Neurobiologie Naturwissenschaften NEUROrubin 2003 Räume der Begegnung: Wo Nervenbahnen entstehen, wachsen und sich verändern A. Faissner Wie der Schlussstein eines Gewölbes bildet ein sechsarmiges Molekül den Dreh- und Angelpunkt im extrazellulären Raum zwischen den Nervenzellen. Mit „stop- and goSignalen“ beschleunigt es das Wachstum, baut Barrieren oder steuert Wanderungsprozesse. Ließe sich der molekulare Alleskönner medizinisch nutzen, dann könnten durchtrennte Nervenzellen wieder wachsen oder Stammzellen gezielt entwickelt werden. D as Nervensystem der Säuger be steht aus einer unvorstellbar großen Zahl von Nervenzellen (Neuronen), die über vielfältige Verbindungen miteinander verknüpft und in eine strukturierte Umgebung von Stützzellen (Gliazellen) eingebettet sind. Beim Menschen rechnet man mit 10 12-13 Neuronen, 10 15-16 Synapsen (Verschaltungen) und 10 13-14 Gliazellen. Damit überstei- Prof. Dr. Andreas Faissner, Zellmorphologie und molekulare Neurobiologie, Fakultät für Biologie gen die Zellen des Nervensystems die auf 30 000 bis 40 000 geschätzte Zahl humaner Gene um das zehn Milliardenfache. Wie wird ein solches System höchster Komplexität durch eine vergleichsweise beschränkte Zahl von Genen gesteuert, so dass es entstehen, sich selbst organisieren, stabilisieren und sich während der Lebenszeit eines Organismus verändern kann? Diese Frage auf der Ebene der Einzelzelle und der neuronalen Netze zu klären, ist heute das zentrale Thema der Entwicklungsneurobiologie. Ausgangspunkt für die Entstehung des Nervensystems ist eine Vielzahl undifferenzierter neuraler Vorläuferzellen, die sich in genau festgelegten Entwicklungsphasen bilden und zu neuroanatomischen Subsystemen ordnen. Zwei Grundprinzipien ermöglichen diese bemerkenswerte Leistung, die heute zahlreiche wissenschaftliche Projekte weltweit durchdringen und miteinander verzahnen: Integration durch Interaktion. Die Wechselwirkungen gehen von Signalen während der frühen Embryonalentwicklung aus, die die Vorläuferzellen für bestimmte Entwick- 39 Neurobiologie Naturwissenschaften NEUROrubin 2003 Abb. 2: Die sternförmigen Astrozyten sind im Gewebeschnitt angefärbt. lungsbahnen programmieren. Wenn Nerven- und Stützzellen ihre Plätze eingenommen und ihre jeweiligen Merkmale ausgebildet haben, steuern spezielle Moleküle das weitere Geschehen: Sie ermöglichen erst, dass sich Nervenzellen erkennen oder in der jeweiligen Umgebung zurecht finden können. Besonders kritisch sind diese Moleküle bei der Ausbildung von Nervenzellververbindungen - den sog. Axonen (Abb. 3). Darin unterscheidet sich das Nervensystem von jedem anderen Gewebe des Körpers. Nervenzellen werden in dichter Packung von Gliazellen umgeben. Diese sternförmigen Gebilde, sog. Astrocyten (s. Abb. 2), übertreffen die Zahl der Neuronen um das zehnfache und übernehmen wichtige Funktionen im Zentralnervensystem. Sie kontrollieren z.B. die extrazelluläre Konzentration von Salzen oder den gerichteten Transport von Stoffen aus den Blutgefäßen des Nervensystems zur Nervenzelle. Sie spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung des Zentralnervensystems (ZNS): So bilden sie Leitschienen, auf denen Nervenzellen wie kleine Züge in ihre Zielgebiete ziehen. Sie lenken die beweglichen, aktiv wandernden Wachstumskegel der Axone (s. Abb. 