Vorlesung Klinische PsychologieERSTER TEIL

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Themenübersicht
Definition Klinische Psychologie
Definitionsmerkmale
Einführung
Klinische Psychologie
Diagnostik, Epidemiologie, Ätiologie
Behandlungsmethoden
Effektivität psychotherapeutische Behandlung
Zwangsstörungen
Soziale Phobie
Fortführende Informationen und Literatur
Vorlesung Klinische Psychologie - Einführung in die Klinische Psychologie
Vorlesung Klinische Psychologie – Sommersemester 2009
Jürgen Barth – Bern
Definition Klinische Psychologie
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Definition Klinische Psychologie
Comer (2001): “Das Fachgebiet, welches
sich mit der wissenschaftlichen Erforschung
gestörten Verhaltens beschäftigt, heißt
klinische Psychologie. Die klinischen
Psychologen sammeln systematisch
Informationen zur Beschreibung, Vorhersage
und zur Behandlung der Phänomene, die sie
untersuchen.”
Vorlesung Klinische Psychologie - Einführung in die Klinische Psychologie
Jürgen Barth – Bern
Panikstörung und Agoraphobie
Grundlagen: Trauma, Traumafolgen
Prävention, Frühintervention und Therapie
Angststörungen (I)
Jürgen Barth
Abteilung Gesundheitsforschung, ISPM
Universität Bern, Schweiz
Krankheit?
Diagnostik?
Epidemiologie?
Akute und Posttraumatische Belastungsstörungen
Arbeitsdefinition
Baumann & Perrez (2005): Klinische
Psychologie ist diejenige Teildisziplin der
Psychologie, die sich mit psychischen
Störungen und den psychischen Aspekten
somatischer Störungen / Krankheiten befaßt.
Dazu gehören u.a. die Themen Ätiologie /
Bedingungsanalyse, Klassifikation,
Diagnostik, Epidemiologie, Intervention
(Prävention, Psychotherapie, Rehabilitation,
Gesundheitsversorgung, Evaluation).
Vorlesung Klinische Psychologie - Einführung in die Klinische Psychologie
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Jürgen Barth – Bern
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Krankheit, Störung, Gesundheit:
Krankheit als ….
Krankheit (Psychische Störung)
definiert über:
Alltagsbegriff: “ich fühle mich krank” – bin ich das
auch?
Beeinträchtigungen von Funktionen
Krankheit ist “zufällig” und nicht willentlich herbeigeführt
sozialrechtlicher Begriff: Wenn ich “krank” bin muss
ich nicht zur Arbeit
sozialer Begriff: kranke Personen werden anders
behandelt als gesunde (Mitleid)
Normabweichung
Subjektive Norm (cave Schizophrenie!)
Statistische Norm (geringer IQ, zu hoher IQ?)
Soziale Norm
Handlungsbegriff: Krankheit führt zu
Krankenbehandlung
Gefährdung
Selbstgefährdung
Fremdgefährdung
Berufspolitischer Begriff: nur bestimmte
Berufsgruppen dürfen “Kranke” behandeln
Leidensdruck
Sprachregelung “Psychische Störungen” im DSM IV und ICD 10
Vorlesung Klinische Psychologie - Einführung in die Klinische Psychologie
Jürgen Barth – Bern
Vorlesung Klinische Psychologie - Einführung in die Klinische Psychologie
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Jürgen Barth – Bern
Was ist eine psychische Störung?
Depression
Diagnostische Ebenen (Bsp.)
