H.-S. Optical Transmission Systems Systemeigenschaften SYS/1 Systemeigenschaften In diesem Kapitel sollen Konzepte optischer Übertragungssysteme behandelt werden. Es werden die notwendigen Komponenten vorgestellt und Übertragungskonzepte erläutert. Verschiedene Multiplexkonzepte werden beschrieben und ihre Auswirkungen auf das Systemdesign. Anschließend werden Möglichkeiten vorgestellt, wie die zu übertragenden Daten mit einem optischen Signal kodiert werden können. Verschiedene Modulationsformate werden eingeführt und ihre grundlegenden Eigenschaften mit einander verglichen. Abschließend soll ein kleiner Überblick über die wichtigsten begrenzenden Effekte und über Aspekte des Systemdesigns gegeben werden. 1 Übertragungssystem Das Übertragungssystem besteht grundsätzlich aus einem Sender, der Übertragungsstrecke selbst und dem Empfänger. Am Sender wird das Signal blockkodiert und mit Redundanz versehen, um eine robuste und dennoch effiziente Übertragung zu gewährleisten. In dieser Stelle wird dem eigentlichen Nutzsignal eine Fehlerkorrektur (Forward Error Correction, FEC ) beigegeben, die üblicherweise 7% zusätzliches Datenaufkommen (sog. Overhead) erzeugt. Anschließend erfolgt das Line Coding, das u.a. dafür sorgt, dass die Anzahl der Einsen und Nullen (marks und spaces) gleich sind und auch nicht zu viele gleiche Symbole auf einander folgen. Bei diesem Schritt erhöht sich die Datenrate noch einmal um einen kleinen Overhead. Dieser digitale Datenstrom wird dann in die eigentliche optische Verbindung eingespeist. Nach der optischen Übertragung erfolgt das Dekodieren des Line Codings und der Blockkodierung in entsprechend umgekehrter Reihenfolge. Eine optische Verbindung besteht grundsätzlich aus einem Sendeteil, in dem die elektrischen Signale Daten Sender Block Coding Empfänger Line Coding Line Coding Block Coding Daten Line Coding: Gleichstromanteil Anzahl Marks und Spaces Redundanz z B. differentielle Kodierung Block Coding: Fehler-Korrektur Redundanz Robustheit erhöhen z. B. FEC, Turbo-Kodes Bild 1: Bausteine des Übertragungssystems auf optische Wellen moduliert werden. Diese Lichtwellen werden dann über die optische Übertragungsstrecke, meist eine Glasfaser, gesendet. Am Ende wird das optische Signal mit einem Empfänger wieder in ein elektrisches Signal umgewandelt. Der Grundaufbau eines optischen Übertragungssystems ist in Abb. 2 dargestellt: Zuerst werden am werden verschiedene Kanäle (von Sender Tx1 ...TxN ) mit TU Berlin – Dr.-Ing. C.-A. Bunge H.-S. Optical Transmission Systems Systemeigenschaften SYS/2 einem Multiplexer (MUX) zusammengefasst. I. A. handelt es sich dabei schon um optische Kanäle, d. h. Tx1 ...TxN sind optische Sender, die optische Signale erzeugen und in einem optischen Multiplexer zusammenführen. Dieses Bündel an Kanälen wird dann optisch gefiltert, um Rauschen und Beeinflussung der Kanäle unter einander (Crosstalk) zu unterdrücken. Darauf hin werden die Daten auf einer Übertragungsstrecke, die aus den optischen Übertragungsfasern, Verstärkern und kompensierenden Elementen bestehen kann, zum Empfänger gesendet. Dort werden die Signale wieder optisch gefiltert, um das Rauschen, das entlang der Strecke akkumuliert wurde, zu verringern. Ein meist optischer Demultiplexer (DeMUX) trennt die einzelnen Kanäle wieder und führt sie den optischen Empfängern (Rx1 ...RxN ) jedes einzelnen Kanals zu. Dort werden die optischen in elektrische Signale gewandelt und anschließend elektrisch gefiltert, um das zusätzliche Rauschen herauszufiltern. Zusätzlich dazu wird noch das Taktsignal aus den Daten zurück gewonnen, um den Empfänger mit dem Datenstrom zu synchronisieren. el. Filter DFB-Laser λ2 Tx2 λn Txn Rx1 opt. Filter SMF EDFA SMF opt. Filter Rx2 …… Tx1 …… λ1 Rxn Bild 2: Prinzip eines optischen Übertragungssystems mit mehreren Kanälen 2 Multiplextechniken Da heutige optische Kommunikationssysteme Übertragungskapazitäten von bis zu mehreren Terabit pro Sekunde zur Verfügung stellen, die elektrischen Datenkanäle aber nur Datenraten im Bereich mehrerer Gigabits pro Sekunde, müssen die Datenkanäle zusammen gefasst werden, bevor sie übertragen werden können. Dieser Vorgang wird Multiplex genannt und kann in verschiedener Art und Weise vorgenommen werden. Die üblichsten Multiplexarten sind Zeit- und Frequenz- bzw. Wellenlängenmultiplex. 2.1 Zeitmultimultiplex Beim Zeitmultiplex (Time-Division Multiplex, TDM) werden N Kanäle mit niedriger Bitrate R0 zu einem Datenstrom mit einer höheren, aggregierten Datenrate Ragg = N · R0 zusammengefasst. Jeder Kanal bekommt innerhalb einer Bit-Periode (der einzelnen Datenkanäle) einen Zeitschlitz zugewiesen, in dem seine Daten übertragen werden können. Die Daten eines Kanals i befinden sich dann in einem Zeitschlitz der Länge 1/Ragg = 1/(N·R0 ) und beginnen innerhalb des Bitintervals bei τi = (i −1)/Ragg , wobei i ∈ {1, .., N}. Dadurch dass die zusammengefassten Daten seriell übertragen werden, benötigt TU Berlin – Dr.-Ing. C.-A. Bunge H.-S. Optical Transmission Systems Systemeigenschaften SYS/3 das Gesamtsignal i.A. eine recht hohe Bandbreite. Zeitmultiplex in optischen Übertragungssystemen kann als elektrischer und als optischer Zeitmultiplex auftreten. Kanal 1 t Kanäle 1, 2, 3 und 4 Kanal 2 t Kanal 3 t t Kanal 4 t Bild 3: Prinzip des Zeitmultiplex’ mit vier Kanälen 2.1.1 Elektrischer Zeitmultiplex Der Zeitmultiplex kann schon vor dem optischen Sender mit den elektrischen Signalen vorgenommen werden, so dass der optische Sender den vollen elektrischen Datenstrom bei der endgültigen Kanaldatenrate Bagg erhält. Diese Form des Zeitmultiplex wird ETDM (Electrical Time-Domain Multiplex) genannt. Da hierfür nur ein optischer Sender benötigt wird, ist ETDM robust und tendenziell preiswert. Allerdings müssen die Signale schon im Elektrischen bei der vollen Datenrate verarbeitet werden, weshalb ETDM-Anwendungen zurzeit1 auf Datenraten von ca. 100 Gb/s begrenzt sind. 2.1.2 Optischer Zeitmultiplex Beim optischen Zeitmultiplex (Optical Time-Domain Multiplex, OTDM) werden zuerst die optischen Signale erzeugt und im Optischen zusammengeführt. Dazu sind bei N Kanälen N optische Sender nötig, die jedoch bei der niedrigeren Kanaldatenrate R0 jedes einzelnen Kanals