4) an den vorgesehenen Platz, indem sie das Richtungswachstum unterstützen oder vorübergehend durch Gewebebarrieren blockieren (Abb. 5). Vermutlich tragen Astrocyten auf diese Weise dazu bei, dass sich Muster und Strukturen im ZNS stabilisieren. Wie aber regulieren die Astrocyten diese Entwicklung des Nervensystems? Sie bilden sog. astrogliale Makromoleküle, die das Verhalten der axonalen Wachstumskegel beeinflussen. Unsere Untersuchungen zeigen, dass ganze Familien dieser Makromoleküle in den Raum zwischen den Zellen (extrazellulärer Raum) abgegeben werden, der während der Phase der Gewebsorganisation noch bis zu 30 Prozent des ge- Abb. 3: Typische Nervenzelle des Zentralnervensystems von Säugern. Die Zelle ist polarisiert: Die Dendriten (oben) nehmen Informationen auf, die zunächst über das Axon und dann an den Synapsen zur nächsten Zelle weitergeleitet werden. Abb. 4: Der Wachstumskegel: Im der videomikroskopischen Zeitraffer-Aufnahme wächst das Axon an der Spitze des Wachstumskegels mit ca. 50 µm pro Stunde. Der Wachstumskegel erkundet die Umgebung und trifft Richtungsentscheidungen. 40 samten Volumens des Zentralnervensystems ausmacht. Bisher ist wenig darüber bekannt, wie dieser Raum strukturiert wird. Für andere Gewebe außerhalb des Nervensystems konnte nachgewiesen werden, dass spezialisierte makromolekulare Systeme darin eine Schlüsselrolle einnehmen. Die in den Neurobiologie Naturwissenschaften NEUROrubin 2003 extrazellulären Räumen des Nervensystems vorhandenen Makromoleküle lassen ebenfalls eine solche Bedeutung vermuten. Zunächst haben wir herausgefunden, dass einzelne Makromoleküle, wie z. B. das Tenascin-C (lat. tenere: halten, nascere: geboren werden), das Der therapeutische Ansatz: Mobile Organelle im Visier Das Axon besitzt an seinem wachsenden Ende eine mobile Organelle, den Wachstumskegel, der aktiv die Gewebeumgebung durchstreift, Steuerungssignale abliest und umsetzt (s. Abb. 4). Dazu bedient sich der Wachstumskegel spezialisierter Rezeptoren, die komplementäre Signale erkennen. Das können lokale, z.B. an Zelloberflächen oder den Zellumgebungsraum gebundene oder über Entfernungen wirkende Signale sein. Ihre Wirkung betreffend unterscheidet man anziehende, wachstumsfördernde von hemmenden Signalen. Hemmende Signale bewirken den Kollaps des Wachstumskegels, ein spektakuläres Phänomen, das sich auch in der Kulturschale nachvollziehen lässt. Sowohl für die Stoffkategorien als auch für die Wirkungsmechanismen sind mehrere Genfamilien gefunden worden, die bis zu 50 verschiedene Gene mit ähnlichen Wirkungen umfassen. Diese schließen mehrere Familien sog. Zelladhäsionsmoleküle ein sowie spezielle Signalmoleküle, die Semaphorine. Die Umsetzung der Signale in gerichtetes Wachstum erfolgt im Wachstumskegel, die entsprechenden Signalverarbeitungswege werden derzeit weltweit erforscht. Ein Fernziel besteht darin, die Signalprozesse zu definieren und pharmakologisch so zu beeinflussen, dass der Wachst u m s kegel in Regenerationssituationen Hindernisse überwinden kann. info Wachstumsverhalten der Axone beeinflussen. Dabei scheint Tenascin-C sehr ambivalente Funktionen zu vermitteln, denn in bestimmten Situationen fungiert es als Barriere oder Grenzmolekül im Nervengewebe, in anderen beschleunigt es als homogenes Wachstumssubstrat das Wachstumsverhalten von Axonen erheblich. Schließlich aktiviert Tenascin-C auch die Zellbindung und steuert Wanderungsprozesse. Bei multifunktionalen Molekülen sind häufig strukturelle Einheiten (Kassetten) des Moleküls für einzelne Funktionen verantwortlich. Es gelang uns tatsächlich, diesen verschiedenen Kassetten oder Modulen des TenascinC hemmende („stop!