Bernhard Koch AspeltstraBe7 D-6500 Mainz 1 20/09/84 Dr. J.G. Heim Folldal Verk A/S Ruse1q3kkvn. 26 Oslo 2 Sehr geehrter Herr Dr. Heim, gleichzeitigmit diesem Schreibensende ich Ihnen ein Exemplarmeiner DiplomArbeit. Ich möchte Sie bitten die bereitsmit dem Arbeitsberichtim Herbst 1982 gesendeten karten (AufsrhluBkarte,goologischeKarte und tektonischeKarte; jewells iû MaBsLab 1:10 000) als Anlagen 1, 2 und 3a zu verwenden.Die Anlagen 3b, 4 und 5 wurden geringfUgigveråndertbzw. Anlage 5 zusåtzlichangefertigt. Wie Sie festStellen werden bestehenParallelenzwischenmeiner Interpretationdes AusbiBmustersim Raum Kongsvollund der Interpretationvon PEDERSEN 1979 bez0glich der Nomenklaturder Deformationsphasenund bezUglichder Auffassung,daB es sich im Wesentlthenum einen Erz-Horizonthandelt, der bedingtdurch die intensiveVerfaltung immer wieder zum Ausstrichkommt. Ich möchte hier darauf hinweisen,daB meine Interpretationohne vorherigesStudium der Literaturvon PEDERSEN 1979 zu stande kam. Ferner bin ich wie PEDERSEN 1979 der Meinung, daB die primarsynsedimentår-exhalativ gebildeten,stratiformen Sulfide während der Metamorphoseumgebildetund vereinzelt eventuell neu gebildet wurden. ROBINSON& STRENS 1968 belegtenmittels experimentellerBefunde,da3 wåhrendeiner Regonal-MetamorphosestratiformeSulfidkörperextrem modifiziertbzw. neu gebildet werden konnen, wobei die Neubildungenprimår synsedimentårgebildetenSulfidensehr åhnlich sein können und ebenfallsstratiformenCharakterbesitzel können (parallel zur penetrativenSchiefrungliegen). Im Rahmen meiner Arbeit wurden zwar keine Erzanschliffeuntersuchtjedoch stelltdie, mit Sulfid gefUllte Kluft bei Kongsvoll einen eindeutigenBeweis fOr diQ auch in diesen Gesteinen abeglaufeneRemobilisationder Sulfidedar. Auch dieser Gedanke der Remobilisationund der Konzentration der Sulfide in Faltenkernen der ersten Generationist vor dem Studium der entsprechendenLiteraturentstanden. Sollte diese Interpretationzutreffen,ergäbensich neue Aspekte bezUglichder Prospektionauf Sulfide in metamorphenGebieten. AbschlieBendmochte ich Ihnen noch einmal herzlichfOr die Ermöglichungdes Aufenthaltes in Norwegen danken,was mir den Wunsch einer geologischenArbeit in diesem Land erfUllte. Mit freundlichenGrffien Petro ra hische und struktur eolo ische Untersuchun um Kon svoll/Mittelnorwe im Gebiet Ein Beitrag zur Geologie im Bereich en der Tverrfiellet-Lagerstatte Diplomarbeit Bernhard Chr. Koch Institut fOr Geowissenschaften Gutenberg Universität Mainz, der Johannes 6500 Mainz 1 en Hiermit versichere ich, die vorliegendeArbeit selbståndigund nur mit H lfe der angegebenen Mittel angefertigtzu haben. Mainz, 1984 2.ref Vorwort Hiermit mdchte ich allen herzlichdanken, die zum Gelingendieser Arbeit direkt oder indirekt beigetragenhaben. Mein besonderer Dank gilt dabei Herrn Dr. R. Krupp, der das Thema fJr diese Arbeit anregte und wåhrend der Kartierungund der Ausarbeitungstets zu Diskussionenbereit war. Weiterhin danke ich besondersHerrn Dr. J.G. Heim,dem Leiter der GeologischenAbteilung von Folldal Verk A/S fJr die Ermdglichungdes Aufenhaltes in Norwegen. Herrn Dr. H.J. Kruhl danke ich fJr zahlreicheGesprdcheund die Mitbetreuungdieser Arbeit. Ebenfalls danke ich Herrn Prof. Dr. St. Durr, der in seiner Funktionals Zweitkorrektor stets Zeit fJr Gespråchefand. Ferner mdchte ich den Mitarbeiterndes Institutesfar Geowissenschaftender Universitåt Mainz fJr die Herstellungder Dunnschliffesowie der Erarbeitungder geochemischen Analyse danken. Meinen Eltern, Freunden und Komilitonendanke ich fJr jegliche Hilfestellung. Kurzfassung Das in Mittelnorwegenca.130 km SSW von TrondheimgelegeneArbeitsgebietist Teil der sogenannten Tnondheim-Region, die sich aus allochthonenGesteinseinheitender Kaledoniden zusammensetzt. In dem Arbeitsgebietkommen hauptsåchlichGesteineder StSren-Deckeals Teil des Trondheim-Decken-Komplexessowie Gesteinedes AndbergshSi-Komplexes, einer ebenfalls allochthonen,den Trondheim-Decken-Komplex unterlagerndenGesteinseinheitvor. In Verbindung mit der ber_tehenden LiteraturOber die Trondheim-Regionvon GOLDSCHMIDT 1915, HEIM 1972, GALE & ROBERTS 1974, GUEZOU 1978, NILSEN 1978, FURNES et al. 1979, OFTEDAHL 1980, WOLFF & ROBERTS 1980 und KRUPP 1983 können nach der erstmals im MaBstab 1:10 000 durchgefOhrtenKartierungdes Gebietes um Kongsvolldie folgendenAussagen gemacht werden: Die Meta-Sedimentgesteine,Meta-Vulkaniteund Meta-Vulkanoklastite der prå-Areniggebildeten Stken-Gruppestwenvemutlich aus der Umgebungeiner früherenOzeaninselbzw. eines "sea mounts". Sie wurden im Zuge der kaledonishcenOrogenesezunächst obduziert und anschlieBend in Form einer Decke als oberer Teil des Trondheim-Decken-Komplexes bis in die heutige Positiontransportiert. Die Gesteine der StSren-Gruppeunterlagenwåhrend der progradenRegional-Metamorphose im mittleren bis oberen Silur P-T -Bedingungenvon T +480°Cbis+540°C und Drucken um > 4 kb bis maximal 5 kb, was nach WINKLER 1979 dem Bereich des oberen Low Grade bis unteren Medium Grade, bei einer Versenkungstiefeder Gesteineum 20 km entspricht. Insgesamt können in dem Gebiet um KongsvollvierDeformationsphasenerkannt werden, denen eine Bruchtektonikfolgte. Die Haupt-Metamorphoseerreichtepost-D1/prå-D2 mit dem Wachstum von Disthen und Staurolithihren Hdhepunkt. Die Amphibolite in der Umgebung von Kongsvollenthalten Sulfid- und Magnetit-ChertHorizonte die primår, exhalativ-synsedimentår gebildet wurden und einen Exhalithorizont darstellen,dervermutlichgleichzeitigmit dem Erzkörperder ca. 10 km SW von Kongsvoll liegendenTverrfjellet-Lagerståtte entstand. Eine postgenetische,metamorphe Umbildung der Erze ist dabei nicht auszuschlieBen. Die Gesteinszusammensetzungund die Struktur der StSren-Deckeinnerhalbdes Arbeitsgebietes lassen sich relativ gut in das von FURNES et al. 1979 vorgestelltegeodynamische Modell zur Entwicklungder Kaledonidenin der Trondheim-Regioneinfügen und stlitzendamit diese Theorie. Abstract The investigatedarea is situated in Middle-Norway,some 130 km SSW of Trondheim and belongs geologicalyto the so-calledTrondheim-region.This Region is built up by allochthonousrock-unitsof the scandinavienCaledonides. The outworked area consists predominatlyof rocks belongingto the StSren-groupas and also of rocks belongingto the the upper part of the Trondheim-nappe-Complex AndbergshSi-Complex,a likewiseallochthonousunit underlayingthe Trondheim-nappeComplex. With the connectionof the already existing literatureconcerningthe Trondheimregion of GOLDSCHMIDT1915, HEIM 1972, GALE& ROBERTS 1974, GUEZOU 1978, NILSEN 1978, FURNES et al. 1979, OFTEDAHL 1980, WOLFF& ROBERTS 1980 und KRUPP 1983 and the mapping of the area in scale of 1:10 000 the followingestablishmentscan be made: The meta-sedimentary,meta-volcanicand meta-volcanoclaSticrocks of the pre-Arenig StSren-groupwere propably built in the vicinity of a former ocean-islandor a sea mount. Jbese.rocks.wereobducted during.thecaledonianorogeny and transportedas constituantsof•the StSren-groupto the recent position. The StSren-group rocks of the area around Kongsvollwere affectedby a prograderegional metamorphism in middle to upper siluriantimes under p-T -conditionsof about T + 480°C to 540°C and pressuresabout > 4 kb and a maximum of 5 kb. Correspondingto WINKLER 1979 this means the range from upper Low Grade to lower Medium Grade and a former depth of mostly 20 km for this rocks. Four phases of deformationcan be recognizedwithin the outworkedarea togetherwith younger fault-tectonics.The main metamorphismreached its highest stage with the growth of kyanite and staurolite in post-D1/pre-D2times. are occuring within the amphibolitesaround Sulphide- and magnetite-chert-horizons Kongsvoll. These ores are consideredto be of primary, exhalative-synsedimentary genesis and were propably built during the same time as the ore body of the Tverrfjellet-Minewhich is situated about 10 km to the SW of Kongsvoll.A postgenetical, metamorphic modificationof this exhalit-horizoncan not be excluded. The rock-assemblageand structureof the StSren-nappewithin the investigatedarea fits well into the geodynamicalmodel of FURNES et al. 1979 for the developmentof the caledonian orogeny concerningthe Trondheim-region,thus they are constructive to this theorie. Inhaltsverzeichnis Seite Vorwort Kurzfassung/Abstract 1 Einleitung 7 1.1 GeographischeLage, Topographieund Ausdehnungdes Arbeitsgebietes 7 1.2 Geologischer Uberblick6ber die Trondheim-Region 10 1.3 GeodynamischeEntwicklungder Kaledoniden 16 1.4 Problemstellung 19 1.5 Arbeitsgrundlagenund Arbeitsmethoden 20 2 Geologie des Arbeitsgebietes 21 3 Gesteinsbeschreibungund Rilckschlusse auf die Ausgangsgesteine 25 3.1 Meta-Sedimentgesteineder St5hren-Gruppe 25 3.1.1 Dolomit-Serizit-Chloritschiefer 25 3.1.2 Serizit-Chloritschiefer 27 3.1.3 Biotitschiefer 29 3.1.4 Granat-Glimmerschiefer 31 3.1.5 Quarzite 35 3.1.6 Amphibol-Glimmerschiefer 35 3.2 38 Meta-Vulkaniteder Stc6ren-Gruppe 3.2.1 Amphibolite 38 3.2.2 Meta-Vulkanit-Breckzie 41 3.2.3 Meta-Andesit 43 3.2.4 Keratophyrtuffe 44 3.3 Exhalithorizont - Sufidlagenund Magnetit-Cherts 45 4 Metamorphose 47 4.1 Mineralparagenesenund Metamorphosegrad 47 4.2 Untersuchungenzur Frage nach einem eventuellenDruckgradientenwährend 56 der Metamorphoseim Arbeitsgebiet(b,-Wert-Bestimmungin kalireichenHellglimmern) 4.2.1 Ergebnis der b,-Wert-Bestimmungin kalireichenHellglimmernin Proben aus 58 dem Gbeiet um Kongsvollund Hjerkinn 5 Tektonik 60 5.1 Erste Deformationsphase(D1) 60 5.2 Zweite Deformationsphase(post-D1-phase) 67 Seite 5.3 Dritte Deformationsphase(post-D14.1-phase) 77 5,4 Vierte Deformationsphase(post-D142-phase) 84 und der Gula-Decke 5.5 Scheczonezwischen der Stchren-Decke 85 und dem Andbergshi-Komplex 85 5.6 uberschiebungsbahnzwischender Stg3ren:Decke 5.7 N-S -streichendeStdrungen 85 5.8 NW-SE -streichendeBrUche 86 6 SchluBfolgerungen/Zusammenfassung 88 7 Literaturverzeichnis 97 Anlagen: 1) AufschluSkarte(1:10 000) 2) GeologischeKarte des Gebietes um Kongsvoll(1:10 000) 3a) TektonischeKarte des Gebietes um Kongsvoll(1:10 000) 35) TektonischeKarte der Faltenachsen(1:25 000) GeologischeKarte des Gebietes um Kongsvoll (1:25 000) Blockbild (1:50 000) 7 1 Einleitung 1.1 GeographischeLage, Topographieund Ausdehnungdes Arbeitsgebietes Das in Mittelnorwegenzwischen9° und 100 östlicherLänge und 62° und 63° nördlicher Breite liegendeArbeitsgebietgehört zu dem Bereichdes Dovre-Fjellund ist Teil des 1974 gegrGndetenNationalparks.Das Gebiet erstrecktsich beidseitig des nach N flieBendenDriva-FluSes,in dessen Tal auch die E 6 (Europastrasse 6) und die ebenso wichtige BahnverbindungDombås - Trondheimverlaufen (Abb.1.2). wurde die Gebirgslandschaftstark ge Durch die letzte Eiszeit (Vergletscherung) prågt und enthält daher weite mit Morånen und quatårem Schutt bedeckteBereiche, die groBe Flåchender weiten Talflankenzwischenden bis 1690 m 0.NN aufragenden HOhenrGckeneinnehmen. Vereinzelte,mehrereKubikmetergroBe, von einer sGdwestlich gelegenen Intrusion stammende Gabbro- und Trondhjemit-BlOckelassen zusammenmit den, auf HohenrGcken feststellbaren,SW-NE streichendenGletscherstriemenauf einen ebenso gerichteten GletschertransportschlieBen. Tåler enthaltennoch fischreicheSeen soDie bis auf ca 900 m G.NNhinabreichenden wie eine stellenweiseGppige Vegetationund werden von zahlreichenBåchen durchflossen. Ober der bei 1200 m G.NN gelegenenBaumgrenzebestimmenzundchstkniehohe Blische und Sträucher, danach nur noch Moose, Flechten und Gräser das Vegetationsbild. wie BlockflieBenund die In diesen Höhenlagensind Solifluktionserscheinungen, Bildung von Solifluktionszungenaus Gesteinsplatten,die sich dachziegelartigGbereinanderliegendtalwärts bewegen,zu beobachten (Abb. 1.3). Gute AufschlGsse der;das Grundgebirgebildenden,frGhpalåozoischenGesteinebefinden sich hauptsächlichin exponiertenLagen, sowie in und an Bachläufen,entlang der B 6, entlang des Bahnanschnittesund in dem im N scharf eigeschnittenen Driva-Tal. Das Bearbeitete Gebiet schlieSt im NE die HöhenzGgeder Knutshdhenund im N den der Högsnytaein und reicht im S bis auf die VerSkak-Bach, im NW den Bergrficken bindungslinieGrOnbakken- ArmodshOhe,so daB mit folgendenRechts-und Hochwerten eine Fläche von ca. 35 km2 umrahmtwird: R 05 30 000, H 69 05 000 R 05 35 000, H 69 05 000 R 05 35 000, H 69 12 000 R 05 30 000, H 69 12 000 8 • kih 14.4"."; A , $t r fl- Abhildung 1.3:Aus Gesteinsblocken gebildete Solifluktionszunge am SW-Hang der Knutshohe. Trendh 0 ?10. Trondhenn Oopda t NaTionalpark r Arbeitsseb et Kong svoll Hierkinn Oom Os a r 20km Sr Abbildung 1.2: GeographischeLage des Arbeitsgebietes(Pfeil) in Mittel norwegen, im Bereich des Naturschutz-und Nationalparksan der E 6 zwischenOppdal und Hjerkinn. Ferner wurde das sich nach SUden hin anschlieBendeAreal der OstlichenHje rkinnhöhe, der Brendhbhe,des Hovdun und der Armodshbhegeologischunte rsucht. Dieses Gebiet konnte jedoch auf Grund der sehr schlechtenAufschluBverha ltnisse mittels einer Feldkartierungnicht interpretiertwerden, sodaB es mit seiner Aus2 dehnung von ca. 20 km nicht in der geologischenKarte dargestelltwurde. 10 1.2 GeologischerOberblickOber die TrondElm-Region Geologisch gesehen befindet sich das Arbeitsgebietin den kaledonidenNorwegens und ist Teil der von OFTEDAHL 1980 definiertenTrondheim-Region.Diese Regior wird von kaledonischenDeckeneinheitenaugebaut,die aus frUhpaläozoischenMetaSedimentgesteinenund Meta-Vulkanitenbestehen (vgl.Abb.1.4). Sie bilden eine gro3råumige Deckenmuldezwischen pråkambrischenGesteinen (dem Basement) im W und im SE. 40 PERMIAN o ..AVA 5 DENONIAN ORDONIC : AND NLUTONICS POCKS I AN CAMBRO-slo/RIAN EDCAMBRIAN BASIC EXTRDSIVE SE 0IN4E NTS 5 AND RUSIVE 5 NPARAGNEYEE ZE.] PAIJE, !NIER tor. ASUrRAg1C7D:NT NJARELCOACh:BR,,:gN:0,ziRMOCKITIC , PRECENBRIAN 40CE C9D5CES •NC voIN .NNE.SSIC AiCrwssiTIL pretsolc 7jorna Skorowatn Gronq NDDES CONINNEE E 5 ffar) . .< <i 4/ ?( Trondheim Region Rotos0 BERG 5 Ord ' 200 )00.N, Abbildung 1.4: GeologischeObersichtskarteSüdnorwegensmit der Lage des Arbeitsgebietes (Pfeil) im 5 der Trondheim-Region(Karte aus GALE & ROBERTS 1974). 11 FrOhe Arbeiten in der Trondheim-Regionwurden von GOLDSCHMIDT1915 und BJØRLYKKE 1905 durchgefUhrt. Seit 1945 entstandenzahlreicheweitereArbeiten und Verbffentlichungenunter anderem von VOGT 1945, STRAND & KULLING 1972, HEIM 1972, NILSEN 1978, GALE & ROBERTS 1974, WOLFF & ROBERTS 1980, KRILL 1980 und OFTEDAHL 1980, die die Trondheim-Region eingehenduntersuchtenund beschrieben. Nach OFTEDAHL 1980 können innerhalbder Trondheim-RegionfUnf stratigraphische Einheiten (Gruppen)voneinanderunterschiedenwerden, die in den in Folge der Tektonik voneinandergetrenntenVorkommen im Westen und im Osten des Gesamtgebietes jeweils unterschiedlicheLokalnamentragen (sieheTabelle 1). Diese Einheiten wurden von GALE & ROBERTS 1974 zusammenals Trondheim-Super-Gruppe bezeichnet und im stratigraphischenSinn derart benannt. Lower Silurian Western district Modified from Th. Vogt 1945 Eastem district Wolff 1967, 1973 Horg Group Sandå Formation Interbedded volcanic sandstone and shales Slagan Group Heggelifjell Phyllite• Nordelv Formation Grey phyllite and metasandstone Lyngestein Conglomerate Upper Ordovician Upper Hovin Group Hovin Sandstone Volla Conglornerate, Middle Ordovician Lower Ordo. vician icielhaug Group Kjerringfjell Fm., greywacke/ phyllite with beds of quartzite congl. polymict Lower Hovin Group Dicranograptus Shale• with volcanic sandst. beds Helonda andesite Kråksje Phyllite Suldino Group Adalsvoll Phyllite Vektarhaug Greenstone Krokstad Formation•, flysch-type interbedded Helonda Imst. greywacke/shale, Helonda sh/sst. polymict congl. beds Meråker Phyllite Venna Conglomerate Lille Fundsje Conglomerate Hiatus Thrusting (obduction) Trondheim-Super-Gruppe (GALE & ROBERTS 1974) Brenna Fm., calcareous sandst. with rnarble and conglomerate Metamorphism Steren Group Fundsie Groug Steren Greenstone with quartz Greenstones with keratophyre, sulphide ore, quartz keratophyre, abbro etc.; o hiolite fra ment layered gabbro, etc. Thrust lane L Ordovician obduction Gula Group Phyllite, mica schist, black shales, amphibolite with sulphide ores, gneisses, trondhjemite dykes • Fossil-bearing formations Tabelle 1: Die einzelnen stratigraphischenEinheiten (Gruppen)innerhalbder Trondheim-Regionmit ihrer Zusammensetzungund der zeitlichenEinstufung nach OFTEDAHL 1980. 