Generalisierbarkeit)
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Untersuchte Indikatoren psychischer
Gesundheit
z
Depressionssymptome (z.B. „Ich fühle mich
niedergeschlagen und schwermütig.“)
z
Angstsymptome (z.B. „Haben sie in letzter Zeit unter so
starker Ruhelosigkeit gelitten, dass sie nicht stillsitzen
konnten?“)
z
Psychosomatische Symptome (z.B. Kopfschmerzen,
Rückenschmerzen, Schwindelgefühle)
z
Emotionales Wohlbefinden (Lebenszufriedenheit,
momentane Stimmung)
z
Selbstwertgefühl (z.B. „Im Großen und Ganzen bin ich mit
mir zufrieden.“)
z
Gemischte psychische Symptome
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Verwendete Primärstudien
z
Querschnitt: 237 Untersuchungen (323 unabhängige
Stichproben)
z
Längsschnitt: 88 Untersuchungen
z
Insgesamt > 450 000 Untersuchungsteilnehmer
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Ort und Zeit der Untersuchungen
Veröffentlichungsjahr:
Untersuchungsort:
z
1963-1970: 2%
• Europa: 50%
z
1971-1980: 11%
• Nordamerika: 35%
z
1981-1990: 45%
• Australien / Neuseeland: 11%
z
1991-2000: 38%
• Asien: 4%
z
2001-2004: 4%
•Lateinamerika: 1%
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Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und
psychischer Belastung
0,9
0,8
Theorien der psychologischen
Arbeitslosigkeitsforschung
E ffektstärke
0,7
z
0,6
***
***
***
***
***
0,5
***
Jahodas
Modell der manifesten und latenten
0,4
der
Erwerbsarbeit
0,3
***
0,2
z
Bei positiven
Werten weisen
Arbeitslose ein
schlechteres
Funktionen
Befinden auf als
Erwerbstätige.
0,1
Fryers
Handlungsrestriktions-Ansatz
0
Ov
*** p<0,001
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A ll
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20
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79
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12
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(N =
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13
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28
85
0)
)
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Häufigkeit psychischer Störungen in
Prozentwerten
Erwerbstätige
16%
N = 74473
Arbeitslose
34%
N = 13388
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Moderatoreffekte (Soziodemographika)
Moderator
N
Beta
Anteil Frauen
302 / 271 -0.22*** / -.20***
Anteil gewerblich-technische
Berufe
148 / 131
0.10 / 0.19*
Dauer der
(Hoch)Schulausbildung
55 / 49
-0.13 / -0.17
Anteil Minderheitenangehörige
87 / 80
0.12 / 0.17+
Anteil Verheirateter
154 / 142
-0.02 / -0.01
Alter
307 / 276
-0.05 / 0.01
Erste Ziffer: Unkontrollierte Analyse; Zweite Ziffer: Analyse mit Kontrollvariablen
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Dauer der Arbeitslosigkeit und psychische
Belastung
0,9
0,8
0,7
Psychische Belastung
0,6
0,5
0,4
0,3
0,2
Unsichere Datengrundlage (nur wenige Studien verfügbar)
0,1
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42
Dauer der Arbeitslosigkeit (in Monaten)
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Arbeitslosigkeit
Inkongruenz,
Arbeitslosigkeit,
und psychischepsychische
Gesundheit
Gesundheit
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Moderatoren
Nachweisbare Moderatoreffekte:
z
Geschlecht: Bei Männern stärkerer Effekt als bei Frauen.
z
Beruflicher Status: Bei Personen mit gewerblich-technischen
Berufen stärkerer Effekt als bei Angehörigen von Büroberufen.
z
Dauer der Arbeitslosigkeit: zunächst starker Anstieg der
psychischen Belastung, Maximum bei 9 Monaten, dann leichte
Verbesserung, gefolgt von Stabilisierung auf niedrigem Niveau.
Noch unklarer Verlauf bei extrem langer AL-Dauer (>= 2,5 Jahre).
z
Bindung an die Erwerbsarbeit („employment commitment“): Starke
Bindung für Erwerbstätige positiv, für Arbeitslose negativ.
Keine Moderatoreffekte:
z
Zugehörigkeit zu Minderheit, Bildung, Partnerschaft, Alter, Alter der
Studie.
