UNIVERSITÄT GREIFSWALD Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät INSTITUT FÜR BIOCHEMIE Arbeitskreis Biophysikalische Chemie Prof. Dr. Walter Langel 04.04.16 Teilchen im Kasten und Grundlagen 1 Die zeitabhängige Schrödingergleichung ohne Potenzial ist gegeben als a) ² ² i ; 2m x² t Zeigen Sie, dass die beiden Wellenfunktion der ebenen Wellen k , exp ikx it k , exp ikx it die Gleichung lösen können, und stellen Sie fest, was für eine Bedingung für k und ω dabei gelten muss. (Setzen Sie die Wellenfunktionen jeweils in die linke und rechte Seite ein und setzen Sie dann beide Seiten gleich). b) i x auf die beiden Wellenfunktionen an und berechnen Sie Wenden Sie den Impulsoperator den Eigenwert. Was ist also physikalisch der Unterschied zwischen den beiden Wellenfunktionen ψ + und ψ-? c) Was bedeutet dann die Summe der beiden Wellen. d) Was folgt aus der Heisenbergschen Unschärferelation für den Ort des Elektrons, wenn der Impuls genau bestimmt ist? e) Für die Normierung einer Wellenfunktion, z.B. , muss das Integral p̂ x * dx berechnet werden. Setzen Sie k, also normieren? sich f) k, ein und stellen Sie fest, welchen Wert das Integral hat. Lässt Fügen Sie ein konstantes Potenzial V(x)=E0 in die oben gegebene zeitabhängige Schrödingergleichung ein. Wie verändert sich die Bedingung für k und ω aus Frage a mit E0? g) Berechnen Sie k in Å-1 für ein freies Elektron mit einer Energie von E=100 eV: ² k 2 E 2m und k‘ für dasselbe Elektron in einem Festkörper mit derselben Frequenz ω, aber einem konstanten ² k2 E E0 Potenzial E0=-10 eV: 2m h) n Berechnen Sie den „Brechungsindex“ körper. k k 1 für die Materiewelle des Elektrons in diesem Fest- 1-dimensionaler Kasten Potenzial für ein Elektron in einem Kasten mit unendlich hohen Wänden. 2 a) Zeichnen Sie qualitativ in die Abbildung eine realistischere Kurve für das Potential ein, das ein Elektron durch die Atomkerne einer Alkenkette (C6..) erfährt. b) Nennen Sie je eine Eigenschaft von realen Elektronenzuständen, die durch das Model "Elektron im Kasten" richtig bzw. falsch wiedergegeben wird. 3 Die Energien des obersten besetzten (HOMO) und untersten unbesetzten (LUMO) Orbitals für ein Molekül mit n konjugierten Doppelbindungen berechnen sich nach: h 2 n + 2 2 EHOMO = ; 8mL 2 h 2 n + 3 2 ELUMO = mit 8mL 2 L = 2 n + 5 1,4 A a) Warum werden n+2 Orbitale für den Grundzustand einbezogen, nicht nur n? b) Entnehmen Sie der Skizze n für das gezeichnete Molekül und berechnen Sie die beiden Energien in J! c) Berechnen Sie die Anregungsenergie in J, in cm -1 und die entsprechende Wellenlänge für die Absorption eines Quants in Å! 2 4 Die Energien des obersten besetzten (HOMO) und untersten unbesetzten den skizzierten Cyan-Farbstoffkation mit n=2 konjugierten Doppelbindungen berechnen sich nach: (LUMO) Orbitals für h 2 n + 2 ; 8me L2 2 E HOMO = E LUMO h 2 n + 3 = 8me L2 2 L = 2 n 1,4 + 3,25A hc E 0 E LUMO E HOMO mit K. Saito, K. Ikegami, et al., J. Appl. Phys. 68 1968 (1990) a Kennzeichnen Sie in der Skizze des Moleküls die drei eingezeichneten Elektronenpaare, die durch das Teilchen-im Kasten Modell erfasst werden und ergänzen Sie das nicht eingezeichnete, aber in der Formel für EHOMO berücksichtigte vierte Elektronenpaar. b