12 Die stratigraphischeUnterteilungder allochthonenGesteinsærien(Grupp en)stützt sich dabei auf Untersuchungenvon VOGT 1945 im HoWnda-Horg-Distrikt(im zentralen Teil der Trondheim-Region,sUdwestlichvon Trondheim).Dort ist eine stratigraphische Gliederungvon reichen fossilen Faunen in schwach bzw. nicht metamo rphen Gesteinen möglich (VOGT 1945, WOLFF & ROBERTS 1980). Teile der Gula-Gruppeund der Sts6ren-Gruppe bilden zugleichjeweils für sich eine tektonischeDeckeneinheitinnerhalbder Trondheim-Region.Sie wurden nach den stratigraphischenEinheiten (Gruppen),aus denen sie bestehen , benannt. Dem AusbiRmuster und der Lagerung der Deckeneinheitender Trondheim-Re gionentsprechend wird der gro3strukturelleAufbau dieses Gebietesallgemeinals gro3e Antiform angesehen (OFTEDAHL1980, WOIFF& ROBERTS 1980). Dabei bildet die GulaDecke mit den stellenweiseåltesten Gesteinenden Kern der NNE-SSW streic henden tektonischen Gro3struktur(Abb.1.5). Nach GALE & ROBERTS 1974 bestehenzwis chen Gula-Gruppe und St(åren-Gruppelateralzeitlicheåquivalente, so da3 nicht die gesamte Gula-Gruppe älter ist als die Stken-Gruppe und somit nur Teile der GulaGruppe als älteste Gesteineder Trondheim-Super-Gruppe anzusprechensind. H ' G I H Intrusiva: H4 .1-1sauer ' •OCIrm basisch H - Hovin-Guppe Stken-Decke Abbildung 1.5: Das Ausbi3musterder einzelnenDeckeneineheiteninnerhalbder Trondheim-Regionnach WOLFF 1967.Dabeiwurde der Bereich des Arbeitsgebietesvon WOLFF 1967 nicht ge,„. --P+ (,,n1 ARk 1 1 G - Gula-Decke 13 Auf Grund der Struktur Osten der erscheinen Trondheim-Region. Parallelisiemig die Hieraus der einzelnen höheren ergibt Deckeneinheiten sich die im Westenwie in Tabelle im 1 dargestellte Gruppen bzw. Decken im"westlichen" und "ostlichen' Distrikt. Nach OFTEDAHL 1980 bzw. GUEZOU1978 werden die Trondheim-Decken-Komplex Das bearbeitete 1967 (Abb. liegt westlich auch die Gula-Decke beschreibt jedoch im SW der Trondheim-Region der Stv3ren-Decke bzw. die in diesem vermutet Raum erstmals (vgl. Abb. bestehende biet das des Trondheim-Decken-Komplexes Deckeneinheit nach GUEZOU1978 aus der Gruppe, Gneisen die en aufgebaut wird (vgl.Tabelle Oppdal pråkambrische aus und in dem berabeiteten bildet. Dieser Veslfjell-Gruppe, zusammensetzt von sauren und basischen von GUEZOU1978 zwischen der eine darstellt sogenannten und Quarziten werden kdnnte. 1.6), Untereinheiten schiedenen als wo nach WOLFF's Karte neben anderelEinheiten zwei besteht Gula-Decke bzw. des Trondheim-Decken-Komplexes Hovin-Gruppe und Domb8s den Andbergshvii-Komplex Unterlager und die zusammengefasst. Gebiet 1.5) Stren- sowie Meta-Vulkaniten sowie Gesteinskomplex die aus der Ge- sich aus ver- sogenannten Bottheim- von Meta-Sedimentgestein- 2). PFDA: ' 4 — ArbErin 815 et Intrusiva: ykOTSDAL + _ _5 1 4-+ sauer V v v 3 basisch HJERKIN SIONGSVATIN . LESJA 1 westliches Baserent 4 JOILDAL 2 AndbergsWi-Kamplex • n 3 Sn&etta Einheit M BÅ 4 St46rEn-Decke • 1 DOVRE. .... vAG ' " 5 Gula-Decke 1 • • 6 , 4-3 o 6 Kvitvola-Nben Einheit 4. . 7 Sollia Einheit 210Km 8 dstliches Basament Abbildung 1.6: Die allochthonen Gesteinseinheiten nach GUEZOU1978 und die der Stv3ren-Decke Auf die (Abb. innerhalb 1.6) tieferen nicht Einheiten sUdlichen des Arbeitsgebietes und dem AnbergsWi-Komplex des Arbeitsgebietes dargestelleten Position der aufgebaut vertretenen, der gesamten Trondheim-Region (Pfeil), das von wird. in GUEZOU's Karte "Deckenmuldeu von 1978 (Snchhetta-, 14 Kvitvola-Muen-Einheitund die Intrusivasowie das westlicheund Ostliche Basement kann im Rahmen dieser Arbeit nicht eigegangenwerden< Die Varaitionsbreiteder Metamorphoseinnerhalbder Trondheim-Regionreicht von der untersten Grenze bzw, nicht metamorphenGesteinen bis in den Bereich des Mediun Grade, Im Ho1v3nda-Horg Distrikt (sUdwestlichTrondheim)liegennicht metamorphefossilienreiche Gesteine vor (VOGT 1945),durch die, wie schon gesagt, eine stratigraphische Gliederung der Trondhein-Super-Gruppe mdglich ist. In weiterenVerlaufnach S steigt der Metamorphosegradan (vgl.Abb.1.7), so da3 nach GOLDSCHMIDT1915 zwischen verschiedenen Zonen des Metamorphosegrades(Chlorit-,Biotit-,Granat-Zone)unterschieden werden kann. Das Arbeltsgebiet liegt auf der Karte nach GOLDSCHMIDT1915 in dem Obergangsberech der Biotit- zur Granat-Zone(vgl. abb. 1.7). WOLFF & ROBERTS 1980 beschreibeneinen"Metamorphose-Peak"innerhalb der TrondheimRegion, der durch das Wachstum von Staurolith,Disthen und SillimanitinGesteinen der Gula-Gruppe (ROBERTS1968 b)zum Ausdruck kommt. Die Autoren verweisenjedoch nicht auf eine bestimmteLokalitåt innerhalbder Trondheim-Region,sondern erwahnen lediglich diese Mineralparageneseals untere Grenze fUr die Metamorphosebedingungen. ronclheirn o elt . °. e t " • •• • • • ) ;, • rbe-i/tc-?-bi , a :t, 1 Sul.le zone LJ .•, ontLy.1 utiren, Abbildung 1.7: ObersichtUber die Verteilungder Metamorphose-Zonen innerhalb der Trondheim-Regionmit der Lage des Arbeitsgebietes(Pfeil) im Obergansbereichvon der Biotit- zur Granat-Zone(Kartenach GOLDSCHMIDT1915). 15 Die folgende Tabelle 2 stellt ein tektonostratigraphisches Schema dar, in dem die StSren-Einheitsowie die benachbarte,im Arbeitsgebietselbst nicht vorkommende, jedoch sUdlich Hjerkinn angrenzende,Gula-Einheitund der Andber gshSi-Komplex in ihren geologischenRelationenzueinander,in ihren Zusamm ensetzungenund mit den Altersangabender einzelnenAutoren kurz beschriebensind. 4-) Deckeneinheit Zusarmiensetang frtta-Vulkanite Nbta-Vuikanoklastite Nbta-dimentgesteine Støren-Decke Gesteinsalter ålteralsmittleres Arenigeventu ; ell spät kambrisch( OFTEDAHAD) Kalkphyllite mitquarzitischen LågensOdl.Hjerk.unbestimirt,vernutlich pråkarrbrisch (KRUPP & KRUPP1982) Decke Veslfjell-Einneit.ico prakanbrisch GUEZOU'78 BottheimEinheit keineAltersangabe Gneise undQuarzite GUEZOU1978 (.11;c2 E.48 lkita-Vulkanite Vbta-Sedimentgesteine 1978 Tabelle 2: Tektonostratigraphisches Schema deq fUr die Geologiedes Arbeitsgebietes relevantenEinheitendes Allochthonsder sudlichenTrondheim Region (zusammengestellt nach GUEZOU 1978, OFTEDAHL 1980 und KRUPP & KRUPP 1982). Der Rahmen links oben umfaritdie in dem Arbeitsgebie tvorkommendenDeckeneinheiten,die StSren-Deckeals oberen Teil des Trondheim-Decken-Komplexes und Teile des Andbergshi-Komplexes). 16 GeodynamischeEntwicklungder Kaledoniden 1.3 GALE & ROBERTS 1974 sowie FURNES et al.1979 haben Modelle fUr die geodynamische Entwicklungdes kaledonischenOrogens aufgestellt. Auf Grund vor allem von geochemschen Untersuchungenan den Meta-Basaltender kamen GALE & ROBERIS 1974 zu der in Abbildung 1.8 dargestellten Stviren-Gruppe Vorstellung. MOR —• .3S d" d' 1 hg ausi; 2 = contmental 7 = polynuLt cru8i, conglomerates. undillerenuated; 4 3 1 ,8:498915 der8Lting 4. Schematic sequence, rji Li fl fl rri(:1 8 = carbotuies. 13 = Inlogernyndinal ark.) 8.. 7 6 S the deveI9pment 3 = I8m_unlmun PC L--- '''' Ol 16e Caleduman psanlimtes. = varlous sequenec, 4 = lo8er inetnedirnents; unditIerenuiled. 9 9 .uogen purt Norwl) Jr centraKoulllern ol GuI.I6roup. 19 = gabbro bodies. 13 12 10 legend I I =aid = nud-u.canic ntramves, rffige, I = 6 = a1/4:1,1 5 - hasic ,...9c4nics, I 2 - eu2.18,,,5 S. - olicid haffil 8pre-4ding. Abbildung 1.8: Modell der geodynamischenEntwicklungdes kaledonischenOrogens in der TrondheimRegion nach GALE & ROBERTS 1974. 17 gezeigt: Nach GALE & ROBERTS 1974 werden dabei folgende Entwicklungsstadien Aufbrechen und Separationdes laurasischenKontinentsim spåten Pråkambrium und der untere Teil der Guund Kambrium; die eokambrischenSedimente la-Gruppe werden auf kontinentalerKruste Abgelagert. FrOhes Ordovizium : Entwicklungeiner , die Bildung eines Inselbogensbedingenden Subduktion:kaliumarmeTholeiitlavenflierienauf dem Ozeanboden eines Randbeckensaus. Mittleres Ordoviziumbis unteresSilur: Hauptphaseder eugosynklinalen BackArc-Sedimentation mit starkem VulkanismusOber ozeanischerKruste. Im miogeosynklinalenBereich wird die Sedimentationdes oberen Teils der GulaGruppe abgeschlossen. (St(6renVermutlich mittleresSilur : Obduktionder Inselbogen/Back-Arc-Abfolge Gruppe bis Horg-Gruppe)auf die miogeosynklinalgebildeteGula-Gruppe mit darunter liegendeneokambrischen Gesteinen. zeigt die idealisiertePlatznahmeder obduziertenGesteinsabfolge. d' d" - verdeutlichtdie reaFtåtstreuereSituation,wobei wåhrend der Platznahme durch die Abscherungbedingt Teile der Abfolge verlorengehen ; die tektonisch entstandenenBruchstOckeoder Untereinheiten werden durch NWgetrennt. SE gerichteteOberschiebungszonen Phase der Obduktion,mittleres Silur : Phase der Orogenese;Gebirgsbildungsphase (Kontinent sion KontinentKollision):Komplexe Faltung,Metamorphose,Intru- granitischerMagmen und weitere Deckenbildung.Dabei wird das Grundge- birge des baltischenSchildes im W und NW in zunehmendemMaBe in den Gebirgsbildungsprozessmit einbezogen. Kontinentalplatte Zwischen der baltischenund nordamerikanisch/grbnländischen hat sich damit eine mobile Zone entwickelt. FURNES et al. 1979 stelltenauf Grund ihrer geochemischenUntersuchungenund ihrer zusammenfassendenLiteraturarbeitOber die Ophiolithein den Kaledonidenein Modell Modell von vor, das in den meisten aber,nichtin allen Punkten mit dem friiheren GALE & ROBERTS 1974 Obereinstimmt: 1) Separation des Kontinentsmit initialerBildung des Iapetus-Oceansim Pråkambrium. späten 18 S åtes Pråkambriumund Kambrium:Hauptphaseder Offnung des Ozeans mit assoziierter Bildung von Ozean-Inseln und der Ablagerungvon Tiefseesedimenten. mit ensimatischerInSpätes Kambrium und fr8hes Ordovizium: Haupt-Subduktion selbogenbildungund nach SE gerichteteObduktion und Zerteilungder Ophiolithe vor dem Arenig. Fruhes Ordoviziumund Silur: Entwicklungvon ensimatischenInselbogenmit assoziie-ten Back-Arc-Becken(mit bewiesenermaBen kurzlebigemSpreading in einigen Gebieten). Silur : KaledonischeOrogenese (Kontinent- Kontinent-Kollision)mit der Entwicklung weit transportierterDeckeneinheitenund tektonischerFragmentierung der Gesteinskomplexe. GrundlegendeUnterschiedebeider Modelle liegen in den folgendenPunkten: Nach FURNES et al. 1979 wurden während der Offnung des Iapetus-Ozeans(im späten Pråkambrium und Kambrium)zunächst Ozeaninselnund darauf folgend im fr8hen Ordovizium Inselbdgengebildet. Der Zeitpunkt der Obduktionder Ophiolithewird von FURNES et al. 1979 f8r pråArenig angesehen,während GALE & ROBERTS 1974 dieses Ereignis in das mittlere Silur stellten.FURNESet al. 1979 tun dies auf Grund von Altersbestimmungenan Graniten, die im mittleren Ordoviziumnach der Obduktionder Ophiolithein diese intrudierten(speziell in den KarmSy-Ophiolithan der West-KUsteS8dnorwegens. Nach beiden Modellenwurden während der ObduktionTeile der StSren-Gruppe auf die Gula-Gruppeaufgeschoben.Daraufhinsetzten sich Teile beider stratigraphischen Einheitenwährend der kaledonischenGebirgsbildung zusammen in Form einer Decke in Bewegung und wurden somit von NW 8ber das pråkambrischeBasement, 8ber eine Strecke von 100 bis 200 km GALE & ROBERTS 1974 bis in die heutige Position transportiert. wird dem oberDie Zeit der Haupt-Metamorphosesowie der Haupt-Deformationsphasen en Silur zugeordnet (GALE & ROBERTS 1974, GUEZOU 1978, WOLFF & ROBERTS.1980,OFTEDAHL 1980). FURNES et al. 1979 und OFTEDAHL 1980 sind zusätzlichder Meinung,daB bereits im Ordovizium (prå-Arenig)mit der Obduktioneine erste Deformationund Metamorphose einhergingen. Das zweite beschriebeneModell nach FURNES et al. 1979 stellt wohl die realitåtstreuere Theorie 8ber die Entstehungder Kaledoniden(in diesem Zusammnenhangspeder StSren-Deckeund des ziell der Entstehungder bearbeitetenGesteinsformationen AndbergshSi-Komplexesdar, da die Autorengruppedie bestehendeLiteratur sowie neueste Daten verarbeitete. Aus diesem Grund soll auch der nachfolgendenBeschrei- 19 bung das Modell von FURNES et al.1979 vorausgesetztwerden. 1.4 Problemstellung Kartierungdes GeOurch eine genaue, erstmals im MaBstab 1:10 000 durchgefiihrte sowie die stratigraphibietes um Kongsvollsolltendie Gesteinszusammensetzungen schen und strukturellenVerhältnissesoweit wie mdglich geklårt werden. Es sollten dabei auf folgende Fragen Antwortengefundenwerden : I) Welche Gesteine bauen die StSren-Deckein diesem Gebiet auf und welches Bildungsmilieu spiegeltdie Getsteinsabfolgewieder ? Welchen Metamorphosegradbesitzendie Gesteineder StSren-Decke im Raum Kongsvoll ? Lag nur eine oder mehrere Metamorphosenvor ? Wie stellen sich die tektonischenVerhåltnisseund der Faltenbauin der Umgebung von Kongsvoll dar ? Wie stellen sich die Sulfidvererzungendes Driva-Talesdar ? Ist möglicherzu erweise ein Zusammenhangmit dem Erzkörperder Tverrfjellet-Lagerståtte kennen ? Wie läBt sich die tektonischeEntwicklungdes Gesteinskomplexes innerhalb des Arbeitsgebietesin bestehendegeodynamischeKonzepteeinfügen ? Steht sie im Widerspruchdazu oder stdzt sie diese Modelle ? 20 1e5 Arbeitsgrundlagenund Arbeitsmethoden Als Arbeitsgrundlagendienten VergrbBerungenim Ma3stab 1:10 000 der topographischen KartenblåtterHJERKINN 1519 III und SNØHETTA 1519 IV (1:50 000), von denen eine zusammenhangendetopographischeKarte angefertigtwurde. Auf dieser Kartengrundlagewurde eine AufschluNkartierung durchgefillirt, die als Grundlagezur Interpretationund Dokumentationder lithologischen, stratigraphischenund tektonischenVerhåltnissebenutzt wurde. Entiang der EuropastraBe6 (E 6), parallel zur E 6, entlang des Bahnanschnittes und entlang der Driva-Uferkonnte zwischenden OrtschaftenGrbnbakkenund Gammalholet ein ca. 6,5 km langes, luckenlosesProfil durch die Gesteineder Stqfren-Decke aufgenommenwerden. AnschlieBendwurden die Flanken des N-S verlaufenden Driva-Talssow e die HohenzOgeder Knutshöhenund der Hbgsnytageologisch untersuchte Om eine genduere Beschreibungzu ermdglichenwurde folgendeAufte lung der e nzelnen SkalengrbBenvorgenommen: Megaskopischer Bereich : Beschreibungvon Kartenbildern Mesoskopischer Bereich Beschreibungvon Aufschlilssen, einzelnenMeGwerten und Handsticken. M kroskopischer Bere ch Beschreibungvon Dunnschliffen Zur Darstellungder im Gelånde ausschlie3lichals Clar-Werteaufgenommenen Me3daten im Schmidt'schenNetz wurde das FORTRAN-ProgrammGELICH benutzt. Die Streich- und Fallwerteder Foliationwurden mit dem von Dr. KRUPP ersteliten FORTRAN-Programm TEKLA Il in der tektonischenKarte dargestellt. Von den jedem GesteinstypentnommenenProben wurden rechtwinkeligzur penetrativen SchieferunggeschnitteneDUnnschliffeangefertigtund untersucht. Die Bestimmungdes Anorthitgehaltesvon Plagioklasenerfolgtemit Hilfe der Methode Michel Levy's durch die Ermittelungdes maximalenAuslbschungswinkels von Albitzwillingslamellen unter Berücksichtigungder entsprechendenSchnittlage (senkrechtzur kristallographischen a-Achse, TROGER 19692: 743-744). Mittels der Messung von b.-Gitterkonstantenin kalireichenHellglimmern (Kapitel 4.2) wurde der Versuch unternommen,den im Bereich um Hokleiva (nårdlich von Kongsvoll)durch das Auftreten von Disthen vermutetenMetamorphoseanstiegnachzuweisen. 