Experiment 11: Bakterielle Transformation Schürch Anita, Aschwanden Janine, Sulzer Andrea Kuenzle Sandra, Oertig Monica, Kohler Martin Assistentin Munti Yuhana Brock Kapitel 9.6, 10.16, 7.2 Einleitung Bakterien besitzen neben der chromosomalen DNA, noch eine zweite DNA Quelle: Die Plasmide! Auf diesen extrachromosomalen "DNA-Ringen" sind Informationen gespeichert, die auf andere Bakterien übertragen werden können. So können wichtige Gene weitergegeben werden, die Organismen kommunizieren auf dem Gen-Niveau. Dies ist der Mechanisms durch welchen z.B. Resistenzen einzelner Bakterien gegen Antibiotika weitergegeben werden. Bakterien mit einem AntibiotikaResistenz Gen haben einen Selektionsvorteil, und können die Resistenz mittels Plasmid an andere Bakterien, selbst über Artgrenzen hinweg, weiter geben. In diesem Experiment wird demonstriert, wie DNA durch den Prozess der Transformation auf andere Bakterien übertragen werden kann. Transformation von pGLO Es geht darum, einem Bakterium ein fremdes Plasmid (das pGLO-Plasmid) durch Transformation einzupflanzen: Das pGLO-Plasmid mit seinen wichtigsten Gensequenzen Die 4 wichtigsten Gensequenzen des pGLO sind: ori: Der Startpunkt der Replikation araC: Die Gensequenz, die normalerweise für AraC, ein Regulator Protein für Enzyme des Arabinose-Stoffwechsels, kodiert. AraC wird normalerweise nur produziert, wenn Arabinose vorhanden ist. Wenn keine Arabinose in die Zelle gelangt, können die folgenden Sequenzen durch die RNA-Polymerase nicht abgelesen werden. GFP: Green fluorescent protein: Ein Gen, das in gewissen Quallen vorkommt, die grün leuchten. Dieses Leuchten wird erst durch Anregung mit UV-Licht sichtbar. Das GLO-Genprodukt wird als Indikator für erfolgreiche Transformation des GLO-Gens herangezogen. bla: Diese Sequenz kodiert für eine β-Lactamase, ein Enzym, das den β-Laktam Ring des Ampicillins spalten kann. Vorgehen Um dieses Plasmid in eine E. coli Zelle durch Transformation einpflanzen zu können, mussten wir die Zellen zuerst kompetent machen. Das geschieht, indem man sie mit hohen Konzentrationen an CaCl2 behandelt. Danach sind die Organismen in der Lage, die Plasmide aufzunehmen. Die E. coli Bakterien wurden schlussendlich auf vier Agar-Nährmediums-Schalen ausgeplattet: 1. Nährmedium (LB= Luria Bertani agar) +Ampicillin. 2. Nährmedium (LB) + Ampicillin + Arabinose. Kontrollen (Zellen, die nicht mit dem pGLO-Plasmid behandelt wurden): 3. Nährmedium (LB) + Ampicillin. 4. Nährmedium (LB) Ergebnisse Wachstum (W)/ Leuchten (L) Medium E. coli ohne pGLO-Behandlung LB W+++ / LLB + Ampicillin W- / LLB + Ampicillin + Arabinose n.d E. coli mit pGLO-Behandlung n.d W+ / LW+ / L + (W+ = Wachstum; W- = kein Wachstum) (L+ = Leuchten; L- = kein Leuchten) n.d. = nicht durchgeführt Auswertung / Diskussion Wie man der Tabelle entnehmen kann, hat unser Versuch sehr gut funktioniert. Kontrolle (Zellen, die nicht mit dem pGLO-Plasmid behandelt wurden): Wenn nur das Nährmedium vorhanden war, wuchsen die Bakterien sehr gut. Es entstand ein einheitlicher Rasen. Wenn aber Ampicillin zugegeben wurde, so starben alle Bakterien, da keine das “rettende” Ampicillin-Resistenzgen “bla” enthielten. Zellen, die mit dem pGLO-Plasmid behandelt wurden (Transformanten): Bei der Probe mit pGLO zeigte sich ein anderes Bild: Auf einer Schale mit LB und Ampicillin wuchsen die Bakterien zwar, es zeigte sich allerdings kein einheitlicher Rasen. Im Gegenwart von Ampicillin überlebten nur jene Organismen, die das Plasmid aufgenommen, und β-Lactamase produziert hatten. Es entstanden einzelne Kolonien. Um diese Kolonien herum gab es noch vereinzelte nicht-resistente Bakterienkolonien, die überleben konnten, weil die benachbarten resistenten Bakterien ihre βLactamase ein wenig ins Medium abgaben. Bei der letzten Schale konnte man das Ergebnis betrachten: Die Kolonien leuchteten unter UV-Licht grün. Durch die Zugabe von Arabinose wurde das Regulator-Protein AraC aktiviert, die Polymerase konnte an die DNA binden und die folgende Sequenz mit GFP transkribieren. Dadurch entstand das Green Fluorescent Protein, welches nach Anregung mit UV leuchtet! Literatur • Chalfie M., Tu Y., Euskirchen G., Ward W. W., Prasher D.C. 1994. Gene Fluorescent Protein as a Marker for Gene Expression, Science (263): 802-805.