Freie Universität Berlin SS 2006 Fachbereich Mathematik und Informatik Prof. Dr. Konrad Polthier, Anja Krech Lösungen der Probeklausur zur Vorlesung Analysis I“ ” Aufgabe 1 Induktionsanfang: n = 1 1 = (−1)2 12 = (−1)2 1·2 =1 2 Induktionsschritt: n → n + 1 n+1 X (−1)k+1 k 2 = n X (−1)k+1 k 2 + (−1)n+2 (n + 1)2 k=1 k=1 Ind.vor. = = = = = n(n + 1) + (−1)n+2 (n + 1)2 2 n(n + 1) n+2 2 (−1) (n + 1) − 2 n (−1)n+2 (n + 1) (n + 1) − 2 2n + 2 − n (−1)n+2 (n + 1) 2 (n + 1)(n + 2) (−1)n+2 2 (−1)n+1 Aufgabe 2 Eine Folge reeller Zahlen heißt Cauchy-Folge, falls für alle > 0 ein N ∈ N existiert, so dass |an − am | < für alle n, m ≥ N . Aufgabe 3 (a) (5 − n)2 lim = n→∞ 4n3 − 2 25 − 10n + n2 lim n→∞ 4n3 − 2 3 25 n ( n3 − n102 + n1 ) 0−0+0 = lim = = 0. 2 n→∞ 4−0 n3 (4 − n3 ) 2n n→∞ n! (b) Behauptung: lim Sei an := 2n . n! =0 ∞ P Ist die Reihe an konvergent, so folgt lim an = 0. Wir n→∞ n=0 überprüfen die Konvergenz der Reihe mit dem Quotientenkriterium: 2n+1 (n+1)! 2n n! an+1 an = = 2 2 ≤ < 1 für alle n ≥ 2. n+1 3 Somit konvergiert die Reihe und die Behauptung folgt. Aufgabe 4 Sei ∞ P bn eine konvergente Reihe mit bn ≥ 0 für alle n ∈ N und (an )n∈N eine n=0 Folge mit |an | ≤ bn für alle n ∈ N. Dann konvergiert die Reihe ∞ P an absolut. n=0 Aufgabe 5 (a) Die Reihe ∞ P n=0 n4 3n konvergiert nach dem Quotientenkriterium: (n+1)4 3n+1 n4 3n (b) Die Reihe ∞ P (n + 1)4 1 = = 4 3n 3 (−1)n Pn1 1 k=1 k n=1 Sei an := Pn1 1 k=1 k und bn := 1 an 1 1+ n 4 n→∞ −→ 1 <1 3 konvergiert nach dem Leibnizkriterium: = n P k=1 1 . k Es ist also (bn )n∈N die harmonische Reihe, von der wir wissen, dass sie divergiert, d. h. lim bn = ∞. Daraus folgt lim an = 0. n→∞ n→∞ Außerdem ist (bn )n∈N monoton wachsend: bn = n X 1 k=1 k ≤ n+1 X 1 k=1 k = bn+1 für alle n ∈ N. Daraus folgt, das (an )n∈N monoton fallend ist. Nach dem Leibnizkriterium ist also ∞ P n=1 (−1)n an konvergent. Aufgabe 6 Die Funktion f : R −→ R heißt stetig im Punkt x0 ∈ R, falls zu jedem > 0 ein δ > 0 existiert, so dass |f (x) − f (x0 )| < für alle x ∈ R mit |x − x0 | < δ gilt. Aufgabe 7 Falls F (a) = a oder F (b) = b, sind wir fertig. Nehmen wir also an, dass F (a) 6= a und F (b) 6= b. Wir definieren uns eine Hilfsfunktion H : [a, b] −→ R durch H(x) := F (x) − x. H ist in [a, b] stetig, weil F und die Identität x 7→ x es sind. Da nach Voraussetzung F ([a, b]) ⊂ [a, b], gilt F (a) > a und F (b) < b (wir betrachten ja hier den Fall F (a) 6= a und F (b) 6= b). Damit folgt für H: H(a) = F (a) − a > 0 H(b) = F (b) − b < 0 Nach dem Zwischenwertsatz existiert nun ein x0 ∈]a, b[ mit H(x0 ) = 0. Dass bedeutet aber gerade, dass F (x0 ) = x0 .