Symptom niedergedrückte
Stimmung
Syndrom
depressives
Syndrom
Störung
Depressive
Störung
diagnostische Kriterien nach DSM IV
2
W
o
c
h
e
n
Vorlesung Klinische Psychologie - Einführung in die Klinische Psychologie
Jürgen Barth – Bern
Depressive Verstimmung
Verlust an Interesse oder Freude
• Gewichtsverlust
• Schlaflosigkeit / vermehrter Schlaf
• Unruhe / Verlangsamung
• Müdigkeit o. Energieverlust
• Gefühl der Wertlosigkeit
• Denkstörungen (Konzentration)
• Suizidgedanken
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1 Krit.
erfüllt
5 Krit.
erfüllt
Vorlesung Klinische Psychologie - Einführung in die Klinische Psychologie
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Jürgen Barth – Bern
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Rosenhan Studie (Science, 1973)
Rosenhan Studie (Science, 1973)
Acht Pseudopatienten
12 Kliniken ausgewählt
Beschwerden: “Ich höre Stimmen…” “unklare
Botschaft” aber evtl. “leer”, “hohl”, “dumpf”.
Stimmen sind unerwartet und vom gleichen
Geschlecht wie PatientIn
Nach Aufnahme (7-52 Tage, M=19):
Entlassung: Schizophrenie in Remission
Vorlesung Klinische Psychologie - Einführung in die Klinische Psychologie
Jürgen Barth – Bern
Eine Klinik wurde bewusst informiert, dass
Pseudopatienten in den kommenden drei Monaten
“eingeschleust” werden
Pflegepersonal und Ärzte sollten einschätzen (Skala 1-10)
ob der aufgenommene Patient ein “Pseudopatient”
(Betrüger) ist
193 Patienten aufgenommen
Pflege: 41 Pseudopatienten
Ärzte: 23 Pseudopatienten
Gemeinsame Einschätzung: 19 Pseudopatienten
….und in Wahrheit….
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Jürgen Barth – Bern
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Abwägung: Klassifikatorische Diagnostik
Vorteile
Informationsreduktion
Verbesserung der
Indikationsstellung
Verbesserung der
Kommunikation mit
anderen
Nachteile
Informationsverlust
Diagnosen bieten keine
„Erklärung“
„künstliche“ Einheiten
„Etikettierung“ ->
Stigmatisierung
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Akute und Posttraumatische
Belastungsstörungen
Jürgen Barth
Abteilung Gesundheitsforschung ISPM
Universität Bern, Schweiz
Klassifikation von Traumen
Trauma - Definition
Belastendes Ereignis oder eine Situation
außergewöhnlicher Bedrohung oder
katastrophenartigen Ausmaßes, die bei fast
jedem eine tiefe Verstörung hervorrufen
würde.
Vorlesung Klinische Psychologie - PTSD (Grundlagen Trauma und Traumafolgen)
Jürgen Barth – Bern
Typ I: Einmaliges Trauma (z.B. Unfall)
Typ II: Längerdauernd (z.B. Folter)
Von Menschenhand verursachte Traumen
(z.B. Misshandlung, Kriegserlebnisse)
Naturkatastrophen, Unfälle
(z.B. Grubenunglück, Erdbeben)
Vorlesung Klinische Psychologie - PTSD (Grundlagen Trauma und Traumafolgen)
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Primäre vs. sekundäre Opfer
Jürgen Barth – Bern
Einflussfaktoren - Art des Traumas
Primäre Opfer: direkte Traumaerfahrung
(z.B. Unfall)
Sekundäre Opfer: vermittelte Traumaerfahrung
(z.B. Betreuung primärer Opfer, Zuschauer)
Vorlesung Klinische Psychologie - PTSD (Grundlagen Trauma und Traumafolgen)
Jürgen Barth – Bern