“) und stimulierende („go!“) Signale für das Wachstum der Axone zuzuschreiben (s. Abb.6 a, b). Diese Beobachtungen legen nahe, dass Nervenzellen über spezialisierte Rezeptoren auf die unterschiedlichen Bereiche des Makromoleküls reagieren. Unsere Hypothese bestätigte sich: Das „go“-Signal für axonales Wachstum wird durch das Neuron mit Hilfe eines spezialisierten Adhäsionsproteins (Contactin) vom Tenascin-C abgelesen und umgesetzt. Hierbei dient Contactin als eine Art Fühler, der die Wachstumsgeschwindigkeit des Wachstumskegels über interne Signalumsteuerungsprozesse reguliert (Schema, Abb. 7). Wir werden nun die Sequenz der Aminosäuren, d.h. die Bausteine der Eiweiße bestimmen, aufgrund derer sich die beteiligten Proteine von Tenascin-C und Nervenzelle erkennen. Damit wird es auch möglich werden, die Sequenz für das „go!“-Signal zu isolieren und in gereinigter und konzentrierter Form in künstliche Transportvehikel einzubauen. Ziel ist es, diese das Wachstum stimulierenden Bereiche gezielt in die Nähe verletzter Nerven zu bringen, um dort im Wachstumskegel den Regenerationsprozess in Gang zu setzen. Dieser Weg ist schon deshalb sinnvoll, weil das „go!“Signal in einem Abschnitt (Kassette) des Tenascin-C lokalisiert wurde, der nicht in allen seinen molekularen Varianten vorkommt. Abb. 5: „Grenzen“ im Gewebe: Die Aufsicht auf den somatosensorischen Kortex zeigt, dass Tenascin-C in diskreten, „grenzartigen“ Verläufen auftreten kann. Diese sog. „Boundaries“ sind transient, im erwachsenen ZNS wird Tenascin-C nur in Spuren freigesetzt. Die umgrenzten Felder haben einen Durchmesser von 0,2-0,3 mm . Abb. 6: „Go“-Signale für das Axon Eine embryonale Nervenzelle bildet auf einem Tenascin-C-Substrat innerhalb von 24 Stunden ein beachtliches Axon (oben: „go-Signal“). Auf dem neutralen Kontrollsubstrat ist das Wachstum vergleichsweise bescheiden (unten). 41 Neurobiologie Naturwissenschaften NEUROrubin 2003 handen. Bei Verletzungen oder krankhaften Prozessen tritt es dann plötzlich wieder auf, z.B. in Hirntumoren. Auch das könnte ein Anzeichen dafür sein, dass Tenascin-C in Regenerationsprozesse des Nervensystems einbezogen ist. Interessante Perspektiven für die Prognose oder Diagnostik eröffnen sich, wenn es gelänge, das Auftreten bestimmter Varianten des Makromoleküls im Blut bestimmten Erkrankungen zuzuordnen. Bis heute gelten durchtrennte Nervenverbindungen als nicht wieder herstellbar, wie z.B. im Falle von Querschnittlähmungen. Wenngleich Nervenzellen das Potenzial besitzen, unterbrochene Verbindungen wieder aufzubauen, verhindern dies Barrieren, die sich den Wachstumskegeln in den Weg stellen (Abb. 10). Solche Hindernisse für die Regeneration bilden Astrozyten, die in der Umgebung von Wunden die sog. astrogliale Narbe aufbauen. Tenascin-C kommt in diesen Narben in hoher Konzentration vor und scheint die Bildung von Barrieren zu unterstützen, wie Experimente an Mikroläsionen nahe legen (Abb. 11). Hier könnte die