Entwicklung Das Substantiv Entwicklung stammt vom Verb entwickeln ab, das wiederum eine Bildung zu wickeln ist. Noch im 17. Jahrhundert wurde entwickeln als aktives und transitives Verb im Sinne von aufwickeln oder auseinanderwickeln gebraucht, beispielsweise wurden Schriftrollen entwickelt; im gleichen Jahrhundert erfolgte die Bildung des Substantivs. Im 18. Jahrhundert wurde der Begriff aus der Alltagssprache in die Wissenschaftssprache übernommen. Um 1800 erhielt entwickeln die übertragene Bedeutung (sich) entfalten, (sich) stufenweise herausbilden und wurde zunehmend als intransitives Verb verwendet. Aus A entwickelt B wird jetzt häufiger etwas entwickelt sich, d. h. aus einer Handlung wird eine Veränderung, deren Verursacher und Gegenstand ungenannt bleiben können. (Quelle: Wikipedia) Entwicklung II Wenn sich etwas entwickelt, so könnte man sagen, es verändert sich und seine Eigenschaften im Laufe der Zeit. Entwicklung kann auf ein Ziel hin ausgerichtet sein oder zufällig passieren. Genesis = Ursprung 1. Die Entwicklung des Lebens auf der Erde war, nach der Evolutionstheorie, ein eher zufälliger Prozess. --> Phylogenese (phylon = Stamm) Was besagt die Evolutionstheorie? 2. Die Entwicklung eines Lebewesens von der ersten Zell an, ist gesteuert. --> Ontogenese (on = Wesen) Wenn die Entwicklung gesteuert ist, braucht es einen Steuerungsplan? Wo ist er? Was steuert er? Basiskonzepte der Biologie 1. Merkmale des Lebens (ausgehend von vom Einfachen/ eine Zelle) 2. Die Ebenen des Lebendigen (von der Zelle zum Organismus; Systeme) 3. Kompartimentierung (Entstehung vom komplexen Lebewesen bzw. von komplexen Organen) 4. Vielfalt, Angepasstheit und Verwandtschaft (Evolution) 5. Regulation und Steuerung durch Information und wechselseitige Kommunikation (Steuerungsplan der Entwicklung; Kommunikation der Zellen) Übersicht Entwicklungsbiologie SPF 2. Klassen 1. Entwicklung des Lebens auf der Erde (s. Tafel) 2. Entwicklung eines Lebewesens: - Wie läuft ein „Leben“ ab? Welchen Zweck hat das Leben? - Welche Rolle spielt die Fortpflanzung im Leben eins Organismus? - Wie sieht Entwicklung von der ersten Zelle zum geschlechtsreifen Organismus aus? - Wie wird Entwicklung gesteuert? Der Anfang Am Anfang (vor ca. 4,5 Milliarden Jahren) war die Erde wüst und leer!!! Nach Erkalten der Erdkruste bilden sich Flüsse und Ozeane. Es gewittert häufig. Die Atmosphäre enthält keinen Sauerstoff. --> Miller-Experiment (1953) Das erste Leben Die ersten Lebewesen sind vor ca. 3,6 Milliarden Jahren entstanden. Anaerobe Prokaryonten (noch heute als Archaebakterien vorkommend). Dann kam die erste Krise. Die Nahrung in der Ursuppe wurde knapp. Bestimmte Bakterien, die es schafften Energie aus dem Licht der Sonne zu nutzen setzten sich durch. Sie produzierten Sauerstoff (PS-aktive Bakterien). Die Atmosphäre veränderte sich dadurch. Durch den oxidierenden Sauerstoff starben viele Lebewesen ab und eine neue Art des Lebens entstand. Erst die entstandenen aeroben Bakterien (gehören zu den echten Bakterien) waren der Schlüssel zum nächsten Entwicklungsschritt. Zeitliche Entwicklung Vom Einfachen zum Komplexen - Man nimmt heute an, das Leben auf der Erde sei vor ca. 3 600 000 000 (3,6 