Biologie I/B: Klassische und molekulare Genetik, molekulare

Werbung
Biologie I/B: Klassische und molekulare Genetik, molekulare Grundlagen der Entwicklung
Theoretische Übungen
SS 2014, Termin 2
Biologie I/B: Klassische und molekulare Genetik, molekulare
Grundlagen der Entwicklung
Theoretische Übungen
SS 2014
Vorbemerkung für die Erlangung des Testats:
Bearbeiten Sie die unten gestellten Aufgaben vor der jeweiligen Übungsstunde. Während der
Stunde werden Sie zufallsgemäß aufgefordert, die Lösung bestimmter Aufgaben
vorzutragen. Sie können sich nicht darauf verlassen, bei Ihrem Lieblingsthema „dran“ zu
kommen. Es wird erwartet, dass Sie sich mit der Fragestellung intensiv befasst haben. Bitte
kontaktieren Sie ggf. Ihre/n Tutor/in vor der Stunde, wenn Sie gravierende Schwierigkeiten
haben.
Anwesenheitspflicht besteht immer und wird in jeder Stunde kontrolliert.
Fragen für die Übungsstunde 2 (26.05. - 30.05.)
A) DNA-Schäden und Reparatur (Lernziel 4)
1.
Warum ist ein nicht-funktionales Protein eher das Resultat einer
Leserastermutation als einer Punktmutation?
2.
Wodurch können spontane Mutationen entstehen? Nennen Sie mindestens
drei verschiedene Ursachen und beschreiben Sie die Auswirkungen.
3.
Ist die Erkennung des bei der Replikation neu synthetisierten Stranges auch
wichtig für die Reparatur von Defekten, die durch Desaminierungen oder
Depurinierungen entstanden sind?
4.
Diskutieren Sie die Rolle von Mutationen für die Entstehung von
Krebserkrankungen.
5.
Salpetrige Säure bewirkt die Desaminierung von Adenin und damit seine
Umwandlung zu Hypoxanthin. Hypoxanthin verhält sich bei der Basenpaarung wie
Guanin. Dadurch entsteht folgende Mutation:
a) AT zu CG
b) AT zu GC
c) AT zu TA
d) GC zu AT
e) GC zu TA
1
Biologie I/B: Klassische und molekulare Genetik, molekulare Grundlagen der Entwicklung
Theoretische Übungen
6.
SS 2014, Termin 2
In E. coli entstehen während der Reparatur Mutationen hauptsächlich durch
a) Spaltung von Thymin-Dimeren
b) Exzisions-Reparatur
c) Mismatch-Reparatur
d) Rekombinatorische Reparatur
e) SOS-Reparatur
7.
Für den Fall, dass eine während der DNA-Replikation falsch eingebaute Base
nicht durch die DNA-Polymerase korrigiert werden kann, kann sie durch
postreplikative Reparatur ersetzt werden. Welche der folgenden Vorgänge sind daran
beteiligt?
a) Entdeckung der falsch gepaarten Base (mismatch)
b) Erkennung des Methylierungszustandes des DNA-Strangs
c) ein der Exzisionsreparatur ähnlicher Prozess
d) alle genannten Punkte
e) keiner der genannten Punkte
8.
Lässt man einzelsträngige Wild-Typ-DNA mit DNA aus einer durch ISElemente hervorgerufenen Mutante hybridisieren, erkennt man im
Elektronenmikroskop:
a) Chi-Strukturen
b) ungepaarte Schwanzstücke
c) einen einzelsträngigen Loop
d) Theta-Strukturen
9.
Geben Sie in einem Wort oder einem kurzen Satz die beste Definition für jede
der folgenden Aussagen:
Aussage
Definition
Bei diesem Mutationstyp ersetzt ein Pyrimidin ein Purin
Selten vorkommender Zustand einer normalen Base, die
zu unkorrektem Basenpaarungs-Verhalten und somit zur
Mutation führen kann
Bei diesem Mutationstyp wird ein Purin durch ein anderes
ersetzt
Dieses Mutagen bewirkt nur Basenaustausche von GC
nach AT
Diese Mutation wird durch Acridinorange hervorgerufen
2
Biologie I/B: Klassische und molekulare Genetik, molekulare Grundlagen der Entwicklung
Theoretische Übungen
Aussage
SS 2014, Termin 2
Definition
Obwohl ein Basenaustausch in einem Codon
stattgefunden hat, wird die gleiche Aminosäure wie im
Wildtyp eingebaut
Nach einem Basenaustausch in einem Codon wird eine
andere Aminosäure eingebaut
Nach einem Basenaustausch in einem Codon entsteht ein
Stopp-Codon
Dieses E. coli Enzym repariert unter Einsatz von
Lichtenergie Thymin-Dimere
Dieser Mutationstyp bewirkt nur unter bestimmten
Umweltbedingungen (z.B. Temperatur) einen mutanten
Phänotyp
10.
Ames-Test:
Die Abbildung zeigt 4 Petri-Schalen, die für einen Ames Test benutzt wurden. Ein
Stück Filterpapier (kleine Scheibe in der Mitte jeder Platte) wurde in eine von vier
Substanzen getaucht und auf die Petri Schale gebracht. Die Substanzen waren
a) Wasser,
b) ein bekanntes Mutagen,
c) eine Substanz, deren Mutagenität untersucht werden sollte und
d) die gleiche zu untersuchende Substanz nach Inkubation mit Leber-Extrakt.
