FAQs und About Phyto - bei Mepha Pharma AG

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Häufig gestellte Fragen
Was sind pflanzliche Arzneimittel?
Pflanzliche Arzneimittel (auch Phytopharmaka genannt) sind Medikamente, deren Wirkstoffe
ausschliesslich pflanzliche Zubereitungen enthalten, also aus Pflanzen oder Pflanzenteilen
gewonnen wurden. Präparate, die nicht nur pflanzliche, sondern auch synthetische Wirkstoffe enthalten, werden nicht zu den pflanzlichen Arzneimitteln gerechnet, ebenso wenig Präparate, die nur einen einzelnen, aus einer Pflanze extrahierten Inhaltstoffe enthalten (z.B. Digoxin aus Fingerhut).
Die einfachsten pflanzlichen Arzneimittel sind Kräutertees, bei denen die wirksamen Inhaltsstoffe durch heisses Wasser freigesetzt oder extrahiert werden. Darüber hinaus werden
Pflanzenextrakte auch häufig in festen (Tabletten oder Kapseln), flüssigen (Tropfen, Säfte)
oder halbfesten Arzneizubereitungen (Salben, Cremes) eingearbeitet, die je nach Arzneiform
zur innerlichen oder äusserlichen Anwendung bestimmt sind.
Was ist in pflanzlichen Arzneimitteln enthalten?
Pflanzliche Arzneimittel enthalten entweder Pulver aus gemahlenen Arzneipflanzen beziehungsweise Teilen dieser Pflanzen (Blätter, Blüten, Wurzel usw.) oder einen oder mehrere
Arzneipflanzenextrakte in getrockneter oder flüssiger Form.
Wirken pflanzliche Arzneimittel so gut wie „richtige“ (synthetische) Arzneimittel?
Pflanzliche Arzneimittel sind richtige Arzneimittel! Es gibt zwar Meinungen, die pflanzlichen
Arzneimitteln jede Wirksamkeit absprechen. So können z.B. pflanzliche Präparate in den
USA und Grossbritannien nicht als Arzneimittel, sondern nur als Nahrungsergänzungsmittel
registriert werden. Allerdings wird dabei offensichtlich vergessen, dass synthetische („chemische“) Arzneistoffe erst seit etwa 150 Jahren verfügbar sind und die Behandlung von Krankheiten vorher fast ausschliesslich durch pflanzliche Zubereitungen erfolgte. Dabei sammelte
sich ein immenser Erfahrungsschatz an. Im Rahmen der modernen Phytotherapie, die den
Nutzen pflanzlicher Heilmittel zur Behandlung und Heilung von Krankheiten umfasst, wird
dieses Erfahrungswissen kontinuierlich durch wissenschaftliche Forschung und Studien belegt. Die Anwendung pflanzlicher Arzneimittel wird so in die moderne Medizin integriert. Es
gibt heute eine ganze Reihe pflanzlicher Arzneimittel, deren Wirksamkeit bei verschiedenen
Indikationen wissenschaftlich nachgewiesen wurde. Bei gewissen Indikationen wirken pflanzliche Arzneimittel ebenso gut wie synthetische Arzneimittel.
Wie werden pflanzliche Arzneimittel hergestellt?
Für die Herstellung eines pflanzlichen Arzneimittels wird die Arzneipflanze entweder getrocknet und gemahlen und das Pulver dann in Kapseln abgefüllt oder zu Tabletten verarbeitet, oder es wird ein Extrakt aus den pflanzlichen Bestandteilen hergestellt. Dafür werden die
pflanzlichen Inhaltsstoffe mit geeigneten (Extraktions-)Lösungsmitteln (z.B. Alkohol) aus den
Pflanzenteilen gewonnen. Je nach Art und Eigenschaften der Inhaltsstoffe sind unterschiedliche Lösungsmittel erforderlich: Wasserlösliche Inhaltsstoffe werden z.B. mit Wasser extrahiert, wasserunlösliche Inhaltsstoffe gewinnt man dagegen häufig mit Alkohol oder ähnlichen
Lösungsmitteln oder einer Mischung verschiedener Lösungsmittel. Der so gewonnene Extrakt wird entweder zu Tinkturen, Tropfen oder Sirup weiter verarbeitet; nach Entfernen des
Lösungsmittels kann auch ein Trockenextrakt gewonnen werden, der sich in Tabletten, Kapseln, Salben oder Zäpfchen einsetzen lässt.