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Schweregrad
Häufigkeit (mono, poly)
Verursachung (Natur, Menschenhand)
Betroffenheit (unmittelbar, mittelbar)
Beziehung zwischen Täter und Opfer
Situation, Reaktion, Umfeld
Vorlesung Klinische Psychologie - PTSD (Grundlagen Trauma und Traumafolgen)
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Jürgen Barth – Bern
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„Andere“ Traumafolgen - Komorbidität
Traumafolgen: Belastungsstörungen
Akute Belastungsstörung
bis 3 Monate danach
Posttraumatische Belastungsstörung
noch 3 Monate danach vorhanden
Depression, Angststörungen
Somatisierung, körperliche Beschwerden
Substanzmissbrauch
Verzögerte PTBS
Auftreten der Symptomatik nach 6 Monaten
Komplexe PTBS
Andere Belastungs-/Traumafolgen
Belastung für Partner(schaft) und Familie
Vorlesung Klinische Psychologie - PTSD (Grundlagen Trauma und Traumafolgen)
Vorlesung Klinische Psychologie - PTSD (Grundlagen Trauma und Traumafolgen)
Jürgen Barth – Bern
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Trauma
Gedächtnis
Jürgen Barth – Bern
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Risikofaktoren für Chronifizierung
Modell der Traumafolgen
Interpretation
& Konsequenzen
„unspezifische“ Belastungsfolgen, unterhalb der
diagnostischen Schwelle
Peritraumatische Symptome, Kontrollverlust,
Todesbedrohung
Art, Schweregrad des Traumas, Nähe, Verursachung
Psychische
Folgen
Chronifizierung
Symptome nach 2-4 Wochen
Negative Interpretation der Symptome, Grübeln und Vermeiden,
Disclosure
Negative Reaktion des Umfelds, geringe soziale Unterstützung
Biologische
Veränderungen
Frühere Traumatisierungen
Vorbestehende psychische Belastungen, Komorbidität
Chronische Schmerzen, gesundheitliche Probleme
Soziale
Folgen
(erweitert nach Expert Consensus Guidelines 1999; Ozer et al. 2003)
Vorlesung Klinische Psychologie - PTSD (Grundlagen Trauma und Traumafolgen)
Jürgen Barth – Bern
Vorlesung Klinische Psychologie - PTSD (Grundlagen Trauma und Traumafolgen)
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Jürgen Barth – Bern
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Systematik der psychologischen Interventionen nach Zeitpunkt
Psychologische Interventionen
nach Traumaerfahrung
Primäre Prävention
Sekundäre Prävention, Frühintervention,
Krisenintervention
Krisenintervention u. Psychoedukation
Psychische Erste Hilfe
Monitoring und klinisches Assessment
Psychological Debriefing
Kognitive Verhaltenstherapie (mit Indikation)
Eye Movement Desensitization and Reprocessing
(EMDR)
Behandlung, Rehabilitation
Vorlesung Klinische Psychologie - PTSD Prävention, Frühintervention und Therapie
Jürgen Barth – Bern
Vorlesung Klinische Psychologie - PTSD Prävention, Frühintervention und Therapie
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Grundfragen der Frühintervention
Jürgen Barth – Bern
Prinzipien der Frühintervention
Kann eine frühzeitige psychologische
Versorgung die Traumafolgen mindern
und das Risiko von posttraumatischen
Belastungsstörungen verringern?
Welche Maßnahmen sind für die psychologische
Frühintervention geeignet?