21 2 Geologie des Arbeitsgebietes ermöglichensoll Um ein besseres VerständnisfOr die nachfolgendenKapitelzu rgestelltin den zunächst auf die Lithologieinnerhalbdes Arbeitsgebietes(da geologischen Karten, Anlagen 2 und 4 ) eingegangenwerden. aus FeldspatDer Andber shr6i-Komplexbesteht innerhalbdes Arbeitsgebietes Diese Gesteinewurden während gneisen, Amphibolitenund Granat-Glimmerschiefer. in der geologischen der Geländearbeitnicht voneinanderunterschieden,so daB sie zusammengefassterscheinen. Karte (Anlage 2) als "Andbergsk6i-Maiplex" NILSEN 1978 in die sogenannte"StSrenormation umGreenstone-Unit"und die "Elgsjø-Formation"aufgeteilt.Die ElgsWF wogegen tgesteine, fasst dabei vereinfachtdie gesamte Abfolge der Meta-Sedimen die Meta-Pillow-Lavenbzw. die Meta-Basaltebezeichdie Støren-Greenstone-Einheit Die Gesteine der wurden von Støren-Decke net. nach den unterschiedlichenMetaWåhrend dieser Arbeit wurde die Elgsjql,-Formation 3.1). Sedimentgesteinen weiter aufgegliedert(Kapitel lungder Amphibolite Aus der geologischenKarte (Anlagen2 und 4) geht die Vertei schiefer,Granat, und der Meta-Sedimentgesteine(Serizit-ChloritschieferBiotit im S (im Bereich Glimmerschieferund Quarzite)hervor. Dabei sind die Amphibolite r anzutreffen. des Hög Haug) sowie um Kongsvollund sQdlich Gammalholethäufige bis in den N des ArEin durchgehenderAmphibolitkonnte vom Bereich des Hög Haug Skak-Bach)verfolgt beitsgebieteszum West-Hangder nördlichenKnutshöhe (bis zum beakbach-Amphibolit werden; er wird fOr die weit'e Beschreibungals Kongsvoll-Sk zeichnet. -streichendenStörung Westlich des Hög Haug wird dieser Horizont zwar von einer N-S h von Kongsvoll abgeschnitten,findet jedoch vermutlichseine Fortsetzungwestlic auf dem SOdost-Hangder Högsnyta. steht eventuell mit der sUdlich des Hög Haug Dieser Kongsvoll-Sk8kbach-Amphibolit mittels einer Faziesverzahnungin Verbindung. anstehenden Meta-Vulkanit-Breckzie Hög Haug Linsen der Ferner enthålt der Serizit-Chloritschiefernordwestlichdes n rascher lateraMeta-Vulkanit-Breckzie,so daB auch zwischen diesen Gesteinenei ler Wechsel vorliegt und eine Faziesverzahnungzu vermuten ist. Serizit-ChloritschieDie nördlich des Hög Haug angegebeneGesteinsgrenzezwischen minder flieBender fer und dem Biotitschieferist unscharf,da dort ein mehr oder ng ist vermutlich Obergang zwischen den beiden Gesteinstypenvorliegt;dieser Oberga durch die Metamorphoseverursacht. de Biotitschiefer Der im tektonisch Liegendendes Serizit-Chloritschiefersfolgen beschriebenenKongswird mdglicherweisestrukturellbedingt im Liegendendes zuvor siederholt.Daraufhinfolgt der ndrdlichvon Kongsvoll voll-Sk8kbach-Amphibo1itw 22 der am SGdost-Hang der Hdgsnyta breit ausstreichendeGranat-Glimmerschiefer, verlaufendbis parallel zum Biotitschieferund zum Kongsvoll-Skakbach-Amphibolit zur Nord-Grenze des Arbeitsgebietes zu verfolgen ist. Weiter im tektonischLiegendendes Granat-Glimmerschiefersfolgen Quarzite,die einen GroBteil des Gebietes sQdlich von Gammalholeteinnehmen,im tektonischLiegenden und Hangenden der dort ebenfalls anstehendenAmphibolitezu finden sind und ferner weite Bereiche der Högsnyta aufbauen. Der weiter ndrdlich folgendeMeta-AndesitschlieStzusammenmit den Quarzitendas Kartenbild nach N hin ab. Ausgehend von der lithologishcenKartierungwurde der Versuch unternommen, ein Säulenprofilzu erstellen,das die Gesteineder Støren-Gruppe innerhalbdes Arbeitsgebieteswiedergibt (Abb. 2.1). DiesesProfilzeigt eine mögliche Abfolge der lateral stark miteinanderverzahnten Gesteinstypenmit geschätztenMåchtigkeitsangabenund gibt eine Kurzbeschreibung der Horizonte. Es ist weitgehendhypothetischund soll nur zur Veranschaulichung der lithologischenAbfolge dienen. Das Modell (Abb. 2.1) entsprichtder Annahme von KRUPP 1983 die voraussetzt, daB es sich bei den Amphibolitenjeweils um stratigraphischunterschiedlicheNiveaus handelt. 23 »V -aiLer. czp V ii!;:=> , V ca. 50 m Meta-Andesit ca.130 m Amphibolitmit Pillowstrukturenund stratiformenSulfid,Horizonten ca. 50 m Quarzit 150 m ca.200 Granat-Glimmerschiefer V bis ca.20 m Amphibol-Glimmerschiefer V ca.150 200 m bis 20 m ca.200 250 m Amphibol-Glimmerschiefer Biotitschiefermetamorphiibergehend bzw. in Dolomit-Serizit-Chloritschiefer Serizit-Chloritschiefer. _ - -— _ - gebånderterAmphibolitmit Quarzit-, Sulfid- und Magnetit-Chert-Horizonten -Y--z-.- v - ca.350 m metamorphJberSerizit-Chloritschiefer gehend in Biotitschiefer in fraglicher fazieller Verzahnungmit der Meta-Vulkani Breckzie ca.250 m Amphibolizmit Pillowstrukturen,Quarzitlinsen, stratiformenSulfid- und MagnetitChert-Lagensowie Keratophyrtffen(KKKKKK LI.G› v vhy,KKK V v V V V Citt. Os y c2D e>efct. tSa› V Faziesverzahnungdes Amphibolitsmit der Meta-Vulkanit-Breckzie Meta-Vulkanit-Breckzie Abbildung 2.1: Versuch eines Saulenprofilsder im ArbeitsgebietanstehendenGemit Machtigkeitsangabenund Kurzbeschreibung. steine der St(hren-Gruppe Das Profil soll die Vorstellungvon verschiedenenAmphibolitenaus unterschiedlichenstratigraphischenNiveaus verdeutlichen. 24 Eine Alternative zu der VorstellungmehrererAmphibolitaus verschiedenenstratigraphischen Niveaus stellt das Profil in Abbildung2,2 dar. Dabei wird davon ausgegangen,da3 es sich bei denAusstrichender Amphibolitejeweilsmehr oder minder um ein und dasselbe stratigraphischeNiveau handelt (vgl. Abb. 2.2 und Kapitel 4 und 5). "-=-• - . .:,..., _ . .._ ... . .~_ --.-.. __. _.... _.... _ .-........ ...... ._.__.._... -... ..-......-.... -.-...„..- - -- --- - - - - ...---- ::: . .... 2'. * f • --.- - - _ ses v _--__ _-__ __ V W V V v KKKK V CeS V v - - --== V v •,..': --_-_--_--____ __---- -- ------------_.---......, ..-..--------- --__- _ ---..-- ---.---.-...., ---•-.---.- .----..-- -..- ----...-- ---- --- , r .• - I." Vulkanit-Breckzie IC91 41~4,4Kartonat-Breckzie [KrKK, Keratophyrtuffe in odermindereinheitlich) (irehr Sedimentgeste Sandstein Basalt-HorizontPillqsundErzhorizonten mit. Andesit LagenimSedimentgestein. Tuffitische Abbildung 2,2: AlternativeAnnahme zu der VorstellungverschiedenerAmphibolite aus unterschiedlichenstratigraphischenNiveaus.Dabei wird davon ausgegangen, handaB es sich jeweils um mehr oder minder den gleichen-BasaLt-Horizont delt, der von relativeinheitlichemSedimentgestein(immittlerenBereich des Profils) unter- und iherlagertwird. 25 3 Gesteinsbeschreibungund RückschlOsseauf die Ausgangsgesteine 3.1 Meta-Sedimentgesteineder Stken-Gruppe 3.1.1 Dolomit-Serizit-Chloritschiefer Dieses Gestein kommt innerhalbdes Arbeitsgebietes nur westlich der Knutshöhen vor, wo es durch eine vermutlichmetamorphgebildeteGrenze von dem darauf folgenden Biotitschiefergetrennt ist und nur mittels weniger AufschUsse kartiert werden konnte (vgl Anlage 1). åhnelt in seiner Zusammensetzung aus Serizit Der Dolomit-Serizit-Chloritschiefer bzw. Muskovit, feinverteiltem(farbgebendem)Chlorit, Dolomit bzw. Kalzit, Quarz, (Kapitel3.1.2),be+ Biotit und + Hornblende stark dem Serizit-Chloritschiefer _ durch braun verwitternden,idiositzt jedoch ein deutliches Unterscheidungsmerkmal morphen und an der Gesteinsoberflächeeckige HohlräumehinterlassendenDolomit, der bis 1 cm gro3 und oft an bestimmteHorizontegebunden ist, aber auch gleichmåBig im Gestein verteilt sein kann (Abb. 3.1). „ • • "• Ir •-.:^hae,-fr.g: >c7":7 > :4; • • »aslidik•zin% ‘>• r2- - A Ålit <;a 4 cm Abbildung 3.1: Hornblendekristalleund von verwittertenDolomitkristallenhinter (R 05 33 550, H 69 lassene Hohlråume im Dolomit-Serizit-Chloritschiefer 07 850). GesteinsdJnnschliff27: Dolomit-Serizit-Chloritschiefer Probenfundort : R 05 33 540, H 69 07 850 Mineralbestand : HG1) Hornblende(35)3,)Quarz (20), Biotit (10), Chlorit(10), Karbonat (10) 26 NG:2) Epidot, Zoisit (zus. 10), Erz(5), Turmalin Die Hornblendekristallesind idiomorph,bis 1 cm lang, besitzeneine blaugr0ne Eigenfarbemit starkem Pleochroismusund sind nach TROGER 1969 als poikiloblastisch zu bezeichnen,da sie sdmtlicheanderenMineralkbrnerüberwachsend,groBe metablastenbilden (Abb. 3.2). Ferner ist ein Zerfall der eventuellkalziumreichenHornblendezu erkennen,der durch die Karbonatbildungim Randbereichder Kristalledeutlich wird. .-~. ..a., . . t ta . s tilit. Cre, ..,-.; --"?D,..„.,':: '...•t.‘ fr, " "....• 4 .- • k:-.4,-...,i,„....--.. ....; Biotit ?,:s r 1."* .> *,— .....b;• 1114A -,,tr ,„. • re -,•• C•,--1.4§-‘ r . . : ' 1 P` ,t-- se• "1110*-4_ - t'; te. • å. die in einer MaHornblendekristalle, Abbildung 3.2: Poikiloblastische,idomorphe trix aus Quarz, Biotit, Chlorit, Epidot und Zoisit eingebettetsind (Bildbreite8.3 mm; Nicols 11). HG - Hauptgemengteile NG - Nebengemengteile Die in Klammern angegebenenZahlen sind visuell geschåtzteFlåchenprozente. 27 auf Grund Als Ausgangsgestein kommt fGr den Dolomit-Serizit-Chloritschiefer des Erscheinungsbildesund der Zusammensetzungein pelitischesbis feinsandiges, relativ Quarz-und KarbonatreichesSedimentgesteinin Frage. Mdglicherweisestand diese Sedimentgesteinwåhrend seiner Ablagerungunter vulkanischemEinfluB (Tuffanteil) da der Anteil an Hornblendeund Chlorit als Fe-und Mg-Trägerrelativ hoch ist. 3.1.2 Serizit-Chloritschiefer Der sich im tektonischLiegendendes im Bereich des Hog Haug anstehendenAmphiboist im SE des Arbeitsgebietes weit Serizit-Chloritschiefer lits anschliefiende verbreitet und tritt dort NW-SE streichend,einen zusammenhängendenca . 500 m breiten und ca. 2 km langenAufschluBbildend auf (vgl.Anlage1). Am Nord-Hang des Hög Haug ist in dieses Gestein ein Breckzienhorizonteigeschalbesteht und daher tet, der stellenweiseausschlieBlichaus Karbonatbruchstücken sind in anderen lokal monomikten Charakterbesitzt.AuBer Karbonatbruchstilcken Bereichen dieses Horizontesnoch BruchstGcke verschiedener Vulkaniteenthalten. Dieser Horizont ist entlang der Bahnlinie (R 05 30 800, H 69 06 850) sehr gut aufgeschlossen. sind ferner Linsen einer Meta-Vulkanit-Breckzie In dem Serizit-Chloritschiefer enthalten, die die fazielleVerzahnung dieser Gesteinstypenmiteinandererkennen lassen. Der Serizit-Chloritschieferselbst besteht aus Quarz, Serizit (bzw. Muskovit), Chlorit, Amphibolnadeln,+ Epidot und + Biotit sowie aus + Plagioklasund einem Erzanteil, vermutlichPyrit. Die Amphibolsprossungist in Richtung zum Biotitschieferhin auf Schieferungsflächen und im Bench von Klliftenverstärktzu beobachten,wobei im Obergangsbereich zum Biotitschieferdie Amphibolidioblastenbis 5 cm lang sind und lokal gehåuft auftreten. Dieser Obergangsbereichwird als metamorpheGesteinsgrenzeangesehen (vgl Kapitel 4). Biotit kommt einige mm groB in idiomorpherForm vor. Diese;Mineralbildet regelrechte Biotitbånder,wobei die Kristalleselbst in Richtung einer, die penetrative Schieferung schneidenden,jGngeren Schieferungeingeregeltsind (Abb. 3.3). Die in den Quarzlagenund -linsen parallel zur penertativenSchieferungliegenden, rekristallisiertenQuarzkörnersind wesentlichgroBer als die,im Gbrigen Gestein enthaltenen, nur wenige mm durchmessendenKörner. Sie zeigen eine deutliche Fel- 28 derung (Subkornbau)sowie interlobateVerzahnungund werden von den Schichtsilikaten (Chlorit,Serizit bzw. Muskovit und Biotit) umflossen. s1 Biotit-,1/4»:1,1 , . eg' • • 4: ,e ' it‘ .1qt ' 51", S. ‘, • 10 cm Abbildung 3.3: Aus BiotitidioblastenbestehEnde Bånder im Serizit-Chloritschiefer nordwestlichdes Hög Haug (R 05 30 960, H 69 07 200). Als Ausgangsgesteinfür den Serizit-Chloritschiefer kann ein pelitischesbis feinsnadiges Gestein angenommenwerden, das mit dem Ausgangsgesteindes Dolomit-SerizitChloritschiefersverglichenwerden kann, wobei jedoch der Karbonatanteilim DolomitSerizit-Chloritschiefer auf Grund des bereits makroskopischerkennbarenDolomits, höher anzusetzen ist. Auch di~s Gesteinkann unter dem Einflu3 vulkanischerAktivitåt gestanden haben, da wie im Dolomit-Serizit-Chloritschiefer auch hier rer lativ hohe Anteile von Chlorit und Hornblendeals Fe- und Mg-Trägerenthaltensind. 29 3.1.3 Biotitschiefer Der Biotitschieferbaut weite Bereiche sddlich und sudwestlichvon Kongsvoll sowie den gesamten Bereich der Knutshöhenauf (vgl. Anlage 2) und wird als metamorphe Weiterentwicklungdes Serizit-Chloritschiefers angesehen (vgl. Kapitel 4). Die oft in unterschiedlichenMengenverhdltnissenauftretendenMinerale sind: Biotit, Quarz, Karbonatminerale(Dolomitund Kalzit),Amphibol,Kalifeldspat, Plagioklas, stellenweiseGranat und Chlorit sowie vereinzelteApatitkauern. Quarz und Karbonat wurden wåhrend der Metamorphosemobilisiertund kommen parallel zur penetrativenSchieferungliegend,als Rekristallisatein Form von kleinen Gången (einige cm mächtig) und als Linsen (maximal30 bis 50 cm lang, boudinierten Gangen) vor. Stellenweisesind Karbonatanhäufungen zu finden, die an der Gesteinsoberflåche wabenartigeVerwitterungsstrukturen hinterlassen(beispielsweise sddlich Kongsvoll an der E 6, R 05 31 380, H 69 08 080). Auffällig sind ferner dm-mächtige,etwas grobkristallinereLagen, die stark zersetzten Biotit fdhren und allgemein eine intensive Chloritisierungzeigen. Gesteinscffinnschliff 31: Biotitschiefer Probenfundort Mineralbestand R 05 31 350, H 69 07 950 : HG: Biotit (25), Quarz (25), Hornblende(20), Epidot (10) Plagioklas(5) NG: + Granat, Karbonat,Titanit, Zoisit (zus. 15) Der oben erwähnte Kalifeldspatzeigt vereinzeltMikroklingitterungund ist nicht in allen GesteinsdOnnschliffen enthaltenjedoch in den Schliffen 15 und 16 deutlich sichtbar. Der relativ hohe BiotitanteildesGesteinsmit stellenweisemehr als 20 % verleiht dem Biotitschieferseine charakteristischegrau-schwarzeFårbung und ermöglichtdie intensive Schieferungdes Gesteins. Der Biotit umflieSt dabei die stellenweisegehåuft auftretenden Feldspatkristallesowie die 1 bis 2 mm groBen Hornblendekristalle. Im Grenzbereichzu dem, im tektonischLiegendendes Biotitschiefersfolgenden GranatGlimmerschiefertritt Granat als Nebengemengteil auf. Auch bei dieser lithologischen Grenze kdnnte es sich,wiebei dem Obergangvom Serizit-Chloritschiefer zum Biotitschiefer,um eine metamorph gebildete Gesteinsgrenzehandeln,wobei jedoch auch ein primärer Unterschied im Chemismus beider Gesteine nicht auszuschlieBenist. 30 Plagioklas Biotit '14 Abbildung 3.4: Plagioklaskristallemit Albitverzwillingungim Biotitschiefer (GesteinsdOnnschliff15) mit einem Anorthitgehaltvon ca.30 Mol %, (Probenfundort:R 05 35 200, H 69 08 700; Bildbreite:3,5 mm, Nicols X). des BiotitAuf Grund der Beschaffenheit,derZusammensetzungund Erscheinungsbildes schieferskann als Ausgangsgesteinein karbonatreichesSedimentgestein(Mergeloder ähnliches) angenommenwerden. 31 3.1.4 Granat-Glimmerschiefer Der Granat-GlimmerschieferstreichtnördlichKongsvoll beidseitigdes DrivaFluBes breit aus. Auf der östlichenTalflankeister bis in den äuBerstenN des Arbeitsgebietesund in westlicherRichtungbis auf den Höhenzugder Hogsnytazu verfolgen. Die Granatidioblastensind zunächst an der(tektonische4Hangendgrenze(lithologische Grenze zum Biotitschiefer)relativ klein, werden jedoch rasch groBer (bis 1 cm) und besitzen zur Liegendgrenzehin wieder geringerenDurchmesser.Oft ist eine beginnende Chloritisierungder Granatkristallezu erkennen,wobei in der Nåhe von Mylonitzonendurch die Zirkulationvon Lösungenbeglinstigt(beispielsweise am Ost-Hang der Hogsnyta,R 05 31 150, H 69 10 250) eine völlige Umwandlung (Pseudomorphosevon Chlorit nach Granat) stattfand (vgl Abb. 3.5). Auf Grund der Rotfärbungdes Granats uns seines Zerfalls zu Chlorit ist auf ein Fe- und Mg-reiches Glied (Almandin)der Mischkristallreihezu schlieSen. Kluft k" ‘..4 11 „ Biotit , . 15`1 Met .. 2 •411a._ mit deutlicherPseudomorphosevon Chlorit Abbildung 3.5: Granat-Glimmerschiefer 52, R 05 31 150, H 69 10 nach Granat (Bildmitte;GesteinsdOnnschliff 250; Bildbreite 3,5 mm, Nicols 11). 32 GesteinsdOnnschliff43: Granat-Glimmerschiefer Probenfundort : R 05 32 150, H 69 09 800 Mineralbestand : HG: Hornblende (25), Granat (10), Andesin (10), Quarz (15), Serizit bzw. Muskovit (10), Biotit (5), Karbonat (10), Kalifeldspat(5), Chlorit (5) NG: Disthen, Staurolith,Erz (zus.5) Die Plagioklaskristalleim GesteinsdBnnschliff 43 sind nach dem Albit-undPeriklingesetz verzwillingt,besitzeneinen Anorthitgehaltvon ca. 40 Mol% und sind somit als Andesine zu bezeichnen (Abbildung3.6). : Plagioklas , etr.; Plagioklas tt Abbildung 3.6: Andesinkristalleim Granat-Glimmerschiefer mit deutlicherAlbitund Periklinverzwillingung (GesteinsdOnnschliff 43, Bildbreite:3.5 mm, Nicols X). Staurolith ist nur mikroskopischerkennbar, in Schliff 43 enthaltenund kommt relativ gut auskristallisiertin hypidiomorpherGestalt vor (Abbildung3.7). Dieses Mineral gilt als Indexmineralund gibt nach WINKLER 1979 einen ersten Anhaltspunkt für den Medium Grade als untere Metamorphosegrenze.Verschiedentlichwerden Staurolithkristalleund Hornblendekristalle von der zweiten Deformationsphase(S2) erfasst und durchschlagen(vgl Abb. 3.7 und Kapitel 5.2). 