WW— WIMH IHIHHM m i 1 1 MM IMMANUEL KANT Loeik liliil iBIiii IS i ill" ii Zur Relativitatstheoii ,1 Sonderheft der „Annalen der Philosop I Herausgcgeben von Hans Vaihinger und Raymund Schmi 2 Auflage. 1922. 168 Seiten. Holzfreies Papier. Preis M. Inhalt: ] Fiktion und Hypothese in der Einsteinschei lativitatstheorie. Von Oskar Kraus. Relativitatstheorie und Relativismus. (Betra( genuberRelativitatstheorie, Logikund Phanomeno Von Paul F. Linke. Die logischen Grundlagen der speziellen Re tatstheorie. Von Ffiedrich Lipsius. Mechanistische Naturauffassung und Relati theorie. Von Joseph Petzold. j Analyse der mathematischen und physikalid Fiktionen in der Einsteinschen Relativitata| 1 Von Ludwig Hopfner. rie. Selh^ riichte , , Lesef Biicherbesprechungen zeigen. I wachst von Tag; Die Literatur fiber die EInsteinsche Relativitatstheorie Verteidiger dieser The und zwar in immer starkere Gegensatze hinein. Die lassen sich W Ansehen) meist sind es Physiker von hohem wissenschaftlichen Fopmullerungen fur dej durch die emlnente Brauohbarkeit der Einsteinschen die Oegner (zumeist Logj die Vereinheitlichung der modernen Physik, die Fiille von Denkuii philosophische Theoretiker) weisen mit Erfolg auf und WIdersprUchen hin. diede| kelten, Imraanenten lofllsohen Sohwierigkeiten unmoglich, wje man niciit di« anhaften. Eine Entscheidung scheint solange von den theoretlich fait gertche Theorie von den heuristlschen Fiktionen, und einzlg errou widerspruohsvollen, praktlsoh aber ungoheuer brauchbaren Die Frage des Ver obenden Aonahmen in die Einsteinsche Theorie hineinbaut. von den Fiktionen war Oder Einsteinschen Theorie zur Lehre Vaihingers Saale. Die Aufsehen err^< einer denkwurdigen Konferenz in Halle a. d. angezeigten AnnaJenheftes. Hiei| kufesion jener Tagung bildet den Inhalt des Relativitatstheorie auf ihre fiKtiven ersten Male der Versuch gemacht, die J zu bereiten fur eine Stellung zur Re^ teile hin zu wurdigen und so den Boden Augenblicks hinausweist. theorie, die fiber das Pro und Contra des und VERLAG VON FELIX MEINER IN . m^ ^M^u^Yf^^^ o, Paradoxien des Unendlichen. Herausgegeben von A. Mit Anmerkungen versehen von H. Hahn, Professor der ier. M, 70.— geb. 100.— . 1921. IX, 156 S. denn je steht das Problem des Unendlichen im Brennpunkte wissendeshalb erwirbt der Verlag. sich ftlicher und volkstiimlicher Erorterungen .h ^NJeuherausgabe des letzten Werkes Bolzanos ein Verdienst alien gegenuber, aicht von der Phrase leben, sondern durch ernste Arbeit ein festgegriindetes ematik in Bonn. . , Vichr ; i : Die 'Deutfche Schutc. erringen wollen. iscartes, Die Prinzipien der Philosophie. Mit den «Bemer4. Auflage, vonDr. Artur^ 'K allien uber ein gewisses Programm". Im Druclf uchenau . Die Prinzipien bilden den Versuch Deskartes', seine methodologischen Grund.ffa?sungen auf das gesamte Gebiet der Metaphysik und Naturwissenschaft anDie konsequente Durchfiihrung der mechanischen Naturauffassung iw'nden. und doch lernen wir gerade beirii liU; notwendig ungeheure Mangel haben siaaiiim der Prinzipien den ebenso umfassenden wie scharfen Oeist Deskartes' wiirdigen, der mit sparlichen Mitteln ein durchgefiihrtcs so .t iner ganien OroBe rhbild schuf, dessen Wirkung immer dauern wird. Erich Bechep im „£lterarifchen fachblatt". ; . 5. Auflage. in pragmatischer Hinsicht. Neu mit Einleitung und Register versehen von Karl Anthropologie nerausgegeben , Vorlander M Preis brosch. 100.— geb. 140.— , Die Anthropologie, wo der ,,hohe Denker in der Sinnenwelt umherwandelt, Menschen und Natur mit der Fackel einer originellen Vernunft beleuchtet", ist ja eicht zu lesen, und mag noch heute auch'den Verwaltungsbeamten, Offizier und Kaufmann erfreuen, wie das die entsprechende Vorlesung Kants zu Konigsberg lat. Aber mit einem Fiihrer wie Vorlander ist sie doppelt angenehmes Gebiet. Mochten recht viele zu Kants Anthropologie wandern. £eipzlgcr Zeitung. Neu herausgegeben von Physische Geographie. 2. Auflage. Paul Gedan. 1905. 416 S M. 150.— geb. 200.— , Die Einleitung des vorliegenden Bandes gibt dem Leser ein klares Bild von Kants Bedeutung fiir die Geographie und bietet zugleich die wichtigsten textgeschichtlichen Bemerkungen. Zahlreiche Literaturangaben sind dabei beachtenswerte Fingerzeige fiir den, der sich aus historischem Interesse eingehender mit dcm La Stoff beschaftigen will, , Tlord deutfche Mettrie, Der Mensch eine Maschine. von Dr. Max Brahn. 1909. 22, 72 S. RUgemdne Zeitung. Ubersetzt und erlautert . . M. 30.— geb. 50., Die uns hicr vorliegende Ubersetzung des scharfsten Materialisten in der Oeochichte der Philosophie ist ganz dazu angetan, das Urteil iiber de la Mettrie, den man gemeinhin mit einem Achselzucken oder mit einer Schniahung abtut, zu rektifizieren, besonders wenn man iiber die verstandnisvoUe Einleitung des Herausgebers nachdenkt. Tieue Badifche Schul^eitung, ISchelling, Einleitung philosophie (1797). — (1800). II, 136 S zu dem Entwurf Allg, eines Systems der Natur- Deduktion des dynamischen Prozesses geb.M.60.~. Die Grundgedanken der Schellingschen Naturphilosophie,^ wie sie oben anedeutet wurden, leben heute in dem System des Franzosen Ber<json neu auf. Hier wie dort ist das Wcsen der Materi'e eine Produktivitiit (elan vitale), die in den Produkten nur momentan zur Ruhe kommt,; urn fiber sie immer wieder hinwegzugehen. So ist als Wesen der Natur i\cr' restlose Drang erfaBt. Von hier ging ja auch Schopenhauer aus, denn jene Rastlosigkeit war die Quelle seine? Pessimismus. /ERLAO VON FELIX M EINER jadi[che Volk^ftimmc. IN I.FfPZIG ' Goldschmidt, Es ist — Kant und Haeckel L., notwendlgkeit. 1906. die einfachste, 137 S. sachlichste und Nat Freiheft . und v Orenziiberschreitungen, geschrieben von eincm r actigeiemten PiatuptuW Hall, St., Die BegrCinder der.,modernen Psychologic: Loi Fechner, Helmholtz, Wundt. Obersetzt u. m. Anm. vers. v. Ra> Schmidt. Mit Vorwort v. Max Bruhn. 1914. 28, 392 S. M. 12Q in Geschenkband M. 180 Mit einer allgemeinverstandlich gehaltenen Darstellung der < Fuhrer zur modernen Psychologie uns zugleich ein Bild Lebensganges und ihrer inneren Entwickung geben, und das mit eiiv und einem Sichvertiefen in die intimsten Zuge der dargestellten Pe: dalJ das Buch eine aufierordentlich anziehende Lekture bildet. Chri, diescr Meurer, Waldemar, VIII, 279 1920. Ist S t Wissenschaft uberhaupt moglio M. 70.— gebl20 Die Theorien der Vergangenheit und Qegenwart untersucht Verf. und wij Waffen. Die wissenschaftliche Bedeutungslosi^^keit Erfahrung und schlieBlich die Selbstflucht der einzigen Wirklichkeit v, f. Verf. will nicht die Wissenschaft zertriiramern, er will sie durch Auh unerbittlichen Sphinxfrage zur groBcren Klarheit und Einsicht in at legung zwingen. legt sie mit ihren eignen ; Schneider; Herm., Metaphysik als exakte Wissenschaft. H. 1. Gegebenheitslehre. 1919. IV, S. 1—143 M. 20. H. 2. Die Lehre von der Gegliedertheit. 1920. IV, S. 145—335 M.30. H.3. Die Lehre vom Handeln. 1921. IV, S. 337— 500 M.40.Zusammen in Halbleinen gebunden M. 160.. . . Nach so vielen Erkenntnistheorien und mehr oder weniger skeptischen An satzen zu einer „Ersten Philosophie" wagt endlich wieder ein Philosoph ein Metaphysik zu schreiben, und zwar eine, die den Anspruch erhebt, strenge (exakte Wissenschaft zu sein. Er gewinnt dem festeu Boden Kants neue Fragen ab iini iiberwindet sowohl die Skepsis wie den idealistischen Dogmatisraus. Das Wi ist in einer deutschen, jedermann verstandlichen Ausdrucksweise geschrieben. Stolzle, Remigius, glauben. Charles Darwin's Stellung Rektoratsrede. 34 1922. S. zum Gottes Mit Bildnis des Verfassers M. 12. Die zahlreichen Widerspruche in Darwins philosophischera Denken, d., Schwanken zwischen Glauben und Zweifeln, ist hochdramatisch in dieser letzter Gabe des Wiirzburger Philosophen dargestelit. Wentscher, bis zur E., Geschichte des Kausalproblems von Gegenwart. (Pi'dsgekrcim mit den 1921. Deskartes 389 Seiten. M. 150.—, in Halbleinwand 200. VIII, der VrcuMfchen Tlkademie der Wiffenfchaften.) Werk. Nicht nur weil sie altberuhmte deutsche Griindlichkeit und Gewissenhaftigkeit verrat. Das klare Werk ist auch seinem Inhalt nach ungewollt ein Beweis von Wert und Aufgabe deutscher Philosophie, deutscher Erkenntniskritik und deutscher Metaphysik. Banner Zeltung. Die Schrift ist £eibrdzfirels ein durchaus deutsches Die Vreifc {Lnd die des JuU 1922. ua^rbefiaiien bleiben. Tilrs Ausland geOen fefie p<emder (Ddhrung, die meift nach unter den Prel/en uan 1914 Uegen. Wdttre Prdserha-hangen milssen in VERLAG VON FELIX MEINER IN Prel/k LEIPZIG IMMANUEL KANTS LOGIK EIN HANDBUCH ZU VORLESUNGEN (ZUERST) HERAUSGEGEBEN VON GOTTLOB BENJAMIN JASCHE NEU HERAUSGEGEBEN, MIT EINER EINTEILUNG SOWIE EINEM PERSONEN- UND SACHREGISTER VERSEHEN VON Dr. a. o. WALTER KINKEL PROFESSOR DER PHILOSOPHIE DRITTE AUFLAGE DER PHILOSOPHISCHEN BIBLIOTHEK BAND 43 VERLAG VON FELIX MEINER LEIPZIG 1920 / 6C 653853 It- 3 • s7 Vorwort des Herausgebers. Eine Priifung der Ausgabe der Logik Kants, welclie Ton V. Kirchmann flir die phiiosophische Bibliothek besorgt war, ergab, dal5 v. Kirchmann im wesentlichen niir einen vollig kritiklosen Abdruck des Textes der Logik nach der zweiten Hartensteinsciien Ausgabe, 8. Bd. 1868, gab. Ich bin demgegentiber ilberall auf die erste Ausgabe von Jasche, Konigsberg bei Fr. Nicolovius 1800 zurlickgegangen, habe aber auch die Ausgaben von G. Hartenstein vom Jahre 1838 (1. Ausgabe der Schriften von Kant, Bd. 1. S.322ff.) und vom Jahre 1868, sowie von K.Rosenkranz (in der Ausgabe der Werke vom Jahre 1838, Bd. 3S. 167 ff.) vergiichen. Die Seitenzahlen dieser Ausgaben sind unter dem Text der vorliegenden Ausgabe angegeben; es bedeuten dabei die Buchstaben: A = Hi= Original-Ausgabe 1. von Gr. B. Jasche 1800. Ausgabe von Hartenstein 1838, Werke Bd. H2=2. „ R = Ausgabe „ 1868, „ von Rosenkranz 1838, „ „ 1. Bd.8. Bd. 3. Die Kritik der reinen Yernunft ist, wo nicht ausdriicklich anderes vermerkt ist, nach der 2. Aufl. zitiert. Die„Erlauterungen" v.Kirchmanns sind nach meinem Urteile eher geeignet, das Verstandnis des Werkes zu erschweren als zu erleichtern und daher fortgelassen worden; an ihre Stelle tritt meine systematische Einleitung. Der Abschnitt: „Anmerkungen zur Entstehungs^chichte des vorliegenden Werkes" in der Einleitung mufite notwendig dtirftig ausf alien, da das notige Material erst durch die Akademie-Ausgabe der Werke Kants geboten werden wird. Alles Weitere ist aus der Einleitung zu ersehen. Giefien, im Mai 1904. Walter Kinkel. Inhaltsiibersicht. Vorwort des Heraiiagebers Ill V Einleitung des Herausgebers I. Die Stellung der Logik im Systeme Kants. V II. Anmerknngen zur Entstehungsgeschichte ." des vorliegeuden Werkes XXIII . III. . . . . . XXIX Textveranderungen Vorrede von Jasche 3 Einleitung. I. .12 Begriff der Logik II. Einteilung, Nutzen, Geschichte der Logik . . III. Begriff der Philosophic iiberhaiipt IV. Kurzer AbrijS einer Geschichte der Philosophic V. Erkenntnis iiberhaupt usw . . nach D. der Modalitat nach C. der Qualitat XI. X. Wahrscheinlichkeit, Zweifel, Hypothesen 1. Abschnitt. 2. Abschnitt. 8. Abschnitt. I. II. 125 126 l'-.2 Register 145 Allgemeine Methodenlehre . . .151 der Definition der Begriffe der logischen Einteilung der Begriffe . . 90 98 Verstandesschliisse II. 54 109 II. Vernunftschliisse Von Von 44 72 .... III. Schlusse der Urteilskraft I. ,it4 64 Allgemeine Elementarlehre. Von den Begriffen Von den Urteilen Von den Schliissen I. 29 36 VI. Besondere logische Vollkommenheit der Erkenntnis A. der Quantitat nach VII. B, der Relation nach VIII. 18 23 158 .... .... 159 165 . E I. i n 1 e i u n t im Systemo Kants. Die Stellung der Logik § 1. g. Aufgabe uud Einteilung der Logik. t^ber die Aufgabe und Einteil'ing dor Logik gibt Kant ausfiihrlichen Berieht in der .Jiritik der lemm Vernunft" 2. Aufl. S.76fF. Dort wird die LQgik, als die Wissenschaft von den Verstandesregeln uberhanpt, eingeteilt in: 1. die Logik des allgemeinen Verstandesgebrauches. Diese „enthait die schlecbthin notwendigen Regeln des 10 Dienkens, ohne welche gar kein Gebraucb des Verstandos stattfindet, und geht also auf diesen, unangesehen der VerscMedenheit der Gregenstande auf welche er gerichtet , sein mag"; beson der en Verstandesgebrauches Regeln, liber eine gewisse Art von Gegenstanden rich tig zu deplwn. <r?ne kann man die Elementarlogik nennen, diese aber a..: Organon dieser odcr jener Wissenschaft" . „Die allgemeine L^^gik ist nun entweder die reine20 Oder die angewandt- Ij^gik. In der ersteren abstrahieren wir von alien empirischen Bedingungen, unter denen unser Verstand ausgetibt wird , z. B. vom EinfluB der Sinne, vom Spiel der Einbildungskraft Eine allgemeine, aber reinc Logik hnt es alfo mit lauter Prinzipien a priori zu tun, und ist ein Kanou des Verstandos und der Vernunft, aber nur in Ansehung des Formalen ihres Grebrauches der Inhalt mag sein, welcher er wolle (empirisch oder tfanszendontal). Eine allgemeine Logik heifit aber alsdann angewandt, wenn 30 sie auf Regeln des Gebrauches des Verstandes unter den subjekliveu; empirischen Bedingungen, die uns die Psychologie lehrt, gerichtet ist. Sie hat also empirische 2. enthalt „die Logik des die . , VI Einleitung. Prinzipien, ob sie zwar insoforn allgemein ist, daB sie auf den Verstandesgobrauch ohne Unterschied der Gegenstande gelit . allgemeine, reine Logik (welched eben dieim vorliegenden Werke behandelt wird, vergl. S. 14 17) warden dann folgende zwei Eegoln aufgestellt: 1. „Als allgemeine Logik abstrabiert sie von allom Inhalte der Verstandeserkenntnis und der Verscbiedenbeit ihrer Gegonstande, und hat mit nichts, als 10 dor bloBen Form des Denkens zu tun." 2. „Als reine Logik hat sie keino empirischei^ Prinzipien, mithin .." schopft sie nichts aus der Psychologie ... Sie ist eine demonstrierte Doktrin und alles muB in ihr voUig Fiir - ." . jenige die ist, die — 7 gewiJB sein." In den verschiedensten Wendungen scharft Kant immer wieder ein, daB die allgemeine Logik „von allem Inhalte der Erkenntnis,* d. i, von aller Beziehung derselben auf das Objekt" abstrabiert und nur „die logische Form im Verhaltnisse der Erkenntnisse zueinander, d. i. die Form 20 des Denkens uberhaupt" betrachtet (Kr. d. r. V. 2. Aufl. S. 79; vergl. ferner Kr. d. r. V. 2. Aufl. S. VIII -IX, S. 171, S. 102, ferner z. B. der Brief Kants an Garve vom 7. Aug. 1783, Akad. Ausgabe Bd.I des Briefwechsels S. 318— 319). Es konnte nun aber sein, daB es ein reines und empirisches Denken gabe, ebenso wie eine reine und empirische Anschauung. [Die Existeuz der reinen Anschauung ist durch die transzendentale Asthetik dargetan]. „In diesem Falle wiirde es eine Logik geben, in der man nicht von allem Inhalte der Eikenntnis ab30 strahiorte ; denn diejenige , welche bloB die Eegeln des reinen Denkens eines Gegenstandes enthielte, wiirde alle diejenigen Erkenntnisse ausschlieBen, welche von empirischem Inhalte wS-ren. Sie wiirde auch auf den Ursprung unserer iCrkeuntnisse von Gegenstanden gehen, sofern er nicht denGegenstanden zugeschrieben werden kann; dahingegen die allgemeine Logik mit diesem Ursprunge der Erkenntnis Kr.d.r.V. S.80. niches zu tun hat ..." Diese Logik. dfts reinen, aber gegenstandlichen Denkens ist nun eben die „transzendentalei) Logik". Diese Die BegriflfserklSrung von: transzeudental in dem bier in kommenden Sinne siehe Kr. d. r.V. S. 25 u. S. 40. Und dazu H. Cohen: Kants Theorie d, Erfahrung. 2. Aufl. S. 81 u. 184. *) BetrRcht I. Die Stellung der Logik im Systeme Kants. hat es also „bloB derVemunft zu VII mit don Gesetzen des Verstandes und tun, aber lediglich, sofern sio auf Gegen- K. d. r. V. S. 81. stando a priori bezogen werden ..." "'Auf diesen Untcrschied der allgemeinen , formalen Logik und der transzendentalen Logik wird sogleich aussein. Vorher sei erwahnt die fuhrlicher zuriickzukomn „Die Einteilung der Logik ik ^nalytik und Dialektik. ' allgemeine Logik 15st nun das ganze formale Geschaft des Verstandes und der Vernunft in seine Elemente auf und stellt sie als Prinzipien aller logischen Einteilung 10 Dieser Teil der Logik kann unserer Erkenntnis dar. daher Analjtik heiBen und ist eben darum der wenigstens negative Probierstein der Wahrheit, indem man ziivorderst Hirer Form nach, an diesen Eegeln alle Erkenntnis, prufen und scbatzen muB, ehe man sie selbst ihrem Inhalte nach untersucht, urn auszumachen, ob sie in Ansehung des Gegenstandes positive Wahrheit enthalte." (S.8i--85 Kr.d.r.V., vergl. vorliegendes Work S. 56.) Uber den materialen Gehalt der "Wahrheit, d. h. die objektive Ciiltigkeit der Erkenntnis, zu urteilen, reicht20 dagegen die allgemeine Logik nicht aus, denn sie abstrahiert ja eben von aller Beziehung auf das Objekt. Wenn der Verstand dennoch die allgemeine Logik in diesem Sinne zu einem Organon des materiellen Wissens machen will, so wird sie zu einer Logik des Scheines, In diesem Sinne welche die Alton Dialektik nannten. darf aber die Dialektik nicht vorgetragen werden, sondern vielraehr als eine Kritik jener Logik des Scheines, welche Kritik dann eben die Grenzen des rein logischen Ver30standesgebrauches festlegt. Kr.d.r.V. S. 85— 86. Von alien angefuhrten Einteilungen hat die Unterscheidung der allgemeinen, formalen Logik von der transzendentalen von jeher dem Verstandnis die gr9Bte Schwierigkeit geboten; und ehe dieser Gegenstand nicht geklart ist, kann man in der Tat nicht hoffen, tiber Aufgabe und Meihode der Logik ins reine zu komraen. § 2. Formale und transzendentale Logik. ^) Bis jetzt hat sich also so viel orgeben, dafi die allgemeine Logik das Denken und seine Formen g-anz ^) Vergl. hierzu: M. Steckelmachtr: Di« formale Logik Kants Beziehung zur transzendentalen. Breslau 1879, uud die In ihrer VIII Einleitung. unabhangig von allem Inhalte, d. h. von allor Beziehung auf das Objekt der Erkenntnis, betrachtet, dagegen dieso Beziehung des reineu Denkens auf das Objekt gerade das unterscbeidende Merkmal der transzendentalen Logik ausmacht. Es wird sich also zunilcbst fragen, was denii unter jener Beziehung auf das Objekt (die ja den Inhalt der Erkenntnis ausmacht) zu verstehen sei? oder mit andereu Worten: was denn die objektive Erkenntnis von der bloB formalen, allgemeinen unter scheido? Diese.lbe 10 Frage verbirgt sich wie wir zeigen werden in einer anderen Distinktion, da namlich als Gegenstand der formalen Logik das analytische Verfahren des Denkens, als Gegenstand der transzendentalen dagegen das synthetische Verfahren (die Synthesis der Vorstellungen) bezeichnet wird j, Analytisch werden verschiedene Vorstellungen unter einen Begriff gebracht (ein GeschUft, woven die all, , : gemeine Logik handelt). Aber nicht die Vorstellungen, sondern die reine Synthesis der Vorstellungen auf Begriffe zu bringen, lehrt die transzendentale Logik/' Kr. d. r. V. 20 S. 104. (Vergl. auch das vorliegende Werk S. 70—71.) Aber diese TJnterscheidung tragt auch schon die Antwort auf die obige Frage im Sinne Kants in sich. Denn die „Syuthesi8" ist im Systeme der Ursprungsbegriff gegenstandlicher Erkenntnis, wahrend sich die Analysis auf das rein begriff liche Denken beschrankt; die gegenstandliche Erkenntnis aber ist diejenige, welche aus der Vereinigung der Verstandes-Funktion mit dem Mannigfaltigen der reinen Anschauung a priori (in Raum und Zeit) entspringt. Rezension dieser Arbeit durcb Benno Erdmann in den „65ttioger gelehrten Anzeigen" 1880. 20 Stiick S. 609 Ich mufl Steckelmacher darin beistiinmen dafi die eigentliche Logik Kants die transzendentale Logik ist und daB in dieser die Logik der Zukunft liegt; in der Begriindung dieser Ansicht weiche ich aber von St. erheblich ab, der zu psychologisch vorgegangen ist; und icb mufi ferner B. Erdmann darin recbt geben, daB Kant selbst noch eine formale Logik neben (oder wie St. wohl ricbtiger sagt: Zu vor und zum Zweck) der transzendentalen Logik annabm. euSSr PoIeJnik ist naturlich bier der Ort nicht. Jedenfalls glaube icb zeigen zu konnen, dafi die innere Kocsequenz des Systemes Kants zur transzendentalen als der eiozig wahren Logik treibt; dafi Kant aber dennocb mit jener Unterscheidung der formalen von der transzendentalen auf etwas Wahres hinzielt. flf. , I. Die Stellimg der I/ogik im Systeme Kants. Indesseii wir mtisseii etwas welter ausholen. IX AUes Denken geschieht in Bcgriffen; denn der Verstand ist das Yerm5gen der Begriffe, wie die Sinnlichkeit dasVermOgen der Anschauungen. (Kr. d. r. V. S. 33 u. 75.) Wie die Anschauungen auf Affektionen, so beruhen die Begriffe. aufFunktionen. „Icli verstehe aber"', sagt Kant V. — — „untor Funktion, die Einheit der Handlung, verschiedene Vorstellungen unter oiner gemeinschaftlichen zu ordnon." Von den Begriffen kann nun der Verstand keinen anderen Gebrauch machen, als daB 10 er dadurch urteilt; und so darf der Verstand auch als das VermOgen zu urteilen bezeichnet werden. Denken ist urteilen. Wenn wir nun fragen: was verstehtKant unter einem XJrteil? so werden wir sofort auf den wichtigsten Begriff seines Systemes, der auch fiir unseren Gegenstand von der grOBten Bedeutung ist, namlich auf den Beg^riff der transzendentalen Apperzeption gefiihrt. Ein Urteil ist nichts anderes „als die Art, gegebene Erkenntnisse zur objektiven Einheit der Apperzeption zu bringen." (Kr. d. r. V. S. 141.) „pieje^e_Handlung des Verstandes 20 abejr, durch die das Mannigfaltige gegebener Vorstellungen (sTe mSgeri Anschauungen oder Begriffe sein) unter eine Apperzeption liberhaupt gebracht wird, ist die logische Funktion der Urteile" (a. a. 0. S. 143). Ferner: das IFrteil ist „die Einheit des BewuBtseins im Verhaitnisse der Begriffe liberhaupt, unbeschadet, ob jene Einheit analytisch Oder synthetisch ist". i) (Vergl. auch das vorliegende Werk S. 109.) Das Urteil sotzt demnach die transzendentale Apperzeption Yoraus. „Die transzendentale Einheit der Apperzeption ist die- 30 jenige, durch welche alles in einer Anschauung gegebene Maimigfaltige in einem Begriffe vom Objekte veroinigt wird." (Kr. d. r. V. S. 139.) Da nun alle .unsere Erkenntnis darauf abzweckt, ein gegebenes Mannigfaltige auf Begriffe zu bringen. so ist die transzendentale Apperzeption die oberste BediDgung der Erkenntnis liberhaupt, und durch sie wird der Begriff eines Objektes erst mSglich. „Objekt aber ist das, in dessen Begriff das Mannigfaltige einer gegebenen Anschauung vereinigt wird." S. 137 Kr. d. r. V. Hier haben wir die tiefste Einsicht, 40 Kr. d. r. S. 93, • *) Preisschrift iiber bei Rosenkranz Bd. I, S. die Portaohritte 503. der Metaphysik 1804, X Einleitung. zu der sich dor kritischo Idealismus in der theoretischen Philosophie durcligerungen hat: die Erkenntnis erschafft Nicht drauBoii, jenseits des das Objekt d^s Wissens. Denkens, ist eine starre, unveranderliche Welt von Diiigen, die wir in der Erkenntnis nur abbilden; sondern in und dareh die Erkenntnis entstelit erst der Begriff eines Vor der Erkenntnis ist der GegenObjektes tiberhaupt. stand nur der Gedanke eines =^ vollig Die Bestimmung dieses X. nnbestimmten Etwas X zum erkannten Objekt 10 mit Hilfe des reinen Begriffes und der reinen Anschauung, (Vergl. z. B. Kr. d. r. V. l.Aufl. das ist eben Erkenntnis. S. 109ff., ferner Benno Erdmann: Eeflexionen Kants zur K.d.r.V. 1884. S. 137— 138.) Aber die reine Synthesis rauB sich an der reinen Anschauung betatigen, sonst entsteht dadurch kein Objekt. „Die reine Synthesis, allgemein Ich gibt nun den reinen Verstandesbegriff. verstehe aber unter dieser Synthesis diejenige, welche auf ." einem Grunde der synthetischen Einheit a priori beruht vorgestellt, . . „Eine solche Sythesis ist rein, wenn 20 das Mannigfaltige nicht empirisch, sondern a priori gegeben ist (wie das im Kaume und in der Zeit)" (a. a. 0. S. 103). Demnach sind die Kategorien nichts anderes als die Arten, in denen sich die synthetische Einheit der transzendentalen Apperzeption an dem reinen Mannigfaltigen des Raumes und der Zeit betatigt. DerVerstand bringt durch sie „Einheit der Apperzeption zustande." i) Umgekehrt sind nun aber (Kr. d. r. V. 2. Aufl. S. 146.) auch Raum und Zeit als Arten der transzendentalen Apperzeption zu fassen. Da von spater ausfuhrlicher. 30 Die transzendentale Apperzeption (oder die Kategorien), sofern sie sich am reinen anschaulichen Mannigfaltigeu des Raumes und der Zeit betatigen, bilden die Grundlage (Kr. d. r.V. aller S.lOl) synthetischen Urteile a priori, 2) Indem ich die Diese Bedeutung der transzendentalen Einheit der Apperfiir die Kategorien und flir Raum und Zeit hat zuerst H. Cohen in seinem grundlegenden Werk „Kant3 Theorie der Erfahrung" dargetan. Vergl. daselbst z. B. S. 138 flf. 2. Aufl. ^) Die richtige Eiusicht in den Unterschied der synthetischen und analytischen Urteile, im Geiste Kants, hat uns gleichfalls ^) zeption H. Cohen in dem ohengenannten Werk erschlossen vergl. ferner H.Cohens Schrift: „Die systematischen Begriflfe in Kants vor; kritischen Idealismus.*' Schriften nach Berlin 1878. ihrem S.7ff. Verhaltnis zum kritischen Die Stellung der Logik im Systeme Kants. I. XI Worterklarung der syntlietischen und analytischen Urteile wonach die ersteren Erweiteriings-, die letzteron Erlauterungs-Urteile sind, halte ich mich gleich an das Wesentliche der -Sache, wodurch der klassiche Unterschied tibergehe, der beiden Urteilsarten begriindet wird. Dieses liegt aber, wie H. Cohen gezeigt hat, darin, daB die^^synthetischen Urteile seiche sind, „in welchen die syntlietische Einheit der Apperzeption Subjekt imd Pradikat zii einem GegenDazu stande der Erfahrung verkntipft." (Cohen a: a. 0.) bedarf sie der Mitwirkung der reinen Anschauungsformen, 10 insbesondere der Zeit. Denn diese schematisiert die Kategorie und macht so ihre Anwenduiig auf Gegenstacde der Erfahrung erst moglich. j,Analytische Urteile demgegeniiber sind solche Urteile, welche nicht GegenIn_deni analytischen stande der Erfahrung betreffeu Urteil ist das Subjekt lediglich ein -- JBegriff." (Coheiv Das Gegebene, an welchem sich die Analysis a. a. 0.) vollzieht, ist nur durch das Denken gogebon, nicht durch die reine Anschauung. „Der Bereich eines solcher Art Gegebenen ist daher die formale20 Logik . ." (Cohen a. a. 0. und Kants Theorie der Er. . . . . . . fahrung S. 400.) Und so haben denn die synthetischen Urteile a priori Grundsatz der transzendentalen Apperzeption zum Prinzip, die analytischen Urteile dagegen das rein formallogische Prinzip des Widerspruches (oder der Identitat). Also finden wir aach hier bestatigt, daii die formale Logik es mit rein begriff licher , die transzendentale dagegen mit einer in der reinen Anschauung begriindeten gegenstandlichen Erkenntnis zu tun hat. Nun sollte aber 30 doch, nach Kants Definition, die synthetische Einheit der transzendentalen Apperzeption in jedem Urteil, also doch auch in den analytischen, wirken? Sie wird auch wohl drin stecken; aber verkleidet als analytische Einheit des BewuBtseins gemaB dem S.itze der den also als eine rein begriff liche Synthesis, die nicht an der reinen Anschauung, sondern an einem durch das reine Denken gegebenen, begriff lichen Mannig- Identitat; sich betatigt. „Derselbe Verstand also, und zwar durch eben dieselben Handlungen, wodurch er 40 in Begriffen, vermittelst der analytischen Einheit, die logische Form eines Urteils zustande brachte, bringt auch vermittelst der synthetischen Einheit des faltigen J ; XII Einleitung. Mannigfaltigen in der Anschauung iiberhaupt, in seine ." Kr. d. Vorstellungen eineii transzendentalen Inhalt r. V. S. 105. Die synthctische Einheit wird also sofort znr analytischen, wenn sie sich nicht mehr an der reinen Anschauung, sondern an bloBen Begriffen betatigt. Auf m dieser wurzelhaften Wesensgleichheit beruht ja auch allein die MSglichkeit, die „reinen Verstandesbegriffe" aus den analytischen Urteilsformen der formalen Logik abzulesen. Ja, diese reinen VerstandesbegrifFe selbst werden (wie 10 ihro Staram-Muttor die synthetische Einheit der transzendentalen Apperzeption) sofort zu analytischen Formon, sie geben keine Erkenntnis von irgend einem Objekt raehr, wenn sie dor reinen Anschauung entbehren mtlssen. So heifit es z, B. von ihnen Kr. d. r. V. S.288, „dafi sie fiir sich gar keine Erkenntnisse, sondern bloBe Gedankenformen sind, um aus gegebenen Anschauungen Erkenntnisse zu machen." (Ebenso Kr. d. r. V. S. 305 u. 309; vergl. ferner B. Erdmaun NachtrSge zu Kants Kritik d. r. V., 1881, S. 25 u. 83; an der letztgenannten Stelle warden 20 Satze aus bloBen Kategorien ohne Anschauung direkt . . , : „analytisch" genannt.) Man darf aber dennoch das Verhaitnis der synthetischen zur analytischen Einheit nicht als Koordination auffassen vielmehr steht die analytische in ihrer MSglichkeit unter der synthetischen. Denn da alle unsere Begriffe doch irgend einen Inhalt, d. h. eine Beziehung auf ein Objekt haben miissen, so setzen sie also auch insgesamt die synthetische Einheit voraus, welche ja allein diese Beziehung aufs Objekt mOglich macht „Vor aller Analysis 30 unserer Vorstellungen mtissen sie zuvor gegeben sein, es konnen keine Begriffe dem Inhalte nach analytisch entspringen." Kr. d. r. V. S. 103. Demnach erkiart denn auch Kant, dafi die synthetische Einheit der transzendentalen Apperzeption die analytische erst moglich mache, „denn nur dadurch, daB ich ein Mannigfaltiges gegebener Vorstellungen in eineni BewuBtsein verbinde, ist es moglich, daB ich mir die Identititat des BewuBtseins in diesen Vorstellungen selbst vorstelle . ." (Kr. d. r. V. S. 133, vergl. auch die wichtige Anmerkung daselbst.) Ob sich 40 freilich diese richtige Einsicht der Abhangigkeit auch der analytischen, d. h. rein begriff lichen Erkenntnis von dor synthetischen Einheit der transzendentalen Apperzeption mit der Behauptung vertragt, daB die analytisch-formale und . Die Btellung der Logik im Systeme Kants. I; XIU Betraclitungsweise der allgemeinen Logik von aller Beziehung aufs Objokt abstrabiere, wird sogloicb noch naher /u untersuchen sein. Vorber mScbte ick nur nocb auf einige Punkte bindaS die von mir (im AnschluS an H. Coben) vorgetragene Auffassung dos Verhaltnisses der formalen zur transzendentalen Logik wirklicb die weisen, welche beweisen, So zunacbst der Unterscbied der logischen „Wenn wir bloS logiscb reflektieren, so vergleicben wir lediglicb unsere Begriffe 10 untereinander im Verstande, ob beide eben dasselbe ontbalten, ob sie sjcb widersprecben, ob etwas in dem Be." griffe innerlicb entbalten sei oder zu ibm binzukomme ricbtige ist. and transzendentalen Reflexion: . . (Kr. d.r. V. S. 335), die transzendentale Eeflexion dagegen beziebt sicb darauf, ob wir es mit einem Gegenstande der Sinne oder des Verstandes zu tun baben: wenn es sich lediglicb urn einen Gegenstand des Verstandes bandelt, so wird dadurcb gar nicbts erkannt. Ebenso diirfen wir zur Bestatigung den Unterscbied der logiscben von der realen Opposition heranzieben. (Vergl. Kr.d.r.V. S. 329 ff.) 20 Jedocb wir diirfen bei diesen Einzelheiten nicbt Mnger verweilen, sondern werfen nunmebr die Frage auf, ob denn jene schroffe Trennung der Logik in eine rein analytisch - formale und eine gegenstandlicbe transzendentale, vom eigenen Systeme Kants aus beurteilt, eine berechtigte sei ? Und ferner wo denn die Logik der Zukunft, die metbodisch berecbtigte Logik zu sucben sei, ob eventuell in beiden Arten, oder nur in einer derselben und dann, in welcber? Offenbar wird die Beantwortung dieser Fragen aucb ftir die Bedeutung des vorliegenden 30 Werkes von der groBten Wichtigkeit sein. Es ist natiirlich, daB wir es weit b8ber einscb^tzen miissen, wenn die formale Logik sich als der transzendentalen gleicbberecbtigt herausstellen sollte; daB dagegen in der voriiegeuden Scbrift nur mebr eine Erlauterung und Erganzung der Kritik der reinen Vernunft geseben werden — , : — kann, wenn etwa die transzendentale die einzig berecbtigte Logik sein g 8. sollte. Und so ist es in der Tat. Die transzendentale als einzig bereclitigte Logik. Wenn die syntbetiscbe Einbeit der Apperzeption, die doch gerade die oberste Bedingung aller gegenstandlichen Erkenntnis ist, die analytiscbe Einbeit des Urteils erst 40 XIV Binleitung. raacht; wenn es ferner dieselbe Funktiou und HandluDg des Verstandes ist, welche identische Einheit der Begriffe und synthetischo Einheit des in der Anm(5glicli schauung gegebenen Mannigfaltigen herbeifiilirt; dann eres doch schon an sich sehr zweifelhaft, ob es liberhaupt ein Denken geben kann, das sich niclit irgendwie in Beziehung zum Objekt setzt. Was sind denn aber aucli jene leeren Gedankenformen, mit denen es die rein formale Logik zu tun hat und die angeblich 10 an sich so ganz ohne alle Beziehung aufs Objekt sind? Sie sind ja nach Kants eigener, oft wiederholter Lehre nichts anderes, als die Art „einen Gegenstand zu bestimmen". (Vergl. z. B. Kr. d. r. V. 2. Aufl. S. 309.) So wurde ja auch wie wir sahen das Urteil direkt bestimmt, „als die Art, gegebene Erkenntnisse zur objektiven Einheit der Apperzeption zu bringen*'. Erscheint es schon nach alle diesem so gut wie unmSglich, daB es ein voUig gegenstandsloses Denken geben sollte, so werden wir in dieser Ansicht nooh bestarkt, 20 wenn wir sehen, wie sich Kant das Zusammenwirken von Denken und reiner Anschauung zur Bestimmung des Oegenstandes naher denkt. Das Hinzukommen der reinen Anschauung sollte ja, wie gesagt, das Denken erst zu einem objektiven Denken machen. Was an dieser Ansicht berechtigt ist, soil spater hervorgehoben werden; ftir jetzt ist es notig, zuzusehen, ob denn wirklich die scheint , , die etwa dem Verstande die etwa fertig tiberliefert? Da ist nun eine Stelle in § 38 der Prolegomena auBerst beSOlehrend, wo es von der reinen Anschauung des Eaumes heiBt: „Der Eaum ist etwas so GloichfSrmiges und in Ansehung aller besonderen Eigenschaften so Unbestimmtes, daB man in ihm gewiB keinen Schatz von Naturgesetzen suchen wird. Dagegen ist das, was den Eaum zur Zirkelgestalt, der Figur des Kegels und der Kugel bestimmt, der Verstand, sofern er den Grund der EinEntsprecheud heit der Konstruktion derselben enthalt." wird auch der Eaum gelegentlich in der Kr. d. r. V. „die Vorstellung einer bloBen Moglichkeit des Beisammenseins 40 (1. Aufl.- S. 374) genannt. Und so wird auch die Vorstellung eines bestimmten Zeitabschnittes nur mOglich durch den „synt]ietischen EinfluB des Verstandes auf den inneren Sinn" (Kr.d.r.V. 2. Aufl. S. 154.) reine Anschauung Gegenstande gibt, es ist, d. h. Die Steilung der Logik im Systeme Kants. I. Demnach XV es also auch hier schliefilich der Verindem er sich denkend an der reinen Anschauungsform betatigt, das Objekt erzeugt. Mit Kecht hat Cohen daher die reinen Anschauungsformen der transzendentalen Apperzpption geradeso untergeordnet, wie . ist stand, wel^'her, Kategorien. die Sie, die transzendentale Apperzeption, nur der Quell der reinen Verstandesbogriffe, sondern auch von Eaum und Zeit (vergl. Cohen, Kants Theorie der Erfahrung S. 138). Die letzte Konsequenz dieser Einsicht freilich hat Kant nicht gezogen: man 10 muB den Unterschied zwischen reinen Verstandsbegrjffen und reinen Anschauungsformen a priori fallen lassen, wenn es doch iiberall der Vers tan d ist und dicselhe ist nicht transzendentale Apperzeption, welche das Objekt erzeugen. Deshalb hat auch Cohen in seinem neuesten Werk Eaum nnd Zeit zu Kategorien gemacht.^) Wir sind nun in der Lage, sowohl das Berechtigte wie das Irrtflmliche in jener Trennung der formalen von der transzendentalen Logik zu erkennen. Denn es mochte sich doch wohl ein richtiger Grundgedanke auch hier 20 leicht nachweisen lassen. Wenn sich namlich auch alle grandlegenden Begriffe und Urteile des Denkens auf den Gegenstand der Erkenntnis beziehen und an ihrem Teil zu seiner Konstituierung mitwirken: so muB doch unter ihnen, den Begrififen selbst, eine Ordnnng und ein System herrschen, demzufolge die einen den Gegenstand gleichsam nur anlegen und entwerfen, die anderen ihn aber voilenden und abschliefien; es mag wohl sein, daB die einen Begriffe dem Gegenstand ferner, die anderen uaher stehen; kurz, es wird eine Eangordnung der Begriffo 30 Wozu dienen denn letzten Endes alle unsere geben. wissenschaftlichen Begriffe? Zielen sio nicht schlioBlicii alle auf eine Bewaltigung des sinnlichen Mannigfaltigeii? Die Sinnlichkeit stellt in der Empfindung der Wissonschaft das Problem. LOsen muB es der Verstand mit seinen Begriffen. Von vornherein mussen wir da erwarten, daB die Begriffe nicht in gloicher Weise zu dieser LOsung beitragen: vielmehr werden die obcrsteii, gerade woil sie der Quell aller Erkenntnis sind, von der Empfindung gleichsam weiter entfernt sein, als die^) 8. 127 Vergl. H. u. 161. Cohen : Logik der reinen Erkenntnis, Berlin 1902. 4() XVI Binleitung'. jenigen, welche sprung abfliefien, zwar aus den obersten als ihrera Uraber unmittelbarer auf die Empfindung zugeschnitten sind. In dieser Hinsicht haben nun Eaum und Zeit von jeher in der Geschichte der Philosophie eine Stellung eingenommeu, welche sie in die nachste Nahe der Empfin- dung bringt. Aber auch wenn man Kaiim und Zeit, urn ibnen ihre Bedeutung als reine Erkenntnisquellen a priori zu bewahren uud zu sicbern, von der Zweideutigkeit der 10 ,,reinen Ansschauung" befreit und zu Begriffen macbt, wird man ibnen diese Stellung gern zugestehen. Scbon bei Platon finden wir den Raum in jener Mitteistellung zwiscben den obersten Ideen und der sinnlicben Empfindung (z. B. Timaos 50 B, wo der Raum als das sich imraer gleich Bleibende auftritt, welches die Gestalten aufnimmt.) Ahnlich bei Descartes und Leibniz; und Newton stellt den „absoluten Raum" und die „absolute Zeit" an die Spitz e der mechanischen Grundbegrifife, also unmittelbar vor die Physik. 20 So kanu man also wohl sagen, dafi es BegrifFe gibt, welche, als oberste Grundlegungen und Hypothesen alles Erkennens iiberhaupt, noch hSher stehen als Raum und Zeit. Sie bereiten den Gegenstand vor, namlich den rein logischen Gegenstand, welcher dann durch das Hinzukommen der Begriffe von Raum und Zeit in den Gegenstand der Mathematik verwandelt, respektive vertieft wird, um endlich, durch weitere Kategoiien, in der UrsprungsEinheit des Differentials zum Gegenstande der Physik zu Kant hat, (Vergl. Cohens Logik d. r. Erk.) worden. 30 „indem er in einem Rest von Empirismus Zeit und Raum als ,reine Anschauungen*, d. h. Arten des Gegebenseins zu verstehen suchte",^) die rein begriffliche Natur derselben nicht ausgesprochen; und diese Sonderstellung, die • er fur Raum und Zeit, als Anschauungsformen, in An- spruch nahm, veranlaBte ihn zu jener verfehlten Trennung der allgemeinen von der transzendentalen Logik; es gibt nur eine, umfassende Logik, welche sich mit der MQglichkeit der Erfahrung zu befassen hat: die transzendenSie hat diejenigeu Urteile und Begriffe auftale Logik. 40zusuchen, und in ihrem Ursprunge aus der Vernunft zu Logik, in Leitsatzsn zu akademischen *) Vergl. P. Natorp: Vorlesungen. Marburg 1904, S. 49. Vergl. auch daselbst S. 43 ff. II. Anraerk. z. Entstehungsgeschichte des Werkes. XVII welche die notwendigen und ausreichenden , Vorbedingungen der Eikenntnis und damit auch dor Gegenstande der Erfahrung bilden (denn: „die Bedinguugen der Moglichkeit der Erfahrung iiberhaupt sind zugleich ." Kr. d. Bedingungen der Gegenstande der Erfahrung Die transzendentale Logik ist, wie allf^ r. V. S. 197). Philosophie, im Platonischen Sinne „Ideenforschung" sie Rucht die Ideen, die Grundlagen und Hypothesen des Sie ist nicht Psychologie, indem sio es wedcr Wissens. mit der Gelegenheitsursache der Entstehung unserer Be- 10 griffe, noch iiberhaupt mit dem Individuum, dem Subjekt zu tun hat ; sie miiB den eugsten Zusammenhang mit der Wissenschaft, insbosundere Mathematik und mathematischer Naturwissenschaft bewahren: denn nur vom Wissen, von der anerkannten, sicheren Erkenntnis aus kann man die Grundlagen der Erkenntnis fin den. Innerhalb der Logik aber kann es verschiedene Stufen der Betrachtung geben: durch diese wird der berechtigte Kern in jener durch Kant versuchten Scheidung der formalen von der transzen20 dentalen Logik bezeichnet. li9glaubigen . . : Demnach kann schon die rein systematische Betrach- tung dem vorliegonden Werke nur den Wert einer die Hauptwerke erganzenden, erlauternden, nicht aber einer Daneben erhebt Steht die Xogik , so wie sie hier in der Bearbeitung vorliegt, durch weg auf der Hohe des Kritizismus, oder sind vielleicht darin noch Anklange der vorkritischen Zeit Kants zu finden? in sich seibstandigen Schrift zugestehen. sich nun Frage die : H. Anmerkungen zur EntsteliungsgescMoMe des vorliegendeii Werkes. Es so unterliegt keinem ernstlichen Zweifel, dafi das vor- liegende Work seinem wesentlichen Inhalte nach der Zeit des Kritizismus entstammt. G. B. Jasche, welcher das Work nicht nur zum erstenmal herausgegeben , sondern ihm auch seine SuBere Form verliehen hat, berichtet fiber die Entstehung (in dem von ihm im Jahre 1800 verfaBten Vorwort^): Kant babe ihm vor IV2 Jahren den Auftrag *) Siehe daselbst. Kaut, Loglk» 9 XVrn Einleitung. Kants, Logik zu bearbeiten und herauszuAls Material babe er ihm zu diesem Zwecke dio AnmerkuDgen gegeben, welche er, Kant, in sein Handexemplar von G. Fr. Meiers „Auszug aiis der Vernunftlehre" (welcbes Buch Kant seinen Vorlesungen zugininde legte) eingetragen hatte. Wie aber B. Erdmann^j konstatieren konnte, sttitzte sich die Bearbeitung Jascbes sicherlich auf eine Nachschrift von Kants Kolleg tiber Logik. B. Erdmann konnte eine solcbe aus dem Jahre 10 1782 mit dem Werk vergleichen und fand fast wSrtliche tJbereinstimmung in sobr vielen Teilen. Dieser Eindruck wird bestatigt durch die Mitteilungen E. Arnoldts in seinen „Kritiscben Exkursen im Gebiete der Kant-Forscbung" S. 380. Aucb jene von Meier angefiihrte Materialienorteilt, seine, geben. sammlung ist erhalten geblieben, und Erdmann, der sie, wenn aucb nur flucbtig, eiugeseben hat, ist zu der 'O'berzeugung gekommen, daB sie von Jascbe fast gar nicht benutzt worden ist. Akademie - Ausgabe tTber alles dies wird hoffentlicb die Werkes volligo Klarheit unseres 20 bringen, da ja den Herausgebern Nachschriften von Kants Kolleg, jenes Handexemplar mit seinen nicbt nur verschiedene sondern sicherlich aucb Anmerkungen zur Ver- fugung steht. Die Logik, so wie sie uns tier vorliegt, ware also ihrem Inhalto nach etwa ein Erzeugnis des Jahres 1782, der aufieren Bearbeitung durch Jascbe nach aber aus dem 1800. Bei der Beurteilung ist nun noch Zeitraum 1798 zweierlei zu bedenken: wenn Jascbe die Anmerkungen Kants auch nur einigermaBen in das Kolleg herein- — 30 gearbeitet hat, so ist die Moglichkeit nicht ausgeschlossen, daB Ansichten hereinkamen, dieverschiedenenEntwicklungsDenn Kant hat stufen Kantschen Denkens entsprachen. die Logik von dem Winter-Semester 1755/56 bis zum Jahre 1770 so ziemlich jedes Semester, von da an aber immer noch Arnoldt a. a. jedes zweite Semester vorgetragen (nach 0. S. 641 ist das Kolleg achtundzwanzigraal als gelesen, siebenundzwanzigmal als bloB angekundigt GewiB also wiirde sich der Entwicklungsnachweisbar). gang Kants in den Anmerkungen abgespiegelt haben. 40 Zweitens *) ist zu bedenken, daB Kant im Jahre l<82 xwar Vergl. B. Erdmanns Rezension der macher, Gottinger gel. Ana. 1880, S. 616flf. Schrift von Stwckel- II. Anmerk. z. Entstehungsgeschichte des Werkes. in der theoretischen Philosophie die Hohe XIX dos Kritizismus auch noch nicht vOllig: vergleiche den Unterschied der 2. Auflage der Kr. d. r.V. von der 1., z. B. inbezug auf die Betonung der „transzendentalen Metliode"), aber in den asthetischon Grundanschauungen noch nicht zu der Klarheit der Kritik der Urteilskraft durchgedrungen war. Was das erstere anbetrifft, so kann hier erst dann endgtiltig gearteilt werden, wenn die Vorlesungen Kants und die Anmerkungen seines Handexemplars veroffentlicht sind; in bezug auf den zweiten 10 Punkt aber gibt das Werk durch seinen Inhalt eine Bestatigung der Ansicht, da6 es dem Jahre-1782 zugewiesen werden muB. Um hierauf sogleich einzugehen, so hat bereits Erdmann gesehen daB in der Logik sich Angaben iiber die Natur des Schonen und die „Kritik des Geschmackes" befinden, die Kant schon seit der Mitte der achtziger Jahre Wahrend es namlich in unserem Werke verlassen hat.^) S. 16 heifit: „Jene (die Asthetik) hat nur empirische erreicht liatte (obzwar , .", so betont die Kritik der Urteilskraft ihre 20 Prinzipien Zugeh5rigkeit zur „Transzendentalphilosophie", weil sie „Prinzipien a priori zum Grunde habe" (2. Aufl. S. 112 bis 113). So wird ferner in unserem Werke S. 40 eine gewisse Art der Vollkommenheit mit der Schonheit gleichgesetzt, dagegen Kr. d. Urteilskraft S. 45 ff. diese Gleichung ausdrftcklich abgelehnt. Hiernach hatte man allerdings erwarten sollen, daB Jasche eine entsprechende Anderung . . seines Manuskriptes vorgenommen hatte. Allein ich bin doch zweifelhaft, ob nicht Jasche in dem Handexemplar Kants, welches dieser doch weit iiber das Jahr 1782 hin- 30 aus, etwa bis 1795 oder 1796 benutzt hat, derartige, dem kritischen Systems fremde Bemerkungen vorfand sei es, daB sie von Kant in vorkritischer Zeit hingeschrieben und spater aus Unachtsamkeit nicht getilgt, sei es auch, daB er sie aus einem anderen, gleich zu besprechendem Grunde nicht streichen wollte. Dann ware Jasche nattir- — lich entschuldigt. Es war zu Kants Zeiten iiblich, daB die Dozenten ihrem Vortrag ein Lehrbuch zugrunde legten; Kant las, wie schon mehrtach gesagt sein Kolleg tiber Logik ira 40 Anschlusse an Meiers Vernunftlehre. In der Auktindigung , ^) Vergl. Erdmanu a. ». O. 8.612—618. XX Einleitung. seiner vom Winterhalbjahr 1765/66 rechtWahl wie folgt: ,Jch werde die Logik ... nach dem Handbuche des Herrn Prof. Vorlesungon fertigte er diese vortragen Meier; well dieser die Grenzen der jetzt gedachten Absichten wohl vor Augen hat und zugleicb AnlaB gibt, neben der Kultur der feineren und gelehrten Vernunft die Bildung des zwar gemeinen, aber tatigen und gesunden Verstandes zu begreifen, jene fur das betrachtende, diese fiir das tatige und biirgerliche Leben. Wobei zugleich 10 die sehr nahe Verwandtschaft der Materien AnlaB gibt, bei der Kritik der Vernunft einige Blicke auf die Kritik des Geschmackes, d. i. die Asthetik, zu werfen, davon die Regeln der einen jederzeit dazu dienen, die der andereu . . . zu erlautern, and ihre Abstechung ein Mittel ist, beide besser zu begreifen." Trotz dieses gtinstigen Urteils Kants und trotzdem er das Werk immer wieder bis zuletzt benutzte, miissen wir es doch aufs auBerste bedauern, daB Kant sich Fossel dem Gebrauche seiner Zeit gemaB, diese ware fttr uns ein 20 Werk, das vollig frei dem Geiste Kants entsprungen ware. Ich teile vollig E. Arnoldt Ansicbt: „Indem Kant bei fortdauernder Ankntipfung seiner Vortrage an die alten Lehrbiicher, von deren Doktrin er kaum eine einzige bestehen, und von deren Begriffsbestimmungen er auBerst wenig gelten lieB, demungeachtet sein neues System den Umrissen des alten einffigte, so brachte er nach Ausbildung seines Systemes gleichwohl dieses selbst niemals in seinen Kollegien zu einer ihm v5llig adaquaten Darstellung."!) Wohin das im besonderen Falle des Logik30 K()llegs fiihrte, dariiber haben wir das Zeugnis eines seiner HQrer aus dem Sommer-Semester 1795 in einem Briefe des Grafen von Purgstall an seinen Freund Kalauferlegte; mann vom wieviel wertvoller Mai 1795,2) wo es heiBt: „Kant liest fiber wenn ich nicht irre. Immer bringt er das Buch mit in die Stunde" „alle Blatter sind .klein von seiner Hand beschrieben und noch dazu sind viele gedruckte Seiten mit Papier verklebt und viele 1. eine alte Logik, von Meyer, Zeilen ausgestrichen , so daB, wie sich dies versteht, von Meiers Logik beinahe nichts mehr iibrig ist. Von seinen 40 Zuhorern hat kein einziger das Buch mit und man schreibt ^) •) A.a. O. S.887. Siehe Arnoldt S. 686. IT. Anmerk. z. Eutstehungsgeschichte des Werkes. XXI ihm nach. Er aber scheiut dies gar nicht zu bemerken mit grofier Treue seinem Autor von Kapitel zu Kapitel und dann berichtigt er oder sagtvielmelirallesanders, aber mit der grSfiten Unschuld, daB man es ihm ansehen kann, er tue sich nichts zugute auf seine Erfindungen." Ich glaube nun, daB es auch die Schuld des Meierschen Kompendiuras ist, wenn sich in der Logik Kants jene der Kritik der Urteilskraft wider sprechenden Angaben zur Asthetik finden, von denen doch Jasche sicherlich wuBte, daB sie der endgiiltigen Ansicht Kants nicht ent- 10 sprachen. Meier n^mlich spricht im § 22 des 1. Abschnittes seiner Vernunftlehre von der „logischen Vollkommenheit der Erkenntnis" und der „Sch5nheit der Erkenntnis." Vollkommenheit iiberhaupt besteht Mr Meier in der tJbereinstimmung des Mannigfaltigen in einer Erkenntnis zu einer Absicht: ist sie dabei undeutlich, so (Ganz im Sinne ist sie „Schonheit der Erkenntnis". WolfF-Baumgartens.) Da konnte Kant sich nun genug getan zu haben glaubeh, wenn er den kritischen Standpunkt Meier gegentiber dahin zum Ausdruck brachte, daB 20 er die logische Verschiedenheit von Sinnlichkeit und Verstand hervorhob; aber da nun einmal sein Autor die logische und Ssthetische Vollkommenheit behandelte, so rauBte er seinem Systeme so weit Zwang antun, daB er die asthetische Vollkommenheit wenigstens seiner Auffassung vom Schonen moglichst anpaBte: als „das, was in den Sinnen gefallt" (S. 40). Dem Berauhen, seiner Vorlage sich anzupassen, wie Erdmann auch schon bemerkt hat, ist es auch entsprungen, daB Kant der Begriffsbestimmung der allgemeinen Logik 30 nicht durchweg treu geblieben ist. Nach der Definition namlich, abstrahiert die allgemeine Logik „von alien empirischen Bedingungen, unter denen unser Verstand aus- bloB und folgt geiibt wird, z.B. vom EinfluB der Sinne, vom Spiele der Einbildung, den Gesetzen des Gedachtnisses, der Macht der Gewohnheit, der Neigung usw., mithin auch den ." (Kr. d. r.V. 2. Aufl. S. 77. Quellen der Vorurteile Vergl. auch Logik S. 15.) Dennoch behandelt Kant in der Logik S. 83 ff. die Vorurteile und ihre Quellen ausfflhrlich; und in dem zugrundeliegenden Manuskript ist (nach 40 Erdmann a. a. 0. S. 618) die Behandlung der Lehre vom Begiiff noch „weniger rein von anthropologischen und psychologischen Zusatzen". . . : XXJI Einleitung. Im einzelnen stand nattirlich Kant (wie das ja auch der obeu wiedorgegebene Bericht uber sein Kolleg ausdrtickt) seinem Autor doch vollig frei gegenuber. Urn dies einzusehen, braucht man uur einmal z. B. die DeMeier vom Urteil gibt, mit derjenigen Kants zu vergleichen. Bei Meier heiBt es § 292 „Ein Urtoil finition, die (iudicium) ist eine Vorstellung eines logischen VerhSltnisses einiger Begriffe; und insofern von demselben alles abgesondert wird, ohne welcbem die Wahrheit desselben 10 gelehrt erkannt werden kann, wird es ein logriscTies Urteil (iudicium logicura) genannt, welches ein gelehrtes Urteil (iudicium eruditum) ist, wenu es alien Kegeln der gelehrten Erkenntnis, soviel als mSglich, gemaB ist." Wir haben die Definition Kants demgegentiber beieits kennen gelernt und besprochen. Gerade an diesem Beispiel wird aber auch klar, wie die Logik Kants nicht ohne Zuhilfenahme der Kritik der reinen Vernunft verstandlich ist. Denn in der Logik §17 S. 109 findet sich in ein em Satz die von Kant verworfene und die von ihm gebilligte Definition 20 vereint „Ein Urteil ist die Vorstellung der Einheit des BewuBtseins verschiedener Vorstellungen " (soweit — : — „oder die Vorstellung des Verhaltnisses derselben, sofem sie einen Begriff ausmachen" (dies letztere offenbar unter dem EinfluB und im engsten AnschluB an Meier). In der Kr. d. r. V. 2. Aufl. S. 141—142 wird gerade die Meiersche Definition besprochen und verworfen „Ich habe mich niemals durch die Erklarung, welche die Logiker von einem Uiteile iiberhaupt geben, befriedigen konnen; es ist, wie sie sagen, die Vorstellung eines Ver." 30 haltnisses zwischen zwei Begriffen AUe diese Beispiele mogen wohl zur Geniige dartun, wie sehr Kant durch den AnschluB an Meier in der freien Entfaltung seiner Gedanken behindert wurde. So kann Kants Logik nur dann fruchtbringend verwertet werden, wenn man sie von der Kritik der reinen Vernunft aus verstehen lernt. Ohne mich nun in weitere Einzelheiten zu verlieren, kritisch) . will ich S. 618 . daB (wie Erdmann a. a. 0. , jene augenscheinlich zugrunde liegende nur noch anmerken berichtet) 40 Nachschrift des Kollegs vom andere Anordnung des Stoffes dem namlich Propadeutik Jahre 1782 als unser eine Werk in der Vorlesung die Abschnitte dort der eigentlichen „tractatio etwas zeigt, V —X in- der logices" ; III. XXIII Textveranderungen. zugerechnet sind und die Lehre von der Definition und den Einteilungen direkt nach der Er5rterung der Lehre vom Begriffe steht.' III. Textveranderungen. 1. Zur Orthographie und Grammatik. Im allgemeinen habe ich mich bemtiht, die Orthographie den Bestimmungen, wie sie durch die „Orthographische Konferenz" vom Juni 1901 gcgeben worden sind, und die grammatischen Formen dem lieutigen SprachIch hielt mich hierzu 10 gebrauch moglichst anzupassen. urn so mehr berechtigt, als es sich in der vorliegenden Schrift ja nicht um ein von Kant selbst letztlich redigiertes handelt; auch verlangt der Charakter der „Sammlung der philosophischen Bibliothek" einen fliissigen, lesbaren Ich habe demnach durchweg verandert: Text. Werk Commentator, Critik, Canon, Cultur, 1. Compendium, Oatharctikon, Construction, Carrikatur, Causalitat, Dialectik, Deduction. Doctor, Doctrin, Dijudication, Abstraction, Subiect, Object, Sects, Speculation, Function, Punct, consequent, correct, concentrirt, commentiren, complet, abstract, sub- 20 jectiv, objectiv, dialectisch, practisch, speculativ, in: pendium, Kommentator, Ej-itik, Kom- Kanon, Kuitur, Kathartikon, Konstruktion, Karikatur, Kausalitat, Dialektik, Deduktion, Doktor, Doktrin, Dijudikation, Abstraktion, Subjekt, Objekt, Sekte, Spekulation, Funktion, Punkt, konsequent, korrekt, konzentriert, kommentieren, komplett, abstrakt, subjektiv, objektiv, dialektisch,.,praktisch, spekulativ. Dagegen: Epoke in Epoche. IDiese Anderungen finden sich fast alle schon schreiben: Punct, bei Hg und v. Kirchmann; H^ und R 30 Function usw.]; ^ Princip, Cirkel, Precision, Receptivitat in: Prinzip, Zirkel, Rezeptivitat usw. [So schon bei 2. speciell, speziell, Hj und Kirchmann] Worter auf „iren" wie V. z. B. ordiniren, philosophiren, in „ieren', also: ordinieren, philosophieren, abstrahieren, reflektieren usw.; 4. das h ist fortgelassen in Wortem wie; Theil, theilen, Thier, thun, Noth, nothwendig usw., also: Teil, teilen. Tier, Ferner in: Rath, erratheu, tun, Not, notwendig :u. s. f. 3. die abstraliiren, reflectiren usw. Unterthan, Irrthura usw., also: Rat, erraten, Untertan, 40 Irrtum 5. die Schreibung „ev" in Wortem wie: Propadevtik, • propfidevtisch , hevristisch, usw. ist g^Hndert in eu, alfjo: ;; XXIV ; Einleitung. Propadeiitik bei ; Hg und propiideutisch , v. Kirchinann] , usw. heuristisch, [So schon ; 6. die Schreibung „ey'* in Wortern wie: seyn, drey, ist geaudert in „ei", also: sein, drei. [So bei Hj und v, Kirch- mano] ; wurde durchweg geschrieben statt: EikenntniiS , BeGedaclitniB, Kreifi, PieiB, preifiErkenntnis, Bewandtuis, Verhaltnis, Gewiirdig usw. dachtnis, Kreis, Preis, preiswurdig usw.; dagegen: bios ge10 andert in: bloB; worinn, hierinn, darinn, Gesetz8. wurde geandert: geberinn, usw. in worin, hierin, darin, Gesetzgeberin usw. [So schon H2 und v. Kirclimann] 7. wandtniS, Verhaltnifi, — : gesammt, insgesammt wurde gesetzt: gesamt, ferner verandert: nemlich in: namlich; acht in: edit; allmalig in: allmahlich; wornach in: wonach; demohngeachtet in: dessenungeachtet dieJS in: dies; [H.^ und V. Kirchmann schreiben: sammt, insgesammt, sonst 9. statt: insgesamt; ; wie wir]; 20 10. weiJSlicbt, Weitliiufigkeit mann] , Weitlauftigkeit, weitliiufig usw. weitlauftig in: H, und [So bei weiBlich, v. Kirch- ; wurde zusammengezogen Statt findeu, zu Stande liegen (oder legen usw,), bei Seite setzen, seines Gleichen, aus der Acht lassen, heutiges Tages, zu Folge, in so feme, in wo feme, so wohl, eben so keiuesweges, in: stattfinden, zustandekommen , zugrunde liegen, beiseite setzen, seinesgleichen, auQer acht, zufolge, hentigestags, insofern, inwofern, sowohl ebenso, keines11. es : kommen, zum Grunde 30 wegs usw.; Verbalformen fragt, hangend gieng giebt, in: hangend, ging, gibt; ebenso: vermogte, wiederfahren, sezzen, in vermochte, widerfahren, setzen 12. die : , , li-agt, : wurde geandert: nahmhaft, Wilikiihr, willkiihrlich, Merkmahl, Schaale, Saamen, MaaiB, in: namhaft, Willkiir, willkiirlich, Merkmal, Schale, Samen, MaiB; 13. 14. Granzen, klareren, in: Grenzen, klareren; et. popular: popular st. particular particular 15. Eeitz, Beredtsamkeit, Bellettrist, Litterator, in: Reiz, 40 Beredsamkeit, Belletrist, Lilerator; ; : 16. Dilettante, Geriiste in: Dilettant, Geriist; mehresten in: meisten; 18. Mechanism, Scepticism, Idealism usw...in: Mechanismus, Skeptizismus , Idealismus usw. [Die Anderimgen 13 bis 18 auch bei Hj und v. Kirchmann] 17. 19. Prose, Pedanterei, Chineser, Eleatiker, Epikuraer, Pherezydes, Leibnitz, Wolf, in : Prosa, Pedanterie, Chinesen, Eleaten, Epikureer, Pherekydes, Leibniz, Wolflf; ; XXV in, Textverandernngen. klein ge.«chrieben wurdcn: ersllich, anfangs, eines der andere, dasselbe, alles imd nichts, etwas, der eine jeder, keiner, nieniand, der erstere, der letztere, folgendes, im folgenden, im allgemeinen usw, Jasche schreibt in seiner Vorrede, wo er von Kant spricht, Er, Ihn usw.; statt 20. — und dessen: er, ihn usw.; grofi geschrieben: etwas Gutes, etwas Oder nichts Gewisses usw.; 21. statt: besondre, besondern, andre, andern, groi^ern, kleinern, unsre, unsem, neuern, weitern, iiltern, aufiern uaw. wurde gesetzt: besondere, besonderen, andere, anderen, neueren, weiteren, groBeren, kleineren, unsere, unseren alteren, auBeren usw. 22. im Genitiv und Dativ der Suhstantiva: statt: GeGebrauches, brauchs, Gebrauch, Subjekts, Obj ekes usw. Gebrauche, Snbjektes, Objektes usw. [In dieser Hinsicht ist die JSchreibung in alien friiheren Ausgaben nicht einheitlich; unserer Schreibweise am niichsten sind Hg und -.q , : V. Kirchmann]; 23. hievon, hiemit, hiedurch wurde ersetzt durch: hiervon, hiermit, hierdurch usw. [Hg und H^ haben fast durch- weg: gQ hie]; 24. Egyptisch, Jonisch, Eleatisch, st. d. agyptisch, jonisch, eleatisch usw.; Kanten, Leibnizen, 25. die ungebrauchlichen Formen: Wolffen wurden ersetzt durch Kant, Leibniz, Wolif usw. die auf ein s endigen, wurde 26. bei Personennamen der Genitiv durch Apostroph angezeigt; Sekrates', dagegen: : , Kants usw.; 27. die ungebrauchlichen Pluralbildungen : Axiomen, Im})erativen wurden ersetzt durch: Axiome, Imperative usw.; 28. statt der Formen: bejahet, befriediget, beschaftiget, beruhet usw. die Formen: bejaht, b^l'riedigt, bescliiiftigt, 30 bernht usw. Was die 2. latcrpunktion hSufig wurde der „Wollen wir z. B. das logische Wesen des KOrpers bestimmen: so...", statt dessen: „bestimmen, so . ." Ferner wurde ein Seniikolon durch Komma ersetzt in Fallen wie z. B. S. 4 Zeile 24: „betriflFt; so", '^^ statt dessen: „betrifft, so". Vor: als wurde stets Komma Ferner wurde gesetzt, z. B. „ebenso unnf^tige, als" usw. immer vor einem Gedaukenstrich Komma gesetzt in Fallen wie z. B, S. 8 Zeile 14 und 16 „und, ... ent..." Haufig konnte der Gedaukenstrich fortflteht, aubelangt, so war hier weniger zu andern; der Doppelpunkt durch vorliegenden Ausgabe: Komma ersetzt; z. B. S, 68 . — Eaot, Logik. — XXVI Einleitung. werden^ z. B. urn Ende eines Abscbnittos im Text usw. Einige Anderungen werden unten geuauor angegeben. gelassen 3. Weitere Textveranderungen. Im folgenden bedeuten die grofien Zahlen die Seiton, kleinen Zahlen die von oben an gerechneton Zcilon der vorliegenden Ausgabe, wobei jedoch die Zeilen deitJberschriften nicht mitgereclinet sind. Also z. B. 4 5 bedie deutet: Seite 4, von oben, ohne die tJberschrift Zeile 5 10 mitzurechnen. 