IMMANUEL KANT

Werbung
WW—
WIMH IHIHHM m
i
1 1
MM
IMMANUEL KANT
Loeik
liliil
iBIiii
IS
i
ill"
ii
Zur
Relativitatstheoii
,1
Sonderheft der „Annalen der Philosop I
Herausgcgeben von
Hans Vaihinger und Raymund Schmi
2
Auflage.
1922.
168 Seiten.
Holzfreies Papier.
Preis
M.
Inhalt:
]
Fiktion und Hypothese in der Einsteinschei
lativitatstheorie. Von Oskar Kraus.
Relativitatstheorie und Relativismus. (Betra(
genuberRelativitatstheorie,
Logikund Phanomeno
Von Paul F. Linke.
Die logischen Grundlagen der speziellen Re
tatstheorie. Von Ffiedrich Lipsius.
Mechanistische Naturauffassung und Relati
theorie. Von Joseph Petzold.
j
Analyse der mathematischen und physikalid
Fiktionen in der Einsteinschen Relativitata|
1
Von Ludwig Hopfner.
rie.
Selh^
riichte
,
,
Lesef
Biicherbesprechungen
zeigen.
I
wachst von Tag;
Die Literatur fiber die EInsteinsche Relativitatstheorie
Verteidiger dieser The
und zwar in immer starkere Gegensatze hinein. Die
lassen sich W
Ansehen)
meist sind es Physiker von hohem wissenschaftlichen
Fopmullerungen fur dej
durch die emlnente Brauohbarkeit der Einsteinschen
die Oegner (zumeist Logj
die Vereinheitlichung der modernen Physik,
die Fiille von Denkuii
philosophische Theoretiker) weisen mit Erfolg auf
und WIdersprUchen hin. diede|
kelten, Imraanenten lofllsohen Sohwierigkeiten
unmoglich, wje man niciit di«
anhaften. Eine Entscheidung scheint solange
von den theoretlich fait
gertche Theorie von den heuristlschen Fiktionen,
und einzlg errou
widerspruohsvollen, praktlsoh aber ungoheuer brauchbaren
Die Frage des Ver
obenden Aonahmen in die Einsteinsche Theorie hineinbaut.
von den Fiktionen war Oder Einsteinschen Theorie zur Lehre Vaihingers
Saale. Die Aufsehen err^<
einer denkwurdigen Konferenz in Halle a. d.
angezeigten AnnaJenheftes. Hiei|
kufesion jener Tagung bildet den Inhalt des
Relativitatstheorie auf ihre fiKtiven
ersten Male der Versuch gemacht, die
J
zu bereiten fur eine Stellung zur Re^
teile hin zu wurdigen und so den Boden
Augenblicks hinausweist.
theorie, die fiber das Pro und Contra des
und
VERLAG VON FELIX MEINER
IN
.
m^ ^M^u^Yf^^^
o,
Paradoxien des Unendlichen. Herausgegeben von A.
Mit Anmerkungen versehen von H. Hahn, Professor der
ier.
M, 70.— geb. 100.—
.
1921. IX, 156 S.
denn je steht das Problem des Unendlichen im Brennpunkte wissendeshalb erwirbt der Verlag. sich
ftlicher und volkstiimlicher Erorterungen
.h ^NJeuherausgabe des letzten Werkes Bolzanos ein Verdienst alien gegenuber,
aicht von der Phrase leben, sondern durch ernste Arbeit ein festgegriindetes
ematik in Bonn.
.
,
Vichr
;
i
:
Die 'Deutfche Schutc.
erringen wollen.
iscartes, Die Prinzipien der Philosophie. Mit den «Bemer4. Auflage, vonDr. Artur^
'K allien uber ein gewisses Programm".
Im Druclf
uchenau
.
Die Prinzipien bilden den Versuch Deskartes', seine methodologischen Grund.ffa?sungen auf das gesamte Gebiet der Metaphysik und Naturwissenschaft anDie konsequente Durchfiihrung der mechanischen Naturauffassung
iw'nden.
und doch lernen wir gerade beirii
liU; notwendig ungeheure Mangel haben
siaaiiim der Prinzipien den ebenso umfassenden wie scharfen Oeist Deskartes'
wiirdigen,
der
mit
sparlichen
Mitteln ein durchgefiihrtcs
so
.t iner ganien OroBe
rhbild schuf, dessen Wirkung immer dauern wird.
Erich Bechep im „£lterarifchen fachblatt".
;
.
5. Auflage.
in pragmatischer Hinsicht.
Neu
mit Einleitung und Register versehen von Karl
Anthropologie
nerausgegeben
,
Vorlander
M
Preis brosch.
100.— geb. 140.—
,
Die Anthropologie, wo der ,,hohe Denker in der Sinnenwelt umherwandelt,
Menschen und Natur mit der Fackel einer originellen Vernunft beleuchtet", ist ja
eicht zu lesen, und mag noch heute auch'den Verwaltungsbeamten, Offizier und
Kaufmann erfreuen, wie das die entsprechende Vorlesung Kants zu Konigsberg
lat.
Aber mit einem Fiihrer wie Vorlander ist sie doppelt angenehmes Gebiet.
Mochten recht viele zu Kants Anthropologie wandern.
£eipzlgcr Zeitung.
Neu herausgegeben von
Physische Geographie. 2. Auflage.
Paul Gedan. 1905. 416 S
M. 150.— geb. 200.—
,
Die Einleitung des vorliegenden Bandes gibt dem Leser ein klares Bild von
Kants Bedeutung fiir die Geographie und bietet zugleich die wichtigsten textgeschichtlichen Bemerkungen. Zahlreiche Literaturangaben sind dabei beachtenswerte Fingerzeige fiir den, der sich aus historischem Interesse eingehender mit
dcm
La
Stoff beschaftigen will,
,
Tlord deutfche
Mettrie, Der Mensch eine Maschine.
von Dr. Max Brahn. 1909. 22, 72 S.
RUgemdne
Zeitung.
Ubersetzt und erlautert
.
.
M. 30.— geb. 50.,
Die uns hicr vorliegende Ubersetzung des scharfsten Materialisten in der Oeochichte der Philosophie ist ganz dazu angetan, das Urteil iiber de la Mettrie,
den man gemeinhin mit einem Achselzucken oder mit einer Schniahung abtut, zu
rektifizieren, besonders wenn man iiber die verstandnisvoUe Einleitung des Herausgebers nachdenkt.
Tieue Badifche Schul^eitung,
ISchelling, Einleitung
philosophie (1797).
—
(1800).
II,
136 S
zu
dem Entwurf
Allg,
eines Systems der Natur-
Deduktion des dynamischen Prozesses
geb.M.60.~.
Die Grundgedanken der Schellingschen Naturphilosophie,^ wie sie oben anedeutet wurden, leben heute in dem System des Franzosen Ber<json neu auf.
Hier wie dort ist das Wcsen der Materi'e eine Produktivitiit (elan vitale), die in
den Produkten nur momentan zur Ruhe kommt,; urn fiber sie immer wieder hinwegzugehen. So ist als Wesen der Natur i\cr' restlose Drang erfaBt. Von hier
ging ja auch Schopenhauer aus, denn jene Rastlosigkeit war die Quelle seine?
Pessimismus.
/ERLAO VON FELIX M EINER
jadi[che Volk^ftimmc.
IN I.FfPZIG
'
Goldschmidt,
Es
ist
—
Kant und Haeckel
L.,
notwendlgkeit.
1906.
die einfachste,
137 S.
sachlichste
und Nat
Freiheft
.
und
v
Orenziiberschreitungen, geschrieben von eincm
r
actigeiemten
PiatuptuW
Hall, St., Die BegrCinder der.,modernen Psychologic: Loi
Fechner, Helmholtz, Wundt. Obersetzt u. m. Anm. vers. v. Ra>
Schmidt. Mit Vorwort v. Max Bruhn. 1914. 28, 392 S. M. 12Q
in Geschenkband M. 180
Mit einer allgemeinverstandlich gehaltenen Darstellung der <
Fuhrer zur modernen Psychologie uns zugleich ein Bild
Lebensganges und ihrer inneren Entwickung geben, und das mit eiiv
und einem Sichvertiefen in die intimsten Zuge der dargestellten Pe:
dalJ das Buch eine aufierordentlich anziehende Lekture bildet.
Chri,
diescr
Meurer, Waldemar,
VIII, 279
1920.
Ist
S
t
Wissenschaft uberhaupt moglio
M. 70.— gebl20
Die Theorien der Vergangenheit und Qegenwart untersucht Verf. und wij
Waffen. Die wissenschaftliche Bedeutungslosi^^keit
Erfahrung und schlieBlich die Selbstflucht der einzigen Wirklichkeit v,
f.
Verf. will nicht die Wissenschaft zertriiramern, er will sie durch Auh
unerbittlichen Sphinxfrage zur groBcren Klarheit und Einsicht in
at
legung zwingen.
legt sie mit ihren eignen
;
Schneider; Herm., Metaphysik als exakte Wissenschaft.
H. 1. Gegebenheitslehre. 1919. IV, S. 1—143
M. 20.
H. 2. Die Lehre von der Gegliedertheit. 1920. IV,
S. 145—335
M.30.
H.3. Die Lehre vom Handeln. 1921. IV, S. 337— 500 M.40.Zusammen in Halbleinen gebunden M. 160..
.
.
Nach so vielen Erkenntnistheorien und mehr oder weniger skeptischen An
satzen zu einer „Ersten Philosophie" wagt endlich wieder ein Philosoph ein
Metaphysik zu schreiben, und zwar eine, die den Anspruch erhebt, strenge (exakte
Wissenschaft zu sein.
Er gewinnt dem
festeu
Boden Kants neue Fragen ab
iini
iiberwindet sowohl die Skepsis wie den idealistischen Dogmatisraus. Das Wi
ist in einer deutschen, jedermann verstandlichen Ausdrucksweise geschrieben.
Stolzle, Remigius,
glauben.
Charles Darwin's Stellung
Rektoratsrede.
34
1922.
S.
zum
Gottes
Mit Bildnis des Verfassers
M.
12.
Die zahlreichen Widerspruche in Darwins philosophischera Denken, d.,
Schwanken zwischen Glauben und Zweifeln, ist hochdramatisch in dieser letzter
Gabe des Wiirzburger Philosophen dargestelit.
Wentscher,
bis zur
E.,
Geschichte des Kausalproblems von
Gegenwart.
(Pi'dsgekrcim mit
den
1921.
Deskartes
389 Seiten.
M. 150.—, in Halbleinwand 200.
VIII,
der VrcuMfchen Tlkademie der Wiffenfchaften.)
Werk. Nicht nur weil sie altberuhmte
deutsche Griindlichkeit und Gewissenhaftigkeit verrat. Das klare Werk ist auch
seinem Inhalt nach ungewollt ein Beweis von Wert und Aufgabe deutscher Philosophie, deutscher Erkenntniskritik und deutscher Metaphysik.
Banner Zeltung.
Die Schrift
ist
£eibrdzfirels
ein durchaus deutsches
Die Vreifc {Lnd die des JuU 1922.
ua^rbefiaiien bleiben.
Tilrs Ausland geOen fefie
p<emder (Ddhrung, die meift nach unter den Prel/en uan 1914 Uegen.
Wdttre Prdserha-hangen milssen
in
VERLAG VON FELIX MEINER
IN
Prel/k
LEIPZIG
IMMANUEL KANTS
LOGIK
EIN
HANDBUCH ZU VORLESUNGEN
(ZUERST)
HERAUSGEGEBEN
VON
GOTTLOB BENJAMIN JASCHE
NEU HERAUSGEGEBEN, MIT EINER EINTEILUNG SOWIE
EINEM PERSONEN- UND SACHREGISTER VERSEHEN
VON
Dr.
a. o.
WALTER KINKEL
PROFESSOR DER PHILOSOPHIE
DRITTE AUFLAGE
DER PHILOSOPHISCHEN BIBLIOTHEK BAND 43
VERLAG VON FELIX MEINER
LEIPZIG 1920
/
6C
653853
It- 3
•
s7
Vorwort des Herausgebers.
Eine Priifung der Ausgabe der Logik Kants, welclie
Ton V. Kirchmann flir die phiiosophische Bibliothek besorgt war, ergab, dal5 v. Kirchmann im wesentlichen niir
einen vollig kritiklosen Abdruck des Textes der Logik
nach der zweiten Hartensteinsciien Ausgabe, 8. Bd. 1868,
gab. Ich bin demgegentiber ilberall auf die erste Ausgabe
von Jasche, Konigsberg bei Fr. Nicolovius 1800 zurlickgegangen, habe aber auch die Ausgaben von G. Hartenstein vom Jahre 1838 (1. Ausgabe der Schriften von
Kant, Bd. 1. S.322ff.) und vom Jahre 1868, sowie von
K.Rosenkranz (in der Ausgabe der Werke vom Jahre
1838, Bd. 3S. 167
ff.)
vergiichen.
Die Seitenzahlen dieser
Ausgaben sind unter dem Text der vorliegenden Ausgabe angegeben; es bedeuten dabei die Buchstaben:
A =
Hi=
Original-Ausgabe
1.
von Gr. B. Jasche 1800.
Ausgabe von Hartenstein 1838, Werke Bd.
H2=2.
„
R = Ausgabe
„
1868,
„
von Rosenkranz
1838,
„
„
1.
Bd.8.
Bd. 3.
Die Kritik der reinen Yernunft ist, wo nicht ausdriicklich anderes vermerkt ist, nach der 2. Aufl. zitiert.
Die„Erlauterungen" v.Kirchmanns sind nach meinem
Urteile eher geeignet, das Verstandnis des Werkes zu
erschweren als zu erleichtern und daher fortgelassen
worden; an ihre Stelle tritt meine systematische Einleitung.
Der Abschnitt: „Anmerkungen zur Entstehungs^chichte des vorliegenden Werkes" in der Einleitung
mufite notwendig dtirftig ausf alien, da das notige
Material erst durch die Akademie-Ausgabe der Werke
Kants geboten werden wird.
Alles Weitere ist aus der Einleitung zu ersehen.
Giefien, im Mai 1904.
Walter Kinkel.
Inhaltsiibersicht.
Vorwort des Heraiiagebers
Ill
V
Einleitung des Herausgebers
I.
Die Stellung der Logik im Systeme Kants.
V
II.
Anmerknngen zur Entstehungsgeschichte
."
des vorliegeuden Werkes
XXIII
.
III.
.
.
.
.
.
XXIX
Textveranderungen
Vorrede von Jasche
3
Einleitung.
I.
.12
Begriff der Logik
II. Einteilung,
Nutzen, Geschichte der Logik
.
.
III. Begriff der Philosophic iiberhaiipt
IV. Kurzer AbrijS einer Geschichte der Philosophic
V. Erkenntnis iiberhaupt usw
.
.
nach
D. der Modalitat nach
C. der Qualitat
XI.
X. Wahrscheinlichkeit, Zweifel, Hypothesen
1.
Abschnitt.
2.
Abschnitt.
8.
Abschnitt.
I.
II.
125
126
l'-.2
Register
145
Allgemeine Methodenlehre
.
.
.151
der Definition der Begriffe
der logischen Einteilung der Begriffe
.
.
90
98
Verstandesschliisse
II.
54
109
II. Vernunftschliisse
Von
Von
44
72
....
III. Schlusse der Urteilskraft
I.
,it4
64
Allgemeine Elementarlehre.
Von den Begriffen
Von den Urteilen
Von den Schliissen
I.
29
36
VI. Besondere logische Vollkommenheit der Erkenntnis
A. der Quantitat nach
VII.
B, der Relation nach
VIII.
18
23
158
....
....
159
165
.
E
I.
i
n
1
e
i
u n
t
im Systemo Kants.
Die Stellung der Logik
§
1.
g.
Aufgabe uud Einteilung der Logik.
t^ber die Aufgabe und Einteil'ing dor Logik gibt
Kant ausfiihrlichen Berieht in der .Jiritik der lemm
Vernunft" 2. Aufl. S.76fF. Dort wird die LQgik, als die
Wissenschaft von den Verstandesregeln uberhanpt, eingeteilt in:
1. die Logik des allgemeinen Verstandesgebrauches.
Diese „enthait die schlecbthin notwendigen Regeln des 10
Dienkens, ohne welche gar kein Gebraucb des Verstandos
stattfindet, und geht also auf diesen, unangesehen der
VerscMedenheit der Gregenstande auf welche er gerichtet
,
sein
mag";
beson der en Verstandesgebrauches
Regeln, liber eine gewisse Art von Gegenstanden rich tig zu deplwn.
<r?ne kann man die Elementarlogik nennen, diese aber
a..: Organon dieser odcr jener Wissenschaft" .
„Die allgemeine L^^gik ist nun entweder die reine20
Oder die angewandt- Ij^gik. In der ersteren abstrahieren
wir von alien empirischen Bedingungen, unter denen
unser Verstand ausgetibt wird , z. B. vom EinfluB der
Sinne, vom Spiel der Einbildungskraft
Eine allgemeine, aber reinc Logik hnt es alfo mit lauter
Prinzipien a priori zu tun, und ist ein Kanou des Verstandos und der Vernunft, aber nur in Ansehung des
Formalen ihres Grebrauches der Inhalt mag sein, welcher
er wolle (empirisch oder tfanszendontal).
Eine allgemeine Logik heifit aber alsdann angewandt, wenn 30
sie auf Regeln des Gebrauches des Verstandes unter den
subjekliveu;
empirischen Bedingungen, die uns die
Psychologie lehrt, gerichtet ist.
Sie hat also empirische
2.
enthalt
„die Logik des
die
.
,
VI
Einleitung.
Prinzipien, ob sie zwar insoforn allgemein ist, daB sie
auf den Verstandesgobrauch ohne Unterschied der Gegenstande gelit
.
allgemeine, reine Logik (welched eben dieim vorliegenden Werke behandelt wird,
vergl. S. 14
17) warden dann folgende zwei Eegoln aufgestellt:
1. „Als allgemeine Logik abstrabiert sie von
allom Inhalte der Verstandeserkenntnis und der Verscbiedenbeit ihrer Gegonstande, und hat mit nichts, als
10 dor bloBen Form des Denkens zu tun."