Die Anzahl der Revertanten, sichtbar als Kolonien auf der Petri Schale, wurde in
jedem Fall bestimmt.
i.) Beschreiben Sie die Grundlagen des Ames Tests und das experimentelle
Vorgehen.
3
Biologie I/B: Klassische und molekulare Genetik, molekulare Grundlagen der Entwicklung
Theoretische Übungen
SS 2014, Termin 2
ii.) Warum wurde die Kontroll-Platte angesetzt, auf der nur Wasser getestet
wurde?
iii.) Warum wurde eine Platte mit einem bekannten Mutagen angesetzt?
iv.) Wie interpretieren Sie die Resultate mit der Substanz unbekannter
Mutagenität? Welche Rolle spielt der Leber-Extrakt?
11.
Sie benutzen die PCR (Polymerase Chain Reaction)- Methode, um eine kurze
Region im 5’-Ende der kodierenden Region von drei mutanten Allelen aus Hefe zu
analysieren. Sie sequenzieren die amplifizierten Fragmente und vergleichen die
mutanten Sequenzen mit dem Wild-Typ. Bei der Schreibweise berücksichtigen Sie
das Leseraster der kodierenden Region:
Wild-Typ
5’ GAA CTC GAG CTT AAT 3’
Mutante 1
5’ GAA CTC GAG CTT ATT 3’
Mutante 2
5’ GAA CTC AAG CTT AAT 3’
Mutante 3
5’ GAA CTC GAG CCT TAA T 3’
Welche Mutationen erkennen Sie?
12.
Sie bekommen die Aufgabe, drei Mutationen (Mut1, Mut2 und Mut3) eines
bakteriellen Gens zu charakterisieren. Ein Antikörper gegen das Genprodukt und
eine radioaktiv markierte DNA-Sonde für das Gen sind in Ihrem Labor vorhanden. In
einem ersten Schritt führen Sie mit allen Mutanten und dem Wild-Typ eine Northernund eine Western-Analyse durch. Wie gehen Sie vor? Beschreiben Sie kurz die
einzelnen Schritte.
Hier sind die Resultate Ihrer Analysen:
(Beachten Sie: Die Gelelektrophoresen liefen von „oben nach unten“: kleinere RNAMoleküle/Proteine laufen schneller, finden sich also im unteren Teil der Gele, größere
RNA-Moleküle/Proteine verbleiben im oberen Teil der Gele.)
Northern Blot
WT
Mut1
Mut2
Mut3
Western Blot
LängenMarker
WT
Mut1
Mut2
Was können Sie anhand dieser Daten über die Mutationen sagen?
4
Mut3
LängenMarker
Biologie I/B: Klassische und molekulare Genetik, molekulare Grundlagen der Entwicklung
Theoretische Übungen
SS 2014, Termin 2
13.
Nehmen Sie das folgende doppelsträngige DNA-Fragment und schreiben Sie
die aus verschiedenen Mutationen resultierenden Sequenzen auf. Beschriften Sie
auch die 5’- und 3’-Enden und schreiben Sie mutierte Basenpaare in
Kleinbuchstaben. (Die Positionsnummern beziehen sich auf den oberen Strang!)
5’-AACCTTGGAA-3’
3’-TTGGAACCTT-5’
a) Transition an Position 5
b) Transversion an Position 5
c) Deletion zweier Basenpaare an Position 4 und 5
d) Insertion von 3 Basenpaaren zwischen Position 5 und 6
e) Inversion von 3 Basenpaaren beginnend an Position 3
B) DNA-Rekombination und Genkartierung (Lernziel 5)
14.
Welche/r der folgenden Vorgänge führt/führen nicht zum Gentransfer in
Bakterien?
a) Transformation
b) Transduktion
c) Lysogenie
d) Konjugation
15.
Eine gal- - Mutante
a) kann nicht ohne Galaktose wachsen
b) ist resistent gegen Galaktose
c) kann Galaktose als Kohlenstoffquelle nutzen
d) kann Galaktose nicht als Kohlenstoffquelle nutzen
e) kann ihre eigene Galaktose produzieren
16.
Eine StrR – Mutante
a) braucht Streptomycin
b) kann in Streptomycin-haltigem Medium wachsen
c) kann nicht in Streptomycin-haltigem Medium wachsen
d) produziert ihr eigenes Streptomycin
e) kann ihr eigenes Streptomycin nicht herstellen
5
Biologie I/B: Klassische und molekulare Genetik, molekulare Grundlagen der Entwicklung
Theoretische Übungen
17.
SS 2014, Termin 2
Beschreiben Sie den Status des F-Faktors in folgenden Bakterienstämmen:
Hfr, F+ F-, und F’ .
18.
Beschreiben Sie Unterschiede beim Gen-Transfer zwischen Bakterienzellen
durch Hfr-Kreuzung und F’-Faktoren.
19.
Sie lassen einen met-, thr- Hfr Stamm mit einem auxotrophen Stamm des
Genotyps F-, leu-, thi- konjugieren. Anschließend suchen Sie prototrophe
Rekombinanten auf Agarplatten mit
a) Leucin und Methionin
b) Threonin und Thiamin
c) Leucin und Thiamin
d) Methionin, Threonin, Leucin und Thiamin
e) Minimalmedium.
6
Herunterladen