33 • II II ..--Serizit bzw. • Staurolith t • Biotit Abbildung 3.7: Staurolith (Bildmitte)im Granat-Glimmerschiefer (Probe43). Die Schicht:silikate (hier hauptsächlichSerizit bzw. Muskovit)sind in Mikrofaltengelegt und in der Bildmitte rechts und links des Staurolithszu erkennen. In den oberen Bildecken sind jeweils Hornblendekristallezu sehen (Bildbreite3,5 mm, Nicols 11). Im Gegensatz zu den sehr kleinen Staurolithkristallenist Disthen bereitsmakroskopisch in dem Gestein sichtbar.Er tritt vor allem im Randbereichvon Quarzlinsen auf (Abbildung3.8). Disthen ist jedoch auch mikroskopischin seiner typischenAusbildung in Form von schmalen Leisten in Schliff 43 sichtbarund erreicht dort nur eine Lange von wenigen zehntel mm. Als Ausgangsgesteinwird fur den Granat-Glimmerschiefer auf Grund seiner petrographischen Zusammensetzungein mergeligerPelit bzw. eine feinkörnigeGrauwacke angenommen,da auch die metamorphgebildeten Mineralparagenesenfur derartigeGesteine typisch sind. 34 QJarz bis5 cm lange Disthenkristalle .04011r 5 cm Abbildung 3.8 : GroBe, bis 5 cm lange Disthenkristalleim Randbereicheiner Quarzlinseim Granat-Glimmerschiefer (EtraBenaufschluBan der E 6, nordlich Kongsvoll,R 05 31 950, H 69 09 450). 35 3.1.5 Quarzite Die innerhalbdes ArbeitsgebietesanstehendenQuarzite sind meist hellgrau, stellenweiseauch durch feinverteiltenChlorit grUnlich gefårbt, enthalten lokal bis 0,5 cm groBe Granatkristalleund sind besondersauf dem Gipfel der Hdgsnyta (westlichKongsvoll)und in dem Bereich um Hokleiva ( im N des Arbeits gebietes weit verbreitet.Ebenso wird beinahe der gesamte Slid-Hang der Hdgsnyta von diesem Gestein aufgebaut,das dort wie auch bei Hokleivadurch Ubereinandergelegte FatIten seine scheinbare Mächtigkeiterhält (vgl. Abb.5.1). Die Wechsellagerung von cm bis dm mächtigen Lagen reinen Quarzitsmit cm bis mm annen bioitreichenLagen zeigt eine ehemals schnellwechselndeSedimentationvon sandigem und pelitischemMaterialan. Die Vergesellschaftungder Quarzitemit den Amphibolitenist ebenso auffållig wie das gleichzeitigeVorkommender Sulfid- und Magnetit-Chert-Horizonte mit diesen Gesteinen, so daB eine gemeinsameGenese dieser Horizonte im EinfluBbereich vulkanischerTätigkeitvermutetwerden kann. 3.1.6 Amphibol-Glimmerschiefer Der Amphibol-Glimmerschieferbesteht aus Plagioklas,Quarz, Biotit, Serizit bzw. Muskovit, bis 5 cm langen,auf Schieferungsflåchen gesprosstenAmphibolidioblasten und lokalen Granat-Vorkommen.Dieses Gestein kommt hauptsåchlichim tektonisch Liegenden und Hangenden des Kongsvoll-Skåkbach-Amphibolites vor und ist wenige dm bis zu maximal 20 m mächtig (vgl. Anlage 2). Ferner sind flr dieses Gestein vereinzeltzu findende, "idiomorphe"Pyritkristalle (mit einer Kantenlängevon ca. 1 cm ) typisch,die auf Grund der tektonischenBeanspruchung nur noch als rechteckigePlättchenvorliegen. Da wåhrend der Geldndearbeit UnklarheitUber das Ausgangsgesteinherrschte,wurde eine geochemischeHauptelementanalyse des Amphibol-Glimmerschiefers(Probe79, R 05 31 510, H 69 08 830) erstellt (Analytiker:Th.Kost). Vergleicht man die ProzentgehaltederHauptelemntanalysenverschiedenersaurer bis intermediårerVulkanite,so kbnnte als Ausgangsgesteinein intermediårerVulkanit (Tuff) des entsprechendenGesteins (Andesit,Trachyt oder Trachyandesit)angenommen werden (Tabelle3). Si02 Dazit 65.01 Trachyt 61.21 T102 0.58 0.70 A1203 15.91 Fe203 Trachyandesit 58.15 Andesit 57.94 Probe 79 59.13 1.08 0.87 0.72 16.96 16.70 17.02 16.40 2.13 2.99 3.26 3.27 3.28 Fe0 2.30 2.29 3.21 4.04 5.49 Mn0 0.09 0.15 0.16 0.14 0.11 Mg0 1.78 0.93 2.57 3.33 4.75 Ca0 4.32 2.34 4.96 6.79 2.50 Na20 3.79 5.47 4.35 3.48 2.74 K20 2.17 4.98 3.21 1.62 1.98 1-120+ H20- 0.91 0.28 1.15 0.47 1.25 0.58 0.83 0.34 2.78 P20 0.15 0.21 0.41 0.21 0.13 CO, 0.06 0.09 0.08 0.05 0.01 99.78 % 99.94 % 99.97 % 99.93 % 100.02% Tabelle 3: DurchschnittlicheHauptelementzusammensetzungen magmatischerGesteinstypen im Vergleichmit der Analyse derProbe79 (Hauptelementanlaysen der Vulkanite aus COX, BELL, PANKHURST 1979). Die Analyse des Amphibol-Glimmerschiefers als ein ehemals vulkanischesGestein könnte mit denen eines Andesits,Trachytsoder Trachyandesitsverglichenwerden. Ebenso åhnelt jedoch die Hauptelementanalyse des Amphibol-Glimmerschiefersauch den HauptelementgehaltenverschiedenerSedimentgesteine (Tabelle4). Das Gestein kdnnte daher auch als ehemaligerSchiefereiner Geosynklinale angesehenwerden. Phyllite Schiefer pelagischerTon Schiefereiner Geosynklinale Probe 79 Si02 61.78 60.18 54.90 58.90 59.13 Ti02 0.73 0.67 0.78 0.78 0.72 A1203 16.54 17.70 16.60 16.70 16.40 Fe203 2.43 2.45 7.70 2.80 3.28 Fe0 5.45 4.67 3.70 5.49 Mn0 0.07 0.16 2.00 0.09 0.11 Mg0 2.35 3.01 3.40 2.60 4.75 Ca0 1.94 1.52 0.72 2.20 2.50 Na20 1.89 1.62 1.30 1.60 2.74 K20 4.14 3.79 2.70 3.60 1.98 P205 0.27 0.19 0.72 0.16 0.13 95.96 % 94.82 % 93.13 % 97.23 % 97.59 % Tabelle 4: Haupelementanalysen verschiedenerSedimentgesteineaus WEDEPOHL 1969 im Vergleichmit der Probe 79 (Amphbol-Glimmerschiefer). 37 Bei dem Vergleich der Haupelementanteilegibt zunächstder 3i02-Gehaltvon 59.13% des Amphibol-Glimmerschiefers einen groben Anhaltspunkt.Die Werte des 1102 (0.72), des A1203 (16.40),Fez03(3.28),Fe0 (5.49),Mn0 (0.11),Mg0 (2.5) und Ca0 (2.5) lassen einen Vergleichmit bester Näherung an einen im Geosynklinalbereich gebildeten Schiefer zuvorausgesetzt es handelt sich um ein Meta-Sedimentgestain. Die Werte des Na20 (2.74) und K20 (1.98)tendierendagegen unter BerUcksichti- gung der Ubrigen Hauptelementanteile eher zu einem trachyandesitischenbzw. andesitischen Tuff. Bezieht man beide Kriterienbei dem RUckschlui3 auf ein Ausgangsgesteinmit ein, so könnte es sich bei dem Amphibol-Glimmerschieferum einen im Geosynklinalbereich gebildeten Schiefer handein, der unter dem EinfluB eines intermediårenVulkanismus (Tuffauswurf)zur Ablagerungkam. 38 Meta-Vulkaniteder Strken-Gruppe 3.2 3.2.1 Amphibolite In dem Gebiet um Kongsvollkann zwischenkompaktenund gebånderten Amphiboliten unterschiedenwerden. Als kompakte (mehr oder minder homogeneMeta-Basalte)werden solche bezeichnet, die im Gegensatzzu den gebåndertenkeine Karbonatlagenentkönnen und hauptsåchlichaus einer dichten halten, jedoch Pillowstrukturen bestehen (Abb. 3.9). Die gebanderbis feinkörnigen Masse von Hornblendekristallen ten Amphibolite sind durch mm bis mehrere cm messende Karbonatlagen,die mit reinen Amphibolitlagenabwechseln,charakterisiert (Abb. 3.10). Die Amphibolite treten hauptsåchlichum Kongsvollund nordlichdieser Ortschaft auf, wobei ein relativ lange durhchaltenderHorizont vom SUd-Hangder Högsnyta bis zum Sk8k-Bach (im N des Arbeitsgebietes)verfolgt werden konnte (KongsvollSk8kbach-Amphibolit).Dieser Amphibolitgewinnt in nördlicherRichtung rasch an Ausstrichsbreitevon 50 bis 300 m ), was teilweise auf die Mächtigkeit (schwirkende Anderung der tektonischenVerhåltnisseam West-Hangder nördlichenKnutshdhezurUckzuflIhrenist, wo sehr flache, nach E gerichteteFallwerteder zuvor im S relativ steil einfallendenpenetrativenSchieferunggemessen wurden (vgl.Anlagen 2 und 3a). Dennoch muB auch mit einer primårenMächtigkeitszunahmegerechnetwerden. Der allgemeine Mineralbestandder Amphibolitekann wie folgt angegebenwerden: Hornblende, Plagioklas,Epidot, Zoisit, + Chlorit, + Biotit, Karbonat,Quarz, Erz (meist Pyrit und Magnetit,vereinzeltauch Kupferkies) GesteinsdUnnschliff58: gebänderterAmphibolit Probenfundort : R 05 32 260, H 69 09 200 Mineralbestand : HG: Hornblende(40), Epidot (25), Plagioklas(10) Quarz 810) NG: Biotit und Chlorit (zus. 10), Karbonatund Erz (zus. 5) Die Hornblendekristallesind idiomorphund höchstensein bis zwei mm groB, dabei erreicht jedoch das Gros dieser Mineralkörnernur wenige zehntelmm. Epidot ist zoniert und ebenfalls idiomorph,jedoch auch hypidiomorphvertreten. die nur vereinzeltanDas sehr feinkörnigeGesteinenthålt Plagioklaskristalle, deutungsweise Albitverzwillingungerkennen lassen und in zu geringerAnzahl und GroBe auftreten, um den Anorthitgehaltdieser Kristalleabzuschåtzen. Chlorit kommt hauptsächlichals Zerfallsproduktdes Biotit vor, der in relativ nur vereinzeltzu finden ist. groBen, idiomorphenTafeln (bis ca. 2 mm 39 Chlorit ist jedoch vermutlichauch primår in kleinen Zwischenråumender stengeligen, idiomorphenHornblendekristallezu finden. Ein besonderes Kennzeichendes am Hög Haug aufgeschlossenen,NW-SE streichenden Amphibolits sind die deutlich erkennbarenPillowstrukturen,die am West-Hang besonders gut aufgeschlossensind (R 05 03 780, H 69 06 250; Abb. 3.9). Die Pillows sind an Abschreckungssäumen in ihren Randbereichen,sowie durch deformierte Hohlräume,die als ehemalige Blasen gedeutet werden und an ihrer rundlichen Form gut zu erkennen. Sie sind in Richtung der b-Achse deutlich gelångt, werden von der penetrativenSchieferungumflossen und sind maximal 40 cm groB. NW SE .• ••• Abbildung 3.9: Am West-Hang des Hdg Haug gut aufgeschlossenePilloWs des dort anstehenden,kompaktenAmphibolits (R 05 30 780, H 69 06 250). Zwischen beiden Erscheinungsformen der kompakten und gebänderten Amphibolite sind Obergänge zu finden, $o da8 ein und derselbe Amphibolit-Horizontsowohl stellenweise kompakten als auch gebänderten Charakter besitzt. DiesesPhänomenist auf folgende Prozesse zurUckzufiihren:Als Ausgangsgestein flirdie Amphibolite sind auf Grund der Pillowstrukturensubaquatischgeförderte Basalte anzunehmen. Der hohe Karbonatanteilin den gebånderten Amphibolitenkann durch die Spilitisierung(Alterationder Basalte am Meeresboden)erklärt werden. 40 Die Bänderung der Amphibolitewird durch tektonischeProzesse (Faltungund Scherung) plausibel.Somit kann es sich bei den kompakten Partiender Amphibolite um Faltenkernehandeln, in denen die Zerscherungrelativ gering war und die primären Strukturen (Pillows)erhalten geblieben sind. Die gebändertenBereichekönnten die stark zerschertenFlanken der Isoklinalfaltenrepråsentieren,so daB das Zusammenspielbeider Faktoren (die Spilitisierungund die Deformationder Basalte) zu dem bestehenden Erscheinungsbildgeführt hat. Das während der Spilitisierung entstandene Karbonatwurde dabei vermutlichdurch die tektonischenProzesse auf den Scherflächen (parallelzur penetrativenSchieferung)angereichert(Abb. 3.10). g( __ * . ....,.-.yr--.. ... ._St..,J1 - Si r artit;st . gebäriderter ._.. Paphibolit zi , 4;"?.."?!-• ••••• em. rz- ' --""""•-aisev,. 3 -Glinwer Prrphibol schiefer Abbildung 3.10: GebånderterAmphibolit(im oberen Bildteil)mit parallelzur penetrativenSchieferungliegendenKarbonatlagenund sehr scharfem an der Kontaktzu dem darunter anstehendenAmphibol-Glimmerschiefer E 6, nordwestlichder Bahnstationvon Kongsvoll (R 05 31 720, H 69 08 800). 41 3.2.2 Meta-Vulkanit-Breckzie Dieses Gestein tritt im SW des Arbeitsgebietesauf und ist im Driva-TalsUdlich des Hog Haug gut aufgeschlossen(Anlage4). Die Meta-Vulkanit-Breckziebesteht aus basischenund sauren Vulkanitfragmenten (Abb. 3.11), die in einer Matrix aus Amphibolkristallen,Plagioklas,Quarz und sind maximal 30 cm groB und paEpidot eingebettetsind. Die GesteinsbruchstUcke rallel zu der penetrativen Schieferungausgeplåttet.Das gesamte Gestein ist sehr reich an Epidot, was makroskopischan der hellgrOnenFårbung von sauren Vulkanitbruchstückenund in hauptsåchlichaus Plagioklasund Quarz zusammengesetzten Lagen erkennbar ist. aure VulkanitbruchstUcke - ,14 --41" , .•-•••• • • • si • •*t. :2;-ttskitsi.2 • Abbildung 3.11: Deutlich parallelzur penetrativenSchieferungausgeplåtteteVulkanitbruchstUckein dunkelgrUnerMatrix der Meta-Vulkanit-Breckzie nordöstlich von Grönbakken(R 05 31 440, H 69 05 400). kompakter,geht schlieBlichin einen Nach N hin wird die Meta-Vulkanit-Breckzie zunächst gebänderten, später kompakterenAmphibolitUber und steht mit diesem vermutlichmittels einer Faziesverzahnungin Verbindung(vgl. Anlage 4). Die Meta-Vulkanit-Breckzieist zwar in weiten Bereichenmonomikt aus basischenbzw. zusammengesetzt,besitzt jedoch stellenweiseauch polysauren Vulkanit-Bruchstficken mikten Charakter (basische und saure Vulkanitfragmente). 42 GesteinsdJnnschliff10 c: Matrix der Meta-Vulkanit-Breckzie Probenfundort Mineralbestand R 05 31 750, H 69 05 120 : HG: Hornblende(30), Epidot (25), Klinozoisit(10), Plagioklas(20), Quarz (5) NG: Biotit, Chlorit, Erz (zus. 10) Hornblendetritt in Form von relativgroBen, iditmorphen, kleinereMineralkörner wie Epidot, Klinozoisitund Quarz einschlieBende,bis 1 cm langenMetablastenauf, ist oft verzwillingtund mehr oder minder in Richtungder penetrativenSchieferung eingeregelt. Die feinkörnigeMatrix aus Epidot, Klinozoisit,Plagioklasund Quarz umgibt die Hornblendeidioblasten. Oftmals sind die OberwachsenenMineralkörner wie Epidot, Klinozoisitund Quarz im Innerender Hornblendekristalle konzentriert und im Randbereichnur vereinzeltzu sehep,sodaB vermutlicheinem relativ schnellenWachstum (Sprossungsstadium)ein langsameres,dieJbrigenMineralkorner beiseite drängendesWachstumsstadiumfolgte. Plagioklasbildete nur in Zwickeln,zwischen den Hornblendekristallen und in deren Druckschatten groBere Kristalleaus, die nur vereinzeltAlbitverzwilligungzeigen, wodurch eine Abschätzungdes Anorthitgehaltesmangels der Anzahl entsprechender Schnittlagennicht möglich war. si Homblende 'Ar• Abbildung 3.12: In Richtung der Schieferung eingeregelte,idiomorpheHornblendekristalle in einer Matrix aus Plagioklas,Zoisit, Epidot und Quarz (Bildbreite: 8,3 mm, Nicols X). 43 3.2.3 Meta-Andesit Das gegenGber den AmphibolitenrelativgrobkörnigeGestein unterscheidetsich makroskopischvon den zuvor beschriebenenMetavulkanitendurch die insgesamt hellere Fårbung , besitzt im Gegensatzzu diesen weit groBere (bis 3 cm lange) Amphibolkristalleund Granat, der bis 1 cm gro3 ist. Auf Grund der petrographischen Zusammensetzung(Amphibol,Granat, Plagioklas, Kalifeldspat,Biotit und Quarz) und deren prozentualenAnteilen (vgl. Dannschliffbeschreibung Schliff 75) istals Ursprungsgestein ein intermediårer Vulkanit (Andesit) in Betracht zu ziehen.Sein Vorkommen beschränktsich auf einen relativ kleinen Bereich an der Mündung des Skakbaches in den Driva-FluB (nördlichGammalholet)und findet seine Fortsetzung im nordlichenTeil der Högsnyta,wo er im E und W von N-S -streichenden Storungen begrenzt wird (Anlage2). GesteinsdOnnschliff75: Meta-Andesit Probenfundort : R 05 32 270, H 69 11 780 Mineralbestand : HG: Hornblende(25), Granat (20), Biotit (15),Quarz (10), Andesin (10), Kalifeldspat(10), Muskovit (5) NG: Chlorit, Erz (zus. 5) Plagioklas zeigt deutliche Albit- und Periklinverzwillingungund ist auf Grund des Anorthitgehaltesvon 35 - 40 Mol% als Andesin zu bezeichriAn. Granat vt\ Biotit t • t be 4 Abbildung 3.13: UngeregeltesGefGge des Grobkristallinen Meta-Andesit(Probe75). Am linken Bildrand ist Granat und darunter Biotit zu erkennen (Bild- breite 8,3 mm , Nicols //). 44 3.2.4 Keratophyrtuffe Nur vereinzelt treten wenige m mächtige Horizonteauf, die sich hauptsåchlich aus Quarz, Plagioklasund Biotit sowie lokal zusätzlichauftretendemGranat zusammensetzen.Dabei sind die einige mm bis 1 cm groBen Granatkristallein die laminierten Horizonteeingesprengt.Entsprechendihrem Minelalbestandund ihrer geringen Mächtigkeitwerden dieseRrizalte als Keratophyrtuffe interpretiert. Nordöstlich des Hög Haug streicht ein solcher Horizont kurz aus und ist zusammen mit einer Breckzie aufgeschlossen,die Fragmentedes gleichen Gesteins enthält (R 05 31 230, H 69 06 400). Ein weiterer, stellenweiselaminierterHorizont dieses G;teins tritt westlich Gammalholet auf und enthält idiomorpheGranatkristalle(R 05 32 250, H 69 11 400). 