2. „Als reine
Logik hat sie keino empirischei^ Prinzipien, mithin
.."
schopft sie nichts
aus der Psychologie ... Sie ist
eine demonstrierte Doktrin und alles muB in ihr voUig
Fiir
-
."
.
jenige
die
ist,
die
—
7
gewiJB sein."
In den verschiedensten Wendungen scharft Kant immer
wieder ein, daB die allgemeine Logik „von allem Inhalte
der Erkenntnis,* d. i, von aller Beziehung derselben auf
das Objekt" abstrabiert und nur „die logische Form im
Verhaltnisse der Erkenntnisse zueinander, d. i. die Form
20 des Denkens uberhaupt" betrachtet (Kr. d. r. V. 2. Aufl.
S. 79; vergl. ferner Kr. d. r. V. 2. Aufl. S. VIII -IX, S. 171,
S. 102, ferner z. B. der Brief Kants an Garve vom 7. Aug.
1783, Akad. Ausgabe Bd.I des Briefwechsels S. 318— 319).
Es konnte nun aber sein, daB es ein reines und
empirisches Denken gabe, ebenso wie eine reine und
empirische Anschauung.
[Die Existeuz der reinen Anschauung ist durch die transzendentale Asthetik dargetan]. „In diesem Falle wiirde es eine Logik geben, in
der man nicht von allem Inhalte der Eikenntnis ab30 strahiorte ; denn diejenige , welche bloB die Eegeln des
reinen Denkens eines Gegenstandes enthielte, wiirde alle diejenigen Erkenntnisse ausschlieBen, welche von empirischem
Inhalte wS-ren. Sie wiirde auch auf den Ursprung unserer
iCrkeuntnisse von Gegenstanden gehen, sofern er nicht
denGegenstanden zugeschrieben werden kann; dahingegen
die allgemeine Logik mit diesem Ursprunge der Erkenntnis
Kr.d.r.V. S.80.
niches zu tun hat ..."
Diese Logik. dfts reinen, aber gegenstandlichen Denkens
ist
nun eben
die
„transzendentalei)
Logik".
Diese
Die BegriflfserklSrung von: transzeudental in dem bier in
kommenden Sinne siehe Kr. d. r.V. S. 25 u. S. 40. Und
dazu H. Cohen: Kants Theorie d, Erfahrung. 2. Aufl. S. 81 u. 184.
*)
BetrRcht
I.
Die Stellung der Logik im Systeme Kants.
hat es also
„bloB
derVemunft zu
VII
mit don Gesetzen des Verstandes und
tun, aber lediglich, sofern sio auf Gegen-
K. d. r. V. S. 81.
stando a priori bezogen werden ..."
"'Auf diesen Untcrschied der allgemeinen , formalen
Logik und der transzendentalen Logik wird sogleich aussein.
Vorher sei erwahnt die
fuhrlicher zuriickzukomn
„Die
Einteilung der Logik ik ^nalytik und Dialektik.
'
allgemeine Logik 15st nun das ganze formale Geschaft
des Verstandes und der Vernunft in seine Elemente auf
und stellt sie als Prinzipien aller logischen Einteilung 10
Dieser Teil der Logik kann
unserer Erkenntnis dar.
daher Analjtik heiBen und ist eben darum der wenigstens
negative Probierstein der Wahrheit, indem man ziivorderst
Hirer Form nach, an diesen Eegeln
alle Erkenntnis,
prufen und scbatzen muB, ehe man sie selbst ihrem
Inhalte nach untersucht, urn auszumachen, ob sie in Ansehung des Gegenstandes positive Wahrheit enthalte."
(S.8i--85 Kr.d.r.V., vergl. vorliegendes Work S. 56.)
Uber den materialen Gehalt der "Wahrheit, d. h. die
objektive Ciiltigkeit der Erkenntnis, zu urteilen, reicht20
dagegen die allgemeine Logik nicht aus, denn sie abstrahiert ja eben von aller Beziehung auf das Objekt.
Wenn der Verstand dennoch die allgemeine Logik in
diesem Sinne zu einem Organon des materiellen Wissens
machen will, so wird sie zu einer Logik des Scheines,
In diesem Sinne
welche die Alton Dialektik nannten.
darf aber die Dialektik nicht vorgetragen werden, sondern
vielraehr als eine Kritik jener Logik des Scheines, welche
Kritik dann eben die Grenzen des rein logischen Ver30standesgebrauches festlegt. Kr.d.r.V. S. 85— 86.
Von alien angefuhrten Einteilungen hat die Unterscheidung der allgemeinen, formalen Logik von der
transzendentalen von jeher dem Verstandnis die gr9Bte
Schwierigkeit geboten; und ehe dieser Gegenstand nicht
geklart ist, kann man in der Tat nicht hoffen, tiber
Aufgabe und Meihode der Logik ins reine zu komraen.
§
2.
Formale und transzendentale Logik. ^)
Bis jetzt hat sich also so viel orgeben, dafi die
allgemeine Logik das Denken und seine Formen g-anz
^)
Vergl. hierzu: M. Steckelmachtr: Di« formale Logik Kants
Beziehung zur transzendentalen. Breslau 1879, uud die
In ihrer
VIII
Einleitung.
unabhangig von allem Inhalte, d. h. von allor Beziehung
auf das Objekt der Erkenntnis, betrachtet, dagegen dieso
Beziehung des reineu Denkens auf das Objekt gerade das
unterscbeidende Merkmal der transzendentalen Logik ausmacht.
Es wird sich also zunilcbst fragen, was denii
unter jener Beziehung auf das Objekt (die ja den Inhalt
der Erkenntnis ausmacht) zu verstehen sei? oder mit
andereu Worten: was denn die objektive Erkenntnis von
der bloB formalen, allgemeinen unter scheido?
Diese.lbe
10 Frage verbirgt sich
wie wir zeigen werden
in einer
anderen Distinktion, da namlich als Gegenstand der
formalen Logik das analytische Verfahren des Denkens,
als Gegenstand der transzendentalen dagegen das synthetische Verfahren (die Synthesis der Vorstellungen) bezeichnet wird j, Analytisch werden verschiedene Vorstellungen
unter einen Begriff gebracht (ein GeschUft, woven die all,
,
:
gemeine Logik
handelt).
Aber nicht
die Vorstellungen,
sondern die reine Synthesis der Vorstellungen auf Begriffe
zu bringen, lehrt die transzendentale Logik/' Kr. d. r. V.
20 S. 104. (Vergl. auch das vorliegende Werk S. 70—71.)
Aber diese TJnterscheidung tragt auch schon die Antwort auf die obige Frage im Sinne Kants in sich. Denn
die „Syuthesi8"
ist im
Systeme der Ursprungsbegriff
gegenstandlicher Erkenntnis, wahrend sich die Analysis
auf das rein begriff liche Denken beschrankt; die gegenstandliche Erkenntnis aber ist diejenige, welche aus der
Vereinigung der Verstandes-Funktion mit dem Mannigfaltigen der reinen Anschauung a priori (in Raum und
Zeit) entspringt.
Rezension dieser Arbeit durcb Benno Erdmann in den „65ttioger
gelehrten Anzeigen" 1880. 20 Stiick S. 609
Ich mufl Steckelmacher darin beistiinmen
dafi die eigentliche Logik Kants die
transzendentale Logik ist und daB in dieser die Logik der Zukunft liegt; in der Begriindung dieser Ansicht weiche ich aber
von St. erheblich ab, der zu psychologisch vorgegangen ist; und
icb mufi ferner B. Erdmann darin recbt geben, daB Kant selbst
noch eine formale Logik neben (oder wie St. wohl ricbtiger sagt:
Zu
vor und zum Zweck) der transzendentalen Logik annabm.
euSSr PoIeJnik ist naturlich bier der Ort nicht. Jedenfalls glaube
icb zeigen zu konnen, dafi die innere Kocsequenz des Systemes
Kants zur transzendentalen als der eiozig wahren Logik treibt;
dafi Kant aber dennocb mit jener Unterscheidung der formalen
von der transzendentalen auf etwas Wahres hinzielt.
flf.
,
I.
Die Stellimg der I/ogik im Systeme Kants.
Indesseii
wir mtisseii
etwas
welter ausholen.
IX
AUes
Denken geschieht in Bcgriffen; denn der Verstand ist
das Yerm5gen der Begriffe, wie die Sinnlichkeit dasVermOgen der Anschauungen. (Kr. d. r. V. S. 33 u. 75.) Wie
die Anschauungen auf Affektionen, so beruhen die Begriffe. aufFunktionen. „Icli verstehe aber"',
sagt Kant
V.
—
—
„untor Funktion, die Einheit der
Handlung, verschiedene Vorstellungen unter oiner gemeinschaftlichen zu ordnon."
Von den Begriffen kann nun
der Verstand keinen anderen Gebrauch machen, als daB 10
er dadurch urteilt; und so darf der Verstand auch als das
VermOgen zu urteilen bezeichnet werden.
Denken ist
urteilen. Wenn wir nun fragen: was verstehtKant unter
einem XJrteil? so werden wir sofort auf den wichtigsten
Begriff seines Systemes, der auch fiir unseren Gegenstand
von der grOBten Bedeutung ist, namlich auf den Beg^riff
der transzendentalen Apperzeption gefiihrt.
Ein Urteil
ist nichts anderes „als die Art, gegebene Erkenntnisse
zur objektiven Einheit der Apperzeption zu bringen."
(Kr. d. r. V. S. 141.) „pieje^e_Handlung des Verstandes 20
abejr, durch die das Mannigfaltige gegebener Vorstellungen
(sTe mSgeri Anschauungen oder Begriffe sein) unter eine
Apperzeption liberhaupt gebracht wird, ist die logische
Funktion der Urteile" (a. a. 0. S. 143). Ferner: das IFrteil
ist „die Einheit des BewuBtseins im Verhaitnisse der Begriffe liberhaupt, unbeschadet, ob jene Einheit analytisch
Oder synthetisch ist". i) (Vergl. auch das vorliegende Werk
S. 109.)
Das Urteil sotzt demnach die transzendentale
Apperzeption Yoraus.
„Die transzendentale Einheit der Apperzeption ist die- 30
jenige, durch welche alles in einer Anschauung gegebene
Maimigfaltige in einem Begriffe vom Objekte veroinigt
wird."
(Kr. d. r. V. S. 139.)
Da nun alle .unsere Erkenntnis darauf abzweckt, ein gegebenes Mannigfaltige auf
Begriffe zu bringen. so ist die transzendentale Apperzeption
die oberste BediDgung der Erkenntnis liberhaupt, und
durch sie wird der Begriff eines Objektes erst mSglich.
„Objekt aber ist das, in dessen Begriff das Mannigfaltige
einer gegebenen Anschauung vereinigt wird."
S. 137 Kr. d. r. V.
Hier haben wir die tiefste Einsicht, 40
Kr. d.
r.
S. 93,
•
*)
Preisschrift
iiber
bei Rosenkranz Bd.
I,
S.
die Portaohritte
503.
der Metaphysik
1804,
X
Einleitung.
zu der sich dor kritischo Idealismus in der theoretischen
Philosophie durcligerungen hat: die Erkenntnis erschafft
Nicht drauBoii, jenseits des
das Objekt d^s Wissens.
Denkens, ist eine starre, unveranderliche Welt von
Diiigen, die wir in der Erkenntnis nur abbilden; sondern
in und dareh die Erkenntnis entstelit erst der Begriff eines
Vor der Erkenntnis ist der GegenObjektes tiberhaupt.
stand nur der Gedanke eines
=^
vollig
Die Bestimmung dieses
X.
nnbestimmten Etwas
X zum
erkannten Objekt
10 mit Hilfe des reinen Begriffes und der reinen Anschauung,
(Vergl. z. B. Kr. d. r. V. l.Aufl.
das ist eben Erkenntnis.
S. 109ff., ferner Benno Erdmann: Eeflexionen Kants zur
K.d.r.V. 1884. S. 137— 138.) Aber die reine Synthesis
rauB sich an der reinen Anschauung betatigen, sonst entsteht dadurch kein Objekt. „Die reine Synthesis, allgemein
Ich
gibt nun den reinen Verstandesbegriff.
verstehe aber unter dieser Synthesis diejenige, welche auf
."
einem Grunde der synthetischen Einheit a priori beruht
vorgestellt,
. .
„Eine solche Sythesis ist rein, wenn
20 das Mannigfaltige nicht empirisch, sondern a priori gegeben ist (wie das im Kaume und in der Zeit)" (a. a. 0.
S. 103). Demnach sind die Kategorien nichts anderes als
die Arten, in denen sich die synthetische Einheit der
transzendentalen Apperzeption an dem reinen Mannigfaltigen des Raumes und der Zeit betatigt. DerVerstand
bringt durch sie „Einheit der Apperzeption zustande."
i)
Umgekehrt sind nun aber
(Kr. d. r. V. 2. Aufl. S. 146.)
auch Raum und Zeit als Arten der transzendentalen
Apperzeption zu fassen. Da von spater ausfuhrlicher.
30
Die transzendentale Apperzeption (oder die Kategorien),
sofern sie sich am reinen anschaulichen Mannigfaltigeu
des Raumes und der Zeit betatigen, bilden die Grundlage
(Kr. d. r.V.
aller
S.lOl)
synthetischen
Urteile
a
priori, 2)
Indem
ich
die
Diese Bedeutung der transzendentalen Einheit der Apperfiir die Kategorien und flir Raum und Zeit hat zuerst
H. Cohen in seinem grundlegenden Werk „Kant3 Theorie der
Erfahrung" dargetan. Vergl. daselbst z. B. S. 138 flf. 2. Aufl.
^) Die richtige Eiusicht in den Unterschied der synthetischen
und analytischen Urteile, im Geiste Kants, hat uns gleichfalls
^)
zeption
H. Cohen in dem ohengenannten Werk erschlossen vergl. ferner
H.Cohens Schrift: „Die systematischen Begriflfe in Kants vor;
kritischen
Idealismus.*'
Schriften
nach
Berlin 1878.
ihrem
S.7ff.
Verhaltnis
zum
kritischen
Die Stellung der Logik im Systeme Kants.
I.
XI
Worterklarung der syntlietischen und analytischen Urteile
wonach die ersteren Erweiteriings-, die letzteron
Erlauterungs-Urteile sind, halte ich mich gleich an das
Wesentliche der -Sache, wodurch der klassiche Unterschied
tibergehe,
der beiden Urteilsarten begriindet wird. Dieses liegt aber,
wie H. Cohen gezeigt hat, darin, daB die^^synthetischen
Urteile seiche sind, „in welchen die syntlietische Einheit
der Apperzeption Subjekt imd Pradikat zii einem GegenDazu
stande der Erfahrung verkntipft." (Cohen a: a. 0.)
bedarf sie der Mitwirkung der reinen Anschauungsformen, 10
insbesondere der Zeit.
Denn diese schematisiert die
Kategorie und macht so ihre Anwenduiig auf Gegenstacde der Erfahrung erst moglich. j,Analytische Urteile
demgegeniiber sind solche Urteile, welche nicht GegenIn_deni analytischen
stande der Erfahrung betreffeu
Urteil ist das Subjekt
lediglich ein -- JBegriff." (Coheiv
Das Gegebene, an welchem sich die Analysis
a. a. 0.)
vollzieht, ist
nur durch das Denken gogebon, nicht
durch die reine Anschauung.
„Der Bereich eines
solcher Art Gegebenen ist daher die formale20
Logik . ." (Cohen a. a. 0. und Kants Theorie der Er.
.
.
.
.
.
.
fahrung
S. 400.)
Und
so haben denn die synthetischen Urteile a priori
Grundsatz der transzendentalen Apperzeption zum
Prinzip, die analytischen Urteile dagegen das rein formallogische Prinzip des Widerspruches (oder der Identitat).
Also finden wir aach hier bestatigt, daii die formale
Logik es mit rein begriff licher , die transzendentale dagegen mit einer in der reinen Anschauung begriindeten
gegenstandlichen Erkenntnis zu tun hat. Nun sollte aber 30
doch, nach Kants Definition, die synthetische Einheit der
transzendentalen Apperzeption in jedem Urteil, also doch
auch in den analytischen, wirken?
Sie wird auch wohl drin stecken; aber verkleidet als
analytische Einheit des BewuBtseins gemaB dem S.itze der
den
also als eine rein begriff liche Synthesis, die
nicht an der reinen Anschauung, sondern an einem
durch das reine Denken gegebenen, begriff lichen Mannig-
Identitat;
sich
betatigt.
„Derselbe Verstand also, und zwar
durch eben dieselben Handlungen, wodurch er 40
in Begriffen, vermittelst der analytischen Einheit, die
logische Form eines Urteils zustande brachte, bringt
auch
vermittelst
der
synthetischen Einheit des
faltigen
J
;
XII
Einleitung.
Mannigfaltigen in der Anschauung iiberhaupt, in seine
." Kr. d.
Vorstellungen eineii transzendentalen Inhalt
r. V. S. 105.
Die synthctische Einheit wird also sofort
znr analytischen, wenn sie sich nicht mehr an der reinen
Anschauung, sondern an bloBen Begriffen betatigt. Auf m
dieser wurzelhaften Wesensgleichheit beruht ja auch allein
die MSglichkeit, die „reinen Verstandesbegriffe" aus den
analytischen Urteilsformen der formalen Logik abzulesen.
Ja, diese reinen VerstandesbegrifFe selbst werden (wie
10 ihro Staram-Muttor die synthetische Einheit der transzendentalen Apperzeption) sofort zu analytischen Formon,
sie
geben keine Erkenntnis von irgend einem Objekt
raehr, wenn sie dor reinen Anschauung entbehren mtlssen.