integrative Funktion des Tenascin-C bei der Organisation übergeordneter Matrixstrukturen dazu Abb. 7: Fühler für Tenascin-C: Das Tenascin-C-Hexamer reagiert mit zellulären Rezeptoren. Diese steuern durch Signalübertragung das Verhalten des Wachstumskegels. schaften unterschiedlicher Gebiete des Strukturkassetten, die für die StiNervensystems durch bestimmte Varimulation des Wachstums entscheidend anten des Makromoleküls festgelegt sind, unterliegen einem speziellen werden. Auch das Wachstum der Axone Verarbeitungsprozess – dem sog. alterkönnte bevorzugt durch einzelne Varinativen Spleißen. Dabei werden quasi anten gesteuert werden, wie wir für aus der Blaupause für das Eiweiß beTenascin-C in der Kulturschale belegen stimmte Stücke herausgeschnitten bzw. konnten. ausgetauscht, bevor der Bauplan durch Tenascin-C besteht aus sechs Undie Boten-RNA im Zellplasma in Eitereinheiten, die sich zu einer sechsweiße umgesetzt wird. Auf diese Weise armigen Gestalt verbinden (Abb. 9). wird immer gerade die Serie funktioDamit könnte Tenascin-C ein Integraneller Kassetten des Tenascin-C bereit tor des extrazellulären Raumes sein, gestellt, die zum jeweiligen Zeitpunkt der mit Bestandteilen in diesem Raum benötigt wird. Wenn jede dieser Kassowie mit Rezeptoren auf den Zellsetten frei austauschbar wäre, ergäbe oberflächen in Verbindung steht. Das sich eine Gesamtzahl möglicher KomMolekül bildet dann wie der Schlussbinationen von 2 n (n: Zahl alternativ stein eines Gewölbes den Dreh- und gespleißter Kassetten). Im Tenascin-C Angelpunkt der Matrixarchitektur. Es der Maus finden wir sechs Kassetten, wird während der Entwicklung verfür den Menschen wurden neun bemehrt gebildet, dagegen ist es später schrieben. Damit sind bei der Maus im Gewebe so gut wie nicht mehr vortheoretisch 64 Kombinationen möglich und 512 beim Menschen. Im Nervensystem der Maus haben wir mehr als dreißig Varianten des Tenascin-C zu bestimmten Abb. 8: Zeitpunkten der Entwicklung Kombinatorik der Kassetnachgewiesen (s. Abb. 8). ten: Tenascin-C besteht aus Die Kombinationen kommen Strukturmodulen. Die gelb mit unterschiedlicher Häuhervorgehobenen Kassetten figkeit vor, was dafür können in verschiedenen spricht, dass ihr Entstehen Kombinationen auftreten, gezielt reguliert wird. sodass eine Vielfalt von VaDiese Variabilität des rianten ausgehend von eiTenascin-C eröffnet interesnem Gen gebildet sante Perspektiven. So ist werden kann. vorstellbar, dass die Eigen- 42 Neurobiologie Naturwissenschaften NEUROrubin 2003 Abb. 9: Molekulare Tentakel: Tenascin-C-Monomere lagern sich zu Hexameren mit der typischen, sechsarmigen Gestalt zusammen, die mit dem Elektronenmikroskop sichtbar gemacht werden können. (Durchmesser: etwa 140 nm). beitragen, eine undurchdringliche extrazelluläre Struktur aufzubauen, die intaktes Gewebe gegen Wundregionen abgrenzt. Eine sinnvolle Funktion verkehrt sich in ein Regenerationshindernis. Wenn wir die Bauprinzipien der Barrieren entschlüsseln, könnte das zu Strategien führen, mit denen sich die Matrixarchitektur destabilisieren lässt. Eine Regeneration könnte dann möglich sein. Dabei ist entscheidend, ob wir Varianten des Tenascin-C finden, die Kassetten mit speziellen „stop“-Signalen für das Axonwachstum aufweisen. Schließlich zeichnet sich ausgehend von Tenascin-C in jüngster Zeit