4^2 A Jetzt folgt Logik selbst", st. d. „jetzt folgt dio Logik selbst"; 65 69 Tjg 741 83 , „weniger in", „reicher noch", st. d. „reicher, „verwie3, und", st. d. „verwies st. „weniger, in"; d. „nach, vollkommen", st. d. noch"; und"; „nach voUkommen"; fehlt: 1794; A „das Identische und das Syntbetische Wissen", „das identische und das synthetische Wissen"; 8 29-30 st. d. ^0 A A A A A 9g 10 1 A A „Wie", St. „Ersten", d. st. „wie"; d. „ersten"; ^ „Prius", St. d. „priu8"; ^ „Was", St. d. „was"; A „Grammatik, die", st. d. „Grammatik die"; A „apriori d. i." st. d. „a priori, d. i."; A „eineVernunft\vi8sen8chafr. nicht der blofien Form, l^s'ioMs IO19 12 19 1835 ISgg soudern der Materie nach", st. d. ,,eine Vernunftwissenschaft nicht der Materie, sondern der blofien Form nach.'* [Diese Andening schien der Text dringend zu gebieten, 20 denn es heiBt weiterhin ausdriicklich, die Selbsterkenntnis der Veniunft dem materiellen Gebraucbe nach gehore Vergl. anch 17 ^j, wo in die Metaphysik, nicht die Logik. H2 bereits entsprechend umgestellt hat]; 1650.9 A „VVas'-,„Wie", 30a7 „Wo'' in „wo"; 16 14 40 St. d.„\va8", „wie", entsprechend A A „als solchen", st. d. „als solchem": A „nicht der blofien „alle wesentliche Merkmale", st. d. „alle wesent1722 lichen Merkmale"; entsprechend isb verbessert: 23; „riGhtige" in „richtigen", ferner 40„ u.bo ^^^ so immer; z. B. 83ji; 91 38; 9421 ^^s.f. 17 3T Form, sondern der Materie ;; ; ; ; ; ; ; ; ; XXVII III. Textverfinderungen. - 'h", St. d. 'C,h" [so „nicht der Materie, sonderii der blofien Form schon bei H2; vergl. 15 39]; 19e A ,,deinselben", !nd V. KirchmannJ „denselben"; d. st. [so schon H, 23 1 A „keinen Moment", st. d. „kein Moment"; 29 16-16 A „Selbstdenken, Philosophieren", st. d. „selbstdenken, philosophieren" ebenso 71 23-40 „Vorstellen, Walirnehmen" usw., st. d. „vorstellen, wahrnehmen", usw.; und entsprechend immer. ; 31 V. 29 A „selt8amen", „selt8amem" [ebenso Hg und 10 d. st. Kirchmann]. ^ „welcher niclit nur auch eine Schule er.", sondern zugleich ein st. d. „welcher nicht ."; nur eine Schule errichtete, sondern zugleich auch ein ^1 30-81 richtete, . . . 32^4 A „mehrere Gesetzmai^igkeit", setzma^igkeit" 32 js A richtuug" „durch Hinrichtung'', st, Hg und v. Kirchmann] d. „durch die Hiu- A A „viele Wurde", st. „Sokrates"; d. A „Verulamio", „Plinius dem „Verulam"; d. st. 20 Wiirde"; d. „viel st. „Plinius dem jlingeren", st. d. 3421 alteren" [denn dieser ist der Naturforscher] 35 g . „groBere Ge- d. [so 3228 -^ jjdem Sokrates", 33 10 st. A „zu Entdeckung", st. d. „zur Entdeckung"; entsprechend 53j2, Q'-^iq, 864 usw. 359_,o A „auf s", St. d. „auf das" 4287 -^ jjVier", st. d. „vier" [so 8620 43ii_i, -^ „Sinnen-Scheines", H, una 44 J, 44,8 4725_,6 4788 V. A A Kirchmann] „nachGeschmack", „der seinen", ^^^ ^0 immer; -A. „Mappe", st. 52^2 A 522e A st.d. d. st. H^ und Kirchmann] [so 5,nachdeniGeschmacke"; 30 „wer seinen"; entsprechend „mappe"; d. v. „Sinnen8cheines" st. d. , „nachher wegwischt", st. d. „nachher wieder wegwischt" [so schon Hg und v. Kirchmann] 5521-22 „Virgil", ^ „Vergil"; st. d. 7;gegrundet", st. d. „begrundet"; ebenso 57 0, 92 ig usw.; 5928 V. 6828 682 V. ^ „dritten", st. „Dritten" d. [so schon Hj und Kirchmann]; A A 40 „in der Stelle", „Es8e Kirchmann] rei", st. „an die Stelle" „esse rei" [so schon Hj und st. d. d. ; XXVIH 75 (Anrn.) widcrsetzen" 92 1 A A A IOO37 -A- 87 25 Hj schon 10 108 IB, 105 14 ; Einleitung. 76 (Anrn.) 7828 ; ; A A [bei „furs Glauben", st. d. widersetzen", „den"] ,.allem Hg „zum GJauben" st. d. „allein 'Vm^ „ist", St. d. ,,8ind"; „durchgelaufen „und grade", ist", st. d. „und st. „ArchitektoDisch", und v. Kirclimann]. 17, ig A „mehrere", A „Pferd" A „Folge- d. st. st. d. d. „diirchlaufeii hat"; in gleichem Grade"; „architektonisch" [so st. d „mehr"; „Neger" [siehe Anmerkung da- selbst] 122 gi oder Friiclitleer", st. d. H2 und v. Kirchmann]. „folge- oder fruchtleer" [so schon 124g A „darin", 1249 A A „geschlossen" 14820 „Eia und Hg und v. d. „darem"; st. aiis", st. d. d. „ersclilo8sen" „Eiu SchluB aus" [so schon Hi Kirchmann]. Durchgehend .,Die st. ist Erkenntnis". gesetzt statt: „Das Erkenntniss" — Immanuel Kants Logik. Ein Handbuch zu Vorlesungen, herausgegeben von Gottlob Benjamin Jasclie. 1800. IT Ant, Loftfk. Anm. des Herausgelers Das Buch war von Jasche dem Minister Eberh. Jul. E. von Massow gewidmet . Vorrede. Jlis sind bereits anderthalb Jahre, seit mir Kant den Aaftrag erteilte, seine Logik, so wie er sie in Offentlichen Vorlesungen seinen Zuliorern vorgetrageii fur den Druck zu bearbeiten und dieselbe in der Gestalt eines kompendiosen Handbuches dem Publikum zu iibergeben. Ich erhielt zu diesem Zwecke von ihm die selbsteigene Handsclirift, deren er sich bei seinen Vorlesungen bedient hatte, mit AuBerung des besonderen, ehrenvollen Zutrauens zu mir, daB ich, bekannt mit den Grundsatzen 10 seines Systemes iiberhaupt, auch bier in seinen Ideengang , leicht eingehen, seine Gedanken nicht entstellen oder ver- und Bestimmtheit und zugleich in der gehorigen Ordnung sie darstellen werde. Da nun auf diese Art, indem ich den ehrenvollen Auftrag tibernommen und denselben so gut, als ich vermochte, dem Wunsche und der Erwartung des preiswtir-digenWeisen, meines viel verehrten Lehrers und Freundes gemaB, auszuftihren gesucht babe, alles, was den Vortrag die Einkleidung und Ausftihrung, 20 die Darstellung und Anordnung der Gedanken betriift, auf meine Rechnung zum Toil zu setzen ist: so liegt es natiirlicherweise auch mir ob, hieriiber den Lesem dieses neuen Kantschen Werkes einige Rechenschaft abfalscben, sondern rait der erforderlichen Klarheit — — — — zulegen. Uber diesen Punkt also hier eine und die andere nahere Erklarung. Seit dem Jahre 1765 hatte Herr Prof. Kant seinen Vorlesungen fiber die Logik ununterbrochen das Meiersche Lehrbuch (George Friedrich Meiers Auszug aus der Veinunftlehre, Halle bei Gebauer, 1752) als Leitfaden zu- 80 grunde golegt; aus Grtinden, woriiber er sich in einem A V—VII; Hi 828—324; H, 3; R — f . . 4 Vorrede. zur Aiiktindigung seiner Vorlesimgon im Jahre 1765 von ihm herausgegebenen Programme erklarte. Das Exemplar des godachten Kompendiums, desseu er sich bei seinen — Vorlesungen bediente, ist, wie alle die ubrigen Lehrbiicher, die er zu gleicliem Zwecte brauchte, mit Papier durchschossen; seine allgemeinen Anmerkungen und Erlauterungen sowohl, als die spezielleren, die sich zunilchst auf den Text des Kompendiums in den einzelnen Paragraphen beziehen, finden sich teils auf dem durchschossenen Papiere, 10 teils auf dem leeren Rande des Lehrbuches selbst. Und dieses bier und da in zerstreuten Anmerkungen und Erlauterungen schriftlich Aufgezeichnete macht nun zusammen das Materialen-Magazin aus, das Kant bier fur seine Vorlesungen anlegte, und das er von Zeit zu Zeit teils durch neue Ideen erweiterte, teils in Ansehung verscliiedoner einzelner Materien immer wieder von neuem rcvidierte und verbesserte. Wesentiiclie von alle dem, des Meier scben Es enthalt also wenigstens das was der beriihmte Kommentator Lehrbuches in seinen nach einer freien 20 Manier gehaltenen Vorlesungen seinen Zuhorern iiber die Logik mitzuteilen pflegto, und das er des Aufzeichnens — wert geachtet hatte. Was nun die Darstellung und Anordnung der Sachen in diesem Werke betrifft, so habe ich geglaubt, die Ideen und Grundsatze des groBen Mannes am treffendsten auszufiihren, wenn ich mich in Absicht auf die Okonomie und die Einteilung des Ganzen tiberhaupt an seine ausdriickliche Erklilrung hielte, nach welcher in die eigentliche Abhandlung der Logik und namentlich in die SOElemontarlohre derselben nichts weiter aufgenommen werden darf, als die Theorie von den drei wesentlichen den Begriffen, den Hauptfunktionen des Denkens Urteilen und Schltissen. Alles dasjenige also, was bloB von der Erkenntnis tiberhaupt und deren logischcn Vollkommenheiten handelt und was in dem Meierschen Lehrbuche der Lehre von den Begriffen vorhergeht und beinahe die Halfte des Ganzen einnimmt, muB hiernach uocli „Vorher war," bemerkt zur Einleitung gerechnet werden. Kant gleich am Eingange zum achten Abschnitte, worin 40 seiu Autor die Lehre von den Begiifieu vortragt, „vorher war von der Erkenntnis tiberhaupt gebandelt, als Propad eutik der Logik; jetzt folgt die Logik selbst." — — — A VII— IX; Hi 324—325; Hj 4; R — . Vorrede. Diosem 5 Fingerzeige zufolge habe ich zu dem erwahnten Vbschnitte vorkommt, in die Einleitung herubergenommen welche aus diosGin Grunde einen viel groBeren Umfang erhalteii hat, als sie sonst in anderen Handbuchern der Logik einziiiiehmen pflegt. Die Folge hiervon war denn audi, daB dio Metho den le lire, als der andere Hauptteil der Abhandlung, urn so viel kurzer ausfallen muBte, je mehr Materien, die tibrigens jetzt mit Recht von unseren neueren Logikern in das Gebiet der Methodenlehre gezogen werden, 10 bereits in der Einleitung waren abgehandelt wordon, wie z. B. die Lehre von den Beweisen u. dgl. m. Es wiire eine ebenso unnotige, als unschickliche Wiederholung gewesen, dieser Materien hier nocb einmal an ihror rechten Stelle Erwahnung zu tun, urn nur das UnvoUstandige vollstiindig zu maclien und alles an seinen gehorigen Ort zu stellen. Das letztere habe ich indessen doch getan in Absicht auf die Lehre von den Definiausdriickliclien was daher alles, bis , — tionen und der logischen Einteilung der Bewelche im Meiorschen Kompendium schon zum 20 achteu Abscliiiitte, namlich zur Elementarlehre von den Begriften gehort; eine Ordnung, die auch Kant in seinem Vortrage unverandert gelassen hat. Es versteht sich tibrigens wohl von selbst, daB der groBe Reformator der Philosophie und, was die Okonomie und auBere Form der Logik betrifft, auch dieses Toils der theoretisehen Philosophie insbesondere , nach seinem architektonischen Entwurfe, dessen wesentliche Grundlinien in der Kritik der reinen Vernunft verzeichnet sind die Logik wiirde bearbeitet haben , wenn es ihm 30 gefallen und wenn sein Geschaft einer wissenschaftlichen Begrundung des gesamten Systnmes der eigentlichen Philosophie der Philosophie des reellen Wahren und Gewissen dieses unweit wichtigere und schwerere Geschaft, das nur er zuerst und auch er allein nur in seiner Originalitat ausfflhren konnte, ihm verstattet hatte, an die selbsteigene Bearbeitung einer Logik zu donken. Allein diese Arbeit konnte er recht wohl anderen iiberlassen, die mit Einsicht und unbefangener Beurteilung seine architektonischen Ideen zu einer wahrhaft zweck- 40 mafiigen und wohlgeordneten Bearbeitung und Behaudlung dieser Wissenschaft benutzen konnten. Es war dies von gritfe, — — , — — A IX— Xll; Hi 825~-32G; Hj 4—5; R — Vorrede. 6 mehreren grtindlichen und unbefangeuen Denkern untor unsoren doutscheii Philosophon zu erwarten. Und diese Erwartuug hat Kant und die Freunde seiner Philosophic Mehrere neuere Lehrbiicher der auch nicht getUuscht. Logik sind mehr oder weniger, in betreff der Okonomie und Disposition des Gf nzen, als eiuo Frucht jener Kantschen Ideen zur Logik anzusehen. Und daB diese daB sie zwar Wissenschaft dadurch wirklich gewonnen; weder reicher, noch cigentlich ihrem Gehalte nach solider 10 Oder in sich selbst gegriindeter, wohl aber gereinigter teils von alien ihr fremdartigen Bestandteilen, teils von — so mauchen unniitzen Spiel werken, — daB Subtilitaten sie und bloBen dialektischen systematischer und doch bei der Methode zuglcich einfacher geworden, davon muB wohl jeden, der iibrigens nur richtige und klare Begriffe von dem eigentiimlicheii aller szicntifischen Strenge Charakter und den gesetzmaBigen Grenzen der Logik hat, die fliichtigste Vergleichung der alteren mit den neueren, nach Kantschen Grundsatzen beaibeiteten Lehr2^ btichern der Logik tiberzeugen. Denn so sehr sich auch so manche unter den alteren Handbiichern dieser Wissenschaft an wissenschaftlicher Strenge in der Methode, an Klarheit, Bestiramtheit und Prazision in den Erklarungen und an Btindigkeit und Evidenz in den Beweisen auszeichnen mogen: so ist doch fast keines darunter, in welchem nicht die Grenzen der verschiedenen, zur allgemoinen Logik im weiteren Umfange gehorigen Gebiete des bloB Propadeutischen, des Dogmatischen und Technischen, des Reinen und Empirischen, so inein30 ander und durcheinander liefen, daB sich das eine von dem anderen nicht bestimmt unterscheiden laBt. Zwar bemerkt Herr Jakob in derVorrede zur ersten Auflage seiner Logik: „Wolff habe die Idee einer allgemeinen Logik vortrefflich gefaBt und wenn dieser groBe Mann darauf gefalien ware, die reine Logik ganz abgesondert vorzutragen, so hatte er uns gewiB, vermSge seines systematischen Kopfes, ein Meisterstuck geliefert, welches alle kiinftigen Arbeiten dieser Art unnutz gemacht hatte." Aber er hat diese Idee nun einmal nicht aus40 gefiihrt und auch keiner unter seinen Nachfolgern hat sie ausgefiihrt; so groB und wohlbegriindet auch Iibrigens tiberhaupt das Verdienst ist, das die Wolff sche Schule auch XII— XIV; Hj 326—327; H, 5—6; R — . Vorrede. 7 urn das eigentlich Logische, -— die formale VoUkommenlieit in unserer philosophischen Erkenntnis sich erworben. Aber abgesehen nun von dem, was in Ansehung der HoBoren Form zu VervoUkommnung der Logik durch die notwendige Trennung reiner und blofi formaler von empirischen und realen oder metaphjsischen Satzen noch gescbehen konnte und gescbeben muBte, so ist, wenn es die Beurteilung und Bestimmung des inneren Gebaltes dieser Wissenscbaft als Wissenscbaft gilt, Kants Urteil 10 iiber diesen Punkt nicbt zweifelbaft. Er bat sicb mebrere Male bestimmt und ausdriicklich dai fiber erklart: daB die Logik als eine abgesonderte, fiir sici] bestebende und in sicb selbst gegrtindete Wissenscbaft anzuseben sei, und dafi sie mitbin aucb seit ibrer Entstebung und ersten Ausbildung vom Aristoteles an bis auf unsere Zeiten eigentlicb nicbts an wissenscbaftlicber Begrundung babe Dieser -Bebauptung gemaB bat also gewinnen kSnnen. Kant weder an eine Begrundung der logiscben Prinzipien der Identitat und des Widersprucbes seibst durcb ein 20 bOberes Prinzip, nocb an eine Deduktion der logiscben Formen der Urteile gedacbt. Er bat das Prinzip des Widersprucbes als einen Satz anerkannt und bebandelt, der seine Evidenz in sicb selber babe und koiner Ableitung aus einem h()beren Grundsatze bediirfe. Nur den Gebraucb, die Giiltigkeit dieses Prinzipes bat er eingescbrankt. indem er es aus dem Gebiete dor Metapbysik, Tvorin es der Dogmatismus geltend zu macben sucbte, verwies und auf den bloB logiscben Vernunftgebraucb, als allein gtiltig nur fiir diesen Gebraucb, bescbrankte. 80 Ob nun aber wirklicb der logiscbe Satz der Identitiit und des Widersprucbes an sicb und scblecbtbin keiner weiteren Deduktion fabig und bedttrftig sei, das ist freilicb eine andere Frage, die auf die vielbedeutende Frage fttbrt: ob es tiberbaupt ein absolut erstes Prinzip aller Erkenntnis und Wissenscbaft gebe; ob ein solches raoglicb sei und gefunden werden kQnne? Die Wissenscbaftslebre glaubt, ein solcbes Prinzip in dem reinen, absoluten Icb entdeckt und darait das gcsamte pbilosopbiscbe Wissen nicbt der bloBon Form, 40 sondern aucb dem Gebalte nacb vollkommen begriindet zu habon. TJnd unter Voraussetzung der MOglicbkeit und — — — ^ A XIV~XVI; Hj 327—828; H, 6—7; R — . Vorrede. 8 apodiktischen Giiltigkeit dieses absolut einigeu und unbedingten Prinzipes handelt sie daher auch vollkommen konsequent, wenn sie die logischen Grundsatze der Identitat und des Widerspruches, die Satze und : nicht als unbedingt gelten laiSt, sondern nur fflr subalterne Satze erkiart, die durch sie und iliren obersten Satz: Ich bin, erst erwiesen und bestimmt werden kCnnen und mijssen. (Siehe Grundl. d. "W. L. 1794. Auf eine gleich konsequente Art erkiart sich S. 13 etc.) 10 auch Scbelling in seinem Systeme des transzendentalen Idealismus gegen die Voraussetzung der logischen Grundsatze aIs unbedingter, d. h. von keinen hoheren abzuleitender, indem die Logik tiberhaupt nur durch Abstraktion von bestimmten Satzen und, sofern sie auf wissenschaftliche Art entsteht, nur durch Abstraktion von den obersten Grundsatzen des Wissens entstehen kSnne, und folglich diese hochsten Grundsatze des Wissens und mit ihnen die Wissenschaftslehre selbst schon voraussetze. Da aber von der anderen Seite diese hochsten 20 Grundsatze des Wissens , als Grundsatze betrachtet, ebenso notwendig die logische Fornu schon voraussetzen: so entsteht eben hieraus jener Zirkel, der sich zwar fiir die Wissenschaft nicht auflosen, aber doch erkiaren lafit, erklaren durch Anerkennung eines zugleich der Form und dem Gehalte nach (formellen und materiellen) ersten Prinzipes der Philosophie, in welchem : A=A — A= — A — — — — — beides, Form und Gehalt, sich wechselseitig bedingt und be- In diesem Prinzipe lage sodann der Punkt, in welchem das Subjektive und das Objektive, das identischo 30 und das synthetische Wissen, eines und dasselbe waren. Unter Voraussetzung einer solchen Dignitat, wie sie einem solchen Prinzipe ohne Zweifel zukommen muB, wurde demnach die Logik, so wie jede andere Wissengriindet. schaft, — der Wissenschaftslehre ordiniert sein miissen. — und deren Prinzipien sub- Welche Bewandtnis es nun aber auch immer hiermit haben moge soviel ist ausgemacht in jedem Falle bleibt die Logik im Inneren ihres Bezirkes, was das Wesentliche betrifft, unverandert; und die transzendentale 40Frage: ob die logischen Satze noch einer Ableitung aus einem h5heren absoluten Prinzipe fahig und bediirftig sind, kann auf sie selbst und die Giiltigkeit und Evidenz ihrer ; — A XVI— XIX; : Hj 328—829; H^ 7—8; R — ^ . 9 Vorrede. Gesetze so wonig EinliuB baben, als die reine Matliematik, in Ansehung ihres wissenschafilichen Gehaltes, die transzendentale Aufgabe bat: wie sind syntbetiscbe TJrteile a priori in der Mathematik ra9glicb? So wie — der Matbematiker als Mathoamtiker , so kann aucb der Logiker als Logiker innerbalb des Bezirkes seiner Wissenscbaft beim Erklaren und Boweisen seinen Gang rubig und sicher fortgeben, obne sicb uoi die, auBer seiner Spbare liegende transzendentale Frage des Transzon- dental-Pbilosopben und Wissenscbaftslebrers bekummern 10 zu dtirfen: wie reine Mathematik oder reine Logik als Wissenscbaft raoglich sei? Bei dieser allgemeinen Anerkennung der Ricbtigkeit der allgemeinen Logik ist daber aucb der Streit zwiscben den Skeptikern und den Dogmatikern tiber die letzten Griinde des pbilosopbiscben Wissens, nie auf dem Gebiete Logik, deren Eegeln jeder verntinftige Skeptiker so gut als der Dogmatiker fiir gtiltig anerkannte, sondern jederzeit auf dem Gebiete der Metapbysik gefiibrt worden. Und wie konnte es anders sein? Die bocbste Aufgabe 20 der eigentlicben Pbilosopbie betrifft ja keineswegs das subjektive, sondern das objektive, nicbt das identiscbe, sondern das syntbetiscbe Wisseu. Hierbei bleibt der — — Logik als solcbe ganzlicli aus dem Spiele; und ea bat weder dor Kritik, nocb der Wissenscbaftslebre einfallen konnen, nocb wird es tiberall einer Pbilosopbie, die den transzendentalen Standpunkt von dem bloB logiscben bestimmt zu unterscbeiden weiB, einfallen also die — konnen, — die letzten Grilnde des realen, pbilosopbiscben Wissens innerbalb des Gebietes der bloBen sucben und aus einem Satze der Logik, Logik ^u 30 bloB als solcbem betracbtet, ein reales Objekt berausklauben zu woUen. Wer den bimmelweiten Unterscbied zwiscben der eigentlicben (allgemeinen) Logik, als einer bloB formalen Wissenscbaft, der Wissenscbaft des bloBen Denkens als Denkens betracbtet, und der Transzendental-Pbilosopbie, dieser einigen materialon oder realen reinen Vornunftwissenscbaft, der Wissenscbaft des eigentlicben Wissens, bestimmt ins Auge gefafit bat und nie wieder aufier 40 acbt laBt, wird daber leicbt beurteilen konnen, was von dem noueren Versucbe zu halten sei, den Herr Bardili — — — — XIX— XXI; Hi 329-330; H, 8—9; R — Vorrede. 10 ueuerdings (in seinem Grundrisse der ersten Logik) unter- nommen der Logik hat, noch ihr prius aiiszu- selbst Wege dieser Untersucliung zufinden: „ein reales Objekt, entwoder durch sle (die bloBe Logik) gesetzt oder sonst iibcrall keines setzbar; den Schliissel zum Wescn der Natur entweder durch sie gegeben oder sonst iiberall keine Logik und Es ist doch in Wahrheit keine Philosophie moglich." nicht abzusehen, auf welche mogliche Art Herr B a r d i 1 i 10 aus seinem aufgestellten p'ms der Logik, dem Prinzipe dor absoluten Moglichkeit des Denkens, nach welchem wir machen, Eines, in der Erwartuug, auf deni als Eines und Ebendasselbe im Vielen unendliche Mannigfaltigen) Male wiederholon Dieses kflnnen, ein reales Objekt herausfinden konne. vermeintlich neu entdeckte p-ms der Logik ist ja offenbar nichts mehr und nichts weniger, als das alte langst ancrkannte, innerhalb des Gebietes der Logik gelegene und an die Spitze dieser Wissenschaft gestellte Prinzip der Identitat: was ich denke, denkeich, und eben dieses sound nichts anderes kann ich nun eben ins UnendWer wird denn auch bei liche wiederholt denken. dem wohlverstandenen logischen Satze der Identitat an ein Mannigfaltiges und nicht an ein bloBes Vieles denken, das allerdings durch nichts anderes entsteht, noch entstehen kann, als durch bloBe Wiederholung das bloiSe wiedereines und ebendesselben Denkens, A A und so weiter ins eines Setzen holte Schwerlich dtirfte sich daher wohl Unendliche fort. auf dem Wege, den Herr Bardili dazu eingeschlagen Methode, deren 30 und nach derjenigen heuristischen dasjenigo finden lassen, er sich hierzu bedient hat, woran der philosophie renden Vernunft gelegen ist, der An fangs- und Endpunkt, woven sie bei ihren (nicht — — A= — = — Untersuchungen ausgehen — und wohin sie wiederum Die hauptsachlichsten und bezurtickkehren k5nne. deutendsten Einwiirfe, die Herr Bardili Kant und seiner Methode des Philosophierens entgegensetzt, konnten sowohl Kant den Logiker, als den Transzendental-Philosophen Wir konnen sie daher 40 und Metaphysiker treffen. gehSrigen Ort dahingestellt hier insgesamt an ihren also auch vielmehr nicht Kant sein lassen. A XXI—XXIV; Hj 330—831 ; H, 9—10; R —. Vorrede. 11 SchlieBlich will ich hier noch bemerken, daB ich die Kantscbo Metaphysik, wozu ich die Handschrift auch bereits in den Handen habe, sobald es die MnBo mir verstattet, nach derselben Manier bearbeiton und herausg-eben werde. KSnigsberg, den 20. September 1800. Gottlob Benjamin Jflsche, Doktor Tind Privatdozent der Philoaophie auf dor Uuiversit'dt ia K(5nig8b8rgr, Mitglled der gGlehrten Geaellsehaffc zu Frankfurt an der Odor. 10 B i n 1 e i t u n g. I. Begriff der Logik. AUes in der Natur, sowohl in der leblosen, als auch Welt, geschieht nachKogoln, obwir Regeln uicht immer kennen. Das Wasser filllt nach Gesetzen der Schwere, imd bei den Tieren geschieht die Bewegung des Gehens auch nach Eegelii. Der Fisch im "Wasser, der Vogel in der Luft bewegt sich Die ganze Natur iiberhaupt ist eigentlich 10 nach Regeln. nichts anderes, als ein Zusammenhang von Erscheinungen nach Eegeln; und es gibt liberall keine Regellosigkeit. Wenn wir eine solche zu fmden meinen, so konncn wir in diesem Falle nur sagen: daB uns die Regeln unbekannt sind. Auch die Ausiibuug unserer Krafte geschieht nach gewissen Regeln, die wir befolgeu, zuerst derselben unbewuBt, bis wir zu ihrer Erkenntnis allmahlich durch Versuche und einen langeren Gebrauch unserer Krafte ge20 langen , ja uns am Ende dieselben so gelaufig machen, daB es uns viele Miihe kostet, sie in ahstracto zu denken. in der belebten gleich di( se — So ist z. B. die allgemeine Grammatik die Form einer^ Sprache iiberhaupt. Man spricht aber auch, ohne Grammatik zu kennen; und der, welcher, ohne sie zu kennen spricht, hat wirklich eine Grammatik und spricht nach Regeln, deren er sich aber nicht bewuBt ist. So wie nun alle unsere Krafte insgesamt, so ist auch insbesondere der Verstand bei seiuen Handlungen an Regeln gebunden, die wir untersuchen konnen. Ja, der 30 Verstand ist als der Quell und das VermSgen anzusehen, A 1—2; Hi 332—333; H^ 11; R 169^170. I. BegrifF der Logik. 13 Denw so wie die SinnlichVeimogen der Anschauungen ist, so ist der Verstand das Vermogen zu denken, d. b. die Vorstdlangen der Sinne unter Eegeln zu briugen. Er ist daher begierig, Regeln zu suchen, und befriedigt, wenn er sie gefunden hat. Es fragt sich also, da der Verstand die Quelle der Kegeln liberhaupt zu denken. keit das nacn welcben Regeln or selbcr verfahre? wir kOnnen nicbt denken, odor unseren Verstand nicht anders gebrauchen, als nacb gewissen Regeln. Diese Regeln kounen wir nun 10 abor wiedor fur sich selbst denken, d. h. wir konnen sie ohne ibre Anwendung oder in abstracto denken. Welches sind nun diese Regeln? Regeln ist, Denn es leidet gar keinen Zweifel: — Alle Regeln, nacb denen der Verstand verfahrt, sind notwendig cder Z'ufallig. Die ersteren sind solche, obne welche gar kein Gebrauch des Verstandes entweder moglich ware; die letztoren solche, ohne welche ein gebestimmter Verstandesgebraucb nicht stattfinden wiirde. Die zufalligen Regeln, welche von einera bestimmten Objekte der Erkenntnis abhangen, sind so viel- 20 faltig, als diese Objekte selbst. So gibt es z. B. einen Verstandesgebraucb in der Mathematilc, der Metaphysik, Moral usw. Die Regeln dieses besonderen, bestimniten Verstandesgebrauches in den gedachten Wissenschaf'ten wisser sind zufallig, weil es zufallig ist, ob ich dieses oder jeues Objekt denke, worauf sich diese besonderen Regeln beZiehen. den und Wenn wir nun aber alle Erkenntnis, die wir bloB von Gegenstanden cntlehnen mtissen, beiseite setzen Verstandesgebraucb iiberhaupt 30 wir diejenigen Regeln desselben, die in aller Absicht und unangesehen aller besonderen Objekte des Denkens schlechthin notwendig sind, weil wir ohne sie gar nicht denken wiiiden. Diese Regeln konnen daher auch a priori, d. i. unabhangig von aller Erfahrung eingesehen werden, weil sie ohneUnterschied der Gegenstilnde, bloB die Bedingungen des Verstandesgebrauches iiberhaupt, er mag rein oder empirisch auf lediglich den reflektieren, so entdecken Und bieraus folgt zugleich: daB die allgemeinen und notwendigen Regeln des Denkens tiberhaupt 40 sein, enthalten. A 2—4; Hj 333—334; H, 11—12; R 170—171. EinleituDg. 14 lediglich die Form, betreffen konuen. keineswfgs die Materie desselben Derauacli ist die Wissenschaft, die diese allgemeinen und notwendigen Regoln enthiilt, bloB eine Wissenschaft von dcr Form unserer Verstandeserkenntnis Oder des Denkens. Und wir kSnnen uns also eine Idee von der Moglichkeit einer solchen Wissenschaft machen, die so wie von einer allgemeinen Grammatik, nichts weiter, als die bloBe Form der Sprache iiberhaupt enthalt, ohne WSrter, die ziir Materie der Sprache 10 geh6ren. Diese Wissenschaft von den notwendigen Gesetzcn des Verstandes und der Vernunft liberhaupt, oder, welches einerlei ist, von der bloBen Form des Denkons tiberhaupt, Logik. nennen wir mm Als eine Wissenschaft, die anf alles Denken tiberhaupt unangesehen der Objekte, als der Materie des Denkens, ist die Logik 1) als Grundlage zu alien anderen Wissenschaften und als die Propadeutik alles Verstandesgobrauches 20 anzusehen. Sie kann aber aucb ebon darum, weil sio von alien Objekten ganzlich abstrahiert, 2) kein Organon der Wissenschaften sein. Untor eiuem Organon verstehen wir namlich eine Anweisung, wie eine gewisse Erkenntnis zustande gobracht werden solle. Dazu aber gehSrt, daB icli das Objekt der, Erkenntnis nach gewissen Regeln hervorzubringcnden schon kenne. Ein Organon der Wissenschaften ist daher nicht bloBe Logik, weil es die genaue Kenntnis der Wissenschaften, ihrer Objekte und Quellen voraussetzt. 30 So ist z. B. die Mathematik ein vortreffliches Organon, als eine Wissenschaft, die den Grund der Erweiterung unserer Erkenntnis in Ansehung eines gewissen Vernunftgebrauches enthalt. Die Logik hingegen, da sie, als allgemeine Propadeutik alles Verstandes- und Vernunftgebrauches uberhaupt, nicht in die Wissenschaften gehen und deren Materie antizipieren darf, ist nur eine allgemeine Vernunftkunst (canonica Epicuri) , Erkenntnisse tiberhaupt der Form des Verstandes gemaB zu machen, und also nur insofern ein Organon zu nennen, das 40 aber freilieh nicht zur Erweiterung, sondern bloB zur geht, , A 4—5; H, 384—335; H, 12—18; R 171—172. V I. Begriff der Logik. Beurteilung und Bericlitigucg 15 unserer Erkenntnis dieat. 3) Als eine Wissenschaft der notwendigen Gesetze des Denkens, ohne welche gar kein Gebrauch des Verstandes und der Yernunft statttiiidet, die folglich die BediMgungen sind, unter denon der Verstand einzig mit die notsich selbst zusammenstirnmen kann und soil. — wendigen Gesetze und Bedingungen seines riclitigen Geist afcer die Logik einKanon. Und als ein brauches, Kanon des Verstandes und der Vernunft darf sie dalier 10 auch keine Prinzipien weder au8 irgend einer Wissenschaft, noch aus irgend einer Erfahrung borgen; sie muB lautor welche notwendig sind und auf den Gesetze a priori Verstand iiberhaupt geheu, cnthaltea. Einige Logiker setzen zwar in der Logik psycho- — y log i s c h e Prinzipien voraus. Dergleichen Prinzipien aber in die Logik zu hringen, ist ebenso ungereimt, als Moral Tom Leben herzunehmen. Nahmen wir die Prinzipien aus der Psychologie, d. h. aus den Beobachtungen tiber unseren Verstand, so wurden wir blofi sehen, w i e das Denken vor 20 sich geht und wie es ist unter den mancherlei suhjektiven Hindernissen und Bedingungen ; dieses wiirde also zur Erkenntnis bloB z uf all iger Gesetze fiihren. In der Logik ist aber die Frage nicht nach zufailigen, sondern nicht, wie wir denken, nach notwendigen Eegeln; sondem wie wir denken sollen. Die Eegeln der Logik mtissen daher nicht vom zufalligen, sondern vom not- — wendigen Verstandesgebrauche hergenommen sein, den ohne alle Psychologic bei sich findet. Wir woUen in der Logik nicht wissen wie der Verstand ist und denkt 30 und wie er bisher im Denken verfahren ist, sondern wie er im Denken verfahren soUte. Sie soil uns den richtigen, d. h. den mit sich selbst iibereinstimmenden Gebrauch des Verstandes lehren. man : : Aus der gegebenen Erklarung der Logik lassen sich die tibrigen wesentlichen Eigeuschaften nun auch noch dieser Wissenschatt herleiten; nilralich 4) eine Vernunftwissenschaft daB sie nicht der Materie, sondern der bloBen Form nach, da ihre Eegeln nicht aus der Erfahrung hergenommen sind und da sie zugleich 40 sei 6—7; H, 836—836; H, 13—14; R 172-173. Eiiileitung. 16 hat. Die Logik ist dalier Verstandes und der Vernunft, aber nieht nach den Vemogen derselben in Ansebung der Ich worde in Objekte, sondern lediglicb der Form nach. der Logik nicbt fragen: was erkennt der Vorstaiid und wio viel kann er erkennon oder wie weit geht seine Erkenntnis? Denn das ware Selbsterkenntnis in Ansehung seines materiellen Gebrancbes und gehort also in die Metapbysik. In der Logik ist nur die Frage: wie wird die Vernunft zu ihrem Objekte Selbstorkenntnis eine des lOsicb der Verstand selbst erkennen? Als eine der Materie und der Form nach Wissenschaft 5) eine ist die rationale Logik endlich auch Doktrin oder demonstrierte Theorie. mit dem gemeinen und als solchem empirischen Verstandes- und Vernunftgebraucho, bloJB sondern lediglich rait den allgemeinen und notvvendigen Gesetzen des Denkens iiberhaupt beschaftigt; so beruht sie auf Prinzipien a priori, aus denen alio ihre Kegeln abgeleitet und bewicsen werden konnen, als solche, denen 20 alle Erkenntnis der Vernunft gemaB sein muBte. Dadurcb, daiS die Logik als eine "Wissenschaft a priori, Denn da oder sie sich nicht als eine Doktrin fiir einen Kanon des Verstandes- und Vernunftgebrauches zu halten ist, unterscheidet sie wesentlich von der Asthetik, die als bloBe Kritik des Geschmackes keinen Kanon (Gesetz), sondern nur eine Norm (Muster oder Richtschnur bloB zur Beurteilung) hat, welche in der allgemeinen Einstimmung besteht. Die Asthetik naralich enthalt die Eegeln der tJboreinstiimnung der Erkenntnis mit den Gesetzen der Sinnlichkeit; die 30 liOgik dagegen die Eegeln der tJbereinstimmung der Erkenntnis mit den Gesetzen des Verstandes und dor Versicli Jene hat nur empirische Prinzipien und kann also oder Doktrin sein, wofern man unter Doktrin eine dogmatische Unterweisung aus Prinzipien a priori versteht, wo man alles durch den Verstand ohne anderweitige von der Erfahrung erhaltene Belehruugen einsieht, und die uns Eegeln gibt, deren Befolgung die verlangte Vollkommenheit verschafft. Manche, besonders Eedner und DicMer, haben versucht, 40uber den Geschmack zu verniinfteln, aber nie haben sie nunft. Die Wissenschaft ein entscheidendes Philosoph Dar darliber fallen konnen. in Frankfurt hatte den Plan zu TJrteil Baumgarten A 7-8; H, 330-337; Hj 14—15; R 173—174. I. einer Asthetik, tiger hat Begriflf der Logik. als Wissenschaft, Home die Asthetik 17 gemacht. Allein rich- Kritik genannt, da sie keine Regeln a priori gibt, die das Urteil hinreichend hestimmen, wie die Logik, sonde rn ihre Regeln a posteriori hernimmt und die empirischen Gesetze, jiach denen wir das Unvollkommenere und Vollkommenere (Schone) erkennen, nur durch die Vergleichung allgemeiner macht. Die Logik ist also mehr als bloJBe Kritik; sie ist ein Kanon, der nachher zur Kritik dient, d. h. zum Prinzip der Beurteilung alles Verstandesgebrauches iiberhaupt, wie- 10 wohl nur seiner Eichtigkeifc in Ansehung der blofieu Form, da sie kein Organon ist, so wenig als die allgemeine Grammatik. Als Prop^deutik alles "Verstandesgebrauches iiberhaupt unterscheidet sich die allgemeine Logik nun auch zugleich von einer anderen Seite transzendentalen von der Logik, in welcher der Gegenstand selbst als ein Gegendes bio Sen Verstandes vorgestellt wird; dagegen stand die allgemeine Logik auf alle Gegenstande iiberhaupt 20 geht. Fassen wir nun alle wesentlichen Merkmale zusammen, die zu ausfiihrlicher Bestimmung des Begriffes der Logik gehOren; so werden wir also folgenden Begriff von ihr aufstellen rndssen. Die Logik ist eine Vernuuftwissenschaft nicht der Materie, sondern der bloBen Form nach; eine Wissenschaft a priori von den notwendigen Gosetzen des Denkens, aber nicht in Ansehung besonderer Gegenstande, sondern — Gegenstande iiberhaupt; also eineSO Wissenschaft des richtigen Verstandes- und Vernunftffebrauches iiberhaupt, aber nicht subjektiv, d. h. nicht nach empirischen (psychologischen) Prinzipien, wie derVerstand denkt, sondern objektiv, d.i. nach Prinzipien a priori, wio er denken soil. aller A 8—10; Kaat, Logik. H, 387; H, 1^—16; R 174—175, S 18 EinleituDg. n. Haupteinteilungen der Logik. — — Vortrag. Nutzen dieser Wissenschaft AbriB einer Geschichte derselben. — Die Logik wird eingeteilt Analytik und Analytik ontdeckt 1) in die Die Handlungen der Vernunft, in die durcli die wir Dialektik. Zergliedernng alle beim Denken uborhaupt ausiiben. Sie ist also eine Analytik der Verstandes- und 10 Vernunftform, und heiBt auch mit Recht die Logik der Wahrheit, \^eil sie die notwendigen Regeln aller (formalen) Wahrheit erhalt, ohne welche unsere Erkonntnis, unangesehen der Objekte, auch in sich selbst unwahr ist. Sie ist also audi weiter nichts, als ein Kanon zur Dijudikation (der formalen Richtigkeit unserer Erkenntnis). Wollte man diese bloi theoretische und allgemeine Doktrin zu einer praktiscben Kunst, d. i. zu einem Organon brauchen, so wiirde sie Dialektik warden. Eine Logik desScheines (ars sophistica, disputatoria)^ die 20aas einem bloBen MiSbrauche der Analytik entspringt, sofern nach der blofien logischen Form der Schein einer wahren Erkenntnis, deren Merkmale doch von der Ubereinstimmung mit den Objekten, also vom Inhalte hergenommen sein miissen, erkiinstelt wird. In den vorigen Zeiten wurde die Dialektik mit groBem FleiBe studiert, Diese Kunst trug falsche Grundsatze unter dem Scheino der "Wahrheit Tor und suchte diesen gemaB Dinge dem Scheine nach zu behaupten. Bei den Griechen waren die Dialektiker die Sachwalter und Redner, welche 30 das Volk leiten konnten, wohin sie woUten, weil sich das Volk durch den Schein hintergehen laBt Ifialektik war also damals die Kunst des Scheines. In der Logik wurde sie auch eine Zeitlang unter dem Namen derDisputierkunst vorgetragen, und so lange war alle Logik und Plilosophie die Kultur gewisser geschwatziger K6pfe, jeden Schein zu erkiinsteln. Nichts aber kann eines Philosophen unwurdiger sein, als die Kultur einer solchen Kunst. Sie muB daher in dieser Bedeutung ganzlich wegfallen und statt 40 Logik derselben vielmehr eine Kritik dieses Scheinss in die eingefiihrt werden. A 10— U; H, 338—339; Hg 16—17; R 176 — 176. II. Wir Einteilung, Nutren, Geschichte der Logik. 19 demnacli zwei Teile der Logik baben: welcbe die formalen Kriterien derWabrheit vortruge; und die Dialektik, welcbe die Merkmale und Eegeln entbielte, wonacb wir ertennen kSnnten, daB etwas mit den formalen Kriterien der Wabrheit nicbt iibereinstimmt, ob es gleicb mit denselben tibereinzustimmen die wiirden Analytik, Die Dialektik in dieser Bedeutung wiirde also guten Nutzen baben als Ka thai t ikon des Ver- scbeint. ibren standes. Man Logik ferner einzuteilen 10 natiirlicbe. oder populare und in die kflnstlicbe oder wissenscbaftlicbe Logik pflegt die 2) in die (logica naturalis, logica scholastica, Aber dJese Einteilung ist unstatthaft. Logik s. artificialisj. Denn die natiir- gemeinen Vernunft (sensus communis) ist eigentlicb keine Logik, sondern eine antbropologiscbe Wissenschaft, die nur empiriscbe Prinzipien hat, indem sie von den Eegeln des natiirlicben / Verstandes- und Vernunftgebraucbes bandelt, die nur in concreto also obne BewuBtsein derselben in abstracto, 20 erkanut werden. Die kunstliche oder wissenscbaftlicbe Logik verdient daber allein diesen Namen, als eine Wissenscbaft der notwendigen und allgemeinen Eegeln des Denkens, die, unabbjingig von dem natiirlicben Verstandes- und Vernunftgebraucbe, in concreto a priori erkannt werden konnen und miissen, ob sie gleicb zuerst nur durch Beobacbtung jenes natiirlicben Gebraucbes gefunden werden k6nnen. 3) Nocb eine andere Einteilung der Logik ist die in tbeoretiscbe und praktiscbe Logik. Allein 30 aucb diese Einteilung ist unrichtig. Die allgemeine Logik, die, als ein bloBer Kanon, von alien Objekten abstrahiert, kann keinen praktiscben Teil baben. Dieses wEre eine contradictio in adjecfo, weil eine praktiscbe Logik die Kenntnis eiuer gewissen Art von Gegenstanden, worauf sie angowandt wird, voraussetzt. Wir kSnnen daber jede Wissenscbaft eine praktiscbe Logik nennen; denn in jeder miissen wir eine Form des Denkens baben. Die allgemeine Logik, als praktiscb betrachtet, kann daber nicbts weiter sein, als eine Tecb-40 licbe Logik oder , die der — nik der Gelebrsamkeit iiberbaupt; ganon der — ein Schulmetbode. A 11—13; Hj 839—340; H, 17—18; R 176—177. Or- 20 EinleituDg. Dieser Einteilung zufol^^e wurde also die Logik einen einen technisclien Tell haben. Dor erste wiirde dieElementarlehre, der andere die Method© nlehre heiBen kSnnen. Der praktische oder technische Toil der Logik wSre eine logische Kunst in Ansehung der Anordnung und der logischen Kunstausdriicke und Unterschiede, urn dem Verstande dadurch sein dogmatischen und Handeln zu erleichtern. In beiden Teiien, dem technischen sowohl als dem 10 dogmatischen, wiirde aber weder auf Objekte, noch auf das Subjekt des Denkens die mindeste Rucksicht genommen werden diirfen. In der letzteren Beziehung wftrde die Logik eingeteilt werden kCnnen 4) in die reine und in die augewandte Logik. In der reinen Logik sondern wir den Verstand von den tibrigen Gemtitskraften ab und betrachten, was or allein tut. fiir sich Die angewandte Logik betrachtet den Verstand, sofern er mit den anderen Gemtitskraften vermischt ist, die auf seine Handlungen einflieBeu und 20 ihm eine schiefe Richtung gebeu, so daB er nicht nach den Gesetzen verfahrt, von denen er wohl selbst einsieht, daB sie die richtigen sind. Die angewandte Logik soUte eigentlich nicht Logik heiBen. Es ist eine Psychologie, in welcher wir betrachten, wie es bei unsorem Denken zuzugehen pflegt, nicht, wie es zugehen soil. Am Ende sagt sie zwar, was man tun soil, um unter den mancherlei subjektiven Hindernissen und Einschrankungen einen richtigen Gebrauch vom Verstande zu machen auch kOnnen wir von ihr lernen, was den richtigen Verstandes30 gebrauch befSrdert, die Hilfsmittel desselben oder die Heilungsmittel von logischen Fehlern und Irrtumern. Aber — ; Propftdeutik ist sie doch nicht. Denn die Psychologie, aus welcher in der angewandten Logik alios genommen werden muB, ist ein Teil der philosophischen Wissenschaften, zu denen die Logik die PropEdeutik sein soil. Zwar sagt man: die Technik oder die Art undWeise, eine Wissenschaft zu bauen, soUe in der angewandten Logik vorgetragen werden. Das ist aber vergeblich, ja sogar schadlich. Man fUngt dann an zu bauen, ehe man 10 Materialien hat, und gibt wohl die Form, es fohlt aber am Inhalte, Die Technik muB bei jeder Wissenschaft vorgetragen werden. A 18—15; H^ 840—341; H, 18—19; R 177—179. II. Was Einteilung, Niitzen, Geschichte der Logik. 21 endlich der Logik in die Logik des geund die des spekulativen Verstandes so bemerken wir hierbei, da6 diese Wissen- die Einteilung 5) meinen betrifft, schaft gar nicht so eingeteiit werden kann. kann keine Wissensckaft des spekulativen Sie Verstandes sein. Denn als ejne Logik der spekulativen oder des spekulativen Vernunftgebrauches ware sie ein Organqn anderer Wisseuschaften und keine bloBe Propadeutik, die auf alien moglichen Gebrauch des 10 Verstandes und der Vemunft gehen soil. Erkenntnis Ebensowenig kann die Logik ein Produkt des gesein. Der gemeine Verstand namlich ist das Vermogen, die Kegeln der Erkenntnis ia concrete einzuseben. Die Logik soil aber eine Wissenschaft von den Eegeln des Denkens in abstracto sein. Man kann indessen den allgemeinen Menschenverstand zum Objekte der Logik annehmen, und insofern wird sie von den besonderen Eegeln der spekulativen Vemunft abstrahieren und sich also von der Logik des spekula- 20 meinen Verstandes tiven Verstandes unterscbeiden. Was den , Vortrag der Logik betrifft, so kann scholastisch oder popular sein. der- selbe entweder Scbolastisch ist er, sofern er angemessen ist der WiBbegierde, den FSbigkeiten und der Kultur derer, die die Erkenntnis der logischen Eegeln als eine Wissenschaft behandeln wollen. Popular aber, wenn er zu don Fahigkeiten und Bediirfnissen derjenigen sich berabiaBt, welche die Logik nicht als Wissenschaft studieren, sondern sie nur brauchen wollen, urn ihren Verstand aufzukiaren. 30 Im scholastischen Vortrage mtissen die Eegeln in ihrer Allgemeinheit oder in abstracto, im popuiaren dagegen im besonderen oder in concrete dargestellt werden. Der scholastische Vortrag ist das Fundament des popuiaren; denn nur derjenige kann etwas auf eine populare Weise vortragen, der es aucb grlindlicher vortragen konnte. Wir unterscbeiden ilbrigens bier Vortrag von — Unter Methode namlich ist die Art und Weise zu verstehen, wie ein gewisses Objekt, zu dessen Erkenntnis sie anzuwenden ist, voUstandig zu erkennen sei. SieiO Methode. A lft—10« H, 341—842; Ho 19—20; R 179—180. 22 Eiuleitung. mufi aus der Natur der Wissenschaft selbst hergenommen werden und lafit sich also, als eine dadurch bestimmt« und notwendige Ordnung des Denkens, nicht andern. Vortrag bedeutet nur die Manier, seine Gedanken andereii mitzuteiien, um eine Doktrin verstandlich zu machen. Aus dem, was wir iiber das Wesen und den Zweck bisher gesagt haben, lafJt sich nunraehr der Wert dieser Wissenschaft und der Nutzen ihres Studiums nach einem richtigen und bestimmten MaBstabe schatzen. der Logik 10 Die Logik ist also zwar keine allgemeine Erfindungskunst und kein Organon derWahrheit; keine Algebra, mit deren Hilfe sich verborgene Wahrheiten entdecken lieUeu. Wohl aber ist sie ntitzlich und unentbehrlich als eine Kritik der .Erkenntnis; oder zu Beurteilung der gemeinen sowohl, als der spekulativen Vernunft, nicht um sie zu lehren, sondern nur um sie korrekt und mit sich selbst iibereinstimmend zu machen. Denn das logische Prinzip der Wahrheit ist tJbereinstiramung des Verstandes mit seinen eigeuen allgemeinen Gesetzen. Geschichte der Logik betrifft, so nur folgendes anfuhren: Die jetzige Logik schreibt sich her von Aristoteles' Analytik. Dieser Philosoph kann als der Vater der Logik angesehen werden. Er trug sie als Organon vor und teilte sie in Analytik und Dialektik. Seine Lehrart ist sehr scholastisch und geht auf die Entwickelung der allgemeinsten Begriffe, die der Logik zugrunde liegen, wo von man indessen keinen Nutzen hat, weil fast alles auf bloBe Subtilitaten hinauslauft, auBer dafi man die 30 BenennuDgen verschiedener Verstandeshandlungen daraus 20 "Was endlich woUen wir die hieriiber gezogen. tJbrigens hat die Logik von Aristoteles' Zeiten her an Inhalt nicht viel gewonnen und das kann sie ihrer Natur nach auch nicht. Aber sie kann wohl gewinnen in Ansehung der Genauigkeit, BestimmtheitundDeutlichkeit. Es gibt nur wenige Wissenschaften, die in einen beharrlichen Zustand kommen konnen, wo sie nicht mehr verandert werden. Zu diesen gehort die Logik und — A 16 — 18; Hi 342—843; H, 20— 21^ R 180-181. III. Begrifi von der Philosophie iiberhaupt auch die Metaphysik. Aristoteles hatte 23 etc. koin Moment des Verstandes ausgelassen; wir sind darin nur geuauer, inethodischer und ordentlicher. Von Lamberts Organon glaubte man zwar, dafi Aber es enthiilt Logik sehr vermehren wiirde. die, weiter nictits mehr, als nur subtilere Einteilungen wie alle richtigen Subtilitaten, wobl den Verstand scharfen, aber von keinem wesentlichen Gebrauche sind. Unter den neueren Weltweisen gibt es zwei, welche die allgemeine Logik in Gang gebracht haben: Leibniz 10 es die , und Wolff. Malebranche und Locke haben keino eigentlicbe da sie aucli vom Lilialte der Erkenntnis und vom IJrsprunge der Begriffe haudeln. Die allgemeine Logik von Wolff ist die beste, welche man hat. Einige haben sie mit der Aristotelischen verbunden, wie z. B. Reusch. Baumgarten, ein Mann, der hierin viel Verdienst die Wolffsche Logik, und Meier hat, konzentrierte 20 kommentierte dann wieder tiber Baumgarten. Zu den neueren Logikern gehort auch Crusius, der aber nicht bedachte, was es mit der Logik fiir eine BeDenn seine Logik enthalt metaphysische wandtnis habe. Grundsatze und tiberschreitet also insofern die Grenzen dieser Wissenschaft ; uberdies stellt sie ein Kriterium der Wahrheit auf, das kein Kriterium sein kann, und laBt also insofern alien Schwarmereien freien Lauf. In den jetzigen Zeiten hat es eben keinen beruhmten Logiker gegeben, und wir brauchen auch zur Logik keine neuen Erflndungen, well sie bloB die Form des DenkensSO Logik abgehandelt , enthalt. in. — PhiloBe^riff von der Philosophie uberhaupt. sophie nach dem Schulbegriffe und nach dem WeltWesentliche Erfordernisse begriffe betrachtet. Allgenieinste und Zwecke des Philosophierens. und hochste Aufgaben dieser Wissenschaft. — — Es ist zuwcilen schwer, das, was unter eincr Wissenschaft verstanden wird, zu erklSren. Aber die Wissenschaft A 18—19; Hi 843—844; H, 21—22; R 181—182. 24 Einleitung. gewinnt an Prazision durcli Festsetzung ihres bestimmten Begriffes, und es werden so manche Fehler aus gewissen Grunden vermieden, die sich sonst einschleichen , wenn man die Wissenschaft noch nicht von den mit ihr verwandten Wissenschaften unterscheiden kann. Ehe wir indessen eine Definition von PMlosophie zu mtissen wir zuvor den Charakter der geben versuchen verschiedenen Erkenntnisse selbst untersuchen, und, da philosophische Erkenntnisse zu den Vornunfterkenntnissen , 10 gehSren, insbesondere erklaren, was unter diesen letzteren zu verstehen sei. Vernunfterkenntnisse werden den historischen Erkenntnissen entgegengesetzt. Jene sind Erkenntnisse aus diese Erkenntnisse ausDaten Eine Erkenntnis kann aber aus der Vernunft entstanden und dessenungeachtet historisch sein; wie wenn z. B. ein bloBer Literator die Produkte fremder Vemunft lernt, so ist seine Erkenntnis von dergleichen Vernunftprodukten bloB historisch. 20 Man kann namlich Erkenntnisse unterscheiden 1) nach ihrem objektiven Ursprunge, d. i. nach den Qaellen, woraus eine Erkenntnis allein moglich ist. In dieser Eiicksicht sind alle Erkenntnisse entweder rational Prinzipien (exprindpiisjj (ex datisj. Oder — empirisch; 2) nach ihrem subjektiven Ursprunge, d. Art, wie eine Erkenntnis von den Menschen Aus diesem worben werden. trachtet, sind nach der kann er- i. letzteren Gosichtspunkte be- die Erkenntnisse entweder rational oder historisch, sie mSgen an sich entstanden sein, wie sie SOwoUen. Es kann also objektiv etwas eine Vernunfterkenntnis sein, was subjektiv doch nur historisch ist. Bei einigen rationalen Erkenntnissen ist es schadlich, bloB historisch zu wissen, bei anderen hingegen ist dieses gleichgiiltig. So weiB z. B. der Schiffer die Kegeln der Schifffahrt historisch aus seinen Tabellen; und das ist flir ihn genug. Wenn aber der Rechtsgelehrte die Rechtsgelehrsamkeit bloB historisch weiB, so ist er zum echten Richter und noch mehr zum Gesetzgeber v911ig verdorben. Aus dem angegebenen Unterschiede zwischen objek40tiv und subjektiv rationalen Erkenntnissen erhellt nun auch, daB man Philosophie in gewissem Betracht lernen kQnne, ohne philosophieren zu konnen. Der also eigentlich sie A 19—21; n, 314-345; H, 22—23; R*182— 18S III. Begrift" von der Philosophie iiberhaupt etc. 25 Philosoph werden will, muB sich iiben, von seiner Vernunft einen freien nnd keinen bloB nachahmenden und, soziisagen, mechaniaclien Gebrauch zu machen. Wir haben die Vernunfterkenntnisse ftir Erkenntnisse aus Prinzipien erkl^rt ; und hieraus folgt, daB sie a priori sein ratissen. Es gibt aber zwei Arten von Erkenntnissen, die beide a priori sind, dennoch aber viele nambafte fcaben; TJntorscliiede niimlich Mathematik und Philosophie. Man pflegt zu behaupten, daB Mathematik und Philo- 10 sophie dem Objekte nach voneinander unterschieden waren, indem die erstere von der Quant ittit, die letztere von der Qualitat handle. Alles dieses ist falsch. Der XJnterschied dieser Wissenschaften kann nicht auf dem Objekte beruhen; denn Philosophie geht auf alles, also auch auf quanta, und Mathematik zum Teil auch, sofern alles eine GrSBe hat. Kur die verschiedene Art der Vernunfterkenntnis oder des Vernunftgebrauches in der Mathematik und Philosophie macht allein den spezwischen diesen beiden Wissen- 20 Philosophie namlich ist die Vernunft- zifischen XJnterschied schaften aus. erkenntnis aus bloBen Begriffen, Mathematik hlngegen die Vernunfterkenntnis aus der Konstruktion der Begriffe. Wir konstruieren Begriffe, wenn wir sie in der Anschauung a priori ohne Erfahrung darstellen, oder wenn wir den Gegenstand in der Anschauung darstellen, der unserem Begriffe von demselben entspricht. Der Mathematiker kann sich nie seiner Vernunft nach bloBen Begriffen, der Philosoph ihrer nie durch Konstruktion der 30 Begriffe bedienen. In der Mathematik braucht man die Vernunft in concrete, die Anschauung ist aber nicht empirisch, sondern man macht sich hier etwas a priori zum Gegenstande der Anschauung. Und hierin hat also, wie wir sehen, die Mathematik einen Vorzug vor dor Philosophie, daB die Erkenntnisse der ersteren intuitive, die der letzteren hingegen nur diskursive Erkenntnisse sind. Die TJrsache aber, warum wir in dor Mathematik raehr die GrOfien erwagen, liegt darin, daB die GrSBen in dor Anschauung a priori kfinnen 40 — — A 21— ?3; H, 345-346; H, 23-34; R 183 ISf). ' e EinleituDg. 26 , dio Qualitaten dagegen sich nicht in der Anschaunng darstellen lassen. konstruiert werden Philosophie ist also das System der philosophischen Erkenntnisse oder der Vernunfterkenntnisse aus Begiiffen. Das ist der Sehulbegriff von dieser Wissenscbaft. Nach dem Weltbegriffe ist sie die Wissenscbaft von den Diesor hobe letzten Zwecken der menschlicben Vernunft. Begriff gibt der Philosopbie Wtirde, d. i. einen absoUnd wirklicb ist sie es aucb, die allein luten Wert. 10 nur inn eren Wert hat und alien anderen Erkenntnissen erst einen Wert gibt. Man fiagt doch immer am Ende, wozu dient das Philosopbieren und der Endzweck desselben, — die Philo- sopbie selbst als Wissenscbaft nach dem Schulbe griff betracbtet? In dieser scbolastiscben Bedeutung des Wortes gebt Philosopbie nur aufGeschicklichkeit; in Beziebung auf den WeltbegrifP dagegen auf die Niitzlicbkeit. In der ersteren Riicksicht ist sie also eine Lebre der Gein der letzten, eine Lebre der Weisdie Gesetzgeberin der Vernunft, und der heit, 20 scbicklicbkeit; — Pbilosopb insofern nicbt Vernunftkiinstler, sondern Gesetzgeber. Der Vernunftkiinstler, Pbilodox, oder, wie Sokrates ihn nennt, nach spekulativem Wissen, ohne darauf zu sehen, wie viel das Wissen zum letzten Zwecke der menschlicben Vernunft beitrage; er gibt Eegeln fiir den Gebrauch der Vernunft zu allerlei beliebigen Zwecken. Der praktische Pbilosopb, der Lehrer der Weis30 heit durch Lebre und Beispiel, ist der eigentlicbe Pbilosopb. Denn Philosopbie ist die Idee einer vollkommenen Weisheit, die uns die letzten Zwecke der menschlicben Vernunft zeigt. Zur Philosophie nach dem Schulbegriffe gehOren zwei der strebt bloB StUcke: erstlich zureichender Vorrat von Vernunftfurs andere: ein systematiscber Zusammenhang dieser Erkenntnisse, oder eine Verbindung erkenntnissen ; 40 ein — derselben in der Idee eines Ganzen. Einen solchen strong systematiscben A Zusammenhang 28—24; Hi 846—847; H^ 24-25; R 185—186. : III. Begriff von der Pliilosophie iiberhaupt etc. verstattet nicht nur die Philosophie, sondern 27 sie ist sogar im eigentlichen Yerstande einen systematischen Zusammenhang hat und ^llen andeien die eiuzigo Wissenschaft, die Wissenschaftea system atisclie Einheit gibt. Was aber Philosophie nach dcm Weltbegriffe (in sensu cosmico) betiifft, so kann nian sie auch eine Wissen- schaft von der hochsten Maxime des Gebraiiches iinserer Vernunft nermen, sofern man nnter Maxima das innere Prinzip der Wahl unter verschiedenen Zweckeu 10 versteht. Denn Philosophie in der letzeren Eedeutung ist ja die Wissenschaft der Beziehung aller Erkenntnis und alles Vernunftgebrauches auf den Endzweck der menschlichen Vernunft, dem, als dem obersten, alle anderen Zwecke subordiniert sind und sich in ihm zur Einheit vereinigen mussen. Das Feld der Philosophie in dieser weltbiirgerlichen Bedeutung laBt sich auf folgende Eragen bringefl 1) Was kann 2) Was 3) 4) 20 Was Was Die erste zweite wissen? icli soil ich tun? darf ich hofTen? ist der Mensch? Frage beantwortet die Metaphysik, die Moral, die dritte die Eeligion, und die An thro po log ie. Im Gruiide konute man aber die vierte die alles dieses zur Anthropologie rechnen, weil sich die drei Fragen auf die letzte beziehen. Der Philosoph mufi also bestimmen konnen ersten 1) die Quollen des menschlichen Wissens, 2) den XJmfang des mSglichen und niitzliclien Ge- SO branches alles Wissens, und endlich 3) die Grenzen der Vernunft. Das letztere ist das nStigste, aber auch das schwersto, urn das sich aber der Philodox nicht bekiimmert. Zu einem Philosophen gehSren hauptsiichlich zwei — 1) Kultur des Talentes und der Geschicklichkeit, zu allerlei Zwecken zu gebrauchen; 2) Pertigkeit im Gebrauche aller Mittel zu beliebigon Zwecken. Boidos muB veroinigt sein; denn ohne Kenntnisse wird man nio ein Philosoph werden, aber nie werden auch Kenntnisse 10 allein den Philosophen ausmachen, wofern nicht eino zweckmiiCigo Veibindung aller Erkenntnisse und Geschicklich- Dinge: um sie A 24--2f?; H, 847— '^iB ; H, 25; R 18f5— 187. ; 28 Einleitung. keiten zur Binheit hinzukonimt, &bereinstimmung derselben mit und eine den Einsiclit iu die hOchsten Zweckeii der menschlichen Vernunft. Es kann* sich iiberhaupt keiner einen Philosophcn nennen, der nicht philosopbioren kann. Philosophieren lafit sich aber nur durch tTbung und selbsteigenen Gebraucli der Vernunft lernen. Wie soUte sich auch Philosophio eigentlich lernen lassen? Jeder philosophische Denker baut, sozusageu, — 10 auf den Trtimmern eines anderen sein eigenes Werk; nie aber ist eines zustande gekomraen, das in alien seineu Teilen bestandig gewesen ware. Man kann daher schon aus dem Grunde Phlilosophie nicht lernen, weil sie noch nicht gegeben ist. Gesetzt aber auch, es ware eine wirklich vorhanden, so wUrde doch keiner, der sie auch lemte, von sich sagen konnen, daB er ein Philosoph sei; denn seine Kenntnis davon ware doch immer nur subjektiv-historisch. In der Mathematik 20 Diese Wissenschaft kann denn die Beweise sind davon tiberzeugt werden verhait sich die Sache anders. man wohl gewissermaBen hier so evident, lernen daB ein jedev kann; auch kann sie ihrer Evidenz wegen, als eine gewisse und bestandige Lehre, gleichsam aufbehalten werden. Wer philosophieren lernen will, darf dagegen alle Systeme der Philosophie nur als Geschichte des Getiauehes der Vernunft ansehen und als Objekte der l&bung seines philosophischen Talentes. Der wahre Philosoph rauB also als Selbstdenker einen 30 freien und selbsteigenen keinen sklavisch nachahmendeTi Gebrauch von seiner Vernunft machen. Aber auch keinen dialektischen, d. i. keinen solchen Gebrauch, der nur darauf abzweckt, den Erkenntnissen einen Schein von Wahrheit und Weisheit zu geben. Dieses ist das Geschaft d«s bloBen Sophisten; aber mit der Wtirde des Philosophen, als eines Kenners und Lehrers der Weisheit, durchaus unvertraglich. Denn Wissenschaft hat einen inneren wahren Wert nur als Organ der Weisheit. Als solches ist sie ihr 40 aber auch unentbehrlich, so daB man wohl behaupten darf: Weisheit ohne Wissenschaft sei ein SchattenriB von einer Vollkommenheit, zu der wir nie gelangen werden. , A 96—28; H, 848—849: H, 25—26: R 187—188. IV. Kurzer Abrifi einer Geschichte der Philosophic. 29 Wer die Wisseiiscbaft hafit, umsomehr aber die Weisheit liebt, den nennt man einen Misologen. Die Misologie entspringt geraeiniglich aus einer Leerheit von wissenschaftlichen Keiintnissen und einer gewissen damit verbundenen Art von Eitelkelt. Zuweilen verfallen aber auch diejenigen in den Fehler der Misologie, welche anfangs mit groBem FleiBe und Gltlcke den Wissenschaften nacbgegangen waren, am Ende aber in ihrem ganzen Wissen keine Befriedigung fanden. Philosopbie ist die einzige Wissenschaft, die uns diese 10 innere Genugtuung zu verschaffen weiB; denn sie schlieBt gleichsam den wissenschaftlichen Zirkel und durch sie erhalten sodann erst die Wissenschaften Ordnung und Zasammenhang. Wir werden also zum Behufe der iD'bung im Selbstdenken oder Philosophieren mehr auf dieMethode unseres Vernunftgebrauches zu sehen haben, als auf die Satze selbst, zu denen wir durch dieselbe gekommen sind. IV. Knrzer AbriB einer Geschichte der Philosophie. 20 Es macht einige Schwierigkeit, die Grenzen zu bestimmen, wo der gemeine Verstandesgebrauch aufhOrt und der spekulative anfUngt; oder, wo gemeine Vernunfterkenntnis Philosophie wird. Indessen gibt es doch hier ein ziemlich sicheres Unter^ scheidungsmerkmal, namlich folgendes: Die Erkenntnis des Allgemeinon in abstract© ist spekulative Erkenntnis; die Erkenntnis des Allgemeinen in concrete gemeine Erkenntnis. Philosophische Erkenntnis ist spekulative Erkenntnis der Vernunft, und sie 30 fangt also da an, wo der gemeine Vernunftgebrauch anhebt, Versuche in der Erkenntnis des Allgemeinen in abstracto zu machen. Aus dieier Bestimmung des Unterschiedes zwischen gemeinem und spekulativem Vernunftgebrauche laBt sich nun beurteilen, von welchem Volke man den Anfang des Philosophierens datieren mtlsse. Unter alien ViJlkern haben 28—29; Hj S48--350; U^ 26—27; R 188—189. ^iuleitimg. oO Griechen erst angefangeu zu philosophieren. haben zuerst versucht, nicht an dem Leitfaden der Bilder die Vcrnunfterkountnisse zu kultivieren, sondern in abstractor statt dafi die anderen Volker sich die Begriffe immer nur durch Bilder in concrete verstaudlicb zu machen suclilen. So gibt es uoch heutigestags Volker, wie die Chiuesen und einige Indianer, die zwar von Dingen, welcbe bloB aus der Vernunft hergenoramen sind, als von Gott, der Unsterblichkeit der Seele u. dgl. m. 10 handeln, aber doch die Natur dieser Gegenstande nicht nach Begriffen und Eegeln in abstracto zu erforscben suchen. Sie macben bier keine Trennung zwischen dem Vernunftgebraucbe in concrete und dem in abstracto. Bei den Persern und Arabern findet sich zwar einiger spekulativer Vernunftgebrauch; allein die Eegeln dazu haben sie von Aristoteles, also doch von den Griechen entlehnt. In Zoroasters Zenda vesta entdeckt man Eben dieses nicht die geringste Spur von Philosophie. gilt auch von der gepriesenen agyptischen Weisheit, 20 die in Vergleichuug mit der griechischen Philosophie ein bloBes Kinderspiel gewesen ist. Wie in der Philosophie, so sind auch in Ansehung der Mathematik die Griechen die ersten gewesen, welche diesen Toil der Vernunfterkenntnis nach einer spekulativen, wissenschaftlichen Methode kultivierten, indem sie jeden Lehrsatz aus Elementen demonstriert haben. Wann und wo aber unter den Griechen der philosophische Geist zuerst entsprungen sei, das kann man eigentlich nicht bestimmen. 