Berechnen Sie die Kastenlänge L nach der empirischen Formel und vergleichen Sie sie mit der Größe aus der Originalarbeit Was bedeuten die Parameter 1,4 Å und 3,25 Å bei dem Teilchen-imKasten Modell für diesen Cyanfarbstoff. c Berechnen Sie die Energien des HOMO- und LUMO Zustände und die Übergangsenergie E0 in eV und die Wellenlänge 0 des Übergangs in nm. d Unter bestimmten Bedingungen lagern sich zwei Moleküle zu einem Dimer zusammen. Der HOMOLUMO-Übergang ist dann in zwei mit 600 und mit 485 nm Wellenlänge aufgespalten (DavydovAufspaltung). Rechnen Sie die Energien E1 und E2 dieser Übergänge und bestimmen Sie die Verschiebung ΔE als Mittelwert der beiden Verschiebungen gegenüber dem Übergang im Monomer, E E1 d.h. E 2 . 2 Der Hamiltonoperator des Systems lässt sich als Matrix in der Form 0 0 0 E HOMO E HOMO 0 0 0 Hˆ 0 0 E LUMO E 0 0 E E LUMO e schreiben. Bestimmen Sie, welche der Vektoren 1 1 1 0 0 0 1 0 1 1 0 0 0 1 0 , 0 , 0 , 1 , 1 , 1 , 1 0 0 0 0 1 1 1 Eigenvektoren sind, und welche Eigenwerte sie ggf. haben. Welche Zustände werden durch die Eigenvektoren also jeweils repräsentiert. 3 5 Die Schrödingergleichung aus Aufgabe 4 lässt sich auch näherungsweise lösen durch die Parabel ' x ( L x) ψ' = 0 für 0 < x < L; für x 0 oder x L lösen. ' 2 30 x x lautet. L L L a) Zeigen Sie, dass die (normierte) Wellenfunktion im Kasten b) ˆ ' für 0 < x < L und zeigen Sie, dass diese Wellenfunktion keine Eigenfunktion Berechnen Sie H des Hamiltonoperators ist. Berechnen Sie den Erwartungswert der Näherungslösung ψ’. Vergleichen Sie das Ergebnis mit der exakten Lösung für den Grundzustand, c) 2 π 2 und berechnen Sie die Differenz in eV für die angegebenen Zahlenwerte. me 2L2 d) Woraus folgt, dass ψ’ nicht der exakte Grundzustand sein kann? 6 Das Potenzial aus Aufgabe 4 wird um einen weiteren Kasten derselben Breite erweitert. Dieser ist von dem ersten Kasten durch ein Potenzialbarriere der Hohe Vb und der Breite d = 0,8 Å getrennt. ∞L d L ∞ Vb 0 a) b) Wie müssen die Eigenfunktionen Vb unendlich groß ist. L ψ 2n L+d 2L+d und Eigenwerte En für den zweiten Kasten allein lauten, wenn Welcher Effekt ist prinzipiell zu erwarten, wenn Vb > E1 ist? Ist ein Elektron im Grundzustand mit dieser Energie E1 im linken Kasten auf Dauer „gefangen“, wenn es (i) klassisch, (ii) quantenmechanisch betrachtet wird? 4 c) Schätzen Sie die Transmission der Barriere nach der Formel mit V b = 6 eV ab (Rechnen Sie Vb - E1 in J um). Ohne Ergebnis von Aufgabe 7a) verwenden Sie Vb - E1 = 4 eV: 1 1/ 2 T = exp 2 β d; β = 2m e Vb E 1 7 Wenn man jeweils nur die beiden untersten Niveaus mit n = 1 für die beiden Kästen 1 und 2 aus a) Aufgabe 6 berücksichtigt (Wellenfunktionen ψ11 und ψ21), lässt sich der Hamiltonoperator Ĥ' für dieses System aus zwei Kästen als 2 x 2 Matrix schreiben: ψ11 Ĥψ11dx 0 Ĥ ' ψ Ĥψ dx 11 21 0 Ĥψ 21dx 0 0 ψ 21 Ĥ 21dx ψ 11 Die Schrödingergleichung lautet dann a a Ĥ' = E b b mit den Wellenfunktionen ψ gesamt = a ψ11 + b ψ 21 Bestimmen Sie die vier Matrixelemente von Ĥ' ohne Berechnung von Integralen nur aus den Bedingungen (1) Ĥ ψ11 = E1 ψ11; Ĥ ψ21 = E1 ψ21; (2) ψ 0 * 11 ψ11dx = ψ ψ 21dx = 1; * 21 0 ψ 0 * 11 ψ 21dx = ψ *21 ψ11dx = 0 0 b) Wie nennt man Bedingungen der Form (2) für