So heifit es z, B. von ihnen Kr. d. r. V. S.288, „dafi sie
fiir sich gar keine Erkenntnisse, sondern bloBe Gedankenformen sind, um aus gegebenen Anschauungen Erkenntnisse zu machen." (Ebenso Kr. d. r. V. S. 305 u. 309; vergl.
ferner B. Erdmaun
NachtrSge zu Kants Kritik d. r. V.,
1881, S. 25 u. 83; an der letztgenannten Stelle warden
20 Satze aus bloBen Kategorien ohne Anschauung direkt
.
.
,
:
„analytisch" genannt.)
Man darf aber dennoch
das Verhaitnis der synthetischen
zur analytischen Einheit nicht als Koordination auffassen
vielmehr steht die analytische in ihrer MSglichkeit unter
der synthetischen.
Denn da alle unsere Begriffe doch
irgend einen Inhalt, d. h. eine Beziehung auf ein Objekt
haben miissen, so setzen sie also auch insgesamt die
synthetische Einheit voraus, welche ja allein diese Beziehung aufs Objekt mOglich macht „Vor aller Analysis
30 unserer Vorstellungen mtissen sie zuvor gegeben sein,
es konnen keine Begriffe dem Inhalte nach analytisch
entspringen."
Kr. d. r. V. S. 103.
Demnach erkiart denn
auch Kant, dafi die synthetische Einheit der transzendentalen Apperzeption die analytische erst moglich mache,
„denn nur dadurch, daB ich ein Mannigfaltiges gegebener
Vorstellungen in eineni BewuBtsein verbinde, ist es
moglich, daB ich mir die Identititat des BewuBtseins in
diesen Vorstellungen selbst vorstelle . ." (Kr. d. r. V. S. 133,
vergl. auch die wichtige Anmerkung daselbst.)
Ob sich
40 freilich diese richtige Einsicht der Abhangigkeit auch der
analytischen, d. h. rein begriff lichen Erkenntnis von dor
synthetischen Einheit der transzendentalen Apperzeption
mit der Behauptung vertragt, daB die analytisch-formale
und
.
Die Btellung der Logik im Systeme Kants.
I;
XIU
Betraclitungsweise der allgemeinen Logik von aller Beziehung aufs Objokt abstrabiere, wird sogloicb noch naher
/u untersuchen sein.
Vorber mScbte ick nur nocb auf einige Punkte bindaS die von mir (im AnschluS
an H. Coben) vorgetragene Auffassung dos Verhaltnisses
der formalen zur transzendentalen Logik wirklicb die
weisen, welche beweisen,
So zunacbst der Unterscbied der logischen
„Wenn wir bloS logiscb
reflektieren, so vergleicben wir lediglicb unsere Begriffe 10
untereinander im Verstande, ob beide eben dasselbe ontbalten, ob sie sjcb widersprecben, ob etwas in dem Be."
griffe innerlicb entbalten sei oder zu ibm binzukomme
ricbtige
ist.
and transzendentalen Reflexion:
.
.
(Kr. d.r. V. S. 335), die transzendentale Eeflexion
dagegen
beziebt sicb darauf, ob wir es mit einem Gegenstande der
Sinne oder des Verstandes zu tun baben: wenn es sich
lediglicb urn einen Gegenstand des Verstandes bandelt, so
wird dadurcb gar nicbts erkannt.
Ebenso diirfen wir zur
Bestatigung den Unterscbied der logiscben von der realen
Opposition heranzieben. (Vergl. Kr.d.r.V. S. 329 ff.)
20
Jedocb wir diirfen bei diesen Einzelheiten nicbt Mnger
verweilen, sondern werfen nunmebr die Frage auf, ob
denn jene schroffe Trennung der Logik in eine rein
analytisch - formale und eine gegenstandlicbe
transzendentale, vom eigenen Systeme Kants aus beurteilt, eine
berechtigte sei ? Und ferner wo denn die Logik der Zukunft, die metbodisch berecbtigte Logik zu sucben sei, ob
eventuell in beiden Arten, oder nur in einer derselben
und dann, in welcber? Offenbar wird die Beantwortung
dieser Fragen aucb ftir die Bedeutung des vorliegenden 30
Werkes von der groBten Wichtigkeit sein. Es ist natiirlich, daB wir es weit b8ber einscb^tzen miissen, wenn
die formale Logik sich als der transzendentalen gleicbberecbtigt herausstellen sollte; daB dagegen in der voriiegeuden Scbrift nur mebr eine Erlauterung und Erganzung der Kritik der reinen Vernunft geseben werden
—
,
:
—
kann, wenn etwa die transzendentale die einzig berecbtigte
Logik sein
g
8.
sollte.
Und
so ist es in der Tat.
Die transzendentale als einzig bereclitigte Logik.
Wenn
die syntbetiscbe Einbeit der Apperzeption,
die
doch gerade die oberste Bedingung aller gegenstandlichen
Erkenntnis ist, die analytiscbe Einbeit des Urteils erst
40
XIV
Binleitung.
raacht; wenn es ferner dieselbe Funktiou und
HandluDg des Verstandes ist, welche identische Einheit
der Begriffe und synthetischo Einheit des in der Anm(5glicli
schauung gegebenen Mannigfaltigen herbeifiilirt; dann eres doch schon an sich sehr zweifelhaft, ob es
liberhaupt ein Denken geben kann, das
sich
niclit
irgendwie in Beziehung zum Objekt setzt.
Was sind
denn aber aucli jene leeren Gedankenformen, mit denen
es die rein formale Logik zu tun hat und die angeblich
10 an sich so ganz ohne alle Beziehung aufs Objekt sind?
Sie sind ja nach Kants eigener, oft wiederholter Lehre
nichts anderes, als die Art „einen Gegenstand zu bestimmen". (Vergl. z. B. Kr. d. r. V. 2. Aufl. S. 309.) So
wurde ja auch wie wir sahen das Urteil direkt bestimmt, „als die Art, gegebene Erkenntnisse zur objektiven Einheit der Apperzeption zu bringen*'.
Erscheint es schon nach alle diesem so gut wie unmSglich, daB es ein voUig gegenstandsloses Denken geben
sollte, so werden wir in dieser Ansicht nooh bestarkt,
20 wenn wir sehen, wie sich Kant das Zusammenwirken von
Denken und reiner Anschauung zur Bestimmung des
Oegenstandes naher denkt. Das Hinzukommen der reinen
Anschauung sollte ja, wie gesagt, das Denken erst zu
einem objektiven Denken machen. Was an dieser Ansicht berechtigt ist, soil spater hervorgehoben werden;
ftir jetzt ist es notig, zuzusehen,
ob denn wirklich die
scheint
,
,
die etwa dem Verstande die
etwa fertig tiberliefert? Da ist
nun eine Stelle in § 38 der Prolegomena auBerst beSOlehrend, wo es von der reinen Anschauung des Eaumes
heiBt: „Der Eaum ist etwas so GloichfSrmiges und in
Ansehung aller besonderen Eigenschaften so Unbestimmtes,
daB man in ihm gewiB keinen Schatz von Naturgesetzen
suchen wird.
Dagegen ist das, was den Eaum zur
Zirkelgestalt, der Figur des Kegels und der Kugel bestimmt, der Verstand, sofern er den Grund der EinEntsprecheud
heit der Konstruktion derselben enthalt."
wird auch der Eaum gelegentlich in der Kr. d. r. V. „die
Vorstellung einer bloBen Moglichkeit des Beisammenseins
40 (1. Aufl.- S. 374) genannt. Und so wird auch die Vorstellung eines bestimmten Zeitabschnittes nur mOglich
durch den „synt]ietischen EinfluB des Verstandes auf den
inneren Sinn" (Kr.d.r.V. 2. Aufl. S. 154.)
reine
Anschauung
Gegenstande gibt,
es
ist,
d. h.
Die Steilung der Logik im Systeme Kants.
I.
Demnach
XV
es also auch hier schliefilich der Verindem er sich denkend an der reinen Anschauungsform betatigt, das Objekt erzeugt. Mit Kecht
hat Cohen daher die reinen Anschauungsformen der
transzendentalen Apperzpption geradeso untergeordnet, wie
.
ist
stand, wel^'her,
Kategorien.
die
Sie,
die
transzendentale
Apperzeption,
nur der Quell der reinen Verstandesbogriffe,
sondern auch von Eaum und Zeit (vergl. Cohen, Kants
Theorie der Erfahrung S. 138). Die letzte Konsequenz
dieser Einsicht freilich hat Kant nicht gezogen: man 10
muB den Unterschied zwischen reinen Verstandsbegrjffen
und reinen Anschauungsformen a priori fallen lassen,
wenn es doch iiberall der Vers tan d ist und dicselhe
ist
nicht
transzendentale Apperzeption, welche das Objekt erzeugen.
Deshalb hat auch Cohen in seinem neuesten Werk Eaum
nnd Zeit zu Kategorien gemacht.^)
Wir sind nun in der Lage, sowohl das Berechtigte
wie das Irrtflmliche in jener Trennung der formalen von
der transzendentalen Logik zu erkennen. Denn es mochte
sich doch wohl ein richtiger Grundgedanke auch hier 20
leicht nachweisen lassen.
Wenn sich namlich auch alle
grandlegenden Begriffe und Urteile des Denkens auf den
Gegenstand der Erkenntnis beziehen und an ihrem Teil
zu seiner Konstituierung mitwirken: so muB doch unter
ihnen, den Begrififen selbst, eine Ordnnng und ein System
herrschen, demzufolge die einen den Gegenstand gleichsam nur anlegen und entwerfen, die anderen ihn aber
voilenden und abschliefien; es mag wohl sein, daB die
einen Begriffe dem Gegenstand ferner, die anderen uaher
stehen; kurz, es wird eine Eangordnung der Begriffo 30
Wozu dienen denn letzten Endes alle unsere
geben.
wissenschaftlichen Begriffe?
Zielen sio nicht schlioBlicii
alle auf eine Bewaltigung des sinnlichen Mannigfaltigeii?
Die Sinnlichkeit stellt in der Empfindung der Wissonschaft das Problem.
LOsen muB es der Verstand mit
seinen Begriffen.
Von vornherein mussen wir da erwarten, daB die Begriffe nicht in gloicher Weise zu
dieser LOsung beitragen: vielmehr werden die obcrsteii,
gerade woil sie der Quell aller Erkenntnis sind, von
der Empfindung gleichsam weiter entfernt sein, als die^)
8.
127
Vergl. H.
u.
161.
Cohen
:
Logik der reinen Erkenntnis, Berlin 1902.
4()
XVI
Binleitung'.
jenigen,
welche
sprung
abfliefien,
zwar
aus den obersten als ihrera Uraber unmittelbarer auf die Empfindung
zugeschnitten sind.
In dieser Hinsicht haben nun Eaum und Zeit von
jeher in der Geschichte der Philosophie eine Stellung eingenommeu, welche sie in die nachste Nahe der Empfin-
dung bringt. Aber auch wenn man Kaiim und Zeit, urn
ibnen ihre Bedeutung als reine Erkenntnisquellen a priori
zu bewahren uud zu sicbern, von der Zweideutigkeit der
10 ,,reinen Ansschauung" befreit und zu Begriffen macbt, wird
man ibnen diese Stellung gern zugestehen. Scbon bei
Platon finden wir den Raum in jener Mitteistellung
zwiscben den obersten Ideen und der sinnlicben Empfindung (z. B. Timaos 50 B, wo der Raum als das sich
imraer gleich Bleibende auftritt, welches die Gestalten
aufnimmt.)
Ahnlich bei Descartes und Leibniz; und
Newton stellt den „absoluten Raum" und die „absolute
Zeit" an die Spitz e der mechanischen Grundbegrifife, also
unmittelbar vor die Physik.
20
So kanu man also wohl sagen, dafi es BegrifFe gibt,
welche, als oberste Grundlegungen und Hypothesen alles
Erkennens iiberhaupt, noch hSher stehen als Raum und
Zeit. Sie bereiten den Gegenstand vor, namlich den rein
logischen Gegenstand, welcher dann durch das Hinzukommen der Begriffe von Raum und Zeit in den Gegenstand der Mathematik verwandelt, respektive vertieft wird,
um endlich, durch weitere Kategoiien, in der UrsprungsEinheit des Differentials zum Gegenstande der Physik zu
Kant hat,
(Vergl. Cohens Logik d. r. Erk.)
worden.
30 „indem er in einem Rest von Empirismus Zeit und Raum
als ,reine Anschauungen*, d. h. Arten des Gegebenseins
zu verstehen suchte",^) die rein begriffliche Natur derselben nicht ausgesprochen; und diese Sonderstellung, die
•
er fur
Raum und
Zeit,
als
Anschauungsformen, in An-
spruch nahm, veranlaBte ihn zu jener verfehlten Trennung
der allgemeinen von der transzendentalen Logik; es gibt
nur eine, umfassende Logik, welche sich mit der MQglichkeit der Erfahrung zu befassen hat: die transzendenSie hat diejenigeu Urteile und Begriffe auftale Logik.
40zusuchen, und in ihrem Ursprunge aus der Vernunft zu
Logik, in Leitsatzsn zu akademischen
*) Vergl. P. Natorp:
Vorlesungen. Marburg 1904, S. 49. Vergl. auch daselbst S. 43 ff.
II.
Anraerk.
z.
Entstehungsgeschichte des Werkes.
XVII
welche die notwendigen und ausreichenden
,
Vorbedingungen der Eikenntnis und damit auch dor
Gegenstande der Erfahrung bilden (denn: „die Bedinguugen
der Moglichkeit der Erfahrung iiberhaupt sind zugleich
." Kr. d.
Bedingungen der Gegenstande der Erfahrung
Die transzendentale Logik ist, wie allf^
r. V. S. 197).
Philosophie, im Platonischen Sinne „Ideenforschung" sie
Rucht die Ideen, die Grundlagen und Hypothesen des
Sie ist nicht Psychologie, indem sio es wedcr
Wissens.
mit der Gelegenheitsursache der Entstehung unserer Be- 10
griffe, noch iiberhaupt mit dem Individuum, dem Subjekt
zu tun hat ; sie miiB den eugsten Zusammenhang mit der
Wissenschaft, insbosundere Mathematik und mathematischer
Naturwissenschaft bewahren: denn nur vom Wissen, von
der anerkannten, sicheren Erkenntnis aus kann man die
Grundlagen der Erkenntnis fin den. Innerhalb der Logik
aber kann es verschiedene Stufen der Betrachtung geben:
durch diese wird der berechtigte Kern in jener durch
Kant versuchten Scheidung der formalen von der transzen20
dentalen Logik bezeichnet.
li9glaubigen
.
.
:
Demnach kann schon
die rein systematische Betrach-
tung dem vorliegonden Werke nur den Wert einer die
Hauptwerke erganzenden, erlauternden, nicht aber einer
Daneben erhebt
Steht die Xogik , so wie sie hier in
der Bearbeitung vorliegt, durch weg auf der Hohe des
Kritizismus, oder sind vielleicht darin noch Anklange der
vorkritischen Zeit Kants zu finden?
in sich seibstandigen Schrift zugestehen.
sich
nun
Frage
die
:
H. Anmerkungen zur EntsteliungsgescMoMe
des vorliegendeii Werkes.
Es
so
unterliegt keinem ernstlichen Zweifel, dafi das vor-
liegende Work seinem wesentlichen Inhalte nach der Zeit
des Kritizismus entstammt.
G. B. Jasche, welcher das
Work nicht nur zum erstenmal herausgegeben , sondern
ihm auch seine SuBere Form verliehen hat, berichtet fiber
die Entstehung (in dem von ihm im Jahre 1800 verfaBten
Vorwort^): Kant babe ihm vor IV2 Jahren den Auftrag
*)
Siehe daselbst.
Kaut, Loglk»
9
XVrn
Einleitung.
Kants, Logik zu bearbeiten und herauszuAls Material babe er ihm zu diesem Zwecke dio
AnmerkuDgen gegeben, welche er, Kant, in sein Handexemplar von G. Fr. Meiers „Auszug aiis der Vernunftlehre" (welcbes Buch Kant seinen Vorlesungen zugininde
legte) eingetragen hatte.
Wie aber B. Erdmann^j konstatieren konnte, sttitzte sich die Bearbeitung Jascbes
sicherlich auf eine Nachschrift von Kants Kolleg tiber
Logik.
B. Erdmann konnte eine solcbe aus dem Jahre
10 1782 mit dem Werk vergleichen und fand fast wSrtliche
tJbereinstimmung in sobr vielen Teilen. Dieser Eindruck
wird bestatigt durch die Mitteilungen E. Arnoldts in seinen
„Kritiscben Exkursen im Gebiete der Kant-Forscbung"
S. 380.
Aucb jene von Meier angefiihrte Materialienorteilt, seine,
geben.
sammlung ist erhalten geblieben, und Erdmann, der sie,
wenn aucb nur flucbtig, eiugeseben hat, ist zu der 'O'berzeugung gekommen, daB sie von Jascbe fast gar nicht
benutzt worden
ist.
Akademie - Ausgabe
tTber alles dies wird hoffentlicb die
Werkes volligo Klarheit
unseres
20 bringen, da ja den Herausgebern
Nachschriften von Kants Kolleg,
jenes Handexemplar mit seinen
nicbt nur verschiedene
sondern sicherlich aucb
Anmerkungen zur Ver-
fugung steht.
Die Logik, so wie sie uns tier vorliegt, ware also
ihrem Inhalto nach etwa ein Erzeugnis des Jahres 1782,
der aufieren Bearbeitung durch Jascbe nach aber aus dem
1800. Bei der Beurteilung ist nun noch
Zeitraum 1798
zweierlei zu bedenken: wenn Jascbe die Anmerkungen
Kants auch nur einigermaBen in das Kolleg herein-
—
30 gearbeitet hat, so ist die Moglichkeit nicht ausgeschlossen,
daB Ansichten hereinkamen, dieverschiedenenEntwicklungsDenn Kant hat
stufen Kantschen Denkens entsprachen.
die Logik von dem Winter-Semester 1755/56 bis zum
Jahre 1770 so ziemlich jedes Semester, von da an aber
immer
noch
Arnoldt
a. a.
jedes zweite Semester vorgetragen (nach
0. S. 641 ist das Kolleg achtundzwanzigraal
als gelesen, siebenundzwanzigmal als bloB angekundigt
GewiB also wiirde sich der Entwicklungsnachweisbar).
gang Kants in den Anmerkungen abgespiegelt haben.