optische Pulse generieren. Diese müssen sehr schmal sein. Ihre Pulsdauer darf höchstens ein N-tel der Bitdauer T0 = 1/R0 betragen, weil sich durch das anschließende Multiplexing die aggregierte Bitrate um den Faktor N erhöht. Um solch schmale Pulse zu erzeugen, wird häufig im Anschluss an den optischen Sender eine Pulskompression durchgeführt, die auf nichtlinearen Effekten, meist Solitonen (s. Abschnitt ÜB im Skript der Einführung zur optischen Nachrichtentechnik) basiert. Diese schmalen Pulse werden dann mittels Verzögerungsleitungen zeitlich um ∆τi verschoben, so dass die Pulse der jeweiligen Kanäle innerhalb ihres Zeitschlitzes liegen. Mit dieser Technik lassen sich sehr hohe aggregierte Datenraten erzeugen. Es sind schon Datenraten von 640 Gb/s so experimentell erzeugt worden [1]. Allerdings ist für jeden TDM-Kanal ein optischer Sender nötig. Die Verzögerung der Pulse erfolgt mittels optischer Fasern, die eine sehr genaue Länge aufweisen müssen. Da der optische Teil sehr komplex ist, handelt es sich hierbei um keine sehr robuste 1 Stand 2007 TU Berlin – Dr.-Ing. C.-A. Bunge H.-S. Optical Transmission Systems Systemeigenschaften SYS/4 Lösung. OTDM-Systeme werden in der Forschung zum Test sehr hoher Datenraten genutzt, im kommerziellen Anwendungen spielen sie allerdings bisher kaum eine Rolle. 010.. BitwortErzeugung ..110 AM 010.. BitwortErzeugung ..110 AM …… 010.. BitwortErzeugung ..110 …… optische Pulsquelle Δτ AM n⋅Δτ ∑ Verzögerungsleitungen Bild 4: Prinzip des optischen Zeitmultiplex’ am Sender 2.2 Wellenlängenmultiplex Neben dem Zeitmultiplex, bei dem die Daten verschiedener Kanäle sequentiell nach einander gesendet werden, kann man logische Kanäle auch parallel bei verschiedenen Frequenzen bzw. Wellenlängen über eine gemeinsame Übertragungsstrecke schicken. 2.2.1 Frequenzmultiplex (FDM) In elektrischen Übertragungssystemen wird dazu der Frequenzmultiplex (Frequency-Domain Multiplex, FDM) angewandt, bei dem die einzelnen Übertragungskanäle auf verschiedene Trägerfrequenzen aufmoduliert und parallel übertragen werden. Ein Beispiel dafür ist die Radioübertragung, bei der die verschiedenen Radiosender auf unterschiedliche Trägerfrequenzen moduliert werden und anschließend gemeinsam gesendet werden. Zum Empfang oder auch Demultiplex muss man die gewünschte Trägerfrequenz wählen, mit einem Mischer heruntermischen (s. Skript HFT II) und anschließend mit einem Tiefpass filtern. In optischen Systemen ist so ein Multiplex denkbar und wird in verschiedenen Anwendungen im Bereich der Kurzstreckenübertragung auch genutzt. Dazu werden die einzelnen Kanäle im Elektrischen, also noch vor der optischen Lichtquelle, auf das Ansteuersignal für den Laser oder den Modulator aufmoduliert und am Empfänger nach dem Empfang mit der Fotodiode im Elektrischen wieder demultiplext. I.A. spricht man von FDM, wenn das Multiplexen im Elektrischen geschieht und man keine weiteren optischen Bauteile benötigt. Ansonsten spricht man von Wellenlängenmutliplex, WDM. Grundsätzlich handelt es sich allerdings um einen sehr ähnlichen Effekt. TU Berlin – Dr.-Ing. C.-A. Bunge H.-S. Optical Transmission Systems Systemeigenschaften SYS/5 2.2.2 Wellenlängenmultiplex (WDM) Da Licht selbst eine elektromagnetische Welle ist, die bei einer Frequenz im Bereich um 193 THz schwingt, kann man auch Licht unterschiedlicher Wellenlänge als Träger verwenden. Obwohl es sich dabei grundsätzlich auch um FDM handelt, wird dieses Verfahren i. A. Wellenlängenmultiplex (WavelengthDivision Multiplex, WDM) genannt. Man nutzt dazu Laser, die bei verschiedenen Wellenlängen senden, λ1 Tx1 λ2 Tx2 λ1+λ2+…+λn …… 1764 IEEE PHOTONICS TECHNOLOGY LET λn Txn Bild 5: Prinzip des Wellenlängenmultiplex’ am Sender was properly amplified, filtered with half-maximum) tunable bandpass fil bit-error-rate (BER) detector. moduliert diese, kombiniert alle Signale verschiedener Wellenlänge in einem optischen Multiplexer und III. RESULTS Fig.sich 2(a)gegenseitig depicts the optical spectrum sendet alle Signale parallel über dieselbe Faser. Die Wellenlängenkanäle beeinflussen are spectrally inverted by the PPLN. O nicht durch Interferenz, so dass man am Ende der Übertragungsstrecke jeden einzelnen Kanalchannels mit Hilthe 16 input can be seen (15 leftAllerdings part shows können the 16 output channel fe eines Wellenlängenfilters wieder vom Rest trennen und weiter verarbeiten kann. the middle (at 1546.12 nm), the residu entlang der Strecke nichtlineare Effekte auftreten, durch die sich die Wellenlängenkanäle gegenseitig can be seen (for illustration purposes). beeinflussen können. Ein weiteres Problem ist linearer Crosstalk sich überlappender trum ofSignalspektren the WDM signals at the recei at the receiver was larger than 23.5 dB benachbarter Kanäle bei schmaler Filterung eng an einander liegender Wellenlängenkanäle. (a) is in good agreement with what would power, loss, and amplifier noise cons In the optical spectrum, after transm is clearly visible. This ripple, create EDFAs in the system, introduced a no mance. In DCF-based transmission s tion is classically done by designing t result in a flat gain spectrum. Since th with single-stage amplifiers only and izer, no active channel equalization w after transmission was reduced to 7 d power of the boosters. Instead of th 4 dBm we measured in single-channe channel (15 dBm total power) was equal channel performance. The optimal channel power in this (b) the optimal channel power used for t Fig. 2. eines (a) Optical spectrumSpektrums at the output of conjugator Bild 6: Beispiel optischen beithe16optical × 40phase Gb/s-Übertragung WDM [2] experiment (1 dBm) we reporte (spectral resolution of 0.1 nm). (b) Optical spectrum at the end of 800 km (spectral resolution of 0.1 nm). the spectral efficiency of both experim the 10-Gb/s experiment was cross-p controller at 90 C. Inside the PPLN, the incoming data signals limited due to the narrow channel sp were mirrored with respect to the pump frequency at case of the 40-Gb/s/channel transmiss the limiting factor. Instead the perfo 1546.12 nm according to since the BER performance after trans TU Berlin – Dr.-Ing. C.