30 Der erste, welcher den Gebraueh der spekulativen Vernunft einfiihrte und von dem man auch die ersten Schritte des menschlichen Verstandes zur wissenschaftlichen Kultur herleitete, ist T hales,, der Urheber der ionischen Sekte. Er fiihrte den Beinamen Physiker, wiewohl er auch Mathematiker war so wie iiberhaupt Mathematik der Philosophie immer vorangegangen ist. trbrigens kleideten die ersten Philosophen alles in die also Demi sie ; Bilder ein. Denn Einkleidung der 40 Pros a. Dingen, der Man die Poesie, die nichts anderes ist, als eine Gedanken in Bilder, ist alter als muBte sich daher anfangs selbst und bei der reinen Vernunft sind, bedienen. poetischen Schreibart lediglich Objekte Bildersprache die A 29—31; H^ 350—351; H^ 27—28; R 189—190. Kurzer AbriB einer Geschichte der Philosophie. IV. Pherekydes weseu soil 31 der erste prosaisehe Scliriftsteller ge- sein. Auf die lonier phanes war: in Eleaten. folgten die satz der eleatischen Philosophie und den Sinnen ist Der Grrund- ihres Stifters Xeno- Tauschung und Schein, nur imVerstande allein liegt die Quelle der Wahrheit. TJnter Zeno als sinne und Die den Philosophen dieser Schule zeichnete sich ein Mann von groBem Verstande und Scharf10 als ein subtiler Dialektiker aus. Dialektik bedeutete anfangs die Kunst des reinen Verstandesgebrauches in Ansehung abstrakter, von aller Sinnlichkeit abgesonderter Begriffe. Daher die vielen dieser Kunst bei don Alton. In der Folge, als diejenigen Philosophen, welche gUnzlich das Zeugnis der Sinne verwarfen, bei dieser Behauptung notwendig auf viele Subtilitaten verfallen muBten, artete Dialektik in die Kunst aus, jeden Satz zu behaupten und zu bestreiten. Und so ward sie eine bloBe tjbung Mr die Sophisten, die tiber alios rasonnieren wollten und 20 sich darauf legten, dem Scheine den Anstrich des Wahren Deswegen zu geben, und schwarz, weiB zu machen. wurde auch der Name Sophist, unter dem man sich sonst einen Mann dachte, dor uber alle Sachen verniinftig und einsichtsvoll reden konnte, jetzt so verhaBt und verachtlich, und statt desselben der Name Philosoph ein- Lobeserhebungen gefahrt. Um ionischen Schule stand in Grofivon seltsamem Genie auf, welch er nicht nur eine Schule errichtete, sondern zugleich auch 30 ©in Projekt entwarf und zustande brachte, das seinesgleichen noch nie gehabt hatte. Dieser Mann war Pythagoras, zu Sam OS geboren. Er stifteto ni)..mlich eine Societat von Philosophen, die durch das Gesetz der Verschwiegenheit zu einera Bunde unter sich vereinigt waren. SeiiiO Zuhorer teilte er in zwei Klassen ein; in die dor Akusmatiker (a}cou(jp,aTi)to{), die bloB horen muBten, und die der Akroamatiker (a>cpoa(j!.aTaol), die auch fragen duiften. die Zeit Griechenland ein der Mann — Unter seinon Lehren gab es einige exoterischo,4.0 A 81—32; Hj 851—352; H, 28—29; R 190—192. 32 Einleitung. die er dem ganzen Volke vortrug; die ilbrigen waren geheim und esoterisch, nur fUr die Mitglieder seines Bundes bestimmt, von denen er einige in seine vertrauteste Freundschaft aufnahm und von den iibrigen ganz absonderte. ZumVehikel seiner geheiraen Lehren machte er Physik und Theologie, also die Lehre des Sichtbaren und des Unsichtbaren. Auch hatte er verschiedene Symbole, die vermutlich nichts anderes, als gewisse Zeichen gewesen sind, welche den Pythagoraern dazu gelOdient haben, sich untereinander zu verstandigen. Der Zweck seines Bundes scheint kein anderer ge- wesen zu sein, als: dieEeligion von demWahn des Volkes zu reinigen, die Tyrannei zu maBigen und groJSere GesetzmaBigkeit in die Staaten Dieser Bund aber, den die Tyrannen zu farchten anfingen, wurde kurz vor Pythagoras' Tode einzuftihren. zerstort, und diese philosophisclie Gesellschaft aufgelost, durch die Hiurichtung, teils durch die Flucht und Verbannung des grQBten Teiles der Verbundeten. Die 20wenigen, welche noch tibrig blieben, waren No viz en. Und da diese nicht viel von des Pythagoras eigentiimlichen Lehren wuBten, so kann man davon auch nichts Gewisses und Bestimmtes sagen. In der Folge hat man dem Pythagoras, der tibrigens auch ein sehr mathematischer Kopf war, viele Lehren zugeschrieben, die aber gewiB nur erdichtet sind. teils Die wichtigste Epoche der griechischen Philosophic Denn er war es, hebt endlich mit Sokrates an. welcher dem philosophischen Geiste und alien spekulativen SOKopfen eine ganz neue praktischo Richtung gab. Auch ist er fast unter alien Menschen der einzige gewesen, dessen Verhalten der Idee eines Weisen am nachsten kommt. Unter seinen Schiilern ist Plato, der sich mehr mit den praktischen Lehren des Sokrates beschaftigte ; und unter den Schtilern des Plato Aristoteles, welcher die spekulative Philosophie wieder hOher brachte, der beruhmteste. 40 und Auf Plato und Aristoteles folgteu die Epikureer die Stoiker, welche beide die abgesagtesten Feinde A 32—34; % 352—353; H, 29—30; R 192—193. IV. Kurzer Abrifi einer Geschichte der Philosophie. voneinauder waren. Jene setzten das hScliste Gut 33 in frohliches Herz, das sie die Wollust nannten; diese fanden es einzig in derHoheit und Starke der ein Seele, bei welcher man alle Annehmlichkeiten des Lebens entbehren konne. Die Stoiker waren ilbrigens in der spekulativen Philo- dialektisch, in der Moralphilosophie dogmatisch, und zeigten in ihren praktischen Prinzipien, wodurch sie den Samen zu den erhabensten Gesinnungen, die je existierten, ausgestreut haben, ungemein viel Wiirde. 10 Der Stifter der stoischen Schule ist Zeno aus Kittium. Die beruhmtesien Manner aus dieser Schule unter den griechischen Weltweisen sind Kleanth und Chrysipp. Die epikurische Schule hat nie in den Ruf kommen sophie konnen, worin die stoische war. "Was man aber auch immer von den Epikureern sagen mag; so viel istgewiB: sie bewiesen die grSBte MaBigung im GenuBe, und waren besten Naturphilosophen unter die alien Denkem Griechenlands. Noch merken wir hier an, daB die vomehmsten grie- 20 chischen Schulen besondere Namen fuhrten. So hieB die Schule des Plato Akademie, die des Aristoteles Lyceum, die Schule der Stoiker Portions (gtoti), ein bedeckter Gang, woven der Name Stoiker sich herschreibt; die Schule des Epikur Horti, weil Epikur in Garten lehrte. Auf PI at OS Akademie demien, erste und folgten noch drei von seinen Schiilern die stiftete die dritte Speusippus, Karneades. die Diese Akademien neigten sich gestiftet zweite andereAkaDie wurden. Arkesilaus, 30 zum Skeptizismus hin. Speusippus und Arkesilaus, beide stimmten ihre Denkart zur Skepsis, und Karneades trieb es darin noch hOhor. Urn deswillen werden die Skeptiker, diese subtilen, dialektischen Philosophen, auch Ak ademiker genannt. Die Akademiker folgten also de|^B|en grofien Zweifler Pyrrho und dessen NachfolgenH^azu hatte ihnen ihr Lehrer Plato selbst AnlaB gegebeh, indem er Lehren dialogisch vortrug, so daB Griiiide und contra angefiihrt wurden, ohne daB or selbst 40 viele seiner pro dartlber entschied, ob er gleich sonst sehr dogmatisch war. A 34 36; H, Kant, Loglk. 858—354; H, 30—31; R 193 194. 3 34 Einleitimg. Fangt man die Epocho des Skeptizismus mit dem an, so bekommt man eine ganze Schnle von Skeptikern, die sicli in ihrer Denkart und Methode des Philosophierens von den Dogmatikern wesentlich unterschicden, indem sie es zur ersten Maxime alles philosophierenden Vernunftgobrauches machten; auch selbst Pyrrho dem grSi^ten Scheiue der Wahrheit sein Urteil zurtickzuhalten; nnd das Prinzip aufstellten: die Philosophie bestehe im Gleicbgewichte des lOUrteilens, und lehre uns, den falschen Schein aufzudecken. Von diesen Skeptikern ist uns aber weiter nichts tibrig geblieben, als die beiden Werke des Sextus Empirikus, worin er alle Zweifel zusammenbei — gebracht hat. Als in der Folge die Philosophie von den Griechen zu den RSraern tiberging, hat sie sich nicht.erweitert; denn die Eomer bliebon immer nur Schttler. Cicero war in der spekulativen Philosophie ein S chiller des Plato, in der Moral ein Stoiker. Zur stoischen 20Sekte gehorten Epiktet, Antonin derPhilosoph und Seneca als die beruhmtesten. Naturlehrer gab es unter den RSmern nicht, auBer Plinius dem alter en, der eine Naturbeschreibung hinterlassen hat. Endlich verschwand die Kultur auch bei den RQmern und es entstand Barbarei, bis die A r aber im 6. und 7. Jahrhundert anfingen, sich auf die Wissenschaften zu legen und den Aristoteles wieder in Flor zu bringen. Nun kamen also die Wissenschaften im Occident wieder empor und insbesondere das Ansehen des Aristoteles, dem man 30 aber auf eine sklavische Weise folgte. Im 11. und 12. Jahrhundert traten die Scholastiker auf; sie erlSuterten den Aristoteles und trieben seine Subtilitaten ins Un- Man beschaftigte sich mit nichts als lauterAbDiese scholastische Methode des After-Philosophierens wurde zur Zeit der Reformation verdraugt, und nun gab e^^^^ktiker in der Philosophie, d. i. solche SelbstdenkeB^^sich zu keiner Schule bekannten, sondem die WahrheiWuchten und annahmen, wo sie sie fanden. Ihre Verbesserung in den neuoren Zeiten verdankt aber 40 die Philosophie teils dem grOBeren Studium der Natur, - endliche. straktionen. A 36—87; . H^ 854—355; H, 81—32; R 194-195. IV. Kurzer AbriS einer Geschichte der Philosophie. 35 der Verbindung der Mathematik mit der NaturDie OrdnuQg, welche darch das Studium dieser Wissenschaften im Denken entstand, breitete sich auch iiber die besonderen Zweige und Telle der eigentllchen Weltweisheit aus. Der erste und groBte Naturforscber der neueren Zeit war Baco von Verulam. Er betrat bei seinen Untersucbungen den Weg der Erfabrung und machte auf die Wicbtigkeit und Unentbebrlicbkeit der Beobacbtungen und Versucbe zur Entdeckung der Wabrbeit aufmerksam. Es ist tibrigens scbwer 10 zu sagen, von wo die Verbesserung der spekulativen Ein nicbt geringes Philosophie eigentlich herkommt. Verdienst um dieselbe erwarb sich Descartes, indem er viel dazu beitrug, dem Denken Deutlichkeit z u g e b e n durch sein aufgestelltes Kriteiium der Wabr- teils wissenschaft. beit, das er in die kenntnis Klarheit und Eviden^i der Er- setzte. Unter die grOBten und verdienstvollsten Eeformatoren Leibniz und der Philosophie zu unseren Zeiten ist aber Locke zu recbnen. Der letztere suchte den mensch- 20 lichen Verstand zu zergliedem und zu zeigen, welche Seelenkrafte und welche Operationen derselben zu dieser Oder jener Erkenntnis geh(5rten. Aber er hat das Work seiner Untersuchung nicht voUendet; auch ist sein Verfahren dogmatisch, wiewohl er den Nutzen stiftete, daB man anfing, die Natur der Seele besser und grtindlicher zu studieren. "Was die besondere, Leibniz und dogmatische Methode des Philosophierens sebr dieselbe fehlerhaft. Auch liegt Wolff betrifft, darin eigene, so war so viel 30 Tauschendes , daB es wohl n9tig ist, das ganze Verfahren zu suspendieren und statt dessen ein anderes, die . Methode des kritischen Philosophierens, in Gang zu bringen, die darin besteht, das Verfahren der Veinupft selbst zu untersuchen, das gesamte menschliche ErkenntnisvermOgen zu zergliedern und zu prtifen, wie weit die Grenzen desselben wohl gehen mOgen. In unserem Zeitalter blflhendsten Zustande, ist Naturphilosophie im und unter den Naturforschern gibt 88 groBe Naraen, z. B. Newton. lassen sich jetzt, als ausgezeichnote eigentlich A nicht nennen, weil Neuere Philosophen 40 und bleibende Namen, bier alles gleichsam im 37-— 39; H^ 365—356; H, 32—33; R 196—196. ^6 Einleitiing. Was Flusse fortgeht. reiBt der andero der eine bant, nieder. In der Moralphilosophie sind wir nicht weiter geaber Metaphysik betriflft, so scheint es, als waren wir bei Untersucbung metaphysiscber Wahrheiten stutzig geworden. Es zeigt sich jetzt eine Art von Tndifferentismus gegen diese Wissenscbaft, da man es sich zur Ebre zu machen scheint, von metaphysischen Nachforschungen als von bloBen Griibeleien TJnd doch ist Metaphysik die 10 veracbtlich zu reden. eigentlicbe, wahre Philosopbie! Unser Zeitalter ist das Zeitalter der Kritik, und man muB sehen, was aus den kritischen Versuchen unserer Zeit, in Absicht auf Philosopbie und Metaphysik insbesondere, werden wir'l kommen als die Alten. Was — V. Erkenntnis iiberhanpt. — Intuitive und diskursive 20 Erkenntnis; Anschauung nnd Begriff, nnd deren Unterschied insbesondore. Logische und asthetische VoUkommenheit der Erkenntnis. — AUe ziehung: unsere Erkenntnis zweitens hat eine zwiefache Be- Beziehung auf das Objekt, eine Beziehung auf das Subjekt. In der erstlich eine ersteren Eticksicht beziebt sie sich aufVorstellung, in der letzteren auf das BewuBtsein, die allgemeine Be- — dingung aller Erkenntnis iiberbaupt. (Eigentlich ist das BewuBtsein eine Vorstellung, daB eine andere Vorstellung in mir ist.) In jeder Erkenntnis 30 muB unterschieden werden Materie, d. i. der Gegenstand, und Form, d. i. die Art, wie wir den Gegenstand erkennen. Sieht z. B. ein Wilder ein Haus aus der Feme, dessen Gebrauch er nicht kennt, so hat er zwar eben dasselbe Objekt, wie ein anderer, der es bestimmt als eine fiir Menschen eingerichtete Wobnung kennt, in der Vorstellung vor sich. Aber der Form nach ist diese Erkenntnis eines und desselben A 89—41; Hi 356-357; H., 33; R 196 197.. V. Objektes in Von der Erkenntnis 37 etc. Bei dem eiiien ist sio dem anderen Anschauung beidon verschieden. blosse Anscbauung, und Be griff zugleich. bei I)io Verschiedenheit der Form der Erkenntnis beruht auf einer BedinguDg, die^alles Erkennm begleitet, anf dem BewuBtsein. Bin icb mir der Vorstellung bewuBt, so ist sie klar; bin icb mir derselben nicht bpwufit, dunk el. Da das BewuBtsein die wesentliche Bedingung aller - Erkenntnisse ist, so kann und darf 1^ sicb die Logik aucb nur mit klaren, nicht aber mit dunklon Wir seben in der Logik Vorstellungen beschaftigen. nicbt, wie Vorstellungen entspriugen; sondern lediglicb, wie dieselben mit der logischen Form libereinstimmen. tJberhaupt kann die Logik aucb gar nicht von den bloBen Vorstellungen und deren Moglichkeit handeln. Das tiberlaBt sie der Metapbysik. Sie selbst bescbaftigt sich bloB mit den Eegeln des Den kens bei Begriffen, Urteilen und logischen Form der — Schliissen, als wodurch alles Denken geschieht. Freilich gebt etwas vorher, ehe eine Vorstellung BegrifT wird. Das 2^^ werden wir an seinem Orte aucb anzeigen. Wir werden aber nicht untersuchen wie Vorstellungen entspringen? Zwar handelt die Logik aucb vom Erkennen, well beim Erkennen schon Denken stattfindet. Aber Vorstellung ist noch nicht Erkenntnis, sondern Erkenntnis setzt immer IJnd diese letztere laBt sich auch Vorstellung voraus. Denn man mliBte, was Vordurchaus nicht erklSren. stellung sei? doch immer wiederum durch eine andore Vorstellung erklaren. AUe klaren Vorstellungen, auf die sich allein die logi- 30 schen Eegeln anwenden lassen, konnen nun unterschieden werden in Ansehung der Deutlichkeit und XJndeutlichkeit. Sind wir uns der ganzen Vorstellung bewuBt, nicht aber des Mannigfaltigen, das in ibr enthalten ist, so ist die Vorstellung undeutlich. Zur Eriauterung der Sache zuerst ein Beispiel in der Anschauung. Wir erblicken in der Feme ein Landhaus. Sind wir uns bewuBt, daB der angeschaute Gegenstand ein Haus ist, so mlissen wir notwendig doch auch eine Vorstellung von den verschiedenen Teilen dieses Hauses, den Fenstern 40 Tliron usw. haben. Denn siihon wir die Telle nicht, wir auch das Haus selbst nicht seben. wttrden 80 — : A 41—42; Hi 357—858; H, 38—34; R 197-198. 88 Einleitung. Aber wir sind uns dem Mannigund unsere Vorstellung dieser Vorstellung Ton faltigen seiner Telle nicht bewufit von dom gedachten Gegenstande selbst ist daher eine undeutliche Vorstellung. Wollen wir ferner ein Beispiel von Undeutlichkeit in Begrififen, so m5ge der Begriff der SchSnhoit dazu dienen. Ein jeder bat von der Scbonheit einen klaren Begriff. Allein es kommen in diesem Begriffe verschiedene Merkmale vor; unter anderen, da6 das Sch5ne etwas sein lOmtisse, das 1) in die Sinne Mlt, und das 2) allgeraein gef^Ut. KOnnen wir uns nun das Mannigfaltige dieser und anderer Morkmale des Schonen nicbt auseinandersetzen, so ist unser Begriff davon docb immer noch undeutlich. Die undeutliche Vorstellung nennen Wolffs Schiller eine verworrene. Allein dieser Ausdruck ist nicht passend, well das Gegenteil von Verwirrung nicht Deutlichkeit, sondern Ordnung ist. Zwar ist Deutlichkeit eine Wirkung der Ordnung, und Undeutlichkeit eine Wirkung der Verwirrung ; und es ist also jede verworrene Erkennt20 nis auch eine undeutliche. Aber der 5atz gilt nicht umgekehrt; nicht alle undeutliche Erkenntnis ist eine verworrene. Denn bei Erkenntnissen , in denen kein Mannigfaltiges vorhanden ist, findet keine Ordnung, aber auch keine Verwirrung statt. Diese Bewandtnis hat es mit alien einfachen Vorstellungen, die nie deutlich werden; nicht, well in ihnen Verwirrung, sondern well in ihnen kein Mannigfaltiges anzutreffen ist. Man muB sie daher undeutlich, aber nicht verworren nennen. — 30 Und auch selbst bei den zusammengesetzten Vorstellungen, in denen sich ein Mannigfaltiges von Mei knialen unterscheiden laBt, ruhrt die Undeutlichkeit oft nicht her von Verwirrung, sondern von Schwache des BewuBtseins. Es kann namlich etwas deutlich sein der Form nach, d. h. ich kann mir des Mannigfaltigen in der Vorstellung bewuBt sein; aber der Materie nach kann die Deutlichkeit abnehmen, wenn der Grad des BewuBtsein?* Dieses ist kleiner wird, obgleich alle Ordnung da ist. der Fall mit abstrakten Vorstellungen. 40 Die Deutlichkeit selbst kann eine zwiefache sein: Erstlich eine sinnliche. — Diese besteht in BewuBtsein des Mannigfaltigen in der Anschauung. A 42—44; H^ 358-359; H, 84—85; R 198—199. dem Ich V. Von der Erkenntnis 39 etc. B. die MilchstraBe als einen weiBlichen Streifen; von den einzelnen in demselben beftndSterne miissen notwendig in mein Auge geliclien kommen sein. Aber die Vorstellung davon war nur klar und wild durch das Teleskop erst deutlich, weil ich jetzt sehe z, die Lichtatrahlen die einzelnen in jenem Milchstreifen enthaltenen Sterne erblicke. — DeutlichZweitens eine intellektuelle, keit in Begriffen oder Verstandesdeutlichkeit. Diese beruht auf der Zergliederung des Begriffes in An- 10 sehung des Mannigfaltigen, das in ihm enthalten liegt. So sind z. B. in dem Begriffe der Tugend als Merkmale enthalten 1) der Begriff der Freiheit, 2) derBegriff der Anhanglichkeit an Regeln (der Pflicht), 3) der Begriff von tJberwaitigung der Macht der Neigungen, wofern sie jenen Regeln widerstroiten. Losen wir nun so den Begriff der Tugend in seine einzelnen Bestandteile auf, so maclien wir ihn eben durch diese Analyse uns deutlich. Durch diese Deutlichmachung selbst aher setzen wir zu einem wir erklaren ihn nur. Es werden 20 Begriffe nichts hinzu daher bei der Deutlichkeit die Begriffe nicht der Materie, sondem nur der Form nach verbessert. ; Eeflektieren wir auf unsere Erkenntnisse in Ansehung der beiden wesentlich verschiedenen GrundvermOgen der Sinnlichkeit und des Verstandes, woraus sie entspringen, so treffen wir hier auf den Unterschied zwischen An- schauungen und Begriffen. AUe unsere Erkenntnisse nam- in dieser Riicksicht betrachtet, entweder Anschauungen oder Begriffe. Die ersteren habon ihre dem Vermogen der AnQuelle in der Sinnlichkeit, lich sind, — schauungen; die letzteren im Verstande, — 30 dem Ver- der Begriffe. Dieses ist der logische Unterschied zwischen Verstand und Sinnlichkeit, nach welchem diese nichts als Anschauungen, jener hingegen nichts als BeBeide 6rundverm(3gen lassen sich freigriffe liefert. lich auch noch von einer anderen Seite betrachten und auf eine andere Art definieren; namlich die Sinnlichkeit als ein Vermogen der Rezeptivitat, der Verstand als ein mOgen — Vermogen der Spontaneitat. art ist nicht logisch, 44—45; H, sondern AUoin diese Erklclrungs- metaphysisch. 359-360; H, 36—86; — B 199—201 Man 40 EinleituDg. 40 pflegt die Sinnlichkeit auch das niedere, den Verstand dagegen das obere VermOgen zu nennen, aus dem Grunde. weil die Sinnlichkeit den blofien Stoff zum Denken gibt, der Verstand aber uber diesen Stoff disponiert und denselben unter Kegeln oder Begriffe bringt. Auf den hier aiigegebenen Unterschied zwischen intuitiven und disljursiven Erkenntnissen, oder zwischen Anschauuugen und Begriffen griindet sieh die Verschiedeu- heit der asthetischen und lOkommenheit der logischen VoU- der Erkenntnis. Eine Erkenntnis kann vollkommen Gesetzen der Sinnlichkeit oder nach entweder nach Gesetzen des Verstandes; im ersteren Falle ist sie asthetisch, im anderen logisch vollkommen. Beide, die asthetische und die logische Vollkommenheit , sind also von verschiedener Art; die erstere bezieht sich auf die Sinnlichkeit, die letztere auf den Verstand. Die logische Vollkommenheit der Erkenntnis beruht auf ihrer tJbereinstimmung mit dem Objekte, also auf allgemeingultigen Ge20setzen, und laBt sich mithin auch nach Normen a priori beurteilen. Die asthetische Vollkommenheit besteht in der tTbereinstimmung der Erkenntnis mit dem Subjekte, und griindet sich auf die besondere Sinnlichkeit des Menschen. Es finden daher bei der asthetischen Vollkommenheit keine objektiv- und allgemeingtiltigen Gesetze statt, in Beziehung auf welche sie sich a priori auf eine fur alle denkenden Wesen tiberhaupt allgemeingeltende Sofern es indessen auch allWeise beurteilen liefie. gemeine Gesetze der Sinnlichkeit gibt, die, obgleich nicht 30 objektiv und fur alle denkenden Wesen tiberhaupt, doch subjektiv ftir die gesamte Menschheit Giiltigkeit haben, laJBt sich auch eine asthetische Vollkommenheit denken, die den Grand eines subjektiv-allgemeinen Wohlgefallens enthalt. Dieses ist die Schonheit, das, was den Sinnen in derAnschauung gefallt und eben darum der Gegenstand eines allgemeinen Wohlgefallens sein kann, weil die Gesetze der Anschauung allgemeine Gesetze der — sein, — — Sinnlichkeit sind. Durch diese tJbereinstimmung mit den allgemeinen 40 Gesetzen der Sinnlichkeit unterscheidet sich der Art nach das eigentliche, selbstEndige Sch5ne, dessen Wesen in der bloBen Form besteht, von dem An- A 45—47; H^ 860—361; H, 36—37; R 201—202. V. Von der Erkenntnis genehmen, etc. 41 das lediglich in der Empfindung durch Reiz RUhrung gefSllt, und urn deswillen auch nur der Grund eines blofien Privat-Wohlgefallens sein kann. Diese wesentliche asthetische VoUkommenheit ist es auch, welche unter alien mit der logischen VoUkommenheit sich vertragt und am besten mit ihr verbinden lafit. Von dieser Seite betrachtet kann also die asthetische VoUkommenheit in Ansehung jenes wesentlich SchOnen der logischen VoUkommenheit vorteilhaft sein. In einer Oder Rticksicht ist sie ihr aber auch nachteilig, 10 wir bei der asthetischen VoUkommenheit nur auf das auBerwesentlich SchSne sehen, das Reizende Oder Riihrende, was den Sinnen in der bloBen Empfindung gefallt und nicht auf die bloBe Form, sondern die Materie der Sinnlichkeit sich bezieht. Denu Reiz und Ruhrung kOnnen die logische VoUkommenheit in unseren Erkenntnissen und Urteilen am meisten anderen sofern verderben. ^berhaupt bleibt wohl freilich zwischen der Ssthelogischen VoUkommenheit unserer Er- 20 kenntnis noch immer eine Art von Widerstreit, der nicht vftUig geho1)en werden kann. Der Verstand will belehrt, die Sinnlichkeit belebt sein; der erste begehrt Einsicht, die zweite FaBlichkeit. SoUen Erkenntnisse unterrichten, so mussen sie insofern grundlich sein ; soUen sie zugleich unterhalten, so mussen sie auch sch5n sein. Ist ein Vortrag 8ch5n, aber seicht, so kann er nur der Sinnlichkeit, aber nicht dem Verstande, ist er umgekehrt grundlich, aber trocken, nur dem Verstande, aber nicht auch der Sinnlichkeit gefallen. 80 Da es indessen das Bediirfnis der menschlichen Natur und der Zweck der Popularitat der Erkenntnis erfordert, daB wir beide VoUkommenheiten miteinander zu vereinigen suchen, so mussen wir es uns auch angelegen sein lassen, denjenigen Erkenntnissen, die liberhaupt einer asthetischen VolUiommenheit fahig sind, dieselbe zu verschaffen und eine schulgerechte, logisch voUkommene Erkenntnis durch die asthetische Form popular zu machen. Bei diesem Bestreben, die asthetische mit der logischen VoUkommenheit in unseren Erkenntnissen zu verbinden, 40 mflssen wir aber folgende Regeln nicht aufier acht lassen; namlich 1) daB die logische VoUkommenheit die tisehen und der A 47—49; H^ 3«1— 362; H, 37—88; R 202—208. Elnleitung. it Basis aller ttbrigen VoUkomraenhciten sei und daher keinor^ ganzlich nachstehen oder aufgeopfert werdon diirfe; 2) daB man hauptsachlich auf die form ale Ssthe- anderen — Vollkommenheit sehe, die tJbereinstimmung Erkenntnis mit den Gesctzen der Anschauung, weil gerade hierin das wesenilich Schone besteht, das mit tische — einer sich am besten vereinigen man mit Reiz und Rillirung, wodurch der logischen Vollkommenheit lafit; 3) daB eine Erkenntnis auf die Empfindung wirkt und far dieselbe erbalt, sehr behutsam sein miisse, weil hier- 10 ein Interesse durch so leicht die Aufmerksamkeit vom Objekte auf das Subjekt kann gezogen werden, woraus denn augenscheinlicb ein sebr nachteiliger Einfliifi auf die logische Vollkommenheit der Erkenntnis entstehen muB. Um die wesentlichen Verschiedenheiten, die zwischen und der asthetischen Vollkommenheit der Erkenntnis stattfinden nicht bloB im allgemeineu sonder logischen , dern , von mehreren besonderen Seiten noch kenntlicher machen, wollen wir sie beide untereinander ver- zu 20 gleichen in Eiicksicht auf die vier Hauptmomente der der Relation und der Modalitat, worauf es bei Beurteilung der Vollkommenheit der Erkenntnis ankommt. Eine Erkenntnis ist voUkommen 1) der Quantitat nach, wenn sie allgemein ist; 2) der Qualitat nach, wenn sie deutlich ist; 3) der Relation nach, wenn sie wahr ist; und endlich 4) der Modalitat nach, wenn sie gewiB ist. Aus diesen angegebenen Gesichtspuiikten betrachtet, wird also eine Erkenntnis logisch voUkommen sein der 30 Quantitat nach : wenn sie objoktive Allgemoinheit (AUder Qualitat gemeinheit des Begriffes oder dor Regel), nach: wenn sie objoktive Doutlichkoit (Dcutlichkeit im dor Relation nach: wenn sie objektive WahrBegriffe), heit, und endlich der Modalitat nach : wenn sie objek- Quantitat, der Qualitat, — — — GewiBheit hat. Diesen logischen Vollkommenheiten entsprechen nun folgende asthciische Vollkommenheiten in Beziehung auf jene vier Hauptmomente; namlich Diese be1) die asthetische Allgemeinheit. iOsteht in der Anwendbarkeit einer Erkenntnis auf eine tive — A 49—60; H, 362—363; H, 38—39; R 203—204. V. Von der Erkenntnis 48 etc. Menge von Objekten, die zu Beispielen dienen, an denen stch die Anwendung von ihr machen liifit, und wodurch sie zugleich fur den Zweck der Popularitat brauclibar wird; 2) die asthetische Deutlicbkeit. die Deutlichkeit in der — Dieses ist Anschauung, worin durch Beispiele ein abstrakt gedachter Begriff in concrete dargestellt oder eriautert wird; asthetische Wahrheit. — Eine bloB subnur in der tjbereinstimmung der 10 Erkenntnis mit dem Subjekte und den Gesetzen des Sinnen3) die jektive Wahrheit, scheines besteht gemeiner Schein die und folglich nichts ist; weitor als ein all- — asthetische GewiBheii Diese beruht w^s dem Zeugnisse der Sinne zufolge notd. i. was durch Empfindung und Erfahrung wendig ist 4) die auf dem, , bestatigt wird. Bel den soeben genannten Vollkomraenheiten kommen Stticke vor, die in ihrer harmonischen Vereinigung dieVoUkommenheitiiberhauptausmachen, namlich: 20 Mannigfaltigkeit und Einheit. Beim Verstande licgt die Einheit im Begriffe, bei den Sinnen in der immer zwei Anschauung. BloBe Mannigfaltigkeit ohne Einheit kann uns nicht befriedigen. Und daher ist unter alien die Wahrheit die Hauptvollkommenheit, well sio der Grund der Einheit ist, durch die Beziehung miserer Erkenntnis auf das Objokt. Auch selbst bei der asthetischen Vollkommeuheit bleibt die Wahrheit immer die conditio sine qua non, die vornehmste negative Bedingung, ohne welche etwas nicht 30 allgemein dem Geschmacke gefallen kann. Es darf daher niemand hoffen, in den schonen Wissenschaften fortzukommen, wenn er nicht logische Vollkommeuheit in seiner Erkenntnis zugrunde gelegt hat. In der groBten mOglichen Vereinbarung der logischen mit der asthetischen Vollkommeuheit tiberhaupt in Kttcksicht auf solche Kenntnisse, die beides, zugleich unterrichten und unterhalten sollen, zeigt sich auch wirklich der Charakter und die Kunst des Grnies. A 60-52; H, BH3- '<64; TT^ 39—40; R 204—205. 44 Einleitung. VI. Besondere logische Vollkommenheiten der Erkenntnis. A) Logische Quantitat VoUkommenheit nach. intensive G-i5Be. keit — — der GrOBe. — Weitlaufigkeit Erkenntuis dei Extensive mid und Grundlicli- Oder Wiclitigkeit und Fruchtbarkeit der Er- kenntnis. — Bestimmung des Horizontes unserer Erkenntnisse. Die Gr6J3e der Erkenntnis kann in einem zwiefachen Verstande genommen werden, entweder als extensive Oder als intensive GroBe. Die erstere bezieht sich auf den Urn fang der Erkenntnis und bestcht also in der Menge und Mannigfaltigkeit derselben; die letztere bezieht sich auf ihren Gehalt, welcher die Vielgiiltigkeit Oder die logische Wichtigkeit und Fruchtbarkeit einer Erkenntnis hetrifft, sofern sie als Grund von vielen und groBen Folgen betrachtet wird (non multa, sed multum). Bei Erweiterung unserer Erkenntnisse oder bei Ver20 vollkommnung derselben ihrer extensiven GrOBe nach ist es gut, sich einen tTberschlag zu machen, inwieweit eine Erkenntnis mit unseren Zwecken und Fahigkeiten zusammenstimme. Diese tJberlegung betrifft die Bestimmung des Horizontes unserer Erkenntnisse, unter welchem die 10 Angemessenheit der GroBe der gesamten Erkenntnisse mit den Fahigkeiten und Zwecken des Subjektes zu verstehen ist. Der Horizont laBt sich bestimmen 1) logisch, nacli dem Vermogen oder den Erkenntnis30kraften in Beziehung auf das Interesse des Verstandes. Hier haben wir zu beurteilen: wie weit wir in unseren Erkenntnissen kommen kSnnen, wie weit wir darin gehen miissen und inwiefevn gewisse Erkenntnisse in logischer Absicht als Mittel zu diesen oder jenen Haupterkenntnissen , als unseren Zwecken, dienen; 2) asthetisch, nach dem Geschmack in Beziehung auf das Intc esse des Gefiihles. "Wer seinen Horizont asthetisch bcsLimmt, sucht die Wissenschaft nach A 52-53; H^ 364—365; H^ 40—41; R 205—206. VI. Logische Vollkommenheit dev Erkenntnis. 45 dem Geschmacke des Publikuras einzurichten d. h. sic l)opular zu machen, oder tiberliaupt nur solche Erkennt, nisse sich zu erwerben, die sich allgeraein mitteilen lassen und an denen auch die Klasse der Nichtgelehrten Gefallen und interesse findet; praktiscb, nach dem Nutzen in Beziehung auf Der praktische Horizont, das Interesse des Willens. sofern er bestimmt wird nach dem Einflusse, den eine Er3) kenntnis auf unsere Sittliclikeit hat, ist pragmatisch 10 und von der groBten Wichtigkeit. Der Horizont betrifft also die Beurteilung und Bestimmung dessen, was der Mensch wissen kann, was er wissen darf, und was er wissen soil. Was nun insbesondere den theoretisch oder logisch und von diesem kann bestimmten Horizont betrifft, so konnen wir denseiben hier allein die Rede sein, entweder aus dem objektiven oder aus dem subjek- — — tiven Gesichtspunkte betrachten. In Ansehung der Objekte ist der Horizont entweder historisch oder rational. Der erstere ist viel weiter 20 als der andere, ja er ist unermeBlich groB, denn unsere historische Erkenntnis hat keine Grenzen. Der rationale Horizont dagegen laJBt sich fixieren, es EBt sich z.B. bestimmen, auf welche Art von Objekten die matheSo matische Erkenntnis nicht ausgedehnt werden kSnne. auch in Absicht auf die philosophische Vernunfterkenntnis, wie weit hier die Vernunft a priori ohne alle Erfahrung wohl gehen kOnne? In Beziehung aufs Subjekt ist der Horizont entweder der allgemeine und absolute, oder ein besondererSO und bedingter (Privat-Horizont). Unter dem absoluten und allgemeinen Horizonte ist die Kongruenz der Grenzen der menschlichen Erkenntnisse mit den Grenzen der gesamten menschlichen Vollkommenheit tiborhaupt zu verstehen. Und hier ist also die Frage: was kann der Mensch als Mensch tiberhaupt wissen? Die Bestimmung des Privat-Horizontes bangt ab von mancherlei empirischen Bedingungen und speziellen Riicksichten, z.B. des Alters, des Geschlechtes, Standes, der Lebensart u. dgl. m. Jede besondero Klasse von Menschen 40 A 58-56; H^ 865—367; H, 41—42; R 206—207. Einleitung. 46 hat also in Boziehiing auf ihre speziellen Erkenntnis- — ihren besonderen; Zwecke und Standpunkte jeder Kopf nach MaBgabe der Individualitat seiner KrSfte seinen Horizont. eigenen und seines Standpunktes Eudlicli konnen wir uns auch noch einen Horizont der gesunden Vernunft und einen Horizont der krafte; , , • Wissenschaft denken, Prinzipien bedarf, urn stimmen: 10 k5nnen. was wir wissen welcher letztere noch denselben zu be- nach und nicht wissen Was wir nicht wissen kSnnen, ist fiber unseren Horizont; was wir nicht wissen diirfen oder nicht zu Dieses wissen brauchen, auBer unserem Horizonte. letztere kann jedoch nur relativ gelten in Beziehung auf zu deren Erdiese oder jone besonderen Privatzwecke reichung gewisse ErkeDntnisse nicht nur nichts beitragen, sondern ihr sogar hinderlich sein kOnnten. Denn schlechthin und in aller Absicht unniitz und unbrauchbar ist doch keine Erkenntnis, ob wir gleich ihren Nutzen nicht iramer 20einsehen kSnnen. Es ist daher ein ebenso unweiser als ungerechter Vorwurf, der groBen Mannern, welche mit muhsamem FleiBe die "Wissenschaften bearbeiten, von schalen KSpfen gemacht wird, wenn diese hierbei fragen: Diese Frage muB man, indem wozu ist das niitze? man sich mit Wissenschaften beschaftigen will, gar nicht einmal aufwerfen. Gesetzt, eine Wissenschaft kSnnte nur Hber irgend ein mogliclies Objekt Aufschlusse geben, so ware sie urn deswillen schon nutzlich genug. Jede logisch vollkommene Erkenntnis hat immer irgend einen mOg30 lichen Nutzen, der, obgleich uns bis jetzt unbekannt, doch vielleicht von der Nachkommenschaft wird gefunden Hatte man bei Kultur der Wissenschaften immer werden. nur auf den materiellen Gewinn, den Nutzen derselben gesehen, so wtirden wir keine Arithmetik und Geometrie haben. Unser Verstand ist auch liberdies so eingerichtet, dafi er in der bloJBen Einsicht Befriedigung findet und mehr noch, als in dem Nutzen, der daraus entspringt. Dieses merkte schon Plato an. Der Mensch ftihlt seine eigene Vortrefflichkeit dabei; er empfindet, was es heiBe, 40 Verstand haben. Menschen, die das nicht empfinden, Der innere Wert, den miissen die Tiere beneiden. Erkenntnisse durch logische Vollkommenheit haben, ist , — — — A 65—56; H^ 867-368; H, 42—43; R 2C7-208. ; VI. Logische Vollkommenheit der Erkenntnis. — mit ihrem auBeren nicht zu vergleichen. — dem Werte in der 47 Anwendung Wie das, was auBer unserem Horizonte liegt, so fern wir es nach unseren Absichten, als entbehrlich fiir uns, nicht wissen d fir fen; so ist auch das, was unter unserem Horizonte liegt, sofern wir es, als schadlich fiir uns, nicht wissen so lien, nur in einem relativen, keineswegs abor im absoluten Sinne zn verstehen. In Absicht auf die Erweiterung und Demarkation 10 unserer Erkenntnis sind folgende Regeln zu euapfehlen. Man muB sich seinen Horizont 1) zwar frtihzeitig bestimmen, aber freilich doch erst alsdann, wenn man ihn sich selbst bestimmen kann, welches gewOhnlich vor dem 20, Jahre nicht stattfindet und oft verandern (nicht von einem auf das andere fallen); 3) den Horizont anderer nicht nach dem seinigen messen, und nicht das fur unniitz halten, was uns zu nichts nutzt es wlirde verwegen sein , den 20 Horizont anderer bestimmen zu wollen, well man toils ihre Fahigkeiten, toils ihre Absichten nicht genug kennt; 4) ihn weder zu sehr ausdehnen, noch zu sehr einschranken. Denn wer zu viel wissen will, weiB am Ende nichts, und wer umgekehrt von einigen Dingen glaubt, daB sie ihn nichts angehen, betriigt sich oft; wie wenn z. B. der Philosoph von der Geschichte glaubte, daB sie ihm entbehrlich sei. 80 Auch suche man 5) den absoluten Horizont des ganzen menschlichen Geschlechtes (der vergangenen und ktlnftigen Zeit nach) zum voraus zu bestimmen, so wie insbesondere auch 6) die Stelle zu bestimmen, die unsere Wissenschaft im Horizonte der gesamten Erkenntnis einuimmt. 2) ihn nicht leicht ; * Dazu eine dient die Universal-Encyklopadie Universalkarte (mappe-monde) als der Wissen- Bchaften, 7) bei Bestiramung seines besonderen Horizontes selbst 40 A 66—58; Hi 868; H^ 43-44; R 208—210. 48 Einleitung. pnlfo man sorgfjiltig: zu welchem Telle der Erkenntnis man die groBte Fahigkeit und Wohlgefallcn habe ; was in 4nsehung gewisser Pflichten mehr oder weniger notig sei; was mlt den notwendigen Pfllcliten nicht zusammei) bestehen konne; und endlich 8) suche man selnen Hoiizont immer doch mehr zu erweltern als zu verengen. Es ist iiberhaupt von der Erwelterung der Erkenntnis 10 das nicbt zu besorgen, was d'Alembert von Ihr beDenn uns driickt nicht die Last, sondern uns sorgt. verengt das Volumen des Eaumes fiir unsere Erkenntnisse. Kritik der Vernunft, der Geschlchte und historlschen Schriften ; eln allgemeiner Geist, der auf die menschliche Erkenntnis en gros und nicht bloB Im detail geht, werden Immer den Umfang klelner machen, ohne Im Inhalte etwas zu vermlndern. BloB die Schlacke fallt vom Metalle weg oder das unedlere Vehlkel, die Hiille, welche bis Mit der Erweiterung der Naturso lange notig war. 20 geschlchte , der Mathematik usw. werden neue Methoden erfunden werden, die das Alte verkiirzen und die Menge Auf Erfindung solcher der Biicher entbehrllch machen. neuen Methoden und Prinzipien wird es beruhen, daB wlr, ohne das Gedachtnis zu belastlgen, alles mlt Hllfe derDaher macht selben nach Belleben selbst finden kOnnen. slch der um die Geschlchte wie eln Genie verdient, welcher sie unter Ideen faJBt, die immer blelben konnen. — Der logischen Vollkommenheit der Erkenntnis in Ansehung Ihres Umfanges steht die Unwlssenheit ent30 gegen. Elno negative UnvoUkommenheit oder Unvollkommenheit des Mangels, die wegen der Schranken des Verstandes von unserer Erkenntnis unzertrennllch bleibt. Wlr konnen die Unwissenheit aus einem objektiven und aus einem subjektiven Gesichtspunkte betrachten. 1) Objektiv genommen, ist die Unwlssenheit entweder elne materlale oder elne form ale. Die erstere be- einem Mangel an historlschen, die andere in Man muB einem Mangel an rationalen Erkenntnlssen. iO in keinem Fache ganz ignorant sein, aber wohl kann man steht in A 58—60; — Hj 368—370; H, 44; R 2tO— 211. VI. Logische VoUkommenheit der Erkenntnis. 40 das historische Wissen einschranken, um sich desto mehr auf das rationale zu legen, oder umgekehrt. 2) In subjektiver Bedeutung ist die Unwissenheit entweder eine gelehrte, scientifische oder oine gemeine. War die Scliranken der Erkenntnis, also das Feld der TJnwissenlieit, von wo es anhebt, deutlich einsieht, der Philosoph z. B., der es einsieht und beweist, wie wenig man aus Mangel an den dazu erlbrderlichen Datis in Ansehung der Struktur des Goldos wissen kSnne, istkunstm^Big oder auf eine gelehrte Art unwissend. Wer bin- 10 gegen unwissend ist, obne die Griinde von den Grenzen der Unwissenbeit einzusehen und sicb darum zu bekiimmern, ist es auf eine gemeine, nicht wissenschaftliche Ein solcher weiB nicht einraal, daB er nichts Weise. Denn man kann sich seine Unwissenheit niemals wisse. anders vorstellen, als durcb die Wissenschaft, so wie ein Blinder sich die Finsternis nicht vorstellen kann, als bis er sehend geworden. Die Kenntnis seiner Unwissenheit setzt also Wissenschaft voraus und macht zugleicb bescheiden, dagegen20 das eingebildete Wissen aufblaht. So war Sokrates' Nichtwissen eine ruhmliche Unwissenheit; eigentlich ein Wissen des Nichtwissens nacb seinem eigenen GestSndnisse. Diejenigen also, die sebr viele Kenntnisse besitzen und bei alledem doch tiber die Menge dessen, was sie nicht wissen, erstaunen, kann der Vovwurf der Unwissenheit eben nicht treffou. — Untadelhaft (inculpabilis) ist tiberJtiaupt die Un- wissenheit in Dingen, dereu Erkenntnis tiber unseren Horizont geht; und erlaubt (wiewohl auch nur im rela- 30 tiven Sinne) kann sie sein in Ansehung des spekulativen Gebrauches unserer Erkenntnisvermogen, sofern die Gegenstande bier, obgleich nicht tiber, aber doch auBer unserem Horizonte liegen. Schandlich aber ist sie in Dingen, die zu wissen uns sehr uOtig und auch leicht ist. Es ist ein Unterschied, etwas nicht wissen und etwas ignorieren, d.i. keine Notiz wovon nehmen. Es zu ignorieren, was uns nicht gut ist, zu ist noch unterschieden das Abstrahieren. Man abstrahiert aber von einer Erkenntnis, wenn 40 man die Anwendung derselben ignoriert, wodurch man sie in abstracto bekommt und im allgemeiuen als Prinzip sodann ist gut, wissen. viel Von beidem A 60—61; Kant, Logik. H^ 370—371; 11, 44—45; K 211—212. 4 Einleitung. 50 Ein solches Abstrahieren ?on besser betrachten kann. dem, was bei Erkenntnis oiner Sache zu unserer Absicht nicht gehort, ist niitzlich und lobenswert. Historisch unwissend sind gemeiniglich Vemunftlehrer. Das historischo Polyhistorie; Wissen ohne bestimmte Grenzen ist Polymathie gebt auf die Vernunfterkeimtnis. Beides, das ohne bestimmto Grenzen ausgedehnte historische sowohl, als rationale Wissen kann diese biahet Pansophie auf. helBen. — Zum historischen 10 Wissen gehort die Wissenschaft von den Werkzeugen der — die Philologie, die eine kritische Gelehrsamkeit, der Bticher und Sprachen (Literatur und Linguistik) in sich faBt. Die bloBe Polyhistorie ist eine cyklopische Gelehrdas Auge der Philosophie; samkeit, der ein Auge fehlt, Kenntnis — und Cyklop von Mathematiker, Historiker, Naturbeschreiber, Philolog und Sprachkundiger ist ein Gelehrter, der groB in alien diesen Stticken ist, aber alle 20 ein Philosophie dariiber fiir entbehrlich halt. Einen Teil der Philologie machen die Humaniora aus, worunter man die Kenntnis der Alten versteht, welche die Vereinigung der Wissenschaft mit Geschmack befordert, die Eauhigkeit abschleift und die Kommunikabilitat und Urbanitat, worin Humanitat besteht, befordert. m Die Humaniora betreffen also eine Unterweisung dem, was zur Kaltur des Geschmackes dient, den Mustem Dahin gehSrt z. B. Beredsamkeito der Alten gemaB. Poesie, Belesenheit in den klassischen Autoren u. dgl m, 30 Alle diese humanistischen Kenntnisse kann man zum praktischen, auf die Bildung des Geschmackes zunachsL abzweckenden Telle der Philologie rechnen. Trennen wir aber den bloBen Philologen noch vom Humanisten, so wtirden sich beide darin voneinander unterscheiden, daB jener die Werkzeuge der Gelehrsamkeit bei den Alten sucht, dieser hingegen die Werkzeuge der BiHung des Geschmackes. DerBelletrist oder bei esprit ist ein Humanist nach gleichzeitigen Mustern in lebenden Sprachen. Er ist also iOkein Gelehrter, denn nur tote Sprachen sind jetzt sondern ein bloBer Dilettant der gelehrte Sprachen, — — Geschmackserkenntnisse nach der A 61—63; Mode, ohne Hj 371—372; Hj 45—46; der Alten R 212—218, yi. Logische Vollkommenheit der Erkenntnis. 51 Man k5nnte ihn den A ff en des Humanisten Der Polyhistor muB als Philolog Linguist und Literator und als Humanist mnB er Klassiker und ihr Ausleger sein. Als Philolog ist er kultiviert, als Humanist zivilisiert. zu bediirfen. nennen. — In Ansehung der Wissenschaften gibt es zwei Ausartungen des herrschendenden Geschmackes: Pedanterie und Galanterie. Die eine treibt die Wissenschaften bloB fiir die Schule und schrankt sie dadurch ein in Eucksicht ihres Gebrauches; die an do re treibt sie 10 bloB fiir den TJmgang oder die Welt und beschrankt sie dadurch in Absicht auf ihren Inhali Der Pedant ist entweder als Gelehrter dem Weltmanne entgegengesetzt und ist insofern dor aufgebiasene Gelehrte ohne Weltkenntnis, d. i. ohne Kenntnis der Art und Weise, seine Wissenschaft an den Mann zu bringen; oder er ist zwar als der Mann von Geschicklichkeit tiberhaupt zu betrachten, aber nur inPormalien, nicht dem Wesen und Zwecke nach. In der letzteren Bedeutung ist er ein Pormalienklauber; eingeschrankt in Ansehung20 des Kernes der Sachen, sieht er nur auf das Kleid und die Schale. Er ist die verungluckte Nachahmung oder Man kann Karikatur vom methodischen Kopfe. daher die Pedanterie auch die griiblerische Peinlichkeit und unnlitze Genauigkeit (Mikrologie) in Formalien nennen. TJnd ein solches Formale der Schulmethode auBer der Schule ist nicht bloB bei Gelehrten und im gelehrten Wesen, sondern auch bei anderen Stiindon und in anderen Das Zeremoniell an Hofen, im Dingen anzutreffen. Umgange, was ist es anderes, als Formalienjagd 30 und Xlauberei? Im Militar ist es nicht voUig so, ob Aber im GesprScho, in der Kleies gleich so scheint. dung, in der Diat, in der Eeligion herrscht oft viel — ~ — — Pedanterie. Eine zweckmaBige Genauigkeit in Formalien ist Gr find lichkeit (schulgerechte, scholastische Vollkommenheit). eine affektierteGriindlichkeit, so wie eine bloBe Buhlerin um den Beifall des Geschmackes, nichts als eine affektierte Popularitat ist. Denn die Galanterie ist nur bemiiht, sich den Leser gewogen Pedanterie Galanterie, ist also als A «3-0'4; H, 872 373; H,, 46 47 ; R 213—214, i* 40 — 52 Einleitung. zu macheD und ilin daher auch nicht einmal durch ein schweres Wort zu beleidigen. Pedanterie zu vermeiden, dazu werden ausgebreitete Kenntnisse nicht nur in den Wissenschaften selbst, sondcrn auch in Ansehung des Gebrauches derselben erfordert. Daher kann sich nur der wahre Gelehrte von der Pedanterie losmachen, die immer die Eigenschaft eines eingeschrankten Kopfes ist. Bei dem Bestreben, unserer Erkenntnis die Vollkommen10 heit der scholastischen Griiudl chkeit und zugleich der Popularitat zu verschaffen, ohne dariiber in die gedachten Fehler einer affektierten Grtindlichkeit oder einer affektierten Popularitat zu geraten, mtissen wir vor allem auf die scholastische VoUkommenheit unserer Erkenntnis die schulgerechte Form der Grtindlichkeit sehen und sodann erst dafur sorgen, wie wir die methodisch in der Schule gelernte Erkenntnis wahrhaft popular, d. i. anderen so leicht und allgemein mitteilbar machen, dafi doch die Grtindlichkeit nicht durch die Popularitat verdrangt werde. 20 Denn urn der popularen VoUkommenheit willen, dem Volke zu Gefallen, muB die scholastische VoUkommenheit nicht aufgeopfert werden, ohne welche alle Wissenschaft nichts als Spielwerk und Tandelei ware. aber wahre Popularitat zu lernen, mu6 man die Alten lesen, z. B. Ciceros philosophische Schriften, die Dichter Horaz, Vergil usw.; unter den Neueren Hume, Shaftesbury u. a. m., Manner, die alle vielen Umgang mit der verfeinerten Welt gehabt haben, ohne den man nicht popular sein kann. Denn wahre Popula30 ritat erfordeit viele praktische Welt- und Menschenkenntnis, Kenntnis von den Begriffeu, dem Geschmacke und den Neigungen der Menschen, worauf bei der Darstellung und selbst der Wahl schicklicher, der Popularitat angemessener Ausdrticke bestandige Kticksicht zu nehmen ist. Eine solche Herablassung (Kondeszendenz) zu der Fassungskraft des Publikums und den gewohnten Ausdrticken, wobei die scholastische VoUkommenheit nicht hintangesetzt, sondern nur die Einkleidung der Gedanken so eingerichtet wird, daB man das Gertist das Schul- — — — Um — — 40 gerechte und Technische von jener VoUkommenheit sehen laJBt (so wie man mit Bleistift Linien zieht, auf die man schreibt und sie nachher wieder wegwischt) nicht A 64-66: H, 373-374; H, 47—48'; R 214—215. VI. 6B Logische VoUkomineiiheit der Erkenutnis. — diese wabihaft populareYoUkommenheit der Erkenntais in der Tat eiae groBe und seltene Vollkomrao^iheit, Auch von vield Einsicht in die Wissenschaft zcigt. hat sie anBcr vielen auderen Verdiensten nocli dieses, daB sie einen Beweis fur die vollstandige Einsicht in eine Denn die bloB scholastische Priifung Sache geben kann. einer Erkenntnis laBt noch den Zweifel iibiig: ob die Prtlfung nicht einseitig sei, und ob die Erkenntnis selbst auch wohl einen von alien Menschen ihr zugestandonen Die Schule hat ihre Vorurteile, so wie 10 Wert habe? der gemeine Verstand. Eines verbessert hier das andere. Es ist daher wichtig, eine Erkenntnis an Menschen zu priifen, deren Verstand an keiner Schule hangt. Diese Vollkommenheit der Erkenntnis, wodurch sich dieselbo zu einer leichten und allgemeinen Mitteilung qualifiziert, konnte man auch die auBere Extension Oder die extensive GroBe einer Erkenntnis nennen, sofern ist die — sie auBerlich Da unter viele Menschen ausgebreitet es so viele ist. und mannigfaltige Erkenntnisse gibt, man wohl tun, sich einen Plan zu machen, nach 20 welchem man die Wissenschaften so ordnet, wie sie am so wird zu seinen IZwecken zusammen stimmen und zur AUe Erkenntnisse BefSrderung derselben beitragen. stehen untereinander in einer gewissen natiirlichen Verkniipfung. Sieht man nun bei dem Bestreben nach Erweiterung der Erkenntnisse nicht auf diescn ihren Zusammenhang, so wird aus allem Vielwissen doch weiter besten nichts, als bloBe Rhapsodie. Macht man sich zum Zweck und betrachtet aber eine Hauptwissenschaft alle anderen Erkenntnisse nur als Mittel, um zu derselben 30 zu gelangen, so bringt man in sein Wissen einen geUnd um nach wissen systematischen Charakter. einem solchen wohlgeordneten und zweckmaBigen Plane bei Erweiterung seiner Erkenntnisse zu Werke zu gehen, muB man also jenen Zusammenhang der Erkenntnisse — untereiander kennen zu lernen suchen. Dazu gibt Architektonik der Wissenschaften Anleitung, die ein System nach Ideen ist, in welchem die Wissenschaften in Ansehung ihrer Verwandtschaft und systematischen Verbindung40 die 66—68; Hj 874—876; H, 48—49; R 215—216. 54 Einleitung. Ganzen der die Menschlieit interessierenden Erkenntnis betrachtet werden. in einem Was nun insbesondere aber die intensive 6r5Be der oder ihre Vielgiiltigkeit Erkenntnis d. h. ihren Gelialt und Wichtigkeit betrifft, die sich, wio wir oben beraerkten, von dor extensiven GroBe der bloBen Weitlaufigkeit derselben wesentlich nnterscheidet, so wollen wir hierfiber nur noch folgende wenige Bemerkungen machen: 1) Eine Erkenntnis, die aufs GroBe, d. i. das lOGanze im Gebrauch des Verstandes geht, ist von der Subtilitat im Kleinen (Mikrologie) zu unterscheiden. 2) Logisch wichtig ist jede Erkenntnis zn nennen, welcbe die logische Vollkoramenheit der Form nacli befordert, z. B. jeder mathematische Satz, jedes deutlich einjede richtigo philosophische gesehene Gesetz dor Natur Erklarung. Die praktische Wichtigkeit kann man nicht voraussehen, sondern man muB sie abwarten. 3) Man muB die Wichtigkeit nicht mit der Schwere Eine Erkenntnis kann schwer sein, ohno verwechseln. Schwere entscheidet 20 wichtig zu sein , und umgekohrt. daher weder ftir, noch auch wider den Wert und die Wichtigkeit einer Erkenntnis. Diese beruht auf der GrSBe Je mehr oder je groBere oder Vielheit der Folgen. Folgen eine Erkenntnis hat, je mehr Gebrauch sich von Eine Erkenntnis ihr machen laBt, desto wichtiger ist sie. ohne wichtige Folgen heiBt eine Griibelei, dergleichen , , — , — z. B. die scholastische Philosophie war. VII. B) Logische VoUkommenheit der Erkenntnis, der — Wahrheit. — Materiale und formale oder logische Wahrheit. — Kriterien der logischen Wahrheit. — Falschheit und Irrtum. — Schein, Quelle des Irrtums. — Mittel zu Ver- Eelation 80 nach. als meidung der Irrttimer. Eine Hauptvollkommenheit der Erkenntnis, ja die wesent7 liche und unzertrennliche Bedingung A aller 68—69; Hi 375-876; H^ 49-50; VoUkommenheit R 216—218. VII. Logische VoUkommenheit der Erkenntnis. 55 — Wahrheit, sagt man, derselben, ist die Wahrheit. besteht in der Ubereinstimmung^der Erkenntnis mit dem Bieser bloBen Worterkiarung* zufolge soil Gegenstaiide, also ineine Erkenntnis, um als' walir zu gelten, mit dem - Nun kann ich aber das Objekt Objekte iibereinstimmen. nur mit meiner Erkenntnis vergieichen , dadurch, daB ich es erkenne. Meine Erkenntnis soil sich also selbst bestatigen, welches aber zur Wahrheit noch lange nicht Denn da das Objekt aufier mir und die hinreichend ist. Erkenntnis in miT ist, so kaiin ich iramer doch nur 10 meine Erkenntnis vom Objekt mit meiner iibereinstimmo. Einen solchen Zirkel im Erklaren nannten die Alton Diallele. Und wirklich wurde diecer Fehler auch immer den Logikera von den Skeptikern vorgeworfen, weJche bemerkten: es verhalte sich mit jener Erklarung der Wahrheit ebenso, wie wenn jemand vor Gericht eine Aussage tue und sich dabei auf einen Zeugeu berufe, den niemand kenne, der sich aber dadurch glaubwiirdig machen woUe, daB er behaupte, der, welcher ihn zum Zeugen aufgerufen, sei ein 20 ehrlicher Mann. —., Die Beschuldigung war allerdings begrtindet; nur ist dig Auflosung der gedachten Aufgabe schlechthin und fiir jeden Menschen unmoglich. Es fragt sich namlich hier: ob und inwiefern es ein beurteilen: ob Erkenntnis vom Objekt sicheres, allgemeines . und in der Anwendung brauchbares — Kriterium der Wahrheit gebe? Denn das was ist Wahrheit? bedeuten. — Um soil dieFrage: Frage entscheiden zu kOnnen, was in unserer Erkenntnis zurMaterie derselben gehSrt und auf das Objekt sich bezieht, von 30 dem, was die blofie Form, als diejenige Bedingung betrifft, ohne welche eine Erkenntnis gar keine Erkenntnis tiberhaupt sein wiirde, wohl unterscheiden. Mit Kuckdiese mOssen wir wichtige das, ' — objektiven, materialenunddersubjektiven, formalenBeziehung sicht auf diesen Unterschied zwischen der in unserer Erkenntnis, zerfallt daher die obige Frage in die zwei besonderen: 1) Gibt es ein allgemeines materiales, 2) Gibt es und ein allgemeines formales Kriterium der Wahrheit? Ein allgemeines materiales Kriterium der Wahrheit nicht mOglich ; — 40 ist es ist sogar in sich selbst widersprechend. A 69—71; Hi 376—877; H, 50—51; R 218—219, 56 E^inleituiig, allgemeines, fur alle Objekte ttberhaupt miiBte es von allem Unterscliiede dcrselben v511ig abstrahieren uiid doch auch ziigleich als eiu materiales Kritorium eben auf diesen Unterschied gehen, urn bestimmen zu konnen, ob eine Erkenntnis gerado nit derajenigen Objekte, woraiif es bezogen wird, und nicht mit irgend einem Objekte ttberhaupt womit eigeutlich gar nichts gesagt ware ubereinstimme. In dioser tjberDenn ale eia gtiltiges, — — einstimmung einer Erkenntnis mit demjenigen bestimmton 10 Objekte, worauf sie bezogen wird, muB aber die materiale Wahrheit bestehen. Denn eine Erkenntnis, welche in Ansehung eines Objektes wahr ist, kann in Bezieliung auf andere Objekte falsch sein. Es ist daher ungereimt, ein allgemeines materiales Kriterium der Wahrheit zu fordem, das von allem TJnterschiede der Objekte zugleich abstrahieren und auch nicht abstrahieren solle. Ist nun aber die Frage nach allgemeinen formalen Kriterien der Wahrheit, so ist die Entscheidung hier leicht, daB es dergleichen allerdings geben konne. Denn 20 dig .formale Wahrheit besteht lediglich in der Zusaramenstimmuiig'" der Erkenntnis mit sich solbst bei ganzlicher Abstraktion von alien Objekten insgesamf nnd von allem — TJnterschiede derselben, Und die allgemeinen formalen Kriterien der Wahrheit sind demnach nichts anderes, als allgemeine logische Merkmale der tJbereinstimmung der — — Erkenntnis mit sich selbst, oder welches einerlei ist mit den allgemeinen Gesetzen des Verstandes und der Vernunft. Diese formalen, allgemeinen Kriterien sind zwar SOfreilich zur objektiven WaJjrheit nicht hinreichend, aber sie sind doch als die co7iditio sine qua non derselben anzusehen. Denn vor der Frage: ob die Erkenntnis mit dam Objekte zusammenstimme? muB die Frage vorhergehen: ob sie mit sich selbst (der Form nach) zusammenstimme? Und dies ist die Sache der Logik. Die formalen Kriterien der Wahrheit in der Logik sind Satz des Wjderspruches, Satz des zufeiclLenden Grundes. 40 Durch den ersteren ist die logische Moglichkeit, durch den letzteren die logische Wirklichkeit einer 1) der 2) der Erkenntnis bestimmt. A 71—78; H, B77~378; H, 51—52; R 219—220. ; VII. ijogische Vollkommenlieit Zur logischen Wahrheit einer fl*»r Erkenntnis. Erkenntnis 57 gehSrt tiiinilich Erstlicli: daB logisch mSglich sei, sie d, h. sicli nicht widerspreche. Dieses Kennzeichen dor innerlichen logischen Walirheirist~al3er nur negativ; denn eine Erkenntnis, welche sich widerspriclit, ist z war fa] sell wenn sie — wahr. sich aber Zweitens: daB daB es habe. — a) Grllnde nicht es widerspricht, nicht logisch begriindet babe und b) nicht allemal sei, falsche d. h. Folgen 10 Dieses zweite, den logischen Zusammenhang einer Erkenntnis mit Griinden nnd Folgen betreifende Kriterium der auBerlichen logischen Wahrheit oder der Ratiouabilitilt der Erkenntnis ist positiv. Und bier gelten folgende Eegeln: r belt dex-Xalge lafit sich auf Jer 1) diT""Wahrheit der Erkenntnis als Grundes schlieBen, aber niir negativ: wenn eine falsche EoTge aus einer Erkenntnis flieBt, so ist die Er- 20 kenntnis selbst falsch. Denn wenn der Grund walir ware, so mliBte die Folge auch wahr sein, weil die Folge durch den Grund bestimmt wird. Man kann aber nicht umgekehrt schlieBen: wenn keine falsche Folge aus einer Erkenntnis flieBt, so ist sie wahr; denn man kann aus einem falschen Grunde wahre Jab A^ — Folgen Ziehen. 