45 3.3 Exhalithorizont Sulfidlagenund Magnetit-Cherts Die Sulfidhorizontesind im Geldnde durch ihre charakteristischenVerwitterungsfarben (das Braun der Eisenoxydeund die gelblich-graneFärbungdurch Sulfate)relativ leicht zu erkennen und somit gut kartierbar. Die Sulfidhorizontetreten im allgemeinenin den Amphibolitenauf, sind zwar vereinzelt im NW des Arbeitsgebeites und am SGd-Hang der Hogsnyta in den Quarziten enthalten, wo sie jedoch auch in der Nachbarschaftvon Meta-Vulkanitenzu finden sind. Meist handelt es sich um nur schwer durchgehendverfolgbare,möglicherweiseaber doch durchhaltendeHorizonte,deren Gehalte an Buntmetallenals nicht wirtschaftlich anzusehen sind. Dennnoch kam es in einem Fall zur Bildung eines kleinen Eisernen Hutes (auf dem SOd-Hang der Högsnyta;R 05 30 900, H 69 10 000), der je- doch nur wenige QuadratmetergroB ist und daher ebenfallskeine wirtschaftlichen Sulfidvorkommenverspricht. Ein bedeutender Sulfidhorizont(slidlich Gammalholet;R 05 32 200, H 69 10 350) läft sich Gber realtiv weite Strecken durch lokal begrenzteAusstricheverfolgen, ist mehrere dm mächtig und setzt sich aus einer mehr oder minder massiven,hauptsåchlich aus Pyrit mit Beimengungenvon Quarz und KarbonatbestehendenLage zusammen. AuBer Pyrit ist in den Sulfidlagensehr vereinzeltKupferkieszu erkennen,der auch sekundår durch eine Malachitbildung speziell am Sprenn-Bach(R 05 32 750, H 69 09 650) auf KIGften des dort anstehendengebändertenKongsvoll-SkakbachAmphibolits in Erscheinungtritt. Auch in diesem Amphibolitsind mehrere Sulfidlagen enthalten, die oft in Vergesellschaftung mit Quarzitenund Magnetit-Cherts auftreten. Die Magnetit-Chert-Horizonte sind in Verbindungmit den Quarzitlagenin den Amphiboliten zu finden. Sie sind ebenfallsnur ein oder zwei Meter mächtig,mit stark schwankendemMagnetitanteilanzutreffenund enthalten lokal auch reine Magnetitbånder, deren Mächtigkeiteinige cm nicht Gbersteigt.Oft ist eine sehr feine Lamination zu erkennen,die durch den Wechsel von mm diinnen,grau-weiBen mit rosa- bis fleischfarbenen Lagen zum Ausdruck kommt und ein typischeMerkmal der Cherts darstellt. Wie aus der folgendenDOnnschliffbeschreibung der Gesteinsprobe65 und durch rontgenographischeUntersuchungenbelegt ist entsteht die Rotfårbungin diesem Gestein durch den in Form winziger Kristalle weniger als zehntel mm groB 46 GesteinsdUnnschliff65: Magnetit-Chert Probenfundort Mineralbestand : R 05 32 800, H 69 10 200 HG: Quarz (45), Granat (20), Hornblende(10), Biotit (15), Chlorit (5) NG: Karbonat,Erz (zus. 5) Beide Arten der Mineralisation(Sulfideund Magnetit-Cherts)besitzen stratiformen Charakter,tretenjeweilsan die vorkommenden Amphibolitegebunden auf und können daher als primär syngenetischeBildungenangesehenwerden. Die Schichtgebundenheit der Mineralisationenund der stratiformeCharakterder Vererzungenlassen auf eine Bildung schlieBen. primär submarine, vulkanisch-exhalative mobilisierteund wieder ausgeschiedeneSulfidegibt Einen Hinweis auf post-genetisch eine aus Pyrit bestehendeKluftfUllung(Abbildung3.14) in dem gebändertenKongsvollSk8kbach-Amphibolit,die norddstlichvon Kongsvollan der E 6 gut aufgeschlossen ist (R 05 31 740, H 69 08 770). Kluftvererzung Abbildung 3.14: Die Kluftvererzung(Pyrit) in dem Kongsvoll-Sk8kbach-Amphibolit norddstlich von Kongsvoll (R 05 31 740, H 69 08 770) ist als eindeutiger Hinweis auf epigenetischmobilisierteund wieder ausgeschiedeneSulfide anzusehen(Probe29, R 05 31 740, H 69 08 770). 47 4 Metamorphose 4.1 Mineralparagenesenund Metamorphosegrad Wåhrend der Geländearbeit wurden für die Erkennungdes Metamorphosegradesbrauchbarsten Gesteine der Støren-Gruppe als Meta-Sedimentgesteine bzw.als-Schieferund Glimmerschieferbezeichnet.Diese grobe, vorlåufige EinordnungwUrde den von WINKLER 1979 definierten Bereichendes Low Grade bzw. des Medium Grade entsprechen. Durch die DOnnschliffuntersuchungen konnte diese Einordnungder Metamorphitebeståtigt und eine weitere Eingrenzung der P-T -Bedingungen vor allem an Hand der Meta-Pelite vorgenommenwerden. Ffirden Grad der Metamorphoseist zunächstdie Temperatur,die während der Gesteinsumwandlung geherrschthat, maBgebend. Die Mineralbeständeder, ihrer Pauschalzusammensetzung nach,pelitischenMeta-Sedimentgesteine (des Dolomit-Serizit-Chloritschiefers, des Serizit-Chloritschiefers, des Bioittschiefersund des Granat-Glimmerschiefers) sind im Folgendengenannt; es handelt sich nach mikroskopischenBeobachtungenin der Regel um mehrere, auf Grund des lokal etwas variierendenchemischenStoffbestandesim Gestein koexistierende Paragenesen (Beruhrungs-Paragenesen im Sinne von WINKLER 1979),die nicht alle einzeln aufgestellt wurden. Dolomit-Serizit-Chloritschiefer: Chlorit, Serizit bzw. Muskovit,Dolomit, Quarz, + Hornblende,+ Biotit, Epidot,+ Zoisit Serizit-Chloritschiefer: Chlorit, Serizit bzw Muskovit,Quarz, + Biotit, + Hornblende,+ Epidot, Plagioklas Biotitschiefer: Biotit, Hornblende,Quarz, Epidot, Zoisit, + Andesin, + Mikroklin,+ Granat Apatit, + Serizit bzw. Muskovit Granat-Glimmerschiefer: Hornblende, Granat,Quarz, Serizit bzw. Muskovit,+ Biotit, + Andesin, + Karbonat, + Chlorit,+ Disthen,+ Staurolith,+ Kalifeldspat 48 FUr die Darstellung der Paragenesendieser Gesteine sind nach WINKLER 1979, S. 225-226 die folgendenA'FM-Diagrammeam geeignetsten: Dolamit-Serizit-Chloritschiefer: A' Low Grade Serizit-Chloritschiefer: +Quarz +NUskovit Low Grade Ng0 Fe0 Bio Ksp zwischen mitfehlenden (T Anstieg Biotitschiefer: - derParagenesen) schritten A' oberer Low Grade Alrn Fe0 Mg0 Ksp Granat-Glimmerschiefer: T- Anstieg Disthen Medium Grade Stt +Quarz +Muskovit Alm Ch frg0 Fe0 Bio 49 und des Serizit-ChloritDie Mineralparagenesendes Dolomit-Serizit-Chloritschiefers schiefers sind nach WINKLER 1979 dem Low Grade zuzuordnen.Ebenso fallen die Paragenesen des Biotitschiefersnoch in Low Grade, wobei das Auftretenvon Andesin und hin etwas höhere Tdie Granatbildunggegen die Grenze zum Granat-Glimmerschiefer Bedingungen,d.h. in diesem Fall den oberen Low Grade vermuten lassen. Die Paragenesen des Granat-Glimmerschieferssind auf Grund der hier schon erfolgten Staurolithbildungeindeutigdem Medium Grade zuzuordnen. Die Diagramme lassen anschaulicherkennen,daB es sich bei der Abfolge -> Biotitschiefer-> Granat-Glimmerschiefernicht notSerizit-Chloritschiefer wendigerweiseum stratigraphischeFormationenhandeln muB, sondern,daB wie es die schon beschriebenenflieBendenGesteinsübergänge(S. und S. ) nahelegen,JrsprJng- Metamorlich vermutlich mehr oder minder einheitlicheGesteine.unterschiedlicher phose unterlagen. Die Verbreitung der resultierendenunterschiedlichmetamorphenSchiefer,die die Karte zeigt (Anlage2 und 4), belegt einen Anstieg der Temperaturvon SEnach NW Dieser offenbar mehr oder minder kontinuierlicheTemperaturanstieglieB also im NW Meta-Sedimentgesteinedes Medium Grade entstehen,wogegen die Gesteine im S des descberenLow Grade eizuArbeitsgebietes an Hand ihrer Paragenesenin den Bereich ordnen sind. In Folge dessen konnen, wie schon gesagt, die unscharfenGrenzen bzw. Obergänge zum Biotitschieferim S und in der Mitte des Arbeitsgebietessowie die Grenze im NW vermutlichals zwischen dem Biotitschieferund dem Granat-Glimmmerschiefer metamorph gebildeteGesteinsgrenzenangesehenwerden. FJr diese Gesteine könnte eine Art "Zonengliederung"von einer Chlorit- Uber eine Biotit- bis hin zu einer Granat-Zonevorgenommenwerden. Die Mineralbeståndeder Meta-vulkanitesetzen sich wie folgt zusammen: Meta-Basalte (Am hibolite): Hornblende, Plagioklas(An-Gehaltnicht bestimmbar),+ Biotit,+ Chlorit (primår und sekundår),+ Epidot,+ Zoisit, + Quarz, + Karbonat Meta-Andesit: Hornblende, Granat, Andesin (An-Gehalt35-40 Mol%),+Quarz,+ Karbonat Biotit, + Muskovit,+ Chlorit,+ Zoisit 50 Die Paragenesen beider Gesteine lassen sich in den folgendenACF-Diagrammennach WINKLER 1979, 172-173 wie folgt darstellen: Meta-Basalte (Amphibolite): ingerinlen Ntngen: +Q.larz +Biotit +Kabalat LowGrade (hdherer Tarperaturbereich) Zo Meta-Andesit: ingerinlen Ntngen: Medium Grade +Quarz +Biotit P1 Zo Alm Et1 Die Mineralparagenesendes Meta-Andesits,der im NW von Konsvollvorkommt,enthalten relativ An-reichenPlagioklas(ca, 35-40 Mol% An) in Koexistenzmit Hornblende. Damit ist nach WINKLER 1969 eindeutigder untem Bereichdes Medium Grade für die T-Bedingungender dortigen Gesteineanzunehmen. Der Befund in dem MetaAndesit steht im Einklangmit dem entsprechendenBefund frirden ebenfallsdort verbreitetenGranat-Glimmerschiefer. Die punktierte Reaktionskurve"An17 + Hbl" fur Andesite (BA) in der Abbildung4.1 sowie die Linie 6 (PG) fOr Pelite und Grauwacken reprisentierendie unteren,mit zunehmendemDruck nur wenig ansteigenden, Temperatur-Grenzenfur diese Gesteine. 51 10 8 6 i • : 4 3 0 I c459 o 2 11 I ? b • ® 511) I/ 300 400 <- Low Grade 500 600 °C Medium Grade -> Abbildung 4.1: P-T -Diagrammdes Low Grade und des unteren Bereichsdes Medium Grade mit den,flirbestimmteGesteine charakteristischenReaktionskurven (PG = PeliteundGrauwacken,UM = Ultramafite,BA = Basalte und Andesite; Diagramm aus WINKLER 1979, S. 243). FUr den NordwestlichenTeil des Arbeitsgebietessind daher TemperaturenUber 500° C wåhrend der Metamorphosezu fordern. Die Frage der Einordnungder Amphibolitein einen der metamorphenGrade nach WINKLER 1979 ist etwas heikler,da sich Meta-Basalteohnehin durch das Fehlen von metamorph gebildeten Indexminaralenan der Low Grade/MediumGrade -Grenze schlecht fUr eine Festlegungder Metamorphosebedingungen eignen. KRUPP 1983 hat fUr die Amphiboliteder Stren-Gruppe sUdlich des hier beschriebenen Arbeitsgebietes(in der Umgebung von Hjerkinn,ca. 8 km sUdlich von Kongsvoll) 52 den Bereich des obersten Low Grade durch folgende Parageneseerkannt: Hornblende, + Oligoklas,+ Epidot, + Zoisit, + Chlorit,+ Biotit, + Almandin, + Karbonat,+ Quarz Die eigenen Ergebnisseder DOnnschliffuntersuchungen lieBen die Frage offen, ob es sich bei dem vorkommendenChlorit (vgl. DUnnschliffbeschreibung, Kapitel 3.2.1) ausschlieBlichum sekundåreBildungenvon Chlorit aus Biotit bzw. Hornblende handelt,afrob nicht auch primärer Chlorit enthalten ist. Ferner konnte der Anorthitgehaltdes Plagioklasesauf Grund der zu geringen KorngröBeund der zu geringen Anzahl entsprechendgeschnittenerKristallenicht festgestelltwerden. Beide Kriterienwurden Argumentezur genaueren Eingrenzungder T-Bedingungen fUr diese Gesteine liefern.Zu dem war nur einer der von den Amphiboliten angefertigtenGesteinsdUnnschliffe einigermaBenbrauchbar (die Ubrigen wiesen jeweils auf Grund der Verwitterungsehr hohe Karbonatanteileauf). Damit konnte der, in den verschiedenenParagenesender Meta-Sedimentgesteine erkannte T-Anstieg in SE-> NW-Richutngin den AmphibolitennatOrlichnicht nachgewiesen werden. Der mittels des brauchbarenGesteinsdUnnschliffes untersuchteAmphibolit(Kongsvoll-Sk8kbach-Amphibolit) ist nordUstlich von Kongsvoll (R 05 32 260, H 69 09 900) aufgeschlossenund die Probe stammt aus der Nachbarschaftdes Biotitschiefers. Da in ihm kein Aktinolithmehr neben Hornblendevorhanden ist, sollte nach WINKLER 1979, 5.174 die Temperaturvon 500° C während der Metamorphoseerreicht gewesen sein. Diese TatsachemuB jedoch noch kein Oberschreitender Low Grade/Medium Grade -Grenze beinhalten,so daB dieser Amphibolitgenauso wie der benachbarte Biotitschieferin den Bereich des oberen Low Grade (S.48)eingeordnetwerden kann. Dabei wird vorausgesetzt,daB der Metamorphosegradder jeweils miteinanderwechsellagerndenGesteine mehr oder minder der gleiche war, so da3 beispielsweise die mit dem Granat-Glimmerschiefer vergesellschaftetenAmphibolitekeinen anderen Temperaturenwährend der Metamorphose ausgesetztwaren als das direkt benachbarte Meta-Sedimentgestein.Somit sollte der fur die Meta-Sedimentgesteine gefundene Tempertauranstiegin SE-> NW-Richutng ebenfallsfUr die , in dem Arbeitsgebiet vorkommendenAmphibolite(Meta-Basalte)gelten. 53 Neben den bisherigenBetrachtungender 1-Bedingungenwährend der Gesteinsumwandlung Jassen sich auch die bej der Metamorphosew)rksam gewesenenDrucke etwas genauer fassen. des NordwestMit dem Auftreten von Granat und Disthen im Granat-Glimmerschiefer lichen Teils des Arbeitsgebietes können Minimalwertefestgelegtwerden. Der Granat istalmandinreich,was nach WINKLER 1979, S.221) Druckbedingungenvon mindestens 2 kb, wahrscheinlichaber 4 kb bedeutet.Der Disthen im Granat-Glimmerdeutlichmehr als schiefer besagt, darioberhalb der Staurolith-Bildungs-Temperatur 4, vermutlich bis 5 kb mindestenserreicht gewesen sein mOssen . Dies entspricht einer ehemaligen Versenkungstiefedes Gesteinskomplexesvon 20 km oder mehr (vgl. Abb. 4.2). very 300 200 100 m•gium gr ode low grode - lOw grode 500 400 high groge 600 700 600 km k dio gene - 10,1. / / monble la wsonite ei agnle) highIS er1), grade D/04,e0D 20 25 e 10 2130 300 IA I 'DD ..°Qc 94 11j0 30 "%c'D Jo 400 500 600 700 35 6100°C Abbildung 4.2: Ubersichtsdiagrammder Metamorphosegradenach WINKLER 1979 mit den Bereicheneiniger Indexminerale. auch Granat-Glimmerschiefer Mit diesen Drucken sind fOr den staurolithfOhrenden Temperaturendeutlich Ober 500°C, vermutlich520° bis 540° C zu fordern. Es erhob sich nun die Frage, ob die Drucke Oberall im Arbeitsgebietgleich hoch waren, oder ob paralle zu dem zuvor beschriebenenTemperaturanstiegauch ein Druckanstieg einherging, somit ein Druckgradientvorlag. Diese Frage wurde mit Hilfe der im foleenden Kapitel 4.2 dargestelltenUntersuchung an Hellglimmernnegativ beantwortet. 54 mehrere Metamorphosen ge ist die, ob nur eine oder Fra che zli sät und mgr ite ewe :in des Arbeitsgeer Støren -Gruppe innerhalb ned tei Ges die fUr urs Sil ährend des )ietesanzunehmen sind. (vgl. Kapitel blasten Granat- und Hornblende-Idio von um hst Wac che tis ema kin .as syn nskomplexv hohe Aufheizung des Gestei ati rel ge, sti fri ger lån e T.1) spricht fur ein rphoseausgegangenwerdaB von einer Haupt-Metamo o g,s gun ewe chb Dur der d s wåhren . senkungder Gesteine wirkte den kann, die während der Ver Kapitel5.2) sind in pielsweiseNr.27, Abb. 5.12, eis n(B ffe hli nsc Dün n ige In ein ennen (jedoch rosste Biotitkristallezu erk esp ngg eru ief Sch n ite zwe Richtungder ende-und Staurolithenund Staurolithebzw. Hornbl end nbl Hor e lel ral -pa S2 fehlen n;vgl Abb. r4"S1 verbogen und zerbroche eru ief Sch n ite zwe der von 2 kristalle wurden Metamoreiner zweiten,schwacheren d ren wäh n nte kön e tit Bio se Die ). 3.7 und 5.1 geinhergingbzw. dieser mit der zweiten Durchbewegun die n, sei n nde sta ent se pho ihres AbHaupt-Metamorphosewdhrend die h noc h auc och jed n kan folgte. Ebenso ossungverursacht n Schieferungdiese Biotitspr ite zwe der zen set ein bei ns klinge auszuschlieBen hoseist somit weder v011ig orp tam eMe her wåc sch , ite haben. Eine zwe noch eindeutig belegbar. se erhalbdes Arbeitsalmetamorphoinn ion Reg den gra pro er ein von Zusammenfassendkann uppeDruckbedie Gesteine der Støren-Gr en war ei Dab . den wer n che gebietes gespro 4500 bis 500° C im gesetzt.Die Temperaturenvon aus kb 5 bis 4 > von gen dingun uellsorenvon 520° bis S40° C (event atu per Tem den hen ste tes SEdes Arbeitsgebie enbeiden Bereichen tesgegenUber,so daB zwisch bie sge eit Arb des NW im ) gar mehr GesteinsumwandlungbeeinigenZehner °C wahrend der von z ren ffe rdi atu per Tem e ein standenhaben penein Kapitel 5.1 beschriebene die nd sta ent cse rph amo Met Während dieser Ausbildungder Hornblention)der Gesteine.Nachder lia -Fo (S1 ng eru ief Sch e trativ mit S1kam es somit zu dem ristalle thk oli aur dSt -un nat Gra der de-Idioblastenund de. t- D1-kinematischerreicht wur pos bis tspå das um, xim rma Temperatu gensder Hauptngfiel in die Zeit des Abklin eru ief Sch n ite zwe der se Die Pha se eine,vonder ersten ungleichzeitigmit dieser Pha d fan es er ,od ose rph amo Met hereMetamorphosestatt. abhängige, zweite schwdc wie es in metamorphenGemorphose, eta alm ion Reg den gra pro der Lokal ist auBer ssuritisierkennbar,die durch die Sau Diaphthorese e ein , ist l Fal der oft bieten Chlorit nat, Biotit und Hornblendezu Gra von l fal Zer den und n rung von Feldspäte itel 3.1). zum Ausdruck kommt (vgl. Kap 55 1 ie lokalen Metamorphose-Befundekönnen groBräumigwie folgt eingeordnetwerden. 