Vorlesung Klinische Psychologie - PTSD Prävention, Frühintervention und Therapie
Jürgen Barth – Bern
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Ereignisnahe Versorgung, Fokus auf
aktuelle Situation
Sicherheit, Schutz, elementare Bedürfnisse
Information über Reaktion, Folgen, Hilfen
Mobilisierung aller Ressourcen
Zugang zu prof. Versorgung ermöglichen
Störungs-/Belastungs-Diagnostik
Vorlesung Klinische Psychologie - PTSD Prävention, Frühintervention und Therapie
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Jürgen Barth – Bern
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Prinzipien „Psychische
Erste Hilfe“
Sekundäre Prävention
Emotionale Präsenz
Zulassen von Gefühlen
Aktives Zuhören
Soziale Unterstützung
Regelset für Laien und professionelle Helfer
(Lasogga & Gasch, 2002, siehe Krisenintervention)
Vorlesung Klinische Psychologie - PTSD Prävention, Frühintervention und Therapie
Vorlesung Klinische Psychologie - PTSD Prävention, Frühintervention und Therapie
Jürgen Barth – Bern
Prinzipien
Psychologische Erste Hilfe durch Kolleginnen und
Kollegen
Betreuung durch kollegiale Betreuerinnen und
Betreuer von Überfallbetroffenen
Notfallpsychologische Versorgung und Betreuung
Betreuung durch Durchgangs-/Betriebs- und
Hausärztinnen/-ärzte
Gespräche mit betroffenen Kolleginnen und
Kollegen, die einen Raubüberfall in der
Vergangenheit gemeistert haben
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Psychological Debriefing
Jürgen Barth – Bern
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Prinzipien Psychological Debriefing
in der Regel einmalige Sitzungen
zeitnah zum Ereignis, Stunden bis Tage
standardisiert nach Phasen
1- 3 Stunden Dauer
Gruppen- oder Einzelsetting
Indikation: Alle Exponierten
Rekonstruktion auf Fakten-, Kognitionsund Emotionsebene
Psychoedukation über Traumafolgen
und Behandlungsstrategien
Aktivierung von Ressourcen
Sicherung mittel-/ langfristige
Versorgung
(Dyregov, 1989; Mitchell, 1983)
Vorlesung Klinische Psychologie - PTSD Prävention, Frühintervention und Therapie
Jürgen Barth – Bern
Vorlesung Klinische Psychologie - PTSD Prävention, Frühintervention und Therapie
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Jürgen Barth – Bern
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Kern der PTSD-Behandlung
Ziele der Therapie
(a) Angsterfahrung erneut aktivieren (Konfrontationstherapie)
(b) eine Neubewertung und Bewältigung ermöglichen
(Angstmanagement)
Angststörungen (I)
Therapieverfahren:
Konfrontationstherapie nach Foa und Rothbaum
Angstmanagementtherapie
Kognitive Verhaltenstherapie nach Ehlers und Clark
EMDR
Jürgen Barth
Abteilung Gesundheitsforschung ISPM
Universität Bern, Schweiz
Ehlers, A. (1999). Posttraumatische Belastungsstörung. Fortschritte der Psychotherapie, Bd. 8. Göttingen: Hogrefe.
Vorlesung Klinische Psychologie - PTSD Prävention, Frühintervention und Therapie
Jürgen Barth – Bern
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Diagnostik: Angst und psychisches Befinden
Diagnostik: Störungsspezifische Pathologie
Paniksyndrom / Agoraphobie
Verfahren
Zielsetzung
Kurzbeschreibung
Verfahren
Zielsetzung
Kurzbeschreibung
Symptom-Checkliste