40 Zweitens
*)
ist
zu bedenken, daB Kant im Jahre l<82 xwar
Vergl. B.
Erdmanns Rezension der
macher, Gottinger
gel.
Ana. 1880,
S. 616flf.
Schrift
von
Stwckel-
II.
Anmerk.
z.
Entstehungsgeschichte des Werkes.
in der theoretischen Philosophie die
Hohe
XIX
dos Kritizismus
auch noch nicht vOllig: vergleiche
den Unterschied der 2. Auflage der Kr. d. r.V. von der 1.,
z. B.
inbezug auf die Betonung der „transzendentalen
Metliode"), aber in den asthetischon Grundanschauungen
noch nicht zu der Klarheit der Kritik der Urteilskraft
durchgedrungen war. Was das erstere anbetrifft, so kann
hier erst dann endgtiltig gearteilt werden, wenn die Vorlesungen Kants und die Anmerkungen seines Handexemplars veroffentlicht sind; in bezug auf den zweiten 10
Punkt aber gibt das Werk durch seinen Inhalt eine Bestatigung der Ansicht, da6 es dem Jahre-1782 zugewiesen
werden muB.
Um hierauf sogleich einzugehen, so hat bereits Erdmann gesehen daB in der Logik sich Angaben iiber die
Natur des Schonen und die „Kritik des Geschmackes" befinden, die Kant schon seit der Mitte der achtziger Jahre
Wahrend es namlich in unserem Werke
verlassen hat.^)
S. 16 heifit: „Jene (die Asthetik) hat nur empirische
erreicht liatte (obzwar
,
.", so betont die Kritik der Urteilskraft ihre 20
Prinzipien
Zugeh5rigkeit zur „Transzendentalphilosophie", weil sie
„Prinzipien a priori zum Grunde habe" (2. Aufl. S. 112
bis 113).
So wird ferner in unserem Werke S. 40 eine
gewisse Art der Vollkommenheit mit der Schonheit gleichgesetzt, dagegen Kr. d. Urteilskraft S. 45 ff. diese Gleichung
ausdrftcklich abgelehnt.
Hiernach hatte man allerdings
erwarten sollen, daB Jasche eine entsprechende Anderung
.
.
seines Manuskriptes vorgenommen hatte.
Allein ich bin
doch zweifelhaft, ob nicht Jasche in dem Handexemplar
Kants, welches dieser doch weit iiber das Jahr 1782 hin- 30
aus, etwa bis 1795 oder 1796 benutzt hat, derartige, dem
kritischen Systems fremde Bemerkungen vorfand
sei es,
daB sie von Kant in vorkritischer Zeit hingeschrieben
und spater aus Unachtsamkeit nicht getilgt, sei es auch,
daB er sie aus einem anderen, gleich zu besprechendem
Grunde nicht streichen wollte. Dann ware Jasche nattir-
—
lich entschuldigt.
Es war zu Kants Zeiten iiblich, daB die Dozenten
ihrem Vortrag ein Lehrbuch zugrunde legten; Kant las,
wie schon mehrtach gesagt
sein Kolleg tiber Logik ira 40
Anschlusse an Meiers Vernunftlehre. In der Auktindigung
,
^)
Vergl.
Erdmanu
a. ».
O. 8.612—618.
XX
Einleitung.
seiner
vom Winterhalbjahr 1765/66 rechtWahl wie folgt: ,Jch werde die Logik ...
nach dem Handbuche des Herrn Prof.
Vorlesungon
fertigte er diese
vortragen
Meier; well dieser die Grenzen der jetzt gedachten Absichten wohl vor Augen hat und zugleicb AnlaB gibt,
neben der Kultur der feineren und gelehrten Vernunft
die Bildung des zwar gemeinen, aber tatigen und gesunden
Verstandes zu begreifen, jene fur das betrachtende, diese
fiir das
tatige und biirgerliche Leben.
Wobei zugleich
10 die sehr nahe Verwandtschaft der Materien AnlaB gibt,
bei der Kritik der Vernunft einige Blicke auf die Kritik
des Geschmackes, d. i. die Asthetik, zu werfen, davon die
Regeln der einen jederzeit dazu dienen, die der andereu
.
.
.
zu erlautern, and ihre Abstechung ein Mittel ist, beide
besser zu begreifen."
Trotz dieses gtinstigen Urteils
Kants und trotzdem er das Werk immer wieder bis zuletzt benutzte, miissen wir es doch aufs auBerste bedauern,
daB Kant sich
Fossel
dem Gebrauche
seiner Zeit
gemaB,
diese
ware fttr uns ein
20 Werk, das vollig frei dem Geiste Kants entsprungen ware.
Ich teile vollig E. Arnoldt Ansicbt: „Indem Kant bei
fortdauernder Ankntipfung seiner Vortrage an die alten
Lehrbiicher, von deren Doktrin er kaum eine einzige bestehen, und von deren Begriffsbestimmungen er auBerst
wenig gelten lieB, demungeachtet sein neues System den
Umrissen des alten einffigte, so brachte er nach Ausbildung seines Systemes gleichwohl dieses selbst niemals
in seinen Kollegien zu einer ihm v5llig adaquaten Darstellung."!)
Wohin das im besonderen Falle des Logik30 K()llegs fiihrte, dariiber haben wir das Zeugnis eines
seiner HQrer aus dem Sommer-Semester 1795 in einem
Briefe des Grafen von Purgstall an seinen Freund Kalauferlegte;
mann vom
wieviel
wertvoller
Mai 1795,2) wo es heiBt: „Kant liest fiber
wenn ich nicht irre. Immer
bringt er das Buch mit in die Stunde"
„alle Blatter
sind .klein von seiner Hand beschrieben und noch dazu
sind viele gedruckte Seiten mit Papier verklebt und viele
1.
eine alte Logik, von Meyer,
Zeilen ausgestrichen , so daB, wie sich dies versteht, von
Meiers Logik beinahe nichts mehr iibrig ist. Von seinen
40 Zuhorern hat kein einziger das Buch mit und man schreibt
^)
•)
A.a. O. S.887.
Siehe Arnoldt S. 686.
IT.
Anmerk.
z.
Eutstehungsgeschichte des Werkes.
XXI
ihm nach. Er aber
scheiut dies gar nicht zu bemerken
mit grofier Treue seinem Autor von Kapitel zu
Kapitel und dann berichtigt er oder sagtvielmelirallesanders,
aber mit der grSfiten Unschuld, daB man es ihm ansehen
kann, er tue sich nichts zugute auf seine Erfindungen."
Ich glaube nun, daB es auch die Schuld des Meierschen Kompendiuras ist, wenn sich in der Logik Kants
jene der Kritik der Urteilskraft wider sprechenden Angaben
zur Asthetik finden, von denen doch Jasche sicherlich
wuBte, daB sie der endgiiltigen Ansicht Kants nicht ent- 10
sprachen.
Meier n^mlich spricht im § 22 des 1. Abschnittes seiner Vernunftlehre von der „logischen Vollkommenheit der Erkenntnis" und der „Sch5nheit der Erkenntnis."
Vollkommenheit iiberhaupt besteht Mr Meier
in der tJbereinstimmung des Mannigfaltigen in einer Erkenntnis zu einer Absicht: ist sie dabei undeutlich, so
(Ganz im Sinne
ist sie „Schonheit der Erkenntnis".
WolfF-Baumgartens.) Da konnte Kant sich nun genug
getan zu haben glaubeh, wenn er den kritischen Standpunkt Meier gegentiber dahin zum Ausdruck brachte, daB 20
er die logische Verschiedenheit von Sinnlichkeit und Verstand hervorhob; aber da nun einmal sein Autor die
logische und Ssthetische Vollkommenheit behandelte, so
rauBte er seinem Systeme so weit Zwang antun, daB er
die asthetische Vollkommenheit wenigstens seiner Auffassung vom Schonen moglichst anpaBte: als „das, was
in den Sinnen gefallt" (S. 40).
Dem Berauhen, seiner Vorlage sich anzupassen, wie
Erdmann auch schon bemerkt hat, ist es auch entsprungen,
daB Kant der Begriffsbestimmung der allgemeinen Logik 30
nicht durchweg treu geblieben ist.
Nach der Definition
namlich, abstrahiert die allgemeine Logik „von alien empirischen Bedingungen, unter denen unser Verstand aus-
bloB
und
folgt
geiibt wird, z.B. vom EinfluB der Sinne, vom Spiele der
Einbildung, den Gesetzen des Gedachtnisses, der Macht
der Gewohnheit, der Neigung usw., mithin auch den
." (Kr. d. r.V. 2. Aufl. S. 77.
Quellen der Vorurteile
Vergl. auch Logik S. 15.)
Dennoch behandelt Kant in
der Logik S. 83 ff. die Vorurteile und ihre Quellen ausfflhrlich; und in dem zugrundeliegenden Manuskript ist (nach 40
Erdmann a. a. 0. S. 618) die Behandlung der Lehre vom
Begiiff noch „weniger rein von anthropologischen und
psychologischen Zusatzen".
.
.
:
XXJI
Einleitung.
Im einzelnen stand nattirlich Kant (wie das ja auch
der obeu wiedorgegebene Bericht uber sein Kolleg ausdrtickt) seinem Autor doch vollig frei gegenuber.
Urn
dies einzusehen, braucht man uur einmal z. B. die DeMeier vom Urteil gibt, mit derjenigen Kants
zu vergleichen.
Bei Meier heiBt es § 292 „Ein Urtoil
finition, die
(iudicium) ist eine Vorstellung eines logischen VerhSltnisses einiger Begriffe; und insofern von demselben alles
abgesondert wird, ohne welcbem die Wahrheit desselben
10 gelehrt erkannt werden kann, wird es ein logriscTies Urteil
(iudicium logicura) genannt, welches ein gelehrtes Urteil
(iudicium eruditum) ist, wenu es alien Kegeln der gelehrten
Erkenntnis, soviel als mSglich, gemaB ist." Wir haben
die Definition Kants demgegentiber beieits kennen gelernt
und besprochen. Gerade an diesem Beispiel wird aber
auch klar, wie die Logik Kants nicht ohne Zuhilfenahme
der Kritik der reinen Vernunft verstandlich ist.
Denn
in der Logik §17 S. 109 findet sich in ein em Satz die
von Kant verworfene und die von ihm gebilligte Definition
20 vereint „Ein Urteil ist die Vorstellung der Einheit des
BewuBtseins verschiedener Vorstellungen
"
(soweit
—
:
—
„oder die Vorstellung des Verhaltnisses derselben, sofem sie einen Begriff ausmachen" (dies letztere
offenbar unter dem EinfluB und im engsten AnschluB an
Meier).
In der Kr. d. r. V. 2. Aufl. S. 141—142 wird
gerade die Meiersche Definition besprochen und verworfen
„Ich habe mich niemals durch die Erklarung, welche die
Logiker von einem Uiteile iiberhaupt geben, befriedigen
konnen; es ist, wie sie sagen, die Vorstellung eines Ver."
30 haltnisses zwischen zwei Begriffen
AUe diese Beispiele mogen wohl zur Geniige dartun,
wie sehr Kant durch den AnschluB an Meier in der
freien Entfaltung seiner Gedanken behindert wurde.
So
kann Kants Logik nur dann fruchtbringend verwertet
werden, wenn man sie von der Kritik der reinen Vernunft
aus verstehen lernt.
Ohne mich nun in weitere Einzelheiten zu verlieren,
kritisch)
.
will ich
S.
618
.
daB (wie Erdmann a. a. 0.
,
jene augenscheinlich zugrunde liegende
nur noch anmerken
berichtet)
40 Nachschrift des Kollegs vom
andere Anordnung des Stoffes
dem namlich
Propadeutik
Jahre
1782
als unser
eine
Werk
in der Vorlesung die Abschnitte
dort
der
eigentlichen
„tractatio
etwas
zeigt,
V —X
in-
der
logices"
;
III.
XXIII
Textveranderungen.
zugerechnet sind und die Lehre von der Definition und
den Einteilungen direkt nach der Er5rterung der Lehre
vom
Begriffe steht.'
III. Textveranderungen.
1.
Zur Orthographie und Grammatik.
Im allgemeinen habe
ich mich bemtiht, die Orthographie den Bestimmungen, wie sie durch die „Orthographische Konferenz" vom Juni 1901 gcgeben worden
sind, und die grammatischen Formen dem lieutigen SprachIch hielt mich hierzu 10
gebrauch moglichst anzupassen.
urn so mehr berechtigt, als es sich in der vorliegenden
Schrift ja nicht
um
ein von
Kant
selbst letztlich redigiertes
handelt; auch verlangt der Charakter der „Sammlung
der philosophischen Bibliothek" einen fliissigen, lesbaren
Ich habe demnach durchweg verandert:
Text.
Werk
Commentator, Critik, Canon, Cultur,
1. Compendium,
Oatharctikon, Construction, Carrikatur, Causalitat, Dialectik,
Deduction. Doctor, Doctrin, Dijudication, Abstraction, Subiect, Object, Sects, Speculation, Function, Punct, consequent,
correct, concentrirt, commentiren, complet, abstract, sub- 20
jectiv, objectiv, dialectisch, practisch, speculativ, in:
pendium, Kommentator,
Ej-itik,
Kom-
Kanon, Kuitur, Kathartikon,
Konstruktion, Karikatur, Kausalitat, Dialektik, Deduktion,
Doktor, Doktrin, Dijudikation, Abstraktion, Subjekt, Objekt,
Sekte, Spekulation, Funktion, Punkt, konsequent, korrekt,
konzentriert, kommentieren, komplett, abstrakt, subjektiv,
objektiv, dialektisch,.,praktisch, spekulativ. Dagegen: Epoke
in Epoche. IDiese Anderungen finden sich fast alle schon
schreiben: Punct,
bei Hg und v. Kirchmann; H^ und
R
30
Function usw.];
^
Princip, Cirkel, Precision, Receptivitat in:
Prinzip, Zirkel, Rezeptivitat usw.
[So schon bei
2. speciell,
speziell,
Hj und
Kirchmann]
Worter auf „iren" wie
V.
z. B. ordiniren, philosophiren,
in „ieren', also: ordinieren,
philosophieren, abstrahieren, reflektieren usw.;
4. das h ist fortgelassen in Wortem wie; Theil, theilen,
Thier, thun, Noth, nothwendig usw., also: Teil, teilen. Tier,
Ferner in: Rath, erratheu,
tun, Not, notwendig :u. s. f.
3.
die
abstraliiren,
reflectiren
usw.
Unterthan, Irrthura usw., also: Rat, erraten, Untertan, 40
Irrtum
5. die
Schreibung „ev" in Wortem wie: Propadevtik,
•
propfidevtisch
,
hevristisch,
usw.
ist
g^Hndert in eu,
alfjo:
;;
XXIV
;
Einleitung.
Propadeiitik
bei
;
Hg und
propiideutisch
,
v.
Kirchinann]
,
usw.
heuristisch,
[So
schon
;
6. die Schreibung „ey'* in Wortern wie:
seyn, drey, ist
geaudert in „ei", also: sein, drei. [So bei Hj und v, Kirch-
mano]
;
wurde durchweg geschrieben
statt: EikenntniiS , BeGedaclitniB, Kreifi, PieiB, preifiErkenntnis, Bewandtuis, Verhaltnis, Gewiirdig usw.
dachtnis, Kreis, Preis, preiswurdig usw.; dagegen: bios ge10 andert in: bloB;
worinn, hierinn, darinn, Gesetz8. wurde geandert:
geberinn, usw. in
worin, hierin, darin, Gesetzgeberin usw.
[So schon H2 und v. Kirclimann]
7.
wandtniS, Verhaltnifi,
—
:
gesammt, insgesammt wurde gesetzt: gesamt,
ferner verandert: nemlich in: namlich;
acht
in: edit; allmalig in: allmahlich; wornach in: wonach;
demohngeachtet in: dessenungeachtet dieJS in: dies; [H.^
und V. Kirchmann schreiben: sammt, insgesammt, sonst
9.
statt:
insgesamt;
;
wie wir];
20
10. weiJSlicbt,
Weitliiufigkeit
mann]
,
Weitlauftigkeit,
weitliiufig
usw.
weitlauftig
in:
H, und
[So bei
weiBlich,
v.
Kirch-
;
wurde zusammengezogen
Statt findeu, zu Stande
liegen (oder legen usw,), bei Seite
setzen, seines Gleichen, aus der Acht lassen, heutiges
Tages, zu Folge, in so feme, in wo feme, so wohl, eben so
keiuesweges, in: stattfinden, zustandekommen , zugrunde
liegen, beiseite setzen, seinesgleichen, auQer acht, zufolge,
hentigestags, insofern, inwofern, sowohl ebenso, keines11. es
:
kommen, zum Grunde
30 wegs usw.;
Verbalformen fragt, hangend gieng giebt, in:
hangend, ging, gibt; ebenso: vermogte, wiederfahren,
sezzen, in vermochte, widerfahren, setzen
12. die
:
,
,
li-agt,
:
wurde geandert: nahmhaft, Wilikiihr, willkiihrlich,
Merkmahl, Schaale, Saamen, MaaiB, in: namhaft, Willkiir,
willkiirlich, Merkmal, Schale, Samen, MaiB;
13.
14. Granzen, klareren, in: Grenzen, klareren; et. popular:
popular st. particular particular
15. Eeitz, Beredtsamkeit, Bellettrist, Litterator, in: Reiz,
40 Beredsamkeit, Belletrist, Lilerator;
;
:
16. Dilettante, Geriiste in: Dilettant,
Geriist;
mehresten in: meisten;
18. Mechanism, Scepticism, Idealism usw...in: Mechanismus, Skeptizismus , Idealismus usw. [Die Anderimgen 13
bis 18 auch bei Hj und v. Kirchmann]
17.
