Mutation & Rekombination

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Mutation & Rekombination
Aufbau des Vortrages
-Grundlagen•Arten von Mutationen
•Mechanismus von Mutationen
•Mutagene (chem. & phsysikal.)
•Reparaturmechanismen
Spotlights on...
•...warum die DNA Thymin statt Uracil enthält
•...was passiert wenn Reparaturmechanismen nicht richtig funktionieren (z.B. Krebs)
•...was Trinucleotidwiederholungen sind
•...wie man überhaupt feststellt, dass Stoffe karzinogen sind
Arten von Mutationen
•Substitution eines bp* →am häufigsten
•Deletion eines/ mehrerer bp
Wegfall des/ der bp
•Insertion (=Addition) eines/mehrerer bp
des/ der bp
Ein bp wird durch ein anderes ersetzt
Hinzufügen
Die Substitution von bp...
...kann unterteilt werden in:
•Transition
→ Purin wird gegen Purin getauscht
•Transversion
→ Purin gegen Pyrimidin und andersrum
(oder Pyrimidin gegen Pyrimidin)
Watson & Cricks Vorschlag für den Mechanismus von Mutationen
•Vorhandensein von Tautomeren bei den 4 Basen der DNA:
R-NH2 ↔
R=NH
(Amino-Imino-Tautomerie)
C=O ↔ =C-OH
•
(Keto-Enol-Tautomerie)
Anteil der Tautomere: 10-4 bei jeder Base
Was passiert nun mit den Tautomeren?
•Normal: A---T und C---G
•Jetzt: A*---C
A*= Iminotautomer des Adenins
•→ Thymin wurde gegen Cytosin ausgetauscht; ohne Korrektur liegt eine Mutation
vor
•Bei nächster Replikation:
→ paart mit G (falsches bp)
Chemische Mutagene
Basenanaloga, HNO2 und Acridine
A* → A → paart mit T (richtiges bp)
C
Basenanaloga
•Z.B. 5-Bromuracil; 2-Aminopurin
•Haben eine noch größere Wahrscheinlichkeit als die normalen Nucleinsäurebasen,
die tautomere Form zu bilden, welche (s.o.) zu einer Transition führt
•Beispiel 5-Bromuracil:
ist ein Thyminanalogon, d.h. Es
paart normalerweise mit Adenin;
ABER: höhere Enolisierungstendenz wegen des Bromatoms (Br höhere EN als
→Folge: Paarung
CH3-Gruppe beim Thymin)
mit Guanin (statt mit Thymin) und
.
bei nächster Replikation C—G statt
A--T
HNO2
•Wirkt durch chemische Modifikation der DNA-Basen
•Reagiert mit den Aminogruppen der Basen (sogen. Oxidative Desaminierung)
•Adenin Desaminierung Hypoxanthin
paart mit C statt mit T
Cytosin →
Uracil paart mit A statt G Guanin → Xanthin paart mit C
•Folge: AT ↔ GC Transitionen
Acridine
•Flache aromatische Moleküle
•Interkalieren in die DNA, d.h. Sie schieben sich zwischen benachbarte bp
•Folge: Insertion oder Deletion eines/ mehrer bp
•Folge: Das Leseraster bei der Translation verschiebt sich, außer es wurden 3xY bp
deletiert/ inseriert
•Beispiel?
1 Triplett codiert für 1 Aminosäure...
DER BÄR MAG DEN AAL
Schieben wir ein A dawzischen
DAE RBÄ RMA GDE NAA ...
→Leserastermutation
Stoffe, die erst durch Enzyme zu Mutagenen werden
•Enzyme unseres Körpers können Stoffe in Mutagene umwandeln:
•Aflatoxin B1 Cytochrom P450 Hochreaktives Epoxid
•Reagiert mit Guanosin
•Folge: G—C ↔ A—T Transversion
Physikalische Mutagene
Am Bsp. UV-Licht
UV-Licht als Mutationsfaktor
•UV-Licht bewirkt, dass benachbarte Pyrimidinreste in einem DNA-Strang kovalent
binden
•Folge: Das Pyrimidin-Dimer passt nicht mehr in die Doppelhelix;
•Replikation und Genexpression kommen zum Stillstand, bis die Mutation behoben
ist
Die DNA- Reparatur
Direkte Reparatur,
Basenexcisionsreparatur,
Nucleotidexcisionsreparatur
Direkte Reparatur
•Bsp. hierfür: photochemische Spaltung von Pyrimidindimeren
•Fast alle Zellen des Körpers besitzen es: ein photoreaktivierendes Enzym mit
Namen DNA-Photolyase
•Das Enzym aus E.coli hat 2 Cofaktoren gebunden:
N5,N10Methenyltetrahydrofolat & Flavinadenindinucleotid
•Enzym haftet sich an Dimer-Stelle; Lichtenergie wird von einem der Cofaktoren
absorbiert; Anregung; Spaltung des Dimers durch genutzte Lichtenergie
Basenexcisionsreparatur
Bsp. hierfür:
Ausschneiden modifizierter Basen (z.B.