(SCL-90-R) von
Derogatis (deutsch:
Franke, 1995)
Screeningverfahren zur
Erfassung der psychischen
Belastung, u. a. Zwanghaftigkeit,
Unsicherheit im Sozialkontakt,
Ängstlichkeit und phobische
Angst
(Selbstbeurteilung)
90 Items, davon 36 mit den für die
Angstdiagnostik relevanten 4 Subskalen;
Grundfrage bei jedem Item: „Wie sehr
litten Sie in den letzten 7 Tagen
unter…“; 5-stufige Skala
Fragebogen zu
angstbezogenen
Kognitionen (ACQ)
(Ehlers & Margraf,
2001)
14 Items messen Angst vor
Kontrollverlust und Angst vor akuten
körperlichen Krisen; Antwortformat von 1
bis 5
Beck Anxiety Inventory
(BAI) (Beck & Steer,
1993, deutsch: Margraf
& Ehlers, in Druck)
Instrument zur Messung der
Schwere von verbreiteten,
klinisch relevanten, somatischen
und kognitiven Angstsymptomen
(Selbstbeurteilung)
21 Items; 13 erfassen physiologische
Symptome, 5 messen kognitive Aspekte
von Angst, 3 Items beides; lehnt sich
größtenteils an Symptomlisten des
DSM-III-R an, 4-stufige Skala
Verfahren zur Erfassung der mit
körperlichen Missempfindungen
einhergehenden Tendenz zu
katastrophisierenden
Bewertungen und Befürchtungen
(kognitiv-emotionale Reaktionskomponente der Ängstlichkeit)
(Selbstbeurteilung)
Hamilton Angst Skala
(HAMA) (Collegium
Internationale
Psychiatriae Scalarum,
2005)
Skala für die Beurteilung eines
Therapieverlaufs bei
Angststörungen, Nestimmung
des Schweregrads, nicht für
Diagnostik geeignet
(Fremdbeurteilung)
14 Items, wovon 13 Gruppierungen von
psychischen und somatischen
Angstsymptomen sind, 1 Item erfasst
beobachtbares Verhalten des Patienten
während Befragung; 5-stufige Skala
Fragebogen zur Angst
vor körperlichen
Symptomen (BSQ)
(Ehlers & Margraf,
2001)
Fragebogen zur Erfassung von
Angst vor körperlichen
Symptomen und Beschwerden
(als interner Auslöser von Angst)
(Selbstbeurteilung)
17 Items; erfragen Stärke der Angst, die
durch die jeweiligen körperlichen
Sypmtome (z. B. Atemnot, Herzklopfen)
hervorgerufen wurde; Antwortformat von
1 bis 5
Vorlesung Klinische Psychologie - Angststörungen I
Jürgen Barth – Bern
Vorlesung Klinische Psychologie - Angststörungen I
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Jürgen Barth – Bern
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Ätiologie
Ätiologische Mechanismen der Agoraphobie
Auftreten (UCR-CR)
Angstreaktion
Zunehmende Vermeidung
entsprechender
Situationen (C-)
Generalisierung
CSspez.– CSgen.
/
Keine Löschung,
Abnahme Verstärker
Verfestigung
Beutel et al., 2005
Vorlesung Klinische Psychologie - Angststörungen I
Jürgen Barth – Bern
Vorlesung Klinische Psychologie - Angststörungen I
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Pathogenetische Faktoren
Verursachend
Erhöhte Vulnerabilität (EZ 31%)
Preparedness Angststimuli
Erziehung (überbehütet, Modelllernen etc.)
Persönlichkeitsfaktoren (änglich-vermeidend, dependent, etc.)
Auslösend
“Traumatische” Lernerfahrungen mit Angststimuli
Stress, Überforderung, Konflikte
Körperliche Erkrankungen, hormonelle Schwankungen, Drogen
Aufrechterhaltend
Vermeidungsverhalten und ungünstiger Umgang mit
Angstreaktionen (Selbstbeobachtung, Erwartungsängste, etc.)
Intrapsychische Funktion (Aggressionshemmung, Abwehr etc.)