eine aufregende Perspektive ab. Das Makromolekül tritt verstärkt in jenen Regionen des Nervensystems auf, in denen sich Zellen aktiv vermehren. Dort findet man während der Entwicklung neurale Stammzellen, die auch in bestimmten Gebieten des ausgewachsenen Nervensystems gebildet werden. Diese sog. subventrikuläre Zone ist ebenfalls mit Tenascin-C angereichert. Wir haben daraufhin ein Projekt in Angriff genommen, das die Rolle der extrazellulären Matrix für die Stammzellentwicklung und -Differenzierung klären soll. Es stellt sich die Frage, ob Tenascin-C als Integrator dieser Matrix-Architekturen vielleicht auch ein geeignetes Milieu gestalten kann, indem sich bevorzugt Stammzellen bilden und reifen. Dabei ist von besonderem Interesse, welche Signale das Makromolekül an die Stammzellen weitergibt und wie diese im Zuge ihrer Differenzierung umgesetzt werden. So scheint Tenascin-C die Stammzellpopulation, ihre Vermehrung und ihre Sensitivität für bestimmte Wachstumsfaktoren zu regulieren. Ob diese Mechanismen in erster Linie das Wachstum oder den natürlichen Zelltod der Stammzellen betreffen, ist Gegenstand weiterer Forschungen. Doch es ist bereits erkennbar, dass Tenascin-C die Entwicklung von Vorläuferzellen für die Myelinbildung zwar fördert – deren Einwanderung in bestimmte Territorien aber verhindern kann. Das Myelin bildet die Umhüllung der Nervenfasern, die sog. Myelinscheide, die z.B. bei der Multiplen Sklerose zerstört ist. Auch hier zeigt sich wieder die Ambivalenz dieses Makromoleküls, die bei einem therapeutischen Einsatz ein sehr gezieltes Vorgehen voraussetzen würde. Der neurale Extrazellulärraum kann damit nicht mehr als ein gestaltloser, mit Flüssigkeiten und Salzen angefüllter Hohlraum gelten, sondern ist ein Abb. 11: „Stop“-Signale für Axone: Explantate des Spinalganglions bilden auf „günstiger“ Extrazellulärmatrix ein reichhaltiges Geflecht von Axonen (oben). Die Zugabe eines Inhibitors unterdrückt das Wachstum der Axone nahezu vollständig (unten). Die Arbeitsgruppe charakterisiert Inhibitoren, die vermutlich die Regeneration des ZNS nach Läsion verhindern. The role of TN-C for development and regeneration of the nervous system Abb. 10: Bringt man Tenascin-C in Streifen von 50 µm Breite auf ein Kultursubstrat auf (rot gefärbt) und gibt Kleinhirnexplantate (gelbe Färbung) dazu, dann bevorzugen die Axone das Alternativsubstrat - es bilden sich „Grenzen“. durch spezialisierte Moleküle hochstrukturiertes Mikromilieu. Dieses Milieu könnte entscheidende Prozesse bei der Bildung, Umbildung und der Regeneration des Nervensystems beherbergen. Unser Ziel ist es, die unsichtbaren und höchst dynamischen Strukturen molekular aufzuklären und abzubilden. Glycoproteins and proteoglycans of the extracellular matrix mediate astrocyte functions during central nervous system formation. Tenascin-C glycoproteins (TN-C) are transiently expressed by astroglia during CNS development and occur in a large number of isoforms due to combinatorial rearrangement of fibronectin-type-III domains. Distinct modules of TN-C contain binding sites for various receptors and are involved in neuron binding, neuron migration and neurite outgrowth and guidance. The roles of TN-C for development, regeneration and the biology of neural stem cells are being discussed. abstract 43