11. Übungsblatt zu Physik II Prof. Dr. Thomas Weis / Prof. Dr. Heinrich Päs Ausgabe: Fr, 18.06.15 SS 2015 Abgabe im Physik Foyer Abgabe bis Fr, 26.06.15, 10 Uhr 1 Punkt Aufgabe 1: EM-Welle Eine in x−Richtung laufende elektromagnetische Welle im Vakuum werde durch das Magnetfeld 0 ~ (~ B r , t ) = a(x − c t ) b(x − c t ) beschrieben, wobei a(x) und b(x) beliebige Funktionen sind. ~ (~ a) Berechnen Sie aus den Maxwellgleichungen das zugehörige elektrische Feld E r , t ). b) Berechnen Sie die Energiedichte w(~r , t ). ~ ×B ~ und den gegebenen Feldern die Kontinuitätsgleic) Zeigen Sie, dass mit dem Poynting-Vektor ~ S = µ10 E chung ∂w ∂t + ∇~ S = 0 erfüllt wird. Aufgabe 2: fliegender Drahtbügel 2 Punkte Ein U-förmiger Drahtbügel mit der Masse m taucht wie in der Abbildung gezeigt in zwei mit Quecksilber ~ . Wie hoch h max fliegt der Bügel, gefüllte Näpfe ein. Senkrecht zum Drahtbügel herrscht ein Magnetfeld B wenn über die Quecksilberkontakte plötzlich ein Strom I eingeschaltet wird? (Hinweis: Solange der Bügel in Quecksilber eintaucht, also auf der Strecke b, wirkt eine konstante Kraft auf den Draht im Magnetfeld.) Zahlenwerte: L = 3 cm, b = 6 cm, m = 5 g, B = 1 T, I = 100 A 3 Punkte Aufgabe 3: Ladung im elektromagnetischen Feld Auf eine zum Zeitpunkt t = 0 am Ort ~ r = 0 ruhende Ladung q mit der Masse m falle eine elektromagnetische Welle, die durch ein Vektorpotential ~ A(~ r , t ) = [0, A 0 · sin(kx − ωt ), 0]T (1) beschrieben werde, wobei ω = ck. Berechnen Sie die resultierende Geschwindigkeit der Ladung in Abhängigkeit der Feldstärke A. Auf die Ladung wirke die Kraft ¡ ¢ ~ (~ ~ (~ m~ r¨ = q E r , t ) +~ r˙(t ) × B r ,t) , (2) wobei hier die Feldstärken am Aufenthaltsort ~ r (t ) des Teilchens eingehen. a) Berechnen Sie das elektrische und das magnetische Feld aus dem Vektorpotential und zeigen Sie, dass keine Kraft in z−Richtung auf die Ladung wirkt. b) Bestimmen Sie zunächst die y−Komponente der Geschwindigkeit. Finden Sie dazu eine Differentialgleichung der Art ÿ = F (x(t ), ẋ(t ), t ). Integrieren Sie diese Gleichung einmal, wobei Sie sowohl die Anfangsbedingungen ~ r (t = 0) = 0 und ~ r˙(t = 0) = 0 beachten, als auch daran denken, dass ddt x(t ) = ẋ ist. Sie sollten u(t ) = kx(t ) − ωt substituieren. Zeigen Sie, dass ẏ ∝ A ist. c) Bestätigen Sie, dass 1 d 2 ω 2 · A = A 0 sin(kx − ωt )cos(kx − w t ) 2(x − c) d t c (3) ist. Benutzen Sie dies und die Anfangsbedingungen, um zu zeigen, dass gilt s ẋ = c − c2 − ³ q ´2 A2 mc . (4) d) Für ein Elektron (m = me und q = e) kann man die Wurzel entwickeln. Zeigen Sie, dass ẋ ∝ A 2 . Welche Bewegung führt das Elektron aus? Argumentieren Sie qualitativ anhand der Geschwindigkeitskomponenten ẋ und ẏ. Hinweis: Denken Sie für die Bewegung der Ladung immer an den Unterschied zwischen der partiellen und ∂ der totalen Ableitung nach der Zeit: ∂t (kx − ωt ) = −ω aber ddt (kx − ωt ) = k ẋ − ω. 4 Punkte Aufgabe 4: Anschauung Nutzen Sie einen Funktionierenplotter ihrer Wahl (z.B. gnuplot), um sich die folgenden Größen zu veranschaulichen: a) Die Lösung der eindimensionalen, homogenen Wellengleichung 1 ∂2 ∂2 φ(x, t ) − ∂x 2 c 2 ∂t 2 µ ¶ (x − c t )2 φ(x, t ) = exp − cos (4(x − c t )) 8 =0 (5) Zeigen Sie zunächst, dass es sich tatsächlich um eine Lösung der Wellengleichung handelt. Plotten Sie dann die Lösung zu den Zeiten t = 0, t = 4 und t = 8. Was fällt Ihnen auf? Hinweise: Setzen Sie zum Plotten der Einfachheit halber c = 1. Beachten Sie, dass Sie ggf. die Auflösung des Plots erhöhen müssen, um einen glatten Graphen zu erhalten. b) Plotten Sie außerdem die Kreiswelle: ψ(~ r ,t) = 1 cos(r − c t ) r (6) als Funktion von x und y. Hinweis: Setzen Sie auch hier c = 1 zum Plotten. Sollten Sie noch keine Funktionenplotter kennen, gibt es zum Beispiel unter der URL http://www.dpg-physik.de/dpg/ gliederung/junge/rg/hannover/data/gnuplotEinfuehrung.pdf eine Einführung in das Programm gnuplot.