Interaktionelle Funktion (sek. Krankheitsgewinn, Patient als
Symptomträger)
Entmutigung, Chronifizierung
Vorlesung Klinische Psychologie - Angststörungen I
Jürgen Barth – Bern
Jürgen Barth – Bern
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TeufelskreisModell
Auslösender kritischer interner
oder externer Reiz
Körperliche
Empfindungen
Veränderung
des
Verhaltens
Physiologische
Veränderungen
Gedanke “Gefahr”
(Margraf & Schneider, 1990)
Vorlesung Klinische Psychologie - Angststörungen I
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Wahrnehmung
Jürgen Barth – Bern
“Angst”
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Therapiephasen
Therapiephasen
Edukation und medizinische Information
Abklärung körperliche Erkrankungen
Therapierational
Bedeutung von Kognitionen
Tagebücher
Geleitetes Entdecken (Validierung Therapierational)
Fehlinterpretationen
Herzrasen – Herzinfarkt
Depersonalisation – ich werde verrückt
Atemnot – ich ersticke
Jürgen Barth – Bern
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Interventionen (Becker & Hoyer, 2005)
Keine Angst erlebt (Situation angemessen,
kognitive Meidung, Therapeut
Sicherheitssignal)
Abbruch während Exposition
Angst geht nicht zurück oder erst in Klinik
zurück
Angst des Therapeuten
…
Intervention
Gut geeignet für
Problematisch bei
Sorgenkonfrontation
Sorgen
stehen im
Vordergrund
Komorbide
Angststörungen
Komorbide
Depression
Suizidalität
Anamn. Psychose
Kognitive Therapie
Ergänzung
Meta-Sorgen
Konfrontation
Komorbide
Depression
Abstraktionsvermögen des Patienten
gering
Meta-Kognitionen
Angewandte
Entspannung
Vorlesung Klinische Psychologie - Angststörungen I
Jürgen Barth – Bern
Fertigkeiten statt kein Angstanfall
Rückschlag nicht Rückfall
Generalisierungseffekte (üben, üben, üben)
Vorlesung Klinische Psychologie - Angststörungen I
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Probleme Exposition
Hyperventilationstest
Auf Stuhl drehen
Exposition in vivo / in sensu
Körperbezogene Verfahren
Rückfallprophylaxe
Vorlesung Klinische Psychologie - Angststörungen I
Jürgen Barth – Bern
Verhaltensexperimente
Körperliche
Symptome im
Vordergrund
Benennung von
Sorgen problematisch
Cave: Kombination
mit Konfrontation
Vorlesung Klinische Psychologie - Angststörungen I
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Jürgen Barth – Bern
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Zwangsgedanken
1.
Zwanghaftes Zweifeln
Angststörungen (II)
Patient beschäftigt sich über lange Zeit mit Gedanken über eigene
Handlungen und deren Folgen
2.
Zwanghafte Impulse
Patient verspürt subjektiven Drang, bestimmte Handlungen
auszuführen
Jürgen Barth
Abteilung Gesundheitsforschung ISPM
Universität Bern, Schweiz
3.
Gegen seinen Willen tauchen beim Patienten sehr unangenehme
Vorstellungen auf, die er kaum oder überhaupt nicht beeinflussen kann
Horrorbilder einer Auto- oder Flugzeugkatastrophe
verwesende Leichen
Vorlesung Klinische Psychologie - Angststörungen II
Vorlesung Klinische Psychologie – Sommersemester 2008
Jürgen Barth – Bern
F42 Zwangsstörungen
42 / 40
Zwangsstörung - Messinstrumente
DSM-IV
F42.0
Zwangsgedanken/
Grübelzwang
Zwangsstörung
F42.1
Zwangshandlungen/ -rituale
-
F42.2
Zwangsgedanken/ handlungen, gemischt
-
F42.8
Sonstige Zwangsstörungen
Nicht Näher Bezeichnete Angststörung
(NNB)
F42.9
Nicht Näher Bezeichnete
Zwangsstörung
Nicht Näher Bezeichnete Angststörung
(NNB)
Unterschiede
Keine Unterteilung im
DSM.
