Wintersemester 2016/17 Blatt 6 22.11.16 Mathematisches Institut der Universität München Prof. Dr. Detlef Dürr Übungen zur Stochastik Für die empirische Verteilung von Kopf und Zahl in einer durch Rademacherfunktionen rk modellierten Münzwurfreihe ist n n 1X 1X (n) ρemp ({1}, x) := 1{1} (rk (x)) = rk (x) , n n k=1 mit der Abkürzung rn (x) := rn (x) − 1 2 k=1 also n ρ(n) emp ({1}, x) − 1 1X rk (x) . = 2 n k=1 In der Vorlesung wurde gezeigt, dass ( ∀ > 0 : λ n )! 1 X 1 x: rk (x) > < 2 n 4 n n groß ≈ 0 k=1 gilt. Gemäß dem Wörterbuch besagt dies: Typischerweise zeigt eine Münzwurffolge der Länge n eine relative Häufigkeit von 21 Kopf. Eine derartige Aussage heißt schwaches“ Gesetz der großen Zahlen. ” Im Gegensatz dazu ist n 1X λ({x : | lim rk (x)| = 0}) = 1. n→∞ n k=1 eine Version des starken“ Gesetzes der großen Zahlen. ” 6.1 Man nennt eine Folge von Vergröberungen (fn )n∈N auf [0, 1] stark konvergent gegen null, wenn λ({x : lim fn (x) = 0}) = 1 n ist, und schwach konvergent, wenn ∀ > 0 : lim λ(x : |fn (x)| < ) = 1 n gilt. Starke Konvergenz impliziert schwache und ein Schritt im Beweis ist folgende Gleichheit, die Sie zeigen sollen: ∞ \ ∞ [ l=1 n=l {x : | n n k=1 k=1 1X 1X rk (x)| < } = {x : lim | rk (x)| < } n→∞ n n Geben Sie zunächst in Worten an, welche Elemente die Menge auf der linken Seite des =“ hat! ” 6.2 Die umgekehrte Richtung gilt nicht. Zeigen Sie dies anhand der auf [0, 1] definierten Vergröberungen Xn : [0, 1] → {0, 1} mit Xn := 1[i/2m ,(i+1)/2m ] , n = 2m + i, m ∈ N0 , i ∈ {0, 1, . . . , 2m } ! 6.3 Arbeiten Sie folgenden Teilschritt des Beweises des starken Gesetzes der großen Zahlen aus: Z 1X l n 1X ∃C < ∞ ∀l ∈ N : | rk (x)|4 dx < C n 0 n=1 k=1