2) Wenn aj.le Folgen einer Erkenntnis wahr sind, so ist die Erkenntnis auch wahr. Denn ware nur etwas Falsches in der Erkenntnis, 30 so mtiBte auch eine falsche Folge stattfinden. Aus der Folge laBt Grund Grund bestimraen zu konnen. aller Folgen allein kann man auf sich also zwar auf einen schlieBen, aber ohne diesen Nur aus dem Inbegriffe einen bestimmten Grund schlieBen, daB dieser der wahre sei. Die erstere SchluBart, nach welcher die Folge nur ein negativ und indirekt zureichendes Kriterium der Wahrh^Bttnslner Erkenntnis sein kann, keiBt in der Logik die apagogische (modus 40 tollens)» Dieses Verfahren, woven in der Geometrie hSufig Gebrauch gemaoht wird, hat den Vorteil, daB ich aus einer A 73—74; ft, 378— B79 ; H., 52—63; P 220—221. ,; 58 Einleittmg. Erkenntnis nur eine falscho Folge ihvc Falschheit zu beweisen. Um herleiten darf, um dazutun, dafi die Erde nicht platt sei, darf ich, ohne positive und direkte Grtinde vorziibringen, apagogisch und indirekt nur so schliefien: ware die Erde platt, so mflBte der Polarstern iramer gleich hoch sein; nun ist dieses aber nicht z. B. der Fall, folglich ist sie nicht platt.Bei der anderen, der po^itiven und direkten SchluBart (modus poneiis) tritt die Schwierigkeit ein, daB 10 sich die AUheit der Folgen nicht apodiktisch erkennen laBt, und daB man daher durch die gedachte SchluBart nur zu einer wahrscheinlichen und hypothetisch- wahren Erkenntnis (Hypothesen) gefnhrt wird, nach der Vorau?setzung: daB da, wo viele Folgen wahr find, die ubrigen alle auch wahr sein mogen. Wir werden also hier drei Grundsatze, als allgemeine bloB formale oder logische Kriterien der Wahrheit aufstellen k&nnen; diese sind — 1) 20 der Satz des Widerspruches und der IdentitS,t (p'incipium contradictionis und identitatis)^ durch welchen die innere MSglichkeit einer Erkenntnis far problematische Urteile bestimmt ist. 2) der Satz des zureichenden Grundes cipium^ (prin- auf welchem die (logische) Wi r k 1 i c h k e i t einer Erkenntnis beruht daB sie begrtindet sei, als Stoff zu asserratiotiis s-ufficientw) J — torischen 8) der Satz des dpium Urteilen; ausschlieBenden Dritten (prin- medii inter duo contradictoria) worauf sich die (logische) Notwendigkeit einer daB notwendig so und Erkenntnis griindet; nicht anders geurteilt werden miisse, d. i. daB 80 exclusi — das Gegenteil falsch sei — farapodiktische Urteile. Das Gegenteil von der Wahrheit ist die Falschheit, welche, soforn sie fur Wahrheit gehalten wird, Irrtum heiBt. Ein irriges Urteil denn der Irrtum sowohl, — — Wahrheit — nur im Urteile ist also ein seiches, welches den Schein der Wahrheit mit der Wahrheit selbst als 40 ist vSrwechselt. A 74—76; Hi 879—380; H^ 58 ; R 221—222. VII. Logische Vollkommenheit der Erkenntnia. Wie Walirheit moglich sei: — eiuzusehen, da hier der Verstand nacli lichen Gesetzen handelt. das 59 ist leicht seinen wesent- Wio aberlrrtum in formaler Bedeutung des Wortes, d.h. wie die verstaudeswidrige Form des Den kens moglich sei: das ist schwer zu begreifen, so wie es tiberhaupt nicbt zu begreifen ist, wir irgend eine Kraft von iliren eigonen wesentlichen Gesetzen abweichen solle. Im Verstande selbst und dessen wesentlichen Gesetzen konnen wir also den Grund der In turner niclit 10 suchen, so wenig als in den Schranken des Verstandes, in denen zwar die Ursache der Unwissenheit, keineswegs aber des Irrtumes liegi Hatten wir nun keine andere Erkenntniskraft, als den Verstand, so warden wir AUein es liegt, auBer dem Yerstande, nocheine nie irren. andere unentbehrliche Erkountnisquelle in uns. Das ist die Sinnlichkeit, die un?? den Stoff zum Denken gibt und dabei nach anderen Gesetzen wirkt, als derYerstand. Aus der Sinnlichkeit, an und fiir sich selbst betrachtet, kann aber der Irrtum auch niclit entspringen, weil die 20 Sinne gar nicht U'toilen. Der Entstehungsgrund alles' Irrtumes wird daher einzig — — allein in dem unvermerkten Einflusse der Sinnlichkeit auf den Verstand, oder genauer zu und Urteil, gesucht werden miissen. Dieser namJich macht, daB wir im Urteil en bloB s u b jektive Griinde fiir objektive halten und folglich den bloBen Schein der Wahrheit mit der Wahrheit selbst verwechseln. Denn darin bestoht eben dasWesen des Schoines, der um deswillen als ein Grund anzusehen 30 ist, eine falscbe Erkenntnis fiir wahr zu halten. Was den Irrtum moglich macht, ist also der Schein, nach welchem im Urteile das bloB Subjektive mit dem reden, auf das EinfluJB Objektiven verwechselt wird. In gewissem Sinne kann man wohl den Verstand auch zum Urhebor der Irrtiimer machen, sofern er namlich aus Mangel an erforderlicher Aufmerksamkeit auf jenen EinfluB der Sinnlichkeit sich durch den hieraus entsprungenen Schein verleiten laBt, bloB subjektive Bestimmungsgriinde des Urteiles fUr objektive zu halten, oder das, was nur40 nach Gesetzen der Sinnlichkeit wahr ist, fttr wahr nach fleinen eigenen Gesetzen gelten zu lassen. A 76-78; Hj 380—881; H, 64; B 222—228 Einleitung. 60 Nur die Schuld der Unwissenheit liegt demnach in den Schrauken des Veistandes; die Schuld des Irrtumes haben wir uns selbst beizumessen. Die Natur hat uns zwar viele Kenntnisse versagt, sie iSfit uns iiber &o manches in einer unvermeidlichen Unwissenheit aber den Irrtum verursacht sie doch nicht. Zu diesem vorleitot uns unser eigener Hang zu urteilen und zu entscheiden, auch da, wo wir wegon unserer Begrenztheit zu urteilen und zu entscheiden nicht vermOgend sind. ; 10 AUer Irrtum, in welchen der menschliche Verstand geraten kann, ist aber nut partial, und in jedem irrigen muB immer etwas Wahres liegen. Denn ein totaler Irrtum ware ein ganzlicher Widerstreit wider die Gesetze des Verstandes und der Vernunft. Wie kSnnte er als solcher auf irgend eine Weise aus dem Verstande kommen, und, sofern er doch ein Urteil ist, far ein ProUrteile dukt des Verstandes gehalten werden! In Eucksicht auf das Wahre und Irrige in unserer Erkenntnis unterscheiden wir eine genaue von einer rohen 20 Erkenntnis. Genau — wenn sie ihrem Objekte oder wenn in Ansehung ihres Objektes nicht der mindeste Irrtum stattfindet; roh ist sie, wenn Irrttimer darin sein konnen, ohne eben der Absicht hinderlich zu sein. Dieser Unterschied betrifft die welt ere oder en g ere Bestimmtheit unserer Erkenntnis (cognitio late vel stride determinata). Anfangs ist es zuweilen nbtlg, eine Erkenntnis in einem weiteren Umfange zu bestimmen 30 (late determinare), besonders in historischen Dingen. In Vemunfterkenntnissen aber muJB alles genau (stride) bestimmt sein. Bei der laten Determination sagt man: eine Erkenntnis sei praeter propter determiniert. Eskommt immer auf die Absicht einer Erkenntnis an, ob sie roh oder genau bestimmt sein soil. Die late Determination laBt noch immer einen Spielraum fur den Irrtum tibrig, der aber doch seine bestimmten Grenzen haben kann. Irrtum findet besonders da statt, wo eine late Determination strikte genommen wird , z. B. in Sachen der fiir. eine 40 Moralitat, wo alles strikte determiniert sein muJB. Die das angemessen ist die Erkenntnis, ist, — — A 78—79; H, 381—382; H, 54—55; R 223—226. VII. Logische Vollkommenheit der Erkenutnis. nicht tun, werden von den Engiandern 61 Latitudinarier genannt. Von der Genauigkeit, als einer objektiven heit der Erkenntnis — Vollkommen- da die Erkenntnis hier voUig mit — kann man noch die Subtidem Objekte kongruiert litat, als eine subjektive Vollkommenheit derselben unterseheiden. Eine Erkenntnis von einer Sache ist subtil, wenn man darin dasjenige entdeckt, was anderer Aufmerksamkeit zu entgehen pflegt. Es erfordert also einen hoheren Grad 10 von Aufmerksamkeit und einen grSBeren Aufwand von Verstandeskraft. Viele tadeln alle Subtilitat, weil sie sie nicht erreichen konnen. Aber sie macht an sich immer dem Verstande Ehre und ist sogar verdienstlich und notwendig, sofern sie auf einen der Beobachtung wurdigen Gegenstand angewandt wird. Wenn man aber mit einer geringeren Aufmerksamkeit und Anstrengung des Verstandes denselben Zweck hatte erreichen konnen, und man verwendet doch mehr darauf, so macEt man unntitzen Aufwand und 20 verfailt in Subtilitiiten , die zwar schwer sind, aber zu nichts nlitzen (nugae difficiles). So wie dem Genauen das Eohe, so ist dem Subtilen das Grobe entgegengesetzt. — — Aus der Natur des Irrtums, in dessen BegriiTe, wie wir bemerkten, auBer der Falschheit noch der Schein der Wahrheit als ein wesentliches Merkmal enthalten ist, ergibt sich ftir die Wahrheit unserer Erkenntnis folgende wichtige Kegel: und unvermeidlichSO Irrtiimer zu vermeiden ist wenigstens absolut oder schlechthin kein Irrtum, ob — Um er es gleich beziehungsweise sein kann ftir die Falle, da es, selbst auf die Gefahr zu irren, unvermeidlich fiir also um Irrtiimer zu vermeiden, uns ist, zu urteilen mu6 man die Quelle derselben, den Schein, zu entdecken und zu erklaren suchen. Das haben aber die wenigsten Philosophon getan. Sie haben nur die Irrtflmer selbst zu widerlegen gosucht, ohne den Schein anzugeben, woraus sie entspringon. Diese Aufdeckung und Auflosung des — Scheines ist aber A 79—81; Hj grOfieres Verdienst um ein weit ;^82 -388; H, 65 --56; K 220—226. die 40 62 Einleitung. Wahrheit, Widerlegung der IrrtUmer derselben nicht veruicht verhtiten kann, daB nicht der weil man ihn nicht kennt, in anderen die als direkte man wodurch stopfen und es selbst, die Quelle nSmliche Schein, Fallen wiederum zu Irrtumern verleite. Denn sind wir auch tiborzeugt worden, daB wir geirrt haben, so bleiben uns doch, im Fall der Schein selbst, der unserem Irrtume zugrunde liegt, nicht gehoben ist, noch Skrupel tibrig, so wenig wir auch zu deren Rechtfertigung vor10 bringen kSnnen. Durch Erklarung des Scheines ISBt man iiberdies auch dem Irrenden eine Art von Billigkeit widerfahren. Denn es wird niemand zugeben, daB er ohne irgend einen Schein der Wahrheit geirrt habe, der vielleicht auch einen Scharfsinnigeren hatte tEuschen kSnnen, weil es hierbei auf subjektive Grtinde ankommt. Ein Trrtum, wo der Schein auch dem gemeinen Verstande (sensus communis) offenbar ist, heiBt eine A b geschmacktheit oder Ungereimtheit. DerVorwurf 20 der Absurditat ist immer ein personlicher Tadel , den man vermeiden muB. insbesondere bei Widerlegung der Irrtumer. Denn demjenigen, welcher eine Ungereimtheit behauptet, ist selbst doch der Schein, der dieser ofifenbaren Falschheit zugrunde liegt, nicht offenbar. ,Man muB ihm Beharrt er auch, diesen Schein erst offenbar machen. alsdann noch dabei, so ist er freilich abgeschmackt ; aber dann ist auch weiter nichts mehr mit ihm anzufangen. Er hat sich dadurch aller weiteren Zurechtweisung und 30 Widerlegung ebenso unfahig, als unwiirdig gemacht. Denn man kann eigentlich keinem beweisen, daB er ungereimt, sei; hierbei ware alles Verniinfteln vergeblich. dem ist man Wenn man mehr mit sondern mit dem Verniinftigen. Aber da die Aufdeckung der Ungereimtheit (dedudio ad absur* die Ungereimtheit dum) beweist, so redet nicht Irrenden, nicht notig. Einen abgeschmackten Irrtum kann man auch einen solchen nennen, dem nichts, auch nicht einmal^ der Schein, zur Entschuldigung dient; so wie ein. lOgrober Irrtum ein Irrtum ist, welcher Unwissenheit in der gemeinen Erkenntnis oder VerstoB wider gemeino Aufmerksamkeit beweist. A 81—83; H, 383—384; H, 56—57; R 226—227. VII. Logische Vollkommenheit der Erkenntnis. Irrtum in Prinzipien ist grOBer, als 68 in ihrer Anwendung. 'ii)in auBeres Merkmal oder ein auBerer Probier- stem der Wahrheit ist die Vergleichung unserer eigenen mit anderer Uiteilen, weil das Subjebtive nicht alien anderen auf gleiche Art beiwohnen wird, mithin der Schein dadurch erklart werden kann. Die Unvereinbarkeit anderer Urteile mit den unsrigen ist daher als ein aufieres Merkmal des Irrtums und als ein Wink anzusehen, unser Verfahren im Urteilen zu untersuchen, aber 10 darum nicht sofort zu verwerfen. Denn man kann doch vielleicht recbt haben in der Sache und nur unrecht Manier, d. i. dem Vortrage. Der gemeine Menscbenverstand (sensus communis) in der ist auch an sich ein Probierstein, um die Fehler des ktinstlicben Verstandesgebrauches zu entdecken. Das heifit: sich im Denken oder im spekulativen Vernunftgebrauche durch den gemeinen Verstand orientieren, wenn man den gemeinen Verstand als Probe zur Be. urteilung der Richtigkeit des spekulativen gebraucht. 20 AUgemeine Regeln und Bedingungen der Vermeidung des Irrtums uberhaupt sind 1) selbst zu denken, 2) sich an die Stelle eines anderen au denken, und 3) jederzeit mit sich selbst einstimmig zu denken. Die Maxime des Selbstdenkens kann man die aufgekiarte; die Maxime, sich in anderer Gesichtspunkte im Denken zu versetzen, die erwoiterte; und selbst einstimmig btlndige Denkart A «8-84; die Maxime, jederzeit mit konsequente zu denken, die nennen. Hi 884-885; H, 57—58; R 227—228. sich oder : 64 EinleituDg. vm. Logische C) Qualitat Merlanales Merkmale. VoUkommenheit der nach. Klarheit. — tiberhaupt. — einer Sache. — Erkenntnis — der Begriff eines Verschiedene Arten der Bestimmung des logischen Wesens Unterscliied desselben vom Real- — — Deutlichkeit, hOherer Grad der — Asthetische uud logische Deutlich— Unterschied zwischen analytischer und wesen. ein Klarheit. keit. 10 synthetischer Deutlichkeit. Die menschliche Erkenntnis von seiten des Vordurch Vorstoldie das, was mehreren Dingen gemein ist, zum Erkenntnisgrunde machen, mithin durch Merkmale, als solche. Wir erkennen also Dinge nur durch Merkmale; und das heiBt ehen Erkennen, welches von Kenneu herkommt. standes lungen, diskursiv; d. h. sie ist geschieht Ein Merkmal ist dasjenige an einem Dinge, was einen Teil der Erkenntnis desselben auseine Partial20macht; oder welches dasselbe ist vorstellung, sofern sie als Erkenntnisgrund der ganzen Vorstellung betrachtet wird. AUe — — — unsere Begriffe sind demnach Merkmale und alles Den ken ist nichts_anderes, als ein Vorstollen durch Merkmale. sich von zwei Seiten beEin jedes Merkmal trachten Erstlich, als Vorstellung an sich selbst; Zwei tens, als gehOrig wie ein Teilbegriff zu der ganzen Vorstellung eines Dinges und dadurch ^als Er30 kenntnisgrund dieses Dinges selbst. AUe Merkmale, als Erkenntnisgrunde betrachtet, sind von zwiefachem Gebrauche, entweder einem innerlichen oder einem auBerlichen. Der innere Grebrauch besteht in der Ableitung, urn durch Merkmale, als ihre Erkenntnisgriinde, die Sache selbst zu erkennen. Der auBere Gebrauch besteht in der Vergleichung, sofern wir durch Merkmale ein Ding mit anderen nach Mt A 84-85; H^ 885- 386; Hg 58—59; K 228-229.. VIII. Logische VoUkommenheit der Erkenntnis. den Regeln derldentitat oder Diversitat 65 vergleichen k*(5nneii. Es gibt unter Unterschiede, auf selben grtindet. den Merkmalen mancherlei spezifische die sich folgende Klassifikation der- — Analytische oder synthetische Merkmale. sind Teilbegriffe meines wirklichenBegriffes (die ich darin schon denko), diese dagegen sind Teilbegriffe des bloB mOglichen ganzen Begriffes (der also durch 1) Jene Synthesis mehrerer Teile erst werden sind alle Vernunftbegriffe, die eine Erstere konnen 2) Erfahrungsbegriffe Koordinierte oder sein. soil). — subordinierte. — 10 letzteren Diese Einteilung der Merkmale betrifft ihre Verkniipfung nachoder untereinander. Koordiniert sind die Merkmale, sofern ein jedes derselben als ein un mitt el bares Merkmal der Sache vorgestellt wird; und subordiniert, sofern ein Merkmal nur vermittelst des anderen an dem Dinge vorgestellt wird. Die Verbindung koordinierter Merkmale zum Ganzen des 20 Begriffes heiBt ein Aggregat; die Verbindung subordinierter Merkmale eine Eeihe. Jene, die Aggregation koordinierter Merkmale, macht die Totalitat des Begriffes aus, die aber in Ansehung synthetischer empirischer Begriffe nie vollendet sein kann, sondern einer geraden Linie — ohne Grenzen gleicht. Die Eeihe subordinierter Merkmale stofit a parte ante oder auf Seiten der Grtinde an unauflSsliche Begriffe, die sich ihrer Einfachh^t wegen nicht weiter zergliedern lassen; a parte post oder in Ansehung der Folgen hin- 30 gegenist sie unendlich, weil wir zwar ein hOchstes genus, aber keine unterste species haben. Mit der Synthesis jedes neuen Begriffes in der Aggregation koordinierter Merkmale wachst die extensive oder ausgebreitete Deutlichkeit; so wie mit der weiteron Analysis der Begriffe in der Eeihe subordinierter Merkmale die intensive oder t i o f e Deutlichkeit. Diese letztere Art der Deutlichkeit, da sie notwondig zur Grlindlichkeit und Btlndigkeit der Erkenntnis dient, ist darum hauptsachlich Sache der Philosophic und wird insbeson-40 A 85—87; Kant, Logik. H, 386—887; H, 59—60; R 229—230. 6 ; 66 Einleitung. dere iu metapbysischen Untersucluingen am hochsten ge- trieben. Bejahende 3) Durch jene erkennen was es nicht ist. verneiuende Merkmale. oder wir, was das Ding ist; durch — diese, Die verneinenden Merkmale dienen dazu, uus von IrrDalier sind sie unnStig da, wo es abzuhalten. unmoglich ist, zu irren, und nur notig und von Wichtigkeit in denjenigen Fallen, wo sie uns von einom 10 wichtigen Irrtume abhalten, in den wir leicht gerateii kounen. So sind z. B. in Ansehung des Begriffes von cinem Wesen wie Gott die verneinenden Merkmale sehr tttmern notig und wichtig. Diircli bejahende Merkmale verstehen; durch verneinende wolien — wir also man etwas Merkmale insgesamt verwandeln kann nur nicht mi five istehen Oder darin nur nicht irren, sollten wir auch nichts davon kennen lernen. 4) Wichtige und fruchtbare oder leere und 20anwichtige Merkmale. Ein Merkmal ist wichtig und fruchtbar, wenn es oin Erkenntnisgrund von groBen und zahlreichen Folgen ist; des Geteils in Ansehung seines inneren Gebrauches, sofern es hinreichend ist, um brauches in der Ableitung dadurch sehr viel an der Sache selbst zu erkennen teils in Riicksicht auf seinen auBeren Gebrauch, sofern es dazu dient, den Gebrauch in der Vergleichung sowohl die Ahnlichkeit einesDinges mit vielen anderen, als auch die Verschiedenheit desselben von vielen anderen 30 zu erkennen. in die — alle — — — — — — tJbrigens mlissen wir hier die logische — Wichtigkeit der Nlitzund Fruchtbarkeit von der praktischen lichkeit und Brauchbarkeit unterscheiden. 5) Zureichende und notwendige oder unzureichende und zufallige Merkmale. Ein Merkmal ist zureich end, sofern es hinreicht, das — Ding jederzeit von alien anderen zu unterscheiden; widrigenfalls ist es unzureichend, wie z. B. das Merlnnal — Die Hinlanglichkeit der Merkdes Bellens vom Hunde. ist aber so gut wie ihre Wichtigkeit nur in einem relativen Sinne zu bestimmen, in Beziohuug auf die Zwecke, welohe durch eine Erkenntnis beabsichtigt werden. 40 male A 87—89; Hi 887-388; H, 60 VIII. Logische Vollkommenheit der Erkenntnis. 67 Notwendige Merkmale siad ondlich diejenigen, die der vorgestellten Saclio miissen anzutreffen Dergleichen Merkmale heifion auch wesentliche soin. und sind den auBerwesentlichen und zufalligen entgegengesetzt, die von dem Begriffe des Dinges getrennt jederzoit bei werfien konnen. Unter den notwendigen Merkmalen gibt es aber auch noch einen Uncerschied. Einige derselben kommen demDinge zu als Grunde anderer Merkmale von einer und derselben Sache; andere 10 dagegen nur als Folgen von andoren Merkmalen. Die ersteren sind primitive und konstitutive Merkmale (constitutiva, essentialia in sensu strictissimo) ; die anderen heifien Attribute (consectaria, rationataj und gehoren zwar auch zum Wesen des Dinges, aber nur, sofern sie aus jenen wesentlichen Stiicken desselben erst abgeleitet werden miissen, wie z. B. die drei Winkel im Begriffe eines Triangels aus den drei Seiten. Die auBerwesentlichen Merkmale sind auch wieder von zwiefacher Art; sie betreffen entweder innere Be- 20 stimmungen eines 'D'mges (modi) oder dessen auBereVerSo bezeichnet z. B. das Merkmal haitnisse (relationesj. — Gelehrsamkeit eine innere Bestimmung des Herr oder Knecht sein nur ein auBeres der Menschen; Verhaitnis desselben. Der Inbegriff aller wesentlichen Stiicke eines Dinges Hinianglichkeit der Merkmale desselben der Koordination oder der Subordination nach ist das Wesen (complexus notarum primitivarum, interne conceptui dato sufficientium ; s. complexus notarum, conceptum aliquem BO primitive consiituentiumj. oder. die Bei dieser Erklarung miissen wir aber hier ganz und gar nicht an das Eeal- oder Naturwesen der Dinge denken, daB wir liberall nicht einzusehen vermogen. Denn da die Logik von allem Inhalte der Erkenntnis, folglich auch von der Sacho selbst abstrahiert, so kaim in dieser Wissenschaft lediglich nur von dem logischen Wesen der Dinge die Kode sein. Und dieses konnen wir loicht einschen. Denn dazu gch^rt weiter nichts, als die Erkenntnis aller der PrMikate, in Ansehung deren ein 40 A 8»— 90; H, 888—389; II, 61; U 231—282. 68 Einleitung. Objekt diirch seinen Be griff bestimmt ist; anstatt daB zum Realwosen des Dinges (esse reij die Erkenntnis derjenigen Pradikate erfordert wird, Ton denen alles, was zu seinem Dasein gehort, als Bestimraungsgrunden, ab- — hangt. "Wollen wir z. B. das logische Wesen des K9rpers bestimmen, so haben wir gar nicbt n9tig, die Data hierzu in der Natur aufzusuchen; wir durfen unsere Reflexion- nur auf die Merkmale rich ten, die als wesentliche Stueke (constitutiva, rationesj den Grundbegriff des- 10 selben urspriinglich konstituieren. Denn das logische Wesen ist ja selbst nichts anderes, als dor erste 6rund|begriff aller notwendigen Merkmale eines Dinges (esse coneeptus). Die erste Stufe der VoUkommonheit unserer Erkenntnis der Qualitat nach ist also die Klarheit derselben. Eine zweite Stufe oder ein hoherer Grad der Klarheit ist die Deutlichkeit. Diese besteht in der Klarheit der Merkmale. Wir mussen 20 hier ziivSrderst die logische Deutlich- — von der asthetischen unterscheiden. Die logische beruht auf der objektiven, die ^sthetische auf der subjektiven Klarheit der Merkmale. Jene ist eine Klarheit durch Begriffe, diese eine Klarheit durch Anschauung. Die letztere Art der Deutlichkeit besteht keit iiberhaupt also in einer bloBen lichkeit, d.h. Lebhaftigkeit und Verstand- in einer bloBen Klarheit durch Beispiele kann vieles umgekehrt kann in concrete (denn yerstandlich sein, nicht deutlich ist, und vieles was doch deutlich was doch schwer zu verstehon ist, weil er bis auf 30 entfernte Merkmale zuriickgeht, deren Verknupfung mit der Ansciiauung nur durch eine lange Reihe mSglich ist). Die objektive Deutlichkeit verursacht 5fters subjektive Dunkelheit und umgekehrt. Daher ist die logische Deutlichkeit nicht selten nur zum Nachteil der Ssthetischen moglich, und umgekehrt wird oft die asthetische Deutlichkeit durch Beispiele und Gleichnisse, die nicht genau passen, sondern nur nach einer Analogie genommen warden, sein., — tJberdies siud der logischen Deutlichkeit schSdlich. auch Beispiele iiberhaupt keine Merkmale und gehOren 40 nicht als Telle zum Begriffe, sondern als Anschauuugen 90—92; Hi 889—390; H, 62; R 232—233. VIM. Logiache Vollkommenheit der Erkenntnis. 60 nur zum Gebrauche des Begriffes. Eine Deutlichkeit durch die bloBe Verstandlichkeit ist daher von Beispiele ganz anderer Art, als die Deutlichkeit durch Begriffo als In der Verbindung beider, der asthetischen Merkmale. Oder popularen mit der scholastischen oder logischen Deutlichkeit besteht die Helligkeit. Denn unter einem hellen Kopfe denkt man sich das Talent einer lichtYollen, der Fassungskraft des gemeinen Verstandes angemessenen Darstellung abstrakter und griindlicher Er- — — — 10 kenntnisse. Was nun hiernachst insbesondere die logische betrifift, so. ist sie eine vollstandige Deutlichkeit zu nennen, sofern alle Merkmale, die zusammongenommen den ganzen Begriff ausmachen, bis zur Klar- Deutlichkeit heit gekommen sind. deutlicher Begriff — Ein vollstandig oder komplett kann es nun hinwiederum sein, entweder in Ansehuflg der Totalitat seiner koordinierten, oder in Eticksicht auf die Totalitat seiner subordinierten Merkmale. In der totalen Klarheit der koordinierten Merkmale besteht die extensiv vollstandige oder zureichende 20 Deutlichkeit eines Begriffes, die auch die Ausfuhrlichkeit heiJBt. Die totale Klarheit der subordinierten Merkmale macht die intensiv vollstandige Deutlichkeit aus — die Profunditat. — Die erstere Art der logischen Deutlichkeit kann auch die auBere Vollstandigkeit (completudo externa), so wie die andere, die innere Vollstandigkeit (completudo interna) der Klarheit der Merkmale genannt werden. Die letztere laBt sich nur von reinen Vernunftbegriffen und von willkiirlichen Begriffen nicht aber von empirischen 80 , erlangen. Die extensive GrSBe der Deutlichkeit, sofern sie nicht abundant ist, heifit Prazision (Abgemessenheit). Die Ausfuhrlichkeit (completudo) und Abgemessenheit {praecisio) zusammen machen die Angemessenheit aus {cognitionem, quae rem adaequat); und in der intensivadaquaten Erkenntnis in der Profunditat, verbunden mit der extensiv-adaquaten in der Ausfiihrlich- keit und Prazision, besteht (der Qualitat nach) die vollendete Vollkommenheit einer Erkenntnis40 (consu/mmata cognitionis perfectio). A 92—93/ H^ 890—391; H^ 62—68; B 2S3— 284. ; 70 Einleitung. Da Logik so es, wie bemerkt wir haben, das Geschaft der klare Begriffe deutlich zu machen. es sich nun: auf welche Art sie dieselben ist, fragt deutlich macbe? — Die Logiker aus der Wolffschen Schule setzen alle Deutlichmachung der Erkenntnisse in die bloBe ZerDeutlichkeit gliederuug derselben. Allein nicbt alle Daberuht auf der Analysis eines gegebenen Begriffes. durcli entstelit sie nur in Ansebuug derjenigen Mork10 male, die wir schon in dem Begriife dachten, keineswegs aber in Kiicksicht auf die Merkmale, die zuni Begriffe erst hinzukommen, als Telle des ganzen mSglicben Begriffes. durch Diejenige Art der Deutlichkeit, die nicht Analysis, sondern durch Synthesis der Merkmale entspriugt, ist die synthetische wesentlicher Deutlichkeit. Unterschied zwischen Und den es ist also ein beiden Satzen: einen deutlichen Begriff machen und: einen Begriff deutlich machen. 20 Denn wenn ich einen deutlichen Begriff mache, so fange ich von den Teilen an und gehe von diesen zum Ganzen fort. Es sind hier noeh keine Merkmale vorihanden durch die Synthesis. Aus diesem synthetischen Verfahren geht also die synthetische Deutlichkeit hervor, welche meinen Begriff durch das, was uber denselben in der (reinen oder empirischen) Anschauung als Merkmal hinzukommt, dem Inhalte nach Dieses synthetischen Verfahrens wirklich erweitert. in Deutlichmachung der Begriffe bedient sich der Mathe30 matiker und auch der Naturphilosoph. Deun alle Deutlichkeit der eigentlich mathematischen, so wie alle Erfahrungserkenntnis beruht auf einer solchen Erweiterung derselben durch Synthesis der Merkmale. Wenn ich aber einen Begriff deutlich mache, so wachst durch diese bloBe Zergliederung meine Erkenntnis ganz und gar nicht dem Inhalte nach. Dieser bleibt derselbe; nur die Form wird verandert, indem ich das, was in dem gegebenen Begriffe schon lag, nur besser unterscheiden Oder mit klarerem BewuBtsein erkennen lerne. So wie 40 durch die bloBe Illumination einor Charte zu ihr selbst nichts welter hinzukommt, so wird auch durch die bloBe Aufhellung eines gegebenen Begriffes vermittelst der ich erhalte dieselben erst — A 93—95; Hj 391—392; H, 63—64; R 234—286. : VIII. Logiiehe Tollkommenheit der ErkenHtnis. 71 Analysis seiner Merkmale dieser Begriff selbst nicht im mindesten vermehrt. Zur Synthesis gehort die Deutlichmachung der Objekte, zur Analysis die Deutlichmachung der Bogriffo. Hier geht das Ganze den Teilen, dort gehen die Telle dem Ganzen vorher. —- Der Philosoph macht Zuweilen verfiilirt man nur gegebene Begriffe deutlich. synthetisch, auch wenn der Begriff, den man anf diese Dieses Art deutlich machen will, schon gege ben ist. findet oft statt bei Erfahrungssatzen, wofern man mit den 10 in einem gegebenen Begriffe schon gedachten Merkmalen noch nicht zufrieden ist. Das analytische Verfahren, Deutlichkeit zu erzeugen, womit sich die Logik allein heschaftigen kann, ist das — erste und hauptsachlichste Erfordernis Denn je machung unserer Erkenntnis. bei der Deutlich- deutlicher unsere Erkenntnis von einer Sache ist, urn so starker und wirkNur moB die Analysis nicht samer kann sie auch sein. so weit gehen, daB dartiber der Gegenstand selbst am 20 Ende verschwindet. Waren wir uns alles dessen so mtifiten wir liber die groBe bewuBt, was wir wisson, Menge unserer Erkenntnisse erstaunen. In Ansehung des objektiven Gehaltes unserer Erkenntnis tlberliaupt lassen sich folgende Grade denken, nach welchen dieselbe in dieser Kiicksicht kann gesteigert werden Der erste Grad der Erkenntnis ist: sich etwas vor- stellen; Der zweite: Oder sich wahrnehmen mit BewuBtsein etwas vorstellen 30 (percipere)-, Der dritte: etwas kennen (noscere) oder sich etwas in der Vergleichung mit anderen Dingen vorstellen sowohl der Einerleiheit als der Verschiedenheit nach; Der vierte: mit BewuBtsein etwas kennen, d. h. {cognoscere). Die Tiere kennen auch Gegen- erkennen st&nde, aber sie erkennen Der ffinfte: etwas sie nicht. verstehen (intelligere) , d. h. durch den Verstand vermOge der Begriffe erkennen Dieses ist vom Begreifen sehr 40 Oder konzipieren. 95—97; Hj 392—393; 11^ 64—65; R 286—287. 72 Einleitung. unterschieden. man kann man •KoDzipieren es nicht begreifen kann, z. B. ein vieles, obgleich perpetuum mobile, dessen UnmOglichkeit in der Mechanik gezeigt wird. Der sechste: etwas durch die Vernunft erkennen Oder ein 8 e hen (perspicere). Bis dahin gelangen wir in wenigen Dingen und unsere Erkenntnisse werden der Zahl nach immer geringer, je mehr wir sie dem Gehalte nach vervollkommnen woUen. Der siebente endlich: etwas begreifen (compre10 hendere) d. h. in dem Grade durch die Vernunft oder a priori erkennen, als zu unserer Absicht hinreichend ist. Denn alles unser Begreifen ist nur relativ, d. h. zu , — einer gewissen Absicht schlechthin hinreichend, — be- Nichts kann mehr begriffen gar nichts. werden, als was der Mathematiker demonstriert, z. B. daB alle Linien im Zirkel proportional sind. Und doch begreift er nicht, wie es zugehe, daB eine so einfache Figur diese Eigenschaften habe. Das Peld des Verstehens oder des Verstandes ist daher tiberhaupt weit grSBer als das greifen wir 20 Feld des Begreifens oder der Vernunft. IX. D) Logische Vollkommenheit — der Erkenntnis der — des — Modi des FOrwahrFurwahrhaltens haltens: Meinen, Glauben, Wissen. — tJberzeugung — Zuruckhalten und Aufschieben und — Vorlaufige — Modalitat nach. GewiBheit. Begriff tiberhaupt. "O^berredung. eines Urteils. Urteile. Vorurteile, deren Quellen und Hauptarten. Wahrheit ist objektive Eigenschaft der Er30 kenntnis; das Urteil, wodurch etwas als wahr vorgestellt wird, die Beziehung auf einen Verstand und — also auf ein besonderes Subjekt — ist subjektiv das Furwahrhalten. Das Furwahrhalten ist tiberhaupt von zwiefacher Art; oder ein ungewisses. Das gewisse Furwahrhalten Oder die GewiBheit ist mit dem BewuBtsein der Notwendigkeit verbunden; das ungewisse da- ein gewisses A 97—98; H^ -893-394; H, 65—66; R 287—238. ; IX. Logische Vollkommonheit der Erkenntnis. gegen oder die UngewiBhoit 78 mit dem BewuBtsein der Zufalligkeit oder der M5glichkeit des Gregenteiles. — Das hinwiederum entweder sowohl subjektiv oder zwar objektiv unals objektiv unzureichend letztere ist ; zureichend, aber subjektiv zureichend. Jenes heiBt Meinung, dieses muB Glaube genannt werden. Es gibt hiernach drei Arten oder Modi des Fiirwahrhaltens Meinen, Glauben und Wissen. Das — : Meinen ist ein problem atisc he s, das Glauben ein assertorisehes und das Wissen ein apodiktisches 10 Denn was ich bloB meine, das halte ich im TJrteilen. Urteilen mit BewuBtsein nur fdr problematisch was ich glaube, ftir assertorisch, aber nicht als objektiv, sondern nur als subjektiv notwendig (nur fiir mich geltend) was ich endlich weiB, fiir apodiktisch gewiB, d. i. (fiir alle geltend); fiir allgemein und objektiv notwendig gesetzt auch, daB der Gegenstand selbst, auf den sich dieses gewisse Furwahrhalten bezieht, eine bloB empirische Denn diese Unterscheidung des FiirWahrheit ware. wahrhaltens nach den soeben genannten drei Modis be- 20 trifft nur die Urteilskraft in Ansehung der subjektiven Kriterien der Subsumtion eines Urteiles unter objektive Eegeln. So wSre z. B. unser Fiirwahrhalten der Unsterblichkeit bloB problematisch, wofern wir nur so handeln, als ob ; wir u nsterblich wSren; assertorisch aber, sofern wir glauben, daB wir unsterblich sind; und apodiktisch endlich, sofern wir alle wtiBten, daB Leben nach diesem gibt. Zwischen Meinen, Glauben und Wissen findet demnach 30 ein wesentlicher TJnterschied statt, den wir hier noch genauer und ausfiihrlicher auseinandersetzen wollen. es ein anderes — Das Meinen oder das Fiirwahrhalten 1) Meinen. aus einem Erkenntnisgrunde , der weder subjektiv noch objektiv hinreichend ist, kann als ein vorlaufiges Urteilen (sub conditione suspensiva ad interim) angesehen werden, dessen man nicht leicht entbehren kann. Man muB erst meinen, ehe man annimmt und behauptet, sich dabei aber auch hiiten, eine Meinung fiir etwas mehr als bloBe Meinung zu halten. Vom Meinen fan gen wir 40 Zuweilen grOBtenteils bei allem unserem Erkennen an. haben wir ein dunkles Vorgefiihl von der Wahrheit; eine — A 98—100; H^ 894—395; H, 66—67; B 288—289. 74 Einleitung. — Sache soheint uns Morkmalo der Wahrhoit zii eutlialten; wir ahuen ihre Wahrheit schon, noch ehe wir sie niit bestiramter Gewifiheit erkennen. Wo findet aber das bloBe Meinen eigentlicb 111 keinen Wissenschaften, welche Erkenntnisae statt? a priori enthalten; also weder in der Mathematik, noch in der Metapbjsik, nocb in der Moral, sondern lediglich in empirischen Erkenntnissen, in der Physik^ der Psycbologie u. dgl. Denn es ist an sicb ungereimt, a priori lOzii meinen. Auch konnte in der Tat nichts lacberliclier sein, als z. B. in der Mathematik nur zu meinen. Hier, so wie in der Metaphysik und Moral, gilt es: ent- mm — — weder zu wissen oder nicht zu wissen. — Mei- nungssachen konnen daher immer nur GegenstHndf einer Erfabrungserkenntnis sein, die an sicb zwar moglicb, aber nur ftir uns unmSglich ist nach don empirischen EinschrUnkungen und Bedingungen unseres ErfahrungsvermOgens und dem davon abhangenden Grade dieses Vermfigens, den wir besitzen. So ist z. B. der At her 20 der neueren Physiker eine bloBo Meinungssache. Denn von dieser, sowie von jeder Meinung iiberhaupt, welche sie auch immer sein m6ge, sehe ich ein, daB das Gegenteil doch vielleicht kSnne bewiesen werden. Mein Fiirwahrhalten ist also hier objektiv sowohl als subjektiv unzureichend, obgleich es, an sich betrachtet, voUstHndig werden kann. Das Glauben oder das Furwahrhalten 2) Glauben. aus einem Grunde, der zwar objektiv unzureichend, aber subjektiv zureichend ist, bezieht sich auf Gegenstande, in 30 Anaehung deren man nicht allein nichts wissen, sondern auch nichts meinen, ja auch nicht einmal Wahrscheiiilichkeit vorwenden, sondern blo6 gewiB sein kann, daB es nicht widersprechend ist, sich dergleichen Gegenstande so zu deuken, wie man sie sich denkt. Das librige hierbei ist ein freies Fiirwahrhalten, welches nur in praktischer a priori gegebener Absicht notig ist, also ein Fiirwahrhalten dessen, was ich aus m oralis chen Griinden annehme, und zwar so, daB ich gewiB bin, das Gegenteil konne nie bewiesen werden.^) — *) Das Glauben •!n« Art dss ist kein b»sonderer Erkenutnisquell.. E» ist mit BewuStseiu unvollstaudigen FurwahrhHlteus, A 100—102: IX. Logische VoUkommenheit der Fakenntnii. Sachen des Qlaubens sind also der empirischen Erkenntnis. I. 75 keine Gegenstando Der sogenannte histo- uad unterscheidet sich, wenn es, als auf besoudere Art Objekte (die nnr zum Glauben gehoren) restringiert, betrachtet wird, vom Meinen nicbt dutch don Grad, sondern dutch das Verbaltnis, was ©s als Erkenntnis zura Handeln hat. So bedarf z. B. der Kaufmann , um einen Handel einzuschlagen dafl er nicbt bloB raeine, es werde dabei was zu gewinnen sein, sondern dafl *r's glaube, d. i. dafi seine Meinung zur Untetnehmung aufs Ungowisse zureichend sei. Nun haben wir theoretische Erkenntnisse, (vom Sinnlichen), darin wir es zur GewiBheit bringeu konnen und in Ansehung alles dessen, was wir menschliche Erkenntnis nennen konnen, mu6 das letztere moglich sein. Eben solche gewisse Erkenntnisse, und zwar ganziieb a priori, haben wir in prak, — tischen Gesetzen; allein diese griinden sich auf ein ubersinnliches Prinzip (der Freiheit), und zwar in uns selbst, als ein Prinzip der praktischen Vernunft. Aber diese praktische Vernunft ist eine Kausalitat in Ansehung eines gleicbfalls ubersinnlichen Objektes, dos hochsten Gutes, welches in der Sinnenwelt durch unser Vermogen nicht moglich ist. Gleichwohl mufl die Natur als Objekt unserer theoretischen Vernunft dazu ii^usammenstimmeu ; denn es soil in der Sinnenwelt dieFolge oder Wirkung von dieser Idee angetroflfen werden. Wir sollen also handeln, um diesen Zweck wirklich zu machen. Wir finden in der Sinnenwelt auch Spuren einer Kunstweisheit; und nun glauben wir: die Weitursache wirke auch mit moralisch er Weisheit zum hochsten Gute. Dieses ist ein Fiirwahrhalten, welches genug ist zum Handeln, d. i. ein Glaube. Nun bediirfen wir diesen nicht zum Handeln nach moralischen Gesetzen, denn die werden durch praktische Vernunft allein gegeben; aber wir bediirfen der Annahme einer hochsten Weisheit zum Objekte unseres moralischen Willens, worauf wir auBer der bloBen RechtmaBigkeit unserer Handlungen nicht umhin konnen, unsere Zwecke zu richten. Obgleich dieses obj ©ktiv keine notwendige Beziehung unserer Willkiir ware, so ist das hochste Gut doch subjektiv notwendig das Obj ekt eines guten (selbst menschlichen) Willens, und der Glaube an die Erreichbarkeit desselben wird dazQ notwendig vorausgesetzt. — — Zwischen der Erwerbucg einer Erkenntnis durch Erfahrung und durch die Vernunft (a priori) gibt es kein Mittleres. Aber zwischen der Erkenntnis eines Objektes und dor bloBen Voraussetzung der Moglichkeit desselben gibt es ein Mittleres, namlich einen empirischen oder einen Vernunftgrund, die letztere anzunehmen in Beziehung auf eine notweudige Erweiterung des Feldes moglicher Objekte iiber diejenige, deren Erkenntnis uns moglich ist. Diese Notwendigkoit findet nur in (a posteriori) A 102—108; H, 396—897; H, 68—69; R 240—241. 76 Einleitung. rische Glaube kann daher eigentlich aach nicht Glaube genannt und als solclioi dera Wissen entgegengesetzt Ansehung desseu statt, da das Objekt aU praktiscb und darch Vernunft praktiscb notwendig erkaunt wird; denn zum Bebufe der blofien Frweiterung der tbeoretiscben Erkenntnis etwas anzunehmen, ist jederzeit zufallig. Diese praktiscb notwendige Voraussetzung eiues Objektes ist die der Moglicbkeit des bocbsten Gutes als Objektes der Willkiir, mitbin auch der Bedingung dieser MSglicbkeit (Gott, Freiheit und Unsterblicbkeit). Dieses ist eine subjektive Notwendigkeit, die Realitat des Objektes um der not wendigen Willensbestimmung halber anzunebmen. Dies ist der cams extraordinarius, ohne welcben die praktiscbe Vernunft sich nicbt in Ausebung ibres notwendlgen Zweckes erbalten kann, und es kommt ihr bier favor necessitatis zustatten in ibrem eigenen Urteile. Sie kann kein Objekt logisch erwerben, sonderu sich nur allein dem widersetzen, was sie im Gebrauche dieser Idee, — — die ihr praktiscb aiigebort, hindert. Dieser Glaube ist die Notwendigkeit, die objektive Bealitat (vom bocbsten Gute), d. i. die Moglicbkeit seines Gegenstandes, als a priori notwendigen Objektes der Willkur anzunebmen. Wenn wir blofi auf Haudlungeu seben, so babon wir dieseu Glauben nicbt notig. Wollen wir aber durch Haudlungen uns zum Besitze des dadurcb moglicben Zweckes erweitern; so miissen wir anuehmen, daB dieser durcbaus moglich sei. Ich kann also nur sagen: ich sebe mich durch meinen Zweck nach Gesetzen der Freibeit gendtigt, ein hocbstes Gut in der Welt als moglich anzunebmen, aber ich kann keinen anderen durch Griinde notigen (der Glaube ist frei). Der Vernuuftglaube kann also nie auf die theoretische Erkenntnis gehen; denn da ist das objektiv unzureicbende Ftirwahrbalten blofi Meinung. Er ist blofi eine Voraussetzung der Vernunft in eines Begriffes — — subjektiver, aber absolut notwendlger praktiscber Absicht. Die Gesinnung nach moraliscben Gesetzen fiihrt auf ein Objekt der durch reine Vernunft bestimmbaren Willkur. Das Annebmen der Tunlicbkeit dieses Objektes und also auch der Wirklicbkeit der Ursacbe dazu ist ein moralischer Glaube oder ein freies uud in moralischer Absicht der Vollendung seiner Zwecke notwendiges Fiirwahrhalten. — Fides ist eigentlich Treue im pacto oder subjektives Zutrauen zueiuander, dafi einer dem anderen sein Versprechen balten werde, Treue und Glauben. Das erste, wenn Am pactum gemacht ist; das zweite, wenn man es scblieBen soil. Nach der Analogic ist die praktiscbe Vernunft gleicbsam der Promittent, der Mensch'der Promissarius, das erwartete Gute aus dor Tat das Promissum. — — 108—105 Hj 397 Anm. —398, Text — 397 Hg 69 R 241—242. ; ; ; IX. Logische Vollkommeuheit der Erkenntnis. 77 da er selbst ein Wissen sein kann. Das Fiirauf ein Zeugnis ist weder dem Grade noch der Art nach vom Fiirwahihalteii durch eigene Erfahrung werden, wahrlialten unterschieden. II. Auch keine Objekte der Vernunfterkenntnis (Erkenntnis a priori), weder der theoretischen, z. B. in der Mathematik und Metaphysik, noch der praktischen in der Moral. Mathematische Vernunftwahrheiten kann man auf Zeuguisse zwar glaubon weil Irrtum hier teils nicht leicht 10 moglich ist, teils auch leicht entdeckt werden kann; aber man kann sie auf diese Art doch nicht wissen. Philosophische Vernunftwahrheiten lassen sich aber auch nicht einmal glauben; sie miissen lediglich gewuSt werden; denn Philosophie leidet in sich keine bloBe tTberredung. Und was insbesondere die Gegenstande der praktischen Vernunfterkenntnis in der Moral, die Eechte und Pflichten betrifft, so kann in An, — — — sehung dieser finden. Man ebensowenig muB vSllig ein bloJBes Glauben stattob etwas 20 gewiB sein: recht Oder unrecht, pflichtmaBig oder pflichtwidrig , erlaubt Oder uneilaubt sei, Aufs Ungowisse kann man in Dingen nichts wag en; nichts auf Gefahr des VerstoBes gegen das Gesetz moralischen die So ist es z. B. ftir den Richter nicht daB er bloB glaube, der eines Verbrechens wegen Angeklagte habe dieses Verbrechen wirklich be- beschlieBen. genug, gangen. Er muB es (juridisch) wissen, oder handelt gewissenlos. in. Nur solche Gegenstande sind Sachen des Glau- 30 bei denen das Fiirwahrhalten notwendig frei, d. h. nicht durch objektive, von der Natur und dera Interesse bens, des Subjektes stimmt unabhangige Griinde der Wahrheit be- ist. Das Glauben gibt daher auch wegen der bloB subGriinde keine Uberzeugung, die sich mitteilen laBt und allgemeine Boistimmung gebietet, wie die tTberzeugUDg, die aus dera Wissen koramt. Ich selbst kann nur von der Giiltigkeit und Unveranderlichkeit meines praktischen Glaubens gewiB sein und meiu Glaube an 40 jektiven die Wahrheit eines Satzos oder die Wirklichkeit eines Dingea ist das, was, in Beziehung auf raich, nur die StoUe A 105—106; H, 397-399; Hj 69—70; R 242—248. r 78 £iuleitung. einer zu Erkenutnis vertritt, ohne selbst oine Erkenntnis sein. Moralisch unglaubig ist der, welcher nicht dasjenige annimmt, was zu wissen zwar unmSglich, aber vorauszusetzon moraliscli notwendig ist. Dieser Art des Unglaubens liegt immer Mangel an moraliscliem Intoresse zugrunde. Je groBer die moralischc Gesinnung eines Meiischen ist, desto fester und lobendiger wird auch sein Glaube sein an alles dasjenige, was er aus dem mora10 lischen Interesse in praktisch notwendiger Absicht anzu- nehmen und vorauszusetzen sich genotigt fuLlt. Das Fiirwalirhalten aus eiuem Er3) Wissen. — kenntnisgrunde , der sowohl objcktiv als subjektiv zu- empirisch entweder auf Erfah- reicliend ist, oder die GewiBheit ist entweder Oder rung rational, je nachdem — die eigene sie sowohl als die fremde mitgeteilte — Oder auf Vernunft sich griindet. Diose Unterscheiduiig bezieht sich also auf die beiden Quellen, woraus uiisere gesamte Erkonntnis geschopft wird. dieErfahrung und 20 die Vernunft. Die rationale GewiBheit ist hinwiederum entweder mathematische oder philosophische GewiBheit. Jene ist intuitiv, diese diskursiv. Die mathematische GewiBheit heiBt auch Evidenz, weil eine intuitive Erkenutnis klarer ist als eine diskursive. Obgleich also beide, die mathematische und die philosophische Vernunftorkonutnis an sich gleich gewiB sind, so ist doch die Art der GewiBheit in beiden verschieden. 30 — Die empirische GewiBheit ist eine urspriingliche (ori- ginarie empirica), sofern ich von etwas aus eigene Erfahruug, und eine abgeleitete (dcrwative empirica), sofern ich durch fremde Erfahrung wovon gewiB werde. Diese letztere pflegt auch die historische GewiBheit genannt zu werden. Die rationale GewiBheit unterscheidet sich von der empirischen durch das BewuBtsein der No t wen dig keit, das mit ihr verbunden ist; sie ist also eine apodiktische, die empirische dagegen nur eine asser40torische GewiBheit. Rational gewiB ist man von dem, was man auch ohne alle Erfahruug a priori wtirde eingesehen haben. Unsere Erkenntnisse konnen daher — — A 106-108; Hj 399—400; Hg 70-71; R 243-246. ; 79 IX. I;0gi8che Vollkommeiihoit der Krkenntnis. Gegenstande der Erfahrung betreffeii und die Gewililicit davon kann doch empiriscli und rational zugleich sein, sofern wir namlicli einen empirisch gewissen Satz aus Prinzipien a priori erkoiinen. Eationalc Gowifilieit konuen wir nicht von allem haben aber da, wo wir sie haben kOnnen, miissen wir sie der empirischen vorziehen. Alle GewiBheit ist entweder vermittelte, eine unvermittelte bedarf entweder eines Beweises, oder ist keines Beweises fahig und bediirftig. 10 Wenn auch noch so vieles in unserer Erkonntnis nur' mittelbar, d. h. nur durch einen Beweis gewiB ist, so muB OS doch auch etwas Indemonstrables oder unmittelbar Gewisses geben und unsere gesamte Erkenntnis mu6 von unmittelbar gewissen Satzen ausOder eine d. h. sie — gehen. Die Beweise, auf denen alle vermittelte oder mittelbare GewiBheit einer Erkenntnis beruht, sind entweder direkte oder indirekte, d. h. apagogische Beweise. Wenn ich eine Wahrheit aus ihren Grtinden beweise, 20 so fuhre ich einen direkten Beweis fllr dieselbe; und wenn ich von der Falschheit des Gegenteiles auf die Wahrheit eines Satzes schlieBe, einen apagogischen. Soil aber dieser letztere Giiltigkeit haben, so miissen sich die Satze kontradiktorisch oder diametraliter entgegengesetzt sein. Denn zwei einander bloB kontrar entgegengesetzte Satze (contrarie opposita) kOnnen beide falsch Ein Beweis, welcher der Grund mathematischer sein. GewiBheit ist, lieiBt Demonstration, und der dor — Grund philosophischer GewiBheit Beweis. ist, ein akroamatischer 80 wesentlichen Stiicke eines jeden Beweises sind die Materia und die Form desselben, Die tiberhaupt oder der Beweisgrund und die Konsoquenz. Vom Wisson kommt Wissenschaft her, worunter der Inbegriff einer Erkenntnis, als System, zu verstehen Sie wird der gemeinen Erkenntnis entgegengesetzt, dem Inbegriffe einer ErkeDutnis , als bloBem d. i. Aggregate. Das System beruht auf einer Idee dee ist. | Ganzen, welche den Teilen vorangcht; bei der gemeinen Erkenntnis dagegen oder dem bloBen Aggregate von Er- 40 Es kenntnisson gehen die Telle dem Ganzen vorher. gibt historische und Vernunftwissonschaften. — A 108—109; H, 400—401; H, 71—72; R 245—246. Einleitung. 80 In einer Wissenschaft wis sen wir oft niir die Ernicht die dadurch vorgestellten es eine Wissenschaft von demjenigen geben, woven linsere Erkenntnis kein Wissen ist. kenntnisse, aber Sachen; also kann Aus den bisherigen Bemerkungen tiber die Natur und die Arten des Fiirwahrhaltens kOnnen wir nun das allgemeine ]iesuUat Ziehen: daB also alle unsere tJberzeugung entweder — Oder praktisch sei. Niiralich wenn wii wissen, daJB wir frei sind von alien subjektiven GrQnden 10 und doch das Fiirwahrhalten zureichend ist, so sind wir tlberzeugt, und zwar logisch oder aus objektiven Griinden iiberzeugt; (das Objek.t ist gewiB.) Das komplette Fiirwahrhalten aus subjektiven Griinden, logisch die praktischer Beziehung in so viel als objektive aber auch tTberzeugung nur nicht logische, sondern praktische (ich bin gewiB). Und diese praktische tJberzeugung oder dieser moralische Vernunftglaube ist oft fester als alles Wissen. Beim Wissen hort man noch auf Gegengriinde, aber beim Glauben nicht, 20 weil es hierbei nicht auf objektive Griinde, sondern auf das moralische Interesse des Subjektes ankommt.^) Der tJberzeugung steht dietJberredung entgegen; ein Fiirwahrhalten aus unzureichenden Griinden, von denen gelten, ist , praktische tJberzeugung ist also der moralische der allein im oigentlichen Verstande einGlaube genannt mid als solcber dem Wissen und aller theoretiscbeu oder logiscben tJberzeugung iiberbaupt entgegengesetzt werden muB, weil er nie zum Wissen sich erheben kann. Der sogenannte historische Glaube dagegen darf, wie schon bemerkt, nicht von dem Wissen unterschieden werden, da er, als eine Art des theoretiscbeu oder logiscben Fiirwahrhaltens, selbst ein Wissen sein kann. Wir kSnnen mit derselben GewiBheit eine empirische Wahrheit auf als wenn wir durch Facta der das Zeugnis anderer annehmen Bei der ersteren Art eigenen Erfahrnng dazu gelangt waren. des empirischen Wissens ist etwas Trugliches, aber auch bei der ^) Diese Vernunftglaube, , letzteren. — Wissen beruht auf Zu den Erfordernissen eines der Zuverlassigkeit der Zeugnisse. unverwerf lichen Zeugen gebort: Authentizitat (Tiichtigkeit) Das historische oder mittelbare empirische und Integritfit. A 109—111; Hi 401—402; H, 72—73; R 246—247. TX. Logische VoUkommenheit der Erkenntnis, iiian nicht weiB, 81 ob sie bloB subjektiv oder auch objek- tiv sind. ^ Die Uberredung geht oft der tyberzeu^ung vorher. Wir sind uns vieler Erkenntnisse nur so bewuBt, daB wir niclit urteilen konnen, ob die Grrunde unseres Furwabrhaltens objektiv odor subjektiv sind. Wir mtissen von der bloBen Uberredung zur tJberzeugung gelangen zu kSnnen, zuvorderst uberlegen, d. h. sehen, zu weleher Erkenntniskraft eine Erkenntnis gehOre, und sodann untersuchen, d. i. priifen, ob die Griinde in An- 10 sehung des Objektes zureichend oder unzuYeichend sind. Bei einigen Bei vielen bloibt es bei der Uberredung. kommt es zur Uberlegung, bei wenigen zur Untersuchung. Wer da weiB, was zur GewiBheit gehort, wird tjberredung und tJberzeugung niclit leicht verwechseln und sicb also Es gibt einen auch nicht leicht tiberreden lassen. Bestimmungsgrund zum Beifall, der aus objektiven und subjektiven Grtinden zusammengesetzt ist, und diese ver- daher, urn — — raischte Wirkung setzen die meisten Menschen nicht aus- ^^ einander. Obgleich jede Uberredung der Form nach (formaliter) falsch ist, sofern namlich hierbei eine ungewisse Erkenntnis gewi.6 zu sein scheint, so kann sie doch der Und so unterMaterie nach (materialiterj wahr sein. scheidet sie sich denn auch von der Meinung, die eine ungewisse Erkenntnis ist, sofern sie ftir ungewiB gehalten wird. Die Zuianglichkeit des Fiirwahrhaltens (im Glauben) laBt sich auf die Probe stellen durch wet ten oder durch schw6ren. Zu dem ersten ist komparative, zum 30 absolute Zuianglichkeit objektiver Griinde nicht vorhanden sind, sie notig, statt doren, wcnn zweiten dennoch ein schlechterdings subjektiv zureichendes Fiirwahrbalten gilt. Man pflegt sich oft der Ausdrucke zu bedienen: sein em Urteil beipflichten; sein Urteil zuriickhalten, Diese und ahnaufschieben oder aufgeben. — liche Redensarten* scheinen anzudeuten, daB in unserem Urteilen etwas Willkiirliches sei, indem wir etwas wahr halten, weil wir es ftir wAhr halten wollen. A 111—118; Kftut, Loglk. Hi 402—403; H, 73—74; R 247—248. 6 fiir Es 40 n EinleituDg. 82 fragt sich demnach hier: oh das WoUen einen EinfluB auf unsere Urteile habe? Unmittelbar hat der Wille keinen EinfluB auf das Pttrdies ware auch sehr ungercimt. Wenn es wahrhalten ; wir glauben gem, was wir wtlnschen, so bedeutet das nur unsere gutarti gen Wunsche, z. 13. HMte der Wille die des Vaters von seinen Kindern. heiBt: einen unmittelbaren EinfluB auf unsere tTberzeugung von dem, was wir wtinschen, so wurden wir uns bestandig 10 Chimaren von einem gliicklichen Zustande raachen und sie sodann auch immer ftir wahr halten. Der Wille kann aber nicht wider iiberzeugende Beweise von Wahrheiten streiten, die seinen Wtinschen und Neigungen zuwider sind. Sofern aber der Wille den Verstand entweder zur Nachforschung einer Wahrheit antreibt oder davon abhalt, rauB einen EinfluB auf den Gebrauch des Vermittelbar auf die tTberzeugung selbst zugestelieu, da diese so sehr von dem Gebrauche des Verstandes abhangt. 20 Was aber insbesondere die Aufschiebung oder Zurilckhaltung unseres Urteiles betrifft, so besteht dioselbe in dem Vorsatze, ein bloB voriaufiges Urteil nicht man ihm stand es und mithin auch zu einem bestimmenden werden zu lassen. Ein vorUufiges Urteil ist ein solches, wodurch ich mir vorstelle, daB zwar mehr Griinde fiir die Wahrheit einer Sache, als wider dieselbe da sind, daB aber diese Griinde noch nicht zureicheu zu einem bestimmenden oder definitive Urteile, dadurch ich geradezu fiir die Wahrheit entDas voriaufige Urteilen ist also ein mit Bescheide. 30 wuBtsein bloB problematisches Drteilen. Die Zuriickhaltung des Urteiles kann in zwiefacher Absicht geschehen: entweder urn die Grunde des bestimmenden Urteiles aufzusuchen; oderum niemals zu urteilen. Im ersteren Falle heiBt die Aufschiebung des kritische (suspensio judicii indagatoria), im letzteren eine skeptische (suspensio judicii sceptica). Denn der Skeptiker tut auf alles Urteilen Verzicht, der Urteiles eine wahre Philosoph dagegen suspendiert bloB sein Urteil, wofern er noch nicht genugsame Grunde hat, etwas fiir 40 wahr zu halten. Sein Urteil nach Maximen zu suspendieren, dazu wird eine geubte Urteilskraft erfordert, die sich nur bei — 113—114; Hi 408—404; H^ 74—75; R 248—24*. IX. Logische VoUkommenheit der Erkenntnis. 83 "Crberliaupt ist die Zuriickzunehraendem Alter findet. haltung unseres Beifalles eine sehr schwere Sache, teils weil unser Verstand so begierig' ist, durch Urteilen sich zu erweitern und mit Kenntnissen zu bereichern , teils weil unser Hang immer auf gewisse Sachen mehr gerichtet Wer aber seinen Beifall oft hat ist, als auf andere. zurucknebmen mtissen und dadurch klug und vorsichtig geworden ist, wird ihn nicht so schnell geben, aus Furcbt, sein Urteil in der Folge wieder zuriicknehmen zu mlissen. Dieser Widerruf ist immer eine Krankung und eine Ur- 10 sache, auf alle anderen Kenntnisse ein MiBtrauen zu setzen. Noch bemerken wir hier, daB es etwas anderes ist, sein Urteil in dubio, als, es in suspense zu lassen. Bei diesem habe ich immer ein Interesse fiir die Sache; bei jenem aber ist es nicht immer meinem Zwecke und InteresBe gemaB, zu entscheiden, ob die Sache wahr sei Oder nicht Die vtrlaufigen Urteile sind sehr notig, ja unentbehrlich fiir den Gebrauch des Verstandes bei allem Meditieren und Untersuchen. Denn sie dienen dazu, den Verstand 20 bei seinen Nacbforschungen zu leiten und ihm hierzu verbchiedene Mittel.an die Hand zu geben. Wenn wir tiber einen Gegenstand meditieren, mtissen wir immer schon vorlaufig urteilen und die Erkenntnis gleichsam schon wittern, die uns durch die Meditation zuUnd wenn man auf Erfindungen oder teil werden wird. fintdeckungen ausgeht, muB man sich immer einen vorsonst gehen die Gedanken bloB aufs liiufigen Plan machen Ungefahr. Man kann sich daher unter Torlaufigen Urteilen Maxim en denken zur Untersuchung einer Sache. 30 Auch Antizipationen kSnnte man sie nennen, weil man sein Urteil von einer Sache schon antizipiert, noch Derartige Urteile haben ehe man das bestimmende hat. also ihren guten Nutzen, und es lieBen sich sogar Regeln daniber geben, wie wir vorlaufig tiber ein Objekt urteilen — — ; — soUen. Von den vorliiufigen Urteilen mtissen dieVorurteile unterschieden werden. Vorurteile sind voriaufige Urteile, insofern sie als Ein jedes Vor- 40 Grundsiltze angonommon werden. — 250. Elnleitung. 84 urteil ist als ein Prinzip aus Vorurteilen irrigo nis, dem Urteile. die aus — dem Vorurteil irriger Urteile entspringen Man mu6 nicht unci sondern daher die falsche Erkennt- Vorurteile eutspringt, selbst, anzusehen Vorurteile, untersclieiden. von ihrer Quelle, So ist z. B. die der Traume an sich selbst kein Vorurteil, sondern ein Irrtum, der aus der angenommenen allgemeinen Kegel entspringt: was einigemal eintrifft, trifft immer ein Und dieser GrundOder ist immer fiir wahr zu halten. 10 satz, unter welchen die Bedeutung der Traume mit ge- Bedeutung hOrt, ist ein Vorurteil. Zuweilen sind die Vorurteile wahre vorlaufige Urteile, nur daB sie uns als Grundsatze oder als bestimmende Urteile gelten, ist unrecht. Die Ursache von dieser Tauschung ist darin zu suchen, daB subjektive Griinde faischlich fiir objektive gehalten werden, aus Mangel an Uberlegung, die allem Urteilen vorhergehen muB. Deun kSnnen wir auch mancbe Erkenntnisse, z. B. die unmittelbar gewissen Satze, annehmen, ohne sie zu unter20 suchen, d. h. obne die Bedingungen ihrer "Wahrheit zu prtifen; so konnen und durfen wir doch iiber nichts urteilen, ohne zu uberlegen, d. h. ohne eine Erkenntnis mit der Erkenntniskraft, woraus sie entspringen soil (der Sinnlichkeit oder dem yerstande), zu vergleichen. Nehmen die auch da notig ist, wir nun ohne diese tJberlegung wo keine Untersuchung stattfindet Urteile an so ont, , , stehon daraus Vorurteile, oder Prinzipien zu urteilen aus subjektiven Ursachen, die falschlich fur objektive Griinde gehalten werden. Die Hauptquellen der Vorurteile sind : Nachahmung, 80 Gewohnheit und Neigung. Die Nachahmung hat einen allgemeinen EinfluB auf unsere Urteile; denn es ist ein starker Grund, das ftir wahr zu halten, was andere dafiir ausgegeben haben. Daher das Vorurteil: was alle Welt tut, ist recht. Was die Vorurteile betrifft, die aus der Gewohnheit entsprungen sind, so konnen sie nur durch die Lange der Zeit ausgerottet werden, indem der Verstand, durch Gegengrtinde nach und nach im Urteilen aufgehalten und ver40 zogert, dadurch allmahlich zu einer entgegengesetzten Denkart gebracht wird. Ist aber ein Vorurteil der Gewohnheit ziigleich durch Nachahmung entstanden, so ist — A 116—117; U^ 405—406; R, 76—77; R 250—251. IX. Logische Vollkommeuheit der Erkenntnis. 85 der Mensch, — der es besitzt, davon schwerlicli zu heilen. Ein Vorurteil aus Naclmhmung kann Ka.n auch den Hang zum nennen, oder passiven Gebrauche der Vernunft zum Mechanismus der Vernunft, statt der Spontaneitat derselben unter Gosetzen. Vernunft ist zwar ein tatiges Prinzip, das uichts von bloBer Autoritat anderer, auch nicht einnial, wenn es ihren reinen.Gebrauch gilt, von der Erfahrung entlehnen soil. Aber die Tragheit sehr vieler Menschen macht, daB sie lieber in anderer Fufitapfen treten, als ihre eigenen Ver- 10 standeskrafte anstrengen. Dergleicben Menschen kSinien immer nur Kopien von anderen werden; und wSren alle von der Art, so wiirde die Welt ewig auf einer und derselben Stelle bleiben. Es ist daher hOchst nStig und wichtig, die Jugend nicht, wie es gew5hnlich geschieht, zum bloBen Nachahmen die die Es gibt Maxime ' anzuhalten. manche Dinge, die dazu beitragen, uns der Nachahmung anzugewohnen und dadurch Vernunft zu einem fruchtbaren Boden von Vorurteilen so Zu zu machen. gehoren dergleichen Hlilfsmitteln der Nachahmung 20 — Form ein. Dieses sind Regeln, deren Ausdruck dient. Sie sind librigens ungemein nlitzlich zur Erleichterung bei verwickelten Satzen, und der erleuchtetste Kopf sucht daher dergleichen zu erfinden. 1) zum Muster der Nachahmung Spriiche, deren Ausdruck eine groJSe Abgemessenpragnanten Sinnes hat, so daB es scheint, man konne den Sinn nicht mit weniger Worten umfassen. Dergleichen Ausspriiche {dicta) die immer von anderen 80 entlehnt werden mtissen, denen man eine gewisse TJnfehl2) heit eines — , harkeit zutraut, Kegel und Spriiche zum y.olt dienen Gesetz. um dieser Autoritat willen zur Die Ausspriiche der Bibel heiBen il,oyy\'i. Sentenzen, d. i. Satze, die sich empfehlen und ihr Jahrhunderte hindurch erhalten, als Produkte einer reinen Urteilskraft durch den Nachdruck der Gedanken, die darin liegen. 3) Ansehen oft — Canones. Dieses sind allgemeine Lehrspriiche, den Wissenschaften zur Grundlage dienen und etwas 40 Erhabenes und Durchdachtes andeuten. Man kann sie 4) die A 117—119; Hj 406—407; H, 77—78; B 251—252. ^ 86 Emleituug. noch auf eine sententiose Art ausdrucken, damit raehr gefallen. sie desto — Sprichworter [proverhia). Dieses sind popuEegeln des gemeinen Verstandes oder Ausdrucke zur Da derBezeichnung der popularen Urteile desselben. gleichen bloB provinziale Satze nur dem gemeinen Pobel zu Sentenzen und Kanonen dienen, so sind sie bei Leuten von feinerer Erziehung nicM anzutreften. 5) lare — Aus den vorhin augegebenen drei all gemeinen Quellen und insbesondere aus der Nachahmuug entspringen nun so manche besondere Vorurteile, uuter 10 der Vorurteile derien wir folgende, als die gewohnlichsten, hier beruhreu woUen. 1) Vorurteile des Ansehens. — Zu diesen ist Vorurteil des Ansehens der Person. — zu rechnen: a) das Wenn 20 wir in Dingen, die auf Erfahrung und Zeugnissen beruhen, unsere Erkenntnis auf das Ansehen anderer Personen bauen, so machen wir uns dadurch keiner Vorurteile scliuldig; denn in Sachen dieser Art mu6, da wir nicbt alles selbst erfahren und mit unserem eigenen Verstande umfassen k9nnen, das Ansehen der Person die Grundlage unserer Urteile sein. Wenn wir aber das Ansehen anderer zum Grunde unseres Fiirwahrhaltens in Absicht auf Vernunfterkenntnisse machen, so nehmen wir diese Erkenntnisse auf bloBes Vorurteil an. Denn Vernunftwahrheiten gelten anonymisch; hier ist nicht die Frage: wer hat es gesagt, sondern was hat er gesagt ? Es liegt nichts daran, ob eine Erkenntnis von edler Herkunft ist, aber dennoch ist der Hang zum Ansehen grofier Manner sehr gemein, teils wegen der Eingeschriinktheit eigener Einsicht, teils aus Begierde, dem nachzuahmen, was uns als groB beschrieben wird. Hierzu kommt noch, daB das Ansehen der Person dazu dient, unserer Eitelkeit auf eine indirekte Weise zu So wie namlich die Untertanen eines schmeicheln. machtigen Despoten stolz darauf sind, daB sie nur alle gleich von ihm behandelt werden, indem der Geringste mit dem Vornehmsten insofern sich gleich — 30 ^0 A 119—121; H, 407—408; H^ 78—; R 252—264. IX. Logische VoUkonimeMlieit der Eikenntnis. 