19. Prose, Pedanterei, Chineser, Eleatiker, Epikuraer,
Pherezydes, Leibnitz, Wolf, in : Prosa, Pedanterie, Chinesen,
Eleaten, Epikureer, Pherekydes, Leibniz, Wolflf;
;
XXV
in, Textverandernngen.
klein ge.«chrieben wurdcn: ersllich, anfangs, eines
der andere,
dasselbe, alles imd nichts, etwas, der eine
jeder, keiner, nieniand, der erstere, der letztere, folgendes,
im folgenden, im allgemeinen usw, Jasche schreibt in seiner
Vorrede, wo er von Kant spricht, Er, Ihn usw.; statt
20.
—
und
dessen: er, ihn usw.; grofi geschrieben: etwas Gutes,
etwas Oder nichts Gewisses usw.;
21. statt: besondre, besondern, andre, andern, groi^ern,
kleinern, unsre, unsem, neuern, weitern, iiltern, aufiern uaw.
wurde gesetzt: besondere, besonderen, andere, anderen,
neueren, weiteren,
groBeren, kleineren, unsere, unseren
alteren, auBeren usw.
22. im Genitiv und Dativ der Suhstantiva: statt: GeGebrauches,
brauchs, Gebrauch, Subjekts, Obj ekes usw.
Gebrauche, Snbjektes, Objektes usw. [In dieser Hinsicht
ist die JSchreibung in alien friiheren Ausgaben nicht einheitlich; unserer Schreibweise am niichsten sind Hg und
-.q
,
:
V.
Kirchmann];
23. hievon, hiemit, hiedurch wurde ersetzt durch: hiervon, hiermit, hierdurch usw. [Hg und H^ haben fast durch-
weg:
gQ
hie];
24. Egyptisch, Jonisch, Eleatisch, st. d. agyptisch, jonisch,
eleatisch usw.;
Kanten, Leibnizen,
25. die ungebrauchlichen Formen:
Wolffen wurden ersetzt durch Kant, Leibniz, Wolif usw.
die auf ein s endigen, wurde
26. bei Personennamen
der Genitiv durch Apostroph angezeigt; Sekrates', dagegen:
:
,
Kants usw.;
27. die ungebrauchlichen Pluralbildungen : Axiomen, Im})erativen wurden ersetzt durch: Axiome, Imperative usw.;
28. statt der Formen: bejahet, befriediget, beschaftiget,
beruhet usw. die Formen: bejaht, b^l'riedigt, bescliiiftigt,
30
bernht usw.
Was
die
2.
latcrpunktion
hSufig wurde
der
„Wollen wir z. B. das logische
Wesen des KOrpers bestimmen: so...", statt dessen: „bestimmen, so . ." Ferner wurde ein Seniikolon durch Komma
ersetzt in Fallen wie z. B. S. 4 Zeile 24: „betriflFt; so", '^^
statt dessen: „betrifft, so". Vor: als wurde stets Komma
Ferner wurde
gesetzt, z. B. „ebenso unnf^tige, als" usw.
immer vor einem Gedaukenstrich Komma gesetzt in
Fallen wie z. B, S. 8 Zeile 14 und 16 „und,
... ent..." Haufig konnte der Gedaukenstrich fortflteht,
aubelangt, so war hier weniger zu andern;
der Doppelpunkt durch
vorliegenden Ausgabe:
Komma
ersetzt;
z.
B. S, 68
.
—
Eaot, Logik.
—
XXVI
Einleitung.
werden^ z. B. urn Ende eines Abscbnittos im
Text usw.
Einige Anderungen werden unten geuauor
angegeben.
gelassen
3.
Weitere Textveranderungen.
Im
folgenden bedeuten die grofien Zahlen die Seiton,
kleinen Zahlen die von oben an gerechneton Zcilon
der vorliegenden Ausgabe, wobei jedoch die Zeilen deitJberschriften nicht mitgereclinet sind. Also z. B. 4 5 bedie
deutet:
Seite 4,
von oben, ohne die tJberschrift
Zeile 5
10 mitzurechnen.
4^2
A
Jetzt folgt Logik selbst",
st.
d. „jetzt folgt dio
Logik selbst";
65
69
Tjg
741
83
,
„weniger in",
„reicher noch",
st.
d. „reicher,
„verwie3, und",
st.
d. „verwies
st.
„weniger, in";
d.
„nach, vollkommen",
st.
d.
noch";
und";
„nach voUkommen";
fehlt: 1794;
A „das Identische und das Syntbetische Wissen",
„das identische und das synthetische Wissen";
8 29-30
st. d.
^0
A
A
A
A
A
9g
10 1
A
A
„Wie",
St.
„Ersten",
d.
st.
„wie";
d. „ersten";
^ „Prius", St. d. „priu8";
^ „Was", St. d. „was";
A „Grammatik, die", st. d. „Grammatik die";
A „apriori d. i." st. d. „a priori, d. i.";
A „eineVernunft\vi8sen8chafr. nicht der blofien Form,
l^s'ioMs
IO19
12
19
1835
ISgg
soudern der Materie nach", st. d. ,,eine Vernunftwissenschaft nicht der Materie, sondern der blofien Form nach.'*
[Diese Andening schien der Text dringend zu gebieten,
20 denn es heiBt weiterhin ausdriicklich, die Selbsterkenntnis
der Veniunft dem materiellen Gebraucbe nach gehore
Vergl. anch 17 ^j, wo
in die Metaphysik, nicht die Logik.
H2
bereits entsprechend umgestellt hat];
1650.9 A „VVas'-,„Wie",
30a7 „Wo'' in „wo";
16 14
40
St.
d.„\va8", „wie", entsprechend
A
A
„als solchen", st. d. „als solchem":
A
„nicht der blofien
„alle wesentliche Merkmale", st. d. „alle wesent1722
lichen Merkmale"; entsprechend isb verbessert: 23; „riGhtige"
in „richtigen", ferner 40„ u.bo ^^^ so immer; z. B. 83ji;
91 38; 9421 ^^s.f.
17
3T
Form, sondern der Materie
;;
;
;
;
;
;
;
;
;
XXVII
III. Textverfinderungen.
-
'h", St. d.
'C,h" [so
„nicht der Materie, sonderii der blofien
Form
schon bei H2; vergl. 15 39];
19e A ,,deinselben",
!nd V. KirchmannJ
„denselben";
d.
st.
[so
schon H,
23 1 A „keinen Moment", st. d. „kein Moment";
29 16-16 A „Selbstdenken, Philosophieren", st. d. „selbstdenken, philosophieren" ebenso 71 23-40 „Vorstellen, Walirnehmen" usw., st. d. „vorstellen, wahrnehmen", usw.; und
entsprechend immer.
;
31
V.
29
A
„selt8amen",
„selt8amem" [ebenso Hg und 10
d.
st.
Kirchmann].
^ „welcher niclit nur auch eine Schule er.",
sondern zugleich ein
st. d.
„welcher nicht
.";
nur eine Schule errichtete, sondern zugleich auch ein
^1 30-81
richtete,
.
.
.
32^4 A „mehrere Gesetzmai^igkeit",
setzma^igkeit"
32 js A
richtuug"
„durch Hinrichtung'', st,
Hg und v. Kirchmann]
d.
„durch die Hiu-
A
A
„viele
Wurde",
st.
„Sokrates";
d.
A
„Verulamio",
„Plinius
dem
„Verulam";
d.
st.
20
Wiirde";
d. „viel
st.
„Plinius dem jlingeren", st. d.
3421
alteren" [denn dieser ist der Naturforscher]
35 g
.
„groBere Ge-
d.
[so
3228 -^ jjdem Sokrates",
33 10
st.
A
„zu Entdeckung", st. d. „zur Entdeckung";
entsprechend 53j2, Q'-^iq, 864 usw.
359_,o
A „auf s",
St.
d.
„auf das"
4287 -^ jjVier",
st.
d.
„vier" [so
8620
43ii_i, -^ „Sinnen-Scheines",
H, una
44 J,
44,8
4725_,6
4788
V.
A
A
Kirchmann]
„nachGeschmack",
„der seinen",
^^^ ^0 immer;
-A. „Mappe", st.
52^2
A
522e
A
st.d.
d.
st.
H^ und
Kirchmann]
[so
5,nachdeniGeschmacke"; 30
„wer seinen"; entsprechend
„mappe";
d.
v.
„Sinnen8cheines"
st. d.
,
„nachher wegwischt", st. d. „nachher wieder wegwischt" [so schon Hg und v. Kirchmann]
5521-22
„Virgil",
^
„Vergil";
st. d.
7;gegrundet",
st.
d.
„begrundet";
ebenso 57 0,
92 ig usw.;
5928
V.
6828
682
V.
^
„dritten",
st.
„Dritten"
d.
[so
schon
Hj und
Kirchmann];
A
A
40
„in der Stelle",
„Es8e
Kirchmann]
rei",
st.
„an die Stelle"
„esse rei" [so schon Hj und
st. d.
d.
;
XXVIH
75 (Anrn.)
widcrsetzen"
92 1
A
A
A
IOO37
-A-
87
25
Hj
schon
10
108 IB,
105 14
;
Einleitung.
76 (Anrn.)
7828
;
;
A
A
[bei
„furs Glauben",
st. d.
widersetzen",
„den"]
,.allem
Hg
„zum GJauben"
st.
d.
„allein
'Vm^
„ist", St. d. ,,8ind";
„durchgelaufen
„und grade",
ist",
st.
d.
„und
st.
„ArchitektoDisch",
und v. Kirclimann].
17, ig
A
„mehrere",
A
„Pferd"
A
„Folge-
d.
st.
st.
d.
d.
„diirchlaufeii hat";
in gleichem
Grade";
„architektonisch"
[so
st. d
„mehr";
„Neger" [siehe Anmerkung da-
selbst]
122 gi
oder Friiclitleer", st. d.
H2 und v. Kirchmann].
„folge-
oder
fruchtleer" [so schon
124g
A
„darin",
1249
A
A
„geschlossen"
14820
„Eia
und Hg und
v.
d.
„darem";
st.
aiis", st. d.
d.
„ersclilo8sen"
„Eiu SchluB aus"
[so
schon Hi
Kirchmann].
Durchgehend
.,Die
st.
ist
Erkenntnis".
gesetzt
statt:
„Das Erkenntniss"
—
Immanuel Kants
Logik.
Ein
Handbuch zu Vorlesungen,
herausgegeben
von
Gottlob Benjamin Jasclie.
1800.
IT Ant, Loftfk.
Anm.
des Herausgelers
Das Buch war von Jasche dem Minister
Eberh. Jul. E. von Massow
gewidmet
.
Vorrede.
Jlis sind bereits anderthalb Jahre, seit mir Kant den
Aaftrag erteilte, seine Logik, so wie er sie in Offentlichen Vorlesungen seinen Zuliorern vorgetrageii fur den
Druck zu bearbeiten und dieselbe in der Gestalt eines
kompendiosen Handbuches dem Publikum zu iibergeben. Ich erhielt zu diesem Zwecke von ihm die selbsteigene Handsclirift, deren er sich bei seinen Vorlesungen
bedient hatte, mit AuBerung des besonderen, ehrenvollen
Zutrauens zu mir, daB ich, bekannt mit den Grundsatzen 10
seines Systemes iiberhaupt, auch bier in seinen Ideengang
,
leicht eingehen, seine
Gedanken nicht
entstellen oder ver-
und Bestimmtheit und zugleich in der gehorigen Ordnung sie
darstellen werde.
Da nun auf diese Art, indem ich den
ehrenvollen Auftrag tibernommen und denselben so gut,
als ich vermochte, dem Wunsche und der Erwartung des
preiswtir-digenWeisen, meines viel verehrten Lehrers
und Freundes gemaB, auszuftihren gesucht babe, alles,
was den Vortrag
die Einkleidung und Ausftihrung, 20
die Darstellung und Anordnung der Gedanken
betriift,
auf meine Rechnung zum Toil zu setzen ist: so liegt
es natiirlicherweise auch mir ob, hieriiber den Lesem
dieses neuen Kantschen Werkes einige Rechenschaft abfalscben, sondern rait der erforderlichen Klarheit
—
—
—
—
zulegen.
Uber diesen Punkt also hier eine und die
andere nahere Erklarung.
Seit dem Jahre 1765 hatte Herr Prof. Kant seinen Vorlesungen fiber die Logik ununterbrochen das Meiersche
Lehrbuch (George Friedrich Meiers Auszug aus der
Veinunftlehre, Halle bei Gebauer, 1752) als Leitfaden zu- 80
grunde golegt; aus Grtinden, woriiber er sich in einem
A V—VII;
Hi 828—324; H, 3;
R
—
f
.
.
4
Vorrede.
zur Aiiktindigung seiner Vorlesimgon im Jahre 1765 von
ihm herausgegebenen Programme erklarte.
Das Exemplar
des godachten Kompendiums, desseu er sich bei seinen
—
Vorlesungen bediente, ist, wie alle die ubrigen Lehrbiicher,
die er zu gleicliem Zwecte brauchte, mit Papier durchschossen; seine allgemeinen Anmerkungen und Erlauterungen sowohl, als die spezielleren, die sich zunilchst auf
den Text des Kompendiums in den einzelnen Paragraphen
beziehen, finden sich teils auf dem durchschossenen Papiere,
10 teils auf dem leeren Rande des Lehrbuches selbst. Und
dieses bier und da in zerstreuten Anmerkungen und Erlauterungen schriftlich Aufgezeichnete macht nun zusammen das Materialen-Magazin aus, das Kant bier
fur seine Vorlesungen anlegte, und das er von Zeit zu
Zeit teils durch neue Ideen erweiterte, teils in Ansehung
verscliiedoner einzelner Materien immer wieder von neuem
rcvidierte
und
verbesserte.
Wesentiiclie von alle dem,
des
Meier scben
Es enthalt also wenigstens das
was der beriihmte Kommentator
Lehrbuches in seinen nach einer freien
20 Manier gehaltenen Vorlesungen seinen Zuhorern iiber die
Logik mitzuteilen pflegto, und das er des Aufzeichnens
—
wert geachtet hatte.
Was nun die Darstellung und Anordnung der Sachen
in diesem Werke betrifft, so habe ich geglaubt, die Ideen
und Grundsatze des groBen Mannes am treffendsten auszufiihren, wenn ich mich in Absicht auf die Okonomie
und die Einteilung des Ganzen tiberhaupt an seine ausdriickliche Erklilrung hielte, nach welcher in die eigentliche Abhandlung der Logik und namentlich in die
SOElemontarlohre
derselben nichts weiter
aufgenommen
werden darf, als die Theorie von den drei wesentlichen
den Begriffen, den
Hauptfunktionen des Denkens
Urteilen und Schltissen. Alles dasjenige also, was
bloB von der Erkenntnis tiberhaupt und deren logischcn
Vollkommenheiten handelt und was in dem Meierschen
Lehrbuche der Lehre von den Begriffen vorhergeht und beinahe die Halfte des Ganzen einnimmt, muB hiernach uocli
„Vorher war," bemerkt
zur Einleitung gerechnet werden.
Kant gleich am Eingange zum achten Abschnitte, worin
40 seiu Autor die Lehre von den Begiifieu vortragt,
„vorher
war von der Erkenntnis tiberhaupt gebandelt, als Propad eutik der Logik; jetzt folgt die Logik selbst."
—
—
—
A VII— IX;
Hi 324—325; Hj 4;
R
—
.
Vorrede.
Diosem
5
Fingerzeige zufolge habe ich
zu dem erwahnten Vbschnitte vorkommt, in die Einleitung herubergenommen welche aus
diosGin Grunde einen viel groBeren Umfang erhalteii hat,
als sie sonst in anderen Handbuchern der Logik einziiiiehmen pflegt. Die Folge hiervon war denn audi, daB dio
Metho den le lire, als der andere Hauptteil der Abhandlung, urn so viel kurzer ausfallen muBte, je mehr Materien, die tibrigens jetzt mit Recht von unseren neueren
Logikern in das Gebiet der Methodenlehre gezogen werden, 10
bereits
in der Einleitung waren abgehandelt wordon,
wie z. B. die Lehre von den Beweisen u. dgl. m.
Es
wiire eine ebenso unnotige,
als unschickliche Wiederholung gewesen, dieser Materien hier nocb einmal an
ihror rechten Stelle Erwahnung zu tun, urn nur das UnvoUstandige vollstiindig zu maclien und alles an seinen
gehorigen Ort zu stellen. Das letztere habe ich indessen
doch getan in Absicht auf die Lehre von den Definiausdriickliclien
was
daher alles,
bis
,
—
tionen und
der logischen Einteilung der Bewelche im Meiorschen Kompendium schon zum 20
achteu Abscliiiitte, namlich zur Elementarlehre von den
Begriften gehort; eine Ordnung, die auch Kant in seinem
Vortrage unverandert gelassen hat.
Es versteht sich tibrigens wohl von selbst, daB der
groBe Reformator der Philosophie und,
was die Okonomie und auBere Form der Logik betrifft,
auch dieses
Toils der theoretisehen Philosophie insbesondere , nach
seinem architektonischen Entwurfe, dessen wesentliche
Grundlinien in der Kritik der reinen Vernunft verzeichnet
sind
die Logik wiirde bearbeitet haben , wenn es ihm 30
gefallen und wenn sein Geschaft einer wissenschaftlichen
Begrundung des gesamten Systnmes der eigentlichen
Philosophie
der Philosophie des reellen Wahren und
Gewissen
dieses unweit wichtigere und schwerere Geschaft, das nur er zuerst und auch er allein nur in
seiner Originalitat ausfflhren konnte, ihm verstattet hatte,
an die selbsteigene Bearbeitung einer Logik zu donken.
Allein diese Arbeit konnte er recht wohl anderen iiberlassen, die mit Einsicht und unbefangener Beurteilung
seine architektonischen Ideen zu einer wahrhaft zweck- 40
mafiigen und wohlgeordneten Bearbeitung und Behaudlung
dieser Wissenschaft benutzen konnten.