1 pLDSCHMIDT 1915 erstellteeine Karte der unterschiedlichmetamorphenGebiete inferhalbder Trondheim-Regionund benannte sie nach den jeweils auftretendenIndexhineralenmit Chlorit-,Biotit- bzw. Granat-Zone(vgl. Abb. 1.7, S. ). as Arbeitsgebiet liegt im SW der Trondheim-Region,in der Karte nach GOLDSCHMIDT und wird von 915 auf der West-Flankeeiner "Einmuldung"der Temperaturisograden er, dort NNE-SSW -streichendenGrenze zwischen der Biotit- und der Granat-Zone urchzogen. as Ergebnis der eigenen Untersuchungenentsprichtdiesem grob; allerdingsist die innerhalbdes ArbeitsgebieteskartierteGesteinsgrenze(Temperaturisograde)von k auf Grund der mehrfachenDeformation iemBiotitschieferzum Granat-Glimmerschiefer verformt,was aus der Karte 1(vgl.Kapitel 5) des Gesteinskomplexes,entsprechend nach GOLDSCHMIDT 1915 durch den kleinerenMaBstab nicht hervorgeht. HEIM 1972 ordnete den Metamorphosegradder Gesteine innerhalbder Sadlichen-Trondheim-Regionzusammenfassenddem oberen Bereich der GrUnschieferfazieszu. 1 KRUPP 1983 stuft die Meta-Sedimentgesteineaus dem Bereich um Hjerkinnebenfalls aus diesem in den oberen Bereich des Low Grade und die Meta-Basalte(Amphibolite) !Gebiet in den oberen Bereich des Low Grade bzw. in den unteren Bereich des Medium Grade ein. 1 Bisher war somit nicht bekannt,da8 in dem Gebiet NW Kongsvolldie Metamorphose der Meta-Sedimentgesteineden unteren Bereich des Medium Grade erreicht hat. Zu dem von WOLFF & ROBERTS 1980 genannten, in Kapitel 1.2 bereits erwJnnten Metamorphosehochkann auf Grund des Vorkommensvon Sillimanit in den Gesteinender Gula- j Gruppe (ROBERTS 1968b)kein Bezug hergestelltwerden, da es sich innerhalbdes Arbeitsgebietesnur um Gesteineder Stken-Gruppe als Teil des Trondheim-Decken-Komplexes handelt. wird nach GUEZOU 1978 Das geologische Alter des Haupt-Metamorphose-Ereignisses und WOLFF & ROBERTS 1980 dem Zeitraumder ersten Deformationsphaseim oberen Silur zugeordnet. FURNES et al. 1979 und OFTEDAHL 1980 stellen die Metamorphosedagegen in das Ordovizium (vgl. Tabelle 1, Kapitel 1.2 und das geodynamiyscheModell nach FURNES et al. 1979, Kapitel 1.3). Da keine radiometrischenAltersbestimmungenaus dem Arbeitsgebietbekannt sind und das geodynamischeModell nach FURNES et al. 1979 als das realitätstreuereangesehen wird, soll auch fOr die, hier gefundeneHaupt-Metamorphosedieser Zeitrauman- 56 il enommen werden. Untersuchungenzur Frage nach einem eventuellenDruckgradientenwåhrend .2 in kalireichenHellder Metamorphoseim Arbeitsgebiet(b,-Wert-Bestimmung glimmern) erhob it der Entdeckung von Disthen und Staurolithin dem Granat-Glimmerschiefer hich die Frage ob mit dem offensichtlichenTemperatur-Gradientim Arbeitsgebiet lichein Druckgradientnachgewiesen werden Kann. Hierfar bot sich die b0-Wertestimmung in kalireichenHellglimmernvon SASSI & SCOLARI 1974 an. I b-Richtungkönnen urch die Messung der Gitterkonstanten in kristallograghischer allerdingsnur relativeDrUckunterschiedeinnerhalbeines GesteinsverbandeserfaBt merden. ;SASSI& SCOLARI 1974 konntenmit dieser Methode Druckdifferenzenzwischenver?schiedenniedrig metamorphenGebieten nachweisen. , , 4.2.1 Durchfahrungder b,-Wert-Bestimmungin kalireichenHellglimmern Zunächstwurden die Gesteinsprobensenkrechtzur penetrativenSchieferunggeschnittenund Gesteinsplåttchenin DannschliffgröBehergestellt. Die danach anpoliertenStacke wurden direkt zur Messung in Röntgendiffraktometer benutzt. Dabei wurden Bereicheder Proben, die besondersviele Hellglimmerkris/ talle enthielten, in den Strahlenganggebracht und sowohl parallelals auch senkrecht zur penetrativenSchieferung gemessen.Dabei ergaben sich jedoch nur geringfagige Unterschiededer MeBwerte,die in dem Bereich der Fehlergrenzenlagen. (mit einer Cu-Röhre) Die Messung wurde mit einem Phillips-Röntgendiffraktometer durchgefahrt: und den folgenden Gerateinstellungen = 1.54051 CuK 112 Counts x sec-1 : 2 x 10' TC (Zeitkonstante) : 16 : 1/2° pro Minute Goniometergeschwindigkeit Spalt : 1° 57 amit eine rechnerischeErmittelungder Netzebenenabständein Richtungder krisvorgenommenwerden kann, allographischenb-Achse in den Hellglimmerkristallen uB der in Abhängigkeitvom ehemals herrschendenDruck variierended(060)-Reflex ,on Muskovit zwischen 59,50 2 9 und 630 2 9 abgefahrenwerden. Der konstanted(211)Reflex von Quarz bei 59,98° 2 9 diente dabei als Referenzwert. Wie in Abbildung 4.3 beispielhaftdargestelltist, wurden die 2 0-4rte rechnerisch mittels der Formel x = y + z ermittelt,wobei x -als gesuchterWert den 2 G -Wert des d(060)-Hellglimmerreflexesdarstellt, y -den Referenzwert(d(211)-Reflexvon Quarz bei 59,98°) wiedergibt,und z -den tatsachlichenAbstand des d(060)-Hellglimmerreflexes von dem d(211)-Quarzreflexbzw. die Differenzvon x zu y darstellt. Hellglimmerreflex Nach Einsetzen des errechneten2 G-Wertesfur den jeweiligen erhålt man den entsprechendend-Wert. in die Bragg'sche Reflexionsbedingung Quarz cl(060)Musk c(211) X z Abbildung4.3: Beispielzur rechnerischen Ermittlungdes 2 (9-Werteseines mit d(060)-Hellglimmerreflexes 'dem deutlichend(211)-Quarzpeak bei 59,98° 2 G und dem bei 61,73° 2 G liegendend(060)Muskovitpeak. 29 61,73° 59,9130 58 Ergebnis der b,-Wert-Bestimmungin kalireichenHellglimmernin Proben aus dem Gebiet um Kongsvollund Hjerkinn Oas mittels der 25 Werte in der Karte (Abb.4.4)dargestellte"Profil"durch die verläuftmehr oder minder N-S und läBt keine, auBerhalb Gesteineder St,25ren-Decke der vsktrend Druckschwarkung der Fehlergrenze liegendenb,-Werteerkennen,die einerelative Metamorphoseanzeigenwiirden. 05 27 053 9,01 9,00 601 9,04 9,05 9,06 Kongsvoll 9,05 9, 9902 912 9,22I • Gr6nbakke 9,04 9,12 900 9,029 904 9,02 902 .9,00 9,00 .9'02 9,03 9,0 8.9 6000 1km Hjerkinn • Abbildung 4.4: Karte der 25 ermitteltenb„-Werte in kalireichenHellglimmernaus Proben des Gebietesum Kongsvollund Hjerkinn.Von den zwar variierenden, die Fehlergrenzender Methode nach SASSI & SCOLARI 1974 jedoch nicht DberschreitendenMeBwerten ist keine Druckschwankungabzulesen. 59 ie Antwort auf die Frage nach dem vermutetenDruckanstiegndrdlich von Kongsvoll keine nennenswerteDruckschwankungwiederspiegeln. st zwar negativ, da die Meffiverte ennoch ist damit die Informationverbunden,daB der Druck innerhalbdes Gesteinsomplexes wåhrend der Metamorphoserelativ gleichmäBigin allen Bereichendes Areitsgebietes (zumindestin dem Bereichder Probenpunkte)gewirkt hat und kein Druckradient vorgelegen hat. 60 Tektonik )ie Struktur der Støren-Deckeinnerhalbdes Arbeitsgebietesstellt sich, wie in ;ierhmals tektonisch GberprågtenGesteinskomplexenGblich, als sehr kompliziertdar. Im Nachfolgendenkann nur auf die wåhrend des relativ kurzen Geländeaufenthaltes emachten Beobachtungeneingegangenwerden, die einevollkainweLosingdertektnisdel robleme nicht zulassen. -inegenaue Zuordnungder in dem ArbeitsgebieterkanntenDeformationsphasenzu den on GUEZOU 1978, NILSEN 1978 und WOLFF & ROBERTS 1980 beschriebenenFaltungsphasen F1 bis F4) in den Gesteinender St&en-Decke ist somit nicht möglich. Bei den eigenen Untersuchungenkonntenmit einiger Sicherheitvier verschiedene Faltungsphasensowie eine Oberschiebungs-undBruchtektonikerkannt werden. Will man die Wirkung der älteren Deformationsphasen(Dypost-Drkennen, so müssen izunächst die Effekte der jiingerenEreignissegedanklicheliminiertwerden. Das auffällige AusbiSmusterim NW des Arbeitsgebietes(im Driva-Tal)kommt zum Beispiel zum Teil durch das unregelmåSigeRelief, bzw. den Anschnittdes Gesteinskomplexesdurch die Erosion und zum Teil durch eine (dritte)Verfaltungder Alteron engen (zweiten)bzw. isoklinalen(ersten)Falten zu stande. Im Folgenden sollen die durchausdiskutablenErgebnissedieser rekonstruierenden Zuordnungder im Gelånde erkanntenStrukturenvorgestelltwerden. Dabei wurden die DeformationsphasenmitD1, post-s1,post-44.1 uid ihre Achsen mit B1, post-81 und post-B1+1benannt. c 1 Erste Deformationsphase(01) Nach den geodynamischenModell von FURNES et al. 1979 kam es nach der Obduktion der Gesteine der St?Jern-Gruppe im mittleren bis oberen Silur vermutlichzusammen mit der Haupt-Metamorphosezur ersten Deformation,einer isklinalenFaltung der in dem Arbeitsgebietanstehenden Gesteine. Wenn Oberhaupt, so sind dieser anzunehmendenersten Faltung die in den Quarziten oft sichtbaren engen bis isoklinalenFalten zuzuordnen.(vgl.Abb. 5.1). Es ist jedoch auch nicht auszuschlieSen,daS die in den Quarzitenverbogenen, wechsellagerndenreinen Quarzit- und biotitreichenLagen (vgl. S ) nicht die Schichtung (Se) sonderndie zu einem metamorphenLagenbautransponierte"Schichtong" darstellt und daher diese Verbiegungeiner älteren metamorphenFoliation (prä-D1-Phase)zuzurechnensein könnte. 61 ennoch sollen hier die, indenQuarzitensichtbaren engen bis isoklinalenFalten der rsten Deformationsphase(DI) zugeordnetund mit F1bezeichnetwerden. b ieser "dltesten" sichtbarenIsoklinalfaltungsoll auch der, in der geologischen / 1 (arte(Anlagen 2 und 4) sichtbareWechsel von Schiefernund Quarziteneinerseits nd den Amphiboliten andererseitszugeordnetwerden. Dabei wird angenommen,daB uneinen die sulfiderzfUhrenden Meta-Basalteund zum anderendie metamorphen Schieferjeweils mehr oder minder ein und derselben stratigraphischenFormation langehdren. Beide Gesteinsformationenliegen heute in Folge der, fUr den GroBbau l uzunehmenden isoklinalenFaltung nebeneinander. IDasKartenbilu (Anlage 2 und 4) zeigt eine solche isoklinaleD1-FaltungBeispielslweiseverkorpert der,westlich von Kongsvollanstehende,von Granat-Glimmerschiefer lumgebeneAmphibolit eine solche isoklinaleD1-Struktur. als Kongsvol1-Sk8kbach-Amphibolit bezeichneteHorizont wUrde demnach seine iFortsetzungin dem im S des Arbeitsgebietes,NW-SE streichenden"Hog-Haug-Amphi1 finden und sich nordwestlichvon Kongsvoll in den Quarzitenwiederholen. Andererseitsist auch nicht auszuschlieBen,da3 es sich durch die moglicherweise ,intesivefazielle Verzahnungder Gesteinejeweils um lateralbegrenzte (Meta-)Ba, 'salte aus verschiedenenstratigraphischenNiveaus handeln kann, die durch relativ Igeringmächtige (Meta-)Sedimentgesteinevoneinandergetrenntwerden (Auffassung nach KRUPP I Alle Gesteine wurden wdhrend der ersten Deformationsphasezugleichmitder isokli, , nalen Faltung von einer penetrativenSchieferung(SfFoliation)unter den Bedingung- en der geschildertenHaupt-Metamorphosebetroffen. / Dabei wurden (eventuellmit Ausnahme der Quarzite) vermutlichalle Scheitel der »11ersten Falten intensivzerschertund somit die zuvor existierendenStrukturen (S, bzw,möglicherweiseauch eine dltere Schieferungoder Foliatiorzu Sltransponiert. 62 NW E --- .— asfra(s.,e L. si Abbildung5.1: Enge F1(?)-Faltenin dem Quarzit südlich des Eisenbahntunnelsbei Gammalholet im Driva-Tal (R 05 32 130, H 69 11 130). Die verwitterten Biotitlagen lassen die Strukturdes Quarzits deutlich hervortreten. 63 ie unter den oben beschriebenenBedingungenenstandene metamorpheSchieferung S1-Foliation),die zugleichoftmals einen gut ausgebildetenLagenbaudarstellt st makroskopisch (Abb. 3.10) und mikroskopisch(Abb. 3.5 und 5.2) gut sichbar. n den Meta-Sedimentgesteinenist die Sl-Foliationmikroskopischsehr deutlich n Hand des straffen Zeilenbauszu erkennen.Die gesprosstenSchichtsilikate Chlorit, Biotit und Serizit bzw. Muskovit)sind parallel zu S1 ausgerichtet. uarz und Feldspatkristallesind rekristallisiertund in den Zwischenlagenanereichert,so daB von einem metamorphenLagenbau gesprochenwerden kann. i.spanat-,und Hornblende-Idioblastensind beispielsweisein dem Granat-Glimmer- i schiefersyn- bis postkinematischmit D1 bzw. F1 gewachsen.Die idiomorphen k LIranatkristalle enthaltenwåhrend der Drehung mitrotierte,parallel S1 orientierte Mineraleinschllisse (Abb. 5.2). S1 erscheint somit "S"-förmigverbogen,wourch auf eine Sl-parallele,syn-D1-Bewegung(Scherung)zu schlieBenist. ie Hornblendekristallesind stellenweisezunächst als querliegendeIndividuen gesprosst und postkinematischzu D1 noch gewachsen und rotiert (vgl. Abb. 5.13, :Kapitel5.2), was durch die Einregelungder Hornblendein die Richtungder"S'zum ;Ausdruckkommt. [ lAuchStaurolith ist relativ spåt, syn-D1 bis prä-02 gewachsen.Er enthält keine '51 -Anzeichen und wurde von"S2'kataklastisch deformiert (vgL Abb. 3.7). P i Die gesprossten Idioblasten (Granatund Hornblende)werden von den Schichtsilikaten I 1umflossen. De Mineralkörner in den Amphiboliten(Meta-Basalten)lassen ebenfallsdiesen ri streng gerichteten Lagenbauerkennen,wobei die Hornblende-und Biotitkristalle parallel zur ersten Schieferungausgerichtetsind und Epidot oder/und Zoisit, IPlagioklas,Karbonat und Quarz die rekristallisiertenZwischenlagenbilden. Auch in der Matrix der Meta-Vulkanit-Breckzie sind die relativ langenHornblendekristalle in Richtung der Sl-Foliationausgerichtet(vgl.Kapitel3.2.2, Abb. 3.12). (1 r I I I I I Nur der relativ grobkristallineMeta-Andesitim N des Arbeitsgebieteszeigt mikroskopisch ein mehr oder minder ungeregeltesGefuge ohne eine bevorzugteMineralregelung (vgl.Kapitel3.2.3, Abb. 3.13). Möglicherweisehandelt es sich somit bei dem Vorkommendes Meta-Andesitsim DrivaTal um einen Scheitelbereicheiner F1-Struktur(vgl. StrukturmodellKapitel 6). b4 4 NiL r 2. -1,--441%." ael k, -1-11911e;:"P ta . (;n. - t* elgejf ‘ a t • • • ./ . . . . Abbildung 5.2: SynkinematischrnitF gewachsener,rotierter Granat (Bildmitte) im Granat-Glimmerschiefer(GesteinsdUnnschliff30, Bildbreite8,3 mm, Nicols Die weiteren Beschreibungender ersten Deformationsphaseund ihrer Merkmale sollen im Folgendenwieder im meso- und megaskopischenBereich erfolgen. Das Kartenbild und das Sammeldiagrammaller S.-Flachen zeigen zwar eine starke Streung (Anlage 3a und Abbildung 5.3) der gemessenen Werte, die auf jUngere DeformationsphasenzurOckzufDhrenist; dennoch ist die vorherrschendeStreichrichtung von S. ENE-WSW bis NNE-SSW gerichtet (vgl. abb. 5.3). Da es sich bei der ersten Schieferung,wie bei einer isoklinalenFaltung Dblich, hdchstwahrscheinlichum eine +F1 -Faltenachsenflächenparallele Foliationhandelt -und die in den Quarziten gemessenenF.-Achsenflach liegen, kann die jeweils lokale Streichrichtungder S. ebenso als die mittlere Streichrichtungder F.-Faltenachsen in diesem Gebiet angesehenwerden. 65 4- + t 4 f + + -t.4++ +4-,++ 4 + + + + + + 4}-1-+ 4.-++ + + + + # + -4*. • + -km4.„-{,... +44- . + + L-4.-+,- +4,t:. r L 4-+ Abbildung 5.3: Sammeldiagrammsämtlicher, in dem ArbeitsgebietgemessenenWerte der penetrativen(vermutlichEl-Faltenachsenflachenparallelen)erstenSchieferung (S1-Foliation,die als Flachenpoleim Schmidt'schen Netz dargestellt sind (517 Werte). NILSEN 1978 beschreibteine "penetrativeAchsenflächen-Schieferung, die mit einer frPhen Phase (F1) von isoklinalerFaltung mit annahernd hirozontalemNNE-SSWAchsentrend" im Zusammenhangsteht, so da3 die, im Arbeitsgebietgemessene Richtung der Sl-Foliationsowie die der Faltenachsen("B1") mehr oder minder mit der beschriebenenRichtung Pbereinstimmt. Die tektonische Karte (Anlage3a) zeigt jedoch eine lokal rasch wechselnde Streich- richtung der Si. Dabei dreht die im N des Gebietes noch hauptsachlichNE-SW, auf der West-Fdanke des Driva-Talssogar N-S -streichendeSi nach S hin zunachst in E-W -gerichteteStreichrichtung(sUdlichKongsvoll) und danach, nordlich des Hög Haug in eine NW-SE -Streichrichtung im SW des Arbeitsgebietes. DieserWechselals auchdie ca. 1 km sUdlichdes Blese Baches in dem Serizit Chlorit- - schiefer bestehende Struktur sind eindeutig auf jPngere DeformationenzuruckzufUhren. 66 tUPP & KRUPP 1982 beschreiben in dem Gebiet um Hjerkinn ein im wesentlichen E-W" gerichtetes Streichender Fl-Faltenachsen. le eigenen Befunde aus dem Gebiet um Kongsvoll und die von KRUPP & KRUPP 1982ca. km sUdlich des eigenen Arbeitsgebieteszeigen deutlich wie rasch die FI-Richtung ?dingt durch die post-91-Ereignissewechseln kOnnen< 4 4 4+ Abbildung 5.4: ln den Quarzitenndrdlich, nordwestlichund westlich von Kongsvoll gemessene "31"-Achsen (33 Werte), die durch die nachfolgendenDeformationsphasenbedingt eine Streuung in der bevorzugt NE-SW gerichteten Streichrichtungzeigen. 