Statt dessen im DSM
Subtypen nach
Einsichtsfähigkeit
Verfahren
Zielsetzung
Kurzbeschreibung
Maudsley
Zwangsinventar
(MOCI) (Hodgson &
Rachman, 1977;
deutsch: in Reinecker,
1998)
Entwickelt zur theoretischen und
behandlungspraktischen
Anwendung (Erstellung einer
Typologie von
Zwangssymptomen auf
Verhaltensebene)
(Selbstbeurteilung)
30 Items erfragen symptomnahe
Verhaltensweisen (aus den Bereichen
Reinigen, Kontrollieren, Langsamkeit
und Zweifeln); Antwortmodalität: „richtig“
oder „falsch“
Hamburger
Zwangsinventar (HZI)
(Zaworka et al., 1983)
Quantifizierung und
Differenzierung von
Zwangssymptomen, Erfassung
therapiebedingter
Veränderungen im Verlauf
(Selbstbeurteilung)
188 Items, 6 Subskalen
(Kontrollhandlungen, Reinigung,
Ordnung, Zählen-Berühren-Sprechen,
gedankliche Rituale, Gedanken, sich
selbst oder anderen ein Leid zuzufügen);
vier Schwierigkeitsstufen,
Antwortmodalität: „stimmt“ oder „stimmt
nicht“
Yale-Brown Obsessive
Compulsive Scale (YBOCS) (Goodman et
al., 1986)
Quantifizierung von
Handlungszwängen und
Zwangsgedanken und Einsicht.
(Fremdbeurteilung)
19 Items, 3 Subskalen, 1 Item zu
Reliabilität. Fünf Stufen. Teilscores.
Interviewleitfaden liegt vor.
DSM hat nur eine
Residualkategorie
Angststörung (NNB)
Vorlesung Klinische Psychologie - Angststörungen II
Jürgen Barth – Bern
Fluchen in der Kirche
Schlagen oder Verletzen (z. B. Fallenlassen) des Kindes.
Zwanghafte Bilder / Vorstellungen
ICD-10
„Habe ich jemanden verletzt, als ich nach Hause gefahren bin?“
„....war dort nicht ein Schatten, es hätte ein Verletzter gewesen sein
können?“
Vorlesung Klinische Psychologie - Angststörungen II
43 / 40
Jürgen Barth – Bern
44 / 40
Sozialphobie
Ätiologische Mechanismen
Verfahren
Zielsetzung
Kurzbeschreibung
Unsicherheitsfragebogen (UFB) (Ullrich &
Ullrich de Muynck,
1977)
Erfassung sozialer Ängste und
sozialer Kompetenz
(Selbstbeurteilung)
65 Items mit den Subskalen
„Fehlschlag- und Kritikangst“ (15 Items),
„Kontaktangst“ (15 Items), „Fordern
können“ (13 Items), „Nicht-nein-sagenKönnen“ (10 Items), „Schuldgefühle“ (5
Items) und „Anständigkeit“ (5 Items)
Fragebogen zur
sozialen Angst (SPAI)
(deutsch: Fydrich,
2002)
Störungsspezifisches Verfahren,
mit dem kognitive, somatische
und behaviorale Aspekte von
Ängsten in sozialen Situationen
erfasst werden; Einschätzung
des Schweregrads
(Selbstbeurteilung)
22 Items, die das Erleben von
Unsicherheit, ungünstige,
beunruhigende Gedanken,
Vermeidungsverhalten und
Körperreaktionen erfragen; Häufigkeit
des Erlebens oder Verhaltens soll auf 7stufiger Skala angegeben werden
Vorlesung Klinische Psychologie - Angststörungen II
Jürgen Barth – Bern
•
•
•
•
•
Information
Verhaltensbeobachtung und Diagnostik
Herausarbeiten spielbarer Situationen und
Rollenspiele
Therapeutische Instruktionen / Modelllernen
Diskriminationsübungen (u.a.
Selbstverbalisationen, Erwartungen)
Übungen in Realsituationen und Hausaufgaben
zum Transfer
Vorlesung Klinische Psychologie - Angststörungen II
Jürgen Barth – Bern
Zunehmende Vermeidung
entsprechender
Situationen
Entwicklung
sozialer Defizite
Abnahme sozialer
Verstärker
Weniger soziale
Lernerfahrungen
Vorlesung Klinische Psychologie - Angststörungen II
45 / 40
Durchführung Soziales Kompetenztraining
•
1. belastende Angstreaktion in sozialen
Situationen
47 / 40
Jürgen Barth – Bern
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