Es war dies von
gritfe,
—
—
,
—
—
A IX— Xll;
Hi 825~-32G; Hj
4—5; R
—
Vorrede.
6
mehreren grtindlichen und unbefangeuen Denkern untor
unsoren doutscheii Philosophon zu erwarten. Und diese
Erwartuug hat Kant und die Freunde seiner Philosophic
Mehrere neuere Lehrbiicher der
auch nicht getUuscht.
Logik sind mehr oder weniger, in betreff der Okonomie
und Disposition des Gf nzen, als eiuo Frucht jener Kantschen Ideen zur Logik anzusehen. Und daB diese
daB sie zwar
Wissenschaft dadurch wirklich gewonnen;
weder reicher, noch cigentlich ihrem Gehalte nach solider
10 Oder in sich selbst gegriindeter, wohl aber gereinigter
teils von alien ihr fremdartigen Bestandteilen, teils von
—
so
mauchen unniitzen
Spiel werken,
—
daB
Subtilitaten
sie
und bloBen dialektischen
systematischer und
doch bei
der Methode zuglcich einfacher geworden, davon muB wohl jeden, der iibrigens
nur richtige und klare Begriffe von dem eigentiimlicheii
aller
szicntifischen
Strenge
Charakter und den gesetzmaBigen Grenzen der Logik hat,
die fliichtigste Vergleichung der alteren mit den
neueren, nach Kantschen Grundsatzen beaibeiteten Lehr2^ btichern der Logik tiberzeugen. Denn so sehr sich auch
so manche unter den alteren Handbiichern dieser Wissenschaft an wissenschaftlicher Strenge in der Methode, an
Klarheit, Bestiramtheit und Prazision in den Erklarungen
und an Btindigkeit und Evidenz in den Beweisen auszeichnen mogen: so ist doch fast keines darunter, in
welchem nicht die Grenzen der verschiedenen, zur allgemoinen
Logik im weiteren Umfange gehorigen Gebiete des bloB
Propadeutischen, des Dogmatischen und Technischen, des Reinen und Empirischen, so inein30 ander und durcheinander liefen, daB sich das eine von dem
anderen nicht bestimmt unterscheiden laBt.
Zwar bemerkt Herr Jakob in derVorrede zur ersten
Auflage seiner Logik: „Wolff habe die Idee einer allgemeinen Logik vortrefflich gefaBt und wenn dieser groBe
Mann darauf gefalien ware, die reine Logik ganz abgesondert vorzutragen, so hatte er uns gewiB, vermSge
seines systematischen Kopfes, ein Meisterstuck geliefert,
welches alle kiinftigen Arbeiten dieser Art unnutz gemacht
hatte."
Aber er hat diese Idee nun einmal nicht aus40 gefiihrt und auch keiner unter seinen Nachfolgern hat sie
ausgefiihrt; so groB und wohlbegriindet auch Iibrigens
tiberhaupt das Verdienst ist, das die Wolff sche Schule
auch
XII— XIV; Hj 326—327; H, 5—6; R
—
.
Vorrede.
7
urn das eigentlich Logische, -— die formale VoUkommenlieit in unserer philosophischen Erkenntnis sich
erworben.
Aber abgesehen nun von dem, was in Ansehung der
HoBoren Form zu VervoUkommnung der Logik durch die
notwendige Trennung reiner und blofi formaler von empirischen und realen oder metaphjsischen Satzen noch
gescbehen konnte und gescbeben muBte, so ist, wenn es
die Beurteilung und Bestimmung des inneren Gebaltes
dieser Wissenscbaft als Wissenscbaft gilt, Kants Urteil 10
iiber diesen Punkt nicbt zweifelbaft.
Er bat sicb mebrere
Male bestimmt und ausdriicklich dai fiber erklart: daB die
Logik als eine abgesonderte, fiir sici] bestebende und in
sicb selbst gegrtindete Wissenscbaft anzuseben sei, und
dafi sie mitbin aucb seit ibrer Entstebung und ersten
Ausbildung vom Aristoteles an bis auf unsere Zeiten
eigentlicb nicbts an wissenscbaftlicber Begrundung babe
Dieser -Bebauptung gemaB bat also
gewinnen kSnnen.
Kant weder an eine Begrundung der logiscben Prinzipien
der Identitat und des Widersprucbes seibst durcb ein 20
bOberes Prinzip, nocb an eine Deduktion der logiscben
Formen der Urteile gedacbt. Er bat das Prinzip des Widersprucbes als einen Satz anerkannt und bebandelt, der seine
Evidenz in sicb selber babe und koiner Ableitung aus
einem h()beren Grundsatze bediirfe.
Nur den Gebraucb,
die Giiltigkeit dieses Prinzipes bat er eingescbrankt.
indem er es aus dem Gebiete dor Metapbysik, Tvorin es
der Dogmatismus geltend zu macben sucbte, verwies und
auf den bloB logiscben Vernunftgebraucb, als allein gtiltig
nur fiir diesen Gebraucb, bescbrankte.
80
Ob nun aber wirklicb der logiscbe Satz der Identitiit
und des Widersprucbes an sicb und scblecbtbin keiner
weiteren Deduktion fabig und bedttrftig sei, das ist freilicb eine andere Frage, die auf die vielbedeutende Frage
fttbrt: ob es tiberbaupt ein absolut erstes Prinzip
aller Erkenntnis und Wissenscbaft gebe;
ob ein solches
raoglicb sei und gefunden werden kQnne?
Die Wissenscbaftslebre glaubt, ein solcbes Prinzip
in dem reinen, absoluten Icb entdeckt und darait das
gcsamte pbilosopbiscbe Wissen nicbt der bloBon Form, 40
sondern aucb dem Gebalte nacb vollkommen begriindet
zu habon. TJnd unter Voraussetzung der MOglicbkeit und
—
—
—
^
A XIV~XVI;
Hj 327—828; H, 6—7;
R
—
.
Vorrede.
8
apodiktischen Giiltigkeit dieses absolut einigeu und unbedingten Prinzipes handelt sie daher auch vollkommen
konsequent, wenn sie die logischen Grundsatze der Identitat
und des Widerspruches, die Satze
und :
nicht als unbedingt gelten laiSt, sondern nur fflr subalterne Satze erkiart, die durch sie und iliren obersten
Satz: Ich bin,
erst erwiesen und bestimmt werden
kCnnen und mijssen.
(Siehe Grundl. d. "W. L.
1794.
Auf eine gleich konsequente Art erkiart sich
S. 13 etc.)
10 auch Scbelling in seinem Systeme des transzendentalen
Idealismus gegen die Voraussetzung der logischen Grundsatze aIs unbedingter, d. h. von keinen hoheren abzuleitender, indem die Logik tiberhaupt nur durch Abstraktion von bestimmten Satzen und,
sofern sie auf
wissenschaftliche Art entsteht,
nur durch Abstraktion
von den obersten Grundsatzen des Wissens entstehen
kSnne, und folglich diese hochsten Grundsatze des Wissens
und mit ihnen die Wissenschaftslehre selbst schon voraussetze.
Da aber von der anderen Seite diese hochsten
20 Grundsatze des Wissens , als Grundsatze betrachtet,
ebenso notwendig die logische Fornu schon voraussetzen: so entsteht eben hieraus jener Zirkel, der sich
zwar fiir die Wissenschaft nicht auflosen, aber doch erkiaren lafit,
erklaren durch Anerkennung eines zugleich der Form und dem Gehalte nach (formellen und
materiellen) ersten Prinzipes der Philosophie, in welchem
:
A=A
— A= — A
—
—
—
—
—
beides,
Form und
Gehalt, sich wechselseitig bedingt
und be-
In diesem Prinzipe lage sodann der Punkt, in
welchem das Subjektive und das Objektive,
das identischo
30 und das synthetische Wissen, eines und dasselbe waren.
Unter Voraussetzung einer solchen Dignitat, wie sie
einem solchen Prinzipe ohne Zweifel zukommen muB,
wurde demnach die Logik, so wie jede andere Wissengriindet.
schaft,
—
der Wissenschaftslehre
ordiniert sein miissen.
—
und deren Prinzipien sub-
Welche Bewandtnis es nun aber auch immer hiermit
haben moge
soviel ist ausgemacht
in jedem Falle
bleibt die Logik im Inneren ihres Bezirkes, was das
Wesentliche betrifft, unverandert; und die transzendentale
40Frage: ob die logischen Satze noch einer Ableitung aus
einem h5heren absoluten Prinzipe fahig und bediirftig sind,
kann auf sie selbst und die Giiltigkeit und Evidenz ihrer
;
—
A XVI— XIX;
:
Hj 328—829; H^ 7—8;
R
—
^
.
9
Vorrede.
Gesetze so wonig EinliuB baben, als die reine Matliematik, in Ansehung ihres wissenschafilichen Gehaltes, die
transzendentale Aufgabe bat: wie sind syntbetiscbe TJrteile a priori in der Mathematik ra9glicb?
So wie
—
der Matbematiker als Mathoamtiker , so kann aucb der
Logiker als Logiker innerbalb des Bezirkes seiner Wissenscbaft beim Erklaren und Boweisen seinen Gang rubig
und sicher fortgeben, obne sicb uoi die, auBer seiner
Spbare liegende transzendentale Frage des Transzon-
dental-Pbilosopben und Wissenscbaftslebrers bekummern 10
zu dtirfen: wie reine Mathematik oder reine Logik
als Wissenscbaft raoglich sei?
Bei dieser allgemeinen Anerkennung der Ricbtigkeit
der allgemeinen Logik ist daber aucb der Streit zwiscben
den Skeptikern und den Dogmatikern tiber die letzten
Griinde des pbilosopbiscben Wissens, nie auf dem Gebiete
Logik, deren Eegeln jeder verntinftige Skeptiker so
gut als der Dogmatiker fiir gtiltig anerkannte, sondern
jederzeit auf dem Gebiete der Metapbysik gefiibrt worden.
Und wie konnte es anders sein? Die bocbste Aufgabe 20
der eigentlicben Pbilosopbie betrifft ja keineswegs das
subjektive, sondern das objektive,
nicbt das identiscbe,
sondern das syntbetiscbe Wisseu.
Hierbei bleibt
der
—
—
Logik als solcbe ganzlicli aus dem Spiele;
und ea bat weder dor Kritik, nocb der Wissenscbaftslebre
einfallen konnen,
nocb wird es tiberall einer Pbilosopbie,
die den transzendentalen Standpunkt von dem
bloB logiscben bestimmt zu unterscbeiden weiB, einfallen
also
die
—
konnen,
—
die letzten Grilnde des realen, pbilosopbiscben
Wissens innerbalb des Gebietes der bloBen
sucben und aus einem Satze der Logik,
Logik ^u 30
bloB
als
solcbem betracbtet, ein reales Objekt berausklauben
zu woUen.
Wer den bimmelweiten Unterscbied zwiscben der eigentlicben (allgemeinen) Logik, als einer bloB formalen Wissenscbaft,
der Wissenscbaft des bloBen Denkens als
Denkens betracbtet,
und der Transzendental-Pbilosopbie,
dieser einigen materialon oder realen reinen Vornunftwissenscbaft,
der Wissenscbaft des eigentlicben Wissens,
bestimmt ins Auge gefafit bat und nie wieder aufier 40
acbt laBt, wird daber leicbt beurteilen konnen, was von
dem noueren Versucbe zu halten sei, den Herr Bardili
—
—
—
—
XIX— XXI;
Hi 329-330; H, 8—9;
R
—
Vorrede.
10
ueuerdings (in seinem Grundrisse der ersten Logik) unter-
nommen
der Logik
hat,
noch ihr prius aiiszu-
selbst
Wege dieser Untersucliung zufinden: „ein reales Objekt, entwoder durch
sle (die bloBe Logik) gesetzt oder sonst iibcrall keines
setzbar; den Schliissel zum Wescn der Natur entweder
durch sie gegeben oder sonst iiberall keine Logik und
Es ist doch in Wahrheit
keine Philosophie moglich."
nicht abzusehen, auf welche mogliche Art Herr B a r d i 1 i
10 aus seinem aufgestellten p'ms der Logik, dem Prinzipe
dor absoluten Moglichkeit des Denkens, nach welchem wir
machen,
Eines,
in der Erwartuug, auf deni
als
Eines und Ebendasselbe im Vielen
unendliche
Mannigfaltigen)
Male
wiederholon
Dieses
kflnnen, ein reales Objekt herausfinden konne.
vermeintlich neu entdeckte p-ms der Logik ist ja offenbar
nichts mehr und nichts weniger, als das alte langst ancrkannte, innerhalb des Gebietes der Logik gelegene und
an die Spitze dieser Wissenschaft gestellte Prinzip der
Identitat: was ich denke, denkeich, und eben dieses
sound nichts anderes kann ich nun eben ins UnendWer wird denn auch bei
liche wiederholt denken.
dem wohlverstandenen logischen Satze der Identitat an
ein Mannigfaltiges und nicht an ein bloBes Vieles
denken, das allerdings durch nichts anderes entsteht,
noch entstehen kann, als durch bloBe Wiederholung
das bloiSe wiedereines und ebendesselben Denkens,
A A und so weiter ins
eines
Setzen
holte
Schwerlich dtirfte sich daher wohl
Unendliche fort.
auf dem Wege, den Herr Bardili dazu eingeschlagen
Methode,
deren
30 und nach
derjenigen heuristischen
dasjenigo finden lassen,
er sich hierzu bedient hat,
woran der philosophie renden Vernunft gelegen ist,
der An fangs- und Endpunkt, woven sie bei ihren
(nicht
—
—
A=
—
=
—
Untersuchungen
ausgehen
—
und
wohin
sie
wiederum
Die hauptsachlichsten und bezurtickkehren k5nne.
deutendsten Einwiirfe, die Herr Bardili Kant und
seiner Methode des Philosophierens entgegensetzt, konnten
sowohl Kant den Logiker, als
den Transzendental-Philosophen
Wir konnen sie daher
40 und Metaphysiker treffen.
gehSrigen Ort dahingestellt
hier insgesamt an ihren
also
auch
vielmehr
nicht
Kant
sein lassen.
A XXI—XXIV;
Hj 330—831
;
H, 9—10;
R —.
Vorrede.
11
SchlieBlich will ich hier noch bemerken, daB ich die
Kantscbo Metaphysik, wozu ich die Handschrift auch
bereits in den Handen habe, sobald es die MnBo mir
verstattet, nach derselben Manier bearbeiton und herausg-eben werde.
KSnigsberg, den
20. September 1800.
Gottlob Benjamin Jflsche,
Doktor
Tind Privatdozent der Philoaophie auf dor Uuiversit'dt
ia K(5nig8b8rgr, Mitglled der gGlehrten Geaellsehaffc
zu Frankfurt an der Odor.
10
B
i
n
1
e
i
t
u n
g.
I.
Begriff der Logik.
AUes
in der Natur, sowohl in der leblosen, als auch
Welt, geschieht nachKogoln, obwir
Regeln uicht immer kennen.
Das Wasser
filllt
nach Gesetzen der Schwere, imd bei den Tieren
geschieht die Bewegung des Gehens auch nach Eegelii.
Der Fisch im "Wasser, der Vogel in der Luft bewegt sich
Die ganze Natur iiberhaupt ist eigentlich
10 nach Regeln.
nichts anderes, als ein Zusammenhang von Erscheinungen
nach Eegeln; und es gibt liberall keine Regellosigkeit. Wenn wir eine solche zu fmden meinen, so konncn
wir in diesem Falle nur sagen: daB uns die Regeln unbekannt sind.
Auch die Ausiibuug unserer Krafte geschieht nach gewissen Regeln, die wir befolgeu, zuerst derselben unbewuBt, bis wir zu ihrer Erkenntnis allmahlich durch
Versuche und einen langeren Gebrauch unserer Krafte ge20 langen , ja uns am Ende dieselben so gelaufig machen,
daB es uns viele Miihe kostet, sie in ahstracto zu denken.
in der belebten
gleich
di( se
—
So ist z. B. die allgemeine Grammatik die Form einer^
Sprache iiberhaupt. Man spricht aber auch, ohne Grammatik zu kennen; und der, welcher, ohne sie zu kennen
spricht, hat wirklich eine Grammatik und spricht nach
Regeln, deren er sich aber nicht bewuBt ist.
So wie nun alle unsere Krafte insgesamt, so ist auch
insbesondere der Verstand bei seiuen Handlungen an
Regeln gebunden, die wir untersuchen konnen. Ja, der
30 Verstand ist als der Quell und das VermSgen anzusehen,
A 1—2;
Hi 332—333; H^ 11;
R 169^170.
I.
BegrifF der Logik.
13
Denw so wie die SinnlichVeimogen der Anschauungen ist, so ist der Verstand das Vermogen zu denken, d. b. die Vorstdlangen
der Sinne unter Eegeln zu briugen. Er ist daher begierig,
Regeln zu suchen, und befriedigt, wenn er sie gefunden
hat.
Es fragt sich also, da der Verstand die Quelle der
Kegeln liberhaupt zu denken.
keit das
nacn welcben Regeln or selbcr verfahre?
wir kOnnen nicbt
denken, odor unseren Verstand nicht anders gebrauchen,
als nacb gewissen Regeln. Diese Regeln kounen wir nun 10
abor wiedor fur sich selbst denken, d. h. wir konnen sie
ohne ibre Anwendung oder in abstracto denken.
Welches sind nun diese Regeln?
Regeln
ist,
Denn
es leidet gar keinen Zweifel:
—
Alle Regeln, nacb denen der Verstand verfahrt, sind
notwendig cder Z'ufallig. Die ersteren sind
solche, obne welche gar kein Gebrauch des Verstandes
entweder
moglich ware; die letztoren solche, ohne welche ein gebestimmter Verstandesgebraucb nicht stattfinden
wiirde.
Die zufalligen Regeln, welche von einera bestimmten Objekte der Erkenntnis abhangen, sind so viel- 20
faltig, als diese Objekte selbst.