-A. Bunge me (1) similar to the BER configuration at the same OSNR of 2 Hence, the array of wavelengths of the data signals were conIn order to see the effect of prec H.-S. Optical Transmission Systems Systemeigenschaften SYS/6 3 Modulationsformate In optischen Kommunikationssystemen wird das ursprüngliche, logische Signal in eine optische Bitfolge umgesetzt. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Information auf die optische Welle aufzuprägen. Grundsätzlich kann man das komplexe Feld der optischen Trägerwelle folgendermaßen beschreiben: ~ E(t) =~ e Ae j(ω0 t+ϕ) (1) Hierbei beschreiben der Einheitsvektor ~ e die Polarisation, A die Amplitude, ω0 = 2πf0 die Kreisfrequenz mit f0 der Trägerfrequenz und ϕ die Phase der Welle. Daraus ergeben sich die verschiedenen möglichen Modulationsarten: Man kann die Amplitude des Signals modulieren und so mit dem Signalpegel kodieren (Amplitude-Shift Keying, ASK ). Da die Amplitude der Welle über I ∝ EE ∗ = A2 mit der Intensität verknüpft ist, handelt es sich dabei auch um Intensitätsmodulation oder auch On-Off-Keying (OOK ). Wenn man die Information über ω = ω0 +∆ω kodiert, handelt es sich um Frequenzmodulation (Frequency-Shift keying, FSK ). Bei Phasenmodulation (Phase-Shift Keying, PSK ) wird die Phase ϕ moduliert. Grundsätzlich kann man auch dem Polarisationszustand ~ e der Welle eine Wertigkeit zuordnen und so Polarisationsmodulation (Polariation-Shift keying, PolSK ) betreiben. Zusätzlich dazu kann man diese Signalzustände – insbesondere Phase und Polarisation – modulieren, ohne damit ein Signal zu kodieren, sondern ausschließlich um die Übertragungseigenschaften des Modulationsformats zu verbessern. So zeigen z.B. solche Formate besondere Robustheit gegenüber Nichtlinearitäten, deren Bits alternierende Phasen aufweisen (z.B. 0, π, 0, π... ). Das Gleiche gilt auch für die Polarisation. Es werden auch gerne optische Pulse übertragen, bei denen also die Intensität des optischen Signals variiert (Pulse), obwohl die eigentliche Information in der Frequenz oder der Phase kodiert ist. Durch diese Modulation lässt sich z. B. das Taktsignal einfach zurückgewinnen. Einen Überblick über die Arten der Modulation zeigt Abb. 7. All diese Modulationsarten lassen sich mit einander kombinieren. (2) 3.1 Intensität Die Intensitätsmodulation ist die am weitesten verbreitete Form der Modulation. Bei ihr wird die Intensität der optischen Welle gemäß der zu kodierenden Information moduliert. Dadurch kann man dieses Form durch direkte Detektion, z. B. mit einer Fotodiode empfangen. Bei binären Formaten, die die Information durch Einsen und Nullen beschreiben, entspricht das zwei Signalpegeln, die im Idealfall einem Ausschalten der optischen Leistung bei einer Null und einem Einschalten der Welle bei einer Eins entsprechen. Wenn man die elektrische, binäre Bitsequenz q(t) so formuliert, dass q(t) = ∞ X t=−∞ qi · g(t − i Tb ) TU Berlin – Dr.-Ing. C.-A. Bunge (3) formats employing the amplitude modulation of the optical carrier, because of their importance in today’s optical transmission systems. The generation and transmission characteristics of conventional and novel modulation formats are presented. H.-S. Optical Transmission Systems 3.2 Optical signal generation Systemeigenschaften SYS/7 Figure 3.1: Principles of optical signal modulation Bild 7: Übersicht zu möglichen binären Modulationsarten [3] The signal generation in terms of optical transmission systems can be understood as the modulation of a laser source with an electrical binary signal. According to this, we are speaking of the optical signal modulation and modulation formats. The modulated complex electric field is given by: mit qi ∈ [0, 1] und g(t) die Pulsform, die um ganzzahlige Vielfache der Bitdauer Tb verzögert wird, → − → − E L (t) = A0,L (t) · beschreiben: e L (t) · cos {ωL t + ϕL (t)} dann lässt sich dieser Vorgang folgendermaßen (3.1) field, ω is the optical angular frequency of the light source, where A0,L (t) is the amplitude of the optical L → A0the ϕL is the optical phase and − e L represents known as Jones-vector of the signal. = 0polarization fürvector qi = 0, A =of freedomq These four parameter are four degrees employed for the optical signal generation. Each of these A1 = 2Eb Tb (4) für qi = 1, wobei Eb die durchschnittliche Energie pro Bit beschreibt. Meist kann man die optische Intensität 53 nicht so genau schalten, dass der Signalpegel der Nullen genau bei Null liegt. Bei direkt modulierten Lasern z. B. wird der Nulllevel so gewählt, dass er noch knapp oberhalb des Schwellstroms Ith liegt, damit der Laser schneller schaltet. Da die beiden Signalpegel dichter bei einander liegen, wird die Unterscheidung zwischen den beiden Zuständen schwieriger. Ein Maß für den Abstand der beiden Pegel von einander ist das sog. Extinktionsverhältnis (Extinction Ratio, ER): ER = A2 I1 = 12 I0 A0 (5) Bei Intensitätsmodulation wird i. A. zwischen Non-Return-to-Zero, NRZ- und Return-to-Zero, RZFormaten unterschieden. Bei NRZ bleibt der Signalpegel die gesamte Bitdauer Tb über erhalten und wird nur umgeschaltet, wenn das darauf folgende Bit einen anderen Wert aufweist. Ansonsten kann der Signalpegel über mehrere Bitdauern konstant bleiben. Daraus erkennt man, dass beim NRZ-Format die Taktinformation schnell verloren gehen kann, weil die Synchronisierung zwischen Taktsignal und Datenstrom nach mehreren Bitdauern sich verringert. Bei RZ-Formaten wird innerhalb der Bitdauer ein optischer Puls geformt, dessen Intensität am Anfang und am Ende der Bitdauer Null ist und möglichst nach der Hälfte der Bitdauer seinen Maximalwert erreicht. Man unterscheidet verschiedene TU Berlin – Dr.-Ing. C.-A. Bunge shape enables an increased robustness to fiber nonlinear effects [169], mode dispersion (PMD) [170]. The small amount of chirp observed i internal chirp of the CW-pump with a spectral line width of 10 MHz. channel can be tolerated in a RZ-based WDM system, H.