87 diliiken kann, als sie beide gegen die unumschrankte Macht ihres Beherrschers nichts sind; so beurteilen sich auch die Verehrer eines groBen Mannes als gleich, sofern die Vorztige, die sie untereinander haben raogen, gegen die Verdienste des groBen Mannes betrachtet, fttr unbedeutend zu achten sind. Die hocligepriesenen groBen Manner tun dalier dem Han?e zum Vorurteile des Ansebens der Person aus mehr als einem Grunde keinen geringen Vorschub. Zu 10 Das Vorurteil des Ansehens der Menge. selbst — )) — diesem Vorurteile ist hauptsachlich der PSbel geneigt. Denn da er die Verdienste, die Fahigkeiten und Kenntnisse der Person nicht zu beurteilen vermag, so halt er sicb lieber an das Urteil der Menge, unter der Voraussetzung , daB das, was alle sagen, wohl wahr Indessen bezieht sich dieses Vorurteil sein mlisse. bei ihm nur auf histori«clieDinge; in Religionssachen, bei denen er selbst interessiert ist, verlaBt er sich auf das Urteil der Gelehrton. Es ist uberhaupt merkwurdig, daB der Unwissende 20 ein Vorurteil far die Gelehrsamkeit hat und der Gelehite dagegen wiederum ein Vorurteil fiir den gemeinen Verstand. Wenn dem Geiehrten, nachdem er den Kreis der Wissenschaften schon ziemlich durchlaufen hat, alle seine Bemlihungen nicht die gehOrige Geuugtuung verschaffen, so bekommt er zuletzt ein MiBtrauen g«gen die Gelehrsamkeit, insbesondere in Ansehung — solcher Spekulationen, wo die Begriffe nicht sinnlich gemacht werden kSnnen, und deren Fundamente 30 Da schwaukend sind, wie z. B. in der Metaphysik. er aber doch glaubt, der Schltissel zur GewiBheit Tiber gewisse Gegenstande mtisse irgendwo zu linden sein, so sucht er ihn nun beim gemeinen Verstande, nachdem er ihn so lange vergebens auf dem Wege des wissenschaftlichen Nachforschens gesucht hatte. Allein diese Hoffnung ist sehr triiglich; denn wenn das kultivierte Vemunftvermogen in Absicht auf die Erkenntnis gewisser Dinge nichts ausrichten kann, so wird es das unkultivierte sicherlich ebensowenig. 40 In der Metaphysik ist die Berufung auf die Ausspriiche des gemeinen Verstandes iiberall ganz unzulassig, well A 121 — 132; H, 408-409; H, 78—79: R '^^)1 -?')>. Einleitung. 88 kein Fall in concreto kann dargestellt werden. Mit der Moral hat es aber freilich eine andero Bewandtnis. Nicht nur koimen in der Moral alle Regeln in concreto gegeben werden, sondern die praktische Vernunft offenbart sicb auch iiberhaupt klarer und richtiger durch das Organ dos geraeinen, als durch das des spekulativen Verstandesgebrauches. Daber der gemeine Verstand iiber Sacben der Sittlicbkeit und bier \ Pflicbt oft richtiger urteilt, als der spekulative. 10 c) Das Vorurteil des Ansehens des Zeitalters. — das Vorurteil des Altertumes eines der Wir haben zwar allerdings Grund, bedeutendsten. vom Altertum gilnstig zu urteilen; aber das ist nur Hier ist — Grund zu einer gemaBigten Achtung, deren Grenzen wir nur zu oft dadurch uberschreiten, daB wir die Alten zu Schatzmeistern der Erkenntnisse und Wissenschaften machen, den relative n Wert ihrer Schriften zu einem absoluten erheben und ihrer Leitung uns blindlings anvertrauen. Die Alten so ubermaBig scbatzen, heifit: den Verstand in seine Kinderjahre zuruckfiihren und den Gebrauch dos selbst- ein — 20 — 80 40 eigenen Talentes vernachlassigen. Auch wurdon wir uns sehr irren, wenn wir glaubten, daB alle aua dem Altertume so klassisch geschrieben batten, wio die,' deren Schriften bis auf uns gekommen sind. Da nSmlich die Zeit alles sichtet und nur das sich erhalt, was einen inneren Wert hat, so diirfen wir nicht obne Grund annehmen, daB wir nur die besten Schriften der Alten besitzen. Es gibt mehrere Ursachen, durch die das Vorurteil des Altertumes erzeugt und unterhalten wird. Wenn etwas die Erwartung nach einer allgemeinon Kegel iibortrifft, so verwundert man sich anfangs daruber, und diese Verwunderung geht sodann oft in Bewunderung tiber. Dieses ist der Fall mit den Alten, wenn man bei ihnen etwas findet, was man, in Rticksicht auf die Zeitumstande, unter welchen sio lebten, nicht suchte. Eine andere Ursache liegt in dem Umstande , daB die Kenntnis von den Alten und dem Altertume eine Gelehrsamkeit und Belesenheit — beweist, die sich und unbedeutend immer Achtung die Sachen erwirbt, so gomein sich selbst sein an A 122—124: H, 409—410; H, 79—80; R 256—256. IX. Logische Vollkommenheit der Erkenntnis. 89 mogen, die man aus dem Studium der Alten geschopft hat. Eine dritte Ursache ist die Dankbarkeit, die wir den Alien dafiir schuldig sind, daB sie nns die Bahn zu vielen Kenntnissen gebrochen. Es scheint billig zu sein, ihnen dafur eine besondere Hochschatzung zu beweisen, deren MaB wir aber oft — — Eine vierte Ursache ist endlich zu einem gewissen Neide gegen die Zeitgenossen. Wer es mit den Neueren nicht aufnehmen kann, preiset auf Unkosten derselben die Alten boch, 10 damit sich die Neueren nicht fiber ihn erheben liberschreiten. suchen in kOnnen. — Das entgegengesetzte von diesem ist das Vorurteil der Neuigkeit. Zuweilen fiel das Ansehen des Altertumes und das Vorurteil zu Gunsten desselben; insbesondere im Anfange dieses Jahrhunderts, als der beriihrnte Fontenelle sich auf die Seite der — Neueren schlug. — Bei Erkenntnissen, die einer Erweiterung fahig sind, ist es sehr nattirlich, daB wir in die Neueren mehr Zutrauen setzen, als in die 20 Alten. Aber dieses Urteil hat auch nur Grund als ein bloBes vorlaufiges Urteil. Machen wir es zu einem bestimmenden, so wird es Vorurteil. 2) Vorurteile aus Eigenliebe oder logischem Egoism us, nach welchem man die Ubereinstimmung des eigenen Urteiles mit den Urteilen anderer ftir ein entbehrliches Kriterium der Wahrheit halt. Sie sind den Vorurteilen des Ansehens entgegoiigesetzt, da sie sich in einer gewissen Vorliebe fftr das aufiern, was ein Produkt des eigenen Verstandes ist, z. B. des eigenen 30 Lehrgebaudes. — Ob es gut und ratsam sei, Vorurteile stehen zu lassen oder sie wobl gar zu begiinstigen? Es ist zum Erstaunen, daB in unserem Zeitalter dergleichen Frageu, besonders die wegen Begiinstigung der Vorurteile, noch kijnnen aufgegeben werdeu. Jemands Vorurteile begiinstigen heiBt ebensoviel, als jcmand in guter Absicht betrligen. Vorurteile unangetastet lassen, ginge noch an; donn wer kann sich damit beschaftigen, eines jeden Vorurteile aufzudecken und wegzuschan'on ? Ob ee aber 40 — — A 124—125; Hj 410-411; H^ 80—81; R 2;)6— 2o7. 90 Einleitung. nicht ratsam sein soUte, an ihrer Ausrottung mit alleij KrUften zu arbeiten das ist doch eine andero Frage. Alte und eingewurzelte Vorurteile sind freilich schwer zu bekarapfeii, well sie sicli selbst verantworten und gleichsam ihre eigenen Eichter sind. Auch sucht man das Stehenlassen der Vorurteile damit zu entschuldigen, da6 aus ihrer Ausrottung Nachteile entstehen wlirden. Aber man lasse diese Nachteile nur immer zuj in der Folge werden sie desto mehr Gutes bringen. — — 10 X. — Erklarung des Wahrscheinlichen. der Wahrscheinlichkeit von der — Mathematische und philosophische Wahrscheinlichkeit. — und ob— dogmatische und Wahrscheinlichkeit. — Unterschied Scheinbarkeit. Zweifel, subjektiver Skeptische, jektiver. Denkart oder Methode kritische des Philosophierens. — Hypothesen. Zur Lehre von der GewiBheit unserer Erkenntnis auch die Lehre von der Erkenntnis des Wahr20 scheinlichen, das als eine Annaherung zur GewiBheit angoh^rt — zusehen ist. Unter Wahrscheinlichkeit ist ein Ftirwahrhalten aus unzureichenden Grunden zu verstehen, die aber zu den zureichenden ein grSBeres Verhaltnis haben, als die Griinde des Gegenteiles. Durch diese ErklSrung unterscheiden wir die Wahrscheinlichkeit (probabilitas) von der bloBen Scheinbarkeit (verisimilitudo) einem Fflrwahrhaltpn aus unzureichenden Grunden, insofern dieselben gr5Ber sind, als die Grunde des Gegenteiles. 30 Der Grund des Fiirwahrhaltens kann namlich entweder objektiv oder subjektiv grSBer sein, als der des Gegenteiles. Welches von beiden er sei, das kann man nur dadurch ausfindig machen, daB man die Grunde des Fiirwahrhaltens mit den zureichenden vergleicht; denn alsdann sind die Grunde des Furwahrhaltens grOBer, als die Griinde des Gegenteiles sein kOnnen. Bei derWahr- — ; — A 125—127; H^ 411—412; Hj 81—82; R 257—258. X. Wahr.-choiiiliohkeit. Methode. 91 scheinlicbkoit ist also der Grrund des Furwahrhaltens objektiv gultig, bei der bloBen Scheinbarkeit dagegen Die Scheinbarkeit ist bloB nur subjektiv gultig. — — der tlberredung, die Wahrscheinlichkeit ist eine Bei der Wahrscheinlichkeit Annaherung zur GewiBheit. muB immer ein MaBstab da sein , wonach ich sie schatzen GroJBe Dieser MaBstab kann. dem ist die GewiBheit. Denn in- ich die unzureichenden Grlinde mit den zureichenden vergleichen soil, muB ich wissen, wie viel znr GewiBheit gehort. Ein solcher MaBstab fallt aber bei der bloBen 1^ Scheinbarkeit weg, da ich hier die unzureichenden Grunde nicht mit den zureichenden, sondem nur mit den Grtinden — des Gegenteiles vergleiche. Die Momente der Wahrscheinlichkeit konnen entweder gleichartig oder ungleichartig sein. Sind sie gleichartig, wie in der mathematischen Erkenntnis, so mtissen sie numeriert werden; sind sie ungleichartig, wie in der philosophischen Erkenntnis, so miissen sie ponderiert, i. nach der Wirkung geschatzt werden ; diese aber nach der tJberwaltigung der Hindernisse im Gemtite. Letztere 20 geben kein Verhaitnis zur GewiBheit, sondern nur einer Hieraus folgt: daB nur der Scheinbarkeit zur anderen. Mathematiker das Verhaitnis unzureichender Grunde zum zureichenden Grunde bestimmen kann; der Philosoph muB sich mit der Scheinbarkeit, einem bloB subjektiv und praktisch hinreichenden Fiirwahrhalten begntigen. Denn in der philosophischen Erkenntnis laBt sich wegen der TJngleichartigkeit der Grunde die Wahrscheinlichkeit nicht schatzen; die Gewichte sind hier, sozusagen, nicht alle gestempelt. Von der mathematischen Wahr- 30 scheinlichkeit kann man daher auch eigentlich nur sagen: daB sie mehr, als die Halfte der GewiB- d. — — heit sei. — Man hat viel von einer Logik der Wahrscheinlichkeit (logica prohabilium) geredet. Allein diese ist nicht mOglich; denn wenn sich das Verhaitnis der unzureichenden Grunde zum zureichenden nicht mathematisch erwS.gen laBt, so helfen alle Regeln nichts. Auch kann man tiberall keine allgemeinen Regeln der Wahrscheinlichkeit geben, auBer dafi der Irrtum nicht auf einerlei Seite treffen werdo, 40 sondem ein Grund der Einstimmung sein mtisse im Objekte; ingleichen: daB wenn von zwei entgegengesetzten A 127—128; H^ 412—413; H, 82—83; R 258—259. Einleitung. 92 Seiten in Menge gleicher geirrt wird, Z weif el im Mitt el die iind in Walirheit gleichem Grad sei. Gegengrund oder ein blofies Hindernis das entweder subjektiv oder objektiv betraclitet werden kann. Subjektiv namlich wird Zweifel bisweilon genommen als ein Zustand eines unentsclilossenen Gemtites, und objektiv als die Erkenntnis der XJnzulanglichkeit der Griinde zum Ftlrwahrhalten. In der letzteren Eucksicbt lieiBt er einEinwurf, ein objektiver Grund , eine ftir wahr gehaltene 10 das ist Erkenntnis fur falscb zu halten. Ein bloB subjektiv gultiger Gegengrund des Furwahrhaltens ist ein Skrupel. Beim Skrupel weiB man nicht, ob das Hindernis des Fiirvpahrbaltens objektiv oder nur subjektiv, z. B. nur in der Neigung, der Gewohnheit ist ein des Fiirwalirhaltens , — : — u. dgl. m. begriindet sei. Man zweifelt, ohne sich iiber den Grund des Zweifelns deutlich und bestimmt erkiareu und ohne einsehen zu konnen, ob dieser Grund im Objekte selbst oder nur im Subjekte liege. SoUen nun solche 20 Skrupel binweggenomraen werden kSnnen, so miissen sie zur Deutlichkeit und Bestimmtheit eines Einwurfes erboben werden. Denn durch Einwiirfe wird die GewiBheit zur Deutlichkeit und Vollstandigkeit gebracht, und keiner kann von einer Sache gewiB sein, wenn nicht Gegengriinde rege gemacht worden, wodurcb bestimmt werden kann, wie weit man noch von der GewiBheit entfernt, oder wie nahe man derselben sei. Auch ist es nicht genug, daB ein man muB ihn jeder Zweifel bloB beantwortet werde auch auflSsen, das heiBt: begreiflich machen, wie der 30 Skrupel entstanden ist. Geschieht dieses nicht, so wird der Zweifel nur abgewiesen, aber nicht aufgehoben der Same des Zweifelns bleibt dann immer noch iibrig. In vielen Fallen konnen wir freilich nicht wissen, ob das Hindernis des Fiirwahrhaltens in uns nur subjektive Oder objektive Griinde habe und also den Skrupel nicht heben durch Aufdeckung des Scheines, da wir unsere Erkenntnisse nicht immer mit dem Objekte, sondern oft nur — — — — — untereinander selbst vergleichen kSnnen. Es ist daher Beflcheidenheit, seine Einwiirfe nur als Zweifel vorzutragen. A 128—130; H^ 418—414; H, 88—84; B 259—261. ~ X. Wahrscheinlichkeit. Methode. 93 Es gibt einen Grundsatz des Zweifelns, der in der Maxime besteht, Erkenntnis^ in der Absicht zu behandeln, daB man sie ungewiB macht und die Unmoglichkeit zeigt, ziir (lewiBheit zu sophiorens ist die Diese Methode des Philooder der Skeptizismus. Sie ist der dogmatischen Denkart oder dem Dogma tismus entgegengesetzt , der ein blindes Vertrauen ist auf das Yermogen der Vernnnft, ohne Kritik sich a priori durch bloBe Begriffe zu erweitern, bloB um des scheinbaren Gelingens derselben. 10 Beide Metboden sind, wenn sie allgemein werden, fehlerhaft. Denn es gibt viele Kenntnisse, in Ansehung deren wir nicht dogmatisch verfabren konnen, und von der anderen Seite vertilgt der Skeptizismus, indem er auf alle bebauptende Erkenntnis Verzicht tut, alle unsere Beraiihungen zum Besitze einer Erkenntnis des Gewissen zu gelangen. So scbadlich nun aber auch dieser Skeptizismus ist, so niitzlich und zweckmaBig ist docb die skeptiscbe Methode, wofern man darunter nichts woiter, als nur die 20 Art versteht, etwas als ungewiB zu behandeln und auf die hSchste UngewiBheit zu bringen, in der Hoffnung, der Wahrheit auf diesem Wege auf die Spur zu kommen. Diese Methode ist also eigentlich eine bloBe Suspension Sie ist dem kritischen Verfabren sehr des Urteilens. niitzlich, worunter diejenige Methode des Philosophierens zu verstehen ist, nach welcher man die Quell en seiner Behauptungen oder Einwurfe untersucht und die Grtinde, worauf dieselben beruhen eine Methode, welche Hoff30 nung gibt, zur GewiBheit zu gelangen. In der Mathematik und Physik findet der Skeptizismus nicht statt. Nur diejenige Erkenntnis hat ihn veranlassen konnen, die weder mathematisch, noch empirisch ist gelangen. skeptische Denkart — — die mus rein philosophische. — — Der absolute SkeptizisEr unterscheidet also gibt alles ftlr Schein aus. Schein von Wahrheit und muB mithin doch ein Merkraal des Unterschiedes haben, folglich eine Erkenntnis der Wahrheit voraussetzen , wodurch er sich selbst widerspricht 1»0— 181; Hi 414—415; H, 84; R 261— 2G». — 94 Einleitung. Wir bemerkten oben von eine bloBe sie daB der Wahrscheinlichkeit, Annaherung zur GewiBhoit sei. — Dieses ist nun insbesondere auch der Fall mit den Hypothesen, durch die wir nie zu einer apodiktischen Gewifiheit, sondeiii immer nur zu einem bald groBeren, bald geringeren Grade der Wahrscheinlichkeit in unserer Erkenntnis gelangen konnen. Eine Hypothese ist ein Furwahrhalten des Urteiles von der Wahrheit eines Grundes am Zulanglichkeit der Folgen willen, oder kiirzer: das Furwahrhalten einer Voraussetzung 10 der als Grund. Alles Furwahrhalten in Hypothesen griindet sich demnach darauf, daB die Voraussetzung, als Grund, hinreichend ist, andere Erkenntnisse, als Folgen, daraus zu erklaren. Denu wir schlieBen hier von der Wahrheit der Folge aut" die Wahrheit des Grundes. Da aber diese SchluBart, wie o1)en bereits bemerkt worden, nur danu ein binreichendes Kriterium der 20 Wahrheit gibt und zu einer apodiktischen GewiBheit fiihren kann, wenu a lie moglichen Folgen eines angenommeneu Grundes wahr sind, so erhellt hieraus, daB , da wir nie alle moglichen Folgen bestimmen — kbnnen, Hypothesen immer Hypothesen bleiben, das heiBt; Voraussetzungen, zu deren volliger GewiBheit wir nie gelangen konnen. Dessenungeachtet kann die Wahrscheinlichkeit einer Hypothese doch wachsen und zu eiuem Analog on der GewiBheit sich erheben, wenn namlich alle Folgen, die uns bis jetzt vorgeSOkommen sind, aus dem vorausgesetzten Grunde sich erklaren lassen. Denn in einem solchen Falle ist kein Grund da, warum wir nicht annehmen sollten, daB sich daraus alle mSglichen Folgen werden erklaren lassen. Wir ergeben uns also in diesem Falle der Hypothese, als ware sie v911ig gewiB, obgleich sie es nur durch — Induktion ist, Und etwas muB doch auch in jeder Hypothese apo- diktisch gewiB sein, namlich der Voraussetzung selbst. B. zur ErklSrung der Erdbeben und Vulkane ein unterirdisches Feuer annehmen, so muB ein solches Feuer doch mSglich sein, wenn auch eben nicht als ein 1. die 40 Wenn wir A Moglichkeit z. 131 — 133; H^ 415 416; H, 84—85; R 262—268. Anhang. 95 — flammender, doch als eiu hitziger Korper. Aber zuui Behafe gewisser anderer Erscheinungen die Erde zu einem Tiere zu machen, in welchem die Zirkulation der inneren die Warme bewirke, heiBt eine blose Erdidituiig keine Hypothese aufstellen. Denn Wirklichkeiten lassen sich wohl erdichten, nicht aber MSglichkeiten; diese Safte und miissen gewiB sein. 2) Die Konsequenz. — Aus dem angenommenen Grunde miissen die Folgen riehtig herflieBen, sonst wird aus der Hypothese eine blofie Chimare. 10 Es ist ein wesentliches Erforder3) Die Einheit. nis einer Hypothese, daJB sie nur eine sei und keiner — — Hilfshypothesen zu ihrer Uuterstutzung bediirfe. Miissen wir bei einer Hypothese schon mehrere andere zuhilfe nehmeu, so verliert sie dadurch sehr viel von ihrer Wahrscheinlichkeit. Denn je inehr Folgen aus einer Hypothese sich ableiten lassen, um so wahrscheinlicher ist sie; je weniger, desto unwahrscheinlicher. So reichte z. B. die Hypothese des Tycho de Brahe zur Erklarung vieler Erscheinungen nicht zu er nahm daher zur Ergiinzung 20 mehrere neue Hypothesen an. Hier ist nun schon zu erraten, da6 die angenommene Hypothese der echte Grund Dagegen ist das Kopernikanische nicht sein koune. System eine Hypothese, aus der sich alles, was daraus erkiart werden soil, so weit es uns bis jetzt vorgekommen ist, erklaren laBt. Wir hrauchen hier keine Hilfshypothesen (hypotheses subsidiarias). Es gibt Wissenschaften, die keine Hypothesen er^auben, wie z. B. die Mathematik und Metapbysik. Aber in der 30 Naturlehre sind sie niitzlich und unentbehrlich. ; A — n h a n Von dem Unterschiede g. der theoretischen und der praktischen Erkenntnis. Eine Erkenntnis wird praktisch genannt im Gegentheoretischen, aber auch im Gegensatze satzo zu der zu der spekulativon Eikeimtnis. A 138—134; kl^ Il*i-417; H, 85—86; K 26S— 'Jt)4. 96 Einleitung. Praktisohe Erkenntnisse sind namlich entweder 1) Imperative und insofern den theoretischen Erkenutnissen engegengesetzt; oder sie entbalten 2) dieGriinde zu moglichen Imperativen und werden insofern den spekuiativen Erkenutnissen entgegengesetzt. Imperativ Hberhaupt ist jeder Satz zu der eine moglich freie Handlung aussagt, ein gewisser Zweck wirklich gemacht werden Eine jede Erkenntnis also, die Imperative Unter einem verstelien, wodurch 10 soil. — ist praktisch, und zwar im Gegdnsatze zu theoretischen Erkenntnis praktisch zu nennen. enthalt, der Denn theoretische Erkenntnisse sind solche, die da aussagen: nicht, was sein soil, sondern was ist; also kein Handeln, sondern ein Sein zu ihrem Objekte haben. Setzen wir dagegen praktische Erkenntnisse den spekuiativen entgegen, so konnen sie auch theoretisch — sein, wofern aus ihnen nur Imperative k8nnen 20abgeleitet werden. Sie sind alsdann, in dieser Rucksicht betrachtet, dem Gehalte nach (in potentia) oder objektiv praktisch. Unter spekuiativen Erkenutnissen — ^ '^ nUmlich verstehen wir solche, aus denen keine Regeln des Verhaltens kSnnen hergeleitet werden, oder die keine Grtinde zu moglichen Imperativen enthalten. Solcher bloJB spekuiativen Satze gibt es z. B. in der TheoDergleichen spekulative Erkenntlogie in Menge. — sind also immer theoretisch; aber nicht umgekehrt ist jede theoretische Erkenntnis spekulativ; sie kann. In SOeiner anderen Rucksicht betrachtet, auch zugleich praknisse tisch sein. Alles lauft zuletzt auf das Praktische hinaus; und Tendenz alles Theoretischen und aller Spekulation in Ansehung ihres Gebrauches besteht der prakin dieser tische Wert unserer Erkenntnis. Dieser Wert ist aber nur alsdann ein unbedingter, wenn der Zweck, worauf der praktische Gobrauch der Erkenntnis gerichtet ist, ein unbedingter Zweck ist. Der einige unbedingte und letzte Zweck (Endzweck), worauf aller praktische Ge40 brauch unserer Erkenntnis zuletzt sich beziehen muB, ist die Sittlichkeit, die wir um deswillen auch das schlechthin oder absolut Praktische nennen. Und — A 134—186; H^ 417—418; H^ 86-87; R 264—266. Anhang. (ierjenige Teil 97 der Philosophie, der die Moralitat zum wiirde demnach praktisc'ie Philo- Gegenstando hat, sophie xax il,o-/y)'^ heiBen mtissen, obgleich jede andere philosophisehe Wissenschaft immer auch ihren praktischenTeil haben, d. h. von den aufgestellten Theorien eine Anweisung zum praktischen Gebrauche derselben fttr die Realisierung gewisser Zwecke enthalten kann. A 188; H, 418; H, 87: Kant, Luglk. H 266. 1. AUgemeine Elementarlelire. Erster Abschnitt. Von den § und Betrriff itberhaupt Begriffen. 1- desseii Unterschied Ton det Anschuuungr. AUe Erkenntnisso 10 , das heiBt: mit BewuBtsein alle bezogenen Vorstelluiigen auf ein Objekt Anschauungen oder Begriffe. — sind entweder Die Anschauung einzelna Yovsi^Wxmg (repraesentatio singulmis), Beg riff eine allgemelDe (repmesentatio per fwtas communesj oder reflektierte Vorstellung (repraesentatw ist eine der discursiva). Die Erkenntnis durch Begriffe heifit das Den ken (cognitio discursiva). Anmerk. Der Begriff ist der Anschauung entgegendenn er ist eine allgemeine Vorstellung oder eine Vorstellung dessen, was mehreren Objekten gemein ist, also eine Vorstellung, so fern sie in ver1. gesetzt; 20 schiedenen enthalten 2. sein kann. Es ist eine bloBe Tautologie, von allgemeinen oder ein Fehler, der gemeinsamen Begriffen zu reden; — sich auf eine unrichtige Einteilung der Begriffe in allgemeine, besondere und einzelne grClndet. nur ihr Gebrauch Nicht die Begriffe selbst, kann so A 137 — eingeteilt werden. — 140; H^ 419; H, 88; R 266—269. 1. Von den Abschnitt. §2. Form der Materie imd An jedem — scheidon. stand, die Begriffe ist Begrriffe. Materie undForm derselben die zu unter- GregeuAllgemeinlieit. Die Materie der Begriffe Form 99 Begriffen ist der § 3. Empirischer imd reiner Begrlff. Der Begriff reiuer Begriff reiner Begriff ist Idee ein ist, dem Verstande Die empirischer {vel eniplrleus vel intellectualisj . fahrung abgezogen aus entweder ein ist ist der solcher, oder ein — Ein nicht von der Er- 10 sondem auch dem Inhalte nach entspringt. ein Vernunftbegriff, deren Gegenstand gar nicht in der Erfahruug kann angetroffen werden. Anmerk. 1. Der empirische Begriff entspringt aus den Sinnen durch Vergleichung der Gegenstande der Erfahrung und erhalt durch den Verstand bloB die Form Die Eealitat dieser Begriffe der Allgemeinheit. beruht auf der wirklichen Erfahrung, woraus sie, Ob es aber 20 ihrem Inhalte nach , geschOpft sind. — — reine Verstandesbegriffe (conceptus puri) lich 2. gebe, Erfahrung ledigaus dem Verstande entspringen, muB die Meta- die, als solche, unabhangig von aller physik untersuchen. Die Vernunftbegriffe odef Ideen k(3nnen gar nicht auf wirkliche Gegenstande fuhren, weil diese alle in einer Aber mSglichen Erfahrung enthalten sein mtlssen. sie dienen doch dazn, durch Vernunft, in Ansehung der Erfahrung und des Gebrauches der Regeln derselben in dw grftBten VoUkommenheit, den Verstand 30 zu leiten oder auch zu zeigen, daB nicht alle mOglichen Dinge Gegenstande der Erfahrung seien, und daB die Prinzipien der MOglichkeit der letzteren nicht von Dingen an sich selbst, auch nicht von Objekten der Erfahrung, als Dingen an sich stlbst, gelten. A 140—141; H^ 420; H, 89 ; R 270—271. 100 Allgemeine Elementarlebre. I. Die Idee enthalt das Urbild des Gobrauclies des Verstandes, z.B. die Idee vomWeltganzen, welche notwendig sein miiB, nicht als konstitutives Prinzip zum empirischen Verstandesgebrauche, soiidern nur als regulatives Prinzip zum Behuf des durchgangigen Zusammenhanges unseres empirischen Verstandesgebrauclies. Sie also ist als ein not- wcndiger Grundbegriff anzusehen, urn dieVerstandeshandlungen der Subordination entweder objektiv zu 10 vollenden oder als die Idee Auch laBtsich unbegrenzt anzusehen. — nicht durch Zusammen- setzung erhalten; denn das Ganze ist hier eher als Indessen gibt es doch Ideen, zu denen eino Annaherung stattfindet. Dieses ist dor Fall mit den mathematischen, oder den Ideen der mathe- der Teil. matischen Erzeugung einesGanzen, die sicli wesentlich von den dynamischen unterscheiden, welche alien konkreten Begriffon ganzlich heteroge n 20 sind, well das Ganze nicht der mathematischen), sondern der konkreten Begriffen verschieden Man kann GrSBe (wie bei den Art nach von ist. — den keiner theoretischen Idee objektive oder dieselbe beweisen, als nur der Idee von der Freiheit; und zwar well diese die Bedingung des moralischen Gesetzes ist, dessen Realitat verschaffen Axiom — ist. Die Eealitat der Idee von durch diese und also nur in prakt i s c h e r Absicht, d.i. so zu liaiideln, als ob ein Gott sei, also nur fiir diese Absicht bewiesen werden. Realitat ein Gott kann nur — 80 vornehmlich denen der In alien Wissenschaften Vernunft, ist die Idee der Wisssenschaft der allgemeine AbriB oder UmriB derselben; also der Umfang aller Kenntnisse, die zu ihr gehSren. Eine solche Idee des Ganzen, das erste, worauf man bei einer Wissenschaft zu sehen und was man zu suchen hat, ist architektonisch, wie z.B. die , — Idee der Rechtswissenschaft. Die Idee der Menschheit, 40 kommenen Eepublik, fehlt den moisten Menschen. A 141—143; die Idee einer voll- eines glilckseligen Lebens u. dgl. m. — Viele Menschen habeii Hj 421; H, 89—90; R 271—279. 1. Von den Abscbnitt. 101 Begriflfen. keine Idee von dem, was sie wolleu, dalier verfahren sie nach Instinkt imd Antc-itat. Uegebene (a AUe uf e I) e ne priori oder I 4a posteriori) und gemaclite Begriffe. derMaterie uach gemachte Begriffe sind (con ceptus dati) oder — eeptus factitii). entweder geBegriffe (con- Die ersteren sind entweder a priori oder a posteriori gegeben. Alle griffe empirisch oder a posteriori Erfahrungsbegriffe, a heiBen Begegebene iO gegebenen priori Notio5ien. Anmerk. Die Form eines kursiven Vorstellung, Begriffes, ist jederzeit als einer dis- gemacht. §5Logisclier Ursprung der Begriffe. Der Ursprung der Begriffe, der blofienForm nach, und auf Abstraktion von dem TJntor- l)eruht auf Reflexion schiede Dinge, der bezeichnet sind. durch eine gewisse Vorstellung die Und es entsteht also bier die Frage: welche Handlungen des Verstandes einen Be- 20 griff ansmachen oder — welches dasselbe ist — zur Erzengung eines Begriffes aus gegebenen Vorstellungen gehOren? Anmerk. 1. Da die allgemeine Logik von allem In-- der Erkenntnis durch Begriffe oder von aller Materie des Denkens abstrahiert, so kann sie den Begriff halte nur in Eiicksicht seiner Form, d. h. nur subjektivisch erwagen; nicht wie er durch ein Merkmal ein Objekt bestimmt, sondern nur, wie er auf mehrere Die allgemeine 30 Objekte kann bezogen werden. Logik hat also nicht die Quelle der Begriffe zu untersuchen; nicht wie Begriffe als Vorstellung en entspringen, sondern lediglich, wie gegebene — 148-144; Hi 421—422; H, 90—91; R 272—•27». , 102 I. AUgemeine Elementarlehre. Vorstellungen im Denken zu Begriffen werden; diese Begriffe mogen iibrigens etwas enthalten, was von der Erfahrung hergenoramen ist, oder auch etwas Erdichtetes oder von der Natur des Ver- standes Entlehntes. Dieser logische Ursprung der der Ursprung ihrer bloBen Form nach Begriffe — — besteht in der Eeflexion, wodurch oine mehreren Ob- 10 2. jekten gemeinsame Vorstellung fconceptus communis) entsteht, als diejenige Form, die zur Urteilskraft erfordert wird. Also wird in der Logik bloB derUnterschied der Eeflexion an den Begriffen betrachtet. Der Ursprung der Begriffe in Ansehung ihrer a t e r i e nach welcher ein Begriff entweder empirisch, oder willkiirlich, oder intellektuell ist, wird in der Metaphysik erwogen. M § 6. Logische Aktus der Komparation, Reflexion und Abstraktion. Die logischen Verstandes- Aktus, wodurch Begriffe ihrer 20 Form nach erzeugt werden, sind: 1) die Komparation, d. die Vergleich uug dor i. Vor- im Verhaltnisse zur Ein- stellungen untereinander heit des BewuBtseins; Eeflexion, 2) die d. i. die t^'berlegung schiedene Vorstellungen in einem griffen sein tibrigen, wie ver- kSnnen; und endlich Abstraktion 3) die , BewuBtsein be- woriu oder die die Absondorung alles gegebenen Vorstellungen sich unterscheiden. 30Anmerk. 1. Urn aus Vorstellungen Begriffe zu machen, muB man also komparieren, reflektieren und abstrahieren kiinnen; denn diese drei logischen- Operationen des Verstandes sind die wesentlichen und allgemeinen Bedingungen zu Erzeugung eines jedon Begriffes llberhaupt. Ich sehe z. B. eine Fichte, — eineWeide und eine Linde. Indem ich diese Gegenzuv5rderst untereinander vergleiche, bemerke daB sie voneinander verschieden sind in An- fitiinde ich, A U4— 146; H, 422—424; H, 91 — 92: R 278—274. ;; 1. "2. Abschnitt. Von den Begriffen. 10$ sehung des Stammes, der Aste, der Blatter u. dgl. m. nun reflektiere ich aber hiernachst nur auf das, was sie unter sich gemein haben, den Stamm, die Aste, die Blatter selbst, und abstrahiere von der GroBe, der Figur derselben usw.; so bekomme ich oinen Begriff vom Baume. Man braucLt in der Logik den Ausdruck Abstraktion nicht immer richtig. Wir mussen nicht sagen: sonderu etwas {abstrahere aliquid), (abstrahere ah\o abstraMeron von etwas Wcnn ich z. abstrabieren B. beim Scharlach-Tuche nur Farbe denke, so abstrahiere ich vom Tuche abstrahiere ich auch von diesem und denke mir den aliquo). die rote Scharlach einen materiellen Stoff iiberhaupt, so als von noch mehr Bestimmungen, und dadurch noch abstrakter geworden. Denn je mehr Unterschiede der Dinge aus einem Begriffe weggelassen sind oder von je mehr Bestimmungen in deraselben abstrahiert worden, desto abstrakter ist der Begriff. Abstrakte Begriffe sollte 20 man daher eigentlich abstrahierende (conceptiis abstrahentes) nennen, d. h. solche, in denen mehrere Abstraktionen vorkommen. So ist z. B. der Begriff K6rper eigentlich kein abstrakter Begriff; denn vom Korper selbst kann ich ja nicht abstrabieren, ich wtirde sonst nicht den Begriff von ihm haben. Aber wohl muB ich von der Gr9Be, der Farbe, der Harte oder Fitissigkeit kurz von alien speziellen Bestimmungen besonderer KCrper abstrabieren. Der abstrak teste Begriff ist der, welcher mit 30 keinem von ihm verschiedenen etwas gemein hat. Dieses ist der Begriff von Etwas; denn das von ihm Verschiedene ist Nichts, und hat also mit dera Etwas nichts gemein. Die Abstraktion ist nur die negative Bedingung, unter welcher allgemeingultige Vorstellungen erzeugt warden kSnnen; die positive ist die Komparation und Reflexion. Denn durchs Abstrabieren wird kein Begriff; die Abstraktion vollendet ihn nur und 40 schlieBt ihn in seine bestimmten Grenzen ein. abstrahiere ich mein Begriff ist " , 3. : — 146— U7; Hj 424; H^ 92-93; U 274—275. — 104 I. Allgemeine Elementarlehre. § 7. Inhalt nnd Unifang der Begriffe. Ein jeder d. Merkmal als i. halten. einen Begriff, als Teilbegriff, der Dinge enthalten; stellung — sind in der anderen einen nnd Umfang eiues Umfang. Begriffes einander in umgekehrtem VerhSltnisse. ^Oein Begriff unter in sich der Vor- In der ersteren Rflcksicht hat jeder Begriff Inhalt; Inhalt diese ist in Erkonntnisgrund, Dinge unter ihm ent- als sich enthait, stehen gegen- Je mehr uamlich desto weniger enthalt er und umgekehrt. Anmerk. Die- Allgemeinheit oder AUgemeingultigkeit des Begriffes heruht nicht darauf, daB der Begriff ein Teilbegriff, sondern dafi er ein Erkenntnisgrund isi §8. GrU&e des Umfanges der Begriffe. Der Umfang oder die Sphere eiues Begriffes BO gr^Ber, je ist um mehr Dinge unter ihm stehen und durch aoihn gedacht werden kOnnen. So wie man von einem Grunde tlberhaupt daB er dieFolge unter sich enthalte, so kann man auch von dem Begriffe sagen, daB er als Erkenntnisgrund alle diejenigen Dinge unter sich enthalt«, von denen er abstrahiert worden, z. B. der Begriff Metiitil das Gold, Silber, Kupfer usw. Denn da jeder Begriff, alp ei-ie allgemeingflltige Vorstellung, dasjenige enthalt, was mehreren Vorstellungen von verschiedenen Dingen gemein ist, so konnen Anmerk. sagt, — 30 diese alle sind, Dmge, durch ihn die insofern unter vorgestellt werden. ihm enthalten Und eben dies macht die Brauchbarkeit eines Begriffes aus. Je mehr Dinge nun durch einen Begriff kOnnen vorgestellt werden, desto grOBer ist die So hat Sphare desselben. grOBeren B. der Begriff Korper einen als der Begriff Me tall. z. Umfang A 147— 149; H^ 425—426; H, 93—94; E 275—276. 1. AbBchnitt. Von den § H}$here Begriffe heiBen sie 9. nnd niedere hShere Begrlffe. {conceptiis superiores), sofern andere Begriffe unter sich haben, die im Verhaitnisse zu ihnen niedere Begriffe genannt werden. mal vom Merkmfd ein 106 Begriflfen. hOherer entferntes — Begriff; Merkmal ein — Ein Merk— entferntes Merkmal der Begriff in Beziehung ist auf ein ein niederer. Anmerk. Da hOhere und niedere ziehungsweise (respective) so also em und derselbe Begriff in Begriffe be- nur kann 10 verschiedenen BeheiJSen, so ziehungen zugleich ein hSherer und ein niederer seiii. So ist z. B/^) der Begriff Mensch in Beziehung auf den Begriff Neger ein hoherer, in Beziehung auf den Begriff Tier aber ein niederer. § 10. Gattmig nud Art. Der htthere Begriff heiBt in Rftcksicht seines niederen Gattung (genus), der h5heren Art (species), niedere Begriff in Ansehung seines 20 So wie hOhore und niedere, so sind auch Gattungs- und Art-Begriffe nicht ihrer Natur nach, sondern nur Ansehung ihrea Verhaltnisses zu einander (termini a quo Oder ad quod) in der logischen Subordination unterin schieden, §". H^hste Ckttnng und niedrigste Art. hSchste Gattung ist die, welche keine Art ist (gmus summum non est species), so wie die niedrigste Die ^) Vergl. Erdmann, H.8pitzer, Kantstudien, OStting. gelehrt. Bd.VU, Heft 149—160; Hi 426; H, 94; Anz. 1880, 4, S. 475. R 276—277, 8, 616; : 106 Art Allgemeine Elementarlehre, I. die, welche koine Gattung genus, est infima). Dom weder Gesetze eine ist (species, — der Stetigkeit niedrigste noch quae non csl zufolge kaun es indessen eine nachste Art geben. Aumerk. Denken wir uns eine Eeibe von mehreren einander subordinierten Begriffen, z. B. Eisen, Metall, KSrper, Substanz, Ding, so konnen wir hier immer hohere Gattungon erhalteu; denn eine jede Spezies ist immer zugleich als Genus zu betrachten in Ansehung ihres niederen BegrifFes, z. B. der Begriff Gelehrter in Ansehung des Begriffes Philosoph, bis wir endlich auf ein Genus kommen, das nicht wieder Spezies sein kann. TJnd zu einera solchen mtissen wir zuletzt gelangen kOnnen, weil es doch am Ende einen hOchsten Begriff {conceptum summum) geben muB, von dem sich, als solchem, nichts weiter abstrahieren Mt, ohne daB der ganze Begriff verschwindet. Aber einen niedrigsten Begriff (conceptum infimum) oder eine niedrigste Art, womnter kein anderer mehr enthalten ware, gibt es in der Eeihe der Arten und Gattungen nicht, weil ein solcher sich unmSglich bestimmen laBt. Denn haben wir auch einen Begriff, den wir unmittelbar auf Individuen anwenden, so kOnnen in Ansehung desselben doch noch spezifische Unterschiede vorhanden sein, die wir entweder nicht bemerken, oder die wir auBer acht lassen. Nur komparativ fur den Geb ranch gibt es niedrigste Begriffe, die gleichsam durch Konvention diese Bedeutung erhalten haben, sofem man idbereingekommen ist, hierbei nicht tiefer zu gehen. In Absicht auf die Bestimmung der Art- und Gattungsbegriffe gilt also folgendes allgemeine Gesetz — 10 — — 20 " 30 es gibt ein Genus, das nicht mehr Spezies sein kann; aber es gibt keine Spezies, die nicht wieder sollte Genus sein kOnnen. A 150—151: H, 427; H, 94-95; R 277 278. Abschnitt. 1. Von den 107 Begriflfen. § 12. — Weiterer nnd engerer Begrlff. Der hohere Begriff niedere ein engerer Begriff. Begriffe, die einerlei jegriffe {concepius Weeliselbegrriffe. auch ein weiterer, der heildt Sphare haben, worden Wechsel- reeiproci) genaiiut. § 13. Verhftltnis des niedereit zum ist denn er enthalt aber er ist hoheren, — des weiteren ciigeren Begriffe. Der niedere Begriff halten; zum in dem hoheren ent- 10 nicht mehr in sich als der hOhere; doch unter demselben enthalten, weil der hOhere den Erkenntnisgrund des niederen enthalt. Ferner darum ist weil er weiter ein Begriff nicht mehr unter sich enthalt, — als der andere, — denn das kann man nicht wissen, sondern sofern er den and e ran Begriff und auBer demselben noch mehr unter sich enthalt. §!*• Allgemeine Regeln in Absicht auf die Subordination der 20 Begrilfe. In Ansehung des logischen Umfanges der Begriffe gelten folgende allgemeine Kegeln: 1) was den hSheren Begriffen zukoramt oder widerspricht, das kommt auch zu odor widerspricht alien niedrigeren Begriffen, die unter jenen hOheren ent- 2) halten sind; und umgekehrt: was alien niedrigeren Begriffen zu- konimt Oder widerspricht, das kommt auch zu oder widerspricht ihrem hOheren Begriffe. Anmerk. Weil das, worin Dinge tibereinkommen , aus ihren allgomeinen Eigenschaften und das, worin 152—158; H, 428—429; H, 95—96; R 278—279. 30 108 AUgemeine Elementarlehre. I. voneinander verschieden sind, aus ihren b«Eigenschaften herflieBt; so kaun man iiicht schlieBon: was e in era niedrigeren Begriffe zukommt Oder widerspricht, das kommt auch zu oder widerspricht anderen niedrigeren Begriffen, die mit jenem zu einem hoheren Begriffe gehOren. So kann 8ie sondoren man z. B. nicht sehlieBen was dem Menschen nicht zukommt, das kommt auch den Engeln nicht zu. : § 15. 10 Be^ngungen der Enfetehung hoherer und Begriff? : iDgisehe Ahstraktion niederer und logische Det^nnination. Durch fortgesetzte logische Abstraktion entstehen immer hShere; so wie dagegen durch fortgesetzte logische Determination immer niedrigere Begriffe. Die grdBte — mOgliche Abstraktion gibt den hSchsten oder abstraktesten — Begriff, wegdenken dem den, von Die laBt. sich keine wUrde einen durch g^n gig ceptum omnimodo 20 geben, zu dem denken Bestimmung weiter hSchste vollendete Determination bestimmten determinatum) sich keine weitere d. i. Begriff (con- einen solchen Bestimmung mehr hinzu- lieBe. Anmerk. Da nur einzelne Dinge oder Individuen durchgangig bestimmt sind, so kann es auch nur durchgRngig bestimmte Erkenntnisse als Anschauungen, nicht aber als letzteren kann Begriffe, geben; die logische endet angesehen werden. in Ansehung der Bestimmung nie als voU(§11 Anm.) § 16. C^brauch der Begriffe in abstraeto and In eoncreto. 30 allgemein und besonders und in concrete) gebraucht werden. In Ein jeder Begriff kann (in abstracto abstracto wird hSheren, in der — niedere Begriff in concrete der Ansehung seines hohere Begriff in Ansehung seines niederen gebraucht. A 153—154; H, 429—430; H, 96—97; R 279— 28(X Von den 2. Absclinltl;, Urteilen. 109 Anmerk. 1. Die Ausdrucke dos Abstrakten und Konk re ten beziehen sich also nicht sowohl auf die Be- — griffe an sich selbst, donn jeder Begriff ist ein als vielmehr nur auf ihren Geabstrakter Begriff, Und dieser Gebranch kann hinwiederum b ranch. — — verschiedene Grade haben; je nachdem man einen Begriff bald mehr, bald weniger abstrakt oder konkret behandelt, d. h. bald mehr, bald weniger Bestimmungen entweder weglaBt oder hinzusetzt. Durch den abstrakten Gebranch kommt ein Begriff der 10 hOchsten Gattung, durch den konkreten Gebranch dagegen dem Individuum naher. Welcher Gebranch der Begriffe, der abstrakte oder der konkrete, hat vor dem anderen einen Vorzng? Hieruber laBt sich nichts entscheiden. Der Wert des einen ist nicht geringer zu schStzen als* der Durch sehr abstrakte Begriffe "Wert des anderen. erkennen wir an vielenDingen we nig; durch sehr konkrete Begriffe erkennen wir an wenigen Dingen was wir also auf der einen Seite gewinnen, 20 viel; das verlieren wir wieder auf der anderen. Ein Begriff, der eine groBe Sphare hat, ist insofern sehr brauchbar, als man ihn auf viele Dinge anwenden kann; aber es ist auch dafiir urn so weniger in ihm enthaiten. In dem Begriffe Substanz denke ich z. B. nicht so viel als in dem Begriffe Kreide. Das Verhaltnis zu treffen zwischen der Vorstellung — '. — — — 3. — in abstracto und also der Begriffe Maximum concreto in derselben Erkenntnis, der Erkenntnis Inhalte dem. in und ihrer Darstellung, wodurch das dem Urat'ango nach erreicht wird, darin sowohl als besteht die Kunst der Popularitat. Zweiter Abschnitt. Von den Urteilen. §17. Erklttrnng eines Urteils* ttberhaupt. Ein Urteil wufitseins ist die Vorstellung verschiedener der Einheit Vorstellungen, 164- 15G; H, 430—431; li, 97 oder — 98; des Bedie Vor- B 280—282. 30 110 I. stcUung des Allgemeinc Element uiiohre. derselben, sofern sie einen Be- VerliJlltilisses ausmachen. griff § 18. MateHe Zu jedem gebenen, gehOren, Urteile Urteile. wesentliche Bestand- als — Materie und Form. desselben, stticke Form der iind des Bewufitseins zur Einheit im In den geUrteile bundenen Erkenntnissen bestebt die Materie; Bestimmung der Art und Weise, wie 10 Vorstelhmgen, die Form ver- in der die verschiedenon zu einem BewuBtsein gehOren, solche, als — des Urteiles. § 19. Oegenstaud der logisehcu Reflexioii, — Form die blofie ""'"^"^7^" der Urteile. Da die Logik von allem realen oder objektiven Unter- schiede der Erkenntnis abstrahiert, der Materie der Begriffe der Urteile so beschaftigen. wenig Sie so als hat kann sie sich also lediglich Unteischied der Urteile in Ansehung ihrer bloBen 20 in ErwUgung zu mit mit dem Inhalte den Form Ziehen. § 20. Logisehe Formeu der Urteile: QnautitHt, QaalitUt, Relation und ModalitUt. Die Unterschiede der Urteile in Racksicht auf ihre Form lassen sich auf die vier titat, Qualitat, fahren, in Ansehung deren von Urteilen bestimmt A 166—167; H, Hauptmomente der Relation und ModalitSt Qua nzurflck- ebensoviele verschiedene Arten sind. 431—482; H^ 98—99; R 282—288. :: Von den Urteilen. 2. Abschiiitt. Ill § 21. QnantitUt dcr Urteile: allgemeine, besondere, einzelne. Der Quantitat yomeine oder nacli sind besondere die oder TJrteile entweder all- einzelne, je nachdem im Urteile entweder ganz von der Notion Pradikates ein- oder ausgeschlossen oder davon zum das Subjekt des Teil nur ein-, zum gemeinen ausgeschlossen Teil Im all- ist. Urteile wird die Sphare eines Begriffes ganz innerhalb der Sphare eines anderen beschlossen; im par- tikularen des anderen; ein Begriff, wird ein Teil des ersteren unter die Sphare 10 und im einzelnen Urteile endlich wird der gar keine SpbSre hat, mithin bloB als Teil unter die Sphere eines anderen beschlossen. An mark. Die einzelnen Urteile sind der logischen Form nach im Gebrauche den allgemeinen gleich zu 1. schatzen; denn bei beiden gilt das Pradikat vom SubIn dem einzelnen Satze z. B. jekt ohne Ausnahme. Cajus ist sterblich, kann auch so wenig eine Ausnahme stattfinden, als in dem allgemeinen: alle Menschen sind sterblich. Denn es gibt nur 20 einen Cajus. 2. In Absicht auf die AUgemeinheit einer Erkenntnis findet ein realer Unterschied statt zwichen generalen und universalen Satzen, der aber freilich Generale Satze naralich die Logik nichts angeht. sind solche, die bloB etwas von dem Allgemeinen gewisser Gegenstande und folglich nicht hinreichende Bedingungen der Subsumtion enthalten, z. B. der Satz man mufi die Beweise griindlich machen; universale Satze sind die, welche von einem Gegen- 30 stande etwas allgemein behaupten. Allgemeine Regeln sind entweder analytisch oder synthetisch allgemein. Jene abstrahieren von diese attendieren auf die den Verschiedenheiten Unterschiede und bestimmen folglich doch auch in Ansehung ihrer. Je einfacher ein Objekt gedacht — 3. ; — wird, desto eher ist analjtische AUgemeinheit zufolge aines Begriffes mOglich. A 157—159; Hi 482-468; H., 99-100; R 283-284. — : 112 *. I. Allgemeine Elementarlehre. Wenn allgemeine Satze, ohne sie in concrete zu kennen, in ihrer Allgemeinheit nicht k9nnen eingesehen werden, so konnen sie nicht zur Richtschnur dienen und also nicht heuristisch in der Anwendung gelten, sondern sind nur Aufgaben zur Untersuchung der allgemeinen Griinde zu dem, was in besonderen Fallen zuerst bekannt worden. Der Satz zum Beispiel wer kein Interesse hat zu liigen und die Wahrheit weiB, der spricht Wahrheit, 10 dieser Satz ist in seiner Allgemeinheit nicht einzusehen, weil wir die Einschrankung auf die Bedingung des na nur durch Erfahrung kennen namlich daB Menschen aus Interesse liigen konnen, welches daher kommt, daB sie nicht fest an der Moralitat hangen. Eine Beobachtung, die uns die Schwache der menschlichen Natur kennen lehrt. Von den besonderen Urteilen ist zu merken, dafi, wenn sie durch die Vernunft sollen kOnnen eingesehen werden und also eine rationale, nicht bloB intellekUninteressiei J). 20 ; tuale (abstrahierte) Form haben, so muB das Subjekt ein weiterer Begriff (conceptus htior) als das Pradi- kat sein. — das Subjekt Es Q, sei das Pradikat jederzeit = O, so ist "O dn besonderes Urteil ; denn einiges unter a GehOrigH uicht h, das folgt auu der Vtruuntt. ist h, einiges Aber — 06 sei (t 80 kann zum wenigsteu alles a unter h enthalteu wenn es kleiner ist, aber nicht, wenn es grOBer also ist es nur zufailigerweise partikuiar. sein, ist; A 159—160; H, 488-484; Hj 100; R 284—285. 2. Abschnitt. Von den 113 Urteilen. § 22. Qnalitttt derUrteile: bejaheude, Terneinende, unendliche. Dor Qualitat nach sind dieUrteile entweder beIm ahende oder verneinende oder unjandliche. bejahenden TJrteile wird das Subjekt unter der Sphare eines Pradikates gedacht, im verneinenden wird es auBer der SpMre des letzteren gesetzt, und im unendlichen wird es in die Sphare eines Begriffes, die — aufierhalb der Sphare eines anderen liegt, gesetzt. Anmerk. 1. Das unendliche Urteil zeigt nicht bloB an, 10 daB ein Subjekt unter der Sphare eines Pradikates nicht enthalten sei, sondern daB es auBer der Sphare desselben in der unendlichen Sphare irgendwo liege; folglich stellt dieses l^teil die Sphare des Pradikates als beschrankt vor. — A oder non A. Sage Alles MSgliche ist entweder ich also: etwas ist non A, z. B. die menschliche Seele ist nicht sterblich, einige Menschen sind Nichtgelehrte u. dgl. m.; so ist dies ein unendliches es wird durch dasselbe iiber die end- ^0 hinaus nicht bestimmt, unter welchen Beg riff das Objekt gehore; sondern lediglich, daB gehSre, welches eigentes in die Sphare auBer lich gar keine Sphare ist, sondern nur die AnUrteil. Denn liche Sphare A A grenzung einer Sphare an das Unendliche — Obgleich nun die Begrenzung selbst. AusschlieBung eine Negation ist, so ist doch die Beschrankung eines Begriffes eine positive Handlung. Daher sind Grenzen positive Begriffe beoder die 30 schrankter Gegenstande. 2. Nach dem Principium der AuschlieBung jedes Dritten 3. Sphare eines Begriffes relativ entweder ausschlieBend oder einDa nun die Logik bloB mit der Form schlieBend. des Urteiles, nicht mit den Begriffen ihrem Inhalte nach es zu tun hat, so ist die Unterscheidung der unendlichen von den negativen Urteilen nicht zu dioser Wissenschaft gehorig, In verneinenden Urteilen affiziert die Negation imm^r (exclusi tertii) auf eine — A 160—162; Kant Locrtk. ist die andere H, 484—435; H, 101; E 286—886. « 114 I. AUgemeine Elementarlehre. die Kopula; in unendlichen wird nicht die Kopula sondern das Pradikat durch die Negation affiziert welches sich im Lateinischen am besten ausdrilcken lafit § 23. Relation der Urteile: kategorisch^, hypothetisohe, disjunktive. Der Kelation nach sind gorische oder katedisjunktive. entweder die Urteile hypothetische oder Die gegebenen Vorstellungen im CFrteile sind namlich eine 10 der anderen zur Einheit des BewuBtseins untergeordnet Pradikat dem Subjekte, oder: als Folge dem Grunde, oder: als Glied der Einteilung dem eingeteilten Begriffe. Durch das erste Verhaitnis sind die kategorischen, durch das zweite die hypothetischen, und durch das dritte die disjunktiyen entweder: als — Urteile bestimmt. § 24. Kategorische Urteile. In den 20 Pradikat kategorischen Urteilen die Materie derselben aus; machen Subjekt und — die Form, durch welche das Verhaitnis (der Einstimmung oder des Widerstreites) zwischen Subjekt ausgedriickt wird, heiBt die und Pradikat bestimmt und Kopula. Anmerk. 80 Die kategorischen Urteile machen zwar die Materie der ilbrigen Urteile aus; aber darum muB man doch nicht, wie mehrere Logiker, glauben, daB die hypothetischen sowohl, als die disjunktiven Urteile weiter nichts, als verschiedene Einkleidungen der kategorischen seien und sich daher insgesamt auf die letzteren zurlickfuhren lieBen. Alle drei Arten von Urteilen beruhen auf wesentlich verschiedenen logischen Punktionen des Verstandes und mfissen daher nach ihrer spezifischen Verschiedenheit erwogen werden. A 162—168; H^ 485—486; H, 101—102; R 286-^287 Von den Absehnitt. 2. 116 Urtdtten. § 25. Hypothetische Urteile. Die die miteinander als Grund entMlt, das — sind. verkniipft dieser Art ist das andere, Nachsatz hypothetischen der Materie aus zwei Urteilen, Das eine der sicli dieser Urteile, Vord ersatz zu jenem als (conseqtiens, posterius); besteht welches den (antecedens, prius), Folge verhalt, und der die Vorstellung von Verkntipfung beider Urteile imtereinander zur Einbeit des BewuBtseins wird die nannt, Urteile Grund und Folge welcbe die Form der Konseqnenz hypothetischen ge- 10 Urteile ausmacht. Anmerk. 2. Was 1. fdr ist filr die seqnenz, die — Form kategorischen Urteile die hypothetischen also die Kon- die Kopula, das derselben. Einige glauben, es sei leicht, einen hypothetischen Allein Satz in einen kategorischen zu verwandeln. dieses geht nicht an, weil beide ihrer Natur nach ganz voneinander verschieden sind. In kategorischen Urteilen ist nichts problematisch, sondern alles asser- 20 torisch; in hypothetischen hingegen ist nur die KonIn den letzteren kann ich seqnenz assertorisch. daher zwei falsche Urteile miteinander verkntipfen; denn es kommt hier nur auf die Richtigkeit der die Form der Konseqnenz an, Verkntipfung worauf die logische Wahrheit dieser Urteile beEs ist ein wesentlicher Unterschied zwischen ruht. den beiden Satzen: alle KQrper sind teilbar, und: wenn alle KSrper zusamraengesetzt sind, so sind sie teilbar. In dem ersteren Satze behaupte ich die Sache 30 geradezu; im letzteren nur unter einer problematisch ausgedrflckten Bedingung, — — A 168-164; H^ 4a(>-487; H, 102—103; R 287— 288. 8^ 116 I. AUgemeine Elementaiiehre. § 26. Verkniipfangsarten in den liypotlietischen Urtellen: modus pouens Die Form Urteilen ist der und modns Verkniipfung zwiefach: set z die tollens. den in hypothetischeD end e (modus ponem) aufhebende {modus tollens). Wenn der Grund {antecedeiis) wabr Oder die 1) ist, so ist anch die durch ihn bestimmte Folge {consequens) — wahr 10 Wenn 2) der heifit der modus ponens. die Folge (eonsequens) falsch ist, so ist Grund (antecedens) falsch — modus auch tollens. § 27. Disjunktive Urteile. Ein TJrteil Spliilre eines Oder ist disjunktiv, wenn Teile die der gegebenen Begriffes einander in dem Ganzen zu einem Ganzen als Erganzungen (complementa) bestimmen. § 28. Materie und Die mehreren 20 Form disjuuktiver Urt«ile. gegebenen Urteile, junktive Urteil zusammengesetzt ist, woraus machen die das dis- Materie desselben aus, und werden die Glieder der Disjunktion oder Entgegensetzung genannt. In der Disjunktion selbst, d. h. in der Bestimmung des Verhaitnisses der verschiedenen Urteile, als sich wechselseitig einander ausschliefiender und einander erganzender Glieder der die ganzen Form Sphare der eingeteilten Erkenntnis , besteht dieser Urteile. Anmerk. 30 AUe disjunktiven Urteile stellen also verschiedene Urteile als in der Gemeinschaft einer Sphare vor und bringen jedes Urteil nur durch die Einschrankung des anderen in Ansehung der ganzen A 164—166; Hi 487—438; H^ 103-104; R 288—289. Abschnitt. 2. Von den 117 Urteilen. Sphare heivor; sie bestimmen also jedes Urtoiles Verhaltnis ziir ganzen Sphare, und dadaicli zugleicli das Verhaltnis, das diese verschiedenen Trennungsglieder (men.bra disjuncta) untereinaiuier selbst — Ein Glied bestimmt also hier jedes andere nur, sofern sio insgesamt als Telle einer ganzen Sphare von Erkenntnis, auBer der sich in ge- haben. wisser Beziehung nichts denken laBt, in Gemeinschaft stehen. 10 § 29. Eigeiitiimlicher Cliarakter der disjnnktiven Urteile. Der eigeniiimliche Charakter aller disjunktiven Urteile, wodurch ihr spezifischer Unterschied Relation von den iibrigen, nach, kategorischen TJrteilen die Urteile als bestimmt Disjunktion der Glieder dem Momente der ist, besteht darin; insgesamt sind, von denen nichts sie, wie Telle der daB , insbesondere von den anderes Sphere daB problematische gedacht einer wird, Erkenntius Erganzang zum Ganzen (complementum zusammengenommen der Sphare des ersten 20 Und hieraus folgt: daB in einem dieser seien. jedes des anderen ad totum) gleich problematischen Urteile die Wahrheit enthalten sein oder, welches dasselbe ist, daB eines von ihnen assertorisch gelten mlisse, well auBer ihnen die Sphare der Erkenntnis den unter gegebenen Bedingungen nichts und eine der anderen entgegengesetzt auBer mehr ihnen etwas als eines wahr anderes, noch mehr befaBt weder unter ihnen ist; folglich aiich sein kann. Anmerk. In einem kategorischen Urteile wird das Ding, dessen Vorstellung als ein Teil von der Sphilre 30 einer anderen subordinierten Vorstellung betrachtet wird, als enthalten unter diesem seinem oberen Begriffe betrachtet; also wird hier in der Subordination der Spharen der Teil vom Telle mit dem 'Ganzen verglichen. Aber in disjunktiven Urteilen gehe — 166-167; H, 438—489; H^ 104—106; R 289—290. 118 I. ich auf alio Telle zusammengenommen. unter der Sphare eines Begriffes enthalten ist, auch unter einem Telle dieser SphSre ent- vom Ganzen — Was das AUgemeine Elementarlehre. ist halten. Darnach muB werden. Wenn B. das disjunktive Urteil faile: entweder ein historischer oder ein ein Gelehrter ich ist erstlich die Sphare eingeteilt z. Vernunftgelehrter, so bestimme ich damit, daB diese Begriffe, der Sphare nach, Teile der Sphare der Gelehrten sind, aber keineswegs Teile voneinander 10 und daB zusammengenommen komplett sie alle sind. in den disjunktiven Urteilen nicht die Sphare des eingeteilten Begriffes als enthalten in der Sphare sondern das, was unter dem einder Einteilungen DaB , geteilten Begriffe enthalten ist, als enthalten unter einem der Glieder der Einteilung, betrachtet werde, mag folgendes Schema der Vergleichung zwischon kategorischen und disjunktiven Urteilen anschaulicher 20 machen. In kategorisclien Urteilen halten ist, auch unter a; ist x, was unter h ent- In disjunktiven ist x, was unter a enthalten weder unter h oder e u. s. w. enthalten; ist, ent- Also ueigt die Division in disjunktiven Urteilen die Koordination nicht der Teile des ganzen Begriffes, Hier denke sondern alle Teile seiner Spharen an. ich viele Dinge durch einen Begriff; dort ein Ding durch viele Begriffe, z. B. das Definitum durch alle Merkmale der Koordination. A 167—168; H, 439-440; H2 105—106; R 290—291, 2. Abschnitt. Von den 119 Urteilen. § 30. ModalitUt der Urteile: problematisehe, assertorische, apodiktische. Der Modalitat nach, durch welches Moment das Ver- zum ErkenntnisvermOgen haitnis des ganzen stimmt sind die Urteile entweder ist, TJrteiles assertorische Oder oder be- problematische apodiktische. Die proble- matischen sind mit dem BewuBtsein der bloBen Mbglichkeit, die lichkeit, assertorischen die mit dem BewuBtsein der Wirkmit dem BewuBtsein 10 apodiktischen endlich der Notwendigkeit des TJrteilens begleitet. Anmerk. die 1. Dieses Moment der Modalitat zeigt also nur Art und Weise an, wie im Urteile etwas be- hauptet Oder verneint wird; ob man iiber die Wahrheit Oder Unwahrheit eines Urteiles nichts ausmacht, wie in dem problematischen Urteile: die Seele des oder ob man Menschen mag unsterblich sein; darilber etwas bestimmt, wie in dem assertorischen Urteile: die menschliche Seele ist unsterblich; oder endlich, ob man die Wahrheit eines Urteiles sogar20 mit der Dignitat der Notwendigkeit ausdrtickt, wie in dem apodiktischen Urteile: die Seele des Menschen Diese Bestimmung der muB unsterblich sein. bloB mSglichen oder wirklichen oder notwendigen — — Wahrheit ^ 3. betrifft also nur das Urteil selbst, keineswegs die Sache, woruber geurteilt wird. In problematischen Urteilen, die man auch fftr solche erklaren kann, deren Materie gegeben ist mit dem moglichen Verhaltnisse zwischen Pradikat und Subjekt, muB das Subjekt jederzeit eine kleinere SphareSO haben als das Pradikat. Auf dem Unterschiede zwischen problematischem und assertorischem Urteilen beruht der wahre Unterschied zwischen Urteilen und Satzen, den man sonst faischlich in den bloBen Ausdruck durch Worte, ohne die man ja Uberall nicht urteilen kOnnte, zu setzen pflegt. Im Urteile wird das Verhaitois verschiedener Vorstellungen zur Einheit des BewuBt- A 1«»~170; Hi 440—441; H, 106; R 291—292. 120 Allgemeine Elementarlehre. f. \ seins bloB als problematisch gedacht, in einem Satze hingegen als assertorisch. Ein problematischer Satz ist cine cofitradictio in adjecto. Eho ich einen Satz habe, mu6 ich doch erst urteilen; und ich urteile liber vieles, was ich nicbt ausmache, welches ich aber tun muR, sobald ich ein Urteil als Satz bestimme. Es ist tibrigens gut, erst problematisch zu urteilen, ehe man das Urteil als assertorisch annimmt, urn es auf diese Art zu priifen. Auch ist es nicht allemal zu unserer Absicht nOtig, assertorische Urteile zu haben. — — 10 § 31. fixponible Urteile. Urteile, gleich, in denen eine Bejahung zwar deutlich, gescTiieht, sind ist, so daS die Verneinung aber versteckt die exponible Anmerk. 20 Bejahung und Vernoinnng zu- aber versteckterweise, enthalten Satze. In dem exponiblen Urteile, z. B. wenige Menschen sind gelehrt, liegt 1) aber auf eine versteckte Weise, das negative Urteil: viele Menschen sind nicht gelehrt; und 2) das affirmative: oinige Menschen sind gelehrt. Da die Natur der exponiblen satze lediglich von Bedingungen der Sprache abhangt, nach welchen man zwei Urteile auf einmal in der KUrze ausdriicken kann, so gehOrt die Bemerkung, daB es in unserer Sprache Urteile geben k6nne, die exponiert werden miissen, nicht in die Logik, sondern in die Grammatik. — — Xheoretische und praktische Stttze. 30 Theoretische Satze heiBen die, welche den Gegenstand beziehen und bestimmen, zukomme oder nicht gegen sind — sich auf was demselben zukomme; praktische Satze hinHandlung aussagen, wodurch, die, welche die A 170—171; Hj 441—442; H^ 106—107; R 292—298. als Von den Abschnifct. 2. 