So gibt es z. B. einen
Verstandesgebraucb in der Mathematilc, der Metaphysik,
Moral usw.
Die Regeln dieses besonderen, bestimniten
Verstandesgebrauches in den gedachten Wissenschaf'ten
wisser
sind zufallig, weil es zufallig ist, ob ich dieses oder jeues
Objekt denke, worauf sich diese besonderen Regeln beZiehen.
den
und
Wenn wir nun aber alle Erkenntnis, die wir bloB von
Gegenstanden cntlehnen mtissen, beiseite setzen
Verstandesgebraucb iiberhaupt 30
wir diejenigen Regeln desselben,
die in aller Absicht und unangesehen aller besonderen
Objekte des Denkens schlechthin notwendig sind, weil wir
ohne sie gar nicht denken wiiiden. Diese Regeln konnen
daher auch a priori, d. i. unabhangig von aller Erfahrung eingesehen werden, weil sie ohneUnterschied
der Gegenstilnde, bloB die Bedingungen des Verstandesgebrauches iiberhaupt, er mag rein oder empirisch
auf
lediglich
den
reflektieren, so entdecken
Und bieraus folgt zugleich: daB die allgemeinen und notwendigen Regeln des Denkens tiberhaupt 40
sein, enthalten.
A 2—4;
Hj 333—334; H, 11—12;
R 170—171.
EinleituDg.
14
lediglich die
Form,
betreffen konuen.
keineswfgs die
Materie
desselben
Derauacli ist die Wissenschaft, die diese
allgemeinen und notwendigen Regoln enthiilt, bloB eine
Wissenschaft von dcr Form unserer Verstandeserkenntnis
Oder des Denkens.
Und wir kSnnen uns also eine Idee
von der Moglichkeit einer solchen Wissenschaft machen,
die
so wie von einer allgemeinen Grammatik,
nichts weiter, als die bloBe Form der Sprache iiberhaupt enthalt, ohne WSrter, die ziir Materie der Sprache
10 geh6ren.
Diese Wissenschaft von den notwendigen Gesetzcn des
Verstandes und der Vernunft liberhaupt, oder, welches
einerlei ist, von der bloBen Form des Denkons tiberhaupt,
Logik.
nennen wir
mm
Als eine Wissenschaft, die anf alles Denken tiberhaupt
unangesehen der Objekte, als der Materie des
Denkens, ist die Logik
1) als Grundlage zu alien anderen Wissenschaften
und als die Propadeutik alles Verstandesgobrauches
20 anzusehen. Sie kann aber aucb ebon darum, weil sio von
alien Objekten ganzlich abstrahiert,
2) kein Organon der Wissenschaften sein.
Untor eiuem Organon verstehen wir namlich eine
Anweisung, wie eine gewisse Erkenntnis zustande gobracht
werden solle. Dazu aber gehSrt, daB icli das Objekt der,
Erkenntnis
nach gewissen Regeln hervorzubringcnden
schon kenne. Ein Organon der Wissenschaften ist daher
nicht bloBe Logik, weil es die genaue Kenntnis der
Wissenschaften, ihrer Objekte und Quellen voraussetzt.
30 So ist z. B. die Mathematik ein vortreffliches Organon,
als eine Wissenschaft, die den Grund der Erweiterung
unserer Erkenntnis in Ansehung eines gewissen Vernunftgebrauches enthalt. Die Logik hingegen, da sie, als allgemeine Propadeutik alles Verstandes- und Vernunftgebrauches uberhaupt, nicht in die Wissenschaften gehen
und deren Materie antizipieren darf, ist nur eine allgemeine Vernunftkunst (canonica Epicuri) , Erkenntnisse tiberhaupt der Form des Verstandes gemaB zu
machen, und also nur insofern ein Organon zu nennen, das
40 aber freilieh nicht zur Erweiterung, sondern bloB zur
geht,
,
A 4—5;
H, 384—335; H, 12—18;
R 171—172.
V
I.
Begriff der Logik.
Beurteilung und Bericlitigucg
15
unserer Erkenntnis
dieat.
3) Als eine Wissenschaft der notwendigen Gesetze
des Denkens, ohne welche gar kein Gebrauch des Verstandes und der Yernunft statttiiidet, die folglich die
BediMgungen sind, unter denon der Verstand einzig mit
die notsich selbst zusammenstirnmen kann und soil.
—
wendigen Gesetze und Bedingungen seines riclitigen Geist afcer die Logik einKanon. Und als ein
brauches,
Kanon des Verstandes und der Vernunft darf sie dalier 10
auch keine Prinzipien weder au8 irgend einer Wissenschaft,
noch aus irgend einer Erfahrung borgen; sie muB lautor
welche notwendig sind und auf den
Gesetze a priori
Verstand iiberhaupt geheu, cnthaltea.
Einige Logiker setzen zwar in der Logik psycho-
—
y
log i s c h e Prinzipien
voraus.
Dergleichen Prinzipien aber
in die Logik zu hringen, ist ebenso ungereimt, als Moral
Tom Leben herzunehmen. Nahmen wir die Prinzipien aus
der Psychologie, d. h. aus den Beobachtungen tiber unseren
Verstand, so wurden wir blofi sehen, w i e das Denken vor 20
sich geht und wie es ist unter den mancherlei suhjektiven Hindernissen und Bedingungen ; dieses wiirde also
zur Erkenntnis bloB z uf all iger Gesetze fiihren. In der
Logik ist aber die Frage nicht nach zufailigen, sondern
nicht, wie wir denken,
nach notwendigen Eegeln;
sondem wie wir denken sollen. Die Eegeln der Logik
mtissen daher nicht vom zufalligen, sondern vom not-
—
wendigen
Verstandesgebrauche hergenommen sein, den
ohne alle Psychologic bei sich findet. Wir woUen
in der Logik nicht wissen wie der Verstand ist und denkt 30
und wie er bisher im Denken verfahren ist, sondern wie
er im Denken verfahren soUte. Sie soil uns den richtigen,
d. h. den mit sich selbst iibereinstimmenden Gebrauch des
Verstandes lehren.
man
:
:
Aus
der gegebenen Erklarung der Logik lassen sich
die tibrigen wesentlichen Eigeuschaften
nun auch noch
dieser Wissenschatt herleiten; nilralich
4) eine Vernunftwissenschaft
daB
sie
nicht
der Materie,
sondern der bloBen Form nach, da ihre Eegeln nicht
aus der Erfahrung hergenommen sind und da sie zugleich 40
sei
6—7; H, 836—836; H, 13—14; R 172-173.
Eiiileitung.
16
hat.
Die Logik ist dalier
Verstandes und der Vernunft,
aber nieht nach den Vemogen derselben in Ansebung der
Ich worde in
Objekte, sondern lediglicb der Form nach.
der Logik nicbt fragen: was erkennt der Vorstaiid und
wio viel kann er erkennon oder wie weit geht seine
Erkenntnis? Denn das ware Selbsterkenntnis in Ansehung
seines materiellen Gebrancbes und gehort also in die
Metapbysik. In der Logik ist nur die Frage: wie wird
die
Vernunft zu ihrem Objekte
Selbstorkenntnis
eine
des
lOsicb der Verstand selbst erkennen?
Als eine der Materie und der Form nach
Wissenschaft
5) eine
ist die
rationale
Logik endlich auch
Doktrin
oder
demonstrierte Theorie.
mit dem gemeinen und als solchem
empirischen Verstandes- und Vernunftgebraucho,
bloJB
sondern lediglich rait den allgemeinen und notvvendigen
Gesetzen des Denkens iiberhaupt beschaftigt; so beruht
sie auf Prinzipien a priori, aus denen alio ihre Kegeln
abgeleitet und bewicsen werden konnen, als solche, denen
20 alle Erkenntnis der Vernunft gemaB sein muBte.
Dadurcb, daiS die Logik als eine "Wissenschaft a priori,
Denn da
oder
sie sich nicht
als
eine
Doktrin
fiir
einen
Kanon des Verstandes-
und Vernunftgebrauches zu halten
ist, unterscheidet sie
wesentlich von der Asthetik, die als bloBe Kritik
des Geschmackes keinen Kanon (Gesetz), sondern nur
eine Norm (Muster oder Richtschnur bloB zur Beurteilung)
hat, welche in der allgemeinen Einstimmung besteht. Die
Asthetik naralich enthalt die Eegeln der tJboreinstiimnung
der Erkenntnis mit den Gesetzen der Sinnlichkeit; die
30 liOgik dagegen die Eegeln der tJbereinstimmung der Erkenntnis mit den Gesetzen des Verstandes und dor Versicli
Jene hat nur empirische Prinzipien und kann also
oder Doktrin sein, wofern man unter
Doktrin eine dogmatische Unterweisung aus Prinzipien
a priori versteht, wo man alles durch den Verstand ohne
anderweitige von der Erfahrung erhaltene Belehruugen
einsieht, und die uns Eegeln gibt, deren Befolgung die
verlangte Vollkommenheit verschafft.
Manche, besonders Eedner und DicMer, haben versucht,
40uber den Geschmack zu verniinfteln, aber nie haben sie
nunft.
Die Wissenschaft
ein
entscheidendes
Philosoph
Dar
darliber fallen konnen.
in Frankfurt hatte den Plan zu
TJrteil
Baumgarten
A 7-8; H, 330-337; Hj 14—15; R 173—174.
I.
einer
Asthetik,
tiger
hat
Begriflf
der Logik.
als Wissenschaft,
Home
die Asthetik
17
gemacht.
Allein rich-
Kritik genannt, da
sie
keine Regeln a priori gibt, die das Urteil hinreichend hestimmen, wie die Logik, sonde rn ihre Regeln a posteriori
hernimmt und die empirischen Gesetze, jiach denen wir
das Unvollkommenere und Vollkommenere (Schone) erkennen, nur durch die Vergleichung allgemeiner macht.
Die Logik ist also mehr als bloJBe Kritik; sie ist ein
Kanon, der nachher zur Kritik dient, d. h. zum Prinzip
der Beurteilung alles Verstandesgebrauches iiberhaupt, wie- 10
wohl nur seiner Eichtigkeifc in Ansehung der blofieu Form,
da sie kein Organon ist, so wenig als die allgemeine
Grammatik.
Als Prop^deutik
alles "Verstandesgebrauches iiberhaupt
unterscheidet sich die allgemeine Logik nun auch zugleich
von
einer anderen
Seite
transzendentalen
von der
Logik,
in welcher der Gegenstand selbst als ein Gegendes bio Sen Verstandes vorgestellt wird; dagegen
stand
die allgemeine
Logik
auf
alle
Gegenstande iiberhaupt
20
geht.
Fassen wir nun alle wesentlichen Merkmale zusammen,
die zu ausfiihrlicher Bestimmung des Begriffes der Logik
gehOren; so werden wir also folgenden Begriff von ihr
aufstellen rndssen.
Die Logik ist eine Vernuuftwissenschaft
nicht der Materie, sondern der bloBen Form
nach; eine Wissenschaft a priori von den notwendigen Gosetzen des Denkens, aber nicht in
Ansehung besonderer Gegenstande, sondern
—
Gegenstande iiberhaupt;
also eineSO
Wissenschaft des richtigen Verstandes- und
Vernunftffebrauches iiberhaupt, aber nicht
subjektiv, d. h. nicht nach empirischen (psychologischen) Prinzipien, wie derVerstand denkt,
sondern objektiv, d.i. nach Prinzipien a priori,
wio er denken soil.
aller
A 8—10;
Kaat, Logik.
H,
387; H, 1^—16;
R 174—175,
S
18
EinleituDg.
n.
Haupteinteilungen der Logik.
—
—
Vortrag.
Nutzen
dieser Wissenschaft
AbriB einer Geschichte
derselben.
—
Die Logik wird eingeteilt
Analytik und
Analytik ontdeckt
1) in die
Die
Handlungen der Vernunft,
in die
durcli
die wir
Dialektik.
Zergliedernng
alle
beim Denken uborhaupt
ausiiben.
Sie ist also eine Analytik der Verstandes- und
10 Vernunftform, und heiBt auch mit Recht die Logik der
Wahrheit, \^eil sie die notwendigen Regeln aller (formalen)
Wahrheit erhalt, ohne welche unsere Erkonntnis, unangesehen der Objekte, auch in sich selbst unwahr ist. Sie
ist also audi weiter nichts, als ein Kanon zur Dijudikation (der formalen Richtigkeit unserer Erkenntnis).
Wollte man diese bloi theoretische und allgemeine
Doktrin zu einer praktiscben Kunst, d. i. zu einem Organon brauchen, so wiirde sie Dialektik warden. Eine
Logik desScheines
(ars sophistica, disputatoria)^ die
20aas einem bloBen MiSbrauche der Analytik entspringt,
sofern nach der blofien logischen Form der Schein
einer wahren Erkenntnis, deren Merkmale doch von der
Ubereinstimmung mit den Objekten, also vom Inhalte
hergenommen
sein miissen, erkiinstelt wird.
In den vorigen Zeiten wurde die Dialektik mit groBem
FleiBe studiert, Diese Kunst trug falsche Grundsatze unter
dem Scheino der "Wahrheit Tor und suchte diesen gemaB
Dinge dem Scheine nach zu behaupten. Bei den Griechen
waren die Dialektiker die Sachwalter und Redner, welche
30 das Volk leiten konnten, wohin sie woUten, weil sich das
Volk durch den Schein hintergehen laBt Ifialektik war
also damals die Kunst des Scheines. In der Logik wurde
sie auch eine Zeitlang unter dem Namen derDisputierkunst vorgetragen, und so lange war alle Logik und
Plilosophie die Kultur gewisser geschwatziger K6pfe, jeden
Schein zu erkiinsteln. Nichts aber kann eines Philosophen
unwurdiger sein, als die Kultur einer solchen Kunst. Sie
muB daher in dieser Bedeutung ganzlich wegfallen und
statt
40 Logik
derselben vielmehr eine Kritik dieses Scheinss in die
eingefiihrt werden.
A 10— U;
H, 338—339; Hg 16—17;
R
176
— 176.
II.
Wir
Einteilung, Nutren, Geschichte der Logik.
19
demnacli zwei Teile der Logik baben:
welcbe die formalen Kriterien derWabrheit vortruge; und die Dialektik, welcbe die Merkmale
und Eegeln entbielte, wonacb wir ertennen kSnnten, daB
etwas mit den formalen Kriterien der Wabrheit nicbt iibereinstimmt, ob es gleicb mit denselben tibereinzustimmen
die
wiirden
Analytik,
Die Dialektik in dieser Bedeutung wiirde also
guten Nutzen baben als Ka thai t ikon des Ver-
scbeint.
ibren
standes.
Man
Logik ferner einzuteilen
10
natiirlicbe. oder populare und in die
kflnstlicbe oder wissenscbaftlicbe Logik
pflegt die
2) in
die
(logica naturalis, logica scholastica,
Aber
dJese Einteilung ist unstatthaft.
Logik
s. artificialisj.
Denn
die natiir-
gemeinen Vernunft
(sensus communis) ist eigentlicb keine Logik, sondern
eine antbropologiscbe Wissenschaft, die nur empiriscbe
Prinzipien hat, indem sie von den Eegeln des natiirlicben /
Verstandes- und Vernunftgebraucbes bandelt, die nur in
concreto
also obne BewuBtsein derselben in abstracto, 20
erkanut werden.
Die kunstliche oder wissenscbaftlicbe
Logik verdient daber allein diesen Namen, als eine
Wissenscbaft der notwendigen und allgemeinen Eegeln
des Denkens, die, unabbjingig von dem natiirlicben Verstandes- und Vernunftgebraucbe, in concreto a priori erkannt werden konnen und miissen, ob sie gleicb zuerst
nur durch Beobacbtung jenes natiirlicben Gebraucbes gefunden werden k6nnen.
3) Nocb eine andere Einteilung der Logik ist die in
tbeoretiscbe und praktiscbe Logik. Allein 30
aucb diese Einteilung ist unrichtig.
Die allgemeine Logik, die, als ein bloBer Kanon, von
alien Objekten abstrahiert, kann keinen praktiscben Teil
baben.
Dieses wEre eine contradictio in adjecfo, weil
eine praktiscbe Logik die Kenntnis eiuer gewissen Art
von Gegenstanden, worauf sie angowandt wird, voraussetzt.
Wir kSnnen daber jede Wissenscbaft eine praktiscbe
Logik nennen; denn in jeder miissen wir eine Form des
Denkens baben. Die allgemeine Logik, als praktiscb betrachtet, kann daber nicbts weiter sein, als eine Tecb-40
licbe
Logik
oder
,
die
der
—
nik der Gelebrsamkeit iiberbaupt;
ganon
der
—
ein
Schulmetbode.
A 11—13;
Hj 839—340; H, 17—18;
R 176—177.
Or-
20
EinleituDg.
Dieser Einteilung zufol^^e wurde also die Logik einen
einen technisclien Tell haben.
Dor erste wiirde dieElementarlehre, der andere die
Method© nlehre heiBen kSnnen. Der praktische oder
technische Toil der Logik wSre eine logische Kunst in
Ansehung der Anordnung und der logischen Kunstausdriicke und Unterschiede, urn dem Verstande dadurch sein
dogmatischen und
Handeln zu
erleichtern.
In beiden Teiien, dem technischen sowohl als dem
10 dogmatischen, wiirde aber weder auf Objekte, noch auf
das Subjekt des Denkens die mindeste Rucksicht genommen
werden diirfen.
In der letzteren Beziehung wftrde die
Logik eingeteilt werden kCnnen
4) in die
reine und
in die
augewandte Logik.
In der reinen Logik sondern wir den Verstand von
den tibrigen Gemtitskraften ab und betrachten, was or
allein tut.
fiir sich
Die angewandte Logik betrachtet
den Verstand, sofern er mit den anderen Gemtitskraften
vermischt ist, die auf seine Handlungen einflieBeu und
20 ihm eine schiefe Richtung gebeu, so daB er nicht nach
den Gesetzen verfahrt, von denen er wohl selbst einsieht,
daB sie die richtigen sind.
