Fachrichtung Mathematik • Institut für Algebra • Prof. Dr. Ulrike Baumann Mathematische Methoden für Informatiker INF-120 Sommersemester 2016 4. Kurz-Lösungen für die Woche 02.05. - 08.05.2016 Unendliche Reihen, stetige Funktionen ∞ P | ak eine beliebige Zahlenreihe, die dem Quotientenkriterium genügt: lim |a|ak+1 < 1. k| k→∞ p Es existiert aufgrund der strengen Ungleichung ein q ∈ (0, 1) mit lim k |ak | < q und damit ein Index Ü19 Es sei k=0 k→∞ |ak+1 | |ak | k0 ∈ N, so dass < q für alle k ≥ k0 . Daraus läßt sich weiter schließen: |ak+1 | < q|ak | < q 2 |ak−1 | < . . . < q k−k0 +1 |ak0 | für alle k ≥ k0 . (genauer Nachweis der resultierenden Ungleichung eigentlich mit vollst. Induktion.) 0 ≤ |ak+1 | < |ak0 | k+1 q q k0 | {z } Also gilt für alle k ≥ k0 . =:c Da die geometrische Reihe und folglich ∞ P q k wegen q ∈ (0, 1) konvergiert, ist auch die Reihe k=0 ∞ P ∞ P cq k konvergent k=0 ak nach dem Vergleichskriterium absolut konvergent. k=0 Ü20 (e) ∞ P √ k (−1) k=1 k . (2k − 1) | {z } =:ak Offenbar ist, da ak > 0 für k ≥ 1, die Reihe alternierend. Weiter gilt: Leibnizkriterium: √ k 2k+1 k→∞ Die Folge (ak ) ist Nullfolge, denn lim ak = lim k→∞ = lim k→∞ √1 k 1 Stetigkeit = 1 k→∞ 2+ k · lim Die Folge (ak ) ist streng monoton fallend, denn √ √ ⇔ ⇔ ⇔ ⇔ k 2k−1 k(2k + 1) k(4k 2 + 4k + 1) 4k 3 + 4k 2 + k 4k 2 + 4k √ > > > > > k+1 2(k+1)−1 √ k + 1(2k − 1) (k + 1)(4k 2 − 4k + 1) 4k 3 − 3k + 1 1 wahre Aussage für k ≥ 1, k ∈ N. Folglich ist die Reihe konvergent. (a) ∞ P k (−1)k . k+1 {z } k=1 | Die Folge lim ck ist keine Nullfolge, also ist die Reihe divergent. k→∞ =ck Ü21 (a) f (x) = 4x(1 − x). Definitionsbereich: D(f ) = R. Wertebereich: Es ist f eine nach unten geöffnete Parabel mit Scheitelpunkt bei x = 12 (Maximalstelle) und f ( 21 ) = 1. Die Funktion ist auf ganz R stetig, also ist W (f ) = (−∞, 1]. Sie ist nicht injektiv, da z.B. f (1) = f (0) = 0. 1 0 · 2+0 = 0. Sie ist auch nicht surjektiv, da W (f ) 6= R gilt. Die Parabel ist auf den Intervallen I1 = (−∞, 21 ] und I2 = [ 12 , ∞) injektiv, dort existiert jeweils die Umkehrfunktion: √ Es gilt: y = 4x − 4x2 ⇒ x2 − x + y4 = 0 ⇒ x1,2 = 12 ± 12 1 − y. Also folgt: √ Auf I1 : f −1 (x) = 21 − 12 √1 − y und D(f −1 ) = (−∞, 1]. Auf I2 : f −1 (x) = 12 + 12 1 − y und D(f −1 ) = (−∞, 1]. √ (b) f (x) = ln( x + 1), x > −1. √ Definitionsbereich: D(f ) = (−1, ∞), da wegen des Logarithmus x + 1 > 0 gelten muss und weiter wegen der Wurzel x + 1 > 0. √ Wertebereich: y = g(x) = x + 1 erreicht alle Werte y > 0, also den gesamten Definitionsbereich des Logarithmus, folglich ist W (f ) = R. Die Funktion ist streng monoton wachsend und stetig (beide Funktionen der Verkettung haben diese Eigenschaften), folglich ist f injektiv und hat eine Umkehrfunktion. √ für alle y ∈ R y = ln( x + 1) ⇔ 2y = ln(x + 1) ⇔ x = f −1 (y) = e2y − 1 (Die Vorüberlegungen sind bei sauberer Umstellung von y = f (x) auf x = f −1 (y) nicht notwendig. Gäbe es die Umkehrfunktion nicht, würden Probleme bei der äquivalenten Umformung auftauchen.) (c) f (x) = ln(|x + 1| − 2). Wegen des Logarithmus muss |x + 1| > 2 gelten, also Definitionsbereich: D(f ) = (−∞, −3) ∪ (1, ∞). Wertebereich: Da das Argument alle Werte in (0, ∞) annimmt, folgt (ln ist stetig) W (f ) = W (ln) = R. Die Funktion ist nicht injektiv, z.B. f (−4) = f (2) = 0 (Symm. bzgl. Geraden x = −1). Sie ist jedoch surjektiv, da