121 tJrteilen. notwendige Bedingung desselben, ein Objekt mSglich wird. Anmerk. Die Logik hat nur von praktischen Satzen der Form nach, die insofern den theoretischen entgegengesetzt sind, zu handeln. Praktische Satze dam insofern von den spekulativen unterschieden, geh5ren in die Moral. Inhalte nach, und § 33. Indemonstrable und demonstrable Demonstrable sind Satze Stttze. weiche die, eines Be- 10 weises fahig sind; die keines Beweises fahig sind, werden indemonstrable genannt. Unmittelbar gewisse also als XJrteile sind indemonstrabel, und El ementar satze anzusehen. § 34. OrundsUtze. Unmittelbar gewisse Urteile a priori siltze heifien, sie selbst Sie sofern konnen Grund- andere Urteile aus ihnen oiwiesen, aber keinem anderen subordiniert werden konnen. werden um deswillen aueh Prinzipien (Anl^nge) 20 genannt § 35. Intuitive und disknrsive OiiindsUtze: Axiomo Akroame. Grundsatze sind entweder sive. — Die ersteren werden und letzteren lassen sich gestellt kOnnen Akroame 171-173; unil intuitive oder diskur- kOnnen in der Anschauung darheifien Axiome (axiomata) ; die nur durch Begriffe ausdrilcken und (acroamata) genannt werden. II, 442-448; H, 107—108; R 293—294. 122 I. Allgemeine Elementarlehre. § 86. Analytische und synthetische Stttze. Analytische Satze heifien solche, deren GewiBheit auf Identitat der Begriffe (des Pradikates mit der Notion des Subjektes) beruht. — Satze, deren Wahrheit sich nicht auf Identitat der Begriffe griindet, miissen synthetische genannt werden. Anmerk. 1. AUes x, welchem der Begriff des KOrpers (a-jrh) zukommt, dem kommt aucb dieAusdehnung (b) zu, ist ein Exempel eines analytischen Satzes. 10 Alles X, welchem der Begriff des Korpers (a -}- b) zukommt, dem kommt auch die Anziehung (c) zu, ist ein Exempel eines synthetischen Satzes. Die synthetischen Satze vermehren die Erkenntnis materialiter, die analytischen bloB formaliter. Jene — enthalten Bestimmungen {determinationes), diese nur logische Pradikate. 2. 20 Analytische Prinzipien sind nicht Axiome, denn sie sind diskursiv. Und synthetische Prinzipien sind auch nur dann Axiome, wenn sie intaitiv sind. § 37. Tautologische Satze. Begriffe in analytischen Urteilen Die kann entweder eine ausdruckliche (explidtd) oder eine Identitat der nicht-ausdrfickliche — Im ersteren tautologise h. (mj?Ztc2Ya) sein. Falle sind die analytischen Satze Anmerk. SO 1. Tautologische Satze sind virttuzliter leer Oder folgeleer; denn sie sind ohne Nutzen und Dergleichen ist z. B. der tautologische Gebrauch. Denn wenn ich Satz: der Mensch ist Mensch. vom Menschen nichts weiter zu sagen weiB, als daB er ein Mensch ist, so weiB ich gar weiter nichts von ihm. Implidte identische Satze sind dagegen nicht folgeoder fruchtleer; denn sie machen das Pradikat, welches 178—174; Hi 448—444; Hj 108— 109; R 294—295. , 2. Abschnitt. Von den Urteilen. 123 im Begriffe des Subjektes unentwickelt lag, durch Entwickelung (implieite) (expUcatio) Mar. Folgeleere Satze mussen von sinnleeren unterschieden werden, die darum leer an Verstand sind, weil sie die Bestimmung sogenannter verborgener Eigenschaften {qualitates occultae) betrefifen. § 38. Fostulat und Problem. Ein Postulat ist ein praktischer unmittelbar gewisser Satz Oder ein Grundsatz, der eine mSgliche Handlung stimmt, bei welcher vorausgesetzt wird, daB die Art, auszufiibren, unmittelbar Pr obi erne gewiB be- 10 sie sei. (problemata) sind demonstrable, einerAn- weisung bedurftige Satze, oder solche, die eine Handlung iiussagen, gewiss deren Art der Ausfiihrung nicht unmittelbar ist. Anmerk. 1. Es kann auch theoretische Postulate geben zum Behufe der praktischen Vemunft. Dieses sind theoretische in praktischer Vernunftabsicht not- 2. wendige Hypothesen, wie die des Daseins Gottes, der 20 Freiheit und einer anderen Welt. Zum Problem gehOrt 1) die Qua st ion, die das enthait, was geleistet werden soil, 2) die Ee solution die die Art undWeise enthalt, wie das zu Leistende konne ausgefuhrt werden, und 3) die Demonstration, daB, wenn ich so werde verfahren haben, das Geforderte geschehen werde. §39. Theoreme, Korollarien, Lehnstttze und 8chollen. Theoreme sind theoretische, und bedurftige satze. — eines Bewoises fShigeSO Korollarien sind unmittelbare Folgen aus einem der vorhergehenden Satze. satze (lemmata) heiBen — Lehn- SStze, die in der Wissenschaft, worin sie als erwiesen vorausgesetzt werden, 174—176; Hj 444-445; H, 109—110; nicht ein- B 296—296. 124 I. heimisch, sind. — satze, Allgemeine Elementarlehre. sondern ScholieD aus anderen Wissenscbaften entlehnt EriauterungszumGanzen desSystemes endlich sind bloBe die also nicht alsGlieder gehOren. Anmerk. Wesentliche Theoremes sind — die und allgemeine Momente Thesis und die Den Unterschied zwischen Theoremen und kann man eines Demonstration. Korol- auch darein setzon, daB diese unmittelbar erschlossen, jene dagegen durch eine Reihe von Folgen aus unmittelbar gewissen Satzen gezogen werden. larien 10 iibrigens § 40. Wahrnehmiings- uud Erfahrnngsiirt^ile. — Ein Wahrnehmungsurteil ein objektives Urteil aus ist bloB Wahrnehmungen subjektiv, ist ein Er- fahrungsurteil. Anmerk. Ein Urteil aus bloBen Wahrnehmungen ist nicht wohl mSglich als nur dadurch, daB ich meine Vorstellung, als Wahrnehmung, aussage: ich, der 20 ich einen Turm wabrnehme, nehme an ihm die rote Ich kann aber nicht sagen: er ist rot. Denn dieses wSxe nicht bloB ein empirisches, sondern auch ein Erfahrungs urteil, d. i. ein empirisches Urteil, dadurch ich einen Begriff vom Objekte bekomme. Z. B. bei der Beruhrung des Farbe wahr. Steines empfinde ich Warme, ist ein Wahr- — 30 — nehmungsurteil, hingegen: der Stein ist warm ein Erfahrungsurteil. Es gehSrt zum letzteren, daB ich das, was bloB in meinem Subjekte ist, nicht zum Objekte rechne; denn ein Erfahrungsurteil ist die Wahrnehmung, woraus ein Begriff vom Objekte entspringt; z. B. ob im Monde lichte Punkte sich bewegon, oder in der Luft, oder in meinem Aug e. A 17G-177; H, 445-446; H, 110—111; R 296—297. 3. Absciiiiitt. VoB den 125 Schiussen. Dritter Abschnitt. Von den Schliissen. § 41. Schliifi ttberhaupt. Unter Schliefien ist diejenige Funktion des Denbens zu verstehen, wodurcli ein Urteil aus eiuom aniieron her- — geleitet wird. Ein SchluB iiberliaupt dem leitung eines Urteiles aus Ab~ ist also die auderen. § 42. Unmittell>are und mittelbftre Schliisse. AUe Schltisse entweder sind unmittelbare 10 odor iiiittelbare. Ein unmittelbarer SchluB {consequentia immediata) ist die Ableitung (deductio) eines Urteiles aus dem anderen ohne ein YeimiitelMes (judicium intermedium). Mittel- bar ist ein man SchluB, wenn aufier dem BegrifFo, den noch andere braucht urn eine ein Urteil in sich enthait, Erkenntnis daraus herzuleiten. § 43. Verstandesschliisse, Vernuiiftsclilttsse und Schltisse der Urteilskraft. Die unmittelbaren Schliisse lieiBen auch schltisse, alle mittelbaren weder Vernunftschliisse kraft. — Wir handeln Schltisse Verstandes- hingegen sind ent- oder Schliisse der Urteils- hier zuerst von den unmittel- baren Oder den Verstandesschltissen. 178—179; H, 446 447; li. 111; B 298-299. 20 126 I. Allg€meine Blemeutarlehre. Verstandesschliisse. I. , § 44. Eigenttimliche Natur der Verstandesschliisse. Der wesentliche Charakter imd das Prinzip Veranderung einer aller unmittelbaren Schlfisso ihrer MSglichkeit besteht lediglich bloBen Form der der in Urteile, die Materie der Urteile, das Subjekt und Praunverandert dieselbe bleibt. wahrend dikat, Anmerk. 10 1. Dadurch, da6 in den unmittelbaren Schlfissen nur die Form und keineswegs die Materie der Urteile verandert wird, anterscheiden sich diese Schlusse wesentlich von alien mittelbaren, in welclien die der Materie nach unterschieden Urteile auch Bind, indem hier ein neuer Begriff als vermittelndes Urteil Oder als Mittel begriff (terminus mediiLs) hinzu- kommen muB, um Wenn zu folgern. 20 das eine Urteil aus dem anderen ich z.B. schlieBe: alle Menschen sind sterblich, also ist auch Cajus sterblich, so ist Denn hier brauche dies kein unmittelbarer SchloB. ich zu der Folgerung noch das vermittelnde Urteil: Cajus ist ein Mensch; durch diesen neuen Begriff wird aber die Materie der Urteile verandert. 2. Es laBt sich zwar auch bei den Verstandesschliissen ein judicium intermedium machen, aber alsdann ist dieses vermittelnde Urteil blo6 tautologise h. "Wie B. in dem unmittelbaren Schlusse alle Menschen sind sterblich, einige Menschen sind Menschen, also sind einige Menschen sterblich, der Mittelbegriff z. : ein tautologischer Satz ist. § 45. 80 Modi der Verstandesschlflsse. Die Verstandesschliisse gehen durch ihren Hauptarten bestimmt durch die 179—180; H, 447-448; H, alle Klassen der und sind logischen Funktionen des Urteilens, folglich in Momente der Quan- 111 — 112; R 299 — 300. 3. der Qualitat, titat, Von deu Abschnitt. dor Eolation 127 Schliissen. und der Modalitat. — Hierauf beruht die folgende Einteilung dieser Schliisse, § 46. Beziehuug auf die-Quantitttt der Urteile) per jadicia snbalternata. Verstaiidesschlttsse (in 1. In den Yerstandesschlussen per judicia subaltertiata sind beiden die und Quantitat nach der Urteile unter- dem dem Grundsatze zufolge vom AUgemeinen gilt der ScbluB auf das Besondere (a6 10 universali ad particulare valet consequentia). schieden, es wird hier das besondere TTrteil aus allgemeinen abgeleitet, : Anmerk, Ein judicium heiBt subalternatum, sofern es . unter dem anderen enthalten ist, wie z. B. besondere Urteile unter allgemeinen. §47. 2. Yerstan: :ssclilii8se (in Urteile) Bei Beziehang auf die Qnalitttt der per judicia opposita. den Verstandesschltissen dieser Art betrifft die Veranderung die Qualitat der Urteile und zwar in Beziehung auf die nun Entgegensetzung diese Entgegensetzung eine ergibt hieraus sich folgende betrachtet. dreifache besondere — Da 20 sein kann, so Einteilung des kontradiktorisch entgegengesetzte, durch kontrRre und durch subkontrare Urteile. unmittelbaren Anmerk. Urteile SchlieBens: durch Verstandesschltisse durch {judicia aequipollentia) gleichgeltende kOnnen eigentlich — keine Schlusse genannt werden, denn hier findet keine Folge statt, sie sind vielmehr als eine bloBe Substitution der Worte anzusehen, die einen und den- 30 selben Begriff bezeichnen, wobei die Urteile selbst auch der Form nach unverandert bleiben; z. B.: nicht alle Menschen sind tugendhaft, und einige Menschen : A 180—182; Hj 448—449; H, 112—113; K 399 — 301. 198 I. AUgemeine Elomeutarlehre. Bind Dicht tugendhaft. Beido Urteile sagen einos und dasselbe. § 48. a) Verstandesschliisse per jndieia eontradietorie opposita. In Verstandesschltissen durch Urteile, kontradiktoriscli entgegengesetzt sind, echte, reine Opposition einen der einander die und als solche die ausmachen, wird dieWahrheit des kontradiktorisch entgegengesetzten Urteile aus 10 der Falschheit des anderen gefolgert und umgekehrt. Denn die echte Opposition, die hier stattfindet, — enthalt noch weniger, als was zur Entgegensetzung nicht mehr, gehSrt. DemPrinzip des ausschlieBendenDritten zufolge kSnnen daher nicht beide widersprechenden Uraber auch ebensowenig k5nuen sie beide falsch teile walir, sein. Wenn falsch und umgekehrt. daher das eine wahr ist, so ist das andere § 49. 0) Verstandesschliisse perjudioia contrarie opposita. 20 KontrSre irarie gemein nun oder widerstreitende Urteile opposita) sind bej abend, das eines derselben Urteile, von {judicia denen das eine andere allgemein vemeinend mehr aussagt dem ^berMssigen, das ist. als das andere, es auBer der blofien eonall- Da und in Verneinung des anderen noch mehr aussagt, die Falschheit liegen kann, so kOnnen sie falsch sein. zwar nicht beide wahr, aber — Tn Ansehung sie kOnnen beide dieser Urteile gilt daher nur von der Wahrheit des einen auf die 30Falschheit des anderen, aber nicht umgekehrt. A 182 — 183; H^ 449-450; Hj 113— 114; R 301—302. der SchluB 8. Abschnitt. Von den Schliissen. 129 § 60. ^f texKcandessehlttsse per jndicia suboontrarie opposita. Subkontrare Urteile sind solche, besonders (partieulariter) bejaht von denen das eine oder verneint, was das andere besonders verneint oder bejaht. Da sie beide wahr, aber nicht beide falsch sein kSnnen, Ansehung ihrer nur der folgende Scblufi: wenn der eine dieser Satze falsch ist, so ist der andere wahr, aber nicht umgekehrt. 10 so gilt in Anmerk. den subkontrSren Urteilen findet keine denn es wird in dem einen nicht von denselben Objekten verneint oder bejaht, was in dem anderen bejaht oder verneint wurde. In dem Schlusse z. B.: einige Menschen sind gelehrt; also sind einige Menschen nicht gelehrt; wird in dem ersten Urteile nicht von denselben Menschen das behauptet, was im anderen verneint wird. Bei reine, strenge Opposition statt, § 51. 3. Verstandesschlttsse der Urteile) (in Riicksicht auf die Relation per judieia conversa s. 20 per con- versionem. Die unmittelbaren Schlusse durch Umkehrung und bestehen treffen die Relation der Urteile be- in der Ver- und Pradikate in den beiden UrdaB das Subjekt des einen Urteiles zum Pradikate des anderen Urteiles gemacht wird, und umgekehrt. setzung der Subjekte teilen, so § 62. fteine Bei der and verSnderte Umkehmng. Umkehrung wird entweder verandert ersteren Falle ist die der Urteile 80 — Im das umgekehrte {conversum) von dem A 183-184; H^ 450—451; H, Kant, Loglk. Quantitat oder sie bleibt unverandert. 114; R 302—808. » 130 Allgemeine Elementarlehre. I. umkehronden {convertente) nach Quantitat der unter- und die Umkehrung heifit eine veranderte (conversio per accidens) im letzteren Falle wird die Umschieden — ; kehrung eine reine (conversio simplicUer talis) genannt. § 63. Allgemeine Regeln der Umkehrung. In Absicht auf die Verstandesschliisse durch die Um- kehrung gelten folgende Regeln: 1. 10 Allgemein bejahende Urteile lassen sich nur accidens umkehren ; Urteilen ist ein — pet' denn das Pradikat in dieseu weiterer Begriff und es ist also nur einiges von demselben in dem Begriffe des Subjektes enthalten. 2. Aber allgemein alle yemeinenden Urteile lassen denn hier wird das — sich simpliciter umkehren; Subjekt aus des Pradikates partikular bejahenden umkehren 20 Sphare ; — Satze simpliciter denn in diesen Urteilen ist ein Teil der Sphare des Subjektes worden, heraus- Ebenso lassen sich endlich gohoben. 3. alle der also lafit sich dem Pradikate subsumiert auch ein Teil von der Sphare des Pradikates dem Subjekte subsumieren. Anmerk. 1. In allgemein bejahenden Urteilen wird das Subjekt als ein eontentum des Pradikates betrachtet, da es unter der Sphere desselben enthalten ist. Ich darf daher z. B. nur schlieBen: alle Menschen sind sterblich; also sind einige von denen, die unter dem DaB Begriffe Sterbliche enthalten sind, Menschen. aber allgemein verneinende Urteile sich simpliciter — Ursache diese, daB widersprechende Begriffe sich in gleichem Umfange widersprechen. Manche allgemein bejahenden IFrteile lassen sich zwar auch simpliciter umkehren. Aber der Grrund hiervon liegt nicht in ihrerForm, sondem in der besonderen umkehren lassen, davon 30 zwei 2. einander A 184- 186; Hi ist die allgemein 451—452; H., 114—115; R 303—304. : 8. Abschnitt, Beschaffenheit ihrer tJrteile: 181 Scbliissen. Materie; alles TJnveranderliche Notwendige alles Von den z. B. die beiden notwendig, nnd: wie ist ist unveranderlich. § 51 Beziehung anf die Modalitttt 4. Yerstandesschliisse (in der Urteile) per jiidicia contraposita. Die unmittelbare SchluBart durch die Kontraposition besteht in derjenigen Versetzung (metathesis) der Urteile, bei welcher blofi die Quantitat dieselbe bleibt, die tat dagegen verandert wird. — Sie betreffen Qualinur die 10 Modalitat der Urteile, indem sie ein assertorisches in ein apodiktisches Urteil verwandeln. § 55. AUgemeiue Regel der Kontraposition. In Absicht auf die Kontraposition gilt die allgemeine Regel Alle allgemein bejabenden Urteile lassen Denn wenn das sich simpliciter kontraponieren. Prildikat als dasjenige, hait, was das Subjekt unter sich mithin die ganze SpbEre verneint wird, so ein Teil derselben verneint werden, d. Anmerk. i. muB ent- auch 20 das Subjekt. Die Metatbesis der Urteile durch die Konversion und die durch die Kontraposition sind also insofern einander entgegengesetzt , als jene bloB die Quantitat, diese bloB die Qualitat verandert. beziehen 2. Die gedachten unmittelbaren Schlufiarten sich bloli auf kategorische Urteile. A 1. 180 -187; Hj 452-- 41^8; IT, 116-116; B 804. 182 I. Allgemeine Elementarlehre. Vernunftschiiisse. II. § 56. VenmnftschluB Uberhaupt. Ein VernunftschluB ist die Erkenntnis Not- der wendigkeit eines Satzes durch die Subsumtion seiner Be- dingung unter eine gegebene allgemeine Kegel. § 57. AUgemeines Frinzip aller Yernunftsclilttsse. Das allgemeine Prinzip, worauf lOSchlieBens durch die Vernunft die Gfiltigkeit alles beniht, Mt sich in folgender Formel bestimmt ausdriicken: Was unter der Bedingung einer Kegel steht, das steht auch unter der Kegel selbst. Anmerk. Der VernunftschluB pramittiert eine allgemeine Kegel und eine Subsumtion unter die Bedingung derselben. Man erkennt dadurch die — 20 Konklusion a priori nicht im Einzelnen, sondern als enthalten im Allgeraeinen und als notwendig unter einer gewissen Bedingung. Und dies, daB alles unter dem Allgemeinen stehe und in allgeraeinen Kegeln bestimmbar sei, ist eben das Prinzip der Rationalitat oder der Notwendigkeit (principkon rationalitatis s. necessitatis). § 58. Wesentliche Bestaudstiicke des Yernuuftschlasses. Zu einem jeden Vernunftschlusse gehOren folgende wesentlichen drei Stiicke: 1. eine allgemeine Kegel, welche der Obersatz (p*o- positio major) genannt wird; 30 2. der Satz, der eine Erkenntnis unter die Bedingung A 187 — 189; Hj 453—454; H^ 116 — 117; R 305—806 3. Abschnitt. Von den der allgemeinen Kegel subsumiert und der satz {propositio minor) 3. dor Satz, 133 Schliissen. heifit; welcher das Pradikat Unter- und endlich der Kegel von der subsumierten Erkenntnis bejaht oder yerneint, ScbluJBsatz der (conclusio). Die beiden ersteren Satze werden in ihrer Verbindung mitoinaiider die Vor der satze oder Pramissen genannt. Anmerk. Eine Kegel ist eine Assertion unter einer allgemeinen Bedingung. Das Verhaltnis der Bedingung zur Assertion, wie namlich diese unter jener steht, 10 ist der Exponent der Kegel. Die Erkeniitais, daB die Bedingung (irgendwo) stattfindet, ist die Subsumtion. Die Verbindung desjenigen, was unter der Bedingung subsumiert worden, mit der Assertion der Regel, ist der SchluB. § 59. Materie und Form der VernunftschltisM. In den Vordersatzen oder PrSmissen bestebt die Ma- terie, und in der Konklusion, sofern sie die Konsequenz 80 enthalt, die Form der Vernunftschliisse. Anmerk. Bei jedem Vernunftscblusse ist also zuerst Wahrheit der Priimissen und sodann die KichtigNie mufi man keit der Konsequenz zu priifen. bei Verwerfung eines Vernunftscblusses zuerst die Konklusion yerwerfen, sondern immer erst entweder die Pramissen oder die Konsequenz. In jedem Vernunftscblusse ist die Konklusion sogleich gegeben, sobald die Pramissen and die Konsquenz 30 gegeben ist. die 2. — § 60. Elnteilung der Ternanftsehlttsse (der Belatlou nach) in kategorisehe, hypothetisehe and disjunktive. AUe Rogeln (TJrteile) entbalten objektive Einbeit des BewuBtaeins des Mannigfaltigen der Erkenntnis, mithin A 189—190; H, 454—466; H, 117—118; B 806^807. Ii4 I. AUgiemeine Elementarlehre. •ine Bedingung, unter der eine Erkenntnis mit der anderen zu eiuem BewuBtsein gehSrt. drei Bedingungen Subjekt der dieser Inharenz Nun Einheit lassen sich aber nur denken, der Merkmale; — namlich: oder als der Dependenz einer Erkenntnis zur anderen, lich als Verbindung der Telle in als Grund — oder end- einem Ganzen (logische Einteilung). Folglich kann es auch nur ebensoviel Arten von allgemeinen Regeln (p^opositiones majores) geben, durch welche die Konsequenz eines Urteiles aus dem 10 anderen vermittelt wird. TJnd hierauf griindet sich die Einteilung aller Vernunftschliisse in kategorische, hypothetische und disjunktive. An mark. Die Vernunftschliisse kSnnen weder der eingeteilt werden; denn jeder major ist eine Kegel, mithin etwas AUgemeines ; noch in Ansebung der Qualitat; denn es ist gleicbgeltend, ob die Konklusion bej abend oder verneinend ist; noch endlich in Riicksicht auf die Modalitat; dena die Konklusion ist immer mit dem BewuBtsein der Notwendigkeit begleitet und 1. — Quantitat nach — — — 20 — hat folglich die Dignitat eines apodiktischen Satzes. Also bleibt allein nur die Relation als einzig mOglichor Einteilungsgrund der Vernunftschliisse iibrig. 2. Viele Logiker halten nur die kategorischen Vernunftschliisse fiir ordentliche; die iibrigen hingegen fiir auBerordentliche. Allein dieses ist grundlos und falsch. Denn alle drei dieser Arten sind Produkte gleich 30 richtiger, aber voneinander gleich wesentlich verschiedener Funktionen der Vernunft. § 61. Eigentlimlicher Unterschied zwischen kategorischen^ hypothetischen und disjunktiven Veruunftschltissen. Das Unterscheidende unter den drei gedachten Arton Oh ersatz e. In kato* von Vernunftschliissen liegt im A 190—191; Hj 455—456; H, — 118~U9; R SOy-^Sfvev Absohnitt. 8. Von den gorischen Vernunftschltlssen gorischer, in hypothetischen problematischer Oder , und ist 18* Schliissen. der Major ein kate- hypothetischer ist er ein disjunktiven in ein dis- junktiver Satz. § 62. 1. Kategoiische Ternunftschlttsse. Id einem joden kategorischen Vernunftschlusse befinden sich drei 1. Hauptbegriffe (termini), nsimlkli: das Pradikat in der der Konklusion, welcher Begriff Oberbegriff {terminus major) heifit, well er 10 eine grOfiere Sphere hat, als das Subjekt; 2. Subjekt (in der Konklusion), dessen Begriff Unter be griff (terminm minor) heifit; und das der 3. Merkmal (nota intermedia), welMitttelbegriff {terminus medium) ein vermittelndes ches der heiBt, weil die ,. durch denselben eine Erkenntnis unter Bedingung der Kegel subsumiert wird. Anmerk. Dieser TJnterschied in den ge^BiOhien terminis nur in kategorischen Vernunftschliissen statt, weil nur diese allein durch einen terminum medium 20 schlieBen; die anderen dagegen nur durch die Subsumtion eines im Major problematisch und im Minor findet assertorisch vorgestellten Satzes. § 63. Pilnzlp der kategorischen YernunftsoMUsse. Das Prinzip, worauf die M(5glichkeit nnd Gtiltigkeit aller kategorischen Vernunftschlusse beruht, ist dieses: Was dem Merkmale einer Sache zukommt der Sache selbst zu^ und was dem Merkmale einer Sache ftnt/sp^inlit, das 30 widerspricht auch der Sache selbst {nota notae est nota rei ipsius; repugnans notae, repugnat rei ipsi), das kommt auch A 191 — 198: H, 456—457; H, 119; B 808—809. 189 Allgemeine ElemenUrlehre. I. Anmerk. Aus dem soeben aufgestellten Prinzipe laBt sich das sogenannte dictum de omni et nullo leicht deduzieren, und es kaun um deswillen nicht als das oberste Prinzip weder fflr die VernunftschlGsse tiberhaupt, noch far die kategorischen insbesondere gelten. Die Gattungs- und Art-Begriffe sind namlich allgemeine Merkmale aller der Dinge, die unter stehen. diesen Begriffen Es gilt demnach hier die was der Gattung oder Art zukommt Oder widerspricht, das kommt auch zu oder widerspricht alien denObjekten, die unter jener Gattung oder Art enthalten sind. Und diese Begel heifit eben das dictum de omni et Kegel: 10 nuUo. § 64. Regeln die kategorischen TemnnftschlttsM. fttr Aus der Natur und dem Prinzipe der kategorischen Vernunftschliisse fliefien folgende Eegeln 1. 20 ' In jedem dieselben: kDnnen nicht mehr, noch weniger Hauptbegriffe mini) enthalten drei; bier zwei sein, Begriffe ein vermittelndes 2. fflr kategorischen Vernunftschlusse als — {ter- denn ich (Subjekt und Pradikat) soil durch Merkmal verbinden. Die Vordersatze oder Pramissen dtirfen nicht ins- gesamt verneinen (ex puris negativis nihil sequitur)'j — denn die Subsumtion im Untersatze bej abend sein, als muB welche aussagt, daB eine Er- kenntnis unter der Bedingung der Kegel stehe. 3. Die Pramissen dtlrfen auch nicht insgesamt (be- sondere $0 (partikulare) Satze sein (ex puris parti- Cfulartbus nihil sequitur); keine Begel, d. h. — denn alsdann gabe es keinen allgemeinen Satz, woraus eine besondere Erkenntnis kOnnte gefolgert werden. i. DieEonklusion richtet sichallemal nach dem schwacheren Teile des Schlusses, (L h. A nach dem vernelnenden und besonderen Satze 198—194; H^ 457—458; H, 120; R 809—810. 3. Abschnitt. Von den 187 Schliissen. in den Pramissen, als welcher der schwEchere Teil des kategorischen Vernunftschlusses geoannt (conclusio sequitur 5. partem wird 1st daher debiliorem). einer von don Vordersatzen ein negativer Satz, so mu6 6. ist und die Konklusion aucli negativ sein ; ein Vordersatz ein partikularer Satz, so muB die Konklusion auch partikular sein. 7. In alien kategorischen Vernunftschliissen Major muB der Minor ein allgemeiner (universalisjy der aber ein bejahender Satz {affirmans) sein; und 10 hieraus folgt endlich, 8. daB die Konklusion in Ansehung der Qualitat nach dem Obersatze, in Riicksicht auf die Quan- tity t aber nach dem Untersatze sich richten miisse. Anmerk. DaB sich die Konklusion jederzeit nach dem verneinenden und besonderen Satze in den Pramissen richten miisse, ist leicht einzusehen. Wenn ich den Untersatz nur partikular mache und sage: einiges ist unter der Eegel enthalten, so kann 20 ich in der Konklusion auch nur sagen, daB das Pradikat der Kegel einigem zukomme, weil ich nicht mehr als dieses unter die Eegel subsumiert habe. Und wenn ich einen verneinenden Satz zur Kegel habe, so muB ich die Konklusion auch verneinend machen. Denn wenn der Obersatz sagt: von allem, was unter der Bedingung der Kegel steht, muB dieses oder jenes Pradikat verneint werden; so muB die Konklusion das Pradikat auch von dem (Subjekt) verneinen, was unter die Bedingung der 30 Kegel subsumiert worden. (Obersatz) § 66. Relne and vermischte kategorlsohe Yernanftsehltlsse. Ein kategorischer VernunftschluB wenn ist rein (purus), in demselben kein unmittelbarer SchluB eingemischt, A 194—195; Hj 458—459; H, 120—121; R 810—311. . 188 Allgemeine Elementarlehre. I. Booh die gesetzmaBige Ordnung der Pramissen verandeit wird er ein ist; widrigenfalls unreiner oder vormischtcr oder hyh'idum) genannt. (raUodnmrn imipwrwm § 66, Termischte Ternunftschlttsse durch Umkehrung der — Satze Zu den Schltissen vermiscliten rechnen, welche durch die und in denen also 10 gesetzmafiige — ist. Figuren. sind Umkehrung der diejenigon dieser Satze die Stellung zu Satze entstehon nicht die Dieser Fall findet statt bei den drei letzteren sogenannten Figuren des kategorischen Vemunft- schlusses. § 67. Tier Figuren der Schltissc. Unter Figuren sind diejenigen zu deren verstelien, vier Unterscliied Arten zu schlieBen durch die besondere Stellung der Pramissen und ihrer Begriffe bestimmt wild. Bestimniungsgrund ihi-es Unterscbiedes dure Terschiedene Stellung des Mittelbegriffea. 20 es die Es kann namlich der Mittelbegriff, auf dessen Stellunjj eigentlich ankommt, entweder 1) im Obersatzo Stelle des Subjektes und im Untersatze die Stelle dos hier oder Pradikates, 2) in beiden Pramissen die Stelle dof' Pradikates, oder 3) in beiden die Stelle des Subjektes, odor endlich 4) im Obersatze und m\ Durch diesc die Stelle des Pradikates Untersatze die Stelle des Subjektes einnehmen. vier Faile ist der Unterschied der vier Es bezeichne 30 S dikat derselben A Figuren bestimmt. das Subjekt der Konklusion, und M don P das Pra- terminum medium; 195—197; H^ 459—460; Hg 121—122; E so laBt 311--812. 3. sich das Von Abschnitt. Schema ffir die folgender Tafel darstellen: M P S M den Schlussen. gedachten vier 139 Figuren in 140 Allgemeine Elementarlehre. I. § 70. Bedingungr der Reduktion der drei letzteren Flgnren auf die erstere. Die Bedingung der Giiltigkeit der drei letzteren Figuren, unter welcher in einer jeden derselben ein richtiger Modus des SchlieBcns moglicli ist, l^uft darauf hinaus: daB der Medius Terminus halte, in den Satzeu eine solche Stella er- daraus durch unmittelbare Schlftsse (consequentias immediatas) die Stelle derselben lOersten Pigur entspringen kann. folgende Regeln fflr — nach den Eegeln der Hieraus ergeben sich die drei letzteren Figuren. §71. Regel der zweiten Fignr. In der zweiten Figur steht der Minor recM, also Major umgekehrt werden, und zwar so, daB er allgemein (universalisJ bleibt. Dieses ist nur uiOglich, wenn er allgemein verneinend ist; ist er aber bejahend, so muB er kontraponiert werden. In beiden Fallen wird die Konklusion negativ (sequitur muB der 20 partem debiliorem). Anmerk. Die Eegel der zweiten Figur ist: wem ein eines Dinges widerspricbt, das widerspricht der Sache selbst. Hier muJB ich nun erst umkehren und sagen: wem ein Merkmal widerspricht, das widerspricbt diesem Merkmal; oder ich muB die Konklusion umkehren: wem ein Merkmal eines Merkmal — — Dinges widerspricht, dem widerspricht die Sache selbst, folglich widerspricht es der Sache. § 72. Begel der dritten Figur. 80 In der dritten Figur steht der Major recht; Minor umgekehrt doch so, muB der A 198—199; werden, Hj 461—462; H, 128; also daB ein R 518—814. 3. Abschnitt. Von den daraus entspringt. bejahender Satz moglich, indem der bejabendo Satz Schliissen 141 Dieses aber partikulSr ist ist; nur folg- Konklusion partikuiar. licb ist die Anmerk. Die Eegel der dritten Figur ist: was einem Merkmale zukommt oder widerspricbt, das kommt aucb zu oder widerspricbt einigen, unter denen dieses Hier muB icb erst sagen: Merkmal entbalten ist. — es kommt zu Merkmal oder widerspricbt alien, die unter diesem entbalten sind. 10 § 73. Regel der vierten Figur. Wenn neinend in der vierten ist, ebenso der negativ. Minor — Figur der Major als partikulSr; also ist die bingegen der Ist Major kontraponieren {PS negativ. in SP umkebren; Konklusion allgemein bejabend, so laBt er sicb entweder nur jper accidens oder allgemein ver- so ISfit er sich rein {simpliciter) umkebren oder also ist die Konklusion entweder partikular ; — Soil die Konklusion verwandelt) werden, so der Pramissen {metathesis nicbt umgekebrt muB eine Versetzung praemissorum) oder eine Um- 20 kehrung {conversio) beider gescbelien. Anmerk. In der vierten Figur wird gescblossen: das Pradikat bangt am medio terminOj der medius terminus am Subjekte (der Konklusion), folglicb das Subjekt am Pradikate; welcbes aber gar nicbt — Um sein Umgekehrtes. macben, muB der Major zum Mino7' and vice versa gemacbt und die Konklusion umgekelirt werden, weil bei der ersteren Teraaderung terminus folgt, sondern allenfalls dieses mOglicb zu minor in m^jorem verwandelt 80 wird. § 74. Allgemeine Besultate ttber die drei letzteren Fignreii« Aus den angegebenen Regeln far die drei letzteren Figuren erbellt: A 199—200; H, 462—463; H^ 128—124; R 814—816. l42 I. Allgemeine Elementarielire. 1. daB in keiner derselben es eine allgemein bejahende Konklusion gibt, sondern die Konklusion iramer 2. daB iu einer jeden ein unmittel barer SchluB (consequentia immediata) eingemrscht der zwar entweder negativ oder partikular ist; ist, nicht ausdriicklich bezeicbnet wird, aber doch schweigend mit einverstanden werden muB, also 3. 10 still- — daB auch urn deswillen alle diese drei letzteren modi des SchlieBens nicht reine, sondern unreine Schlusse (ratiodnia hybrida, impura) genannt werden mussen, da jeder reine SchluB nicht mehr als drei Hauptsatze (termini) haben kann. § 75. 2. Hypotlietische Vernimftschlttsse. Ein hjpothetischer SchluB Major einen hypothetischen aus zwei Siltzen: 1. einem ist Satz der zum Er besteht also ein solcher, hat. Vordersatze {antecedens) und 2. einem Nachsatze {consequens)^ und es wird hier 20 entweder nach dem modo ponente oder dem modo toUente gefolgert. Anmerk. Die hypothetischen Vernunftschliisse haben terminum, sondern es wird bei denselben die Konsequenz eines Satzes aus dem anderen nur angezeigt. Es wird namlich im Major derselben die Konsequenz zweier Satze auseinander ausgedruckt, von denen der erste eine Pramisse, der zweite eine Konklusion ist. Der Minor ist eine Verwandlung der problematischen Bedingung in einen 1. also keinen 7nediiim — 30 2. kategorischen Satz. Daraus, daB der hypothetische SchluB nur aus zwei Satzen besteht, ohne einen Mittelbegriff zu haben, ist zu ersehen, daB er eigentlich kein VernunftschluB sei, sondern vielmehr nur ein unmittelbarer, aus einem Vordersatze und Nachsatze, der Materie oder der Form A 201—202; H^ 463—464; Hj 124—125; R 315— 31G 3. Von den Abschnitt. Schliigseu. 143 nach, zu erweisender SchluB (consequentia immediata demonstrahilis [ex antecedenle et consequente] vel quoad materiam vel quoad formam). Ein jeder VernunftschluB soil Nun Beweis ein sein. hypothetische nur den Boweisgrund bei sich. Folglich ist auch bieraus klar, da6 er kein VernunftscbluB sein konne. fiihrt aber der § 76. Prinzip der hypothetisehen SchlUsse. Das Prinzip der hypothetischen Scbliisse ist der Satz 10 ratione ad rationatum, a negatione rationati ad negationem rationis valet consequentia. desGrundes: a § 77. 3« DlsjanktiTe VerimnftschlUsse. In den disjunktiven Schliissen junktiver Satz und muB ist der Major ein dis- daber, als solcber, Glieder der Einteilung oder Disjunktion baben. Es wird (lliedes der gescblossen; entweder bier 1) von der Wahrheit eines Disjunktion auf die Falscbbeit der librigen oder 2) von der Falschbeit aller auBer oinem, auf die Wabrbeit dieses einen. scbiebt durcb den lentem), dieses modum ponentem den modum durcb (oder Glieder, 20 Jenes ge- ponendo tollentem tol- (tollendo jjonentem). Anraerk. 1. Alle Glieder der Disjunktion; auBer einem, zusammengenommen, macben das kontradiktoriscbe Es findet also bier eine welcber, wenn eines von das andere falscb sein muB, und Gegenteil dieses einen aus. Dicbotomie statt, beiden wabr ist, nacb umgekebrt. 30 2. Alle disjunktiven Vernunftscblttsse Gliedern der Disjunktion syllogistiscb. Denn nur bimembris sein und A 202—203; von mebr als zwei sind also eigentlicb poly- wabre Disjunktion kann die logiscbe Division ist auch alle Uj 464—465; H, 126—126; li 816-317. 144 I. AUgemeine Elementarlehre. bimembris; aber membra subdividentia werden unter die membra dividentia die urn der Kiirze willen gesetzt. § 78. Prinzip der disjuiiktiTen Vernuuftschlttsse. Das Prinzip der disjunktiven Schliisse ist der Grund- satz des ausschlieBenden Dritten: A eontradictorie oppositcyrum negatione unius firmationem alterius, ad af' — a positione unius ad negationem 10 alterius valet consequsntia. § 79. Dilemma. Bin Dilemma ist ein hypothetisch-disjunktiver Vernunft- schluB, Oder ein hypothetisclier SchluB, dessen consequens ein disjunktives Urteil ist. — Der hypothetische dessen consequens disjunktiv ist, ist Untersatz bejabt, daB das consequens (per omnia bra] und falsch ist antecedens falsch sei. der — 20 negationem antecedentis SchluBsatz Satz, der Obersatz; bejaht, der mem- daB das (A remotione consequentis ad valet consequsntia). Anmerk. Die Alten machten sehr viel aus dem Dilemma und nannten diesen SchluB cornutus. Sie wuBten einen Gegner dadurch in die Enge zu treiben, daB sie alles hersagten, wo er sich hinwenden konnto und ihm dann auch alles widerlegten. Sie zeigten ihm viele Schwierigkeiten bei jeder Meinung, die er annahm. Aber es ist ein sophistischer Kuustgriff, Satze nicht geradezu zu widerlegen, sondern nur — zu zeigen; welches denn auch bei den meisten Dingen angeht. Schwierigkeiten 80 vielen, ja bei Wenn wir nun alles das sogleich far falsch erkiaren woUen, wobei sich Schwierigkeiten finden, so ist es ein leichtes Spiel, alles zu verwerfen. Zwar ist es gut, die Unmoglichkeit des Gegenteiles zu zeigen allein hierin liegt doch etwas T^uschendes, wo- — ; A 203—204; H^ 465-466; H,, 126—127; R 317—318. fern man fflr die Von den Abschnitt. 3. 145 Schlflssen. die Unbegreiflichkeit des TTnmOglichkeit desselben Dilemmata haben daher vieles Gegenteiles Die an Sie konnen halt. Verfangliche sieh, ob sie gleich richtig schlieBen. gebraucht werden, wahre Satze zu verteidigen, aber auch wahre Satze anzugreifen, durch Schwierigkeiten, die man gegen sie aufwirft. § 80. Fdrmliche und versteckte Vernunftschlttsse (ratiocinia formalia uud cryptica). Ein f5rmlicher VernunftschluB nicht nur Matorie nach alles der ist ein solcher, Erforderliche 10 der enthalt, Form nach richtig und vollstandig ausDen formlichen Vernunftschliissen sind versteckten (cryptica) entgegengesetzt, zu denen sondern auch der gedriickt die ist. — alle diejenigen konnen gerechnet werden, in welchen ent- weder die PrSmissen versetzt oder eine der Pramissen ausgelassen, oder endlich der Mittelbegriff allein mit der Konklusion verbunden ist. — Ein yersteckter Vernunft- schluS von der zweiten Art, in welchem die eine Pramisse 20 sondern nur mit gedacht wird, nicht ausgedrlickt, ein verstiimmelter der dritten Art werden Enthymema. zusammengezogene oder ein — heiJBt Die Schltisse genannt. III. Schlusse der Urteilskraft. § 81. Bestlmmende und reflektiereude Die oder die Urteilskraft ist die bestimmende Urteilskraft. Die erstere geht zwiefach: reflektiereude Urteilskraft. vom Allgemeinen zum Besonderen; die zweite vom 80 Besonderen zum Allgemeinen. — Die letztere hat nur subjektive A 204—206; Eant, Logik. Giiltigkeit; H, — 466—467; denn das Allgemeine, zu H.^ 127—128; R 318—319. 10 146 I. Allgemeine Elementarlehre. welchem sie vom Besonderen pirische Allgemeinheit, logischen. — fortschreitet, bloBes ein nur ist em- Analogon der § 82. Schltisse der (reflektierenden) Urteilskraft. Die arten. der Urteilskraft Schliisse aus kommen. — besonderen sind BegrifiFen zu gewisse Schlufi- allgemeinen zu Es sind also nicht Funktionen der bestimmenden, sondem der reflektierenden TJrteilslOkraft; mithin bestimmen sondern nur die auch sie nicht das Art der Reflexion Objekt, iiber dasselbe, urn zu seiner Kenntnis zu gelangen. § 83. . Prinzip dieser Schliisse. Das Prinzip, welches den Schllissen der Urteilskraft daB vieles nicht ohne einen gemeinschaftlichen Grund in einem zusammenstimmen, sondern daJS das, was vielem auf diese Art zukommt, aus einem gemein20schaftlichen Grunde notwendig sein werde. Anmerk. Da den Schlussen der Urteilskraft ein seiches zugrunde liegt, ist dieses: Prinzip zugrunde liegt, so k5nnen sie um deswillen nicht fiir unmittelbare Schliisse gehalten werden. §84. Indnktion und Analogie, die heiden der Urteilskraft. Die Urteilskraft, indem gemeinen a fortschreitet, um sie vom Besonderen zum All- aus der Erfahrung, mithin nicht priori (empirisch) allgemeine Urteile SOentweder von vielen SehliiiSarteii zu ziehqjn, schliefit auf alle Dinge einer Art, oder von vielen Bestimmungen und Eigenschaften, worin Dinge A 206—207; H, 467—468; H, 128—129; R 319— S20. 8. Von den Abschnitt. Schlussen. 147 von einerlei Art zusammenstimmen auf die iibrigen, sofern sie zu demselben Prinzipe gehSren. Die , — erstere Sehlufiart heiBt der SchluB — die andere der SchluB durcb Induktion; nach der Analogie. Die Indukoion schlieBt also vom Besonderen aufs Allgemeine (a particulari ad universale) nach dem Prinzipe der Allgemeinmachung: was Anmerk. 1. vielen Dingen einerGattung zukommt, das kommt auch den iibrigen zu. Die Analogie partikul^rer Ahnliehkeit z weier 10 schlieBt von Dinge auf totale, nach dem Prinzipe der Spezifikation: Dinge von einer Gattung, von denen man — Ubereinstimmende kennt stimmen auch in tiberein, was wir in einigen dieser Gattung kennen,^ an anderen aber nicht wahrnehmen. Die Induktion erweitert das empirisch Gegebene vom Besonderen aufs Allgemeine in Ansehung vieler Gegenstande; die Analogie dagegen die gegebenen Eigenschaften einesDinges auf mehrere ebendesselben Dinges. Eines in vielen, 20 vieles in einem (was also in alien: Induktion; auch in anderen ist), also auch das tJbrige in demSo ist z. B. der Beweisgrund selben: Analogie. fur die Unsterblichkeit aus der volligen Entwickelung der Naturanlagen eines jeden GeschOpfes ein SchluB nach der Analogie. Bei dem Schlusse nach der Analogie wird indessen nicht dieldentitat des Grundes(j?arra^io) erfordert. Wir schlieBen nach der Analogie nur auf verntinftige Mondbewohner , nicht auf Menschen. 80 Auch kann man nach der Analogie nicht tiber das tertium comparationis hinaus schlieBen. Ein jeder VernunftschluB muB Notwendigkeit geben. vieles dem , tJbrigen — — — — — 2, und Analogie sind daher keine Vernunftschlusse, sondern nur logische Prasumtionen oder auch empirische Schliisse; und durch Induktion bekommt man wohl generale, aber nicht Induktion universale Satze. 8. Die gedachten Schliisse der Urteilskraft sind ntitzlich und unentbehrlich zum Behufe der Erweiterung 40 unserer Erfahrungserkenntnis. Da sie abor nur 207—208; H^ 468-469; H, 129; B 320—321. 10 • 148 I. AUgemeine Elemenlarlehre. empirische Gewifiheit geben, so mtissen wir uns ihrer mit Behutsamkeit und Vorsicht bedienen. § 85. Einfache und zueammengesetzte Vernunftsclilttsse. Ein VernunftschluB einem; '" einfach, wenn heifit zusammeTigesetat, wenn er aus er nur aus mehreren Vernunftschlflssen besteht. § 86. Batioeinatio polysyllogistica. Ein 10 zusammengesetzter SchluB, mehreren Vernunftschliisse nicht durch sondern durch Subordination, welchem in die bloiJo Koordination, d. h. als Griinde und Folgen miteinander verbunden sind, wird eine Kette von Vemunftschliissen genannt (ratiocinatio polysyllogistica). § 87. Prosyllogismen und Episyllogismen. In der Reihe zusammengesetzter Schliisse kann man auf eine doppelte Art, zu den Folgen, 20 Grunden oder schlieBen. gismen, Das entweder von den Griinden herab von den das andere durch Ein Episyllogismus Folgen herauf zu den EpisylloProsyllogismen. erste geschieht durch ist namlich derjenige SchluB in der Reihe von Schliissen, dessen Pramisse die Konklusion eines Prosyllogismus, — also eines Schlusses wird, welcher die Pramisse des ersteren zur Konklusion hat. §88. Sorites Oder EettensehluB. Ein SchluB aus mehreren abgekurzten und unter- einander zu einer Konklusion verbundenen Schliissen heiBt A 208-210; Hj 469-470; H, 129— 130; R 821—822. 3. Abschnitt. Von den 149 Schliissen. Sorites oder KettenschluB, der eiitweder progressiv oder regressiv sein kann; je Dachdem man ein von den naheren Griinden zu den entfernteren hinauf, oder yon den entfernteren Griinden zu den nSheren herabsteigt. § 89. Eategorische und hypothetisclie Soriten. Die progressiven sowohl als schlnsse konnen die regressiven Ketten- hinwiederum entweder kategorische — hypothetische sein. Jene bestehen aus kategoriseben Satzen als einer Eeibe von Pradikaten iO diese aus hypotbetischen als einer Reihe von Kon- oder seqnenzeu. § 90. TragschlnB^ — Paralogismus, — Sophisma. Ein Vernunftschlufi, welcber der Form nach falsch ist, Mr ob er gleich den Scbein eines ricbtigen Scblusses hat, sicb beiBt ein solcber ScbluB ist ein selbst TrugscbluB (fallacia). Paralogismus, insofern dadurch bintergebt; ein Sop b ism a, — Ein man sofern sicb man 20 andere dadurcb mit Absicbt zu bintergeben sucbt. Anmerk. Die Alton bescbaftigten sicb sebr mit der Kunst, dergleicben Sopbismen zu macben. Daber sind viele von der Art aufgekommen; z. B. das sophisma figuras dictionis, worin der medius terminus in verschiedener Bedeutung genommen wird fallacia a dicto ; secundum quid ad dictu/m simpliciter ; heteroxeteseos, elenchi, ignorationis u. dgl. sophisms m. § 91 Sprang im SchlieBen. Ein Sprung (saltus) im ScblieBen oder Beweisen die ist Vorbindang einer Pramisse mit der Konklusion, so A 210—211; H, 470-471; H, 130—131; U 322 -823. 80 150 I. die andere (laB Sprung ist Allgoniciiie Elementarlehre. Pramisse ausi^elassen wird. rechtmafiig fehlende Pramisse leicht mSBig klar (illegitimus) ist. — Bs — Ein solcher wenn {legitwiiis), ein jeder die unrecht- hinzudenken kann; aber, wenn die Subsumtion nicht wird hier ein entforntes Merkmal mit einer Sache ohne Zwischenmerkmal {nota intermedia) verkntipft. § 92. Petitio principii. — Circulus in probando. Unter einer petitio principii versteht man die An- 10 nehmung eines Satzes zum Beweisgrunde als eines un- mittelbar gewissen Satzes, obgleich er noch eines Bevreises bedarf. — Und ^ einen wenn man denjenigen seinem eigenen Anmerk. Zirkel imBeweisen begeht man, Satz, den man Beweise zugrunde hat beweisen woUen, legt. Der Zirkel im Beweisen ist oft schwer zu und dieser Fehler wird gerade da geam haufigsten begangen, wo die Beweise entdocken, meiniglich schwer sind. § 93. 20 Prolbatio plus und minus probans. Ein Beweis kann zu viel, aber auch weisen. Im letzteren von dem, was bewiesen werden soil; er auch auf das, welches falsch ist. Anmerk. zuwenig be- Falle beweist er nur einen Teil im ersteren geht Ein Beweis, der zu wenig beweist, kann wahr und ist also nicht zu verwerfen. Beweist er aber zu viel, so beweist er mehr als wahr ist; und das ist denn falsch. So beweist z. B. der Beweis wider den Selbstmord: daB, wer sich nicht das Leben gegeben, es sich auch nicht nehmen kSnne, zu viel; denn aus diesem Grande dftrften wir auch keine Tiere t5ten. Er ist also falsch. sein — 80 . A 211—212; Hi 471—472; H, 131—182; R 828—824. \ n. AUgemeine letliodenlehre. § 94. Manier and Methode. AUe Erkenutnis Kegel gemaB nunft.) (frei) und ein Ganzos derselben muB einer (Regellosigkeit sein. — Aber ist Methode Oder die der Unver- zugleich diese Kegel ist entweder die der Manier (Zwang). § 95. Form der Wissenschalt. Die Erkenntnis als Methode eingerichtet Aggregat. — als 10 Methode. Wissenschaft sein. Ganzes der Erkenntnis — miiB nach einer Denn Wissenschaft ist System und nicht bloB ein als Sie erfordert daher eine systematische, mit- hin nach tlberlegten Kegeln abgefaBte Erkenntnis. § 96. Methodenlehre. Wie die — Oegenstand und ZTveek derselben. Elementarlehre in der Logik die Elemente und Bedingungen der Vollkommenheit einer Erkenntnis zu ihrem Inhalte hat, so hat dagegen die allgemeine 20 Methodenlehre, Form als der andere Teil der Logik, einer Wissenschaft tiberhaupt oder von der A 213—215; H^ 478—474; H, 138; von der Art und R 826—327. 152 Allgemeine Methodenlehre. II, Weise zu handeln, das Mannigfaltige der Erkenntnis zu einer Wissenschaft zu verkntipfen. § 97. Mittel zur Befdrderung- der logisehen Yollkommenheit der Erkeiintuis. Die Methodenlehre zur Vollkommenheit besteht der lichkeit und Erkenntnis wesentlichsten der Erkenntnis heiten 10 eine in hauptsachlich welche die der systematischen Ganzen einer Wissenschaft. nach Art vortragen, die soil der die , wie wir — gelangen. Nun Vollkommen- logischen Deutlichkeit, der Grfind- Anordnung derselben zum Die Methodenlehre wird dem- Mittel Vollkommenheiten anzugeben haben der Erkenntnis durch , befbrdert werden. § 98. Bedingungen der Deutlichkeit der Erkenntnis. Die Deutlichkeit der und Erkenntnisse ihre Ver- hindung zu einem systematischen Ganzen hangt ab von der Deutlichkeit der Begriflfe sowohl in 20 was in ihnen, ihnen enthalten Das wird als in Ansehung EUcksicht auf das, dessen, was unter ist. Inhaltes der Begriffe Exposition und Definition deutliche BewuBtsein des befordert — durch dorselben; das deutliche BewuBtsein ihres Umfanges dagegen durch die logische Einteilung derselben. — forderung Zuerst also hier von den der Deutlichkeit der Begriffe Mitteln in zu Be- Ansehung ihres Inhaltes. A 2r6--216; H, 474; Hj 1S8—184; Tt 987-828, Von I. I. der Definition. 153 Beforderung der logischen Vollkommenheit der Erkenntnis durch Definition, Exposition und Besciireibung der Begriffe. § 9». Definition. Eine Definition ist ein zureichend deutlicher und ab- gemessener Begriff fconceptus rei adaequatus in minimis terminis, complete determinatus). Anmerk. Die Definition ist allein als ein logisch voUBegriif anzusehen; denn es vereinigen sich 10 ihr die beiden wesentlichsten Vollkommenheiten kommener in und die Vollstandigund Prazision in der Deutlichkeit (Quantitat der eines Begriffes: die Deatlichkeit keit Deutlichkeit). § 100. Analytische und synthetisehe Definition. Alle Definitionen thetisch. ~ gebenen, Die sind ersteren entweder analytisch oder synaind Definitionen die letzteren Definitionen eines eines ge- gemachten 20 Begriffes. § 101. Oegebene und gemaclite Begriffe a priori und a posteriori. Die gegebenen Begriffe einer analytischen Definition sind entweder a priori oder a posteriori gegeben; so wie gemacbten Begriffe einer syntbetischen Definition entweder a priori oder a posteriori gemacbt sind. die § 102. Syntbetische Definitionen dnreli Exposition Oder Konstruktion. Die Synthesis der gemachten syntbetischen Definitionen A 217— 218 J H, 475- Begriffe, entspringen, aus welcber die 80 ist entweder die 154 II. der Exposition — struktion. AUgemeine Methodenlehre. (der Erscheinungen) oder die Die letztere ist die derKon- Synthesis will- kiirlich gemachter, die erstere die Synthesis empirisch, d. h. aus gegebenen Erscheinungen, als der Materie derselben, vel gemachter Begriffe (concepttts per synthesin empiricam). Begriffe sind die — factitii vel a priori Willkiirlich gemachte mathematischen. — Anmerk. Alle Definitionen der mathematischen und anders bei empirischen Begriffen ubeiall Definitionen stattfinden konnten auch der Erfahrungs- wofern 1 (X — begriffe, miissen also synthetisch gemacht werden. Denn auch bei den Begriffen der letzteren Art, z. B. den empirischen Begriffen Wasser, Feuer, Luft u. dgl., soil ich nicht zergliedern, was in ihnen liegt, sondern durch Erfahrung kennen lernen, was zu ihnen — Alle empirischen Begriffe miissen gemachte Begriffe angesehen werden, deren Synthesis aber nicht willkiirlich, sondern empirisch ist. gehOrt. also als § 103. 20 TJnmbglichkeit empirisch syiithetischer Defiuitionen. Da die Synthesis der empirischen Begriffe nicht will- kiirlich, sondern empirisch standig sein kann (weil ist und man in als solche niemals der Erfahrung voU- immer noch mehr Merkmale des Begriffes entdecken kann), so k5nnen empirische Begriffe auch nicht definiert werden* Anmerk. Synthetisch lassen sich also nur willkiirliche Solche Definitionen willkiirlicher Begriffe, die nicht nur immer mOglich, sondern auch notwendig sind und vor alledem was vermittelst eines willkurlichen Begriffes gesagt wird, vorangehen miissen, kOnnte man auch Deklarationen nennen, Begriffe definieren. 80 sofern man dadurch seine Gedanken deklariert oder Eechenschaft von dem gibt, was man unter einem Worte versteht Dies ist der Fall bei den Mathe- matikern. A 218—219; H^ 476—477; H^ 135—136; R 330—831. I. Von 155 der Definition. 4 § 104. Analytische Definitionen durch Zergliederung a priori Oder a posteriori gegebeijer Begrilfe. gegebenen Alle Begriffe, a posteriori gegebon sein, Denn gegebene definiert werden. machen, deutlich sukzessiv klar sie sofern macht. — man ist er kann man nur Merkmale derselben Werden alle Merkmale veils tandig deutlich; enthait so priori oder Begriffe die gegebenen Begriffes klar gemacht, Merkmale, mogen a kOnnen nur durch Analysis zugleich er so wird auch prSzis und eines der Begriff nicht zu viel 10 es entspringt hieraus eine Definition des Begriffes. Anmerk. Da man durch keine Probe gewiB werden man alle Merkmale eines gegebenen Be- kann, ob griffes sind durch vollstandige Analyse ersch5pft babe, so analytische Definitionen fiir unsicher zu alle halten. § 105. £rl5rternngen nnd Beschreibnngen. Nicht alle Begriffe auch nicht k5nnen alle definiert also, sie dtlrfen aber 20 werden. Es gibt Annaherungen zur Definition gewisser Begriffe; ErSrterungen (expositionesj tells Beschreibungen fdescriptiones). Das Exponieren eines Begriffes besteht in der ansind dieses toils , einanderhangenden (sukzessiven) Vorstellung seiner Merkmale, so weit dieselben durch Analyse gefunden sind. Die Beschreibung sofern sie nicht pr^zis ist die Exposition eines Begriffes, ist. Anmerk. 1. Wir konnen entweder einen Begriff oder 80 Das erste geschieht die Erfahrung exponieren. 2. durch Analysis, das zweite durch Synthesis. Die Exposition findet also nur bei gegebenen Begriffen statt, die dadurch deutlich gemacht werden; A 219—220; H^ 477—478; H, 136—187; R 881—882. 156 Allgemeiiie Methodenlehre. II. sie unterscheidet ration, Begriffe Da sich dadurch vou Deklagemachter der die eine deutliche Vorstellung ist. immer mOglich ist, die Analysis toIIstandig zu maclien, und da tiberhaupt eine Zergliederung, ehe sie vollstandig wird, erst unvoUstandig sein muB, so ist auch eine unvollstandige Exposition, als Teil einer Definition eine wahre und brauchbare Darstellung eines Begriffes. Die Definition bleibt hier immer nur die Idee einer logischen VoUkommenheit, die wir zu erlangen suchen miissen. 10 3. es nicht Die Beschreibung kann nur bei empirisch gegebenen stattfinden. Sie hat keine bestimmten Eegeln und enthait nur die Materialien zur Definition. Begriffon § 106. Nominal- und Beal-Definitionen. Unter bloBenNamen-Erkiarungen oderNominalDefinitionen sind diejenigen zu verstehen, welche die Bedeutung enthalten, die man willkMich einem gewissen 20 Namen hat geben wollen, und die daher nur das logisehe Wesen ihres Gegenstandes bezeichnen oder bloB zur (Jnter- — scheidung desselben von anderen Objekten Sach-Erkiarungen oder Real-Definitionen hingegen sind soiche, die zur Erkenntnis des Objektes, dienen. seinen inneren Bestimmungen nach, zureichen, Indem sie die MSglichkeit des Gegenstandes aus inneren Merkmalen darlegen. Anmerk. 1. Wenn ein Begriff innerlich zureichend ist, die Sache zu unterscheiden, so ist er es auch gewiB auBerlich; 30 \st, so wenn er aber innerlich nicht zureichend kann er doeh bloB in gewisser Beziehung namlich in dor Verzureichend sein, Allein die gleichung des Definitums mit anderen. unumschrankte auBere Zuianglichkeit ist ohne die innere nicht mOglich. 2. Erfahrungsgegenstande erlauben bloB Nominal -ErLogisehe Nominal- Definitionen gekiarungen. gebener Verstandesbegriffe sind von einem Attribut auBerlich — A 2?0— 222; Hi 478—479; Hg 136; R 332—333. I. Von der Definition. 157 hergenommen Real-Definitionen hingegen aus dem Wesen der Sache, dem ersten Grunde der MOglichkeii , Die letzteren enthalten also das, was jederzeit der das Eealwesen derselben. Sache zukommt, BloB verneinende Definitionen konnen auch keine Real- — — woH Merkmale Definitionen heiBen, well verneinende zur Unterscheidung einer Sache von anderen ebensogut dienen kSnnen als bejahende, aber nicht zur Erkeniitnis der Sache ihrer inneren Moglichkeit nach. In Sachen der Moral miissen immer Real-Defi- 10 dahin muB alles unser nitionen gesucht werden; Bestreben gerichtet sein. Real-Definitionen gibt es in der Mathematikj denn die Definition eines willktirlichen Begriffes ist immer real. Eine Definition ist genetisch, wenn sie einen Begriff gibt, durch welchen der Gegenstand a priori in concrete kann dargestellt werden; dergleichen sind alle mathematische Definitionen. — — 3/6- § 107. Haupterfordernisse der Definition. Die wesentlichen zur VoUkommenheit einer Definition lassen sich unter den vier Qiialitat, 1) iiberhaupt Hauptmomenten der , die gehoren, Quantitat, Relation und Modalitat betrachten. Der Quantitat nach nition und der — was die Sphere der Defi- Definition und das reciproci) mithin enger — Wechselbegriffe {comephis betrifft Definitum 3) 20 und allgemeinen Erfordernisse die miissen die Definition we iter weder noch sein als ihr Definitum; Qualitat nach muB die Definition eiu aus- 30 flihrlicher und zugleich praziser Begriff sein; 3) der (l.i. Relation nach muB die sie nicht tautologisch, Merkmale des Definitums miissen, alsEr- kenntnisgrtinde desselben, von ihm selbst ver- schieden sein; und endlich 4) der Modalitat nach A 222—228; notR 833—884. miissen die Merkmale H^ 479—480; H, 137—138; 158 AUgemeine Methodenlehre. II. wendig und also nicht solche sein, die durch Er- fahrung liinzukommen. Anmerk. Die Bedingung: daB der Gattungsbegriff und der Begriif des spezifischen Unterschiedes {genus und differentia specifica) die Defmition gilt ausmachen sollen, nur in Ansehung der Nominal-Definitionen in dor Vergleichung; aber Ableitung. nicht fur die Real-Definitionen in der § 108. 10 Begein zur Priifung der Befinitionen. Bei Prttfung der Definitionen zu verrichten; es sind vier Handlungen namlich dabei zu untersucheu, ist ob die Definition 1) als ein Satz betrachtet, 2) als ein Begriff 3) ob sie wahr deutlich sei; ob sie sei; als ein deutlicher Begriff auch ausftihr- lich; und endlich 4) als ein ausfiihrlicher Begriff zugleich d. i der Sache selbst adaquat 20 § bestimmt, sei. 109 Regeln zur Verfertigung der Definitionen. Eben finitionen selben zu 1. wahre dieselben Handlungen, die zur Prtifung der De- gehoren, sind verrichten. — nun auch beim Verfertigen derZu diesem Zwecke suche also: Satze, 2. solche, deren Pradikat Sache nicht schon voraussetzt, und vergleiche sie sie adaquat sei, den Begriff der sammle deren mehrere mit dem Begriffe der Sache und endlich Merkmal im anderen 30Anmerk. 3. 4. siehe zu, selbst, ob ob nicht ein liege oder demselben subordiniert sei. Diese Regeln gelten, wie sich auch wohl ohne Erinnerung versteht, nur von analytischen Definitionen. Da man nun hier nie gewiB sein kaiin, ob die Analyse vollstandig gewesen, so darf man die 1. — A 223—224; H, 480—481; Hj 188—189; R 334— 835. Von II. der logischeu Einteilung der Begriffe. 159 auch nur als Versuch aufstellen und sich nur so bedienen, als ware sie keine Definition. Unter dieser Einschrankung kann man sie doch als einen deutlichen und wahren Begriff brauchen und aus den Merkmalen desselben Korollarien ziehen. Ich werde namlich sagen konnen: dem der Begriff des Definitums zukommt, kommt auch die Definition zu; aber freilieh nicht umgekehrt, da die Definition nicht das ganze Definitum erscliopft. Sich des Begriffes vom Definitum bei der Erklarung 10 Betiaition ihrer 2. das Definitum bei der Definition zuheifit durch einen Zirkel erkiaren bedienen, oder grunde legen, {drculus in deflniendd). II. Beforderung der Volikommenheit der Erkenntnis durch logischa Einteilung der Begriffe. § no. Begriff der logischen Einteilung. Ein jeder Begriff enthait ein Mannigfaltiges sich, yerschied^n sehung es es tibereinstimmt, insofern ist. — unter insoferu es Die Bestimmung eines Begriffes in An- 20 alles MSglichen, einander aber auch, was unter ihm enthalten entgegengesetzt , d. i. ist, voneinander sofern unter- logische Einteilung des Beheifit der eingeteilte Begriff {divisum), und die niedrigeren Begriffe die Glieder der Einteilung {membra dividmtia). schieden ist, — griffes. Anmerk. heiSt die Der hohere Begriff Einen Begriff teilen und ihn einteilen, sehr verschieden. Bei der Teilung des Begriffes sehe ich, was in ihm enthalten ist (durch Analyse); bei der Einteilung betrachte ich, was 80 unter ihm enthalten ist. Hier teile ich die Sphare ist 1. also des Begriffes, nicht den Begriff selbst ein. Weit gefehlt also, da6 die Einteilung eine Teilung des Begriffes sei; so enthalten vielmehr die Glieder der Einteilung mehr in sich als der eingeteilte Begriff. A 224—226; Hj 481—482; H, 189—140; R 335—886. : ICO 2. Allgemeine Methodenlehre. II. Wir gehen von niedrigeren zu hOheren Begriffen hinauf und nachher kOnnen wir wkder von diesen zu niedrigeren herabgehen, durch Einteilung. — § 111. Allgemeine Regein der logischen Einteilang. Bel jeder Einteilung eines Begriffes ist darauf zu selion 1) daB die Glieder der Einteilung sich ausschlieBen Oder einander entgegengesetzt seien 10 ; daB 2) unter einen hdheren Bogriff (conceptum S) alle sie ferner communem) gehSreu, und daB sie endlich zusammengenommen Begriffes Anmerk. die Sphare des eingeteilten ausmachen oder derselben gleich Die seien. mtissen durch kontradiktorische Entgegensetzung, nicht durch ein bloBes Widerspiel (contrarium) voneinander gotrennt sein. Glieder der Einteilung § 112. Eodlvision 20 und Subdiyision. Verschiedene Einteilungen eines Begriffes, die in verschiedener Absicht gemacht werden, teilungen, und teilung wird eine die heiBen Nebenein- Einteilung der Glieder der Ein- Untereinteilung (subdivisio) ge- nannt. Anmerk. Die Subdivision kann ins Unendliche fortwerden; komparativ aber kann sie endlich sein. Die Kodivision geht auch, besonders bei Erfalnungsbegriffen, ins Unendliche; denn wer kann alle Relationen der Begriffe erschSpfen? Man kann die Kodivision auch eine Einteilung nach Verschiedenheit der Begriffe von damsel ben Gegenstande (Gesichtspunkte), so wie die Subdivision eine Einteilung der Gesichtspunkte selbst nennen. 1. gesetzt 80 2. A 226-227; H^ 482-488; H, 140—141; R 336- 337. II. Von der logischen Einteiluug der Begriffe. 