Die Legionärskrankheit Die Legionärs- oder Veteranenkrankheit (Legionellose) ist noch nicht lange bekannt. Sie wurde erstmals im Jahr 1976 in den USA beschrieben, als es nach einem Treffen von Kriegsveteranen in Philadelphia zu einer Epidemie kam. 180 Veteranen erkrankten an einer schweren Lungenentzündung, 29 starben. In der Schweiz treten pro Jahr zwischen 80 und 120 Krankheitsfälle auf, von denen rund 10% tödlich verlaufen. Krankheitserreger Die Legionärskrankheit wird durch den Keim Legionella pneumophila ausgelöst. Legionellen sind Stäbchenbakterien, die zum Überleben Feuchtigkeit brauchen. Am besten gedeihen sie bei Temperaturen zwischen 25° und 45°, bei einer Temperatur von über 63° werden sie abgetötet. Die natürliche Umwelt der Legionellen sind feuchte Böden und Oberflächenwasser, wo sie meist nur in geringer Anzahl vorkommen. In Feuchtsystemen, die von Menschen geschaffen wurden, finden die Legionellen ideale Lebensbedingungen. Falls solche Feuchtsystem wie z.B. Klimaanlagen, Boiler oder Whirlpools schlecht gewartet werden, können sich die Legionellen schlagartig vermehren und Krankheiten auslösen. Übertragung Die Legionellen werden durch das Einatmen von winzigen Wassertröpfchen, die Legionellen enthalten, verbreitet. Die Legionärskrankheit ist nicht ansteckend, das heisst, dass keine Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt. Wenn bei einer Epidemie viele Menschen gleichzeitig erkranken, geschieht dies, weil sie der gleichen Infektionsquelle ausgesetzt waren (z.B. einer verseuchten Klimaanlage). In der Schweiz bringen rund 25% aller Kranken die Legionellose von einer Auslandreise mit. Symptome Von der Infektion bis zum Auftreten der ersten Symptome (Inkubaktionszeit) dauert es 3-10 Tage. Die Legionärskrankheit äussert sich als Lungen- entzündung (Pneumonie). Typische Symptome sind Unwohlsein, Fieber, Schüttelfrost, Husten, Brustschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen, Durchfall, Atemnot und Verwirrungszustände. Diagnose und Behandlung Bei Verdacht auf eine Legionärskrankheit wird versucht, den Erreger oder Antigene gegen den Erreger im Auswurf, Blut oder Urin nachzuweisen. Die Therapie besteht in der Gabe von Antibiotika, die je nach Zustand des Patienten über die Vene verabreicht oder geschluckt werden müssen. Wer ist besonders gefährdet? Bei Personen, deren Immunsystem geschwächt ist, erhöht sich das Risiko für eine Legionärskrankheit. Zu dieser Gruppe gehören vor allem alte und geschwächte Menschen, Spitalpatienten und chronisch Kranke (z.B. mit HerzKreislauferkrankungen, Diabetes mellitus, Niereninsuffizienz, chronischer Lungenkrankheit, Krebserkrankung oder Alkohol- und Tabakmissbrauch). Vorbeugung Um das Wachstum von Legionellen zu verhindern, müssen Wasseranlagen korrekt gewartet werden. Das heisst, dass man die Anlage regelmässig mit über 70° warmem Wasser spülen muss. Bei Anlagen in Spitäler werden gelegentlich Wasserproben entnommen, die auf Legionellen untersucht werden. Wassersysteme, die mit Legionellen verseucht sind, müssen desinfiziert werden. Eine Dienstleistung der Schweizerischen Gesellschaft für Innere Medizin SGIM (© Eskamedia 16.8.02/ee)