Wellenfunktionen? c) Zeigen Sie, dass alle angegebenen Vektoren 1-4 Eigenvektoren der folgenden Matrix Ĥ' sind und bestimmen Sie die Eigenwerte 1 -4. Skizzieren Sie die vier Wellenfunktionen ψgesamt,1-4, die zu diesen Vektoren v1-v4 gehören, in der obigen Zeichnung für das Zweikasten-Potenzial. E1 0 1 0 1 1 ; 1 = ; 2 = ; 3 = 4 = Ĥ' = 0 1 1 1 0 E1 d) Wenn die Barriere zwischen den beiden Kästen nicht unendlich hoch ist, nimmt der E E Ĥ' ' 1 E E1 Hamiltonoperator aus a die Form an: Welche von den vier Vektoren 1-4 sind auch Eigenvektoren der Matrix Ĥ' ' mit ΔE < 0? Bestimmen Sie die Eigenwerte und zeichnen Sie die Niveaus für E = -0,1 E1 in das Energieniveausschema aus Aufgabe 7b ein. (Ähnliche Aufspaltungen werden zwischen elektronischen Niveaus in Dimeren beobachtet und dort als Davidov-Aufspaltung bezeichnet [P.O.J.Scherer, S.F.Fischer, Theoretical Molecular Biophysics, Springer, 20120, S. 270]). 8 Gegeben sei ein Potenzial für ein Teilchen im Kasten mit L=4 Å und den (reellen) Eigenfunktionen 2 x ψ1n = sin π n falls 0 < x < L; ψ1n = 0 falls x 0 oder x L L L a Zeigen Sie, dass diese Wellenfunktionen Eigenfunktionen des Hamiltonoperators Ĥ sind und berechnen Sie seine untersten beiden Energieeigenwerte E1,2 in eV. 2 d2 Ĥ = + V x ; V x = 0 für 0 < x < L; V x = für x 0 oder x L 2m e dx 2 b Skizzieren Sie ein Energieniveaudiagramm für diese beiden Niveaus 5 9 a) Harmonische Schwingung im Vergleich zum Kastenpotential: Bestimmen Sie die Kraftkonstante mit der ein Proton an ein ruhendes Sauerstoffatom gebunden ist und eine Schwingung mit b) ~0 3500 cm 1 ausführt. Zeichnen Sie das Potential für ~ 15000 cm 1 auf und zeichnen Sie die Niveaus v=0, 1, 2 ein. c) Bestimmen Sie die Breite des Potentialtopfes bei v=1. d) Vergleich des harmonischen Potentials mit Teilchen im Kasten-Potential: a) Die Länge L des Kastens sei gerade gleich der Topfbreite bei v=1 (ohne Lösung von 1c) 0,4 Å). Zeichnen Sie das Kastenpotenzial in das Bild der harmonischen Schwingung von Aufgabe 1 so ein, dass die Nullpunkte und Mittelpunkte von beiden Potentialen übereinstimmen ψ1n = e) 2 x sin π n L L falls 0 < x < L; ψ1n = 0 falls x 0 oder xL Zeigen Sie, dass diese Wellenfunktionen Eigenfunktionen des Hamiltonoperators Ĥ sind und berechnen Sie seine untersten drei Termwerte ~TiK (n 1,2,3) in cm-1. Ĥ = f) g) 2 d2 + V x ; V x = 0 2m H dx 2 für 0 < x < L; V x = für x0 oder xL Zeichnen Sie die drei Werte aus b) für n=1, 2, 3 in das Diagramm ein. ~ Wie groß ist die Differenz zwischen den Termwerten der untersten beiden Niveaus n=1 und 2 im Vergleich zu dem angegebenen Termwert von 3500 cm -1 beim harmonischen Potenzial? h) Verändern sich Kastenlängen und Kraftkonstanten, wenn man von protonierten zu deuterierten Stoffen (mD=2*mH) übergeht? Um welchen Faktor verändern sich also die Energien und Termwerte jeweils beim harmonischen und beim Kastenpotenzial beim Übergang von H zu D („Isotopeneffekt“)? 