161 § 113. Blohotomie und Polytomie. Eine Einteilung in zwei Glieder wenn sie tomie Dichotomie; Poly- heifit aber mehr als zwei Glieder hat, wird sie genannt. Anmerk. Alle Polytomie ist empirisch; die Dichodie einzigo Einteilung aus Prinzipien also die einzige primitive Einteilung. Denn die Glieder der Einteilung soUen einander entist doch das 10 gegengesetzt sein und von jedem Gegenteil nichts mehr als non A. Polytomie kann in der Logik nicht gelehrt werden; 1. tomie ist a priori, — A 2. denn dazu gehort Erkenntnis des Gegenstandes. Dichotomie aber bedarf nur des Satzes desWiderspruches, ohne den Begriff, den man einteilen will, Die Polytomie dem Inhalte nach zu kennen. bedarf Anschauung, entweder a priori, wie in der Mathematik (z. B. die Einteilung der Kegelschnitte), Oder empirische Anschauung wie in der Natur- — beschreibung. — Doch hat Prinzipe der Synthesis dem 20 Trichotomie; die Einteilung aus a priori namlich 1) den BegrfP, als die Bedingung, 2) das Bedingte, und 3) die Ableitung des letzteren aus dem ersteren. § 114. Verschiedene Einteilungen der Methode. "Was nun insbesondere noch die Methode selbst bei Bearbeitung und Behandlung wissensehaftlicher ErkenntnissG botrifft, selben, die so gibt es verschiedene Hauptarten der- wir nach folgender Einteilung hier angeben 80 kOnnen. § 115. 1. 8zlentiflsche Die und populttre Methode. szientifische oder scholastische Methode nnterscheidet sich von der A 227—228; Eant, Loglk. popuiaren dadurch, daB jene H, 483—484; H, 141—142; R 887—888. 11 162 II. von Grund- und Allgemeine Methodenlehre. EleraentarsStzen, Gew6hnlichen und Griindlichkeit und auf hingegen vom diese Interessanten ausgeht. daher entfernt — Jene geht alles Fremd- artige; diese zweckt auf Unterhaltung ab. Anmerk. Diese beiden Methoden unterscheiden sich also nicht dem bloBen Vortrage nach; und Popularitat in der Methode ist mithin etwas anderes als Popularitat im Vortrage. der Art und lie. 10 2. Systematisehe oder fragmentarische Methode. Die systematisehe Methode istderfragmentarischen Oder nach rhapsodistischen einer Methode entgegengesetzt gedacht hat, und — Wenn man sodann diese Methode auch im Vortrage ausgedrtickt und der tTbergang von einem Satze zum anderen deutlich angegeben hat man eine Erkenntnis man dagegen nach systematisch ist, so beliaiidelt. Hat einer Methode zwar gedacht, den Vor- trag aber nicht methodisch eingerichtet, so ist eine solcho Methode rhapsodistisch zn nennen. 20 Anmerk. Der systematisehe Vortrag wird dem fragmentarischen, so wie der methodische dem tumultuarischen entgegengesestzt. Wer methodisch denkt, kann nSmlich systematisch oder fragmentarisch Der auBerlich fragmentarische, an sich vortragen. — aber methodische Vortrag ist aphoristisoh. § 117. *. Analytische oder syuthetische Methode. Die analytische Methode entgegengesetzt. ist der synthetischen Jene fSngt von dem Bedingten und Be- 80 grundeten an und geht zu den Prinzipien fort (a prindpiatis ad principia), diese hingegen geht von dea PrinEipien zu den Folgen oder A 228—230; vom Einfachen zum Zusammen- H^ 484-485; H, 142; R 888—389. Versehiedene Einteilungen der Methode« gesetzten. 163 man auch die regressive, progressive nennen. Die erstere konnte so wie die letztere die Anmerk. Die analytische Methode heiBt auch sonst die Fiir den Zweck der Methode des Erfindens. fiir den Zweck der Popularitat ist die analytische wissenschaftlichen und systematischen Bearbeitung der Erkenntnis aber ist die synthetische Methode an- — , gemessener. § 118. 4. Syllogistische — syllogistische Methode Die 10 tabeilarische Methode. welcher in einer Kette von Schliissen nach diejeuige, ibt eine Wissenschaft vorgetragen wird. Tabellarisch ein schon fertiges eammenhange heifit diejenige Methode, nach welcher Lehrgebaude in seinem ganzen Zu- dargestellt wird. § 119. 6. Akroamatlsche oder erotematisehe Methode. a m a t i s c h ist erotematisch, Akr lehrt; die Methode, sofer n j emand allein sofern er auch fragt. — Die 20 dialogische Oder sokratische und in die katechetische eingeteilt werden, 'je nachdem die Pragen entweder an den Verstand oder bloB an das Gedachtnis gerichtet sind. letztere Methode kann hinwiederum in die Anmerk. Erotematisch kann man nicht anders lehren, durch den sokratischen Dialog, in welcbem sich beide fragen und auch wechselweise antworten mtissen, so daB es scheint, als sei auch der Schtiler Der sokratische Dialog lehrt namlich selbst Lehrer. durch Fragen, indem er den Lehrling seine eigenen 80 Vernunftprinzipien kennen lehrt und ihm die Aufiiiorksamkeit darauf scharft. Durch die gemeine K a tech ese aber kann man nicht lehren, sondern nur das, was man akroamatisch gelehrt hat, abfragen. Dio als — A 230—281; Hj 485—486; H, 142—148; R 330—340. 11 • 164 11. Allgemeine Metbodenlehre. katechetische Methode pirische und gilt daher auch nur fUr eoi- historische, die dialogische dagegen ftir rationale Erkenntnisse. § 120. Meditieren. Unter Meditieren ist disches Denken zu alles Naclidenken verstehen. — Lesen und Lernen begleiten, oder ein metho- Das Meditieren muB und es ist hierzu er- man zuvSrderst voriaufige. UnterlOsuchungen anstelle und sodann seine Gedanken in Ordforderlich, daB nung bringe oder nach A 281—232; IIi einer Methode verbinde. 48G— 487; H, 148; R J^40 7; Register. A. Personen - liegister. Die elngeklammerten Zahlen geben die Lebenszelt dea betrpffonden Mannes c<n. A m e b e r t, Jean Lerond d' (17 1 bis 1783), beriihmter Physiker mentis, braucbbar iiauptsach- und Mathematiker, Mitarbeiter Philosophie. 1 der „Encyclop6die des sciences, des arts et des metiers" (1751 bis 1772). 48. Antoninus, Marcus (121 n. Chr. — ISO), Aurelius romischer Kaiser, schrieb „Selbstbetrach- tungen" vom Standpunkt der Stoa aus. 34. Aristoteles (384— 322 v. Chr.) licb fiir DeutschlandsKritische Stuttgart 1800." Gottgab der lieb (1714—1762), Wissenschaft des Schbuen den Namen Asthetik. Vergl. seine 2 „Aesthetica 1750—1758, Bde."; ein Schiiler Leibniz' Baumgarten, Alexander und Wolff's. 16. 23. Chrysippus (282—209 v. Chr.), der Stoiker. 33. 32—33. Cicero, MarcusTulliu8(106bi8 Arkeeilaus 43 V. Chr.), der beruhmte Eedner, als Philosoph ein das Haupt der sogenannten „mittleren Akademie", Skepseichter Eklektiker. 34. 52. Crusius, Chr. Aug. (1712 bis tiker. 33. Baco(n), Francis, Baron von 1775), unter den Eklektikern Verulam (1561—1626). Sehr des 18. Jabrhunderts einer der selbstandigsten GegnerWolffs. zu Unrecht nennt ihn Kant den „ersten und grossten Na23. turforscher der neueren Zeit" Descartes, Ren6 (1596— 1650), 7. 22. 23. 30. 34. (315—241 v. Chr.), ; er ist als Naturforscher Bedeutung; tritt er als einen sensualistischen Empirismus. Bar dill, ohne Philosoph ver- 35. Christoph Gottfried (1761—1808), Gegner Kants. Das von Jasche oesprochene Werk tragt den Titel „Grund: rifi derersten Logik, gereiniget der Erneuerer des Ideal ismus und philosophischen Kationalismus 35. Eleaten Epiktet 31. aus Hierapolis (um besonders bekannt durch sein Encheiridion (Handbiichlein der Mo50 n. Chr.), Stoiker, ral) 34. von den Irrtumern bisheriger Logiken iiberhaupt, der Kan- Epikureer 32—88. Fontenelle (1657 — 1757), tischen insbesondere; keine Krilik, sondcrn eine medicina Schriftstellor, 8ch5ngeistiger Lyriker una Bukoliker, stellte ; 166 Register. in seinem Streit mit Houdart de la Motte (1672-1731) die Franzosen seiner Zeit als Dichter fiber die Romer, diese iiber die Griechen. 89. „Elements of criticism, Lond. einer der Begriinder des Okkasionalismus. 28. Meier, Grg.Frdr. (1718 -1777), dessen Lehrbuch ; „Au8zug aus der Vernunftlehre 1752" Kant seinen Vorlesuugen iiber liOgik zugrunde legte, steht Locke nahe in seinen Ansichten. 8; 4; 23. 1762". 17. Newton, Home, Henry (1696—1782), schottischer Asthetiker, besouders belfannt ist er durch seine Horatius (65—8 V. Flaccus, Quintus Chr.), der bekannte Dichter, 52. Hume, David (1711--1776), schottischer Philosoph sensualistisch-skeptischer Richtung 52. Jacob (Jakob), Ldw. Heinrich (1759-1827) Strenger Kantianer ohne eigeue Gedanken. 6. Jasche, GottloD Benjamin (1762 bis 1842), der erstelierausgeber des vorliegenden Werkes, war anfangs strenger Kantianer, naherte sich spater Fries nnd Jacobi. Vorrede. Kant, Imm. 3—7, 10—11. Karneades (214-129), Skep- Assus (331 v. Chr. gebj, Schiiler des Stoiker Zenon, 33. Lambert, bis 1777) Joh. Heinrich (1728 als Naturforscher, , Mathematiker und (23-79 altere, Im n. Chr.). Original steht „der jiingere" allein dieser kann nicht ge- meint sein denn , die iiber- der historia lieferten 37 Biicher naturalis sind vom alteren Plinius. 34. Pyrrho von Elis (urn 360—270 V. Chr), Skeptiker. 33—34. von Samos um Pythagoras tiker, Stifter d. 3. Akademie, 38. Kleanthes von Isaak (1642-1727), der beriihmte Physiker , war von entscheidendem EinfluB auf Kant. 35. PI a ton (427—347 v. Chr), der grofite Philosoph des Altertums, 32—38; 84; 46. Plinius Secundus, Gaius, der philoso- phischer Schriftsteller ausgezeichnet; stand mit Kant in Briefwechsel. 23. J^eibniz, G. Wilh. (1646— 1716), beriihmter idealistischer Philo- 582—500 Reusch V. — 81-32. Chr.); vermutlich : Joh. Peter Reusch (1691—1754), Anhauger von Leibniz Wolff, dessen : „Systema logicum — 1734'*. 23. Seneca, L. Annans n. Chr.) Stoiker; (gest. 65 84. Shaftesbury, Anthony Ashley Cooper Graf bis 1718); 52. von Sokrates (470-399 (1671 v. Chr.) 26; 32; 49. soph und Mathematiker, 23 35. sokratischer Dialog 163. Locke, John (1632-1704), Be- Speusippus, Platons Nach; folger in der Akademie; griinder der psychologisch-sensualistischen Richtung in der Stoiker 32—33. modernen Erkenntnistheorie Thales v. Chr.), 28; 35. Malebranche, Nicole (1638 bi» 1715) vertritt einen psycho- logischen Idealismus und ist 38. von Milet (geb. 624 jonischer Naturphilo- soph, 30. Vergil, Publius Maro 19 V. Chr.) 52. (70 bis ; ; 167 Register. Wolff, Christian (1679—1754), erbfiute schlufi 38. 70. System im An- sein an Leibniz ; 6. 23. 35. 31 Zeno aus Kition (wm 250 >. Chr.), Stoiker, 38; (geb. um 490 beriihmt durch seine Zeno, derEleale V. Chr.), Beweise gegen die Bewegung; Zoroaster (Zarathuetra) 80. B. Sachregister. Ab8trah1eren,A1t)straktioiil02fF., 108; Abstraktes und KonkreGebrauch der Begriffe in abstracto und in concrete 1 08. Akroame 121; akroaniatischer Bcweis 79; akr. Methode 163. Ather der neueren Physiker Axiome, siehe Prinzipien. B. tes 108; All^emeine IJrteile lllff. Analojsrie 14Gff. Analysis 155, analytische und synthetische Definitionen 153 analytische und synthetische 74. Begrelfen 71, 72. allgemeine VorBegrilT =« stelluug 98, =* Merkmal 64; entspringen aus demVerstande 89; logischer Ursprung d. B. 101; Einteilung d. B. 159; VernunftbegrifFe und Erfahrungsbegriffe 65, 99, 101 em; Methode 162, Satze 122, Teilbegriffe 65. Analytik 18, 22. = einzelne VorRtellung 98; a priori 25; ent- Anschauung springtaus derSinnlichkeit 39. apagogischer Beweis 79; apag. SchUiBart 57. apodiktische Urteile 119 ff. a posteriori, Erkenntnisse, 158. a priori, Erkenntnisse 25; 153; Anschauung a priori in der Mathematik 25; Architektonik der Wissenschaf54;die Idee des Ganzen ten 53 einer Wissenschaft ist archi- — tektonisch 100. Art und Gattung (genus und species) 105. assertorisclie Urteile 119ff. = Kritik des Geasthetische 16 Deutlichkeit 68; Unterschied der Asthetik von der Logik 16--17; asthetische Vollkom- Asthetik achmackes ; menheit 40—43. pirische und reine Begriffe 99 reine Verstandsbegriffe 99; Vernunftbegriff Idee 99 bis = 101 ; gegebene und gemachte B. 101, 153; abstrakte B. 103, 108—109; Materie u. Form 99 Inhalt und Umfang d. B. ; 104, 152 ; hohere und niedere, Gattungs- und Artd. B. B. 105 weitere und engere B. 107 Subordination d. B. 107ff; analytische und synthetische Teilbegriffe 65; Deutlichkeit, Deutlichmachen d. B. 65, 70 bis 71, 152; mathematische Be; ; griffe = willkiirliche Begriffe 154. Belletrist (bel esprit) 50. besondere Urteile lllff. Beweis 79; akroamatischer. Beweisgrund, Demonstration, direkter und indirekter, apagogischer, Konsequenz 79. Bedingnng Bewusstsein 36 aller Erkonntnie 36, 87, 88. ; 168 Register tische tische Erk. 95 ff; mathem.^- und philosophische Erk. 25, 78; spekulative und geraeine Erk. 29 rationale, em- C(inoneB 85. Circulus in probando 150. ; D. Definition 153; aualytische und synthetische Definition 153 bis 155; Nominal- und Realdefinition 156; Haupterfordernisse derD. 157 Regeln zur Prufung und Verfertigung der D. 158 ; I pirische, historische Erk. 24, 79; Vernunfterkenntnisse a priori 25, 77. erotematische Methode 163. ' i Evidenz 78. exponieren, einen Begriff 155, einen Begriff definieren durch Exposition 153 exponible Uc* ; telle 120. bis 169. Demonstration 164. F. denken Erkenntnis durch BeFiguren der Schlusse 138ff. griffe 98, vorstellen durch Form der Erkenntnis 36; der Merkmale 64. Begriffe99; der Schlusse 137; Determination 108. = = der Wissenschaft 151. Dialektik 18, 22, 31, ein KatharFormein 85. tikon des Verstandes 19. Freiheit, Idee der, 100. Diehotomie, siehe Einteilung. FUrwalirhalten71— 73, 80; drei Dilemma 144 145. Modi desselben Meinen, GlaudisjunktiveUrteile 116; Schlusse ben, Wissen 73 ff. — : 143. Dogmatismus 93, a B. Craianterie in derWissenschaftSl; Gattung und Art (genus und species) 105. und Kodi vision und Oenie 43. £inselien 71. Einteilung 159; Diehotomie Poly tomie 161 ; Subdivision 160. einzelne Urteile 111 ff; Erfalirungsurteile, siehe Urteile. erkcnnen 64, 71 72. Erkenntnis 36; Materie und Form d, E. 36, 55; ist Anschauung oder Begriif 39 diskursive und intuitive E. 25, 40, 64; Vollkommenheit der Erkenntnis: a) asthetische 40 — ; Gesetz, moralisches 74 ff., 77, 80, 100. ^ewissheit (Evidenz), intuitive und diskursive, rationale und empirische, mathematische und philosophische 78, mittelbare und unmittelbare Olauben, 73—78, 79. moralischer Vernunftglaube 74—76, 80. Orosse, intensive und extensive der Erkenntnis 44, 53—54. bis 43, b) logische 44 ff; genaue, rohe, weitere, engere €rrnnd, Satz vom zureichenden Grunde 58; Grund-vermSgen Bestimmtheit d. Erk. 60 ff; 39, Grundsatze, siehe PrinDeutlichkeit und Klarheit d. zipien. Erk. 68—69, 152; Prazision, Angemessenheit Prof unditat OrUndlichkeit 51. d.Erk. 69; Grade d. Erk. 71 Out, das hochate 75. bis 72 theoretische und prak, ; ; ; ; Register. 169 H. llistorische Erkenntnis , siehe Erkeiintnis. florizont der Erkenntnis 44flf.; Erweiterung und Demarkation des H. 47 flnmaniora ff. 50. /lypothetisclie Urteile 115—116 Sehliisse 142; Soriten 149. Uypotliese 94 ff'. Idee = Vernunftbegriff99— 100; nicht konstitutiv, soudern regulativ 100; Idee derFreiheit 100; einer Wissenschaft 100. IdeiititUt, Satz der 58. Imperative, praktische 96. Induktiou 146ff. Intensive GroBe der Erkenntnis 44, 53—54. Irrtum, Moglichkeit desselben 58flf., Regeln zur Vermeidung ^ d. I. 63. K. Logrik, Definition d. L. 16—17; eine ist 14, 15, Propadeu- tik des Verstandesgebrauches, nicht Organon der Wissenschaften 14; sie darf ihre Prinzipien weder von einer Wissenschaft, noch von der Erfahrung, noch auch von der Psychologic bergen 15; sie ist eine demonstrierte Theorie aus Prinzipien a priori und dadurch von der Asthetik verschieden 1 6 gemeine und transzend entale Logik; sie wird eingeteilt in Analytik und Dialektik 18, Elementarlehreund Methoden; und angewandte lehre, reine Logik 20, 151 die angewandte L. ist Psychologic 20; L. als Kritik der Erkenntnis 22 zur Geschichte der Logik 22 ff. L. zeigt nicht wie die Vorstellungen entspringen, sondern wie sie mit der logischen Form tibereinstimmen 37 sie muiS klare Begriffe deutlich ; ; Kategrorisclie Urteile 144; Scliiiisse 135; Soriten 149. kennen LehnsKtze 123. machen 70—71. M. 71. Koinpuration,komparierenl02flf. Manier 22, 151. konkret 108. Konsequenz im Urteile Materie und 125. Form der Erkennt- nis 36; des Beweises 79; der Koustruktion derBegnffe25,153. Begriffe 99; der Urteile 110; kontradiktorisch 79; Sehliisse der Vemunftschlusse 133. durch kontradiktorische Ur- Mathematik : intuitiveVernunftteile 127 ff. erkenntnis aus der KoustrukKontraposition, Regeln der, 131. tion der Begriffe 25; mathekontrUr 79 SehlQsse durch konmatische Gewifiheit 78, 93; trare und subkontrare Urteile mathematische Begriffe as wiU' 127 ff. Kopula kurliche Begriffe 153. 114. Korollaiien 123. Maxime 27. Meditieren 164. kritische Methode 93. Meinen 73. Kriterium der Wahrheit 65 ff.; Merkmal 64, 104; analvtische die formalen Kriteritn der und synthetische, koordinierte Wahrheit 58. u. subordinierte 65; bejahende. Kant, Loglk. It ; Register. 170 verneinende, wichtige, unwichtige, notweiidige, zufiillige 66 bis 67 Teilbegriflfe 104 Merk; ; R. Rationale Erkenntnis, siehe Erkenntnis. mal vom Merkmal 105. Reflexion, reflektieren 102 ff; analytische Methode 21 151 reflekt. Urteilskraft 145. und syuthetische 162; akroa- Regein, RegelmUssigkeit der matische und erotematische Natur, des Verstandes 12—13, ; , 143. Icritische, skeptische, dogsyllogistische, matische 93 tabcllarische 163; szientifische der Erkenntnis 151. = Verbinduug subordiMerkmale 65. und populare 161; systema- Reizcnde, das 41—42. tischeundfragmentarische !61. Relation im UrteUe 115—116. Modus ponens, tolleiis 57 58, Riihreude, das 41—42. ; Reihe nierter — 116. S. Moral, nioralischer Giaube, Gesetz, 74fr., 77, 80, 100, Gut hochates 75. Satz der Identitat oder des Widerspruches 58; des zudes reichenden Grundes 58 ausschliessenden Dritten 58, ; P. 113. Theoretische, praktische Satze 120, tautologische 122; demonstrable, indemonstrable Petitio principii 150, plus und 121 ; analytische und syutheminus probans 150. tische 122; lichnsatze 122. Philosophie , nach dam Schul- Sclieinbarkeit 90 ff. und Welt-Begriff 25-26; gibt Schluss, schliessen 125; Verdie Mathematik standesschliisse und ihre Modi diskursive intuitive Erkenntnis 25; Ein126 ff. ;Vernunftschlii8se 132ff. teilung d. Ph. 27; sie lafat Figuren der Vernunftschliisse sich nicht lehren oder lerneu 1 38 ff ; formliche und versteckte Scbliisse der Schliisse 145; 28; es kommt bei ihr auf die KettenMethode des richtigen VerUrteilskraft 145ff; nunftgebraucbes an 29; Geschliisse 149;Trugschlufi, Paraschicbte d. Ph. 29 ff. logismus, Sophisma, Sprung Polyliistorie 50. im Schliessen 149. Polymatie 50. Scholien 123. Popularitat in der Wissenschaft Schonlieit 38, 40; das selbstandig (Slff. Postnlat 123. Sehone und Angenehme 40 bis praktische Satze 120; Impera41 das aufierwesentlich Sehone tive 96. Reizende, Riihrende 41. Priiizipien 121; diskursive und Sentenzen 85. Axiome und Sinnliehkeit =« Vermogen der intuitive 121; Rezeptivitat Akroame 121. Anschauungen Problem 123; problem atische 39; das niedere Vermogen, welches den Stoff gibt 40—41. Urteile 119. Skeptizismus, skeptische Me- Pansophie 50. Paralogismus 149. Pedanterie 51. , = ; , Q. i^ualitat der Urteile 11 Iff. QnantitHt der Urteile 113ff. thode 93. Skrupel 92. Sorites 149. : Register. Sopbisma Vernunftbegriff 149. Erkenntnis Spekiilative 171 = Idee 99. siehe Vernunfterkenntnis, kenntnis. siehe Er^ Erkenntnis. Vernunftglauben 74—76, 80. Sprttche 85, Sprichworter 86. Synthesis 154 synthetische imd Vernunftschluss, siehe Scbluss. Vermogen der Beanalytische Satze 122; Teil- Verstand Urheber des grifte 13, 39, 41 begriffe 65; Defiuitionen 153; Trrtums 59. Verstandesbegriffe syuthetische Methods 162. ; = ; System 99. 79. Terstandesschlass,siehe Schluss. T. Verstehen 71. Tautologische Satze 122. Vollkommenlieit einer Erkenntnis 48 siehe auch Erkenntnis. Theoretische Satze 120, Erkennt: ; Theoreme 123. Transzendentale Logik 17 nis 95flf; u. Cbcrrednn^ 80flf. t5berzeugung 80flf. TJmkehrung, reine und veranderte 129ff. und subjektive ; ; Ur'ftilskraft, bestimmende und reflektierende 145;. Schliisse der Urteilskraft, siehe SchluB. V rstanr] »iederes 83 ff.; Quellen <Ier- selben 85 ff.; Arten derselben 86 ff. 48ff. Urteii 109ff.; Materie und Form des Urteils 109; Quautitat A. v.: allgemeine, besondere, einzelne lUff; Qualitat: bejahende, verneinende, unendiichellSff. Relation: kategorische, hypothetische, disjunk tive 115— 116 tf.; Modalitat: problematische, assertorische, apodiktische 119ff. exponible Urteile 120; Wahrnehmungs und Erfahrungsurteile 124. , Vortrag -== Manier, seine Gedanken mitzuteilen 22, Vorurteile Uuendliche Urteile 113 ff. Uiiwissenheit 48 ff., objektive VennKg-en Vorstellen, Vorstelluiig 36, 37, 71; klare, deutliche, einfaclie, verworrene 37—88; sinnliche und intellektuelle Deutlichkeit der Vorst. 38—39. V. Grund vermftgen and Sinnlichkeit 39; and h^heres 40. w. Wahrheit 55 Kriterien d. Wahr; heit 55; auBeres Merknial oder der W. 68, 72; Fiirwahrhalten 71— 78ff. Probierstein Wahrnehmen 71. Wahrnehmungsurteile 124. Wahrscheiniichkeit 90 ff. Weseu eines Dinges 67—68. Widersprnch, Satz des Widerspruches, 58. Wissen 73, 78 ff. Wissenschaft == System der Erkenntnis 79, z. Zweifel 92 ff. Pfitz'sche Lippert & Co. Buchdruckerei Q. m. b. H., Naumburg a. d. S. Katalog DER PHILOSOPHISCHEN BIBLIOTHEK Um das Studium der Philosophie and ihrer Geschichte hat 5/^ Verlag Felix Meiner verdient gemacht wie wenige. Die zahlreichen ^euausgaben der deuischen klassiscken Philosophie and Vbersetzungen lasldndischer Philosophen beweisen, mit welchem grossen Eifer and velcher Sachkenntnis dieser Verleger seine schone Sache zur AusfUhler ang bringt. Birans de fiaan in: Tijdschrift voor Wijsbegeerte 1922, H, 2. Inhaitsiibersicht Scfte l^ummernverzelchnis der Philosophischen Bibliothek I. (I. Hi. Taschenausgaben der Phiiosophischen Wisten URd Forsohen. Schriften zur Einfiihrung VI. 21 Lehrbiicher der Philosophisohen Bibiiothel( IV. V. II 1—20 Alphabetisches Verzeichnis der Philosophischen Bibiiotheic Bibiiotheic i.d. . . T^reise in Amgabe Juli 1922. 22/23 Philosophie Neuere phiiosophisohe Einzeiwerlifl Phiiosophisohe ^eitfragen • ... ScQweixer FranMcen 24 25—31 .32 t» Nummerniibersicht der Philosophischen BibliotheK' Bd. 1-5, 719. Bd. -13. Aristotelet. (vergr.). Bacon 20. 21. Berkeley. 22-24. Cicero. 25. Condillac (vergr.). Bruno. 26-29. Descartes. 31/32. 88/34. 35/36. Orotius (vergr.). Hegel. Hume. 37-.52. Kant. 58/54. Diogenes LaSrtius. 55. 66/57. Brentano. Hegel. Krchmann. U 69-71. 75-79. 80-83. 84/85. Mettrie. Leibniz. Locke. Plato. Schleiermacher. Scotvs Eriugena. Sezttts Empiriciit. 91-96. Spinoza. — Alphabetisch geordnetes Verzeichnis der PHILOSOPHISCHEN BIBLIOTHEK Sammlung der philoso- iiy^ phischen Hauptwerke Ij neuer Zeit l! und alter "^i ^^* ausfiihrlichen Ein- JI r^V^ leitungen sowie der erganzenden ""^ sowie Sach- Namenregistern Sammlung Wissen und Forschen Schriften zur Einfiihrung in die Philosophic Der Verlag von Felix Meitier in Leipzig ist in den letztenjahren mehr und melir zum Mittelpunkt der rein philosophischen Kultiir Deutschlands geworden, die er den welteren Kreisen der Gebildeten darch immer neue Sammliingen, Ausgaben und Veroffentlichungen infruchtbarsterForm zugdnglich zu niachen sucht. „Sokrates" PreLse in Schweizer Franken \and Eine Nummemubersicht der Sammlungf befindet sich auf Jajh D'Alembert's EinleituDg ')a ')h S. 2 des Um8chlags. in die franzos. Enzyklopadie v. 1751 (Discours preliminaire). Hrsg. u. erl. v. E. Hirschberg. 1911. geb. 7.— XXIII, 153 u. 11 S 3.—, geb. 4.— I. Teil: Text. 3.— Erlauterungen. VIII, 192 S. . ungewohnlich braurhbarer Weise hat E. Hirschbero- dies^ "Werk herausgegeben, so zwar, daB die Ausgabe als die lan^e erwiinschte Einleitungf in das granze Denken jener wiinderbaren Epoche der Betreiung', II. Teil: . . . . . . . . In Sie ist formal eine der wir so unendlich viel verdanken, g-elten darf. alle erdenklichen biog-raphischen, historischen und philoMusterleistungsophischen Erklarungen sind gfeschickt und leicht faBlich ang-ebracht, und BO ist die Lektiire des ^discours" fiir jeden Gebildeten mogrlich und fruchtLiterarischer Ratgeber des Durerbundes. bar gemacht. : \(|uin siehe 2 Thomas von A. Vrdigco siehe Bluwstein, Abt. V, S. 25. Vristoteles. Philosophische Werke in 3 Halhpergam entbd. 60. - ijber die Dichtkunst. Neu Ubers. u. m. Kinltg. und erklar. Nanienu.Sachreg. vers. v. A. Gudeman. 1921. XXIV, 91 S. 2.—, geb. 3.— 4. Auf iaolzfreiem Papier in Uescbenkband Metaphysik. Ubers. u. erlaut. v. Dr. theol. E. Rolfes. 2., verb. 3.80, geb. 5.Aufl. Bd.I. 1921. XXIV, 209 S. — — — 3.80, geb. 6.— Bd. II. (Buch 8-14). 1921. IV, 227 S. Das vorliog-ende Werk ist mit besonderer Freudo zu boR-niBen. Der Urtext der aristotoliscben Schriften bietnt ja Bclbat dem gewiPf^'tostcn Philolofiren ganz aufierordentliche Schwierigkeiten, und ohne philosophische Schulung sind iiberaus viole Stellen d<'r aristotolischnn Metaphysik, dieser vicllcicht BChwierigsten Schrift des Altertums, nelbst oinom Hchiirt'Hiniiigon Ooiste schlechterdings unverstJindlich. Da ist es nun gcwiB hochvcrdionstlich, dio ariatotelisoben Schriften in trefflicher t!lberKetzung mit y-cdioK-cnoin KonimenKutholik. tar weiten Kreisen zugiinglich zu mHchen. Vcrlag von Felix Meiner Juli 1922. in Lreipzig. —— 4 Alphabetisches Verzeichnis. Band Descartes, Ren6. Meditationen iiber die GrundlagenderPhilo80 p hie in. d. Bamtl. Ein wanden und Erwiderungen. In4. Autl zum erstenmal vollstandig libera. 1915. XIV, 493 S. 6. geb. 7. a? — — — 1 T21 Vd. 28 Bd. — 1.60 Meditationes de prima philosophia. Lat. ed, A. IV, 68 p DiePrinzipien der Philosophie. II. Programm". ein gewisees 29 , (Nur Text der Meditationen.) 78 S Buchenau. 1913. 1.50 Mit den „Bemerkungen liber Im Druck. Aufl. 1922. -48, 310 S. 4. iJber die Leidenschaften der Seele. Ubers. u. erlautert von Dr Buchenau. 3. Aufl. 1911, XXXII, 120 u. 30 S. Mit dem Register d. Gesamtausgabe 2.60/ geb. 3.50 A. . Jungmann, 1908. K. E,ene Descartes. VIII, 234 S Schneider, H. Die Eine Einfiihrung in seine Werke. 6.— Stellung Gassendi's zu D. 1904. 68 1.20 S. Leben und Meinungen beriihmter Philosophen. Ubers., eingel. erlaut. u. m. Reg. vers. v. Otto Apelt. 2 Bde. 1921. XXVIII, 341, IV, 327 S. ie 6.75, geb. 7.50, Hpgt. 9.— 83154 Diogenes Laertius. „Hier erscheint vor uns eine stattliche Galerie herrorragprider Charakter kopie, eine Versammlung der tonangebenden g-eistigen Lenker des geistvollsten Volkes der Erde, sich spiegelnd im Lebeti ihrer Nation. Diese Auegabe ist in Wahrheit eine Abtragung einer alten Schuld der Philologie an die Philosophie, zu der niemand berufener -war als der Philologe und Philosoph, dessen tTbersetzertatigkeit uns vor alien anderen den Geist des Altertums wieder nahegebracht hat." Padagogische Blatter. Dorner, A. Enzyklopadie der Philosophie usw. siehe Abt. V, Eucken, R. siehe Abt. V, S. Fechiier siehe Hall, 127— 12? St., F. — Medicus. GroC Bd. Abt. V, S. 27. Werke Fichte, Joh. Oottl. 132 S. 26. 26. in 6 Banden. Herausgeg. von Prof. Dr. 8o. 2. Aufl. In vornehm. Halbleinenbdn. 100.— Mit Bildnis Fichtes nach der Buste von L. Wichmann. u. 603 S Einleltung von Medicus. S. I— CLXXX. Versuch einer Kritik aJler I. CLXXX — Offenbarung (1792). S. 1—128. Rezension des Aeriesidemos (1794). S. 129— 154. tJber dbn Begriff der Wissenschaftslehre (1794). S. 156-216. Bestimdes Gelehrien (1794). S. 217 274. Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre (1794). S. 275—520. GrundriB des Eigenttimlichen der Wissenschaftslehre in Riicksicht auf das theoretische-Vermbgen (1795). S. 521 603. — i^8 — Bd. II. — 759 S. . 129 — S. — . Grundlage des Naturrechts lehre (1798). — — — mung (1796). S. 1—390. — Das System der Sitten- 391—759. Bd. III. Mit Bildnis Fichtes nach dem Gemalde von Biiri (Kupfer15. stich von Schultheis). 739 S Erste Einleltung in die Wissenschaftslehre (1797). S. 1—84. Zweite Einleitung in die Wissenschaftslehre (1797). S. 35 102. Versuch einer neuen Darstellung der Wissenschaftslehre (1797). S. 103 118. Die philosophischen Schriften zum Atheismusstreit (1798—1800). S. 119—260. Die Bestimmung des Menschen (1800). S. 281—416. Der geschlossene Handelsstaat (1800). S. 417 644. Sonnenklarer Bericht an das groBere Publikum Tiber das eigentliche Wesen der neueren Philosophie (1801). S. 545—644. Priedrich Nicolais Leben und sondprbare Meinungen (1.801). S. 645 739. — — — — — — — — — — Verlag von Felix M einer in Leipzig. — — d I. 130 Fichte. Bd. IV. Philosophische Bibliothek. 1921. — .—— 648 S Darstelliing der Wissenschaftslehre. Aus dem Jahre 1801, S. 1—164. JDie Die Wissenschaftslehre. Vorgetragen im Jahre 180*. S. 165—392. Grundziige des gegenwartigen Zeitalters (1806). S. 893—648. — 131 — Mit Bildnis Fichtes nach demMedaillon vonWichraann, 15.— 692 S. 1921. trber das Wesen des Gelehrten (1806). S. 1 — 102. — Anweisung zum seligen Bd. Y. 2. Aufl. . — — Bericht fiber den Begriff der Wissenachaftslehre Leben (1806). S. 103—308. Zu „Jacobi an und die bisherigen Scliicksale ders. (1806). S. 809—356. Keden an die deutsche Nation (1808). S. 365—610. Fichte" (1807). S. 357—364. Die Wissenschaftslehre in ihrem allgemeinen UnariB (1810). S. 611—628. Vorlesungen iiber die Bestimmung des Gelehrten (1811). S. 629—692. 15.— . Mit dem Gesamtregister. 1921. IV, 680 S. Bd. VI. Uber das VerhaltInhalt: System der Sittenlehre (1812). S. 1—118. nis der Logik zur Philosophie oder transzendentale Logik (1812). S. 119—416, Die iStaatslehre oder iiber das Verhaltnis des Urstaates zum Vemunftrciche (1813). S. 417—625. - Register der Gesamtausgabe. S. 626—680. — t32 — — — . — — In Einzelausgaben erschienen daraus: die us. 131 b Fichte. Anweisung zum seligen Leben. Mit Einltg. v. F. 2. Aufl. 1921. XIV, 206 S. 3.—, auf holzfr. Pap. in Greschenkbd. 4.— 3. geb. 4. Atheismusstreit, Die philosoph. Schr. zum. 142 S. t29b Inhalt: tJber 3en Grund unseres Glaubens an eine gotthche Weltregierung. — Forberg, Entwicklung des Begriffs der Religion. — Fichte Appellation an das Publikum iiber die ihm beigemessenen atheistischen Aufieriuigen. Eine Schrift, die man erst zu lesen bittet, ehe man sre kon- Me — — , . 127 a 129 e 1^9 c 127e — — — — fisziert. — Riickerinnerungenj Antworten, Fragen. Eine Schritt, die den StreitAus e. Privatschreiben (im Jan. 1800). punkt genau anzugeben bestimmt ist. 1.50 Begriff der Wissenschaftslebre. IV, 61 S Bericht, Sonnenklarer, iiber das eigentliche Wesen der neuereu Anastatischer Neudruck . 1.50 Pliilosophie. IV, 102 S. Bestimmung des Menschen. 3. Aufl. 1921. 155 S. 2.50, geb. 3.50 Einige Vorlesungen iiber die Bestimmung des Gelehrten (1794). die Zusatze Fichtes zur danischen Ubersetzung von 1798 ver1.20 mehrte zweite Auflage. 1922. II, 62 S. tJber das Wesen des Gelehrten u. s. Erscheinungen im Gebiete der Freiheit. Erlanger Vorlesungeh 1805. 2. Aufl. 1921. II, 102 S. 2.— Uber die Bestimmung des Gelehrten. Berliner Vorlesungen von 1.20 1921. 64 S 2. Aufl. 1811. Drei Schrift en uber den Gelehrten. {127 e, 131a, 131 d). In — . . . . . . Um 131a 131 d — — . 1 . . . Halbleinenband 5.50 — Erste und zweite Einleitung in die W.-L. Versuch einer neuen 2.— Aufl. 1920. II, 118 S Darstellung der W.-L. 127b — Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre (1794). Mit Einleitung von F. Medicus. XXX, 245 S 5.50, geb. 6 50 -.127 c — GrundriB des Eigentumlichen der W.-L. IV, 83 S Aufl. Im Druck 130b — Grundziige dca gegenwartigen Zeitalters. Im Druck 129 — Handelsstaat, der geschlossene. IV. 128 S 6.—, geb. 7.— 132b - Logik, Transzendentale. IV, 296 S Im Druck i^8a — Naturrecht. IV, 389 S 1.80 139 f — Nicolais Leben und sonderbare Meinungen. IV, 95 Vollstandige Aufl. J919. 250 t31c — Reden an die deutsche Nation. — Geschenkband 3.— Ausgabe mit samtlichen Zusatzen. — Reden in Kertiworten, P]ucken, 26 7.50, geb. 9.128b — Sittenlehre von 1798. IV, 871 S 2.50, geb. 3.60 132a — Sittenlehre von 1812. IV, 118 S 129 a 2. 2. . . . . . . . vS. S. 3. . s. . 2. , S. Verlag von Felix Meiner in Leipzig. . . Alphabetisches Verzeichnis. Hand Staatslehre. IV, 210 S Enthalt u. a. die Betrachtungen: Uher di>n Heyrriff des \vahrhafton Kriegea Uber Napoleon. Versuch einer Kritik aller Offenb. 1922. 11, 128 S. 3.—, geb. 4.— 12? ISO a Wissenschaftslehre von 1801 u. 1804. 396 S. Im Druck Au/Jerhalb der Gesamtausgabe erschienen: * Fichte. Ideen iiber Gott und Unsterblichkeit. Zwei religionsphiloe. VorlesuDgen a. d. Zeit vor d. Atheismusstreit. Nach e. verscholleuen Druck neu hrsg. v. Fr. Biichsel. 1914. 66 S.^. . . 1.50 Or. 6 tJber den Begri£f des wahrhaften Krieges. AnschlieUenjd: Rede an seine Zuhorer bei Abbrechung der Vorlesungen am 19. Febr. 1813. Originalgetr. Neudruck der ErstauBg. 1914. VI, 87 S. 3.— 132 c Flchte. d— — — . . . . — ViO * * * * * * — — — — — — — . . „Deduzierter Plan zu Berlin zu errichtenden hoberen Lehranstalt". Zusarnmen mit Schleiermachers und Steffens' Universitatsschriften mit ausfiihrl, Einltg. hrsg. v. Prof. Dr. Eduard Spranger. 2.AuBgabe. 1919. XLIII u. 291 S. 3.50, geb. 4.50 Machiavell. Nebst einem Briefe Karls v. Clausewitz an F. Kritische Ausgabe von einer Hans Schulz. ... XXII^ 65 S. 1.80 Patriot i«che Dialogen. Nach der Handschrift hrsg. von Hans Schulz. 1918. X, 61 S. 2.40 Predigten. Mit Einltg. hrsg. von M. Runze. 1919. IV, 70S ^ 1.80 Zuriickforderung d. Denkfreiheit v. d. Fiirsten Europens, die sie bisher unterdriickten. Herausg. v R. Strecker. 1920.' XV, 34 S. 1.— Beitrage z. Berichtigung d. Urteile d. Publikums lib. d. franz. Revolution. Hrsg. V. Reinh. Strecker. 1922. XII, 255 S. 4.—, geb. 5.— Rechtslehre v. 1812. Nach d. Handschr. hrsg. v. H. Schulz. 1920. Der Patriotismus und 1918. sein Gegenteil. VIII, 176 S. In Geschenkband auf holzfr. Papier 5.— 4.^7-. Ficlite-Bilduis. Gem. v. Bury, gest. v. Schultheis. Orig.-Kupferst. 5.— Bergmann, E. Fichte, der Erzieherzum Deutschtum. EineDarstellung der F.schen Erziehungslehre. 1915. VIII, 341 S. 5.—, geb. 6.— Erben, Wilh. Fichtes Universitatsplane (Im Anh.: !F. „Ideenfur die innere Organisation der Universitat Erlangen.") 1914. 73 S. 1.80 Lasson,Ad. F. im Verb, zu Kirche und Staat. 1863. IV, 245 S. 5.— Medicus,F. Fichtes Leben. 2. Aufl. 1922. II, 240 S. 5.— geb. 7.— Moog, W. Fichte iiber den Krieg. 1917. 48 S —.50 Strecker,R. DieAntangev.F.Staatsphilosophie. 1917. VIIT. 228 S. 3.— Ficinus, Marsilius. Uber die Liebe oder Platons Gastmahl. Ubers. u. mit Einleitung u. Register versehen von K. P. Hasse. 1915. VIII, 259 S. (Geschenkband 7.—) 5.—, geb. 6.— Forl)erg'. Entwicklung des Begriffs der Religion siehe Fichte, Philosophische Schriften.zum Atheismusstreit. Fries, Jak. Friedr. Philosophische Rechtslehre und Kritik aller positiven Gesetzgebung. Mit Namen- und Sachregister. Hrsg. von der . , . 154 Or. 2 Or, 5 109 — . . . • . 4.—, in Pappband 5.— S. m. ganzl. neuen Namen- u. Sachreg. der Fries-Gesellschaft. 1914. XX, 12, 454S. 9.— Hlwd. 10.— Fries-Gesellschaft. 1914. XX, 185 System der Logik. Durchges. hrsg. V. Geyser. Die Seele siehe Abt. V, S. 27. Goethes Philos. a. s. Werk. Ein Buch Einltg. herausgeg. von Max CXXXI, . . u. , jed. gebild. D^utsch. Mit ausf Heynacher. 2. verbess. Aufl. 1922. f. 319 S. 5.50, geb. 6.50, Halblbd.-Geschenkband. 8.— A. d. Inhalt u. a.: Die Natw. Metamorphose der Pflnnzen. Der Versuch als Vermittler v. Ohjekt u. Suhjekt. Uber epische und dramutische Dichtung. Uber — — Verlag von Felix — M einer in Leipzig. — — } Philosophische Bibliothek. I. — Wahrheit und Wahrscheinlichlceit der Kunstwerlce, Winckdmannu. s. Jahrhundert.— Einwirkung der neuen Philosophie. Sinnlich-siUliche Wirkung der Farbe. Aus Versuch einer allg. Vergleichwigslehre, der Zeit der Spinozastudien. Register. — — I ' — — 11 (xoethes Kunstphiiosophie. 89 S kart. 1. Naturphilosophie. 85 S kart. 1. Ijehmann, E,ud. Die deutschen Klassiker. Herder Schiller Groethe (=DiegroCeiiErzieherBd. 9/10) 1921 6.— geb. 6.— Im Druck Vorlander, K. Kant— Schiller Groethe. 2. Auflage. /6 — — — — , . Hugo. Recht des Krieges und Friedens Von der Freiheit des Meeres. Ubers. von R. Boschan. 31/2 Grotius, 97 — .... . . Vergrifien . 1919. 93 S. 1.80, geb. Boschan, um Der die Freiheit der Streit des Grotius. 1919. 59 S Hall, St. Moderne Psychologie siehe AM. V, S. 27. R.,- Hartmanii, Ed. t, Kategorienlehre. neu herausgegeben von F. Kern Hegel, G. W. F. — 33 SUmtliche Werke. — —.80 Mit Benutzung des Nachlasses Im Druck Herausg. v. Georg Lasson. Encyclopadie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse. 1920. 76, 528 S. 2. um Nameu- und Sachregister vermehrte Aufl. 7.—, geb. 8.50 Auf holzfreiem Papier in vorn. Geschenkbd. ("Werke Bd.V) 10. Grundlinien der Philosophie des Rechts. Mit den von Gans Vorlesungen. 2. Aufl. 192j. redigierten Zusatzen aus Hegels XCVI, 380 S 7.—, geb. 8.50 Auf holzfreie m Papier in vorn. Geschenkbd, (Werke Bd. VI) 10. Hegels handschriftl. Zusatze zu seiner Rechtsphilosophie. Hrsg. 2. vonG. Lasson. (A. d. Hegel-Archiv.) 1914 Schriften zurPolitik und Rechtsphilosophie. 1913.38,513 8. ^7.—, geb. 8.50 In vornehmen Halbleinen-Gescheukband. (Werke Bd. VII) 10. — — — — — — 144 114 — 171 — — /7la J7lb l/ic irid e 56/57 — Verhandhmgen der Wiirttembergischen Inhalt: Die Verfasaung Deutschlands. Landstdnde ISlSjld. Die Englische Reformhill. Wissenschaftliche BehandSystem der Sittlichkeit. lungsarten des Naturrechts. — 58 3.— Zeitalter —— — 124 171 Me ere im — — Phanomenologie des Geistes. Jubilaurasausgabe. 2., durchgesehene und um Sach- u. Namenregister vermehrte Auflage. 1921. 7.—, geb. 8.50 119, 541 S 10.— In vornehmen Halbleinen-Geschenkband (Werke Bd. II) . Vorlesungen iiberdie Philosophie der Weltgeschichte (AVerke Bd. VIII). Vollstandig neue, auf Grund des aufbehaltenen handschriftlichen Materials besorgte, Ausgabe. Auf holzfreiem Papier 20. in zwei vornehmen Gesclienkbanden I.Teil. DieVernunftin derGeschichte. 2. Aufl. 1921. X,27r)S. 4. geb 5.— 11. Teil. Die orientalische Welt. 1919. XV. 260 S. 4.— geb. 5.— 4.— III. Teil. Die griechische u. rom. Welt. 1920. VIII, 229 S. 4.— IV. Teil. Die germanische Welt. 1920. VIII, 188 S. V. Teil. (jEinleitung). Lasson, Georg. Hegel als Geschichtsphilosoph. 1920. VI, 180 S. Mit Bilduis 3.—, geb. 4.— 6. Auf holzfreiem Papier in Geschenkband Logik (Werke Bd. III/IV) Im Druck^, Jenenser Logik, Metaphysik u. Naturphilos. A. d.Msk. hrsg. Im Druck — , , . . ——— — — Verlag von Felix M einer in Leipzig. — Alphabetisches Verzeichnis. — T6 Vorlesungen iiber die Religionsphilosophie (Werke Bd. IX). Vollstandig neue, auf (xrund des aufbehalteneu handschrittlichen Materials besorgte Ausgabe In Vorbereituog Siehe auch Taschenaasgaben Seite 22. llegel, 0. W.F. Hegel-Bildnis. demalt von L. Seb})er8, gest. v. L. Sichlinp. OnginalKupferstich Hegel-ArchlT. Bd. 1,1. Bd. Bd. 11,1. Bd. Il.t. 1,8. . . 6. Georg Lasson. Hrsg. von Kegels Entwiirfe zarEnzyklopadie undPropadeiitik. Herauftgefifeben 2.— von J. Lowenberg-. 1912. XXII, 58 S. 2.— Neue Briefe Hegels und Verwnndtes. 19l2. 64 S. Schellings Briefwechsel mit, Niethammer. Herausgegeben von G, Dammkohler. 1912. tU4 S. 2.40 Kegels handschriftliche Zusatze zu seiner Rechtsphilosophie. Brief Kegels an Staatarat Schultz. 1914. 64 S. Fjn 2.— Billow, F. Die Entwicklung der Hegelschen Sozial philosophic. 1920. 3. IV, 158 S in Halbleineu-Geschenkband geb. 4. Ehrenberg, Hans. Parteiung der Philosophic. Studien wider Hegel und die Kantianer. 1911. YI, 133 S 2.40 Sydow, E. V. Der Gedanke des Idealreichs von Kant bis Hegel. VIII, 130 S 3.— 1914. — Helmholtz 146 , siehe Hall, Abt. VI, S. 27. Herbart. Lehrbuch der Einleitung in die Philosophie. Mit ausfiihrl. Einieitung, hrsg. v, H. Hants ch. 1^12. 78, 388 S. 4.—, geb. 6.— Dietering, Paul. Die Herbartsche Padagogik vom Standpunkt modernerErziehungsbestrebungen. 1908. 18, 220 S. 4. Herders Philosophie. Ausgewahlte Denknialer aus der Werdezeit der neuen deutschen Bildung. Mit ausf. Einlt^. hrsg. von Horst . . lis . .... Stephan. 1906. 44, 275 u. 35 S. 4.—, geb. 5.— A. d. Inhalt: Vom Uraprung der Sprache. Vom Erkennen und Empfinden der menschl. Seele. Aua: Auch eine Pkilosopuie der Oesch. zur Bildung der Menschen. Aua: Ideen z. Philos. d. Q. d. M. Oott. Einige Gesprache. Aua d. philos. Lyrik. Lebensanschauung und Lebenaideal. — T2 — — — ' — — — — Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit. 90S. 1.20 Herders Religionsphilobuphie. 81 S. kart. —.80 Herders Sprachphilosophie. 86 S T13 1.— kart. Jacoby, G, Herders und Kants Asthetik. 4.80, in Ganzlwd. 6. Lehmann, Rud. Die deutschen Klassiker. Herder Schiller Goethe (= Die groJBen Erzieher Bd. 9/10). -1921. 5. geb. 6. 157 Uobbes, Th. Grundzuge der Philosophie. In Auswahl iibers. u. m. Pjinleitung hrsg. v. M. Frischeisen-Kohler. 1. Tl.: Lehre vom Korper. 1915. VIIL 207 S 4.—, geb. 5.— 158 2.T1.: Lehi-e v. Menschen. Lehre v. Burner. 1918. VI, 341 S. T7 — — — — , — M. Frischeisen-Kohler. VI, 341 S. 6.50, geb. 7.50 gut gelungen und gehort zu den besten, die die philosophische Bibliothek in den leteten Jahren herausgebracht hat. Theologische Literaturzeitung. Die Ubersetzung Vol. VI. 1918. ist — The Metaphysical System of Hobbes in 12 chapters from Elements of Philosophy cone. Body. Tog. w. briefer extracts from Human Nature and Leviathan. Sel. by M. W. Calkins. 1913. XXV, 187 p. W. portr Verlag von Felix Meiner in Leipzig. 5.- — , I. Philosophische Bibliothek. 9 Band !23 Humboldt, Wilh. Ton. Ausgewahlte philosophische ausgeg. V. J oh. Schubert. 1910. 39, 222 S. . — Inhalt: I. Zur Asthetik: Her- Schriften. 3.50, geb, 4.50 . tjber Goethes Hermann und Dorothea. Kap. den Gang^ seiner Geistesentwicklung. Rezen- — I XII. - trber Schiller und sion von Goethes zweitem romischen Aufenthalt. II, Zur Otschichtsphilosuphie: tJber die Anfg-abe des Geschichtschreibers. Betrachtungen iiber die bewegfenden Ursachen der Weltg-eschichte. Latium und Hellas Oder Betrachtungen iiber das klaasfsche Altertum. III. Zur SprachphiloBophie: tlber das vergleichende Sprachstudium in Beziehung auf die verschiedenen Epochen der Sprachentwieklungf. IV. Zur Religionsphilosophie: trber die unter dem Namen Bhag-a^ad-Gita bekannte Episode des MahaZur Padagogih: Bharata. V. tJber die inn ere und auBere Orgfanisation der hoheren wissenschaftlichen Anstalten in Berlin. Eegister — — ~ — — — — Ideen zu e. Versuch, die Grenzen der Wirksamkeit des Staates zu bestimmen. Herausgeg. v. W. Poseck. 1920". 16^. 308 S. Hlwd. 4.— T3 — Hldr. T17 T22 — — 35 Hume, Dayid. Eine Untersuchung — 7 — 5.— — .80 ... kart. — .60 tjber die Aufgabe des Geschichtschreibers. 55 S. Uber das vergleichende Sprachstudium. 22 S. . . kart. Uberdiedeut.Verfa8sung.DenkschriftanFrhr.v.SteiD. 1813.26S.— .60 iiber den menschlichen Yerstand. IJbers ,eingel. und m. e. engl.-deutschen Register versehen v. Raoul Eichter. 8. Aufl. 1921. VIII, 224 S. 3.—, geb. 4.— . . . In vornehmen Geschenkband 5. An enquiry cone. Human Understanding and sel. from a Treatise Vol. of Human Nature. With H's Autobiography and a letter from Ad. Smith. Ed by T. J. Mc. Gormack and W. Calkins. W. index. 1913. 28, 267 p 4.Dialoge iiber natiirliphe Religion. Uber Selbstmord und UnsterbB6 Ubersetzt und eingeleitet v. .Friedrich Paullichkeit der Seele. sen. 3. Aufl. 28U.138S 1905. 3.—, geb. 4.— An enquiry cone, the Principles of Morals. Reprinted from the Vol. 8. 3.— ed. of 1777. W. index. 1913. VI, 169 p * National6konom.Abhandl.Uber8.v.H.Niedermuller.VI,135S.1.80 T37 Von der Fpeiheit der Presse / Von der Unabhangigkeit des Parkart. —.60 laments / Von Parteien uberhaupt. 1919. 22 S. Von den ersten Grundsatzgn der Regierung / Absolutismus und T 28 Freiheit / Die Politik eine Wissenschaft. 1919. 29 S. kart. —.60 t25 Isldoros, Das Leben des Philosophen. s. u., Damaskios. 116 Kaiser Julian. Philosophische „Werke. Ubers. u. erklart von Rud. A sm us. 1908. VII, 205 u. 17 S 4.80, geb. 6.~ kart. Rede gegen die ungebildeten Hunde. 35 S .80 T 18 37 Kant, Imm. SUmtliche Werke. Herausgeg. v. K. Vorlander, in Ver61 bindungmitO.Buek,0, Gedan, W. Kinkel, F. M. Schiele, Th. — — — — — — . . — — Valentiner In 10 voruehmen Geschenkbandeu (einschl. des Vorlanders Kantblbgraphie und Cohens Kommentar z. Kj. d. r. V.), durchweg auf holzfreiem Papier 100. .10 Chronologisches Verzeichnis der Schriften Kants. 16 S. Bd. I. Kritik der reinen Vemunft. 12. Aufl. 1922. Neu hrsg. von Dr. Th.Valentiner. Mit Sachregister XII, 770 u. 91 S. Auf holzfreiem Papier 6.60. geb. 8.—. In 2 Gedch.-Bdp.geb. Hlwd. 15.—, Hfrz.26.— Kritik der reinen Vernunft. Erste Auflage. Riga, Hartknoch, 1781. Anastatischer Neudruck 1905. VII, 24 u. 856 S. Gebunden in 45. Halbfranz mit echt Goldaufdruck im Stil der Zeit u. a. Suppl.-Bds., enthaltend 37 — — * — . .... Verlag von Felix Meiner in Leipzig. — — " Alphabetisches Verzeichnis. 10 Hand * Kant, 1mm. Buchenau, Artur. CTnmdprobleme der Kritik der reinen Vernunft. Zugleich cine Eiiifuhrun^ in den kritischen Idealismus. Mit Personen- und Sachregister. 1914. VI, 194 S. 3.—, geb. 4 — „Fiir dife Darstellung: der Grundsatze des reinen Vcrstandos und der Lehre von den Ideen wird der Loser dem Verfasser besonders dankbar sein. Das treffliche Buch wird seinen Weg linden. Deutsches Philologen-Blatt. lis * * 38 — Cohen, Hermann. Kurzer Handkommentar zu Kants Kritik der reinen Vernunft. 3. Aufl. 1920. 242 S. 3.50, geb. 4.50 Mellin,G. S. Marginalien und Register zurKr. d. r. V. 6.50 Komundt, H. Kants Kr, d. r. V. abgekiirzt a. Gr. d. Entstehungsgescli. E. Voriibung f krit. Pliilosophie. 1905. 112 S. 1. Bd. II. Kritik der praktischen Vernunft. 7. Aufl. Mit Einleitung hrsg. —• . —— — — . . Karl Vorlander. 1920. .47 u. 220 S. 3.—, geb. 4.—. In Gesch.-Bd. geb. Hlwd. 7.— Hlbfrz. 12.— Mellin, G. S, Marginalien und Register zur Kr. d. pr. V. 4.50 Kritik der Urteilskraft. 4. Aufl. Neu hrsgeg. u. eingeleitet von Prof. Dr. Karl Vorlander. 1922. 38, 361 u. 33 S. 5.—, geb. 6.—. In Gesch.-Bd. geb. Hlwd. 9.—, Hlbfrz. 15.— V. , * 39 * 40 — — — Mellin, G. S. Marginalien und Register zur Kr. U. — Bd. Prolegomena zu einer jeden kiinftigen Metaphysik. Auf- von Karl Vorlander. Mit d. 6. III. lage. Herausgegeben und eingeleitet 4.50 3 Beilagen. 1921. 46, 196 u. 12 S. 3.—, geb. 4.—. In Gesch.-Bd. geb. Hlwd. 7.—, Hlbfrz. 12.— * 41 42 — — Kulin,E. Kants Pr. in sprachl. Bearbeitung. 1908. 156 S. 1.— Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. 5. Aufl. Mit Einltg. her^ ausgeg. V. K. Vorlander. 1920. 30 u. 102 S. 1.80, geb. 2.50 Metaphysik der Sitten. S. Aufl. Herausg. u. eingeleit. von Prof. Dr. Karl Vorlander. 1919. LI, 360 u. 18 S. 5.50, gej). 6.50 . Inhalt: * Metaphysische Anfangsgrijhde der Eechtslehre. — — . . * 44 — — 45 — 43 — 46a — 46 — 2. Metaphysische Anfang-sgriinde der Tugfendlehte. Biichenau, A., - Kants Lehre vom kategorischen Impei'ativ. Fine Einfiihrung in die Grundfragen der Kantischen Ethik im Anschlnp an die „Grundlegung\ 1918. XII, 125 S. 2.50, geb. 3 50 Mellin, G. S. Marginalien u. Register zu Kants M. d. S. 4.50 Neu herausgeg. u. eingeleitet von I'rof. 4. Aufl. Bd. IV. Logik. Dr. Walter Kinkel, 1920. 28 u. 171 S. 2.50, geb. 3.50 Anthropologie in pragmatischer Hinsicht. 5. Aufl. Neu herausgeg., mit EiiiJeitung und Register versehen von Karl Vorlander. 1912. 1. . . . u. 15 S. 6.—, geb. 7.— Die Religion innerhalb der Grenzen der bloCen Vernunft. 4. Aufl. Herausgeg. u. eingeleitet von Karl Vorlander. 1919. 96, 236 u. 24 S. 3.—, geb. 4.—. In Gesch.-Bd. geb. Hlwd. 7.—, Hlbfrz. 12.— Bd. V. Kleinere Schriften zur Logik u. Metaphysik. 2. Aufl. Hrsg. u. U XXII, 313 . eingeleitet v. Prof. Dr. Karl Vorlander. Inl Band geb. 14. Schriften v. 1755—1765. 2. Aufl. 1921. 32, 169 S. . 3.—, geb. 4.— Inhalt: Eine neue Beleuchtungf der ersten Prinzipien der metaphys. Erkenntnis. Diss. 1755. Die falsche Spitzfindigrkeit der 4 syllogistischen Fig. Versuch, den Begriff der negativen Grofien in die Welterwieeen. 1762. weisheit einzufiihren. 1763. Unters. lib. d. Deutlichkeit der Grundsatze der natiirlichen Theolog'ie und der Moral. Zur Beantw. der Preisfrag'e der Nachr. v. d. Einrichtung' seiner Vorlesung'en K. Akademie zu Berlin. 1764. in dem Winterhalbjahre 1765—1766. — — — — Verlag von Felix M einer in Leipzig I. Philosophische Bibliothek. 11 Band 46b Kant,Imm. Schriften von 1766—1786. 1921. 40, 172 S. 3.—, geb. 4.— Inhalt: Traume eines Geistersehers; erlaut. durch Traume der An Frl. v. Knobloch tiber Swedenborg. 1763. Metaphysik. 1766, Von dem ersten Grunde des Unterschiedes der Gep-enden im Raume. 1768. tJher die Form und die Prinzipien der sinnlichen aud V«rstan des welt. 1770. Beantwortungf der Frage: Was ist Auf kli." ruiig-v 1784. Was heiBt: sich iuj 2. Aufl. — — — — — 46c — Denken orientieren? 1786. Bd.V. Schriften V. 1790-1791. 2.Aufl.l921. 20, 176S. 3.-, geb. 4.Inhalt: Streitschrift gegen Eb6rhard tJber eine Entdeckung, nfvnh der alle neue Kr. d. r. V. durch eine altere entbehrlich gemacht werdea soil. 1790. Welches sind die wirklichen Fortschritte, die die Metaphysik seit Leibniz' und Wolfs Zeiten in Deutschland gemacht hat? Schriften von 1796 -1798. 2. Aufl. 1921. 31, 175 S. 3.—, geb. 4.— Inhalt: Von einem neuerdings erhobenen vomehmen Tone in der Philosophie. 1796. Ausgleichung' eines auf MiBverstand beruheodeu mathematischen Streites. 1796. — Verkimdung des nahen Abschlusses eines Traktatszum ewigen Frieden in der Philosophie. 1796. DerStreildftrFakul: — 46d — — taten 4fl in drei Abschnitten. 1798. (S.Abschn. : Von — der Macbt des Oemiits, durch den bloSen Vorsatz seiner krankhaften Gefiihle Meistfjr zu seir../ __ Bd.VI. Schriften z. Geschichtsphilosophie, Ethik u. Politik. In 2. Aufl. 1913. v. K. Yorlander. 4-—, geb. 5.— 47, 272 S. Inhalti Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbiJvgiPrlTcher AbEezension von J. G. Herders Ideen zur Phii'isophie der Ge- neu hrsg. Bicht. 1784. — schichte der Menschheit. Teil l..und — 2. — 1785. : — — '*•. , — — — 4Sa — — 48b — — . — . 49 der — . 48 AaUag — — — 47^^ MuttnafJlicher Menschengeschichte. 1786. das mag m der tJber den Gemeinspruch Theorie richtig sein, taugt aber nicht fiir die Praxis. 1793. Zum 9wig-^n Frieden. Ein philosophischer Entwurf. 1796. Rezension Ton Huih}ar.d» Versuch nber den Grundsatz des Naturrechts. 1786. Eezension voo Sohusz* Versuch einer Anleitung zur Sittenlehre fiir alle Menschen ohne Unterscb '•d der Beligjpn. 1783. Von der Unrechtmafiigkeit des Biichernachdruati 1785. liber ein vermeintes Recht aus Menschenliebe zu liigen. 17»7. -tJber die Buchmacherei. Zwei Briefe an Harm Fr. Nicolai. 1798. Schriffen zur Etljik und Religionsphilosophie. Herausgegeben vol Fr.M.Schiele. S.Aufji. 1911. VIII, 172 S. 3.—, geb. 4.Inhalt: Versuch einiger Betrachtungen fiber don Optimismus. 1759. — Der einzlg mogliche Bewefsgrund zu einer Demonstration fiir das Basein Gottes. 1763. Bemerkungen zu L. H. Jacobs Priifung der Mendelssoiinschen Morg&nstunden. 1786. "OT>er das MiBlingen aller philosophischeo Versuche in der Theodicee. 1791. Das Ende aller Dinge. 1794. Bd. Vli. Schriften zur Naturphilosophie. Hsg. u. eingel. v. 0. Buek. 1. Abt.: AUgera. Naturgeschichte u. Theorie d. Himmels. (1775.1 3. Auflage 1922. XXVII, 186 S 3.—, geb. 4.— 2. Abt.: Metaphysische Aufangsgrunde der Naturwissenschaft. 3. Auflage 1922. XX, S. 187—336 2.—, geb. 3.— (1786). Bd. 2. 12 u. 454 S Im Druck. Inhalt: Gedanken von der wahren Schatzung der lebendigen Krafte usw. — um . 1747. Ob die Erde in ihrer Umdrehung die Achse einige Veranderung seit den ersten Zeiten ihres IJrsprungs erlitten babe. 1754. Die Frage, ob die Erde veralte, physikalisch erwogen. 1754. _— Kurzgefafite Darstellung — — einiger Betrachtung'en nber das Feuer. 17r)5. tJber die Ursq^ben der Erderschiitterungen bei Gelegenheit des Ungliicks von 1755. 1756. - Geschichte und Naturbeschreibung der merkwiirdigsten Vorfalle dos Erdbebens von 1766. 1756. Fortgesetzte Botrachtuug der seit einiger Zeit wahrg'euomnaenen Erderscbiitterungen. 1756. DiHsertation iibor den Nutzen einer mit der — — Geometrie verbundenen Metajjhysik in dor Naturphilosophie. 1766. — Neue Anraerkungen zur Erlautorung der Theorie der Winde. 1766. — Entwurf und Ankiindigung eines Collegii der physischen Geographic, nebst e. Anhange iib. d. Frage: ob die Westwinde in unseren Gegenden daruiu feiicht~ scien, weilsie iiber ein grofiesMeerstreichen. 1757. — Netier fiohrbegriff der BewegungundRuheusw, 1768. Rezension der Schrift von Moscati iibor den Unterschied der Struktur der Tiere und Menschen. 1771. tfber die Vulkane im Monde 1786. Etwas uber den EinfluB des Mondes auf die Witterung. 1794. — — — Verlag von Felix M einer in Leipzig. — - Alphabetisches Verzeichnis. 12 50 52 51 126 Kaui, Imm. Bd. Vermigchte Schriften Nur herausgeg. v. K. V or 324 S 7.50, geb. 9. BriefwecLsel- Hrsg. v. J. H. v Kirchmann. 200 S. 3.—, geb. 4.— Bd. IX. Physische (reographie. 2. Aiifl. Neu herausgeg. von Paul Gl^edau. 1906. 30, 366 u. 20 S 7.50, geb. 9.-^ Rants Leben. Dargestellt von K.Vorlander. Mit d. Bildnis Kants v. Dobler u. e. Zeittafel. 2. Aufl. 1922. XI, 211 u. 12 S. 3.50 geb. 4.50, Halbleder-Gescbenkband 6. Kants Hauptschriften, 6 Bande in Kassette (Bd. 37 in 2 Banden, Bd. 38, 39, 40, 45) In Hlblwd. 45.-, in Halbleder 75.— Au^erhalh der Gesamtausgabe erschienen: Kants AusgewUhlto Kleine Schriften. Mit ausfuhrlicher Einfuhrung und Anmerkungen herausg. von Hermann Hegenwald. 1913. LVI, 125 S. 2.40 In halt: Beantwortung der Frage: Was ist Aufklarung? — Was heifit: sich — — Under 1922. VIII. I, . • . . ... T24 — — im Venken — orientieren ? Idee zu einer aUg. Geschichte in weltbiirgerl Absicht. Rez. von Herders Ideen zur Philos. d. Gesch. der Menschheit. Mutma^licher Anfang der MenschengeschicJde. Das Ende aller Dinge. Verkiindigung des nahen Ab8chlus8es einea Traktats zum enigen Frieden in der Philosophie. — . — Es war bisher schwer, cinen K.at zu gfeben, wie man sich Knnt am besten naben sollte. Def vorlieg-onde Band weist den Weg, der Schiller einst zu Kant fiihrte. In den ,,Kleinen Schriften", von denen bislang, so seltsam es auch kling-t, eine Ansg-abe ganzlich fehlte, bebandelt Kant in leicht veretfindlicher Darstellung' allgemein interessierende Frag-en. Die Beigraben des als weitere Erleichterung: der Verstandnisses begrriiBt Herausgebers werden warden. * — Zum — ewigen Frieden. Mit Erganzungen aus Kants ubrigen Schriften und einer austlihrlichen Einleitung iiber die Entwicklung des Friedensgedankens herausg. von Karl Vorlander. 2. Aufl. (In Hpgt. geb. auf holzfreiem Papier 4.50), 1.50 1919. VI,74S. . 8. a, Taschenausgaben S. 22. Schriften iiber Kant: Adamson, R. Uber Kants Philosophie. 1880. X, 167. S. . . 1.— Falckenberg, Richard. Kant und das Jahrhundert. 1907. Gerhard, Carl. Kants Lehre von der Freiheit. VI, 84 S. Goldschmidt, L. Kantkritikod.Kantstudium? 1901. XV1,218S. — .50 — .60 Kant und Haeckel. Freiheit und Naturnotwendigkeit. Replik an Julius Baumann. 1906. 137 S Baumanns Anti-Kant. Eine Widerlegung. 1906. 115 S. Kant uber Freiheit, Unsterblichkeit, Grcit 1904. 40 S. Eine — — — — — — — Akademie , . 1.80 1.— —.80 —.60 iiber das Jenseits. Die Kant-Ausgabe der der Wissenschaft. Ein Protest. 1905. 104 S. .80 Kants Privatmeinungen preuJB. — — Vergl. auch Mellin. Marginalien. Jacoby,G. Kants Lempp, u. Herders Asthetik. 1907. X, 348S. 4.80,geb.6.— Das Problem der Theodicee in der Philosophie und 6.— Literatur des 18. Jhrh. bis auf Kant u. Schiller. 1910. VI, 432 S. Moog, W., K's Ansichten iib. Krieg u. Frieden. 1917. VI, 122 S. 1.— Mellin, G. S. Marginalien und Register siehe Mellin, S. 15. Platner, Ernst. Briefwechsel m. d. Herzog von Augustenburg iiber Otto. die Kantische Philosophie. Siehe Bergmann, S. 26 Romundt, H. — — — — Kants „Widerlegung des Idealismus". 1904. 24 S. .40 .70 Kants philosophische Religionslehren. 1902. 96 S Kirchenu.KirchenachK'sphilosoph. Religionslehre. 1903. 199 S.1.20 Verlag von Felix M einer in Leipzig. — I. Philosdphische Bibliothek. 13 Hand Romundt, — H., 126 1906. Der Professorenkant. Ein Ende und ein Anfang. —.80 8. 112 S, 1.— Sydow, E. v., Der Gedanke des Idealreichs von Kant bis Hegel. VIII, 130 S 2,— 1918. Kant-Schiller-Goethe. 2. Aufl.Im Druck Vorlander, Karl. Kant und der Gedanke des Volkerbundes. Mit Anhang: Kant 1.— und Wilson. 1919. S5 S »Vaihinger, H. Die Philosophie des Als Ob. Mit Anhang iiber Kant und Nietzsche. 7. u. 8. Aufl. 1922. Siehe Abt. V, S. 31. Kants Kritik der reinen Vernunft, abgekiirzt. 1905. — Siehe auch: Wolffsche Begrifi'sbestimmungen, Kirclinianu, J. H. t. GT-undbegriffe des Rechtes und der Moral. d6 2. Kirchuer, Worterbuch. Neue Auflage im Druck. Krause, Ki Oh. F. Entwuff eines europaischen Staatenbundes. 1.—, geb. Eiuleitung von H. Reich el. 1920. 30 S. Lasson siehe Abt. VI, S. 28. La Mettrie. Der Mensch eine Maschine. Ubers. und erlautert 2.—, geb. 1909. 22, 72 S Dr. MaxBrahn. 98 . 68 Leibuiz, — 207 — 108 Gr. W, — gg Mit 2 von 3.— Philosopbiselie Werke. Hauptschriften zur Grundlegung der Philosophie. Durchgesehen und mit EintJbers. von Dr. Artur Buchenau. Bd. I. leitungen u. Erlauterungen herausgeg. von Dr. Ernst Cassirer. L: Zur Logik und Methodenlehre; Zur Mathematik; Zur PhoronoBiie und Dynamik; Zur geschichtlichen Stellung des metaphysi7.—, geb. 8.— schen Systems. Mit 17 Fig. 1904. 382 S. II.: Zur Metaphysik (Biologie Bd. II. Hauptschriften usw. und EntwickluDgsgeschichte; Monadenlehre) ; Zur Ethik u. RechtsSach- u. Namenreg. 1906. 580 S. 10.80, geb. 12 philos,; Die Auswahl, welcbe Cassirer von den Schriften gibt, strebt in g-liickDie licher Weisie Vollstandigkeit der Ubersicht in intensivem Sinne an. Einleitungen des Herausgebers sind zur Einfixbrung- in die geschicbtlicben und sachlichen Vorbedingungen des Systeftis auch tiir den hocbst wertvoll, welcher Cassirers Gesamtauiliassung: des Systems nicbt iilaerall tcilt. . — f . . . — . Literariscbes Zentralblatt, Bd. III. Neue Abhandlungen uber den nienschlich»§n Ver- stand. In dritter Auflage neu iibersetzt, eingeleitet und erlautert 7.20, geb. 8.50 1916. XXV. 647 S. V. Ernst Cassirer. . . 70 71 f i4 ;y'^(? iei^2 — _ _ — Von C. Schaar Schmidt. Jheodicee. Vergriffen. Erlauterungen. Bd. IV. 2. 1.50, geb. 2.50 Aufl. VemunftprinzipienderNaturu.Gnade — DieMonadologie.34S. —.80, Von der Weisheit — tjber die^Freiheit. 15 Deutsche Schriften. Gesammelt u. hrsg. Kowarzik* Bd> I. Muttersprache u. S. v. . . Dr. volkische Gesinnung. 1916. . kart. — .60 W. Schmied- XL, 112 S. 2.50, geb. 3 50 BdJI. Vaterland u.Reichspolitik. 1916. XXIII. 176 S. 3.—, geb. 4.— Nicbt wenige Stiicke des vorliegenden Buches sind fiir den Unterricbt nnmittelbar nutzbar zu macben, alle bieten jedem Lebrer, welches Facbes immer, die Irucbtbarste Anregung. Das Bucb gehort irr jede Gynmasialbibliothek. Vol. ^Sohratos". II Leibniz. Ausgewahlte philosoph. Schriften im Originaltext. Hrsg. v. 3.60 H. Schmalenbach. Bd. 1. 1914. XX, 164 S Verlag von Felix Meiner in Leipzig. — Alphabetisches Verzeichnis. 14 - Band Vvl Til Leibniz, Bd.2. Mit Resist, lib. beideBaudch. 1915. XVITI,224S. 4.20 Inhalt: Discours do metaphysique — Briefe an Arnauld — .Sv«>6me nou- — veau de la nature ~- Zwoites eclMircissement zum Systeme nccveau i. u. Schrift gfeg-en Bayle Briefe an Johann BornoulU, de Voider, de? Bosses Examen des principes do Malebranche Principes de la nature et de la grace Monadolog'ie Fiinftes Schreit)€n an Clarke Briefe an Nio. Remond Register zu beiden Biindchen Verg-leichendt Seitentafel mit don Ausg-aben von Gerhardt und Erdmann. Ich beg'liickwiinsche Sie zu diesem trcfl'lichen Unternehmen, welcheB nunin'jhr Semiuariibungen fiber Leibnitz in der Weise moglich naachen wird, wie ich sie immer wiinschta: historisch-genetisch, aber nicht in blolien verteilten Ret'eraten, sondem auf Grund eines j e d em Teilnehmer vorliegcnden urkundliehen Materials, das ja dann noch leicht in Eeteraten Eiuzelner ergaiizt werden kann. Sehr praktisch sind die Seitenangaben nach Gerhardt und Erdmann. Clemens Baemnker in einem Briefe an den Verlag. Merz, J. Th. Leibniz' Leben und Philosophie. Aus dem Englischen — — 8. — — — — — — mit Vorwort von C. Schaars chmidt. 119 226 S 2. Lessiug-s Philosopbie. Denkmiiler aus der Zeit des Kampff s zwischen Auft:larung u. Humanitat in der deutschen Geistesbildung', Hrsgeg. von Paul Lorentz. 1909. 86, 396 S 5.— geb.' 6.— A. d. Inhalt u. a.: TJber e. Aufgabe im Teutschen Merkur 1776. Oesprache — , — — — — 121 — — — mit Jacohi ilher Spinoza. Qedanken Uher die Herrnhutir. Aus: Des Andreas Wiasowatins Eimviiffe under die Dreieinigkeit. Leibniz Von den ewigen Strafen. Auswahl aus den theolog. Streitachriften. Ernst uiid Falk. Gespriiche fiir Freimatirer. ^— Erziehung des MenacTiengeschlechts. Aua Laokoon und der Hamburg Draniaturgie. Register. — . Uber das Trauerspiel. Briefwechsel mit Mendelssohn und Nicolai. Nebst verwandten Schriften dieser herausgegeb. und erliiut. von R. Petsch. s. a. 1910. 