03 Mikrobiologie

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Mikrobiologie
(griechisch: Mikros = klein; bios = Leben)
Was is‘n das??
~ ist die Lehre von den Kleinstlebewesen (Mikroorganismen).
Das Wissen von der Mikrobiologie gehört mit
der Hygiene als biologische Grundlage
zusammen!
Die Mikroorganismen (Mikroben) werden eingeteilt
in:
1.) Bakterien
2.) Viren
3.) Pilze
4.) Protozoen (tierische
Einzeller)
Die Mikroorganismen (= Kleinstlebewesen, ugs.
‚Mikroben‘) kommen überall in der Natur vor:
also in der Luft, im Wasser, am Boden, in der Erde
und an und in jedem Lebewesen.
Auch beim Menschen findet man sie auf der Haut,
in den Haaren, auf den Schleimhäuten, im Darm
und in den Organen (exokrine Drüsen).
Die Mehrzahl der Mikroorganismen ist apathogen
(nicht krankmachend) und bilden mit dem Körper
eine Symbiose
(=eine voneinander abhängige
Lebensgemeinschaft - Körper und
Mikroorganismen sind von gegenseitigem
Nutzen!).
[z.B.: im Darm oder Putzerfische]
Parasiten (Schmarotzer, Mitesser) sind Lebewesen, die nur auf
Kosten eines anderen Lebewesens (als Wirt) leben.
pathogen: krankmachend
apathogen: nicht krankmachend
Kontamination: Besiedelung, Behaftung von und
mit Schadstoffen
invasiv: in das Gewebe eindringen, in den Körper
eindringen, durch Gewebe stechen oder
schneiden. (nichtinvasiv – minimalinvasiv)
Symbiose: ist das Zusammenleben von einander
abhängiger Lebensgemeinschaften - Körper und
Mikroorganismen sind von gegenseitigen Nutzen!
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Parasiten: sind Lebewesen, die auf Kosten von
anderen Zellen leben, sie ausnützen Schmarotzer oder Mitesser!!
Inkubationszeit: ist die Zeit, die vom Eindringen
eines pathogenen Keimes bis zum Ausbruch der
Krankheit vergeht.
Bakterien: sind einzellige Mikroorganismen, die
sich durch Zellteilung vermehren und einen
eigenen Stoffwechsel haben.
Die Zahl der pathogenen Mikroben ist relativ gesehen eher
gering.
Nach der Kontamination (=Besiedlung) von Oberflächen mit
Schadstoffen oder Mikroben, z.B. von der Haut,
Gerätschaften, Böden, Griffe usw. Sie können in den Körper
eindringen (invasive pathogene Erreger). Sie sind die Erreger
von Infektionskrankheiten!
Nach einer sog. Inkubationszeit* können sie eine Infektionskrankheit verursachen:
wenn eine Immunabwehr des Körpers gegen diesen
Erreger nicht vorhanden ist,
die Immunabwehr geschwächt oder
zu gering ist.
* Inkubationszeit ist die Zeit, die vom Eindringen der
pathogenen Keime bis zum Ausbruch der Krankheit vergeht.
Erste Erregergruppe, die in der Mikrobiologie eine Rolle
spielen:
Die Bakterien:
Sie sind einzellige Mikroorganismen, die sich durch
Zellteilung vermehren. Sie haben einen eigenen
Stoffwechsel und sind auf Nährböden züchtbar.
Die Vermehrung geschieht durch Zellteilung!
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Aufbau:
Die Bakterien sind ggfls. von einer Kapsel, der
Zellwand und der Zellmembran umgeben. Die
Zellwand gibt Form und Stabilität, die Zellmembran
ist für den Stoffwechsel zuständig. Die Kapsel, falls
vorhanden, geben weiteren Schutz.
kettenförmige DNA
Plasma
Zellkern
(fakultativ)
Bakterien sind eigenständige Kleinstlebewesen, besitzen
keinen Zellkern, die DNA ist im Plasma kettenförmig verteilt!
DNA =
Des-oxy-ribo-nuclein-säure (acid)
Nur pflanzliche und tierische Zellen besitzen einen Zellkern
Zellkern!
Viele Bakterien können sich aktiv mit Hilfe von kleinen
Fortsätzen (Geißeln) fortbewegen.
Beispiel von Geißeln bei anderen Zellen: Spermazellen
Stäbchen mit
Geißeln
Einzelne Bakterien sogenannte Bazillen, können
widerstandsfähige Dauerformen gegen ungünstige
Umweltbedingungen (z.B. Kälte, Hitze, Austrocknung) bilden.