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*** p<.001
** p<.01
* p<.05
0,5
0,58
**
0,55
0,46
0,49
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K u l tu r
i n d i v i d u a l i s ti s c
*
K u l tu r
k o l l e k ti v i s ti s c h
0,48
H o h e A l o -Q u o te
0,57
G e rin g e A lo Q u o te
0,62
A l o -S y s te m
r e s tr i k ti v
0,49
A l o -S y s te m
g ro ß z ü g ig
0,6
U n g le ic h h e it
g r o ß (G i n i )
***
U n g le ic h h e it
k l e i n (G i n i )
0,7
A rm e L ä n d e r
(B I P )
R e ic h e L ä n e r
(B I P )
E ffe k ts tä rk e
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Seite 16
Moderatoreffekte auf Länder-Ebene
0,8
0,55
0,5
0,4
0,3
0,2
0,1
0
Arbeitslosigkeit und psychische Gesundheit
Seite 17
Moderatoreffekte auf Länder-Ebene
Moderatoreffekte:
z
Niveau der ökonomischen Entwicklung (BIP, HDI): Stärkere negative
Effekte der Arbeitslosigkeit in weniger entwickelten Ländern.
z
Ungleichheit der Einkommensverteilung (Gini, Prozentsatz Armut):
Stärkere negative Effekte in Ländern mit höherer Ungleichheit.
z
Großzügigkeit des Arbeitslosenunterstützungssystems: Stärkere
negative Effekte in Ländern mit wenig großzügigen
Unterstützungssystemen.
Keine Moderatoreffekte:
z
Günstigkeit der Arbeitsmarktes (Alo-Quote, LMSI), kollektivistische
vs. individualistische Kultur
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Kausalität: Längsschnitteffekte bei Erwachsenen
0,06 ***
erwerbstätig - erwerbstätig
-0,03
arbeitslos - arbeitslos
*** -0,19
erwerbstätig - arbeitslos
0,35 ***
arbeitslos - erwerbstätig
-0,5
-0,4
-0,3
-0,2
-0,1
0
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
Effektstärke
Positive Werte bedeuten eine Befindensverbesserung von ersten zum zweiten Messzeitpunkt, negative Werte eine Befindensverschlechterung
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Seite 19
Längsschnitteffekte bei Jugendlichen
0,15
Schüler - Schüler
***
0,41
Schüler - erwerbstätig
-0,1
Schüler - arbeitslos
-0,5
-0,4
-0,3
-0,2
-0,1
0
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
Effektstärke
Positive Werte bedeuten eine Befindensverbesserung von ersten zum zweiten Messzeitpunkt, negative Werte eine Befindensverschlechterung
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***
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Natürliche Experimente:
Fabrikschließungsstudien
Mittlerer Effekt bei
z
Fabrikschließungsstudien:
d = 0.38***
z
sonstigen Studien:
d = 0.52***
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Selektionseffekte: Querschnittvergleiche bei T1
0,6
0,5
Effektstärke
0,4
0,23 ***
0,3
0,15 ***
0,2
0,08 ***
0,1
Positive
Werte
bedeuten,
dass spätere
Arbeitslose
bei T1 ein
schlechteres
Befinden
aufweisen als
spätere
Erwerbstätige
0
kontinuierlich
zukünftige Arbeitslose Schüler, die arbeitslos
Arbeitslose vs.
vs. kontinuierlich
werden vs. Schüler, die
zukünftige
Erw erbstätige (T1 alle Stellen finden (T1 alle
Wiederbeschäftigte (T1
erwerbstätig)
Schüler)
alle arbeitslos)
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Wirksamkeit von Interventionen:
Veränderungen der psych. Gesundheit bei kontinuierlich Arbeitslosen
0,35
***
Intervention
-0,03
Keine Intervention
-0,5
-0,4
-0,3
-0,2
-0,1
0
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
Effektstärke
Positive Werte bedeuten eine Befindensverbesserung von ersten zum zweiten Messzeitpunkt, negative eine Befindensverschlechterung
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Interventionsstudien: Stabilität der Effekte
über die Zeit
Moderatorwirkung des Zeitraums bis zur
Zweitmessung: Beta = -.74***
(Zeit zwischen Intervention und zweiter Messung der psych.
Gesundheit: 1 - 12 Monate)
Æ Positive
Interventionswirkung instabil, deutliches
Nachlassen innerhalb eines Jahres
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Fazit
z
Arbeitslosigkeit geht mit deutlichen Einschränkungen der
seelischen Gesundheit einher.
z
Die negativen Effekte der Arbeitslosigkeit variieren zwischen
verschiedenen Ländern und verschiedenen
Bevölkerungsgruppen.
Moderatoren sind:
Geschlecht,
Art des zuvor ausgeübten Berufes,
Dauer der Arbeitslosigkeit,
ökonomischer Entwicklungsstand des Landes,
landesbezogene Einkommens(un)gleichheit,
Großzügigkeit des Arbeitslosenunterstützungssystems.
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Fazit
z
Längsschnittliche Ergebnisse belegen, dass Arbeitslosigkeit
nicht nur mit eingeschränkter seelischer Gesundheit
einhergeht, sondern diese auch verursacht.
z
Gesundheitsbezogene Selektionseffekte auf dem
Arbeitsmarkt lassen sich nachweisen, fallen aber schwach
aus.
z
Interventionsmaßnahmen beeinflussen die psychische
Gesundheit Arbeitsloser positiv, aber nicht dauerhaft.