55, 144 2.50, geb. 3.50 S. Taschenausgaben S 22.^ Llbaiihis. Apologie des Sokrates. Ubers. u. erlaut. v. 0. Apelt. 1922. XIX. 100 S 4.—, geb. 5 5176 Locke, John, Versuch iiber den menschlichen Verstand. Neu libers, u. m. e. Einltg. u. Sachreg. vers, v, Hugo Winckler. 2 Bande. 1913. 1911. XXXIY, 489; VII, je 4.—, geb, je 5.— 450 S. Der tjbersetzer hat die schwierige und verantwortungsroUe Arbeit der Verdeutschung ganz neu in Angriii genommen iind in seiner tTbertragung ein Werk geschaSeUj das alle bisherigent^bersetzungen imeanzen und einzelnen iibertrifft. Die klassische Ausgabe des engiischen Textes von Eraser 1894 ist bier zum ersten Male benutzt, die Abvpeichungen der verschiedenen Ausgaben sind notiert und alle wichtigen sa< '.lichen Erlauterungen gegeben. So ist ein deutscher Locke entstanden, auf dessen Vollendung wir uns freuen. H. Scholz in der ^Tagl. Rundschau". 7"oZ. IX. Essay cone. Human Understanding. Books II and IV (with omis5.— sions). Sel. by M. W. Calkins. W. index. 1913. VII. 348 p. 79 Uber den richtigen Gebrauch des Verstandes. Neu iibersetzt von Otto Martin. 1920. 109 S 2.—, geb. 3.— Lotze, Hermaim. System der Philosopbie. Bd. I. Logik. Mit der Ubei-setzung des autobiographischen Aufsatzes „Phi] sophy in the last forty years", einem Nam en- und Sachregister and einer ausfiihrlichen Einleitung v. Georg Misch, CXXII, 608 u. 24 S 9.—, geb. 10.— 142 Bd. II. Metaphysik. Mit dem Aufsatz „Die Prinzipien der Ethik", einem Namen- u. Sachregister hrsg. von Georg Misch. 1912. VIII, 626 u. 18. S. 9.—, geb. 10.— 101 — — — . HI . — — 1 — . Geschichte der Asthetik in Deutschland. register. 1913. gr. 80. VIII, 689 S.. . Verlag von Felix M einer . Mit Namen- und Sach10.50, geb. 12.— . . in Leipzig. — I. Philosophische Bibliothek. 16 md —.60 Instinkt. 33 S uber Lotze vgl. S. 27. Macchiayelli, N. Vom Staate. (Erorterungen uber die erste Dekade dee Livius.) Ubers.v. W. Griizmacher. 1871. 268 S. T25 Lotze, Hermann. Der Hall, *^ . Marbe, Karl. tTber das Urteil siehe Abt. V, S. . 28. ' Mai-Hilius Ficinus siehe Picinus. Meinong, A. Gegenstandstheorie siehe Abt. V, S. 28. In der altesten Fassung Ethik. zum 1. Male lateinisch herausgeg. v. H. Heineck. 59 S .70 Mellin, 0. S. Bd. I: Marginalien und Register zu Kants Kritik der reinen Vernunft. Neu herausgegeben und mit .einer Begleitschrift „Zur Wiirdigung der- Kritik der reinen Vernunft" versehen von L. Goldschmidt. 1900. XXIV, 167 S. u 189 S. 6.50, geb. 7.50 Bd. II: Marginalien und Register zu Kants Grundlegung zur Metaphysik der Sitten; Kritik der praktischen Vernunft; Kritik der Urteilskraft, Neu herausgegeben und mit einer Begleitschrift „Der Zusammenhang der Kantischen Kritiken" versehe» von Dr. L. Goldschmidt. 1902. X, 69 u. 237 S. . 4.50, geb. 5.50 Mendelssohn, Moses. Von der Herrschaft uber die Neigungen. Siehe unter Lessings Briefwechsel. Milton, John. Politische Hauptschriften. Ubers. u. m. Anm. vers. v. Wilh. Bernhardi. 3Bde. 328^ 359; XVIII, 342 S. 7.—, Hlwd. 10.~ Aus dem Inhalt: Von der weltlichen Macht in kirchlichen Angelegenheiten — Uber Erziehungf. — Areopagitica. — Eine Eede fiir die Freiheit der Presse. — Die Lehre und Wissenschaft von der Ehescheidungf. — Erste Eikonoklastes. — Von und zweite Yerteidig-ung' des englischen Volkes. der Eeformation in England. — Der Grund des Kirchenregiments. — Der gerade und leichte Weg zur Herstellung einer freien Eepublik. — Vert6idigung gegen den Geistliohen Alexander Morus. Melanchthon. * . St. — — . * , . . . — Matorp, P., siehe Plato, siehe Pestalozzi, siehe Abt. V, S. 29. Siehe unter Abhandlung vom Trauerspiel. Friedrieh. Lessings Briefwechsel. Nietzsche, Fr. Ha8se,H. Das Problem des Sokrates bei Nietzsche. 1918. 26 S. —.70 2.— Oehler, R. Nietzsche und die Vorsokratiker 1904. 176 S. Richter, R. Friedrich Nietzsche. Sein Leben und sein Werk. 4. Aufl. 6.—, Geschenkband 7.— 1922. VIII, 356 S in Geschenkband 5.— Essays. XV, 416 S 1913. Schaffganz, H. Nietzsches Gefiihlslehre. 1913. VIII, 133 S. 1.80 Vaihinger, H. Die Philosophie des Als Ob. Mit Anhang iiber Kant und Nietzsche. 7. u. 8 durchges. Aufl. 1922. XXXIX u. 804 S. in Halbleder 40. in Halbleinwand 30. Weichelt, Hans. Zarathustra-Kommentar. 2. Aufl. im Druck. Pestalozzi, J. H. Uber Gesetzgeb. u. Kindermord. Nach d. Erstausg. V. 1793 herausg. V.K.Wilkes. 1910. XIII. 274 S. 3.50, Ppbd. 4.50 Buchenau, A. P's Sozialphilosophie. 1919. VIII, 183 S. 2.50, l^lcolai, . — , — , geb. 3.50 geb.5.— Platner siehe Bergmann, Abt. V, S. 25. Platons Dialoge. InVerbindung mit K. Hildebrandt, C. Ritter u. G. Schneider, hrsg. von 0. A pelt. In 7 Halbpergamentb. 100.— Natorp,P. DerldealismusPestalozzis. 1919. IV, 174S. 4.—, Apelts tjbersetzungen beruhen auf langjahrigor ernster Arbeit an der sprachlichen Form wie am philosophiachen Gehalt dioser "Werke. Eine Verlag von Felix M einer in Leipzig. — i Alphabetisches Verzeichnis. 16 Band philolojrisch unantastbare tTberiragung der Hauptwerke Platos war nachgerade Bediirfnis g'eworden, wo die nur asthetische, wissenschaftlich etwas leichtherzige tFbersetzungsliteratur taglich mehr heranwueha. Lit. Jahresbericht des Diirerbundes. Man wundert sicji immer wieder, wie getreu es Apelt gelingt, die Dynftmik der griechischen Siitzo ins Deutsche zu iibertragen, dasselbe Tempo einzilhalten, das der* Text besitzt, nicht zu flussig, nicht zu schwerfallig. Das ist noch mehr als philologische Treue. Wir. konnen una freueu, don ganzen Plato allmahlich Band um Band in dieser Ubertragung vorgelogt zu bekommen. Moge er auch seine. Leser linden Frankfurter Zeitung. 1. Eirileitun^ zur Gesamtausgabe. Von Otto Apelt. 1920. 48 S. 172b Platon. Alkibiades. 1 u. II. (Von d. menschl. Natur. Vom Gebet) 1 80, geb. 2.50, Hpgl. 4.60 2. Aufl. 1921. I-V, 130 S. 180 Apologie des Sokrates u. Kriton. 1919. IV, 112 S. 1.50, geb. 2.50, auf holzfreiem Papier in Gescheukbd 4.50 r- Siebe auch Libanius. 173 Briefe. IV, 154 S. 2. Aufl. 1921. 2.50, geb. 3.50 Hpgt. 4.50 177 Charmides, Lysis, Menexenos. (Uber Besonnenbeit, Freundschaft uDdLiebe.y 2. Auf !. 1922.' IV, 168 S. 3.—, geb. 4.—, Hpgt. 4.50 176 Euthydemos. (Von den Trugschlussen d. Sopbisten.) 2 Aufl. 1922. IV, 107 S. 2.-, geb. 3.-, Hpgt 4.50 Gastmahl od. Von der Liebe. Ubertragen u. eingel. v. Kurt Hilde81 brandt. 3., durcbges. Auil. 1920. IV, 132 S. 1.50, geb. 2.50. in Halbpergamentbaud auf hoizfreiem Papier 4.50 Siehe auch Ficinus. Gesetze. 2 Bde. Bd. I: Buch I— VI, Bd. II: Buch VII— XII. 1591160 1916. 32, 573 S. j© 5.—, geb. 6.— Gesetze. X. Buch. —.80 T15 43 S 148 Gorgias. (Vond.Redekunst) 2. Auf 1. 1922. II, 184 S. 2.50, geb. 3.50, J81 . — . . . — . — — ......,.....; — 172a 174 178 — — — — — — Hippias I — — u. II, Ion. (Von Kratylos. (Geg. d. Sophist.) Laches Hpgt. 4 50 Aufl. 1921. IV, 130 S. 1.80, geb. 2.50, Hpgt. 4.50 Aufl. 1922. IV, 158 S. 2.50, geb. 3 50, Hpgt. 4.50 d. Poesie.) 2. 2. Eutyphron. (Uber Tapferk.u.Frommigkeit.) Ubers.u. erlaut. 2. Aufl. 1922. VIII, 112 S. 2.—, geb. 3.—, Hpgt. 4.50 od. Uber die Lehrbarkeit der Tugend. 1914. II, 91 S. 1.50, u. V.G.Schneider. 153 83 147 152 145 151 175 — — — — — — — Menon geb. 2.50 Parmenides. (Die Ideen u.d. Eine.) 1919. II, 162 S. 2.—, geb. 3.— Hpgt. 4.50 Phaidon oder Uber die Unsterblichkeit der Seele. 2. durchges. Aufl. 1921. II, 155 S. 1.80, geb. 2:50, in Geschenkband auf holzfreiem Papier 4.50 Phaidros oder vom Schonen. Ubers. u. erlaut. v. C. Ritter. 2., durchgesehene Aufl. 1922. II, 157 S. 2.50, geb. 3.50, Hpgt. 4.50 Philebos. (Uber d. Idee des Guten.) 1912. II, 157 S. 2.50, geb. 3.50 Hpgt. 4.50 Politikos Oder Vom Staatsmann. 1914. II, 142 S. 2.50, geb. 3.50 Hpgt. 4.50 Protagoras. (Von der Uberlegenheit der Philosophie gegeniiber der Sophistik.) 2 Aufl. 1922. IV, 147 S. 2.50, geb. 3.50, Hpgt. 4.50 ......... . . Verlag von Felix Meiner in Leipzig. — - I. Philosophische Bibliothek. 17 Band 150 80 82 V 179 182 Platbn. (Vom Wesen des Sophisten.) 1914. II, 156 S. 2.50, geb. 3.50, Hpgt. 4.50 Der Staat. (Von d. Gerechtigkeit.) Neu iibersetzt und erlautert sowie m. griech.-deutschem u. dtsch.-^nech. Worterverz. vers. v. 0. Apelt. 5. Aafl. 1921. XXXII, 568 S. 6.—, geb. 7.—. In Geschenkb. a. holzfreiem Papier 8. Tlieatet. (Ideenlehre.) 3. Aufl. 1921. IV. 28, 116 u. 48 S. 2.50, geb. 3.50, Hpgt. 4.50 Timaios und Kritias. (Uber Naturphilosophie.) 1922. 2. Aufl. IV, 224 S. 3.50, geb. 4.50 Platon-Index als Gesamtregister. VonO. Apelt. 1920. VI, 177S. 5.—, geb. 6.— Natorp, Paul. Platos Ideenlehre. 2. Auflage 1922. 8.50 Siegel, Carl. Platon und Sokrates. 1921. IV. 106 S. 2.— Sophistes. — — — . Vollstandige Neuiibertragung von Dr. E. Heiutz. bereitung, Siehe Heinemann in Abt. V. Plotin. In Vor- Porphyrius. Isagoge siehe S. 2 unter Aristoteles, Kategorien. Eayaissou, F. Franzosische Philosophia siehe Abt. V, S. 29. Rehtnke siohe Heg-enwald, Abt. V, S. Blohter, Kaoul, siehe Abt. V, S. 29. lSd\6 Sehellings Werke in 3 Banden. 27. Vergriffen. Einzehi erschienen daraus: 133d Schelliug". Einleitung zu 133b 133c 136b — — — 104 — 3 philosophie (1797). (1800) II, 136 S dem Entwurf . 103 2.50 geb. IdeenzueinerPhilosophiederNatur (1797)11,3448. geb. 5.— Von der Weltseele (1808)- II, 240S geb. 4.50 Wesen der menschlichenFreiheit. (1809)11,86 8. geb. 2.— AuPerhalb dieser Ausgabe erscMen: Miinchener Vorlesungen: Zur Geschichte der neueren Philosophic. Darstellung des philosophischen Empirismus. Neu hrsg. mit Erlaut. V.A.Drews. 1902. XVI, 262 u. 92 8 3.50, geb. 4.50 Briefe uber Dogmatismus und Kriticismus. Hrsg. u. eingel. von 3.— 0. Braun. 1914. XX, 93 8. 2.— in Pappband der Zeit Briefwechsel mit Niethammer, s. 8. 8 im Hegel- Archiv II, 1. 2.40 2.50 Schelling-Bllduis. Graviire Sdjelling- alsPersonlichkeit. Briefe, Reden, Aufsatze. Hrsg. v.O. Braun. Mit Abb. der Jugendbiiste Sch.'s. 1908. 282 8. in Ganzleinen 5.— Groos, Karl. Die reine Vernunftwissenschaft. Systemat. Darstellung v. Schellings rational, od. negativ. Philos. X, 187 8. 2.40 Zur Philosophische 8chriften und Gedichte (Auswahl). Schiller. Einfuhrungin s. Weltanschauung. Mitausf. Einltg. hrsg. von E.K u h n e mann. 2, verm ehrte Aufl. 1910. 94 u. 344 S. 4.—, geb. 5.— Ktihnemanns Buch, g-erade in der neuen Gestalt der'zweiten Auflagre, — , — * eines Systems der Natur- — -Allg. Deduktion des dynamischen Prozesses . . geht jeden wi.ssenschaftlich R^ebildeten Jjchrer an, ohne Riicksicht auf soin -P'ach", — und das er auf Grund seiner Fakultjiten im Unterricht vertritt auch in jeder Primanergeneration iniiner don einen oder den anMonatsschrift fiir hohore Schulon. noffentlich deren. T i TIO — — Uber Anmut und Wurde. 63 8 tjber die asthetische Erziehung des Menschen. kart. 114 S. Verlag von Felix Meiner in Leipzig. 1.— kart. 1.60 — Alphabetisches Verzeichnis. 18 \Band T20 Schiller, tjber naive und sentimentalische Dichtung. Lcbmann, Rud. I Die deutschen Klassiker. (= Die GroLJen Erzicher Bd. 9/10) 98 S. kart. 1 20 Herder- Schiller- Goethe. 6.—, geb. 6.— Kant - Schir'^r - Goethe. ,2. Aufl. Im Druck. 136— Schleiermaehers Werke in 4 Banden. Mit Geleitwort von Prof. D. Dr. A. Dorner. Hrsg. u. eingel. v. Prof. Dr. Otto Braun, 139 1910/1 i. GroC 80. Vorlauder, Karl. 136 Sehleiermacher. Bd. I. Mit Bildnis Schh's nach der Biiste von Rauch. 1910. CXXVIII, 547 &. Yergriffen. Goleitwort Yon Prof. D. Dr. A. Dorner. S. I.— XXXII. — Allgemeine Einleitung von Priv.-Doz. Dr. O. Braun. S. XXXIII-C. Grundlinien einer Kritik der bisherigen Sittenlehre. Mit Inhaltsanalyee von Dr. O. Braun. XXVIII, 346 S. — Akademieabhandlungen S. 347—532. — Eegister usw. S. 137 — 688—547. Bd. li. Entwiirfe zu einem System der Sittenlehre. Nach Handschriften des Rerliner Literaturarchivs :^um erstenmal herausgegeben und mit einers Einleitung und ausfillirlichem Register ver15.— sehen von Otto Braun. 1913. XXX, 703 S Dieser Band bring-t die erste wissenschaftlicli zulang-liche, weil auf voUstSndiger Wiedergabe deg iibBrlieferten handschriftlichen Materials beruhende Ausgabe der Vorlcsungen iiber philosophische Ethik. Hier hat der Herausgeber Dr. Braun sicli ganz besondore Verdienste erworben. Er hat die schwer zu lesenden T«xte mustorhait entziffert und das friiher bereits Gelesene , 138 — und Herausgegebene iiberall sorgtaltig uachgepriift. Erhatder Schleier- macherforschung damit eine neue Grundlage gegeben und die Darsteilung der Sckleiermacherschen Ethik auf eine ganz neue Flache gestellt. Alle Kundigeu werden diese Arbeit mit warmstem Danke an den Herausgeber benutzen. Dr. H. Scholz in der ^Ttiglichen Eundschau". Bd. XII. 748 S. 1910. III. Auswablen aus Dialektik (ed Halpern) . S. 119—180. 15.— — Die christliche Sitte S. 1—118. Predigten iiber den christlicben Haus- : (1822/23). — Vollstandig: — — Auswahlen aus; Hrsg. von Prof. D. J oh. Bauer. S. 181 398. Padagogik (Msc. l«13/14 mit Teilen a. d. Vorlesgn. 1820/1821 u. 1826, sowie Die Lehre vom Staat (Entwurf v. 1829 Aphorismen 1813/14). S. 399—536. Der christliche Glaube m. Erlaut. aus Heften v. 1817 u. 1829). S. 537—630. Register. S. 731—748. (1830, etwa S. 1—90). S. 631—729. stand. — — 139 Bd. — • 15.— X, 663 u. 17 S. Auswahlen aus: Psychologie (1830). S. 1 — 80. — Vorlesungen fiber Asthetik (1852/53), S. 81—134. — Hermeneutik (Msk. v. 1805 usw:, Vorlesungen 1826 IV. 1911. bis 1833). S. 135—206. — Vollstandig: lleden iiber die Eeligion. S. 207—400. — 401— 472. — Weihnachtsfeier. S. 473-582. — Universitaten im deutschen Sinne. S. 533— 642. — Rezensionen: Engel, der Philosophfiir die Welt; Eichte, Bestimmung des Menschen. S. 643—662. — Eegister. S. 663—680. Monologen. S. In Einzelausgaben erschienen daraus: 136 a I36b — — Grundlinien einer Kritik der bisherigen Sittenlehre. (.1803. 1834. 8.— 1846.) M. e. Inhaltsanalyse. 1911. XXXII, 346 S vergriffen Akademieabhandlungen.. 1911. IV, 185 S. In halt: Tugendbegriff Pflichtbegriff Naturgesetz und Sittengesetz, .... , , Begriff des Erlaubten, Begriff des hbchsten Gutes, Beruf des Staates zur Erziehung, Begriff des groBen Mannes. [38a — Predigten liber den christlichen Hausstand. Herausgeg. eingel. — geb. 5.50 4 S. Prof. D. Joh. Bauer. 1910.- IV, 42, 176 — Reden uber die Religion. Aufl. 1920. IV, 193 S. 2.-, in Geschenkband — Monologen und Weihnachtsfeier. 1911. 11, 132 S. 2.—, geb. 3.— — Universitaten im deutschen Sinne. 1911. IV, 110 1.80 u. u. '39b 4. v. , 2. 3. 39c 39a S. Verlag von Felix M einer in Leipzig. . . — I. PhilosDphische Bibliothek. 19 Band Au^erhalb der Gesamtausgahe erschienen ferner: Monologen nebst den Vorarbeiten. Kritische Ausgabe, Mit Einleitung, Bibliographie, Index und Anm. von Friedr. M. Schiele. 2. erweit. u. durchges. Aiifl. v. H. Mulert. Im Anhaiig: Neujahrspredigt von 1792. Uber den Wert des Lebens. 1914. 48, 198 S. 3.—, geb. 4.— Endlich sind uns die Monologen in musterg'ultig'er Ausgfabe vorgelegtl Schiele gibt den Text der Ausgabe vom Jahre 1799 ixnd filg-t die Abweicnungen samtlicher spjiteren Ausgaben im kritischen Apparat hinzu. Er hat damit S<jhleiermacher. — 11? 85 — — eine gediegene Arbeit geliefert, luid die Vergleichung der Texte bietet reiohe Ausbeute zur Erkenntnis des Umbildungsprozesscs in Schleiermachers Gedanken. Zeitschrift fiir Philosophie. Weihnachtsfeier. Krit. Ausg. Mit Einltg. u. Reg. von H. Mulert. 1908. 34 u. 78 S, 1.80, geb. 2.50 GrundriB der philosophischen Ethik. (Grrundlinien der Sittenlehre.) Hrsgeg. V. F. M. Schiele. 1911. 219 S. 2.50, geb. 3.50 Schieles Yerdienst ist es, daB die beiden besten Manuskripte Schleiermachers, aus denen Twesten den Text konstituiert hatte, hier in anderer Ordnung geboten werden. Der in sich geschlossene Text der Vorlesungen von 1812—13 wird als Einheit gelassen und umachloesen von einem andern Entvi^urf von 1816. "Wir haben damit eine Textgestalt des wichtigen-^erkes, die sowohl den inneren Gedankengang darstellt vpie auch sein Warden erkennen laBt. Zeitschr. f, d. deutsch. Unterricht. Universitaten im deutschen Sinn. Mit ausf. Einltg. von Ed. Spranger (vgl. unter Fichte) 3.50, geb. 4.50 . . . . . . . . ... . 120 — Schopenhauer. Hasse, H. . . Sch.'s Erkenntnislelire siehe Abt. VI, S.27. Schuppe 86/7 88 ^9 90 110 111 siehe Abt. V, S. 30. Scotus Eriugrena. Uber die Einteilung der Natur. Leben und Schriften. Von L. Noack. 64 S. . — Vergriffen. 1.—, geb. 1.80 . Sextns Emplricus. Pyrrhoneische Gnindziige. Ubers. vonE. Pappenheim. 19 u. 222 S 2.50, geb. 3 50 Erlauterungen dazu. 296 S 2.—, geb. 3.— Shaftesbury. Untersuchung uber die Tugend. Ubers. und eingeleitet 1905. 15 u. 122 S. V. Paul Ziertmann. 2.—, geb. 3.— Die MoraEin Brief iiber den Enthusiasmus an Lord Sommers. listen. Eine philosophische Khapsodie. Ubersetzt u. eingeleitet von . — M. Frischeisen-Kohler. T30 — Religion und Tugend. 48 S 91— Spinoza. SUmtliehe Werke. 1909. 31 u. 212 . S. . — 3.50, geb. 4 . Ubersetzt von 0. . 50 0.80 Baensch, A. Buchenau und 91 C. Grebhardt. la 3 Halbpgtbd. In Vorbereitung, Dies ist die einzige deutsche Ausgabe der Werke Spinozas, die auf Grund der umwalzendeu Ergobnisse der modernen Textkritik erfolgt ist. So bietet die Sie in ihrer Textgestaltung der Forschung die sicherste Grundlage Einleitungen bemiihen sich, das Verstandnis der Schriften S.s nach alien Seiten sicher zu stellen. Bd. I. Abhandlung von Gott, dem Menschen und dessen Gliick. 92 — 96 ; Neu ubersetzt von C. Ethik. Ubers. u. mit Im Gebhardt. Druck. Einleitung u. Register versehen von Otto Baensch. 10. Aufl. 1922. 29, 276 u. 39 S. . 4.—, geb. 5.— 6. -In Halbpgt. auf holzfreiem Papier Sehr genau ist die neuere Forschung zum Spinozatext behandelt. Die Einleitung gehort zu dem Besten, was zur Einfiibrnng in Spinozas Denkveeise gegeben werdon kann. Die 13edeutung dioscr uhorsotzung wird man darin sehen diirfen, dafi sie die fiir uns oftschwierig gewordenen Gedankene. . — — verBchiebungen bei Spinoza klarlcgt. Zeitschr. f. d. dtsch. Verlag von Felix Meiner in Leipzig. Unterricht. — . Alphabetisches Verzeichnia. 20 Band 93 Theologisch-politischer Traktat, 4. Aufl. tTbers. u. 1921. 34, 362 u. 61 S. 5.—, geb. 6.— TractatustheoI.-politicuB.Lat.ed.H.Grinsberg. 1877, 1.— ,kart. 1.50 Descartes' Prinzipien der Philosophie auf geometrische "Weise begriiudet, Anhang, enth. metaphysische (xedanken, 8. Aufl. Neu ubers. V. A. Buchenau. 1907. 8, 190 S. 3.—, geb. 4.— Abhandlung iiber die Verbesaerung des Verstandes. Abhandlung vom Staate. 4. Aufl. Ubers. u. eingeleitet von Dr. Carl Grebhardt. 32, 181 u. 33 S. Im Druck. Principia philosophiae Cartesianae Appendix cont. cogitata Tractatus de intellectus emendatione metaphysica Tractatus Spinozii. Bd. II. eingel. v. C. 94 — 95 — Gebhardt. . — . . . — politicus. 96a Bd. Lat. ed! . — — ^ * . H. Grinsberg. — 1882 . . . 1. — kart. , 1.50 CJbertragen u. m. Einl., Anm. u. Reg. vers. v. Carl Gebbardt. 1914. 38, 438 S. . 6.—, geb. 6.—, Hpgt. 7.— Goethe hat den Brief wechsel Spinozas das interesfifiiitsetfe Bueh genannt, das man in der Welt von Auirichtigkeit und Menscheuliebe lesen konne. Er bedeutet fiir uns zug-leich die notwendige Erganzung- der E th k Spinozas, denn er offenbart die tiefe und reine Menschlichkeit, die hinter den mathematisch starren Satzen jenes Buches steht. Zeitschrift fiir den deutschen Vfiterricht. Epistolae doctorum quorundam virorum ad B. de S. et auctoris responsiones. Ed. H. Ginsberg. 1876 1.—, kart. 1.50 Briefwecbsel. III. . i —— 96b — Lebensbeschreibungen * 1914. — * XI, 147 S. . und Gesprache. Hersg. Mit Bild. . . . . Carl Gebhardt. 3.-. geb. 4.—, Halbpgt. 5.— v. Eine vollig neue Erscheinung in der deutschen Literatur ist Gebhardts Ubersetzung der alten Lebensbeschreibungen Spinozas, der die iiberhoferten AuBerungen oder Gesprache Spinozas sowie alle auf sein Ltsben beziigltchen Queilen beigetiigt sind. Es ist ein hochst dankenswertes Buch, das voile Anerkennung verdient. Spinoza gehoit zu den Philosophen, deren Lehre der Erganzung durch das Bild des Mcnschen bedarf.. Deshalb verdienen die Lebensbeschreibungen Spinozas als einWiderschcin des 'grofien Menschen Zeitschrift fiir den deutschen Unteixicht. starkes Interresse. 8. a. Taschenausgaben S. 22. Spinoza-Brevier. Zusammengestellt und mit einer Einleitung versehen von A. Liebert. 2.Aufl. 1918. XXXIY, 169S. In eleg. Pappbd. 2.— Es ist als ein gliicklicher Gedanke Lieberts zu bezeicbnen, da6 in seinem Brevier die bedeutsarasten Stellen der ^Ethik" von den engen Fesseln der geometrischen Method e befreit worden sind. Er selbst gibt in einem gehaltvollen Vorworte Aufschlufi iiber die Grundsatze, die ihn dabei geleitet haben. Allen, die nicht die notige MuIJe und Geduld auibringen konnen, zu den Originalwerken des Philosophen zu greifen, denen jedoch jene ^groBe und treie Aussicht iiber die sinnliche und sittlirhe Welt", die sich Goethe aue Spinozas Schriften aufzutun schien, von Inte "'se sein mag, sei Lieberts Brevier bestens empfohlen. Wiener Fremdenblatt. , Re nan, E. Spinoza. Rede, geh. zum 200. Todestag . .70 . — . Steffens, HeUrik. 100 Uber die Idee der Universitaten Thomas von Aquin. Die Philosopbie von ziigen berausgegeben voii E. Rolfes. ! ,122 Yaihinror, H., siehe Abt. V, S, 31. Volkelt, J., siehe Abt. VI, S. 3vj. Siehe unter Fichte, Thomas von Aquin. In Aus- 1920. XI, 224 S. 3.50, geb. 4.50, Gesch.-Bd. 5.50 Ein Hiliisbiichlein beim Studimn WolflFsche Begriffsbestimmungen. Kants. Zusammengest. V. J. Baumann. }910. VI, 54 S. 1 20, geb. 2. Pichler, H. Uber Christian Wolffs Ontofogie. 1910 96 S. 1.80 6.— WoDdt-Bildnit. Originalradierung von Eaimund ^icLmidt. Signiert Wandt, W., siehe Hall, Abt. V, S. 27. . Verlag von Felix M einer in Leipzig. . II, Lehrbtlcher der Philosophischen Bibliothek. 21 Lchrbucher der Philosophischen BiWiothek. Croee, B. Th. GrundriC der Poppe. („'Wis8en Astlietik. _D»rlng:, A. Grundlinien der Logik. IV, 85 Sr 1913. und Forschen") 1912. . 2. . XII, 181 — S. , Deutsch in v. Hlwd. 3.— 2.—, geb. 3.— Kirchner-Michaclis. Warterbuch der philosophischen Grimdbegriffo. Neuauflage im Druck. Messer^ Aug. Einfuhrung in die Erkenntnistheorie. Zweite, s. „Wissen u. Forschen" Bd. XI (S. 24). uin- gearbeitete Auflage Dies ist die bests einfiihrende Schrift in die Erkenntnistheorie, die Ref. kennt. Sie zeichnet sich besonders dadurch aus, daB eie trotz des kleinen Umfang-es eine Anschauung erwcckt von der Fiille der Probleme, die der Erkenntnistheorie eiTvachsen; iemer daB sie stets auf die richtig-e Problemstellungr hinweist; endlich ragt sie noch durch groBe Klarheit und Ubersichtlichkeit hervor. Vierteljabrsschrift f. wisaensch. Philos. u. Soziolog'ie. Noack, L. PhilosopLiie-Geschichtliches Lexikon, graphisches Handworterbrch der Geschichte Historisch-Bioder Philosophie. Lex.-SO'. In Hfz. geb, 40.— 960 S Durch Nachdruck mehrerer Lieferung-en konnten noch eine g'ering-e Anzahl von dem wertvollen "Werk voUstandig' gemacht warden. Kleines philosophisches Worterbuch. der (irundbegriffe d. Philos. 4., durchges. Aufl. 1919. Odebrecht, Rud. Voriander, Karl. Mittelalter und 368 S n. Bd.: Geschichte Ubergang PhiloBOpbie der Philosophie. zur der Bd.: Altertum, Aufl. 1921. XII, 4.50, geb. in Hlwd. 5.50 Neuzeit. Neuzeit. I. Erklarung 86 S. 1.— 6. 6. Aufl. 1921. VIII, 5.50, geb. in Hlwd. 6.50 Zur Einfiihrung' wird man schwerlich ein besseres Buch flnden als dies, das den vielfach erapiundenen Wunsch nach einer knappen, aber doch klaren, inhaltlich ausreichenden und zuverlji.ssigen Darstpllung der gfesamten Geschichte der Philosrphie aufs vortrefflichste erfiillt hat. Dazu kommt, daC sich das BucK auch als Wegweiser fiir tiefer eindringende Arbeit bewahrt durch die gute Auswahl in den Literaturangahen. Zeitachr. f. d. dtsch. Unterricht. 524 S Vorlanders Each reizt geradezu zum Studium. Die gediegene Art, in der er das historische mit dem systematischen Element zu vereinigen verstanden hat, macht das Buch zum philosophie^eschichtlichen Handbuch par excellence. Es gehort auf den ArbeitstiBch emes jeden der Philosophie Kant-Studien. „Befli88enen**. Mit 15 Fig. im Wltasek, Stephan. Grundlinien der Psychologic. Text.' J 908. VIII, 370 u. 22 S. 3.50, geb. 4.50 In der Auffassung und Durchfiihrung ein selbstandigea Werk, sind dicHC „6nindlinicn'' aueh eino ZusanimenstoUung der fast zahllosen Einzelunteryuchungen /.ur modernen" Psychologic. Die Bestimmung, als Einfiihrung zu dienen, hat wohl die Ai*t dor Ausfiihrung bedingt, nicht aber den Inhalt und die Thoorie. Die Durchfiihrung ist durchsichtig, Uberall knapp und leicht vorstandlich und das dargebotene Material im eweiten Zeitschrift fiir Philosophie. Tell uberaus reichhaltig. Verlag von Felix M einer in Leipzig. — ^ 22 III. ;: Taschenausgaben derPhilosophischen Bibliothek Taschenausgaben der Philosophischen Bibliothek. Die Sammlung- entstand ini Krieg-e aus dem Verlaugen des Schutzengrabens nach gfehaltvollem, anregendem Lesestoff. Der Gedanke einer handlichen Bibliothek kleinerer selbstandiger Autsatze und in sich abgeschlossent Teile groBerer philosophjscher Werke schien dem Yerlage aber wertvoU genuf^, auch in die Friedenszeit hiniiberg-erettet zu werden, in diese liir uns Deutsclu so hoffnungfslos triibe Gegenwart. Schon haben die Hefte Anklang- bei d( aufstrebenden Volkshochschulbewegrung gefunden; fiir die Bestrebungei der Lehrerschaft nach phi! oaoph scher Durchdringung des .Unterrichts, fiir den nKonzentrationsgedanken" ini Unterricht bieten sie die gewiinschte Grundlage. Anregung fiir je'den, der srch trotz des Druckes der Tfigesarbeit hinausgehoben fiihlen mochte in eino hohere Sphare, fiir jeden, dor dem Sinn dieses Lebens nacbgriibelt, wollen sie bieten und anleiten zum Studiuni der unverganglichen Werke der grofJen, in der ^Philosophischen Bibliothek dargebotenen Denker aller Zeiten. Die Ausstattung ist durcb Einfiihrung einer steifen Kartonna^e mi' kiinstlerischerTitelumrahmung neuerdings wesentlich verbessert. Di: Preis diirfte trotz der dadurch unvermeidlich gewordenen Erhohung immn noch axiRerordentlich billig sein. > i Bisher sind erschienen: Heft 31. Heft 32. Heft 33. Von den Aristoteles. Prinzipien und Ursachen der Substanzen . Die Freundschaft und ihre Formen .80 . — Recht und , . 34. — — Abhandlung Methode Heft 11. Groethes phie . 36. Heft 37. — — — . . — .60 — Denkschrift iibtr die deutscheVerfassung 1813 —.60 1.— Hume. Untersuchungen 1. uber den Verstaud . Naturphilosophie Philosophie der Far- Heg-ei. — .80 Sprachstudium 1.— — Von —.80 Uber die . . eng- Presse. gigkeit 1.— Von — Der Staat .... 1.20 — Vom wissenschaftli— .80 ehen Erkennen — Die Bildung —60 — Die Sittlichkeit —.60 . Heft 38. die Kunstphiloso- lische Reformbill Heft Uber schreibers iiber die ben 12. 1.— Humboldt. l.~ . Heft Sprach philosophie Uber d.vergleichende 26. 6. — —.80 — Heft Heft r.20 Religionsphilosophie Anfgabe des Geschicht- Descartes, Meditationen 36. .... — Lust und Gluckseli^Ziele des Meuscheu .60 21. Heft Menschheit — Heft 16. 7. Herder. Ideen zur Philosophie derGreschichte der —.60 keit als Heft Heft G-erechtig-- keit Heft 2. — .60 . — Heft . . menschlichen 3.— der Freiheit der VonderUnabhan- des Parlaments. Parteien ilberhaupt. —.60 Heft 28. — Von GrundsatzenderRegierung. AbBolutisinus und Freiheit.. Die Politik— eineWissenschaft d. ei sten —.60 — III. Taschenausgaben der Philosophischen Bibliothek. 23 Taschenausgaben der Philosophischen Bibliothek. .... Diese Stiicke sind klassisch; man kann sie immer wieder lesen und immer wieder aus ihnen lernen. Und man baut sich aus ihnen heran. GroBe Gesinnungen und Gedanken sind uns eigfentlich immerfort notig, wenn das graue Netz des taglichen Lebens sieh nicht iibcr uns zusammenziehen und seine Farbe auf uns iibertragen soil. Jetzt bediirfen wir ihrer erst recht. Prof. Dr. Heinrich Scholz in ^Tag^liche Rundschau". Mit Gliick sind Schriften kleineren Ein sehr erfreuliches Unternehmen Umfang-es gfewahlt, die nicht eigentlich Fachbildnng" voraussetzen. Literarischer Jahresbericht des Diirerbundea I Bis her sind erschienen: Heft 18. g-egen Rede Julians Kaiser die Hunde ....... —.80 Heft 4. Heft 29. Heft 5. ungebildeten Kant. Idee zu einer . in Heft 8. 19. — — Theorie -.60 Heft 9. und Praxis —.80 Heft 46. — .60 genuG Heft Heft 24. 39. — erhobenen vornehm. Ton Heft Heft 40. 41. Heft 46. — Heft 30. Rehgiou —.80 Heft 1. Heft 10. — . Heft 43. — 44. — 14. Uber . — Uber naive Die Monadologie Die .. u. sentimen- Dichtung — .80 . 1.20 Spinoza. Prophetie und .80 Propheten Heft 47. Heft 48. Heft 49. -- Theologie., Heft 60. — — Von den "Wundern —.60 — .80 Leibniz. Vernunftprinzipien der Naturund Gnade. 1. asthetische die 1.60 Heft 20. —.80 Dialektikd.rein.prak- tischen Vernunft Heft — talische praktischei^ . Erziehung des Menschen Von den Grundsatzen der reinen Vernunft Heft — .60 . und Wiirde .... Von der Macht des . Shaftesbury. —.80 undTugend. Uber Anmut Schiller. . des Fortschritt Gemiits Instinkt 15. —.60 42. — .60 ...... Der —.60 . Menschengeschlechts Heft — . Abhandlung zur Phi- —.60 Heft Der — Plato. Gesetze X. Buch Prinzipien — 1.50 Schriften zur Religionsphilosophie .80 Heft 25. Lotze. der Sitten- u.Verstandes—.80 welt Form und Streit- — losophie — Von einem neuerdings in d. Philosophie — .80 . Theologische , Ausgewahlte kleine Schriften. ..... 2.40 — schriften und Lebens- Pflicbt und Falk. schengeschlechts weltbiirgerlicher Absicbt Heft Lessiug-. Ernst Gesprache f. Freimaurer. Die Erziehung des Men- all- gem einen Geschichte Leibniz.Von d.Weisheit. —.60 tjber die Freiheit Sammlung w ird Vernunft und Glaube .... — .60 — —.60 Staatu. Recht. fortgesetzt. Verlag von Felix -Meiner in Leipzig. — 24 Wissen und Forschen. IV. Wisscn und Forschen. Schriften zur Einfilhrung in die Pliilosophie. Dem Bcdiirfnis nach Erlauterungen zu bestimmten philosophischen Klasund nach Einfuhrunjsren in die Grundprobleme der Philoso{>hio will diese Samnilung' dienen. Frei von jeder Einseitigkeit nnd unter Anerkennung der Verschicdonheit der philosbphisohen Richtungen in der Gegrenwart mochte sie oinen Sammelpunkt bilden fiir alle Bestrehungen, die von wissenschaftlichera Boden aus, in allgomeinverstiindlicher Sprache in das weite Gobiet philosophischor Lektiire una philosophischer Forschung einzufiihren beabsichtigen. flikorn Bd Bd. I: il: Kants Lehre Tom kategorisehen Imperatiy. Eine Einfiihrung in die Grrundfragen der Kantiechen Ethik im AnBchluC an die „Grundlegung der Metaphysik der Sitten." Von Dr. A. Buchenau. 1913. XII, 126 S. 2.50, geb. 3.50 und christliche Religion. Im Vaihinger, Rehmko, Eucken dargestellt von Dr. H. Hegenwald. 1918. XII, 196 S. 3.—, geb. 4.— Gegenwartsphllosophie AnschluiJ an Bd. Ill: Grundprobleme der Einfuhrung rat Dr. Bd. IV: Wle Artur ist Eritilc der reinen Vernunft. Eine Kantische Erkenntnistheorie. Von StadtschulBuchenau. 1914. VI, 194 S. 3.—, geb. 4.— in die kritisclie Philosophie ttberhaupt mSglichl Ein Beitrag z. systemat. Phanomenologie der Philosophie. Von Prof. Dr. Arthur Liebert. 1919. XVII, 228 S. 6.— geb. 7.— , Bd. V: Bd. VI: OruudriB der Asthetik. Von Benedetto Croce. Deutsch von Dr.Th. Poppe. 1913. IV, 85S. 2.—, in Ppbd. 3.— Die Seele. Ihr Verhaltnis zum BewuCtsein und zum Leibe. Von Jos. Oeyser. 1914. VI, 117 S. 2.— in Hblwd. 3.— Die Begriinder der modernen Psycliologie, Lotze, Fechner, Helmholtz, Wundt. Von Stanley Hall, President of Clark University, tjbers. u. m. Anm. vers. v. Raym. Schmidt. IMit Vorwort v. Max Brahn. 1914. 28, 392 S. 7. in Geschenkband 8. , Bd. VII: — Bd.VIII: Kinfiihrang In die Pliilosophie. zismus. Von Dr. , Vom Kurt Sternberg. Standpunkte des KritiXIII, 291 S. 1919. 3.60, geb. 4.50 Bd. IX: Pestalozzis Sozialphilosophie. Eine Darstellung auf Grund der „Nachforschungen uber den Gang der Natur in der Entwicklung des Menschengeschlechts". Von Dr.»Art. Buchenau. 1919. VIII, 183 S. 2.50, Geschenkband 3.50 Bd. X; Die sittlichen Forderungen Von Gust. Storring. Bd. XI: Frage nach ihrer VIII, 136 S. Giiltigkeit. 1.60, geb. 2.60 Von Aug. Messer. 3.—, geb. 4.— Gesehichtsphilosophie. Eine Einfuhrung. Von Prof. Dr. Otto Einfuhrung 2., Bd. Xll: u. d. 1920. in die Erkenntnistheorie. 1921. IV, 221 S. umgearb. Aufl. Braun. 1921. VIII, 120 S. 3.—, geb. 4.— Verlag von Felix Meiner in Leipzig. — V. Neuere philosophische Werke. 25 Neuere philosophische Werke. Mit besonderer Riickaicht auf die Probleme der Als-Ob-Betrachtung in Verbindung mit .namhaften Vertretern der EinzelwiBsenschat'ten (Heim, Krlickmann, Abderhalden, Pasch, Volkmann, Roux, Pohle, Becher, Bergmann, Cornehrsg. von Hans Vaihiuger u. lius, Groos, Kofifka, Kowalevvski) Raymnud Schmidt. 24.—, in Halbpergament 30.— Bd. I. 1919. VIII, 681 S. 24.-, in Halbpergament 30.— Bd. It. 1921 VIII, 564 S. Auualeu der Plillosophie. . . . . . . auf holzfreiem Papier gedruckt. Die letzten Hefte enthalten u. a.: Rationales und irrationales Erkennen. Von E. MiiUerFiktionen in der Elektrizitatslehre. Von Julius Schultz. Freienfels. Die Begriindung' in der Mathematik und die implizite Definition. Von M. Pasch. Ferner Biicherbesprechungfen, Lesefriichte, Selbstanzeigen. Ausfuhrliche Prospekte stehen postfrei zur Verfiigung. Platner u. d. Kunstphilosophie des 18. Jahrh. Bergfinanii, Ernst. Ann.: P.'s Briefweclisel m. d. Herzog von Augustenburg iiber die Kantische Philosophie u. a. 1912. XVI, 349 S. 3.60 Fi elite, der Erzieher zum Deutschtum. 1915. VIII, 341 S. 5.- , in (leschenkband 8. Bergmann bietet aus Fichte dar, was jeder Deutsche a.^. '^im gewinnen kanu. Die tiefschiirfende Gedankenarbeit der Wissenschat'tbiei^ie und das gigantische Kingen mit ihren Problemen wird nach Fichtes eigenem Urteile dem Verstandnis immer nur wenigen vorbehalten bleiben. Fiir B. steht der deutsche Eeionnator und Erzieher Fichte im Mittelpunkte des Interresses. Und da dessen Person ganz in seiner Sache aufgeht, so kann Bergmann fiir seine Absicht vom Zentrum der Personlichkeit aus das Verstandnis fiir seine Bruno Bauch in den „Kantstudien"'. Sache zu erschliei5en suchen. Deutsche Fuhi-er zur Humanitat. 1915. IV, 44 S. 1.20 Wilhelm Metzger. Ein Denkmal, ImAnh.: Verzeichnis v.M.'s nachgelassenen Handscbriften. M. Bikinis. 1920. 47 S. kart. 1.20 2. Bluwstein, J, "Weltanschauung Ardigos. 1911. .122 S. Brann, 0. Greschichtsphilosophie. Eine Einfiihx"ung. Siehe „Wis8en und Die Zeitschrift — ist — Im . — — — . . ... . . For8chen".Bd. XII. Zum Bildungsproblem. 2 Vortrage. (Philosophie u. Schule. Kunst —.70 u. Schuie). 1911. 49 S Euckens Philosophie und das Bildungsproblem. 54 S. 1. Bruhii, Wilh. DerVeruunftcharakter der Religion. GedrucktunterBeihilfe der Hanel-Stihung. 1921. VI, 283 S. 5.—, Geschenkbd. 6.— Buciieiiaa, Artur. Kants Lehre vom kategorischen Imperativ. Siehe „Wi8sen und Forschen" Bd. I. Grund probleme der Kritik der reinen Vernunft. Siehe „"Wi8Ben und Forschen" Bd. III. Pestalozzis Sozialphilosophie. Siehe „Wis8en und Forschen" Bd. IX. Burckhardt, G. E. Was ist Individ ualismus? 1913. 89 S. 1.80 Busse, Ludwig. Geist imd Korper, Seele und Leib. 2. Aufl. M. e. erganz. u. d. neuere Lit. zusammenfassendftn Anhang von E. Diirr. X, 566 S. Anastat. Neudruck 9.—, in Hlwd. 10.— Oohn, Juna». Der Sinn der gegenwartigen Kultur. Ein philosophischer Versuch. 1914. XI, 297 S. 5.-, in Geschenkband 6.— Inhalt: Der Mensch als einzelnes Ich. — Der Menscb in der Gemelnschaft — Der Mensch und die "Welt. — Der Mensch und Gott. '" Das tiefgrabonde una doch Terstfindlich geschriebeno Buch will dom — — . . — — . . . . Verlag von Felix Meiner in Leipzig. — Alphabetisches Verzeichnis. 26 Gebildeten helfen, sich in der heutigren Kultur zurecbtzutinden. Die Kultur ihm nicht wesentlich eiiie zerpf^tzende Macht, sondern ein stetea Schaffen, das immer neue Aufpaben und immer neue Lebensforinen hcrvorbringt. Was dabei iiber die wachsende Bedcutung der nationalen Genieinschaft gesug't wird, das ist gerade in unsern Tag-en eindrucksvoll. Christliche Welt. ist Croce, Ben. GrundriJ3 derAsthetik. Siehe „Wisseii u. Forschen" Bd.V. Dessoir, Max. Das Doppel-Ich. 2. Aufl. IV, 82 S. 1.— . Dleteriiig, Paul. Die Herbartsche Padagogik vom Standpunkt moderner Erziehungsbestrebungen. 1908. 18, 220 S 4. •Dorner, A, Encyklopadie der Philosophie. Mit bes. Beriicks. d. Erkenntnistheorie u. Kategorienlehre. 1910. 343 S. Steifkarton. 4. Grundrifi der Religionsphiiosophie. 1903. 466 S. . . — — 5. — in , Geschenkband 6. — Ehrenberg-, Hans. Die Parteiung der Philosophie. Studien wider Hegel und die Kantianer. 1911. VI, 133 S 2.40 Einstein. Zur Relativitatstheorie. Sonderheft der „Annalen der Philosophie". Mit Beitragen von 0. Kraus, Lincke, J. Petzoldt u. a. 8.— 2. Aufl. 188 S Eucken, Rudolf. Beitrage zur Einfiihrung in die Geschichte der , — Philosophie. Fichtes Vergrififen. Reden in Kernworten. Mit Geleitwort v.R.E. In Hlwd. 4, 300 numerierte Exemplare auf echt Biitten Hldr. 15. Wir findeii hier eine neue Behandlung- der Eeden, eine A'sg-abe, die nichts an Fichte andert, die sich aber ganz und gfar auf seinen Gedankengangf in den entscheidenden Punk^on beschriinkt; wir erhalten hier deninach nicht ein bloBes Brevier aus Fichte, sondern wir erhalten den Cresamtbau, aber rait on tschiedener Kunzen trati on "auf die schaffenden und charakteristischen Gedanken Fichte spricht hier unmittelbar mit dem Kern seines Wesens zu una, vielen unserer Zeitg-enossen wird so der Ewigkeitsgehalt jener Reden naher gebracht und von . . Henamungfen befreit. 0. Euckens Philosophie und das Bildungsproblem (siehe auch unter Hegenwald) Braun, — .50 . Falkenfeld, Hellmuth. Wort lind Seele. Eine Untersuchung iiber die Gesetze in der Dichtung. 1913. 132 S. 2.—, geb. 2.50 Inhalt: Die Dichtung unter. den Schwesterkunsten. — Die Tragodie des Dilettantismus. — Seele und Wortgesetz (Stil). — Wort und Zorn (Drama). — Wort und Liebe (Lyrik). — Wort imd Weltseele (Epik). ~ Wort und Gefiihlsverlangerung (Humor und Groteske). Flournoy, Th. Beitrage zur Religionspsychologie. Ubers. v. M. Regel. Mit Vorwort v. G. Vorbrodt. 1911. Lll, 62 S. 2 Mit Geleitwort von Spiritismus und Experimentalpsyohologie. Max Dessoir. Autorisierte Ubersetzung. Mit 64 Figuren. 14.— 2. Ausg. 1921. XXIII, 556 S. (in Hlwd. geb. 16.—) Das W6rk ist die beste und griindlichste Untersuchung der Bewulitseins. . . — . . . . — . zustande eines sogenannten ^Mediums", die wir bisher iiberhaupt besitzen, uniibertrefflich an Sorgfalt der Beobachtung und Analyse, unerniildlich in der Aufhellung zunachst undurchsichtiger Tatbestande, vorbildlich objektiv in der Beurteilung der fiir die theoretische Erklarung bestehenden MoglichDr. Osterreich im Literarischen Zentralblatt. keiten. Otto. Traurae auf der Asphodelosinsel. Ein philosophisches Auf feinstem FriedensTrostbiichlein in Versen. 1920. 229 S. 5. papier in reizvollem Ganz^,appband Geyser, Jos. Die Seele. Ihr Verhaltnis z. Bewulitsein und z. Leibe. 2.—, in Hlwd. 3.— („Wis8en und Forschen") 1914. VI, 117 S. Croldsehmidt, Ludwig. Schriften s. unter Kantliter., Abt. I, S. tS, Fiirtli, — Verlag von Felix Meiner in Leipzig. — — V. Neuere philosophische ^Verke. Grrundwissenschaft, siehe 27 Rehmke. Halm, Erich. Entgotterung. Ein geistesgeschichtlicber Entwurf. In vornehmem Hlwd.-Geschenkbd. a. holzfr. Papier. 1920. 47 S. 2. Es handelt sich um einen der konzentriertesten Versuche, sich mit den g-egenwartigen Problemen unserer Geistigkeit auseinanderzusetzen. Bewegung' aus dem Unendlichen una in das Unendliche ist alles. ist nicht mehr ein in sich existiert, sondern ein Glied der Der Mensch heraus Eeihe. abgeschlossenes Wesen, das aus sich unendlichen, in sich nicht losbaren „Das literarische Echo." Hamburg'er, M. Vom Organismus der Sprache uud von der Sprache 4.— desDichters. ZurSystematikderSprachprobleme. 1921. 189 S. Eine sehr tiefgehende Untersuchung-, die sich im einleitenden Abschnitt mit den Ursprungstheorien und der Genesis der Sprache beschaftigt, im Mittelstiick die asthetische Geltung der Sprache untersucht und im Schlufikapitel die Sprache des [»ichters darstellt. Es fallen hier ungemein bewegte SchlagUchter auf eine Menge von Einzelheiten, die den Sprachkenner bealler vorhandenen Das Werk darf als eine schaftigen. Kronung Lehrbiicher der Poetik bezeichnet werden. Brechenmacher, Magazin fiir Padagogik. Hall, Stanley. Die Begriinder der modernen Psychologie (s. „Wis8en Prof. J. K. — u. Forschen", Bd. VII). Wilhelra Wundt. Mit Bildnisradieriing aus dem Der Begriinder der modernen Psychologie. R. Schmidt. 1914. XVII. 158 S. (S.-Abdr. In Pappband geb. 3.— v. vorigen.) als System einer Gemein3.50 Irrationalen. 1913. XI, 219 S. —.50 Das Problem des Sokrates bei Nietzsche. 1918. 26 S. . Hegenwald, Herm. Gegenwartsphilosophie und christliche Religion. Hasse, Heinr. SchopenhauersErkenntnislehre — schaft des Rationalen und . . Wissen und Forschen", Bd. II). Forschungen iiber die plotinische Frage, F. Plotin. Plotins Entwicklung und sein System. 1922. 318 S. 7.80, geb. 9.— Jacol)y,a. Herders u. Kants Asthetik. 1907. X,348S. 4.80, geb. 6.— Der Pragmatismus. Neue Bahnen in der Wissenschaftslehre des .. 1.50 1909. 58 S Auslands. Jaesche,Em. DasGrundgesetzderWissenschaft. 1886. XXu.445S. 4.— 1.— Joel, Karl. Die philosoph. Krisis der Gegenwart 2. Aufl. 1919. 65S. Lasson, Adolf. Uber Gegenstand u. Behandlungsart der Religionsphilo2.— 55 S sophie. 1879. Fichte im Verhaltnis zu Kirche und Staat. 1863. IV, 245 S. 8.— 4.80 Georg-. Grundfragen der Glaubeuslehre. 1913. VI, 376 S. 3.—, geb. 5.— Hegel als Geschichtsphilosoph.. 1920. VI, 180 S. Schiller Goethe. Lehinanu,Rud. Die deutschenKlaasiker. Herder VIII, 342 S. (Die groHen Erzieher. Ihre Personlichkeiten 1921. 5.—, geb. 6.-, auf holzfreiem Papier u. ihre Systeme, Bd. 9/10) 7. in Halbl.-Geschenkband Die groBen Klassiker waren mehr als Dichter, denn ihre Kunst war („s. — Heinemaun, — — — — . — — der Ausdruck einer neuen Lebens- und Weltauffassung, ihr Ziel Hoffnung die und ihre Schaffung einer neuen Menschheitskultur. Darum tragen gerade die grofien Vertreter unserer klassischen Dichtung scharfe Ziige von Erziehuug und Bildung, und ihre Werke sind reich auch an padaMit kiins tlerischem Eeingefiihl zeichnet gogi.schen Schatzen. Rudolf Lehmann die Personlichkeiten Herders, Schillers und Gocthes und tragt ihre piidagogischen Aulierungen und Gedankon herbei, ura die erzieherischen Probletiie, die sie beschaftigt haben, klar und scharf herauszuarbeiten. In den Gedankenkreisen der drei Dichter sioht er typisch verschiedene Kichtungen dos erzieherischen Denkens und das Bild des Uber- — ^Verlag von Felix Meiner in Leipzig. — Alphabetisches Verzcichiiis. g&ngB zweier padagogischer Zeiten. In diesen grundsatzlichen Ausfiihrungen liegt der Wert des Lehmannschen Werkcs; aber auch die einzeinen gfliicklich jfewahlten Dichterworte siud anregend und belehrend zugleich. Allgf. Deutsche Lehrerzeitung. Lenipp, Otto. Bas Problem der Theodicee in der Philoeophie und Literatur des 18. Jahrhunderts bis auf Kant u. Schiller. 1910. VI, 432 S, In steifem Karton 6. Leser, Hormauu. Das Wahrheitsproblem unter kulturphilosophischem Gesichtspunkt. 1901. VI, 90 S. 1.50 Lessiugf, Til. Studien zur Wertaxiomatik. Untersuchungen iiber reine Ethik und reines Recht. 2.,erweiterteAu8g. 1914. XIX, 121 S. 3.50 Leyy, Heiur. tJber die apriorischen Elemente der Erkeuntnis. 1. Teil: Die Stufen derreinenAnschauung. Erkenntnistheoret. Untersuch. lib. d. Raum u. d. geometr. Gestalten. 1914. IX, 204 S. 3. Liebert, Arthur. Wie ist kritische Pbilosophie iiberhaupt mogiich? (siehe „Wi88en und Forscben", Bd. II). 2.— Spinoza-Brevier siehe Abt. I, S. 21 Das Problem der Geltung. 2. Aufi. 1921. VIII, 262 S. — — — . . . . . . in Halbleinen-Geschenkband 8. 7u den bedeutendsten Leistungen der jiingei en Pbilosophie der logistischen Schuleund gibt in leichtverstandlicher, niemals langweilender Entwicklung eine glanzende Darstellung der Tendenzen und Prinzipicn der logistischen Pbilosophie und fiihrt gieichzeitig vorztiglich in das logistische Kantverstiindnis ein, ebenso bietet es eine klare Auseinandersetzung der Bedenken, die die Neukantianer gegen die Weltanschaunngphilosuphen haben, Nach alledem ist sehr viel aus dem Buche zu Itmen." Deutsche Schule. 7. r, . ' . Das Buch gehort — , ohne im geringsten zu iibertreiben — Experimentell - psychologische Untersuchungen iiber Eine Einleitung in die Logik. 1901. IV, 103 S. 3.— Meckauer, W. Der Intuitionismus und seine Elemente bei Bergson. 2.50 Eine kritische Untersuchung. 1917. XIV, 160 S. Mit 2. Aufl. 1922. II, 240 S. Medicus, Fritz. Eichtes Leben. 5. geb. 7. Abbildung von A. Kampfs Fichtebiiste Mehlis, G. Die.Greschichtsphilosophie Comtes. 1909. IV, 158 S. 2.— Meinong, A. Uber die Stellung der Gegenstandstheorie im System 5.— der Wissenschaften. 1907. VIII, 156 S Metzger, Wilhelm, siehe Bergmann. Meurer, Waldemar. Ist Wissenschaft iiberhaupt mogiich? 1920. VIII, 279 S 4.—, geb. 5.— —.50 Moog, W. Ficbte uber den Krieg. 1917. 48 S. Kants Ansichten uber Krieg und Frieden. 1917. IV, 122 S. —.80 Miiller-Freleufels, Rich. Philosophic der Individualitat. 1921. XI, 272 S 7.—, in Halbleinwd.-Geschenkband 8.— Marbe, Karl. das Urteil. . . . . . — . . . , . — . erster Stelte gekrHru mlt dem QJirentwcis der Tlletische-Stiftung „M.-F. zeigt eine wahreMeisterschaftin derGliederung eines auBerst verwickelten Stoffes; ira woliltuenden IJnterschied von manchen anderen Dcukern, die in ihren Werken mehr Eatsel aufgeben als losen, weiB er una die ganze Problematik seines Gegenstandes z\\ zeigen, ohne ihn una dadurch wirrer und dunkler zu machen. Er verbreitet dariiber die klarendste f922 an Helligkeit. Ja, man liest ea nicht nur mit erheblichem intellek." Der Tag. tuellen Gewinn, sondern auch mit Vergniigen „Hier haben wir eine hochst geniale und ebenso interessante Theorie des * Lebens New-York Evening Post 23.Vn. 21. . — . . . Im Druck Irratipnalismus. MUuch, Fritz. Kultur und Recht. Nebst einem Anhang: Rechtsreform1. bewegung und Kulturphilosophie. 1918. 63 S Verlag von Felix Meiner in Leipzig. — : V. Nenere philosophische Werke. 29 Platos Ideenlehre. 2. Auflage. Yermehrt um e. „Metakriti8chenAnhaTig, Logos Psyche— Eros" u. Anm. 1921. VIII, 571 S. 8.50, geb.9 50, aufholzfreiem. Papier vornehm gab. 11.— — DerldealiBmusPestalozzis. 1919. 174S. 4. — inHalbleinen geb. 5. Wer in Pestalozzis GedankengebSude tiefer eindringen will, kann unmoglich an diesem Werke achtlos voriiber gehen. Es bedeutet mehr als eine wissenschaftliche Leistungr. Hinter ihm steht nicht nur eirse grundgelehrte, philoaophisch fein durchgebildete und selbstschopferiscbe Personlichkeit, sondern auch ein Mensch, der mit dem Let/.ten und Tiefsten gerungen hat und heute nocb ringt, um seinen zerschlagenen und gequalten deutsehen Brudern das zu geben, was ihnen heute ein Mensch bieten kann den urspriinglichen Glauben an die Idee, den Glauben an sich. Dieses Werk, geboren aus Hirn undHerzen: es sei alien ernstStrebendenwarm empfolilen. Bayensche Lehrerzeitung. Oehler, Rich. Nietzsche und die Vorsokratiker. 1904. 176 S. 2.— .50 Nietzsche als Bildner der Personlichkeit. Vortrag. 1911. 31 S. Petersen, Peter. Geschichte der aristotelischen Philosophie im protePtantischen Deutschland 1921. XII, 534 S. 12.50, geb. 15.— Eine erschopfende Darstellung des Einflusses des Aristoteles auf die (jredankenwelt des Protestantismus t'ehlte bisher. Fast w»r man geneigt anzunehmen, daB die Wirkungen des Aristoteles konfessionell bedingt waren. Nun zeigt dies Buch, daR die Reformatoren Luther und Melanchthon selbst von Aristoteles ausgingen. Er verfolgt die Wirkungen des Natorp, Paul. — , — — . Aristoteles weiter iiber Nikolaus Taurellus zu Leibniz, iiber Pufendorf und Christian Wolf zu Gotts^hed, Lessing, Goethe und den andern Dichterheroen. Philosophie, Die dentsche. der Oegenwart in Selhstdarstellungeu. Band I: Paul Barth, Erich Becher, Johannes Driesch, Karl Joel, Alexius Meinong, Paul Natorp^ Johannes Behmke. Johannes VoTkelt. (Jedem Beitrag ist ein Bildnis seines Verfassers beigegeben.) 1921. VIII, 228 S. Preis vornehm in Halbleinengeb.l2. ,inHalbperg. 15. Bd. 11: E/rich Adickes, Clemens Bdumker, Jonas Cohn, Hans Cornelius, Karl Groos, Alois HOfler, Ernst Troeltsch, Hans Vaihinger. In Hlwd. 12.—, in Hpgt. 15.— 1921. II, 203 S. — „Der neue Gedanke, der nun, wo er verwirklicht vorliegt, so aelbst^'erstandlich wirkt, ist der, die Philosophie der Gegenwart durch eine Sammlung von Selbstcharakteristiken ihrer vcrschiedenen Vertreter darzustellen. Einmal ist das Werk ftir alle Philosophie-Beflissenen unter der Studentenschaft BOwie in den gebildeten Kreisen ein uniibertreSliches Orientierungsmaterial, indem es Ton, Schreibart, Personlichkeit und Grundgedanken Zum zweiten wirkt es der verschiedenen Pbilosophen vor Augen iiihrt. schopferisph auf dem Gebiet der Philosophie selbst. So sind die wundervollenBeitragevonDrieschundNatorpZusnmmenfassungenvonletzten philosophiechen Intpntionen, die weit iiber den Wert der Historic hinaus ihre eelbstandige Bodeutung behalten." Gnnther Miirr im „Hamb.Korr.* Plttmachei;^ 0. Der Pessimismus in Vergangenheit und Gegenwart. 4.— . 2. Aufl. 1888. XII, 355 S. venarius. Systematische DarRaab, F. Die Philosophie des Rich. — . . A 3.*-stellung und immanente Kritik. 1912. IV, 164 S Rayalsson, F. Die franzosische Philosophie im 19. Jahrh. Deutsch 3.— von E. Konig. 1889. XVI, 290 S. 2.40, in Ganzleinen . EnthaltKapitel Tiber: Maine deBiran, Cousin, dieEklektizisten,Lamennais, Saint-Simon, Fourier, Proudhon, Leroux. Reynaud, Broussais, Gall, Comte, die Positivisten, Littr6, Taine, Renan, l^enouvier.Vacherot, Bemhard, Gratry, Magy, Janet, Vulpian, Saisset, Simon, Caro, Baudry, Hugonin, Strada, Duhamel u a., dazu ausfiihrliche Behandlung der Entwicklung pschologisrher, logischer, etnischer und asthetisfher Theorien in Frankreich des 19. Jahrh. . (Rehmke, Joh.) Grundwissenscbaft, Philos.ZeitschriftderRehnike-Gesellschaft 1,1 (95 S.) —.70; 1,2/3 (165 S.) 2.—; 11,1/2 (163 S.) 2.— 2.— 11,3 (80S.) —.70, II, 4 (140 S.) 2.—; Ill, 1 (140 S.) ; . Vexllag von Felix Meiner in Leipzig. . . —— Alphabetisches Verzeichnis. 30 Richter, Raoul. Der Skeptizismus in tier I'hilosophie. 2 Bde. Bd. I. Die griecliische Skepsis. 1904. XXIV, .303 u. 60 S. 10.—. Hlwd -Geschcukband 12. Bd. II. Die Skepsis in der Epoche derjlenaissance. Die erapiriflche Sk. des 18. Jahrh. Der biolog. Skeptizismus iin 19. Jahrh. 1908. YI, 529 und 55 S 17.—, Hlwd. 18.— Friedrich Nietzsche, Sein Leben und sein Werk. 4. Auflage. 1922. VIII, 356 S 6.— in Geschenkbaud 7.— Essays. 1913. XV, 416 S In Geschenkband 5.— Aus dem In halt; Friedrich Nietzsche t. — Niet^zsehe und die Kultur unserer Zeit. — Nietzsches Stelluny zur Entwicklungfalehre und Rassentheorie. — Nietzsches Stellun^ zu Weib, Kind und Ehe. — Nietzsches Ecc<' Homo, ein Dokument der Selbsterkenntnis und Selbstverkenntnis. Hasse, H. Die Philosophie R. Richters. 1914. 57 S. kart. 1.— Romundt, Heinrich. Kantschriften siehe S. 12. Schaarsehniidt. C. Die Religion. Eintiihrung in ihre Entwicklungsgeschichte. 1907. VIII, 253 S. in Gaozleinen geb. 4. Scheler, Max F. Die transzendentale und die psychologische Methode. Eine gnindsatzl. Erorterung zur philoso^h. Methodik- 184 S. 4. Schmidt, Ferd. J ak. Prof.d.Padagogik an d.Univ. Berlin. ZurWicdergeburt des Idealismus. 1908. VHl, 325 S. 4.80, geb. 6.— Schueider. Herm. Metaphysik als exakte "Wissenschaft. In Halblei- — — — — , ... . . . nen-Geschenkband 8.— H. H. H. 1. 1919 Gegebeuheitslehre. IV, 1—143 S. .... 1.20 Die Lehre V. d. Gegliedertheit. 1920. IV, S. 145— 335 1.80 3. Die Lehre vom Handeln. 1921. IV, S. 326—500 2.40 Scholz, Heinr. Die Religionsphilosophie des Als-Ob. 1922. IV, 160 8. 2. 3.50, geb. 4.50 Die Philosophie am Scheidewege. Im Druck Schwab, Aadreas. Der Wille zur Lust. Zweiter vermehrter und 2.— verbesserter Abdruck. 1920. 227 S Siegel, Carl. Platen und Sokrates. Darstellung des Platonischen 2. Lebenswerkes auf neuer Grundlage. 1920. IV, 106 S. Somld, Felix. Juristische Grundlehre. 1917. 556 S. 15.— geb. 16.— .50 Spraiiger, Eduard. Volkerbund und Rechtsgedanke. 1919. 27 S. Stammler, Radolf. Sozialismus und Christentum. Erorterungen zu den Grundbegriffen und Grundsatzen der Sozialwirtschaft. 1920. in vornehmem Geschenkband 4. V, 171 S Schultz, Jul. . . . . , ; • ^ * — . „In dieser kleinen Schrift bietet der beriihmte Berliner Neukantianer in nuce eine Zusammenstellung'. seiner grundleg-enden Lehren iiber das Verhaltnis von Eecht und Wirtschaft, der Form und der Materie»des sozialen Lebens. In vier Abschnitten behandelt er iiberaus tiefbohrend die sozialif^tische Wirtschaft, die Theorie der sozialen Erage, soziales und religioses Leben, sowie den Fortschritt des Menschengeschlechts. Besonders gjiioklich ist der uberzeuf>-ende Nachweis der Unvollstandigkeit, ja der Unrichtig- keit der beriihmten materialistischen Geschichtsauf f assung Plastisch stellt ea der Verfasser uns vor Augen daB das Streben nach sozialistischer Art der Wirtschaft bloB ein technisch bedingtes Mittel ist, daS aber das Christentum Ewigkeitswert und -gehalt besitzt ganz unabhangig von der Art der jeweils geltenden Wirtschaftsordnung. Die kleine Schrift Soziale Praxis. besitzt hohen bleibenden Wert." , — Zeitschrift fiir Rechtsphilosophie in Lehre und Praxis. Herausgegeben von F. Holldack, R. Joerges u. R. Stammler. Band I— III. BandII:7.— . 1914—20 Band III: 7.—. Band Band I: 7.—, geb. 8.— II/III in Ganzlwdbd. 16.— Stern, William. DieAnalogieimvolkstiimlichenDenken. IV,164S. 1.50 Verlag von Felix Meiner in Leipzig. — V. Neuere philosophische AA^erke. 31 Sternberg, Kurt. Einfiihrung in die Philosophie vom Standpunkt des Siehe „'Wis8en und Forschen" Bd. VIII. Kritizismus, 1919. Starring-, G. Die sittlichen Forderungen u. d. Frage nach ihr. GultigSiehe „Wis8en und Forschen" JBd. X. keit. Ein scharfsinniger und iiberaus gelungener Versuch die allgemeinen sittlichen Werte neu zu begriinden und sicherzustellen. Es wurde nieder, geschrieben und erscheint in einer Zeit, wo unser KulturbewuBtsein erDas Werk wird jedem, gfriffen ist von den folg-enreichsten Umwalzungen. der nach Grundsat/en zu handeln gewillt ist und diese G-rundsatze in Gefahr vveiB, neue sittliche Kralte verleilien. Strecker, R. Die Anfange von Fichtes Staatsphilosophie. VIII. 228 S 1917. 3.— Der Gedanke Sydow, Eckart von, des ideal-Heichs in der idealiBtischen Philosophie von Kant bis Hegel im Zusammenhange der 2.— geschichtsphilosoph. Entwicklung. 1914. VIII, 130 S. . . Uuruh, — C. Zur Physiologie der Sozialwirtschaft. M. von, 276 Seiten Zur Biologie der 1918. X. 3.60 3.60 Sozialwirtschaft. 1914. XII. 206 S. Die Philosophie des ^Is Ob. System der theoretischen, praktischen und religiosen Fiktionen der Menschheit auf Grrund eines idealistischen Positivismus. Mit einem Anhang Uber Kant und Nietzsche. 7. u. 8. durchgesehene Aufl. 1922. Gr, 8^. XXXIX und 804 S. In Hlwd. 30.—, in Hldr. geb. 40.— . . Vaihiuger, Ilans. ... Ausfuhrlicher Prospekt krostonfrei. Siehe auch Annalen der Philosophie, Hegenwald, Scholz. Valentin, V, Die klassische Walpurgisnacht. 1901 XXXII, 1 72 S. 3.— Volkelt, Joh. Religion u.Schule. 1919. 64 S. („Phil. Zeitfragen") 1.— VorlUnder, Karl. Kant-Schiller-Goethe. Gesammelte Aufsatze. 2. vermehrte Auflage im Druck. Kant und der Gedanke dee Volkerbundes. Mit einem Anhang Uber Kant und Wilson. 1919. 85 S. („Phil. Zeitfragen") l._ Geschichte der Philosophie s. Abt. II, S. 21. . — — . . . — — Waetzoldt, St. Drei Goethevortrage. Die Jugendsprache G.'s. Goethe und die Romantik. Goethes Balladen. 2. Aufl. 1903. 76 S. 1.— Waetzold, Wilhelm. Das Kunstwerk als Organismus. Ein asthetischbiologischer Versuch. 1905. 53 S 1. Weichelt, Hans, Zarathustra-Kommentar. Neuauflage im Druck. WeiBe,Ch.H. In welchem Sinne die deutschePhilosophie jetzt wieder an Kant sichzu orientierenhat.Eineakademische Antrittsrede. 1847. 3. WentscLer, E., Geschichte des Kausalproblems von Deskartes bis zur Gegenwart. 1921. VIII, 389 S 9.—, in Hlwd 10.— (Preisgekront mit dem Leibnizpreis der preuBischen Akademie der Wissen- — — schaften.) Wust, P. Die Auferstehung der Metaphysik. 1920. X, 284 S. in vornehmem Geschenkband 7. In halt: Die erdriickende Autoritat Kants. DieErmattung der schUfFendenGeifiteskrafteunter dem EinfluB desHistorismus. Das Wiodererwachen der schopl'erischen Kriii'te des Geistes in der formalen Philosophie. Der Sturm und Drang der Philosophie in der neuen geistigen Stromung der Lebensmetaphysik. DieBahnbereiter einer nouen Synthese: Ernst Troeltsch und Georg Simmel. Die Aufgaben der komraenden Philosophie. Personen- und Rachverzeichnis. 6. — — , — — — — Verlag von Felix — M einer in Leipzig. ' 8^ VI. Philosophischc Zeitfragen. Philosophische Zeitfragen | Sprangrer,Ednard.V61kerbuiidundRecht8gedanke. 1919. 26 S. Die in Form und Inhalt klassische Schrift von Spran^er mufi Bcmagrt, A on A bis Z untersehreiben. -^ ied Kaj.j j^ Oesterreich, Konstawtiii. Die Staatsidee des neuen' Deutschlan Prolegomena zu einer neuen Staatsphilosophie. 1919. 33 —.1 S. Vorlftnder, Karl. Kant und der Gedanke des Volkerbundes M einem Anhang uber Kant und Wilson. 1919. 85 S. L- ^uf^abe jenen idealen Staatenbund, ienes hohcre Weltbur^ertum ur Boschan, Richard. Der alter des Streit um die Freiheit der Meere im Zei Grotius. 1919. 63 S. —.,i des Hugro Grotius ist.von der Streitfra^e um die Freiheit d Hugo Der Name Meere nicht zu trennen. Von grrofiem Interesse muB es fiir die Ge^enwa ^^"' '"^ ^elchem diese Frag-evor Jahrhunderten f,t'?'w*%^^ und die Wondungren, die sie nahm, nsiher kennenzulerncn.zuerat auftaucht Volkelt, Johannes. Religion und Schule. 1919. 64 S. 1.daB die EeJigrion zu vielseitig mit dem- geelenlebe ,i^r.y?ir^u '^^"ftf-t'ert, ""^ ^'^'". KulturentwickluHR vejbunden sei, pIs daB d vf „^ dor i H" ^^'^t rage 1 rel.grionsfreienErziehung: duroh Schlagworte geJbst werden konn :6nn ^rtordert dieser „problemblmden Aufklarerei" g-egeniiber iti Keligionsunterrichts von Zwangr und BevormundungBefreiung seine und tietungr nach der Seite des religiosen Moralunterrichtes''. Joel, Karl. Die philosophipche Krisis der Gregenwart. 2. Aufiage 1911 ?^ ^'"^^ ^^If^^^el deutsche Gelehrte unter una, deren Wort de Pi«^^!r^''H° Glanz und die Farbenfulle yon Joels jugrenJfrischer und kiinstlerischer Spracl ™'^ ^ilhelm Dilthey der einzige Philosoph seit NietS dem wfe^fpr'^Hii'V/ wieder die Steigerungr und Hingerispouheit der Rede gegeben ist di eigenwiUig-e^und menschenschopferische Sprache, Wortkunst tiefer Weishe voU und dabei immer das Bekenntnis von der Welt als organische Einhei Neue Freie Hasse, Karl Paul. Der kommunistische Gredanke ^^^^- 92 S in Press* der Philosophii kart. 1.2 iiber die g-eschichtliche Entwicklung- der kommunistische ihre philosophischen Zusammenhang-e tut unserm Volke bittt Geistesgreschichte ermogrlicht em selhstandigf ^"Z-t^^u Urteil uber ^I-^^^^r^^J^^^ diese Gedankenwelt, deren Schlagworte heute die breiten Masse und viele leicht begeisterte Intellektuelle mit sich fortreiBen. Aufklaning ijenren und Gehhardt, Carl. Der dem okratische Gedanke. 1919. 61 S. kart. 1.Die Entstehung des demokratischen Gedankens aus dem SchoBe de aeutschen Geisteslebens (Kant, Fichte), seine Entfaltung und endliehe Aiu pragung, seme Bedeutung fiir die nahe und feme Zukunft bilden den Inhai meses Bandes Es wird gezeigt, warum und wie sich der demokratiseh Wedanke als Einheitsfaktor im Volke bewahren kann und wird. G^oedeekemeyer, Albert. Die Idee vom ewigen Frieden. 1920. 77 S I.- StSlzIe, Remlglus. Charles Darwin's Stellung zum aottesglauben Rektoratsrede. 1922. 34 S. Mit Bildnis des Verfassers —.5' . Verlag von Felix Dmok M einer Ton O.Omrabaoh in L** in — Leipzig. ferpestanae, die in Landeswahrung zu zahlenden Snespn imH Aufschlag erhoben wird, wird als berecE aner fcerden mussen. Wenn aber iangere Zeit hindurch zum DopSS Borsenkurses umgerechnet wird, so verargert dies den [Rnsiko em KunTn der Aufschlag in iWarkv^hrung UnsicherMit dieser Unsicherlieit 4rden tr*ir'„^^J^''f/' Yfkaufspreis. im fni?^'^-"!'" Rechnim^ fe University of Toronto Library DO NOT REMOVE ntinien lien -= THE loa-, 200.- :» , CARD Italier 120.-, ien — 1 FROM Darausi derei (wie z. cr, gegenu ^ eingeh Ien: me M •X THIS -H O POCKET italienis< Alle Fre ing ge ^ ndt wei geschai Sollte de n Zusch o ereinfaci Schwej Banca Rotteri O c^ CQ ON w: c*>k o H Acme Library Card Pocket LOWE-MARTIN CO. LIMITED