Diese Bazillen nennt man:
Sporen
Bakterien, die Sporen bilden können, nennt man
Bazillen
(gefährlichste Art in der Praxis: Milzbrandsporen = Anthrax)
3
Sämtliche gebrauchten Instrumente müssen vor dem
Sterilisieren gründlich von allen groben und feinen
sichtbaren Verunreinigungen befreit werden. (Bürsten,
usw.)
Dies muss geschehen, weil in Resten auf den
Instrumenten Bazillen + Sporen vorhanden sein
können, die die Sterilisation überleben können!!!
Die Bakterien werden eingeteilt nach:
•Größe und Form
•Beweglichkeit
•Stoffwechseleigenschaften
•Verhalten beim Anfärben mit Farbstoffen
•Wachstumsverhalten auf künstlichen Nährboden
(Kulturen)
Größe und Form + Beweglichkeit:
• kugelförmige Bakterien (Kokken)
• stäbchenförmige
Bakterien
• spiralförmige
Bakterien
(Spirochäten)
Staphylokokken:
Diese gehören
zu den
•Bakterien mit
fester Zellwand,
•sind aerob und
anaerob
(fakultativ)
•gram-positiv
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Was sind
Staphylokokken?
(staphylos = Beere)
Sind wie Beeren
oder Trauben
angeordnete
Bakterien,
aerob oder
anaerob und
grampositiv,
unbeweglich.
Eitererreger.
Verhalten nach Stoffwechseleigenschaften:
- aerobe Bakterien (aer = die Luft).
Sie brauchen Sauerstoff zum Leben, sterben
ohne Sauerstoff ab
- anaerobe Bakterien.
Sie gewinnen ihre Energie ohne Sauerstoff
und überleben nur unter Ausschluss von
Sauerstoff
Verhalten beim Anfärben mit Farbstoffen und
Wachstumsverhalten in Kulturen:
(benannt nach den Pharmakologen + Arzt „Gram“)
grampositive Bakterien
Sie färben sich dunkelblau. (z.B.: Staphylokokken)
gramnegative Bakterien
Sie färben sich rot (z.B.: Escheridia coli)
Beispielhafte Bakterien aus und in der Praxis:
Staphylokokkus aureus ist ein Vertreter der
kugelförmigen, grampositiven, aeroben Bakterien.
Nochmal eine Namenserklärung, die die Bakterienmorphologie
erklären:
- staphylokokkus = kugelförmige Bakterien, die traubenförmig
zusammen gelagert sind
- aureus = golden
Morphologie (Lehre von Gestalt und Form)
•Staphylokokkus aureus ist 0,8-1,2 Mikrometer groß.
Das Bakterium ist unbeweglich und bildet keine
Sporen aus. Manche Stämme haben aber eine Kapsel.
Im mikroskopischen Bild erkennt man grampositive,
also violett angefärbte Kokken, die traubenförmig
gelagert sind.
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Durch die Toxine, die Staphylokokkus aureus
produziert, kann es zu einer
Lebensmittelintoxikation kommen, wenn die
Bakterien sich in Lebensmitteln vermehren
konnten.
Reaktion des Körpers ist Erbrechen, Durchfall
oder in schlimmsten Fällen, wenn die Toxine ins
Blut gelangen, Herzschädigungen.
Hier seht Ihr eine Fotografie eines Originalpräparates, z.
B. eines Wundabstriches.
Man sieht Zellen, Leukozyten und die Bakterien.
Staphylokokken
Die Anzüchtung:
Staphylokokkus aureus wächst auf den üblichen Nährböden für
Kokken. Auf einer Blutplatte wächst das Bakterium mit goldgelben (aureus) Pigment.
Außerdem ist um die Bakterienkolonie eine Hämolyse
(Blutauflösung) zu sehen.
Auf der Abbildung könnt Ihr eine Blutplatte sehen, auf
der Staphylokokkus aureus wächst.
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Identifizierung:
Natürlich kann man nicht nur anhand der
Morphologie ein Bakterium identifizieren.
Jede Gattung hat bestimmte biochemische
Eigenschaften und Reaktionsbesonderheiten,
die eine genaue Identifizierung erlauben.
Krankheiten, die durch Staphylokokkus aureus
verursacht werden können:
Da wäre zuerst die Wundeiterung zu nennen, aus der
Staphylokokkus aureus oft angezüchtet wird.