-S. Optical Transmission Systems perSystemeigenschaften SYS/8 resulting i length. The RZ system implementation improves the system receive possible method for a further improvement of RZ transmission cha RZ-Formate nach den Pulsdauern. Ein wichtiger Parameter zurtoBeschreibung Pulsdauer das spectral efficiency of up 0.4 bit/s/Hzder is the use of ist so-called ”tedon” for a das RZVerhältnis pulse with a reduced duty zu cycle (τ <0.3) and a short puls Tastverhältnis oder Duty Cycle. Es besagt zwischen Pulsdauer Bitdauer. Je kleiner is an increased robustness to fiber nonlinearities caused das Tastverhältnis ist, desto schmaler sind die Pulse. Da schmale Pulse ein breiteres Spektrum auf-by the fact the wider a fast reduction of the pulse weisen als breite Pulse, weisen RZ-Formate mit ones, hohemenabling Tastverhältnis, also vor allem RZ-50 % peak und power. Up using OTDM-techniques [172]. The reduced pulse width in the tedonRZ-67 % eine besseres spektrale Effizienz auf. Da das NRZ-Format als ein RZ-Format mit 100 % making this technique less interesting for the implementation in DWD 3.3 Spektren NRZ-based modulation formats Tastverhältnis aufgefasst werden kann, zeigt es das schmalste Spektrum. Die verschiedener efficiency (>0.4 bit/s/Hz). RZ- und NRZ-Formate sind in Abb. 8 dargestellt. Man erkennt, dass das NRZ-Format ein deutlich Bild 8: Simulierte optische Spektren für 40 Gb/s NRZ (links) und RZ (rechts) [3] Figure 3.3: 40 Gb/s NRZ signal: a) optical spectrum b) Gb/s signalRZ shape anda)chirp Figure 3.7: 40 signal: optical spectrum b) schmaleres Spektrum aufweist. Es hat ein Leistungsmaximum bei der Trägerfrequenz. Das RZ-Format In ±40 order to enable a dense channel spacing RZ-baseddem DWDM trans weist zusätzlich noch zwei Maxima bei GHz und höheren Ordnungen auf. Dasinentspricht which is proportional to the laser line-width. The edge steepness affects the nonlinear characteristics of both at theSignal transmitter and receiver sideeinen would be Takt necessary [175] Taktsignal. Einetransmission, Taktrückgewinnung kannthe dieses daraus neuen NRZ-based optical increasing impact of herausfiltern SPM effect, und which is directly proportional to the a better candidate than NRZ for long-haul 40 Gb/s WDM transmi generieren. steepness of the signal edges (Chapter 2). The steeper the edges the stronger is the generation of new spectral robustness. Considering the PMD limitations presented in Chapter 2. components due to the SPM effect, resulting in a spectral broadening of the signal spectrum. The additional mission length in 40 Gb/s RZ based systems is limited to about 160 interplay SPM group velocity dispersion (GVD) transforms SPM-induced phase modulation 3.2 between Frequenzundand Phasenmodulation higher order. to intensity modulation (PM-IM transformation) giving rise to significant system limitations [150], [151] in NRZ-based Bei der transmission Frequenz- undsystems. Phasenmodulation ist die Information in der Phase der optischen Welle kodiert. NRZ Bei pulses possess a narrow spectrum duewährend to the lower on-off transitions in NRZ bit streams. The 3.4.2 Carrier-suppressed RZ (CSRZ) modulation der Phasenmodulation optical geschieht das direkt, die Frequenzmodulation einer konstanten spectral width at -30 dBm power level of a 40 Gb/s NRZ optical spectrum amounts to 60 GHz (Fig. 3.3a). Phasenvariation entspricht: Carrier-suppressed RZ (CSRZ) is one of ofthegenerated recently p The NRZ spectrum is concentrated around the carrier frequency. The modulation compact bandwidth dϕ(t) ϕ(t) = ωt + ϕ ⇒ ω = (6) optical pulses represents an important bitrate modulation characteristic, which governs the intensively impacts of investigated different transmission systems, which has been dt propagation effect e.g. GVD and inter-symbol interference (ISI).The A reduction of the spectral width improves [177], [178], [179], [180]. main target of this modulation format is a Man erkennt, dass bei einer festen Frequenz ω die Phase nicht konstant ist, sondern linear mit der Zeit the dispersion tolerance of the modulation format, but on the other hand it affects the ISI effects between transmission line and an improvement of the spectral efficiency in hig wächst. Man kann somit nicht die Phase direkt bestimmen, sondern immer nur relativ zur Phase eines the pulses. This becomes evident for isolated between sequences of the marks where of it can spaces be expected that the dispersion tolerance of the the energy transmissio Referenzsignals, das bei der Trägerfrequenz ω0 liegt. die die Frequenz der optischen neighboring marks becomes transformed in the time slot isolated space resulting in ISI effects and modulation , Da due toofTrägerfrequenz itsthe reduced spectral width compared to convention a reduced The spectrum of NRZ Laser pulses a better realization [12], [18], [181]weiteren verified partlyalsyields these expectations. Welle transmission ist, heißt das, quality. dass man amnarrow Empfänger einen Lokaloszillator benötigt, derof a dense channel spacing in DWDM systems, enabling a better utilization of the system bandwidth and makes generation of CSRZ pulses is presented Fig. 3.8. TheNRZ first bei derselben Wellenlänge strahlt wie The die Signalwellenlänge, und das ankommende Signalinmit diesem pulses more robust to the impacts of chromatic dispersion, resulting in a higher dispersion tolerance. A large generates a 40 Gb/s NRZ optical signal by external modulation of Signal phasenvergleichen müsste: dispersion tolerance can be important in 40 Gb/s WDM systems with large number of channels, because of a permanent presence of the residual dispersion, whose amount depends on the total system bandwidth and ϕ = ϕ(t) − ϕr ef (t) = ωt + ϕ − ω0 t = ϕ + t(ω − ω0 ) (7) the employed transmission fiber types. 3.3.2 Duobinary modulation TU Berlin Dr.-Ing. C.-A.ofBunge Duobinary modulation can be described as a– combination a conventional ASK-based modulation and phase shift keying (PSK). Depending on the realization, optical duobinary transmission can be understood as a multilevel transmission with phase encoded bits and a reduced spectral width. Duobinary transmission H.-S. Optical Transmission Systems Systemeigenschaften SYS/9 Bekannte Modulationsformate, die Phasen und Frequenzmodulation nutzen, sind z. B. QPSK und QAM-Formate. Abb. 9 zeigt exemplarisch Konstellationsdiagramme solcher Modulationsformate. 3.2.1 Konstellationsdiagramm Bei so einem Konstellationsdiagramm werden die Signalzustände in der komplexen Ebene oder getrennt nach I - und Q-Anteil (In-Phase und Quadrature) aufgetragen. Somit lassen sich neben den Amplitudenpegeln auch die Phasenlagen darstellen. Für solche Übertragungstechniken benötigt man !