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Ist es egal, welches Lösungsmittel zur Extraktion verwendet wird?
Welches Lösungsmittel zur Extraktion verwendet wird, ist von der jeweiligen Löslichkeit der
wirksamen pflanzlichen Inhaltsstoffe abhängig. Manche Wirkstoffe lassen sich z.B. problemlos mit Wasser extrahieren, andere nur mit alkoholhaltigen Lösungsmitteln, wobei Alkohol in
unterschiedlichen Konzentrationen eingesetzt werden kann. Je nach Wahl des Lösungsmittels lassen sich unterschiedliche Inhaltsstoffe aus der Pflanze gewinnen, was zu Extrakten
unterschiedlicher Zusammensetzung und gegebenenfalls anderem Wirkungsspektrum führen kann.
Was bedeutet DEV 4-8:1?
DEV heisst Droge-Extrakt-Verhältnis. Mit dem alten Begriff „Droge“ werden pharmazeutisch
eingesetzte Pflanzen bzw. Pflanzenteile bezeichnet, aus denen arzneilich wirksame Inhaltsstoffe gewonnen werden. Das DEV gibt an, aus wie vielen Teilen getrockneter Arzneipflanze
ein Teil Extrakt hergestellt wird. DEV 4-8:1 heisst also, dass aus 4 bis 8 Gramm getrockneter
Arzneipflanze 1 Gramm Extrakt gewonnen wird.
Gibt es bei pflanzlichen Arzneimitteln auch Studien, die die Wirksamkeit belegen?
Es gibt zahlreiche pflanzliche Arzneimittel, deren Wirksamkeit in modernen plazebokontrollierten klinischen Studien nachgewiesen wurde. Dazu gehören Präparate aus Johanniskraut
(depressive Verstimmung, leichte und mittlere Depressionen), Ginkgo biloba (Konzentrationsmangel, Merkfähigkeit, leichte kognitive Störungen), Sägepalme (ProstataVergrösserung), Weissdorn (leichte Herzbeschwerden) und Sonnenhut (virale Erkältungskrankheiten) - um nur einige wichtige Beispiele zu nennen.
Ist die Wirkung grösser, wenn mehr Wirkstoff deklariert ist?
Nein, das kann man so nicht sagen. Während bei synthetischen Wirkstoffen so genannte
Dosis-Wirkungs-Kurven Auskunft über die dosisabhängige Wirkung des Arzneistoffs geben,
sind Dosis-Wirkungs-Beziehungen für pflanzliche Zubereitungen in der Regel nicht möglich,
da es sich bei pflanzlichen Arzneimitteln um ein Gemisch mehrerer wirksamkeitsbestimmender Inhaltsstoffe handelt. Das heisst, es können jeweils mehrere Inhaltsstoffe oder Stoffgruppen an der spezifischen Wirkung eines pflanzlichen Extrakts beteiligt sein. Dies ist ein Charakteristikum pflanzlicher Arzneimittel. Deshalb kann es von einer Arzneipflanze – je nach
Herstellungsverfahren - verschiedene Extrakte mit unterschiedlicher Zusammensetzung geben, die sich nicht unmittelbar miteinander vergleichen lassen. Vergleichen lassen sich nur
standardisierte Extrakte, deren Charakteristika (Art und Menge der wirksamen pflanzlichen
Inhaltsstoffe sowie Art und Herstellung des Extraktes) identisch sind. Dies hat natürlich auch
Auswirkungen auf die Beurteilung klinischer Studien: Klinische Studien, die mit einem vergleichbaren, entsprechend standardisierten Extrakt gemacht wurden, erlauben ausschliesslich Aussagen über die Wirksamkeit dieses einen Extraktes. Auf keinen Fall dürfen Wirksamkeitsstudien miteinander verglichen werden, die zwar mit Extrakten der gleichen Pflanze
durchgeführt wurden, aber aus unterschiedlichen Herstellungsverfahren stammen.
Ist es egal, ob man von einer Pflanze die Blüten, die Wurzeln oder die Blätter etc. verwendet?