Milliarden) Jahren entstanden. - Die ersten Lebewesen waren auch die Einfachsten, nämlich prokaryontische Einzeller. - Vor ca. 2 000 000 000 (2 Milliarden) Jahren, findet man Zeugnisse erster eukaryontischer Zellen. - ABER: Übergangsformen findet man nicht! Wie sind die Eukaryonten wohl entstanden? Vom Einfachen zum Komplexen II - Es gibt keine Zeugnisse für Übergangsstufen zwischen Prokaryonten und Eukaryonten. - Aber verschiedene Besonderheiten der Zellorganellen führten zu Theorien, wie Eukaryonten entstanden sein könnten. Vergleiche... - Mitochondrien und Chloroplasten können nur durch Teilung entstehen. Die Zelle baut sie nicht selbst auf. - Sie besitzen zwei Membranen, alle anderen Organellen nur eine. - Die innere Membran von Mitochondrien enthält einen Stoff, der sonst nur in der Membran von Bakterien vorkommt, die äußere ist wie die Zellmembran aufgebaut. - Mitochondrien und Chloroplasten enthalten eigene DNA, die nackt vorliegt und meist ringförmig gebaut ist, wie die der Bakterien (Plasmide). - Mitochondrien und Chromosomen haben eigene Ribosomen, die kleiner sind als normale eurkaryontische Ribosomen. Theorien... 2 6 1 6 2 7 3 4 1 Bakterium <----> Mitochondrium Schau dir die Abbildungen an und vergleiche die Zahlen! Endosymbiontentheorie (1900/1970) - Was bedeutet der Begriff Endosymbiose? - Beschreibe die einzelnen Schritte. - Welche Veränderungen im Stoffwechsel haben sich ergeben (Nahrung, Sauerstoff)? - Auf diese Weise könnten die ersten Protozoen, also einzellige Eukaryonten entstanden sein. Die Entwicklung geht weiter... - Das Aufkommen der Eukaryonten zeigt, dass verschiedene Bereiche der Zelle nun spezielle Aufgaben erledigen. Stichworte: Organellen; Kompartimentierung - Vor ca. 1 500 000 000 (1,5 Milliarden) Jahren, kam es zu einer weiteren Veränderung der Lebewesen, die zu spezialisierten Zellen geführt hat. - Zum ersten Mal traten Organismen auf, die aus mehr als einer Zelle bestanden. Man fasst sie heute als Metazoen = Vielzeller (eigentlich vielzellige Tiere) zusammen. Welche Vorteile bringt die Vielzelligkeit? Aus eins mach viele... Um die vielfältigen Lebensprozesse in kompliziert gebauten Lebewesen hervorzubringen, haben sich Zellen spezialisiert. Spezialisierte Zellen kommen selten allein vor, sondern sie sind zu Zellverbänden zusammen geschlossen, zu Geweben. Bilden Gewebe dreidimensionale Gebilde, so bezeichnet man diese als Organe. Erste und einfache Vielzeller Algen, Schwämme, Polyp Explosion der Vielfalt Wäre das Leben auf der Erde 1 Stunde alt, so hätte man erst nach ca. 50 Minuten die ersten Lebewesen entdecken können, die wir als Tiere oder Pflanzen bezeichnen würde. Wäre das Leben 1 Jahr alt, so wären die ersten einfachen, vielzelligen Tiere und Pflanze am 7. November aufgetaucht. Der Mensch taucht auf der Stundenskala erst in den letzten drei Sekunden auf, auf der Jahrsskala am 31.12. morgens um 7.20 Uhr Zu diesem Zeitpunkt (vor 500600 Millionen Jahren) beginnt das Erdzeitalter Kambrium, aus dem viele Funde versteinerter Lebewesen erhalten sind. Aufgabe Ist die Entwicklung des Lebens bis hierher für dich nachvollziehbar? Diskutiere mit deinen Kollegen über Probleme und Unstimmigkeiten? Dann... ...fülle