(u) 01 11 !(u) 00 10 Bild 9: Konstellationsdiagramm für (D)QPSK kohärente Empfänger oder Überlagerungsempfänger (s. Abb. 10). Sie sind sehr teuer – wegen des zusätzlich benötigten Lasers am Empfänger als Lokaloszillator – und werden daher bisher noch nicht eingesetzt. 3.2.2 Phasenmodulation zur Verbesserung der Übertragungseigenschaften Jedoch Kombinationen von amplitudenmodulierten Formaten mit zusätzlicher Frequenzmodulation bzw. Phasenmodulation zeigen verbesserte Übertragungseigenschaften verglichen mit klassischer Amplitudenmodulation wie RZ und NRZ. Zwei bekannte Formate sind Duobinary (DB) und CarrierSuppressed RZ (CS-RZ ). Bei DB wird das Signal wie NRZ moduliert. Es können jedoch zusätzlich die Phasen 0 und π moduliert werden. Dadurch ergeben sich drei Signale: −1, 0 und 1. Am Empfänger kann DB wie intensitätsmodulierte Signale empfangen werden. Aus dem optischen Spektrum in Abb. 11 erkennt man, dass DB spektral sehr effizient ist, d. h. sehr wenig optische Bandbreite beansprucht. Das macht es vorteilhaft bei DWDM-Systemen (dense WDM mit engem Wellenlängenabstand zwischen den Kanälen) und erhöht eine Dispersionstoleranz. CS-RZ ist meist identisch mit RZ-67 %. Es handelt sich um ein RZ-Format, bei dem zwei auf einander Folgende Bits jeweils entgegengesetztes Vorzeichen aufweisen. Die Phase des Signals alterniert bitweise zwischen 0 und π. Dadurch ergibt sich eine Periode für Phasenmodulation von zwei Bitdauern. Die Phasenmodulation erfolgt also bei der hal- TU Berlin – Dr.-Ing. C.-A. Bunge H.-S. Optical Transmission Systems Systemeigenschaften halbdurchlässiger Spiegel SYS/10 Iph Fotodiode ωP D = |ω0 − ω1 | ≈ 0 Signal @ ω1 Etrans Lokaloszillator @ ω0 ≈ ω1 ELO Bild 10: Prinzip des kohärenten Empfangs. The spectral width between the two first spectral side-bands amounts (Fig. 3.6a) a spectral reduction with a factor of 2 occurs. The CSRZ ben Bitrate. Das erkennt man am Spektrum (s. Abb. 11 difference rechts), dasofzwei Maxima adjacent bei ±20 GHz, an optical phase π between bits der (Fig. 3.9b). T 3.3 NRZ-based modulation halben Grundfrequenz aufweist. Der Träger ist dadurch unterdrückt, woher sich der Name herleitet. formats beneficial for an increased nonlinear tolerance [178]. CS-RZ weist erhöhte Toleranz gegenüber Nichtlinearitäten auf. Bild 11: Simulierte optische Spektren für 40 Gb/s Duobinary (links) und CS-RZ (rechts) [3] Figure 3.9: 40 Gb/s CSRZ signal: a) optical spectrum b Figure 3.5: 40 Gb/s duobinary signal: a) optical spectrum b) signal shape and chirp 3.3 Differentielle Phasenmodulation Due to the reduced spectral width, CSRZ modulation shows an inc ance, but on the other hand improves transmission robustness of duobinary based WDM systems. Another it is more robust to nonlinear impairments [177] than conventional Um denwould Lokaloszillator zu vermeiden, differentielle Phasenmodulationsformate entwickelt worden, possibility be a combination of sind duobinary modulation with nonlinearly robust modulation formats tolerance of CSRZ modulation can be enhanced by the implementati (e.g. bei RZ,denen CSRZ), which enables a better characteristics duobinary carrier suppressed RZ die Phasenlage des Signals nichtnonlinear mit der Phase Lokaloszillators verglichen wird, son- optimize [182]. Therein, the eines amount of(e.g. pre-chirp has to be carefully (DCS-RZ) [161], duobinary RZ (DRZ) [162]), where the generated pulses possess a duobinary spectral charcrosstalk distortions. Duemit toeinander. an RZ pulse shape dern mit den vorhergehenden Bit. Manlinear vergleicht immerand nurwaveform auf einander folgende Bits acteristics and RZ pulse shape. These new duobinary based modulation methods enable the [178]. realization receiver sensitivity than conventional NRZ modulation By theofim Daher nennt man diese Form der Übertragung auch Selbstüberlagerungsempfang. Damit eine PhasenWDM systems with a dense channel spacing according to a narrower optical spectrum and with an improved methods (e.g. asymmetrical filtering) [181], the robustness of CSRZ m information übertragen werden kann, muss zwischen diesen beiden auf einander folgenden Bits eine transmission performance due to the use RZ-basedwhich signalcan forms. Several experimental [157], [156] be ofimproved, be beneficial for DWDM works systems [183]. By feste Phasenbeziehung bestehen. Die Kohärenzzeit muss länger sein als die Bitdauer. presented methods for implementation filtering of duobinary technology in 40 Gb/s WDM systems. Due to its large [18] or a polarization multiplexing [12] in 40 Gb/s CSRZ b Die Information durch die Veränderung Phase, beyond durch Phasensprünge kodiert. Bei (MANs) binarer [163], in dispersion tolerance,wird the duobinary modulation is suitable for optical metro area networks spectral der efficiency 0.4 bit/s/Hz can be realized. whichdifferentieller the component costs and a signal generation realized in electrical play an important Phasenmodulation (Differential [Binary] Phase-Shift Keying,domain D[B]PSK ) werden Einsen role. durch Phasensprünge von π, also Vorzeichenwechsel, beschrieben. Nullen werden nicht kodiert, bzw. Single side Für band (SSB-RZ) bei Nullen ändert sich die Phasenlage 3.4.3 nicht (s. Abb. 12). die RZ Modulation mussmodulation die Bitsequenz am Sender vorkodiert werden, um den differentiellen Charakter zu erzeugen. Am Empfänger wird das Bit Single side-band (SSB) modulation is a modulation method well kn theory. It can be realized by an additional modulation or filtering stag The basic idea behind SSB modulation is the suppression or isolatio TU Berlin – Dr.-Ing. C.-A. Bunge spectrum because of its redundancy for direct detection [184]. There There are several different techniques for generation of optical SSB-RZ approach known as vestigial side-band (VSB) modulation [9], [188] u H.