UNIVERSITÄT KOBLENZ-LANDAU, CAMPUS LANDAU INSTITUT FÜR MATHEMATIK Prof. Dr. Gunter Dufner Dr. Dominik Faas Analysis Sommersemester 2016 Blatt 4 Abgabetermin: 09.05.2016 Aufgabe 13 (2+2+1+1=6 Punkte) Gegeben sei eine konvergente Folge (xn )n∈N mit lim xn = x ∈ R und eine Zahl c ∈ R. x→∞ (a) Zeigen Sie: x > c ⇒ (∃n0 ∈ N ∀n ≥ n0 ∶ xn > c) Hinweis: Wenden Sie die oben vorausgesetzte Konvergenz auf ein geeignetes ε > 0 (in Abhängigkeit von x und c) an. (b) Zeigen Sie: (∃n0 ∈ N ∀n ≥ n0 ∶ xn ≥ c) ⇒ x ≥ c Hinweis: Beweis über Kontraposition bzw. Widerspruchsbeweis. (c) Widerlegen Sie die Umkehrungen der Aussagen in (a) und (b) jeweils durch ein Gegenbeispiel. (d) Formulieren Sie analoge Aussagen der Form ● x < c ⇒ ... ● ... ⇒ x ≤ c (Sie brauchen diese dann nicht auch noch zu beweisen, da die Beweise völlig analog zu denen in (a) und (b) verlaufen.) Aufgabe 14 (3+1+2=6 Punkte) (a) Sei (an )n∈N eine Folge in R mit an ≥ 0 für alle n ∈ N und lim an = a ∈ [0, ∞). Zeigen √ n→∞ √ Sie mit der ε-n0 -Definition, dass dann auch lim an = a gilt. √ n→∞ √ Hinweis: Im Fall a > 0 kann man ∣ an − a∣ geschickt erweitern (denken Sie dabei an die dritte binomische Formel), vereinfachen und dann nach oben abschätzen. Der Fall a = 0 ist einfacher. (b) Bestimmen Sie mit Hilfe der Rechenregeln für Grenzwerte und Teil (a) den Grenzwert der Folge (an )n∈N mit: ¿ Á 4n + √n + 1 À √ an = Á (n ∈ N) n + 3n + 5 √ √ (c) Sei c > 0 fest. Zeigen Sie, dass die Folge ( n + c − n)n∈N gegen 0 konvergiert. Hinweis: Man kann zunächst geschickt erweitern, dann vereinfachen und schließlich das Sandwich-Kriterium und Teil (a) anwenden. Verwenden Sie für Aufgabe 16 und 17 den folgenden (in der Vorlesung gezeigten) Satz: Satz: Für eine Folge (xn )n∈N reeller Zahlen gilt: 1.) 2.) (xn )n∈N monoton wachsend und nach oben beschränkt ⇒ (xn )n∈N monoton fallend und nach unten beschränkt ⇒ Aufgabe 15 (xn )n∈N konvergent (xn )n∈N konvergent (1+1+2=4 Punkte) Wir betrachten die Folge (xn )n∈N die definiert wird durch: x0 ∶= 2 und xn+1 ∶= xn 2 + 2 für n ∈ N 2 ⋅ xn Anmerkung: Die Folge ist rekursiv definiert. Es gilt beispielsweise: x0 = 2 22 + 2 3 x1 = = 2⋅2 2 ⇒ 2 ⇒ x1 = ( 32 ) + 2 2⋅ 3 2 17 = 12 2 ⇒ x1 = ( 17 ) +2 12 2⋅ 17 12 = 577 408 usw. √ (a) Zeigen Sie: Für alle n ∈ N gilt xn ≥ 2. Hinweis: Sie können (im Fall n ≥ 1) die Behauptung mittels Äquivalenzumfomrungen in eine offensichtlich wahre Aussage umformen. (Nutzen Sie dazu die rekursive Definition der Folge und eine binomische Formel.) (b) Zeigen Sie: Die Folge (xn )n∈N ist monoton fallend. Hinweis: Auch hier sind Äquivalenzumformungen der zu zeigenden Ungleichung hilfreich. Nutzen Sie außerdem Teil (a). (c) Begründen Sie, dass die Folge (xn )n∈N konvergiert und bestimmen Sie ihren Grenzwert. Hinweis: Gilt lim xn = x, so folgt auch lim xn+1 = x (wieso?). Darauf aufbauend können Sie n→∞ n→∞ (mit der rekursiven Definition der Folge und den Rechenregeln für Grenzwerte) eine Gleichung für x herleiten. Aufgabe 16 (4 Punkte) Man nennt eine Folge (In )n∈N von abgeschlossenen Intervallen ∅ =/ In = [an , bn ] (mit an ≤ bn ) eine Intervallschachtelung (IVS), falls die folgenden Bedingungen gelten: (i) Für alle n ∈ N ist In+1 ⊆ In . (ii) Es gilt lim (bn − an ) = 0. n→∞ Beweisen Sie das Intervallschachtelungsprinzip: Zu jeder IVS (In )n∈N existiert genau ein x ∈ R mit x ∈ In für alle n ∈ N. Hinweis: Zeigen Sie zunächst Beschränktheit und Monotonie der Folgen (an )n∈N und (bn )n∈N . Beweisen Sie dann, dass beide Folgen gegen denselben Grenzwert konvergieren Diese Übungsblätter finden Sie unter: https://www.uni-koblenz-landau.de/de/landau/fb7/mathematik/team/gunter-dufner/material/ana-sose16