Nein. Es kommt drauf an, in welchem Teil der Arzneipflanze die grösste Konzentration an
wirksamen Inhaltsstoffen vorhanden ist. Bei Ginkgo biloba sind das zum Beispiel die Blätter,
beim Weissdorn Blätter und Blüten und beim Baldrian die Wurzeln. Beim Johanniskraut sind
die arzneilich wichtigen Inhaltsstoffe dagegen gleichmässig verteilt, darum kann man das
ganze Kraut verwenden.
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Was ist eine Tinktur? Was ist Spagyrik? Was sind Bachblüten? Was ist Homöpathie?
 Eine Tinktur ist ein alkoholischer Auszug aus einer Arzneipflanze mit einem definierten
Gehalt an Inhaltsstoffen.
 Spagyrik ist ein uraltes Verfahren zur Herstellung von Pflanzenauszügen, das auf die
VierElemente-Lehre (Erde, Wasser, Feuer, Luft) zurückgeht. Im Gegensatz zur modernen
Phytotherapie konnte für Spagyrika mit den heute anerkannten naturwissenschaftlichen
Methoden bisher kein Wirkungsnachweis erbracht werden.
 Bachblüten sind Pflanzenauszüge, die der englischen Arzt Edward Bach in den Dreissigerjahren des 20. Jahrhunderts entwickelt hat. Diese Pflanzenauszüge sollen „seelische
Gleichgewichtsstörungen“ behandeln, die gemäss Bach die Ursachen von Krankheiten
sind. Eine medizinische Wirksamkeit von Bachblüten lässt sich mit den heute anerkannten
Methoden der Naturwissenschaft nicht nachweisen.
 Homöopathie ist ein alternativmedizinisches Heilverfahren, das auf dem von Samuel
Hahnemann entwickelten „Ähnlichkeitsprinzip“ beruht. Demnach soll „Ähnliches durch ähnliches“ geheilt werden. Soll also ein homöopathisches Arzneimittel wirken, muss es beim
Gesunden ähnliche Symptome hervorrufen, wie jene, an denen der Kranke leidet. Die Herstellung dieser Arzneimittel (die vor allem pflanzliche, mineralische oder tierische Substanzen enthalten) erfolgt nach der von Hahnemann genau festgelegten Methode der „Potenzierung“. Dabei werden die Wirkstoffe in vielen Schritten wiederholt verdünnt und durch
Verreiben oder rhythmisches Schütteln vermischt. Wissenschaftlich ist das Heilprinzip der
Homöopathie bis heute umstritten. Ein Wirkungsnachweis ist in gängigen kontrollierten klinischen Studien bisher nicht zweifelsfrei gelungen.
Sind Tropfen besser als Tabletten?
Auch für pflanzliche Arzneimittel gilt, dass ausschliesslich die in einer Arzneizubereitung vorhandene Wirkstoffkonzentration (Dosis) und nicht die Arzneiform für die Wirksamkeit verantwortlich ist. Allerdings kann der Wirkungseintritt nach Einnahme von Tropfen rascher erfolgen, da die Arzneistoffe bereits über die Mundschleimhaut aufgenommen werden und so
schneller in den Organismus gelangen können. Tabletten müssen dagegen erst im Magen
aufgelöst werden, bevor die Wirkstoffe in die Blutbahn gelangen können.
Sind pflanzliche Arzneimittel aus der gleichen Pflanze miteinander vergleichbar?
Die Art der Zubereitung eines pflanzlichen Extrakts, der die Gesamtheit der pflanzlichen
Wirksubstanzen enthalten soll, ist für die Vergleichbarkeit von entscheidender Bedeutung.
Pflanzliche Arzneimittel aus der gleichen Pflanze sind also nur dann vergleichbar, wenn sie
genau dasselbe Herstellungsverfahren durchlaufen haben oder wenn sie standardisierte Extrakte enthalten. Standardisierte Extrakte (wie sie heute üblich sind) enthalten u. a. Angaben
über Art und Menge der wirksamen pflanzlichen Inhaltsstoffe sowie über die Art und Herstellung (Lösungsmittel) des Extraktes. Diese Angaben müssen ebenso deklariert sein, wie Indikation und Tagesdosis. Moderne pflanzliche Fertigarzneimittel erfüllen in der Regel diese
Deklarationspflicht, so dass sich die Vergleichbarkeit pflanzlicher Zubereitungen – beispielsweise von unterschiedlichen Herstellern - überprüfen lässt.