10 Teilchen im Kasten-Modell für die Dissoziation von Ethan ohne und mit potentieller elektrostatischer Energie a) Skizzieren Sie die Wellenfunktionen ψ1 und ψ2 für n=1 und n=2 in einem Potentialkasten der Länge L=3,3 Å (keine Rechnung). Wenn dies ein Längsschnitt durch ein Ethanmolekül sein soll, wo liegen etwa die C- und die H-Atome? b) Wenn die beiden Wellenfunktionen aus a) die C-C-σ-Bindung symbolisieren sollen, welche entspricht dann eher der geschlossenen, welche der geöffneten Bindung? c) Berechnen Sie die beiden Energien T 1 und T2 für ψ1 und ψ2 und die daraus resultierende Dissoziationsenergie und vergleichen Sie mit dem Literaturwert (350 kJ/mol). Berücksichtigen Sie jeweils zwei Elektronen im oberen und unteren Zustand! 6 d) Welche Energieform wird beim Teilchen im Kasten-Modell mit V=0 ausschließlich berücksichtigt? e) Zeichnen Sie jetzt an den Stellen L/4 und 3L/4 in dem Kastenpotential je eine Ladung mit Z=1, die jeweils eine CH3+-Gruppen darstellen soll. Sind die Elektronen laut obiger Skizze in der undissoziierten oder dissoziierten σ- Bindung näher an den „CH3+“? f) Wie lautet jetzt mit diesen beiden „CH3+-Gruppen“ der komplette Operator der potentiellen (Coulomb-)Energie (eindimensional, nur in x-Richtung), der auf die beiden σ-Elektronen wirkt? g) L Wie heißen allgemein Ausdrücke der Form Vi i Vˆ i dx * 0 L in der Quantenmechanik und wie i* i dx 0 heißen Wellenfunktionen, für die gilt L ? i* i dx 1 0 h) Berechnen Sie für die beiden Wellenfunktionen 1 und 2 jeweils den Ausdruck Vi 2 Z e2 Na 4 0 L L * i i* i i dx dx x 3L / 4 0 0 x L / 4 Woher kommt der Faktor 2 in der Formel? Anleitung zur Rechnung: Berechnen Sie nur einmal den Ausdruck vor der eckigen Klammer genau (etwa -3000 kJ*Å/mol) und verwenden Sie die unter geeigneten Voraussetzungen berechneten bestimmten Integrale L 0 L 0 i) 1* 1 x L/4 2* 2 x L/4 L dx 0 L dx 0 1* 1 x 3L / 4 2* 2 x 3L / 4 o dx 1,734 A 1 o 1 dx 2,019 A Berechnen Sie jetzt die korrigierte Dissoziationsenergie als E diss T2 V2 (T1 V1 ) und vergleichen Sie wieder mit dem Literaturwert. Was hat die Coulombenergie bewirkt? 7 3-dimensionaler Kasten Schätzen Sie die Energien der beiden untersten Elektronenzustände des Benzols und die 11 Übergangsenergie dazwischen mit Hilfe der Formel für ein "Elektron im Kasten" grob ab. Die Seitenlänge des kubischen Kastens sei L= 0,5 nm. a) Warum ist nz immer gleich 2? b) Berechnen Sie die Übergangsenergie in diesem Modell in eV. Setzen Sie für Zahl der Halbwellen in x,y,z-Richtung an: nx ny nz Energie HOMO 2 1 2 LUMO 2 2 2 Übergangsenergie ---- Energie in eV --- 12 Das einfachste Modell für die Elektronenzustände eines Moleküls ist das Teilchen im Kasten. a) Das Ozon-Molekül ist gewinkelt mit einem O-O-O - Winkel von 117° und einer Bindungslänge von 1,28 Å. Der (vanderWaals)-Radius der kugelförmigen O-Atome sei 1,5 Å. Zeichnen Sie das Molekül auf mm-Papier und ermitteln Sie die drei Seitenlängen L x, Ly, Lz eines rechtwinkligen Kastens, in den es genau hineinpasst (x längste Seite, z senkrecht zur Molekülebene). b) Kann es in diesem Modell für das Ozon entartete Niveaus geben wie z.B. für Methan? Begründung! c) Das Teilchen-im-Kasten Modell liefert folgende untere 14 Orbitalenergien: nx,ny,nz 1,1,1 2,1,1, 1,2,1 3,1,1 1,1,2 2,2,1 2,1,2 3,2,1 E / eV 8,37 ? 16,75 19,59 20,90 20,96 25,11 27,97 nx,ny,nz 1,2,2 1,3,1 3,1,2 2,2,2 2,3,1 4,2,1 3,2,2 3,3,1 E / eV ? 