Methyladenin)aus dem DNA-Strang am Enzym AlkA aus E.coli
Ablauf
•
•
•
•
•
•
•
AlkA bindet an schadenhafte DNA, fehlerhafte Base „springt“ ins aktive
Zentrum des Enzyms
Glykolasewirkung: Spaltung der glykosidischen Bindung; Freisetzung der
fehlerhaften Base. DNA-Rückgrat bleibt erhalten
Entstehung eines „Lochs“ = AP-Stelle
AP-Endonuklease erkennt AP-Stelle; spaltet DNA-Rückgrat rechts + links von
Fehlstelle
Desoxyribose-Phosphodiesterase schneidet verbliebene
Desoxyribosephosphateinheit heraus
DNA-Polymerase I fügt zum Gegenstrang komplementäres Nukleotid ein
DNA-Ligase schließt den Strang wieder. Fertig!
Struktur eines DNA-Reparaturenzyms:
Nucleotidexcisionsreparatur
→Herausschneiden eines Pyrimidindimers bei E.coli
Ablauf
•
Enzymkomplex aus Proteinen, die durch uvrABC-Gene codiert werden, entdeckt
die Verzerrung im DNA-Strang
•
Spezielles uvrABC-Enzym (hochspezifische Excinuclease) schneidet die
schadhafte Stelle heraus
•
DNA-Polymerase I führt Reparatursynthese aus; Komplementärstrang dient
wie üblich als Matritze
•
DNA-Ligase verknüpft das neue mit dem alten Stück. Fertig!
Excisionsreparatur:
Reparaturmechanismen im Überblick:
Warum die DNA Thymin statt Uracil enthält...
•Beide Basen paaren mit Adenin
•Einziger Unterschied: Thymin hat anstelle des H am C5 ein CH3
•Erklärung: es existiert ein Reparatursystem zur Reparatur von desaminiertem
Cytosin:
Reparatursystem für desaminiertes Cytosin
•C desaminiert zu einem merklichen Anteil in der DNA spontan zu Uracil; es käme
also bei der Replikation zu U—A statt zu C—G
•Ein Reparatursystem erkennt U als fremdes Element der DNA
•Das Reparaturenzym Uracil-DNA-Glykolase hydrolysiert die glykosidische Bindung
zwischen Uracil- und Desoxyriboseeinheiten
•Reparatur durch Einbau von Cytosin in die AP-Stelle
•Thyminhaltige Nukleotide werden nicht angegriffen
•CH3-Gruppe als Marker, der Nukleotide vor der Uracil-DNA-Glykosylase schützt
•Wäre Uracil in der DNA, könnte man „echtes“ nicht von „unechtem“
(=desaminiertes C) unterscheiden
•Da
RNA nicht repariert wird, kann dort U statt T vorkommen → energetisch nicht
so aufwendiger Baustein
Reparatur von Uracil:
Krebsarten enstehen u.a. durch fehlerhafte DNA-Reparatur
•i.A. entsteht Krebs durch Mutationen in Genen, die mit Wachstumskontrolle zu tun
haben
•Ist ein Reparatursystem defekt, steigt Mutationshäufigkeit →Folge: erhöhtes
Krebsrisiko
•Bsp. Xeroderma pigmentosum und Lynch-Syndrom
Xeroderma pigmentosum
•Viele Patienten sterben noch vor dem 30. Lebensjahr an bösartigen Hauttumoren
→extreme Lichtempfindlichkeit
•Es es entstehen durch UV-Licht Pyrimidindimere (siehe E.coli);
Reparaturmechanismus beim Menschen ähnlich
•Ursache dieser Krankheit nun geklärt:Die Excinuklease, die schadhafte
Pyrimidindimere entfernt, ist defekt. Es werden kaum Dimere entfernt.
Lynch-Syndrom
•Auch genannt: erbliches, nicht polypöses kolorektales Karzinom = HNPCC
•Hierbei ist die DNA-Fehlpaarungsreparatur defekt
•Mutierte verantwortliche Gene: hMSH2 und hMLH1
„Trinucleotidwiederholungen“
•Manche genetisch bedingte Erkrankungen entstehen durch die Vermehrung von
Wiederholungseinheiten aus 3 Nukleotiden
•Bsp.: Huntington-Krankheit
Huntington-Krankheit
•Nervenleiden
•Ein Gen ist mutiert: Sequenzen von CAG wiederholen sich immer wieder
•Das hierdurch codierte Protein (Huntingtin) hat daher langen „Schwanz“ von
Glutaminresten
•Bei der Vererbung wird dieser Schwanz i.d.R. immer länger; Symptome treten bei
den Kindern noch früher auf →Antizipation
Vermehrung von Triplettwiederholungen:
Wie lassen sich potentielle Karzinogene nachweisen?
→Bruce Ames entwickelte den AmesTest:
Agar ausbringen
Salmonellen in
•Diese spez. Salmonellen können auf Grund einer Mutation leider kein Histidin
selbst synthetisieren
man muss es ihnen zum Überleben zur Verfügung stellen ☺
Der Ames-Test:
•Gibt man nun ein Mutagen auf die Platte, entstehen viele neue Mutanten – einige
von ihnen können können wieder His synthetisieren (Rückmutanten = Reservanten)
•Die Teststämme sprechen auf bp-Substitutionen, Deletionen oder Additionen an
•Die Empfindlichkeit der Stämme ist erhöht durch
a) unvollständige Reparatursysteme
Lipopolysaccharidhülle
b) unvollständige
•Folge: Mutagene können leichter eindringen
•Hinzufügen von Säugetierleberhomogenisat (Warum?)
•→preiswerter und einfacher Test um mutagenes Risiko vieler Substanzen
abzuschätzen
ENDE
Fragen?
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