Auch beim Furunkel (eine tiefgreifende schmerzhafte
Entzündung eines Haarfollikels und seiner Umgebung)
und
dem Karbunkel (mehrere Furunkel, die ineinander
übergehen), findet man Staphylokokkus aureus.
Weiterhin wären die Otitis (Ohrentzündung),
die Parotitis (Ohrspeicheldrüsenentzündung)
und die Mastitis (Brustdrüsenentzündung)
als häufig auftretende Erkrankungen zu nennen.
Zu den Wundinfektionen,
bei denen Staphylokokkus aureus beteiligt ist,
zählt:
Abszess (abgekapselte Eiteransammlung in
nicht vorgebildeter Gewebehöhle)
und das Gangrän (Autolyse oder bakterielle
Fäulnis, fauliger Zerfall von Gewebe).
der Ulcus (das Geschwür)
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I.
Bakterien
mit dünner
Zellwand
1.aerobe Kokken und Stäbchen
2. anaerobe Kokken
3. anaerobe Stäbchen
4. fakultativ anaerobe Stäbchen
5. Spirochäten
6. anders spiralige Bakterien
7. Rickettsien
8. Chlamydiales
Bakterienklassifikation
1. aerobe und fakultativ anaerobe Kokken
II.
Bakterien
mit fester
Zellwand
2. aerobe Stäbchen Bakterien
3. Endosporenbildner
4. unregelmäßig geformte Stäbchen
5. Verzweigungs-Bakterien
Mikrokokken
Streptokokken
III.
Bakterien
ohne feste
Zellwand
Mycoplasmatales
Bakteriologie
I. Bakterien mit
dünner Zellwand
Ordnungen:
Aerobe
Kokken
und
Stäbchen
anaerobe
Kokken
II. Bakterien mit
fester Zellwand
anaerobe
Stäbchen
fakultativ
anaerobe
Stäbchen
III. Bakterien ohne
feste Zellwand
Spirochäten
anders
spiralige
Bakterien
Rickettsien
Chlamy
diales
Rickettsiaceae;
Bartonellaceae
Spirochaetaceae; Leptospiraceae
Familien:
Enterobakterien; Vibrionen; Pasteurella
Bakteroidaceae
(keine Familie)
Veillonellaceae; Peptococcaceae
Legionellen; Neissericeae; Pseudomonaceae
Gattungen:
Legionella
Peptococcus;
Peptostreptococcus
Klasse
I. Bakterien mit
dünner Zellwand
Borrelien (Zecken,
Läuse)
Heliobacter
Bakteriologie
Ordnungen:
aerobe und
fakultativ
anaerobe
Kokken
II. Bakterien mit
fester Zellwand
aerobe
Stäbchenbakterien
Familien:
Endosporenbildner
III. Bakterien ohne
feste Zellwand
unregelmäßig
geformte
Stäbchen
Actinomycetaceae;
(= Parodontitis !!)
Mycobacteriaceae;
Dermatophilaceae;
Streptomycetaceae
Bacillaceae
Lactobazillen
Verzweigung –
fadenbildende
Bakterien
(keine
Familie)
Mikrococcaceae; Streprococcaceae
Gattungen:
Staphylococcus
aureus
Streptococcus;
Enterococcus
Corynebakterium;
Propionibakterium; = (Akne !!)
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Was sind Staphylokokken?
Sind wie Beeren oder Trauben angeordnete
Bakterien,
grampositiv, aerob, und fakultativ anaerob und
unbeweglich. Eitererreger.
Was sind Streptokokken?
gr.: streptos – gedreht
kugelförmige, gramnegative Bakterien,
Bakterien, die lange
perlschnurartige Ketten bilden.
Sind Milchsäurebakterien. Sind harmlose Bakterien in der
Mundschleimhaut, sie nutzen dem Wirt (Vorverdauung
der Nahrung) und schaden ihm nicht!
[Allerdings bilden diese Bakterien Milchsäure, die, wenn sie
nicht neutralisiert wird (z.B. Zähneputzen), Karies
verursachen]
Was sind Rickettsien?
Das sind kleine, unbewegliche Stäbchen oder
Kokken (benannt nach dem Pathologen
‚Ricketts‘)
Es handelt sich um Parasiten oder Symbionten
im Darmepithel von Läusen, Flöhen oder
Zecken.
Bei Übertragung auf den Menschen durch Biß
kommt es zu schweren Erkrankungen.