67 Zweite Deformationsphase(post-D1-phase) ie zweite Deformationsphaseerzeugte nach N1LSEN1978 in der Trondheim-Region rfene bis enge Falten mit steilstehendenFaItenachsenflachenund einer generell jårlichentwickelten"Schieferung ie Falten der zweiten (post-D1)DeforMationsphaseerscheinen in dem Gebiet um pngsvollmeist in Form von liegenden,engen und seltener als gekippte, relativ ffene Falten. Sämtliche,die kristallineSl•Foliation in dieser Art deformierene Falten sollen hier der zweiten Generation (post-D1-Phase)zugeorndetwerden vgl. Abb. 5.5 bis 5.10). bereinstimmendmit der Beschreibungvon NILSEN 1978 konnte keine zugehörigefalenachsenebenenparalleleSchieferungsondern eine meist nur sparlich entwickelte, weite Schieferung festgestelitwerden (vgl. Abb. 5.5 bis 5.10). fermutlichdurch die post-D1-Defbrmationsphase bedingt enstanden auBer den post-F1'altennoch post-01-Boudins,die nur in einem AufschluB (nOrdlichdes Bahnhofs in Kongsvoll) in einem geb.änderten Amphibolit zu sehen sind. Die Boudins sind ca. 20 m lang und ca. 3 bis 4 m måchtig. Bei diesen Strukturenhandelt es sich vermutlich um wahrend der zweiten Deformationsphasein Folge einer Streckunggebildete Defbrmationendes bereits °r geschiefertenAmphibolits (Abb.5.11). 68 SW z post-01- Fal tenochse ("132) 0,5m Abbildung 5.5: Liegende,sehr enge post-D1-Falteim Biotitschieferan der nbrdlichen Knutshdhe (R 05 34 320, H 69 11 160). Da es sich bei dem deformierten Flachenelementum die 31-Foliationhandelt, ist diese Struktur der post-D1-Phasezu2uordnen. 69 r • tit 11, -4srt « tr; , flYek - si Sw. •.' 2 10 cm -4 Abbildung 5.6: Post--Di-Kleinfalten im Biotitschieferbei Kongsvollmit relativ weitstindiger,zweiterSchieferung (R 05 31 450, H 69 08 460). 70 S2 0.5 rn Abbildung 5.7: Zum Teil Knickfalten-ähnlichepost-D1-Faltenim Biotitschiefer von Kongsvollam Bahnanschnitt(R 05 31 350, H 69 08 500). 71 1/4bbildung 5.8. Liegende post-D -Falte bei Hokleiva(R 05 32 200, H 69 09 350) mit WNW•ESE -streichender, horizontaler Achse (B2). SE NW 5 cm Abbildung 5.9: Verfaltete S mit"S"im Granat-Glimmerschiefer (StraBenaufschluB 2 an der E 6, nOrdlich von Hokleiva; Entnahmepunktder Probe 43, R 05 32 150, H 69 09 800) 72 SE si • _ 1 Abbildung 5,10: Liegende,die erste Schieferung (S1) deformierendepost-D1-Falte in dem gebåndertenAmphibolit südlich von Kongsvollam linken DrivaUfer (R 05 31 450, H 69 08 620). • 73 gebanderter Amphibolit -<- r•-r- S`. ••C --=== , sr< / A mph 1bot Glimmerschiefer 2 rn Abbildung 5.11: GroBe, bis 20 m lange, vermutlich post-Di-gebildete Boudins im gebånderten Amphibolit ndrdlich des Bahnhofs von Kongsvoll (R 05 31 500, H 69 08 870). 74 ist die post-D1•Phase Bereich (in den Gesteinscffinnschliffen) mi.kroskopischen rch die, die erste penetrativeSchieftrungmeist in sehr spitzem Winkel schneinde S2 erkennbar (vgl. Abb. 5.12 und 5.14a+b). bei sind in Rjchtung der zweiten Schieferunggesprosste Biotitkrstallezu ermit Sl-Einfinen(vgl, Abb.5.12). Stellenweisesind auch Hornblende-Idioblasten fluBzngen, spåt- bis post-D/ gewachsen und in die Richtung deru521eingeregelt Zerzuffl igi.Abb. 5.13). Ourch die zweite Schieferungkam es stellenweise echen - von Hornblendekristallen.Wie zum Beispiel im Granat-Glimmerschiefer \bb, 5.14a) sichtbar ist. wurden Hornblendekristalleauch um die"BLFaitenachsen 2rumgebogen. us. l otit si • r m ›eirr- t -1, ••••• •• 1 - Biotit e >Ns- 5.7 ér - ' - .1.5"‘ t. ålipr - • • be_ 4111:r .4.• 2 mit deutlich erkennAbbildung 5.12: S1 und'51 im Dolomit-Serizit-Chloritschiefer baren Biotitkristallen,die in Richtung der zweiten Schieferunggeder Probe 27;R 05 33 540, H 69 07 850, sprosst sind (Gesteinsdlinnschliff Bildbreite:8,3 mm, Nicols lj). 75 Biotit ' --babr 'Ll'wk*NkL_ '"."1 es• - 111c--.T Wrnblende 1 \bbildung5.13: In die Richtung der'S eingereglte, rotierte,post Si, mit der Verstellungvon S1 somit synkinematischmit der post-D1-Phase gewachsene Hornblende im Dolomit-Serizit-Chloritschiefer(GesteinsdUnnschliff27, Bildbreite:8,3 mm,Nicols 1!). DerVergleichder Abbildung 5.13 mit Abbildung 5.14a wird deutlich, daB die Finregelung der Hornblendekristallevon dem Winkel unter dem die Mineralkernervon der uS2" getroffen werden abhangt. In spitzem Winke1 erfasste Individuenwerden eher eingeregelt (Abb. 5.13) als zerbrochen (Abb. 5.14a). Die zerbrochenenund um "B2" gekrUmmten Hornblendekristallesind wie die Staurolithkristalle in dem Granat-Glimmerschiefer zwar kataklastischdeformiertjedoch nicht rekristallisiert(vgl. Abb. 3.1.4). Die oben beschriebenenBefunde der rotierten,nicht rekristallisiertenHornblenden sowie die ebenfalls nicht rekristallisiertenStaurolithe sprechen fUr die in Kapitel 4 diskutierte Vermutung,daB es sich nur um eine, relativ lang andauerndeAufheizung wåhrend der Gesteinsumwandlunghandelte, deren Abkuhluno bis in den Zeitraum der wirksam werdenden post-D1-Phasereichte. NILSEN 1978 beschreibt als mikroskopische;Merkmalder F2-Phase sogenannte "puckerings" was Ubersetzt soviel wie Runzel-Faltenbzw. MikrofaltenheiBt. Diese Mikrofalten sind eventuell mit den in dem GesteinsdUnnschliff43 des Granat-Glimmerschiefers zu vergleichen (Abb. 5.14b). S2 Q+Cc / -2 ••••• øf / e as-lk r• • •• nr"t "åfrai 1111 N-.. N agss Ga Hbl fri Abbildung 5.14a: OBnnschliffder Probe 43 (GroBschliff im MaBstab 1:1 mit deutlicher S1 und "S2" und um "B2" gebogene Hornblenden.(Entnahmepunkt: vgl.Abb. 5.13) Abbildung5.14b: Mikrofalten im Granat-Glimmerschiefer(Schliff43. Bildbreite:8,3 mm, N cols X). 77 3 Dyltte Deformationsphase(post-D1 1 -phase) e dritte Deformationsphasekommt durch die Streuung der Faltenachsen"B2" der )st•D1-Phase(Abb, 5.15), sowie durch die weitraumigeVerfaltungder S1-Foliation num Ausdruck. inschlieBlichder sie deformirenden,engen post-D1.41-Faltez 8 Abbildung 5.15: Darstellungaller im mesoskopischenBereich gemessenenpost-D1Faltenachen ("B2";72-Werte). Die groBräumigeVerfaltungder Si drUckt sich durch das umlaufendeStreichender aus. Aus S1-Foliation sUdlich des Blese-Baches in dem Serizit-Chloritschiefer diesem umlaufenden Streichen entsteht in diesem Bereich durch die Konstruktion der Faltenachse("B3";mittels zweier entgegengesetzteinfallenderSf-Flachen)im Schmidt'schenNetz (Abb. 5.16) das Bild eines nach SE abtauchendenSattels mit mehr oder minder senkrechtstehenderFaltenachsenflache. 78 w ' \refr, .fer. Abbildung 5.16: Aus Sl-Werten konstruierte"33" -Faltenachsemit einem ClarWert von 135/15,die die Richtung und den Einfallswertder Sattelachse in dem Gebiet des umlaufendenStreichens von S sUdlich des Blese-Baches wiedergibt. Diese Sattelachsenflachesetzt sich zunachst in nordwestlichersWer in ndrd- licher ktchtung fort und kann nördlich von Kongsvollnur noch auf Grund der sehr weitråumigenVerstellungder Sl-Foliationvermutet werden. Im N des Arbeitsgebietes biegt diese Struktur nach NW um (vgl. Anlage 3a). Parallel zu diesem mehr oder minder N-S -verlaufendenim SE des Gebietes auch nach SE abtauchendenSattel besteht eine zugehorige,sich ebenso verhaltendeMulde. Sie verlåuft westlich der Sattelachseund taucht ebenfalls im S des Arbeitsgebietesin sUddstl]cheRichtung ab (vgl.Anlage3a). Diese Strukturenwerden der dritten Deformat onsphase (post-D1+1) zugeordnet,da dis zweite Deformationsphasezwar lokal auch offene, meist jedoch enge gekippte bis liegende,nur im mikroskopischenund mesoskopischenBereich sichtbare Falten erzeugte und es sich im Gegensatzdazu bei den oben beschriebenenStrukturenum off.ene,mehr oder weniger aufrechte nur im megaskopischenBereich erkennbare FaIten handelt. 79 iterhin ist die E.xistenzeiner dritten Deformation (post-D1+1) durch die weitändige, dritte Schieferung ("53") belegt. Ein Aufschlu3, in dem alle drei Schierungen sichtbar sind befindet sich sUdlichvonKongsvoll im DrivaJal (Abb.5.17a+b). irtschneidet die zwar sehr flach liegende "53" (obwohl sich der AufschluB in dem Lttelbereichder zuvor beschriebenen+ N-S -verlaufendenAntiklinalebefindet)die iderenbeiden frUheren SchjeferungenSi und "S2" (vgl. Abb. 5.17b). Abbildung 5.17a: Isoklinalepost-D1-Falteim BiotitschiefersUdlich von Kongsvoll; Bildausschnittaus Abb. 5.17b mit Schnitt der S1 mit "S2" Ein weiterer Aufschlu3 in dem drei Schieferungen(S1, "52" und "53") im Schnitt miteinander sichbar sind befindet sich etwas weiter nördlich von den zuvor beschriebenen (ca. 300 m entfernt) ebenfalls im Driva-Tal, sUdlich von Kongsvoll in der Ildheder FuBgngerbrUcke. Dort ist eine post-D1+1 deformiertepost-D1-Falte sichtbar,die isoklinalenCharakter besitzt und von"83" deformiertwird (vgl. Abb. 5(18). Diese Struktur ist jedoch fOr die Erscheinungder hier der drittenDeformationsphase zugeordnetenFalten als untypischanzusehen und vermutlich in dem EinfluBbereich einer Störung entstandenund somit nicht unbedingt als Indiz fLr die dritte anzusehen. Deformati.onsphase 80 r Bildausschnitt Abb.5.17a mit post-DiFalte Abbildung 5.17b: Schnitt der und "82" mit "S2", die weitståndigund nicht vd1lig durchgehend in dem Bereich des post-D -gebildetenSattels im 1+1 Driva-Tal sichtbar wird (R 05 31 350, H 69 08 450). 81 B2 63 G/Fsp 53 5 cm Abbildung 5.18: Von der dritten Deformationsphase,mittels "S3" deform ierte, isoklinale post-D1-Falteim Biotitschiefer,sudlich der Bahnstationvon Kongsv oll (linksseitigder Driva, in Hdhe der FuBgängerbrücke,R 05 31 210, H 69 08 040). 82 dem beschriebenenAufschluB (Abb. 5.17a+b) wird "S3" im mesoskopischenBe- ich sichtbar und erhårted die zu Begin gemachte Zuordnungder + N-S -streichenn, die erste Schieferung (51-Foliation)weftraumigdeformierendeSattel- und Mulnstruktur zur dritten, post-D1+1-Deformationsphase. s megaskopischerkennbare Interferenzmusterder D1-und post-91-Faltenmit den ist-D141-Faitennordlich von Kongsvollbei Gammalholet (Anlage2 und 4.)kann mit ?m von RAMSAY 1967 (vgl. HOBBS, MEANS, WILLIAMS 1979) experimentellermittelten Iterferenzmusterzweier Faltengenerationenverglichenwerden, die s ch spitzwinkelUberlagern (siehe hierzu Abb. 5.19). II ermitteltes experiFentell Interferenzmusterzweier Ubersichspitzwinkelig [eformationslagernder nachRAMSAY1967 phasen D3-Satte D1-Sattel Kartenausschnitt. Karte dergeologischen 4) (Anlage Abb]Idung 5.19: Vergleichdes Ausbi3mustersnordlich von Kongsvollbei Gammalholet (untereAbbildung)mit dem von RAMSAY 1967 experimentellermittelten Ausbi3musters,zweier sich spitzwinkeligLberlagernderFaltungsphasen (oben). 83 • Vergleich des AusbiBmustersnordlich von Kongsvollmit dem von RAMSAY 1967 eximentellermittelten lnterferenzbildkann hier angebrachtwerden, da die Faltenisen (B1) in diesem Bereich mehr oder minder NE-SW und die post-D141 -Falten" mehr oder minder N-S -streichen,Oie Richtung der nur mesoskopischertsen " .B3 inbarenpost-D1-Faltenspielt hierbei eine untergeordneteRolle, da es sich um nur im Kartenbild (megaskopisch)erkennbare Struktur handelt. enso wie das beschriebeneInterferenzmusterist vermutlichauch die Streuung der -Werte und die damit verbundeneAnordnung der Sl-Polpunkteim Schmidt'schenNetz im wesentlichenauf die post-D1+1-Phase einen GroBkries (111--Kreisvertellung) ,rUckzufUhren. n Argument fUr diese Annahme sind die jeweils gleichen Einfallsrichtungender, is den 51-Werten ermitteltenpost-D141-Faltenachse"B3" (vgl. Abb. 5.16) und der, Net2 2m vermutetenGroBkreis zuzuordnenden "Rotationsachse"(Tr—Pol) imSchmidt'schen vg] Abb. 5.20). I 'FF)c.) Abbildung 5.20: lsoliniender in Abbildung 5.3 dargestellten51-Werte mit deutlichem Maximum des Streichens in NE-SW -Richtung und nach SE gerichtetem, flachen Einfallen (Isolinienin zweiprozentigenWertungsschritten von 6 bis 20%). 84 Vierte Deformationsphase(post-D1 2 -phase) f Grund der sigmidalen Verbiegungder post-D141-Struktur(Sattel-und Mulden- hse im Driva-TalmuB innerhalbdes Arbeitsgebietesnoch eine vierte(post -D1+1)formationsphasegewirkt haben (vgl. Anlage 3b). ch die in den Amphibolitenverbogenen Kldfte (Abb.5.21)lassen auf eine relativ ate Deftrmation schlieBen,die eventuell im Zusammenhangrrdtder Deformationder 'oBraumlgenpost•01.+1-Falten zu sehen sind.(Ab deformierte Kluft \- • 4 ?. tt 4,44N, f-efc as. — -1Ø1 •~4.• jiyars„.=‘„.„ ::::;411Øej—~.—~"SE- Abbildung 5.21, Deformierte KlOfte im gebånderten Amphibolit. StraBenaufschluB an der E 6 dstlich von Kongsvoll (R05 31 750, H 69 08 950). Diese verbogenen Kldfte sind ndrdlich von Kongsvoll beidseitigder Driva, an der E 6 (Abb. 5.21) sowie an dem Bahnanschnittauf gleicher geographischerNOhe mit dem gleichen Erscheinungsbild(gleicheRichtung der 1134"-Achsen) sichtbar. Zwar mdfStendie Faltenachsenebenender +.horizontal, E-W-streichenden post-D1_i2-”Falten" inden krphibolite mehr n oder minder senkrecht stehen wenn sie durch die + N-S gerichtete, relativ spate Kompresslonentstanden sein soliten. Dennoch ist nicht auszuschliessen, daB sie zusammen mit der notwendigerweise zu forderndenN-S -Kompressionentstanden. 85 Scherzone zwischen der Støren-Deckeund der Gula-Decke wend der Obduktion der Gesteinsabfolgenim frUhen Ordovizium (nach dem geodyna;chenModell von FURNES et al. 1979) wurden Teile der Støren-Gruppeauf Teile Gula-Gruppeaufgeschoben. ner tektonische Kontakt ist in dem Arbeitsgebietnicht enthalten,da das Gebiet steine der Støren-Deckeund des Andbergshøi-Komplexesumfasst und die Støren-Decke st sUdlich von Hjerkinn und weiter bstlich der Knutshdhenan Gesteine der Gulaoke grenzt. ese Scherzonewird nach GUEZOU 1978 von der Oberschiebungsbahndes Trondheimcken-Komplexeszum Andbergsh0i-Komplexabgeschnittenundist damit eindeutig ålter s diese (vgl. Kapitel 5.6). .6 Oberschiebungsbahnzwischender Støren-Deckeund dem Andbergshøi-Komplex (lberden Andbergshøi-Komplex urch die Oberschiebungdes Trondheim-Decken-Komplexes us einer NW- Richtung wåhrend der kaledonischenOrogenese entstand eine Oberschieungsbahn, die von einer NE-SW -streichenden,nach SE einfallendenMylonitzonever.drpertwird. nnerhalb des ArbeitSgebietesist diese Mylonitzonenur westlich des Hdg Haug zu 'inden.Dort wird sie von der N-S-Störung(1)(vgl. Kapitel 5.7) abgeschnittenund ds westliche Begrenzungder Støren-Deckezum Andbergshøi-Komplexvon dieser abgeibst (vgl. Anlage 2, 4 und 5). Jie Fortsetzung dieser Zone ist vermutlichweiter im N auBerhalbdes Arbeitsgebietes zu finden. Dennoch mu3 am Nordwest•Hangder Hdgsnyta eine kleine Fortsetzung dieser Uberschiebungsbahnvermutet werden, die die Aste der N-S -streichendenStbrung (1)miteinander verbindet. 5.7 N-S-streichendeStbrungen vom Oslo-GraGABRIELSEN& RAMBERG 1979 wiesen in einer Satellitenbildauswertung ben ausgehende,bis nach Trondheimreichende.S-N -verlaufendeLineamentenach. Sie stehen vermutlichmit dem'Rifting"des Oslo-Grabensin Zusammenhangund besitzen vermutlichpermischesAlter. Die kart&ten N-S-Stdrungensind vermutl ch Ausdruck der Lineamenteund werden von 86 fllenweisebis 100 m breiten Mylonitzonenverkdrpertin Anlage 3a mit (1) bezeichnete,weitgehend gesicherte Störungszoneist von E abschneidet,bis Uber die r Tverrfjellet-Grubeaus, wo sie den Erzkbrper iffl snyta in S-N -Richtung zu verfolgen und fållt dabei mit Werten zwischen 40° und " nach E hin ein (KRUPP & KRUPP 1982 und eigene Befunde). ch Berechnungenvon KRUPP & KRUPP 1982 erzeugte die, sich verzweigendeBewegungsache zwischen den Grundgebirgsbldckeneinen vertikalen Versatz von mehr als 00 m (vgl. Anlage 4 und 5), so daB der, den ErzkdrperenthaltendeBlock relativ Tausgehoben wurde. Kartenbild setzt diese, mit (1) bezeichneteStdrung zusammen mit ihren Nebenund dem Andbergshvii-Komplex ;tendie Oberschiebungsbahnzwischen der Stviren-Decke ihmais ab, wodurch die Trennliniezwischen beiden Gesteinseinheitenabwechselnd in der Oberschiebungsbahnund der N-S-störung (1)gebildet wird (vgl. Anlage 4 id 5). nrreliertman die "Quarzit-Provinz"ndrdlich von Kongsvoll bei Gammalholetmit em Quarzitvorkommenam SUdwest-Nangder Hbgsnyta,soergibt sich fUr diese Stdrfigein horizontalerVersatz von ca. 1500 m. Der Betrag des vertikalenVersatzes ann vermutlichmit 500 bis 600 m angegebenwerden, da sich die Stdrung (1) sUdiestlichvon Kongsvoll aufteilt istder oben genannte Vertikalversatzvon 1000 m iomit auf beide Aste zu verteilen ist. 