W (f ) = R. Da der Logarithmus streng monoton ist, ist f auf den Intervallen I1 = (−∞, −3) und I2 = (1, ∞) injektiv, dort existiert jeweils die Umkehrfunktion: Es gilt: ln(|x + 1| − 2) = y ⇒ |x + 1| = ey + 2. Also folgt: f −1 (x) = −ey − 3 und D(f −1 ) = R. f −1 (x) = ey + 1 und D(f −1 ) = R. Auf I1 : Auf I2 : H23 (a) Es ist lim q Die Reihe Pα n→∞ 4n+1 2n−3 r = 1 4+ n 3 2− n→∞ n lim n n=2 (−1) bn = √ 2, also ist es eine Nullfolge lim bn = √ n→∞ 2− √ 2 = 0. konvergiert nach dem LK, denn • sie ist Nullfolge, s.o. • und streng monoton fallend, denn bn > r 4n + 1 2n − 3 4n + 1 ⇐⇒ 2n − 3 ⇐⇒ (4n + 1)(2n − 1) ⇐⇒ 8n2 − 2n − 1 q √ 4n+1 2 • und alternierend, da lim 2n−3 = ⇐⇒ n→∞ (b) (i) ∞ P n=1 (3k)2 2·3k = 1 2 ∞ P n=1 > > > > bn+1 r 4n + 5 2n − 1 4n + 5 2n − 1 (4n + 5)(2n − 3) 8n2 − 2n − 15 wahre Aussage und (bn ) smf, also bn ≥ √ 2 > 0 für alle n ≥ 2. (3k)2 3k mit Wurzelkriterium: √ k lim k→∞ mit Quotientenkriterium: (3k)2 3 1 k→∞ 2 = lim (3(k+1))2 ·3k k+1 (3k)2 k→∞ 3 lim √ √ k 9( k k)2 = 1 k→∞ 3 = lim 1 3 <1 k+1 2 k = 1 3 < 1. ⇒ die Reihe ist absolut konvergent. ∞ P 1 √ . (−1)k (ii) k− k k=2 | {z } =:ak Leibnizkriterium: Da ak > 0, ist die Reihe alternierend. Weiter gilt: 1√ k→∞ k− k Die Folge (ak ) ist Nullfolge, denn lim ak = lim k→∞ 1 k→∞ k = lim 1 1 k→∞ 1− √k · lim = 0. Die Folge (ak ) ist streng monoton fallend, denn die Folgen (xk ) und (yk ) mit xk = 1 yk = √k−1 sind streng monoton fallend und ak = xk · yk . √1 k und Alternativ: < k−1√k √ 1− k+1 ⇔ k√− k < k + √ ⇔ k+1 < 1+ √ k ⇔ k+1 < √ 1+2 k+k ⇔ 0 < k wahre Aussage. Folglich ist die Reihe konvergent. Sie ist aber nicht absolut konvergent, denn für k > 1, k ∈ N ist k−1√k ≥ k1 , und die harmonische Reihe ist divergent. Damit nach dem Vergleichskriterium auch die vorliegende Reihe. P∞ 1 4k (k + 1)! (iii) , k=1 2 k | k{z } 1√ k+1− k+1 √ =:ck Quotientenkriterium: ck+1 ck = 4k+1 (k+2)! kk (k+1)k+1 4k (k+1)! = 4(k+2) k k k+1 k+1 k+1 1 = e1 , also lim 4 1 + k2 1 − k+1 = k→∞ k→∞ für hinreichend großes k, folglich ist die Reihe divergent. Da lim H24 (a) f (x) = √ 1− 1 k+1 k+1 k+1 1 = 4 1 + k2 1− k+1 . 4 e > 1, folgt ck+1 ck > 1 1 −1 x2 + 2x − 3 Definitionsbereich: Da Nenner 6= 0 gelten muss und die Wurzel nur für nicht-negative Zahlen definiert ist, ist die Forderung: x2 + 2x − 3 > 0. √ Es ist x2 + 2x − 3 = 0 für x1,2 = −1 ± 1 + 3, also x1 = −3 und x2 = 1. Folglich ist D(f ) = {x ∈ R : x < −3 ∨ x > 1} = (−∞, −3) ∪ (1, ∞). Bild: Die Funktion g(x) = x2 + 2x − 3 ist stetig auf D(f ), sie nimmt dort alle Werte in (0, ∞) an. Die Wurzelfunktion Wert 0 und ist nach oben unpist stetig, hat als minimalen 1 beschränkt, also nimmt h(x) = g(x) und damit auch h(x) ebenfalls alle Werte in (0, ∞) an. 1 − 1 das Bild W (f ) = (−1, ∞). Folglich ist für f (x) = h(x) (b) g(x) = ln(|x + 1| − |x|) Definitionsbereich: Da ln nur für positive Zahlen definiert ist, muss |x + 1| > |x| gelten. Fall 1: Für x ≥ 0 ist das offensichtlich erfüllt (x + 1 > x). Fall 2: −1 ≤ x < 0 ⇒ x + 1 > −x ⇔ x > − 21 ⇒ Lösungsmenge − 12 < x < 0. Fall 3: x < −1 ⇒ −(x + 1) > −x ⇔ −1 > 0 Widerspruch. Lösungsmenge ist leer. ⇒ D(g) = (− 21 , ∞). Bild: Da Die Fallunterscheidung liefert ( ln(2x + 1) g(x) = 0 lim 1 x→− 2 +0 für − 21 < x < 0, . für x ≥ 0 g(x) = −∞, der Logarithmus monoton wächst und die Funktion g(x) stetig ist ( lim g(x) = ln(2 · 0 + 1) = 0), folgt W (g) = (−∞, 0]. x→0−0