-S. Optical Transmission Systems Systemeigenschaften SYS/11 Bild 12: Zeitlicher Verlauf der optisches Signals bei D(B)PSK und DQPSK-Modulation [4] in einem sog. Delay-Line-Interferometer mit dem jeweils vorherigen interferometrisch überlagert, wodurch sich zwei Pulse mit gleicher Phasenlage konstruktiv addieren, zwei Pulse mit entgegengesetzter Phasenlage sich hingegen auslöschen. Die so erhaltenen amplitudenmodulierten Signale können dann konventionell empfangen werden. DPSK ist in den letzten Jahren sehr interessant geworden, da man mit niedrigeren Signalleistungen auskommt, so dass Nichlinearitäten weniger stark auftreten. 3.4 Polarisation Wie schon bei der Frequenz- und Phasenmodulation wird die Polarisation i. A. nicht moduliert, um Daten zu kodieren, sondern sie wird meist zusätzlich zu einem OOK-Signal oder differentieller Phasenmodulation aufgebracht, um die Übertragung toleranter gegenüber Nichtlinearitäten zu machen. Wir werden im Folgenden sehen, dass bei höheren Datenraten benachbarte Bits sich stark überlappen und sich so über nichtlineare Prozesse gegenseitig beeinflussen. Durch bitweise alternierende Polarisation kann man diesen Effekt verringern, da nichtlineare Prozesse zwischen Signalen verschiedener Polarisation weniger effizient wirken. In DWDM-Systemen werden benachbarte Wellenlängenkanäle gerne mit orthogonaler Polarisation betrieben, um hier die nichtlinearen Prozesse zwischen benachbarten Kanälen zu verringern. 4 Degradationen Bei der Übertragung kann das optische Signal durch verschiedene Effekte beeinträchtigt werden. Das sind zum Einen lineare Effekte, die sich wieder umkehren lassen, zum Anderen aber auch nichtlineare Effekte, die man i. A. vermeiden möchte. Im Folgenden werden die wichtigsten Effekte in hochbitratigen Übertragungssystemen vorgestellt und ihre physikalischen Ursachen genannt. Eine genauere Betrachtung der Ursachen, Eigenschaften und Möglichkeiten der Vermeidung wird im Kapitel DEG vorgenommen. 4.1 Dämpfung Die optische Welle wird bei der Ausbreitung durch die Faser gedämpft, so dass die Signalleistung P (z) mit zunehmender Übertragungslänge vom Ausgangswert P0 exponentiell abnimmt: P (z) = P0 · e −αz TU Berlin – Dr.-Ing. C.-A. Bunge (8) H.-S. Optical Transmission Systems Systemeigenschaften SYS/12 Der Parameter α beschreibt dabei den Dämpfungsbelag der Faser bezogen auf die optische Leistung. Glasfasern weisen im Vergleich zu elektrischen Kabeln sehr niedrige Dämpfung auf. Je nach Wellenlänge liegen typische Dämpfungsbeläge bei Werten deutlich unter 1 dB/km. Bei Wellenlängen um 1, 55 µm hat die Glasfaser ihr Dämpfungsminimum (α ≈ 0, 2 dB/km). Dennoch müssen nach 80 km bis 150 km die Signalpegel durch optische Verstärker wieder angehoben werden. Das sind meist breitbandige Erbium-dotierte Faserverstärker (Erbium-Doped Fibre Amplifier, EDFA). In ihnen entsteht zusätzliches Rauschen durch verstärkte spontane Emission (Amplified Spontaneous Emission, ASE ). In optisch verstärkten Systemen ist ASE-Rauschen i. A. der dominierende Rauscheffekt. 4.2 Dispersion Chromatische Dispersion beschreibt den Effekt, dass sich in einem Medium Wellen unterschiedlicher Frequenz bzw. Wellenlänge mit unterschiedlicher Gruppengeschwindigkeit ausbreiten. Während die Trägerwelle im Idealfall nur aus einer Frequenzkomponente besteht, weist jedes modulierte Signal eine gewisse spektrale Breite auf. Je breiter das Spektrum ist, desto größer ist der Frequenzabstand einzelner Signalanteile. Die Dispersion, die in Fasern mit D oder auch β2 = −D · λ2 /(2πc0 ) definiert wird, beschreibt in linearer Näherung den Zusammenhang zwischen Gruppenlaufzeitdifferenz ∆τ und Wellenlängenabstand ∆λ (s. auch Kapitel GRU und ÜB): D= dτ ⇒ ∆τ ≈ D · ∆λ dλ (9) Für kleine Dispersionswerte muss evtl. noch die Änderung der Dispersion über die Wellenlänge im Form der Slope (S = dD/dλ) mit berücksichtigt werden. 4.3 Nichtlinearitäten In Glasfasern können auch nichtlineare Effekte auftreten. Der wichtigste, also am meisten auftretende, Effekt für die optische Nachrichtentechnik ist die (schwache) Abhängigkeit der Brechzahl von der Intensität. Dieses Verhalten wird durch den Kerr-Effekt ausgelöst, der den Zusammenhang zwischen dem zusätzlichen Anstieg der Brechzahl und der optischen Leistung beschreibt: n0 = n + n̄2 P , Aef f (10) wobei n0 den veränderten Brechungsindex beschreibt, n̄2 den nichtlinearen Brechzahlkoeffizienten (typ. n̄2 ≈ 3 × 10−20 m2 /W in SiO2 -Gläsern), P die optische Leistung und Aef f die effektive Fläche. Das Verhältnis aus Leistung und effektiver Fläche beschreibt eine Art nichtlineare Leistungsdichte, je größer die effektive Fläche einer Faser ist, desto geringer sind ihre nichtlinearen Eigenschaften. Eine Änderung des Brechungsindex hat eine Variation der Ausbreitungskonstante β zur Folge, weshalb mittelbar die Phase des Signals variiert, die proportional zu ϕ ∝ βL ansteigt. Daher beschreibt man die Brechzahländerung auch häufig über den Nichtlinearitätskoeffizienten γ̄ = k0 n̄2 /Aef f : β 0 = β + γ̄P (11) Ein typischer Wert ist γ̄ ≈ 2 W−1 km−1 . Durch die optische Leistung erhöht sich somit die Ausbrei- tungskonstante und somit die Phase der Welle proportional zur Leistung und γ̄. Wie oben gezeigt, ist TU Berlin – Dr.-Ing. C.-A. Bunge H.-S. Optical Transmission Systems Systemeigenschaften SYS/13 die zusätzliche nichtlineare Phasenverschiebung folgendermaßen zu beschreiben: ϕNL = ZL 0 0 (β − β) dz = ZL γ̄P (z) dz = γ̄Pin Lef f (12) 0 Hier entspricht Lef f der effektiven Länge der Faser. Sie beschreibt die Länge, die eine Faser ohne Dämpfung haben muss, um die gleiche nichtlineare Phasenverschiebung zu verursachen: Lef f = ZL e −αz dz = 0 1 1 − e −αL ≈ α α (13) Man kann sich grob vorstellen, dass die Nichtilnearitäten in erster Linie in dieser Länge Lef f auftreten, danach ist die Leistung so stark abgeklungen, dass sich die Faser linear verhält. Eine weiter charakteristische Länge ist die sog. nichtlineare Länge LNL = 1/(Pin γ̄). Diese Länge besagt, wie weit die Welle sich ausbreiten muss, um eine nichtlineare Phasenverschiebung von 1 r ad zu erhalten. Das Verhältnis aus effektiver und nichtlinearer Länge Lef f /LNL beschreibt die Stärke der Nichtlinearitäten in einer Faser: ϕNL = γ̄Pin Lef f ≈ LNL α (14) Da nach jedem Verstärker der Signalpegel wieder angehoben ist, ergeben sich pro Verstärkersektion jeweils zusätzliche nichtlineare Phasendrehungen. Aus diesem Grund ist gerade bei langen Systemen und bei hohen Leistungen die Einfluss von Nichtlinearitäten am größten. 