30,71 32,12 33,48 34,91 37,78 40,50 41,93 Berechnen Sie die beiden fehlenden Energien! d) Wie viele Elektronen hat das Ozon-Molekül? Welche Orbitale sind also HOMO und LUMO, und wie groß ist die Übergangsenergie dazwischen also in eV und in cm -1. e) Berechnen Sie die Übergangsenergie in eV des Hartley-Systems (mit Wellenlängen kleiner 300 nm), das für die Schutzwirkung des Ozonmantels gegen UV-Strahlung der Sonne verantwortlich ist. Kann der HOMO-LUMO-Übergang dafür verantwortlich sein? Suchen Sie ggf. ein unbesetztes Orbital mit einer geeigneteren Energie oberhalb des HOMO! f) Skizzieren Sie die Aufenthaltswahrscheinlichkeit der Elektronen aus z-Richtung gesehen für HOMO und LUMO Benutzen Sie dabei, dass die Wellenfunktionen in mehreren Dimensionen das Produkt ny n 2 2 der eindimensionalen Wellenfunktionen ist, d.h. xy sin x x sin y ; Ly Lx Lx L y und betrachten Sie Nullstellen und Minima/Maxima dieser Funktionen. Hat das HOMO Maxima oder Minima der Elektronendichte zwischen den O-Atomen, d.h. ist es eher bindend oder antibindend? g) Das HOMO lässt sich mit einer Energie von etwa 12 eV ionisieren (Ionisationsenergie). Skizzieren Sie das Kastenpotenzial aus a in x-Richtung und zusätzlich ein realistischeres Potenzial, das Ionisation berücksichtigen kann! h) Die Normalschwingungen des Ozon-Moleküls sind analog zu denen des Wassers. Skizzieren Sie diese Schwingungen. 8 13 „Teilchen im Kasten“-Modell für die Elektronen im Wasser An den Bindungen im H2O sind acht der zehn Elektronen beteiligt. Die Niveaus lassen sich durch das Modell eines dreidimensionalen Kastens darstellen. Die Länge der OH-Bindung beträgt 0,96 Å, der HO-H-Winkel 105°, die Radien der O- und H-Atome werden mit 1,05 und 0,62 Å angenähert. nx ny nz E / eV Orbital 1 1 1 20,8 2a1 2 1 1 ? 1b2 1 2 1 ? 3a1 1 1 2 46,4 1b1 3 1 1 60,4 4a1 2 2 1 57,8 2b2 4 1 1 95,0 3b2 Rechte Spalten: berechnete Daten für H2O von Martin Chaplin, http://www.btinternet.com/~martin.chaplin/h2oorb.html E ber/ eV -37 -19 -15 -14 6 8 28 a) Berechnen Sie die beiden fehlenden Energiewerte aus den Angaben b) Ordnen Sie HOMO und LUMO zu. Wie groß ist die Übergangsenergie zwischen beiden in eV und die Wellenlänge für den Übergang. Vergleichen Sie diese mit dem Literaturwert von 8 eV. [C. G. Elles, C. A. Rivera, Y. Zhang, P. A. Pieniazek and S. E. Bradforth, Electronic structure of liquid water from polarization-dependent two-photon absorption spectroscopy, J. Chem. Phys. 130 (2009) 084501] c) In welchem Wellenlängenbereich liegt dieser Übergang? Entspricht das Ergebnis von b der allgemeinen Erfahrung? d) Vergleichen Sie Teilchen-im-Kasten-Modell mit der zitierten Rechnung der Orbitale, indem Sie E aus der Tabelle über E ber auftragen. Zeichnen Sie eine Gerade durch die Punkte und bestimmen Sie Steigung und Abschnitt. Wenn das Modell stimmt, muss die Steigung 1 sein, und der Abschnitt ergibt die Fermi-Energie. e) Die x-Achse verläuft parallel zur Verbindungslinie der beiden H-Atome, die z-Achse senkrecht zur Molekülebene. Skizzieren Sie das Molekül mit jedem der Orbitale unter Berücksichtigung der Knotenebenen jeweils aus z- und x-Richtung gesehen. f) Wie lautet die explizit ausgeschrieben Wellenfunktion für den Zustand (1,2,1)? 