124 * Embryochemische Untersuchungen mittels der

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124 *
Embryochemische Untersuchungen mittels der
Injektionsmethode.l)
IV. über die Glntathionbildung im Organismus des Hühnerembryos,
Von
Jun-ichiro Sagara.
(Aus dem Physiologisch-chemischen Institut in Nagasaki).
(Der Redaktion zugegangen am 6. Februar 1930.)
Seitdem Hopkins 2 ) im Jahre 1921 das Glutathion entdeckt
und sowohl aus Hefe als auch aus tierischen Geweben dargestellt
hat, ist diese Substanz häufig Gegenstand von Untersuchungen
gewesen.
Was zunächst das bebrütete Ei betrifft, so gelangten M. To mita 3 ) und H. Yaoi 4 ) zu dem Ergebnis, daß sich bei der Entwicklung sowohl von Reptilien- als auch von Vogeleiern eine Zunahme
des Glutathions zeigt, während in unreifen Eiern dieser Körper
zu fehlen scheint. Sie haben den Gehalt des Eies an Glutathion
mit dem jodometrischen Verfahren von H. E. Tunnicliffe 5 ) ermittelt. Ein absolut sichere Deutung lassen die Befunde also
nicht zu, denn es muß immerhin als möglich in Betracht gezogen
werden, daß das Cystein dabei mit titriert wird.
Es schien mir deshalb wichtig, unter Innehaltung physiologischer Verhältnisse möglichst exakt festzustellen, ob die Sulfhydrylgruppe wirklich aus einer Glutaminsäureverbindung herstammt oder ob es sich nur um Cystein handelt. Um einen Beitrag
zu dieser Frage zu liefern, habe ich auf Veranlassung von Herrn
Prof. Tomita seine Injektionsmethode angewandt und den Einfluß
verfolgt, den eine Zugabe von Glutaminsäure und Taurin zum
*)
)
3)
4
)
5
)
9
1. MitteiluDg. Diese Z. 184, 272 (1929).
Biochemie. J. 15, 286 (1921).
J. of Biochem. (Tokio) 10, 352 (1929).
Japan medical World, 19, 194 (1929).
Biochemie. J. 19, 194 (1925).
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Embryocheinische Untersuchungen mittels der Injektionsmethode.
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Weißei auf die Bildung von Glutathion bei der Bebriitung des
Hühereies ausübt.
Möglichst gleichgroßen frischen und befruchteten Hühnereiern
wurde eine gemessene Menge der obengenannten Substanzen eingespritzt. Nach bestimmten Fristen sprengt man die Eischale.
Für die Untersuchung kommen Eier in Betracht, die eine normale
Entwicklung des Embryos zeigen. Eierklar, Dotter, Embryo,
Amnios- und Allantoiswasser wurden sorgsam getrennt. Jede
Portion wurde auf bekannte Weise mit 10°/0iger Trichloressigsäure
extrahiert. Aus dem enteiweißten Filtrat wurde das Glutathion
nach dem Verfahren von Tunnicliffe ermittelt.
Zu den Versuchen verwendete ich immer l Ei und für jede
Versuchsreihe wurden 10 Versuche unternommen. Die einzelnen
Be-
Gewicht des
brütungs- verwendeten
dauer
Eies in g
in Tagen
Frisch
»
11
n
3
11
11
11
5
11
11
11
7
9
11
n
11
14
17
11
11
11
20
43,5
44,0
40,6
45,0
45,3
46,6
47,4
45,5
47,9
42,7
45,8
44,8
44,8
43,0
41,8
44,3
42,6
40,6
42,0
44,0
41,4
38,0
39,1
Menge der injizierten
Substanz in mg
Gefundene Menge des
Glutathionsim ganzen Ei
Glutaminsaures Na
Taurin
mg
°/oo
0
2
0
2
0
2
0
2
0
2
0
2
0
0
2
0
2
0
0
2
0
2
0
0
0
5
2
0
0
5
2
0
0
5
2
0
0
0
5
2
0
0
0
5
2
0
0,00
0,00
0,00
0,00
0,64
0,92
0,97
0,88
1,28
1,55
1,58
1,57
1,68
2,40
2,50
2,54
2,19
7,36
10,62
11,15
10,86
11,78
12,17
0,013
0,019
0,020
0,019
0,026
0,035
0,035
0,037
0,037
0,055
0,059
0,056
0,058
0,181
0,252
0,253
0,261
0,311
0,310
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Jun-ichiro Sagara, Embryo chemische Untersuchungen usw.
Versuchsresultate stimmten immer sehr gut überein. Nach Stägiger
Bebrütung tritt das Glutathion im Dotter und Embryo deutlich
zutage. Bei ITtägiger Bebrütung beträgt der Mittelwert des
Glutathions im Embryo 8,0 mg und im Dotter 1,9 mg. Im Allantoiswasser findet sich eine geringere Menge dieser Verbindung; Amnioswasser wurde dabei nicht getrennt untersucht.
Vorstehende Tabelle zeigt die in den verschiedenen Versuchen
erhaltenen Mittelwerte an Glutathion im ganzen Eiinhalt.
Zusammenfassung.
1. Glutaminsäure und Taurin, sowohl einzeln als auch gleichzeitig injiziert, vermehren den Gehalt des bebrüteten Hühnereies
an Sulfhydrylverbindung erheblich.
2. Unter gleichen Bedingungen erfolgt die Zunahme der
Sulfhydrylsubstanz besonders in den späteren Stadien der Bebrütung in viel stärkerem Maße.
3. Somit handelt es sich bei der Bestimmung von Tunnicliffe sehr wahrscheinlich um die Glutaminsäureverbindung.
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