4.3.1 Inter-Kanal-Effekte Der Kerr-Effekt kann in verschiedenen Arten in Systemen auftreten. Dabei handelt es sich immer um denselben Effekt, die phänomenologischen Auswirkungen unterscheiden sich jedoch, so dass man im allgemeinen Sprachgebrauch verschiedene Effekte unterscheidet. In WDM-Systemen werden verschiedene Kanäle parallel bei unterschiedlichen Wellenlängen über dieselbe Faser gesendet. Dabei addieren sich die Felder der einzelnen Kanäle und bewirken dadurch Variationen der Brechzahl. Wenn man die Beeinflussungen mehrerer Wellenlängenkanäle unter einander beschreiben will, bezeichnet man diese als Inter-Kanal-Effekte. 1. Selbstphasenmodulation, SPM: Die Intensität des Wellenlängenkanals beeinflusst den Brechungsindex und somit seine eigene Phase. Dieser Effekt tritt also auch dann auf, wenn nur Signale einer Wellenlänge übertragen werden. 2. Kreuzphasenmodulation, XPM: Bei XPM beeinflusst die zusätzliche Intensität eines Nachbarkanals die Phase des Übertragungskanals. Die entsteht immer dann, wenn in beiden Kanälen zur selben Zeit am selben Ort ein optischer Puls vorliegt. Da die Kanäle auf unterschiedlichen Wellenlängen liegen, sind ihre Ausbreitungsgeschwindigkeiten verschieden (bei D 6= 0). Die Pulse sind je nach Zeitpunkt zeitlich zu einander versetzt. Man spricht von Walk-Off. Immer wenn sich zwei Pulse gegenseitig überholen, addieren sich für eine gewisse Dauer die Intensitäten der beiden Pulse, wodurch ein zusätzlicher Phasenversatz entsteht. TU Berlin – Dr.-Ing. C.-A. Bunge H.-S. Optical Transmission Systems Systemeigenschaften SYS/14 3. Vierwellenmischung, FWM: Durch das nichtlineare Verhalten wirkt die Faser wie ein Mischer. Wenn drei Wellen mit den Trägerfrequenzen ω1 , ω2 und ω3 sich gleichzeitig in der Faser ausbreiten, entstehen durch diesen Mischer-Effekt neue Wellen mit den Frequenzen ω4 = ω1 ± ω2 ± ω3 . Die Wellen, bei denen die beste Phasenübereinstimmung herrscht, können sich aufbauen, da sie sich kohärent addieren. Ist keine konstante Phasenbeziehung vorhanden, kann ich die Welle nicht verstärken. In WDM-Systemen ist das insbesondere die Welle mit Frequenz ω4 = ω1 + ω2 − ω3 , da diese Frequenz dicht bei den anderen liegt. Gute Phasenübereinstimmung tritt bei Dispersion nahe Null auf. Aus diesem Grund werden Fasern selten Fasern mit verschwindender Dispersion zur Übertragung von WDM-Signalen verwendet. Bild 13: Selbstphasen- und Kreuzphasenmodulation (links), Vierwellenmischung (rechts) 4.3.2 Intra-Kanal-Effekte Die oben vorgestellten nichtlinearen Effekte treten in WDM-Systemen mit verschiedenen Wellenlängen auf. Aber auch innerhalb eines Wellenlängenkanals können Nichtlinearitäten auftreten, dabei handelt es sich um Spezialfälle der Selbstphasenmodulation: Wenn die Datenraten genügend hoch sind (meist schon ab 40 Gb/s) oder die Dispersion der Faser entsprechend hoch, tritt starke Pulsverbreiterung entlang der Faser auf. Die Pulse werden dann so breit, dass sie in benachbarte und sogar viele weitere Bitsots hineinreichen. Die momentane optische Leistung innerhalb eines Bitslots wird dann nicht mehr ausschließlich durch das entsprechende Bit, sondern zusätzlich durch benachbarte Bits, die in diesen Bitslot hineinragen, beeinflusst. Die Bits überlagern sich teilweise. Dadurch entstehen nichtlineare Effekte zwischen benachbarten Bits, die eigentlich zu verschiedenen Zeiten gesendet wurden. Auch hier unterscheidet man zwischen drei Effekten: 1. Intrakanal-SPM oder Intra-Bit-SPM (I-SPM): Streng genommen handelt es sich hierbei um denselben Effekt wie SPM, jedoch beeinflusst die momentane optische Intensität innerhalb des Bits seine eigene Phasenlage. Dieser Effekt würde auch auftreten, wenn man nur einen einzelnen Puls senden würde. 2. Intrakanal-XPM (I-XPM): Hierbei verbreitert sich der optische Puls so weit, dass er in den benachbarten Bitslot hineinragt und sich so die beiden Intensitäten addieren. Die zusätzliche TU Berlin – Dr.-Ing. C.-A. Bunge H.-S. Optical Transmission Systems Systemeigenschaften SYS/15 nichtlineare Phasendrehung durch die zusätzliche Intensität in den Ausläufern des Bits nennt man I-XPM. 3. Intrakanal-FWM (I-FWM): Bei diesem Effekt handelt es sich um eine Vierwellenmischung im Zeitbereich. Es überlagern sich viele, stark verbreiterte Pulse. Die Felder addieren sich z. T. kohärent, so dass es teilweise zu Erhöhung der Leistung, teilweise zu Auslöschung kommt. Wenn diese Pulse nach der Dispersionskompensation wieder ihre ursprüngliche Pulsbreite haben, können in den Bitslots, in denen keine optische Pulse waren, sog. Geisterpulse entstehen. Da diese Geisterpulse den Nullpegel anheben, verringern sie das Extinktionsverhältnis und beeintröchtigen damit die Übertragungsqualität erheblich. Bild 14: Intrakanal-Kreuzphasenmodulation und Entstehung von Geisterpulsen durch Intra-KanalVierwelllenmischung 4.4 Polarisationsmodendispersion In Einmodenfasern werden streng genommen zwei Moden geführt. Der Grundmode breitet sich in zwei Polarisationen aus. in einer ideal runden Faser mit rotationssymmetrischer Brechzahlverteilung verhalten sich beide Moden exakt gleich. In realen Systemen sind die Fasern vergraben, so dass mechanischer Stress auf sie einwirkt, sie gebogen sind, und normalerweise gibt es Herstellungstoleranzen, so dass die Faser einen leicht elliptischen Querschnitt aufweisen. Die Fasern sind dann doppelbrechend. Beide Polarisationen verhalten sich unterschiedlich, weisen verschiedene Ausbreitungskonstanten auf und breiten sich vor allem mit unterschiedlicher Geschwindigkeit aus. Da man die Signalleistung i. A. auf beide Moden aufteilt, breiten sich die Signalanteile mit unterschiedlicher Geschwindigkeit aus und erreichen den Empfänger zu unterschiedlichen Zeiten. Es entsteht eine Pulsverbreiterung durch Polarisationsmodendispersion (PMD). Den speziellen Effekt, dass sich die beiden Polarisationen mit verschiedener Gruppengeschwindigkeit ausbreiten nennt man Differential Group Delay oder DGD. Zusätzlich dazu gibt es PMD höherer Ordnung. 5 Systemdesign Die oben kurz vorgestellten Effekte beeinträchtigen die Übertragung in optischen Systemen. Jeder einzelne Effekte begrenzt entweder die maximal mögliche Bitrate oder die Übertragungslänge. Alle Effekte für sich betrachtet geben einen gewissen Überblick, wie das Übertragungssystem ausgelegt werden TU Berlin – Dr.