Was sind Sporen?
Manche Bakterien können unter ungünstigen
Lebensbedingungen widerstandsfähige Dauerformen
bilden. Diese widerstandsfähige Form der Bazillen
nennt man Sporen.
In diesem Zustand ruht der Stoffwechsel der Zelle, aber
die Zelle überlebt. Verbessern sich die
Lebensbedingungen, bilden sich wieder Bakterien.
Die große Resistenz der Sporen gegen chemische und
physikalische Einwirkungen erfordert in der Praxis
Hygienemaßnahmen, die berücksichtigt werden
müssen.
Sporen sind durch Desinfektion nicht abzutöten, nur
durch extrem lange Sterilisation (Dampf, Heißluft).
Bakterien sind dagegen durch Desinfektion und
Sterilisation abzutöten.
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Was sind Bazillen?
Das sind sporenbildende Bakterien.
Was sind Spirochäten?
Es sind spiralförmige Bakterien.
Sie unterscheiden sich von allen anderen
Bakterien durch ihre charakteristische
spiralförmige Gestalt und die Art der
rotierenden Fortbewegung
Die Mikroorganismen werden eingeteilt in:
1.) Bakterien
2.) Viren
3.) Pilze
4.) Protozoen (tierische Einzeller)
Der Virus – die Viren
Viren sind keine Zellen!
•sie haben keine Zellwand
•keine Zellmembran
•keinen Zellkern
•kein Enzym, um die DNA oder RNA zu
verdoppeln
•können nicht wachsen
•keinen eigenen Stoffwechsel
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Viren
haben nur einen Eiweißmantel = Kapsid
nur Ribonucleinsäuren (RNA) und DNA
(Desoxyribonucleinsäuren) ohne
Verdopplungsenzyme
können sich nur in fremden lebenden Zellen,
in sogenannten Wirtszellen vermehren.
man unterscheidet DNA-Viren und RNA-Viren
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Die Viren sind nur ca. 8 – 800nm groß
1 nm (Nanometer) = 1/1.000.000 Meter
= 1 Millionstel Meter
Bakterien sind ca. 0,8 – 1,2 Mikrometer groß
1 Mikrometer = 1/ 1.000 Meter
= 1 Tausendstel Meter
Das bedeutet, daß
Bakterien etwa 1000 mal größer sind als
Viren !!
Viren sind nur im Elektronenrastermikroskop sichtbar!
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Die Vermehrung der Viren:
Da den Viren bestimmte Enzyme fehlen, um ihre eigene
Erbinformation zu verdoppeln, müssen sie
die DNA und die Enzyme von anderen lebenden Zellen,
sogenannte Wirtszellen benutzen!! Viren
sind also
Zellparasiten !!
1. Zur Vermehrung lagern sich die Viren zuerst an
andere Zellen an:
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2. Die Viren dringen in die Wirtszelle ein und
setzen dort
ihre RNA oder DNA frei:
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3. Das Erbmaterial des Virus dringt in den Zellkern der
Wirtszelle ein und wird dort in das Erbmaterial der
Wirtszelle eingebaut:
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4. Das Erbmaterial der Wirtszelle wird so
umprogrammiert, daß das Erbmaterial
des
Virus verdoppelt wird und sich ein neuer
Virus bildet:
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5. Die neuen
die
Viren werden freigesetzt und
Wirtszelle geht zugrunde:
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Bei Viren helfen keine Antibiotika!
denn Antibiotika greifen bei Bakterien in
den Stoffwechsel des Bakteriums ein,
da Viren keinen eigenen Stoffwechsel
haben, wirken Antibiotika bei Viren nicht.
Man kann sich gegen viele Viren impfen
lassen.
Durch das Impfen wird der Proteinmantel
des Virus blockiert, sodaß die Viren nicht
in andere Zellen eindringen können!
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Viren sind, da sie keine Zellwand und keine
Zellmembran besitzen,
empfindlich gegen:
Hitze (werden im Sterilisator vernichtet)
stärkere Säuren
Alkohol (viele desinfizierende Sprühmittel
vernichten Viren)
viele chemische Substanzen.
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Der Virus hat keine Zellstruktur.
Er besteht lediglich aus einem Proteinmantel (Kapsid).
Der Virus hat seine Erbinformationen in den
Nucleinsäuren (DNA + RNA) gespeichert.
Er besitzt keinen Zellkern und keine Doppelhelix.
Die Nukleinsäuren (RNA+DNA) enthalten die
Erbinformation.