das Diagramm zur Entwicklung der Entstehung des Lebens aus. Setze die angegebenen Begriffe ein, die du aus den vorangegangenen Folien hast herauslesen können. Helft euch in der Klasse gegenseitig und fragt bei Problemen mich! Entwicklung des Lebens 1. Das Leben 2. Die Atmosphäre 3. Die Eukaryonten 4. Vielzeller Wie ging es weiter? Die weitere Entstehung und Entwicklung der verschiedenen Arten, ausgehend von den ersten Einzellern, die Entstehung neuer Strukturen und Merkmale kann z.T. nachvollzogen werden, wenn man sich den Bau und die Biologie der verschiedenen Abteilungen und Stämme der Lebewesen anschaut. Entwicklung aber anders... Zwei der Merkmale des Lebens sind das Wachstum und die Fortpflanzung. (Welches sind die restlichen?) Einfache, einzellige Lebewesen haben ein beschränktes Wachstum, da die Größe einer einzelnen Zelle aus Stabilitätsgründen und auf Grund der Geschwindigkeit der Diffusion begrenzt ist. (Wie groß ist eine Zelle?) Entwicklung aber anders...II Mehrzellige Lebewesen haben diesen Nachteil überwunden, was allerdings auf Kosten der Unsterblichkeit ging. Vielzeller besitzen spezialisierte Zellen, die für das Weiterbestehen einer Art zuständig sind. Mit ihrer Hilfe wird der Bauplan (das Erbgut) einer Art weiter gegeben. Die Art pflanzt sich fort. Fortpflanzung beginnt stets mit einer einzigen Zelle, aus der ein neues Lebewesen entsteht. Diese Entwicklung nennt man Ontogenese. Entwicklung und Fortpflanzung Alle Lebewesen durchlaufen eine Entwicklung. Meist beginnt und endet diese Entwicklung mit einem Fortpflanzungsschritt. Die Organismen haben aber sehr verschiedene Methoden der Fortpflanzung entwickelt Zum einen gibt es riesige unterschiede wie häufig und in welchem Zeitraum sich ein Lebewesen fortpflanzt und man kann grob geschlechtliche und ungeschlechtliche Fortpflanzung unterscheiden. Innerhalb dieser Gruppen gibt es wieder extreme Unterschiede (Stichwort: Eier, Samen, Sporen, Früchte, Jungfernzeugung, Zwitter...) Wir wollen uns zunächst anschauen, welche Arten der Vermehrung es gibt. Vermehrung Zu den verschiedenen Arten der Vermehrung, aber auch zu Themen, die in diesem Zusammenhang sonst eine Rolle spielen, sollst du ein umfangreiches Arbeitsblatt mit Informationstexten bearbeiten. Daraus sollst du erfahren: - Welche Arten der Vermehrung es gibt. - Welche Spezialformen dabei jeweils vorkommen. - Was Keimzellen und somatische Zellen sind, wie sie gebildet werden und sich unterscheiden. - Was Besamung und Befruchtung bedeutet. - Wie das Geschlecht von Lebewesen bestimmt werden kann. - Was Jungfernzeugung ist. - Was es mit einem Generationswechsel auf sich hat. Vermehrung II Lies die Texte, versuche die Fragen dazu zu beantworten und fertige die verlangten Zeichnungen an. Besprich dich dabei mit deinen Klassenkameraden (du hast 12 Stück) und mit mir. Du darfst gerne auch umhergehen oder zusätzliche Informationen in der Bibliothek einholen. Besuche doch auch einmal unseren Tierraum und schau, ob dich das zum Thema Entwicklung inspiriert. Für die Bearbeitung und Lösung des Arbeitsblattes hast du bis Mittwoch nach den Sonderwochen Zeit (Arbeit heute, nächste Lektion (Mo nach Sowo) und als Hausaufgabe bzw. nach den Sowo).