-Ing. C.-A. Bunge H.-S. Optical Transmission Systems Systemeigenschaften SYS/16 muss, um den Anforderungen entsprechend zu funktionieren. In diesem Abschnitt sollen kurz wichtige Systemaspekte angesprochen werden, die man zur Planung einer Übertragungsstrecke benötigt. Ausgehend von Grundannahmen über die erforderliche Bitrate und Systemlänge müssen verschiedene Einzelaspekte berücksichtigt werden. 5.1 Leistungsbudget Das Leistungsbudget ist ein sehr wichtiger und zentraler Systemaspekt bei der Auslegung von Übertragungsstrecken. Man muss sicherstellen, dass immer genug Leistung am Empfänger ankommt, damit man zuverlässig die gesendeten Daten empfangen kann. Je mehr Leistung am Empfänger ankommt, desto besser hebt sich das Signal vom Rauschuntergrund ab, und die Detektion wird sicherer und zuverlässiger. Daher geht man normalerweise von der minimal notwendigen Empfangsleistung P̄r ec für die entsprechende Bitrate, Signalqualität und Rauschen aus. Dazu müssen die im System auftretenden Dämpfungen und Verluste CL addiert werden, weil diese die optische Leistung abschwächen. Diese Verluste errechnen sich aus Faserdämpfung αL, Verluste an Steckern αcon und an Splices αsplice : CL = αL + αcon + αsplice (15) Die minimale Sendeleistung ergibt sich dann als Summe aus P̄r ec , den Verlusten CL und einer SystemReserve oder Margin MS , die einen zusätzliche Puffer darstellt und so Schwankungen in den Systemeigenschaften, Alterung und Ungenauigkeiten abdeckt. P̄tr = P̄r ec + CL + MS (16) Die Leistungen in dieser Gleichungen sind in dBm (0 dBm entspricht 1 mW) anzugeben, so dass man Verluste und Leistungen einfach addieren kann, anstatt sie eigentlich zu multiplizieren. 5.2 Bitfehlerrate Die Bitfehlerrate (BER) ist ein wichtiger Parameter, der die Übertragungsqualität beschreibt. Wie der Name schon sagt, beschreibt die BER das Verhältnis aus fehlerhaft übertragenen Bits zur Gesamtanzahl der Bits: BER = NF ehler Nges (17) Die bei einer rauschfreien, vollständig deterministischen Übertragung wäre die Bitfehlerrate entweder Null oder nahe Eins. Man könnte bei jeder Bitsequenz voraussagen, ob diese korrekt empfangen würde. Erst bei zusätzlichem Rauschen wird die Angabe der Bitfehlerrate wichtig. Da die Signalpegel bei Rauschen zufällig schwanken, müssen die Signalpegel von Null und Eins möglichst weit auseinander liegen, damit möglichst viele Bits korrekt empfangen werden. Die Bitfehlerrate hängt also sowohl von der Modulation und der Übertragungsqualität als auch vom Rauschpegel ab. Übliche geforderte Bitfehlerraten liegen im Bereich von 10−9 bis 10−12 . 5.3 Signal-zu-Rausch-Verhältnis Wie oben beschrieben beeinflusst das Rauschen die Bitfehlerrate eines Übertragungssystems. Je geringer die Bitfehlerrate sein soll, desto geringer sollte auch das Rauschen im System sein. Normalerweise TU Berlin – Dr.-Ing. C.-A. Bunge H.-S. Optical Transmission Systems Systemeigenschaften SYS/17 tritt Rauschen in verschiedenen Teilen des Übertragungssystems auf. Der Laser rauscht (z. B. RIN, s. Skript zu Einführung in die optische Nachrichtentechnik), optische Verstärker (z. B. EDFAs) und auch der Empfänger rauschen. Ein Maßfür den Anteil des Rauschens am Gesamtsignal gibt das Signal-zuRausch-Verhältnis (Signal-to-Nose Ratio, SNR): SNR = PSignal PRauschen (18) Da der Entscheider, der entscheidet, ob ein Signalpegel als Eins oder als Null interpretiert werden soll, nach der Fotodiode elektrische Signale erhält, ist das SNR i. A. die elektrische Signalleistung relativ zu elektrischen Rauschleistung. In optisch verstärkten Systemen ist jedoch der Hauptrauschanteil verstärkte spontane Emission (ASE). In diesem Falle bestimmt das optische Rauschen die Übertragungsqualität des Systems. Daher wird in optischen hochgeschwindigkeitsnetzen, die in der Regel immer optisch verstärkt sind, das optische SNR (OSNR) angegeben: OSNR = PSignal PSignal = PASE SASE · ∆ν (19) Da man das ASE-Rauschen als weißes Rauschen mit Rauschleistungsdichte SASE annehmen kann, ist die Rauschleistung PASE = SASE · ∆ν linear proportional zur empfangenen optischen Bandbreite. Man ist daher bestrebt, die Bandbreite möglichst klein zu halten und benutzt optische Filter vor dem Empfänger, um die Bandbreite und somit die Rauschleistung zu reduzieren. Häufig wird das OSNR auf eine optische Bandbreite bezogen (oft 0, 1 nm): OSNR0,1 nm = PSignal SASE · 0, 1 nm (20) 5.4 Empfängerempfindlichkeit Die Empfängerempfindlichkeit P̄r ec beschreibt die minimal nötige, durchschnittliche Empfangsleistung, um ein Signal mit einer bestimmten Bitfehlerrate zu detektieren. Die absolute untere Grenze der Emfängerempfindlichkeit stellt das Quantenlimit dar. Das beschreibt die minimal Empfangsleistung bei einem idealen Empfänger, der kein eigenes Rauschen aufweist, sondern nur vom Quantenrauschen begrenzt (s. Kap. EO) wird. Das Quantenrauschen fordert eine minimale Anzahl von Photonen pro Bit, so dass die Empfängerempfindlichkeit für höhere Bitraten automatisch schlechter wird, da mehr Bits pro Sekunde empfangen werden. Bei einer Verdopplung der Bitrate verschlechtert sich die Empfängerempfindlichkeit i. A. um 3 dB. Die Empfängerempfindlichkeit wird meistens dann angegeben, wenn sehr geringe Signalpegel am Empfänger erwartet werden und das elektrische Rauschen im Empfänger (thermisches Rauschen und Schrotrauschen) einen entscheidenden Beitrag zum Gesamtrauschen darstellt. Literatur [1] H. W. et. al., “Single channel 1.28 tbit/s and 2.56 tbit/s dqpsk transmission,” in Proceedings ECOC 2005, pp. Post–Deadline Paper, 2005. TU Berlin – Dr.-Ing. C.-A. Bunge H.-S. Optical Transmission Systems Systemeigenschaften SYS/18 [2] S. L. Jansen, S. Spälter, G.-D. Khoe, H. de Waardt, H. E. Escobar, L. Marshall, and M. Sher, “16×40 Gb/s Over 800 km of SSMF Using Mid-Link Spectral Inversion,” IEEE Photon. Techl. Lett. 16, p. 7, 2004. [3] A. Hodzic, Investigations of high bit rate optical transmission systems employing a channel data rate of 40 Gb/s. PhD thesis, Technische Universität Berlin, 2004. [4] http://en.wikipedia.org. TU Berlin – Dr.-Ing. C.-A. Bunge