14 Ein Wassermolekül sei in einem ansonsten leeren kubischen Käfig mit vollkommen starren undurchdringlichen Wänden und einer Seitenlänge von 4,3 Å gefangen (z.B. Kristallwasser in Lactose Monohydrat-Kristallen in grober Näherung). a) Berechnen Sie den Durchmesser eines nahezu kugelförmigen Wassermoleküls aus dem Platzbedarf in der Flüssigkeit. b) Zeichnen Sie das Potenzial auf, das ein solches Wassermolekül sieht, das sich genau parallel zu einer Käfigwand bewegt (Ohne Ergebnis von a d=3,7 Å). c) Berechnen Sie die Energieniveaus für das Potenzial aus b in kJ/mol für n=1, 2. d) Zeichnen Sie die Energieniveaus für alle Kombinationen n x, ny, nz ≤ 2 auf (Ohne Ergebnis von c E0=0,5 kJ/mol. Kennzeichnen Sie entartete Niveaus. e) Berechnen Sie die Energiedifferenzen zwischen allen Niveaus mit verschiedenen Energien, rechnen Sie diese in Wellenzahlen um und vergleichen Sie mit den Literaturwerten von 136-238 cm-1. f) Die Wellenfunktionen für den eindimensionalen Kasten lauten 2 x ψ1n = sin π n falls 0 < x < L; ψ1n = 0 falls x 0 oder x L L L Schreiben Sie die komplette Wellenfunktion für nx=1, ny=2, nz=1 und das L aus b auf. g) Zeichnen Sie in die Skizze von b ein Potenzial für nicht vollständig starre, aber völlig undurchdringliche Kastenwände ein. Welchem in der Vorlesung behandelten Potenzial ähnelt das Ergebnis? 9 15 Spezifische Wärme eines Teilchens im Kasten. a) Berechnen Sie die Energien der Niveaus aus Aufgabe 14 mit nx, ny, nz≤2. Ohne Ergebnis von dort verwenden Sie Energien von 1,5; 3; 4,5; 6 kJ/mol i nx ny nz Ea,i / kJ/mol bi bi bi *Ea,i / J/mol T=80 K bi *Ea,i / J/mol T=100 K 1 2 3 4 5 6 7 8 --- 8 Z(T) b i --- i1 8 b i E a,i --- --- --- --- i1 8 E(T) b i E a,i Z(T) i1 b) Berechnen Sie die Boltzmannfaktoren, die Zustandssumme und die mittlere Energie bei 80 K und 100 K. c) Berechnen Sie die spezifische Wärme cosz pro Mol Wasser bei 90 K aus den beiden Energien und vergleichen Sie das Ergebnis mit dem klassischen Wert cv=3 R/2. d) Warum ist der klassische Wert hier 3 R/2? 10 16 Harmonisches Potential im Vergleich zum Kastenpotential (I): a) Das Wassermolekül sei jetzt in einem harmonischen Potential gefangen, das für alle Raumrichtungen (x,y,z) gleich ist. Die Quantenenergie sei dieselbe wie die Übergangsenergie zwischen dem untersten und ersten angeregten Zustand im Kastenpotential (s. Aufgabe 14d)). Bestimmen Sie die Kraftkonstante, mit der das Molekül an seinen Käfig gebunden ist! b) Zeichnen Sie das resultierende harmonische Potential in die Skizze für das Kastenpotential in Aufgabe 14b ein! x/Å 0 + 0,05 + 0,1 + 0,15 + 0,2 V(x) / =4·V(0,05 Å) =9·V(0,05 Å) =16·V(0,05 Å) kJ/mol c) Die Wellenfunktionen des harmonischen Oszillators lauten in x,y,z Richtung: 1/ 4 1 m 2 2 exp x ; 2 1/ 4 1 m 2 2 exp y ; 2 1/ 4 1 m 2 2 exp z ; 2 m 2 ( x) m 2 ( y ) m 2 ( z ) Bilden Sie daraus die dreidimensionale Wellenfunktion Ψ(x,y,z) ! d) Verwenden Sie den Satz des Pythagoras in drei Dimensionen für den Abstand r vom Zentrum, r 2 x 2 y 2 z 2 , und wandeln Sie Ψ(x,y,z) um in eine Wellenfunktion Ψ(r), die nur von r abhängt. e) Schreiben Sie den Ausdruck für die Aufenthaltswahrscheinlichkeit auf. Wie sieht eine Fläche (r ) const im Raum aus? (Einfache geometrische Figur nennen, keine Zeichnung). f) „Fühlen sich“ das Kastenpotential und das harmonische Potential jeweils eher wie eine Marmorplatte oder wie eine Schaumstoffwand „an“? 11