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Latente Funktionen der
Erwerbsarbeit in einer
repräsentativen Stichprobe der
deutschen Bevölkerung
Karsten Paul & Bernad Batinic
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Arbeitslosigkeit
Inkongruenz,
Arbeitslosigkeit,
und psychischepsychische
Gesundheit
Gesundheit
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Jahodas Modell der manifesten und latenten
Funktionen der Erwerbsarbeit (Jahoda, 1983)
z
Manifeste Funktion: Gelderwerb
z
Fünf latente Funktionen:
(1) Zeitstruktur
(2) Sozialkontakt
(3) Teilhabe an kollektiven Zielen
(4) Status und Identität
(5) Regelmäßige Tätigkeit /
Aktivität
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Arbeitslosigkeit
Inkongruenz,
Arbeitslosigkeit,
und psychischepsychische
Gesundheit
Gesundheit
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Jahodas Modell der manifesten und latenten
Funktionen der Erwerbsarbeit (Jahoda, 1983)
z
Latente Funktionen entsprechen tiefverwurzelten psychischen
Bedürfnissen.
z
Mangelnder Zugang zu den latenten Funktionen Æ psychische
Problemen.
z
Moderne Gesellschaft: Erwerbsarbeit einzige Institution, die
alle fünf latenten Funktionen in ausreichendem Ausmaß
bereitstellt.
z
Bei Arbeitslosigkeit Deprivation hinsichtlich der latenten
Funktionen.
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Modell der manifesten und latenten Funktionen
der Erwerbsarbeit
Zeitstruktur
Sozialkontakt
Erwerbsarbeit
Kollektive Ziele
Psychische
Gesundheit
Status
Aktivität
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Seite 30
Stichprobenziehung
z
Repräsentative Stichprobe der deutschen
Bevölkerung (in Zusammenarbeit mit GFK)
z
Face-to-Face-Befragung
z
n = 998
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Zusammenhänge zwischen den JahodaFunktionen und der psychischen Gesundheit
Funktion der
Erwerbsarbeit
Bivariate
Korrelation
Beta
Zeitstruktur
.18**
.03
Sozialkontakt
.27**
.09**
Kollektive Ziele
.23**
.00
Status
.50**
.31**
Aktivität
.18**
.00
Finanzielle Situation
.45**
.24**
(R2=.30)
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Unterschiede zwischen verschiedenen
Erwerbsstatus-Gruppen
Funktion der
Erwerbsarbeit
Erw. vs.
Non-Erw.
Sig. Gruppenunterschiede
(Auswahl)
Zeitstruktur
d = 0,89**
VZ, TZ, (Azubis) > Hausfrauen,
Alos, Rentner
Sozialkontakt
d = 0,69**
Azubis, Studis, VZ, (TZ) >
Hausfrauen, Rentner, Alos
Kollektive Ziele
d = 0,81**
VZ, (Azubis), TZ, > Hausfrauen,
Studis, Rentner, Alos
Status
d = 0,22**
Azubis, Hausfrauen, VZ, TZ,
Rentner, Studis, > Alos
Aktivität
d = 0,96**
VZ, (TZ) (Azubis) > Hausfrauen,
Studis, > Alos, Rentner
Finanzielle Situation
d = 0,11+
Hausfrauen, Rentner, VZ, TZ >
Studis, Alos
Psychische
Gesundheit
d = 0,18**
VZ > Alos
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Seite 33
Fazit
Wichtige Aspekte von Jahodas Modell bestätigt:
z
Zusammenhang zwischen latenten Funktionen und psych.
Befinden in der Allgemeinbevölkerung nachweisbar.
z
Erwerbstätige berichten im Vergleich zu allen Gruppen von
Nicht-Erwerbstätigen besseren Zugang zu den latenten
Funktionen.
Wichtiger Nebenbefund:
z
Arbeitslose haben meist besonders schlechten Zugang
(teilweise sig. schlechter als andere Nicht-Erwerbstätige).
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Seite 34
Konsequenzen für Interventionsmaßnahmen:
z
Interventionen haben auch bei scheinbarem „Mißerfolg“
(hinsichtlich Wiederaufnahme von Arbeit) positive
Auswirkungen auf die psychische Gesundheit.
z
Bisher psychische Stabilisierung durch
Interventionsmaßnahmen instabil. Dauerhafte Stabilisierung
als explizites Interventionsziel formulieren.
z
Interventionsmaßnahme zielgerichtet so gestalten, dass guter
Zugang zu den latenten Funktionen gewährleistet.
z
Zugang zu den latenten Funktionen auch außerhalb der
Intervention anstreben.
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Seite 35
Vielen Dank!
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