Zur Verdopplung der RNA‘s werden die Enzyme eines
Zellkerns benötigt.
Die Viren müssen in eine andere Zelle eindringen,
die einen Zellkern mit DNA besitzen > in eine
sogenannte Wirtszelle.
In dieser Zelle verdoppeln sich die Nukleinsäuren
mit Hilfe der DNA der Wirtszelle. Dadurch wird die
Original-DNA zerstört und die Zelle geht zugrunde.
Allgemein bekanntester Vertreter der Viren ist
der HI-Virus (die HIV–Infektion)
die Human-Immundefekt-VirusInfektion
Sie löst die Krankheit AIDS aus:
Das gefährliche ist, dass diese Viren ausgerechnet die Zellen
angreifen, die für die Immunabwehr zuständig sind: die TLymphozyten und die Makrophagen.
Dadurch wird die gesamte Immunität des Körpers geschwächt
und andere Krankheiten, die mit dem HI-Virus nichts zu tun
haben, können mit ihren Bakterien den Körper bis hin zum
Tode schädigen. Der Körper kann sogar an den körpereigenen
Bakterien erkranken – sogenannte Autoimmunkrankheiten.
Derzeit gibt es noch keinen Impfstoff gegen AIDS.
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AIDS
(deutsch: erworbenes ImmundefektSyndrom)
Definition:
AIDS ist ein durch Infektion (Ansteckung) mit HI-Viren
(HIV) erworbener Immundefekt.
Gekennzeichnet ist AIDS durch eine Immunschwäche
(Abwehrschwäche) gegen sonst vom Körper
beherrschbare Erkrankungen.
Typische Erkrankungen durch den Immundefekt:
Hauterkrankungen, Pilzerkrankungen, Entzündungen
verschiedner Organe, maligne Tumoren (KaposiSarkom)
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Kaposi-Sarkom
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Krankheitsentstehung:
Die HI-Viren befallen verschiedene Blutzellen, die
für die Immunität zuständig sind, sogenannte
Helferzellen (T-Helfer-Zellen)
Krankheitsverlauf:
Durch eine messbare Verringerung der Anzahl der
Helferzellen kann es in der ersten Phase nach wenigen
Wochen zu Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen,
Lymphknotenschwellungen und Durchfällen kommen.
In dieser ersten Phase, die symptomlos verlaufen kann,
bildet der Körper Antikörper gegen HIV, die im Blut
nachgewiesen werden können – das ist der AIDS-
Test. (Die Antikörper können den Virus allerdings
nicht hemmen!!)
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Der HI-Virus ist nachweisbar im lymphatischen
Gewebe, im Blut, in der Samenflüssigkeit, im
Vaginalsekret, im Speichel, in der Muttermilch
und in anderen Körperflüssigkeiten!
Das bedeutet, der Erkrankte ist hoch infektiös!!
Die Übertragung der Viren erfolgt parenteral:
> durch Blut bzw. Blutbestandteile (Verletzungen mit
direktem Blutkontakt, Bluttransfusionen, Injektionen)
> durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten
(Speichel, Lymphe)
> durch ungeschützten Geschlechtsverkehr, auch
homosexuellen Kontakt.
> selten (20%) ist eine Übertragung auf einen Fötus
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Nach 6 Monaten bis 10 Jahren kann es zu
einem manifesten Immundefekt kommen.
rezidivierenden*
In dieser Zeit kommt es zu rezidivierenden
Infektionskrankheiten, die tödlich verlaufen
können!
Zur Verhinderung dieser
Infektionskrankheiten muss der Patient
sehr viele Medikamente gegen
Mikroorganismen einnehmen.
Es können sich auch bösartige Haut~,
Lymphknoten~ und Organ-Tumore bilden. Bei
fortschreitender Abwehrschwäche führen auch sie
zum Tode!
* rezidivierend:
rezidivierend wiederkehrend, wiederauftretend
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Da es keine Übertragung des HIV mit Tröpfchen
oder über Nahrungsmittel gibt, ist der
Hauptübertragungsweg mit direktem
Körperflüssigkeitskontakt jeder Art zu vermeiden!!
Aufgrund der bekannten Übertragungswege gibt es
Risikogruppen für AIDS:
-Männer und Frauen mit häufig wechselnden
Sexualpartnern (Prostituierte, Homo- und bisexuelle
Männer),
-Drogenabhängige, durch Verwendung von infizierten
Spritzbestecken,
-Ärzte und Zahnärzte durch Kontakt mit Verletzungen bei
chirurgischen Eingriffen mit infizierten Bestecken.