'arallezu dieser Stbrung verlåuft weiter dstlich eine mit (2) bezeichnete,sUdiich des Arbeitsgebietesvon KRUPP & KRUPP 1982 mittels einer Luftbildauswertung nachgewiesene,westlich der Knutshdhen (in Folge der sparlichenAufschlUsse)nur zu vermutende7Bruchzoneebenfalls in N-S -Richtung. Die rdt (2) bezeichneteStdrung stellt mit nach E gerichtetem Einfallenebenfalls eine Abschiebung dar, wodurch sich in Verbindungmit der oben beschriebenenStdrung (1) ein Bild von stufenartiggegeneinanderversetzten,von E nach W aufsteigenden Bldcken des kaledonischen Gebirges 5.8 ergibt (vgl. Anlage 5). NW-SE -streichendeBrUche Die NW-SE -streichendenBrUche sind jeweils nur Uber kurze Entfernungenvon einigen 10er bis 100 m zu verfolgenund besitzen bei meist nach SW gerichtetemEinfallen den Charakter von Abschiebungen.Sie sind mit sekundår gebildetenMin2ralen wie Epidot, Feldspat und Karbonat, stellenweisetapetenartigbelegt. 87 dem Bereich südlich und nOrdlich von Kongsvoll sind diese Briichein AufschlUsentlang der E 6 unientlangdes Bahnanschnittesim Biotitschieferund im Granat.mmerschieferzu finden (vgl. Anlage 2). erzeugten kaum kartierbareVersätze zwischen den unterschiedlichenGesteinen sind auf Grund ihrer Beschaffenheitnach NILSE.N1978 (S.43) als Ausdruck des tzten tektonischenEreignissesmit deu weiter im NE des ArbeitsgebietesNW-SEzu parallelisieren. reichendengroBen Bruchzoneder 'Vinstra-Storung" 88 Schlu3folgerungen/Zusammenfassung ;chlieBendkönnen auf die anfangs gestellten Fragen (Kapitel 1.4 ) folgende .wortenGegeben werden: Metabesteht im Raum Kongsvoll aus Meta-Sedimentgesteinen, - Die Stv3ren-Decke Vulkanitenund Meta-Vulkanoklastiten. SerizitAls Meta-Sedimentgesteinekommen Dolomit-Serizit-Chloritschiefer, Chloritschiefer,Biotitschiefer,Granat-Glimmerschieferund Qaurzite vor. Die Meta-Basaltesind als Amphibolitezu bezeichnenund besitzen sowohl kompakten als auch gebåndertenCharakter.Die kompakten und gebandertenPartien gehen ineinanderUber, so datirelativ homogene Bereiche (auch mit Pillowstrukturen) und4relati'vinhomogene,pereiche(reine Amphibolit-mit Karbonatlagen wechselnd) in ein und demselben Amphibolit-Horizontvorkommen.Diese Strukturbedingt. variationensind vermutlichteilweise te+ctonisch An die Amphibolite sind Exhalit-Lagenaus Sulfiden und Magnetit-Chertsgebunden, die vereinzeltauch zusammen mit geringmachtigenQuarzit-Lagenin den Amphibolitenauftreten. Ferner konnten vereinzeltvorkommende,geringmächtigeKeratophyrtuffeund ein Meta-Andesitkartiert werden. kann auf Grund der Ahnlichkeit seiner geocheDer Amphibol-Glimmerschiefer mischen Hauptelementanalysemit Hauptelementanalysenvon Sedimentgesteinen und intermediårenVulkanitenals ehemals tuffitischerPelit interpretiertwerden. AuBer den oben genannten Metamorphitentritt ein meta-vulkanoklastischesGestein in Form einer Meta-Vulkanit-Breckzieauf. Diese Meta-Breckziebesitzt vorwiegendmonomikten Charakter und setzt sich meist aus BruchstUckenbasischer, stellenweiseaber auch saurer bis intermediårerVulkanite zusammen. Diese verschiedenenVulkanitbruchstUckelassen den Wechsel des ehemaligen Vul-. kanismus deutlicn erkennen und zeigen zusammen mit dem Karbonat-Breckzien-Horidie synsedimentåreBildung und Umlagerung zont (in dem Serizit-Chloritschiefer) der Vulkanite ane. Entsprechendder Zusammensetzung und der Abfolge der Gesteinsseriekann von Sequenz gesprochenwerden, deren Gesteinsarten einer vulkanisch-sedimentåren zwar voneinanderabgrenzbarsind, vermutlichjedoch auch in mehr oder minder intenSiverfazieller Verzahnungmiteinanderstehen. Daraus könnte wiederrum auf rasch wechselndeBildungsbedingungen,möglicherweisein dem Bereich einer ehemaligenOzeaninselbzw. eines "sea mounts" geschlossenwerden. 89 KRUPP 1983 ordnete die Amphiboliteum Hjerkinn auf Grund geochemischerUntersuchungenin die Gruppe der Ozeanboden-bzw. Ozeaninsel-Basalteein, was dem Karbonat-Breckzien-Horiim Zusammenhangmit der Meta-Vulkanit-Breckzie, zont sowie der Keratophyrtuffe(die jedoch auch aus relativ goBer Entfernung verdriftetworden sein kdnnen) fUr die lhngebungeiner Ozeaninselsprechenrde. variiert innerhalbdes Ar- Der Metamorphosegradder Gesteine der Stqfren-Decke beitsgebietesnach der Einteilungder metamorphen Grade nach WINKLER 1979 vom oberen Low Grade bis zum unteren, eventuell sogar mittleren Medium Grade. Dabei sind die Gesteine im 5 und SE des Arbeitsgebietes(Serizit-Chloritschiefer und Blotitschiefer)eindeutig dem Low Grade bzw. dem oberen Low Grade zuzuordnen. Die Gesteine nOrdlich und nordwestlichvon Kongsvoll sind eindeutig in den unteren, eventuell sogar mittleren Bereich des Medium Grade einzustufen, da im Granat-GlimmerschierAndesin mit einem Anorthit-Gehaltvon ca. 40 Mol% kristallisierterStaurolithvorkommen,was auf Temperaturenum 540°C und gut maximal jedoch 550°C hindeutet. Oaher muB wahrend der Gesteinsumwandlungein Temperaturgradientvon einigen zehner °C zwischen den Bereichen im SE und NW des Arbeitsgebietesvorhanden gewesen sein. Ein durch das Auftreten von Disthen und Staurolithvermuteter,parallel zu dem TemperaturgradientverlaufenderDruckgradientkonnte nicht festgestelltwerden. Die mdglicherweiseals Temperaturisogradezwischen Low- und Medium Grade anzufallt sehende Gesteinsgrenzezwischen dem Biotit- und Granat-Glimmerschiefer mehr oder minder mit der von GOLDSCHMIDT 1915 definiertenGrenze zwischen der Trondheim-RegionzuBiotit- und Granat-Zone im westlichenTeil der sildlichen sammen (vgl. Kapitel 4.1). Während der mehrfachen Deformationder Gesteinsabfolgeim oberen Silur kam es zu einer regionalenHaupt-Metamorphose,die von dem Zeitraum der ersten Deformation bis post-D1/prä-"D2uandauerte. Die zusammenfassendals prograde Regional-Metamorphosezu bezeichnendeGesteinsumbildung brachte Temperaturenvon mindestens ca. 520°C und maximal 550°C sowie Druckbedingungenvon > 4 kb maximal 5 kb mit sich. 90 Autoren der ,GUEZOU 1978, NILSEN 1978) bzw. in in der SUdlichen-Trondheim-Region (OFTEDAHL1980, WOLFF& ROBERTS1980) be- gesamten Trondheim-Region der Faltungsphasen Abfolge schriebene nur bedingt erzeugte Deformationsphase Die erste ist (S1-Foliation) disser Fallwerte mationsphase bedingten mit nach SE gerichtetem Einfallen er Deformationsphasen. Die zweite Netz eine Häufung von nordbzw. GroSkreisverteilung) (T-Kreisan. die Anwesenheit weiterer, jUnger- (post-D 1-Phase) erzeugte Deformtionsphase und verformt Falten enge bis offene des Arbeitsgebietes innerhalb und Defor- durch die dritte der starken, (B1) belegt der Fl-Faltenachsen die sehr engständige Die Pole der Streich- zu erkennen. im Schmidt'schen Streichrichtungen ost - sUdwestlichen Die Streuung Streuung die, In den librigen zu erkennen sind. D1-Zerscherung trotz zeigen Foliation Falten, isoklinale (enge ? bis) als Beweis der intensiven Schieferung penetrative 5). (vgl.Kapitel ist nur noch in den Quarziten wenn Uberhaupt, Gesteinen mdglich des Trondheim- Scharniers" "groBraumigen eines in dem Bereich Decken-Komplexes) F4) auf Grund der Grör3e und der (Flbis (am West-Rand der sUdlichen-Trondheim-Region; Lage des Arbeitsgebietes eventuell in die, von anderen deren Einordnung werden, unterschieden phasen voneinander Detormations- folgende aufeinander vier konnten insgesamt 1n d&I-Arbeitsgebiet aufteilte. Gebirgsbldcke in einzelne nach dem Deckentransport keneinheiten Dek- Jberschobenen Richtung aus nordwestlicher die,die Bruch4Tektonik permische sowie um eine vermutlich mehrfach verfalteten, die das Allochthon tungsphasen, Fal- um vier dabei vermutlich sich Es handelt als sehr komplex zu bezeichnen. in der Umgebung von Kongsvoll ist der Stgfren-Decke Struktur Die tektonische dabei die S -Foliation Durch die Rotation der post-D1-Faltenachsen phase anzunehmen, die die Sl-Foliation parallel zum Driva-Tal eine D3-Sattel- mehr oder minder N-S gerichtetes Entsprechend der sigmoidalen nach der dritten wesen sein, die vermutlich Diese Kompression bewirkte bänderten Sattel- Deformationsphase N -> S gerichtet vermutlich und daher besitzt. und Muldenachsen muS (Kompression) wirksam ge- war. auch die Verbiegung des Trondheim-Decken-Komplexes nach GUEZOU1978 auch aus allochthonen im SWdes Arbeitsgebietes legt. Streichen mehr oder minder bildet und Muldenstruktur Deformations- von KlUften in den ge- Amphiboliten. Die Uberschiebung der deformiert, weiträumig Verformung dieser noch eine vierte eine dritte ist ("82") aufgeschlossene, Uber den Gesteinen besteht, NE-SW -streichende ist durch die Mylonitzone be- 91 anschlieBendwirksam gewesene Bruch-Tektonikkommt durch N-S -streichende, ir oder minder nach E und SE einfallendeStörungen zum Ausdruck. ise N-S -Storungensind vermutlichpermischenAlters und teilen die Gesteine ; Arbeitsgebites - in drei von E nach W "treppenstufenartig"aufsteigendeGe- gsblöcke auf Strukturmodell(Abb. 6.1) stellt nur den zentralen Bereich des Arbeitsgebietes den mittleren Gebirgsblockdar, der sich nach S hin noch bis in das Arbeitsge- at von KRUPP & KRUPP 1982 fortsetzt. s Modell basiert auf Ier Annahme, daB es sich bei den metamorphenSchiefern um Prinzip stratigraphischgleich alte aber unterschiedlichmetamorphe Formationen ndelt. Daher sollten auch die Amphibolitemehr oder minder ein und demselben Metasalt-Horizonteines strat'graphischenNiveaus angehören (vgl. Abb. 2.2 und 6.1), bedingt durch D1 immer wieder zum Ausstrich kommt. Die von KRUPP .1983 vertreteneAnsicht mehrerer "Metavulkanitserien"ver ihiedenerstratigraphischerNiveaus kann auf das Arbeitsgebietum Kongsvoll nur iter der Voraussetzungeiner intensivenfaziellen Verzahnungder Gesteine angeendet werden. a es sich bei den Gesteinshorizontenin dem Bereich um Kongsvoll um relativ lange urchhaltendeHorizonte ist fUr die Gesteinsabfolgedieses Gebietes eine intensive azielle Verzahnungwenig wahrscheinlich. Hjer k nnhoi Kongsvok GrOnbakken F3? si Qu r I. / o Y cis NQ' t\kbac \ Gula - \ -• P cs\ .St" Lo Si,/ K:i r.) , - - - - -c° .... , ...... Z:.-- c ,av --- L -.... \ N-5 -stb rung ® Schiefer Abbilduno 6.1: Strukturmodellfür die St&en-Decke in dem Gebiet um Kongsvoll innerhalbdes sich nach 5 hin fortsetzendenGebirgsblockes(S1 = Fl-Sattel,M1 = Fl-Mulde). 93 sind im allgemeinenan die, in Die Sulfiderz-und Magnetit-Chert-Horizonte der Umgebung von Kongsvoll im Driva-Tal ausstreichendenAmphibolite (MetaBasalte) der StØren•Gruppegebunden. Sie erscheinen in Form von stratiformen Lagen, wovon elne primår syngenetischeBildung abzuleiten ist. Den Pillowstrukturensowie der gleichzeitigenBildung von Sulfiden zusammen mit der Sedimentationvon Quarz- und Karbonatkbrnernentsprechendist dabei von einer submarin,exhalativ-synsedmentaren Bildung, somit von einer chemischen Fallung der Erze auszugehen. Sollte es sich bei den Amphibolitenum mehr oder minder ein und dasselbe stratigraphischeNiveau handeln (vgl. Kapitel 4 und 5), kbnnte ebenso von mehr oder minder einem stratigraphischenNiveau eines Erzhorizontesbzw. eines Exhalithorizontesgesprochenwerden, der sich, bedingt durch die erste Faltungsphase (vg).Kapitel 5.1),standig wiederholt. Die zusammen mit den Erzhorizontenin den Amphibolitenstellenweisevorkommenden Quarzite bezeugen ebenfalls die synsedimentåreBildung der Erzhorizonte. zu bezeichnenden Ein direkter Zusammenhangder (des) als Exhalit-Horizont(e) Vererzungendes Driva-Talsmit dem ca. 10 km sUdwestlichvon Kongsvollgelekonnte nicht erkannt werden. genen Erzkorperder Tverrfjellet-Lagerstatte Die N-S -streichendeStbrung (1) schneidetden Erzkerper im E der Grube ab und versetzt die Gebirgsblöcke um mehr als 1000 m, so daB eine Korrelation Uber die Stbrung hinweg nicht mbglich ist. Der auf ca. 20 mio t geschatzteErzkörper der Tverrfjellet-Lagerståtte(MINING MAGAZINE 1978) als auch der Exhalit-Horizontkommen in Vergesellschaftung in stratiformerAusbildung vor. mit Vulkanitender Stviren-Gruppe Nach den oben genannten Befunden kann es sich somit bei den Sulfiderzendes Driva-Talsum mehr oder minder einen, durch den während der Lagerstattenbildung mbglicherweiseverstårktenVulkanismus,in der weiteren Umgebung des Zentrums dieser vulkanischenTatigkeitprimär gebildeten Exhalit-Horizonthandeln. Dabei ist jedoch nicht auszuschlieBen,daB die primar syngenetischgebildeten Sulfide durch die Metamorphosenicht auch veråndert bzw. umgebildetwurden. ROBINSON & STRENS 1968 vermutetenauf Grund von Untersuchungenan kaledonischen Chalkopyrit- Pyrit - ArsenopyritAdern im Lake Distrikt (GroBbritannien)eine durch metamorphe Prozesse bedingte Sulfidwanderungbzw. Um- und Neubildung.Die AytorenerhrtetenihreThesedurch experimentelleBefunde und kamen zu dem Zusammensetzungund Struktur syngenetischgeSchlu3, da3 "die raineralogische bi)deter Pyrit-Körperdurch subsequenteDiagenese,metasomatischesowie metamorphose bedingte Prozesse grundlegendmodifiziertwerden kennen. 94 mobilisierte Wie dEm auch sei - einen eindeutigenHinweis auf post-gffletsch Suifide innerhalbdes Arbeitsgebietesin den Amphibolitender St(bren-Decke stellt eine aus Sulfid (Pyrit)bestehendeKluftfUllungin dem nördlich von Kongsvoll an der E 6 anstehenden,gebandertenAmphibolitdar. Untersuchungenvon Erzanschliffengezielt genommener Proben konnten weitere AufSchlbsseUber die Genese und die mbglichen Verdnderungender Erze ergeben. 95 Die tektonischeEntwicklungdes GesteinskomplexeslaBt sich an Hand der erkennbaren Defomationsphasen, Oberschiebungsbahnenund der Bruch-Tektonik gut in das von GALE & ROBERIS 1974, besser jedoch in das von FURNES et al.1979 vorgestelltegeodynamischeModelj (Kapitel 1.3) einfLgen. Pråkambriumbis Arenig: Bildung der Gesteine der Stren-Gruppe während dem Arenig, eventuell auch schon im späten Pråkambrium (OFTEDAHL 1980) in der Umgebung einer Ozeaninsel bzw. eines "sea mounts" Prå- bis mittel Arenig: auf Te le der Gula-Gruppe (FURNES et Obduktion von Teilen der St25ren-Gruppe al. 1979 und OFTEDAHL 1980). Dieser Vorgang ist durch die, in dem Arbeitsgebietnicht enthaltene,jedoch existierendeScherzone zwischen beiden Deckeneinheitenbelegt. Nach OFTEDAHL 1980 findet gleichzeitigeine erste Metamorphosestatt. Unteres Silur: Die untere Hovin-Gruppewird auf der schwach metamorphen,teilweise gefaJteten Stren-Decke abgelagert (WOLFF & ROBERTS 1980 und OFTEDAHL 1980). Mittieres b s oberes Silur: iffi Zuge der kaledonischenOrogenese kommt es zur mehrfachen Deformation und der Haupt-Metamorphoseder Gesteine der S-Wren-Decke.Dieser Zeitraum ist ebenfalls durch die weitere Deckenbildungund Fragmentierungder Gesteine gekennzeichnet.Die NW -> SE gerichtete Bewegung des TrondheimDecken-Komplexes(iberdas westliche Basement und den Andbergsh93j-Komplex hinweg und-damit die Bildung der Oberschiebungsbahnzwischen dem TrondheimDecken-Komplexund dem AndbergsWi-Komplex wird vermutlichmit dem Ausklingen der Orogenese abgeschlossen. Die in der Zeit nach der Deckenbewegungwirksam gewesenen Druckbeanspruchungen verursachtenin dem bereits konsolidierten,kaledonischenGebirge nur noch bruchhafte Verformungen.Dabei wurde der Gesteinskomplexdurch N-S -verlaufendeStdrungen (nach E einfallendeAbschiebungen)in einzelne Bldcke aufgeteilt. 96 f) Die jUngste Beanspruchungenkommen durch NW-SE streichende,relativ kleine VersätzungsbetrageerzeugendeAbschiebungenzum Ausdruck. Sie fal)en generell nach SW ein und können nach NILSEN 1978 mit der ebenfalls NW-SE verlaufendenVinstra-Stärung(weiter nordOstlichdes Arparallelisiertwerden. beitsgebietes) die beAbschlieBend ist zu sagen, darisich die Gesteinszusammensetzungen, und die Struktur der Stken-Decke in dem schriebenenMetamorphose-Ereignisse Gebiet um Kongsvoll relativ gut in das von FURNES et al. 1979 vorgestellte geodynamischeModell einfUgen lassen und somit diese Theorie zusatzlich stUtzen. 97 Literaturverzeichnis NYMUS, 1978: Tverrfjellet- Norways Highest Mine. 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