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Für welche Indikationen gibt es pflanzliche Arzneimittel?
Es gibt zahlreiche Indikationen, bei denen pflanzliche Arzneimittel als alleinige Therapeutika
oder sinnvolle Ergänzung eingesetzt werden können. Häufige Indikationen sind u.a.
 virale Erkältungskrankheiten und Husten
 Magen-Darm-Beschwerden
 Lebererkrankungen
 Depressive Verstimmungen
 venöse Beschwerden
 Konzentrationsmangel, Gedächtnisschwäche
 leichte Herzbeschwerden
 prämenstruelles Syndrom
 leichte bis mittelschwere klimakterische Beschwerden
 irritative Prostatabeschwerden
 leichte Schlafstörungen
 nervöse Unruhezustände
 Hautprobleme (Wunden, Ekzeme)
Haben pflanzliche Arzneimittel auch Nebenwirkungen?
Nebenwirkungen sind – ebenso wie Wechselwirkungen – ein Charakteristikum für Wirksamkeit. Jedes wirksame Arzneimittel hat bzw. kann Nebenwirkungen haben; das gilt auch für
pflanzliche Arzneimittel. Beschwerden zeigen sich vor allem bei unsachgemässer Einnahme
oder ungewollter Überdosierung. Selten kann es auch zu allergischen Reaktionen auf den
Wirkstoff oder einen der Inhaltsstoffe eines Arzneimittels kommen. Bei bestimmungsgemässem Gebrauch besteht jedoch in der Regel ein geringes Risiko – eine fachkompetente Beratung (Arzt, Apotheker) ist deshalb immer ratsam.
Haben pflanzliche Arzneimittel Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln?
Für pflanzliche Arzneimittel haben Wechselwirkungen lange nur eine sehr untergeordnete
Rolle gespielt. Inzwischen wurden jedoch verschiedene Interaktionen von Johanniskrautpräparaten bekannt (z.B. mit Cyclosporin, Anti-HIV-Virostatika oder oralen Kontrazeptiva), die
im Organismus vor allem zu einem rascheren Abbau mit entsprechend verringerter Wirkung
dieser Arzneimittel einhergehen. Mögliche Wechselwirkungen werden derzeit aber auch für
andere pflanzliche Wirkstoffe diskutiert – die Ergebnisse entsprechender Untersuchungen
stehen noch aus. Es ist auch aus diesem Grund ratsam, sich bei der geplanten Einnahme
pflanzlicher Arzneimittel von Fachpersonen (dem behandelnden Arzt/Ärztin oder Apotheker/Apothekerin) beraten zu lassen.
Muss ich meinem Arzt sagen, wenn ich pflanzliche Arzneimittel nehme?
Ja. Sie sollten Ihren Arzt/Ihre Ärztin grundsätzlich über alle Arzneimittel informieren, die Sie
einnehmen. Nur so lassen sich mögliche Neben- und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten vermeiden und die Arzneimittelsicherheit verbessern.
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Ich hole mir meine pflanzlichen Arzneimittel im Supermarkt; die sind doch genauso gut?
Als Arzneimittel registrierte pflanzliche Präparate dürfen nur von Spitälern, Arztpraxen, Apotheken und teilweise von Drogerien abgegeben werden. Die Inhaltsstoffe eines pflanzlichen
Arzneimittels müssen in Art und Menge genau deklariert werden und eine strenge Qualitätskontrolle durchlaufen. So muss die Menge der pro Beutel oder Einheit enthaltenen Kamille
bei einem als Phytotherapeutikum registrierten Kamillentee genau deklariert sein. Zudem
muss die verwendete Kamille den Anforderungen des Schweizer Arzneimittelbuches hinsichtlich Reinheit und des Gehalts an Inhaltsstoffen entsprechen. Beim Kamillentee aus dem
Supermarkt ist beides nicht der Fall. Die dort verkauften pflanzlichen Produkte gelten als
Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel, für die keine Heilanpreisungen und Dosierungsempfehlungen gemacht werden dürfen. Ausserdem steht in Lebensmittelgeschäften
kein Fachpersonal für eine umfassende Beratung zur Verfügung.
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