-Patienten, die dialysiert wurden oder Blut übertragen
bekommen haben (seit 1985 nicht mehr möglich)
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In der Praxis gefürchtester Virus ist der
Hepatitis C-Virus, der die Leberzellen
angreift.
Gegen die Hepatitis Viren A, B, D und E können wir uns
durch Impfung schützen.
Gegen den Hepatitis-Virus C ist keine
Impfung möglich!!
Eine Ausheilung einer akuten Hepatitis ist
in vielen Fällen möglich, aber mit möglichen
Spätfolgen, wie die Leberzirrhose oder das
Leberkarzinom
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Weitere Krankheiten, die durch Viren
verursacht werden:
- Herpes
-Grippe
-Schnupfen
-Masern
-Röteln
-Mumps
-Windpocken
-Kinderlähmung
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Die Mikroorganismen werden eingeteilt in:
1.) Bakterien
2.) Viren
3.) Pilze
4.) Protozoen (tierische Einzeller)
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Pilze (funghi):
•
sie haben eine starre Zellwand
•
einen Zellkern
•
sind unbeweglich
•
gehören nicht zu den Pflanzen! (keine
Photosynthese)
sind etwa 10 mal größer als Bakterien
von 120 000 Arten führen nur ca.100 beim
Menschen zu Erkrankungen
beim Menschen werden Pilzerkrankungen als
Mykosen bezeichnet.
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Mykosen in der Mundhöhle deuten auf
eine geschwächte Immunabwehr oder
veränderte Bakterienflora hin.
Sie treten oft in Verbindung mit hohen
und langwierigen Antibiotikadosierungen
auf!
Eine der häufigsten Mykosen in der
Mundhöhle ist die Candidose (Candidus
albicans = Soor).
Am bekanntesten ist der Fußpilz (Tinea
pedium)
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Die Mikroorganismen werden eingeteilt in:
1.) Bakterien
2.) Viren
3.) Pilze
4.) Protozoen (tierische Einzeller)
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die Protozoen (sog. Urtierchen)
sind tierische Einzeller mit einem deutlich
abgegrenzten Zellkern
Sie haben starke Zellwände,
Sie haben zur Fortbewegung Geißeln,
Sie haben Nahrungs- und Exkretionsvakuolen,
einen eigenen Stoffwechsel.
Fortpflanzung geschieht durch Zellteilung und
komplizierte Entwicklungszyklen über
Wirtswechsel.
Sie sind Zellparasiten
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Durch diese tierischen Einzeller werden vor
allem tropische Krankheiten wie die Malaria
verursacht.
Früh genug erkannt und richtig
diagnostiziert kann die Malaria gut geheilt
werden.
Eine weitere bekannte Erkrankung ist die
Toxoplasmose, die von Haustieren durch zu
direkten Kontakt wie Kuscheln oder gar
Knutschen übertragen wird!!
In der Schwangerschaft führt diese
Krankheit zu schweren Schädigungen des
Kindes!
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Infektionskrankheiten
Bei einer Infektion dringen Mikroorganismen
(Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen)
bei Menschen, Tieren oder Pflanzen ein und
können sich dort vermehren.
Die meisten Infektionen bleiben durch sofortige
Abwehrreaktionen des Körpers ohne Folgen.
Erst wenn die Mikroben sich zu sehr vermehrt
haben, kommt es zu sichtbaren
Krankheitszeichen,
dann sprechen wir von einer
Infektionskrankheit
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Die Entstehung von Infektionskrankheiten
hängen von folgenden Faktoren ab:
-infektiöse Eigenschaften
wie Übertragbarkeit,
Eindringungsvermögen in den Körper
und Vermehrungsfähigkeit der Erreger.
- Pathogenität der Erreger
= krankmachende Eigenschaft eine
Krankheit auslösen zu können.
und die Virulenz der Erreger
= die Stärke der krankmachenden
Eigenschaften.
Ein besonders virulenter Erreger ist besonders
gefährlich!!
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Ablauf einer Infektionskrankheit:
1. Inkubationszeit
2. Prodromalstadium
- Vorstadium, das der eigentlichen
Krankheit vorausgeht
3. Ausbruch der Infektionskrankheit
- die Erkrankung selbst mit den typischen
Symptomen
4. Rekonvaleszenz
- Genesungsphase bis zur endgültigen
Heilung
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