Die angewandte Logik
soUte eigentlich nicht Logik heiBen. Es ist eine Psychologie, in welcher wir betrachten, wie es bei unsorem
Denken zuzugehen pflegt, nicht, wie es zugehen soil. Am
Ende sagt sie zwar, was man tun soil, um unter den
mancherlei subjektiven Hindernissen und Einschrankungen
einen richtigen Gebrauch vom Verstande zu machen auch
kOnnen wir von ihr lernen, was den richtigen Verstandes30 gebrauch befSrdert, die Hilfsmittel desselben oder die
Heilungsmittel von logischen Fehlern und Irrtumern. Aber
—
;
Propftdeutik ist sie doch nicht.
Denn die Psychologie,
aus welcher in der angewandten Logik alios genommen
werden muB, ist ein Teil der philosophischen Wissenschaften, zu denen die Logik die PropEdeutik sein soil.
Zwar sagt man: die Technik oder die Art undWeise,
eine Wissenschaft zu bauen, soUe in der angewandten
Logik vorgetragen werden. Das ist aber vergeblich, ja
sogar schadlich. Man fUngt dann an zu bauen, ehe man
10 Materialien hat, und gibt wohl die Form, es fohlt aber
am Inhalte, Die Technik muB bei jeder Wissenschaft vorgetragen werden.
A
18—15; H^ 840—341; H, 18—19; R 177—179.
II.
Was
Einteilung, Niitzen, Geschichte der Logik.
21
endlich
der Logik in die Logik des geund die des spekulativen Verstandes
so bemerken wir hierbei, da6 diese Wissen-
die Einteilung
5)
meinen
betrifft,
schaft gar nicht so eingeteiit werden kann.
kann keine Wissensckaft des spekulativen
Sie
Verstandes
sein. Denn als ejne Logik der spekulativen
oder des
spekulativen Vernunftgebrauches
ware sie ein Organqn anderer Wisseuschaften und keine
bloBe Propadeutik, die auf alien moglichen Gebrauch des 10
Verstandes und der Vemunft gehen soil.
Erkenntnis
Ebensowenig kann die Logik ein Produkt des gesein.
Der gemeine Verstand
namlich ist das Vermogen, die Kegeln der Erkenntnis ia
concrete einzuseben.
Die Logik soil aber eine Wissenschaft von den Eegeln des Denkens in abstracto sein.
Man kann indessen den allgemeinen Menschenverstand
zum Objekte der Logik annehmen, und insofern wird sie
von den besonderen Eegeln der spekulativen Vemunft abstrahieren und sich also von der Logik des spekula- 20
meinen Verstandes
tiven Verstandes unterscbeiden.
Was
den
,
Vortrag der Logik betrifft, so kann
scholastisch oder popular sein.
der-
selbe entweder
Scbolastisch ist er, sofern er angemessen ist der
WiBbegierde, den FSbigkeiten und der Kultur derer, die
die Erkenntnis der logischen Eegeln als eine Wissenschaft behandeln wollen. Popular aber, wenn er zu don
Fahigkeiten und Bediirfnissen derjenigen sich berabiaBt,
welche die Logik nicht als Wissenschaft studieren, sondern
sie nur brauchen wollen, urn ihren Verstand aufzukiaren. 30
Im scholastischen Vortrage mtissen die Eegeln in ihrer
Allgemeinheit oder in abstracto, im popuiaren dagegen
im besonderen oder in concrete dargestellt werden. Der
scholastische Vortrag ist das Fundament des popuiaren;
denn nur derjenige kann etwas auf eine populare Weise
vortragen, der es aucb grlindlicher vortragen konnte.
Wir unterscbeiden ilbrigens bier Vortrag von
—
Unter Methode namlich ist die Art und
Weise zu verstehen, wie ein gewisses Objekt, zu dessen Erkenntnis sie anzuwenden ist, voUstandig zu erkennen sei. SieiO
Methode.
A lft—10« H, 341—842; Ho 19—20;
R 179—180.
22
Eiuleitung.
mufi aus der Natur der Wissenschaft selbst hergenommen
werden und lafit sich also, als eine dadurch bestimmt«
und notwendige Ordnung des Denkens, nicht andern. Vortrag bedeutet nur die Manier, seine Gedanken andereii
mitzuteiien, um eine Doktrin verstandlich zu machen.
Aus dem, was wir
iiber das Wesen und den Zweck
bisher gesagt haben, lafJt sich nunraehr der
Wert dieser Wissenschaft und der Nutzen ihres Studiums
nach einem richtigen und bestimmten MaBstabe schatzen.
der Logik
10
Die Logik ist also zwar keine allgemeine Erfindungskunst und kein Organon derWahrheit; keine Algebra, mit
deren Hilfe sich verborgene Wahrheiten entdecken lieUeu.
Wohl aber ist sie ntitzlich und unentbehrlich als eine
Kritik der .Erkenntnis; oder zu Beurteilung der
gemeinen sowohl, als der spekulativen Vernunft, nicht um
sie zu lehren, sondern nur um sie korrekt und mit sich
selbst iibereinstimmend zu machen.
Denn das logische
Prinzip der Wahrheit ist tJbereinstiramung des Verstandes
mit seinen eigeuen allgemeinen Gesetzen.
Geschichte der Logik betrifft, so
nur folgendes anfuhren:
Die jetzige Logik schreibt sich her von Aristoteles'
Analytik. Dieser Philosoph kann als der Vater der
Logik angesehen werden. Er trug sie als Organon vor und
teilte sie in Analytik und Dialektik. Seine Lehrart
ist sehr scholastisch und geht auf die Entwickelung der
allgemeinsten Begriffe, die der Logik zugrunde liegen,
wo von man indessen keinen Nutzen hat, weil fast alles
auf bloBe Subtilitaten hinauslauft, auBer dafi man die
30 BenennuDgen verschiedener Verstandeshandlungen daraus
20
"Was
endlich
woUen wir
die
hieriiber
gezogen.
tJbrigens hat die Logik von Aristoteles' Zeiten her
an Inhalt nicht viel gewonnen und das kann sie ihrer
Natur nach auch nicht. Aber sie kann wohl gewinnen in
Ansehung der Genauigkeit, BestimmtheitundDeutlichkeit.
Es gibt nur wenige Wissenschaften, die in
einen beharrlichen Zustand kommen konnen, wo sie nicht
mehr verandert werden. Zu diesen gehort die Logik und
—
A
16
— 18;
Hi 342—843; H,
20— 21^ R
180-181.
III.
Begrifi
von der Philosophie iiberhaupt
auch die Metaphysik.
Aristoteles
hatte
23
etc.
koin
Moment
des Verstandes ausgelassen; wir sind darin nur geuauer,
inethodischer und ordentlicher.
Von Lamberts Organon
glaubte man zwar, dafi
Aber es enthiilt
Logik sehr vermehren wiirde.
die,
weiter nictits mehr, als nur subtilere Einteilungen
wie alle richtigen Subtilitaten, wobl den Verstand scharfen,
aber von keinem wesentlichen Gebrauche sind.
Unter den neueren Weltweisen gibt es zwei, welche
die allgemeine Logik in Gang gebracht haben: Leibniz 10
es
die
,
und Wolff.
Malebranche und Locke
haben keino eigentlicbe
da sie aucli vom Lilialte der Erkenntnis und vom IJrsprunge der Begriffe haudeln.
Die allgemeine Logik von Wolff ist die beste, welche
man hat. Einige haben sie mit der Aristotelischen verbunden, wie z. B. Reusch.
Baumgarten, ein Mann, der hierin viel Verdienst
die Wolffsche Logik, und Meier
hat, konzentrierte
20
kommentierte dann wieder tiber Baumgarten.
Zu den neueren Logikern gehort auch Crusius, der
aber nicht bedachte, was es mit der Logik fiir eine BeDenn seine Logik enthalt metaphysische
wandtnis habe.
Grundsatze und tiberschreitet also insofern die Grenzen
dieser Wissenschaft ; uberdies stellt sie ein Kriterium der
Wahrheit auf, das kein Kriterium sein kann, und laBt
also insofern alien Schwarmereien freien Lauf.
In den jetzigen Zeiten hat es eben keinen beruhmten
Logiker gegeben, und wir brauchen auch zur Logik keine
neuen Erflndungen, well sie bloB die Form des DenkensSO
Logik abgehandelt
,
enthalt.
in.
—
PhiloBe^riff von der Philosophie uberhaupt.
sophie nach dem Schulbegriffe und nach dem WeltWesentliche Erfordernisse
begriffe betrachtet.
Allgenieinste
und Zwecke des Philosophierens.
und hochste Aufgaben dieser Wissenschaft.
—
—
Es ist zuwcilen schwer, das, was unter eincr Wissenschaft verstanden wird, zu erklSren. Aber die Wissenschaft
A 18—19;
Hi 843—844; H,
21—22; R 181—182.
24
Einleitung.
gewinnt an Prazision durcli Festsetzung ihres bestimmten
Begriffes, und es werden so manche Fehler aus gewissen
Grunden vermieden, die sich sonst einschleichen , wenn
man die Wissenschaft noch nicht von den mit ihr verwandten Wissenschaften unterscheiden kann.
Ehe wir indessen eine Definition von PMlosophie zu
mtissen wir zuvor den Charakter der
geben versuchen
verschiedenen Erkenntnisse selbst untersuchen, und, da
philosophische Erkenntnisse zu den Vornunfterkenntnissen
,
10 gehSren, insbesondere erklaren, was unter diesen letzteren
zu verstehen sei.
Vernunfterkenntnisse werden den historischen Erkenntnissen entgegengesetzt. Jene sind Erkenntnisse aus
diese Erkenntnisse ausDaten
Eine Erkenntnis kann aber aus der Vernunft entstanden und dessenungeachtet historisch sein;
wie wenn z. B. ein bloBer Literator die Produkte fremder
Vemunft lernt, so ist seine Erkenntnis von dergleichen
Vernunftprodukten bloB historisch.
20
Man kann namlich Erkenntnisse unterscheiden
1) nach ihrem objektiven Ursprunge, d. i. nach den
Qaellen, woraus eine Erkenntnis allein moglich ist.
In
dieser Eiicksicht sind alle Erkenntnisse entweder rational
Prinzipien (exprindpiisjj
(ex datisj.
Oder
—
empirisch;
2) nach ihrem subjektiven Ursprunge, d.
Art, wie eine Erkenntnis von den Menschen
Aus diesem
worben werden.
trachtet,
sind
nach der
kann er-
i.
letzteren Gosichtspunkte be-
die Erkenntnisse entweder
rational
oder
historisch, sie mSgen an sich entstanden sein, wie sie
SOwoUen.
Es kann also objektiv etwas eine Vernunfterkenntnis sein, was subjektiv doch nur historisch ist.
Bei einigen rationalen Erkenntnissen ist es schadlich,
bloB historisch zu wissen, bei anderen hingegen ist
dieses gleichgiiltig. So weiB z. B. der Schiffer die Kegeln
der Schifffahrt historisch aus seinen Tabellen; und das ist
flir ihn genug.
Wenn aber der Rechtsgelehrte die Rechtsgelehrsamkeit bloB historisch weiB, so ist er zum echten
Richter und noch mehr zum Gesetzgeber v911ig verdorben.
Aus dem angegebenen Unterschiede zwischen objek40tiv und subjektiv rationalen Erkenntnissen erhellt nun
auch, daB man Philosophie in gewissem Betracht lernen
kQnne, ohne philosophieren zu konnen. Der also eigentlich
sie
A 19—21;
n, 314-345; H, 22—23;
R*182— 18S
III. Begrift"
von der Philosophie iiberhaupt
etc.
25
Philosoph werden will, muB sich iiben, von seiner Vernunft einen freien nnd keinen bloB nachahmenden und,
soziisagen, mechaniaclien Gebrauch zu machen.
Wir haben die Vernunfterkenntnisse ftir Erkenntnisse
aus Prinzipien erkl^rt ; und hieraus folgt, daB sie a priori
sein ratissen.
Es gibt aber zwei Arten von Erkenntnissen, die beide a priori sind, dennoch aber viele nambafte
fcaben;
TJntorscliiede
niimlich
Mathematik und
Philosophie.
Man pflegt zu behaupten, daB Mathematik und Philo- 10
sophie dem Objekte nach voneinander unterschieden
waren, indem die erstere von der Quant ittit, die letztere
von der Qualitat handle. Alles dieses ist falsch. Der
XJnterschied dieser Wissenschaften kann nicht auf dem
Objekte beruhen; denn Philosophie geht auf alles, also
auch auf quanta, und Mathematik zum Teil auch, sofern
alles eine GrSBe hat.
Kur die verschiedene Art der
Vernunfterkenntnis oder des Vernunftgebrauches
in der
Mathematik und Philosophie macht
allein den spezwischen diesen beiden Wissen- 20
Philosophie namlich ist die Vernunft-
zifischen
XJnterschied
schaften
aus.
erkenntnis aus bloBen Begriffen, Mathematik
hlngegen die Vernunfterkenntnis aus der Konstruktion der Begriffe.
Wir konstruieren Begriffe, wenn wir sie in der Anschauung a priori ohne Erfahrung darstellen, oder wenn
wir den Gegenstand in der Anschauung darstellen, der
unserem Begriffe von demselben entspricht.
Der Mathematiker kann sich nie seiner Vernunft nach bloBen Begriffen, der Philosoph ihrer nie durch Konstruktion der 30
Begriffe bedienen.
In der Mathematik braucht man die
Vernunft in concrete, die Anschauung ist aber nicht empirisch, sondern man macht sich hier etwas a priori zum
Gegenstande der Anschauung.
Und hierin hat also, wie wir sehen, die Mathematik
einen Vorzug vor dor Philosophie, daB die Erkenntnisse
der ersteren intuitive, die der letzteren hingegen nur diskursive Erkenntnisse sind. Die TJrsache aber, warum
wir in dor Mathematik raehr die GrOfien erwagen, liegt
darin, daB die GrSBen in dor Anschauung a priori kfinnen 40
—
—
A
21— ?3;
H,
345-346; H, 23-34; R 183
ISf).
'
e
EinleituDg.
26
,
dio Qualitaten dagegen sich nicht in
der Anschaunng darstellen lassen.
konstruiert werden
Philosophie ist also das System der philosophischen
Erkenntnisse oder der Vernunfterkenntnisse aus Begiiffen.
Das ist der Sehulbegriff von dieser Wissenscbaft. Nach
dem Weltbegriffe ist sie die Wissenscbaft von den
Diesor hobe
letzten Zwecken der menschlicben Vernunft.
Begriff gibt der Philosopbie Wtirde, d. i. einen absoUnd wirklicb ist sie es aucb, die allein
luten Wert.
10 nur inn eren Wert hat und alien anderen Erkenntnissen
erst einen Wert gibt.
Man fiagt doch immer am Ende, wozu dient das Philosopbieren
und der Endzweck desselben,
—
die Philo-
sopbie selbst als Wissenscbaft nach dem Schulbe griff
betracbtet?
In dieser scbolastiscben Bedeutung des Wortes gebt
Philosopbie nur aufGeschicklichkeit; in Beziebung
auf den WeltbegrifP dagegen auf die Niitzlicbkeit. In
der ersteren Riicksicht ist sie also eine Lebre der Gein der letzten, eine Lebre der Weisdie Gesetzgeberin der Vernunft, und der
heit,
20 scbicklicbkeit;
—
Pbilosopb insofern nicbt
Vernunftkiinstler, sondern
Gesetzgeber.
Der Vernunftkiinstler,
Pbilodox,
oder, wie
Sokrates ihn
nennt,
nach spekulativem Wissen,
ohne darauf zu sehen, wie viel das Wissen zum letzten
Zwecke der menschlicben Vernunft beitrage; er gibt
Eegeln fiir den Gebrauch der Vernunft zu allerlei beliebigen
Zwecken. Der praktische Pbilosopb, der Lehrer der Weis30 heit durch Lebre und Beispiel, ist der eigentlicbe Pbilosopb.
Denn Philosopbie ist die Idee einer vollkommenen
Weisheit, die uns die letzten Zwecke der menschlicben
Vernunft zeigt.
Zur Philosophie nach dem Schulbegriffe gehOren zwei
der
strebt
bloB
StUcke:
erstlich
zureichender Vorrat von Vernunftfurs andere: ein systematiscber Zusammenhang dieser Erkenntnisse, oder eine Verbindung
erkenntnissen ;
40
ein
—
derselben in der Idee eines Ganzen.
Einen solchen strong systematiscben
A
Zusammenhang
28—24; Hi 846—847; H^ 24-25; R 185—186.
:
III.
Begriff von der Pliilosophie iiberhaupt etc.
verstattet nicht
nur die Philosophie, sondern
27
sie ist
sogar
im eigentlichen Yerstande
einen systematischen Zusammenhang hat und ^llen andeien
die
eiuzigo Wissenschaft,
die
Wissenschaftea system atisclie Einheit gibt.
Was aber Philosophie nach dcm Weltbegriffe (in sensu
cosmico) betiifft, so kann nian sie auch eine Wissen-
schaft von der hochsten Maxime des Gebraiiches
iinserer Vernunft nermen, sofern man nnter Maxima
das innere Prinzip der Wahl unter verschiedenen Zweckeu
10
versteht.
Denn Philosophie
in
der letzeren Eedeutung
ist
ja
die Wissenschaft der Beziehung aller Erkenntnis und alles
Vernunftgebrauches auf den Endzweck der menschlichen
Vernunft, dem, als dem obersten, alle anderen Zwecke
subordiniert sind und sich in ihm zur Einheit vereinigen
mussen.
Das Feld der Philosophie in dieser weltbiirgerlichen
Bedeutung laBt sich auf folgende Eragen bringefl
1)
Was kann
2)
Was
3)
4)
20
Was
Was
Die erste
zweite
wissen?
icli
soil ich tun?
darf ich hofTen?
ist der Mensch?
Frage beantwortet die
Metaphysik,
die
Moral, die dritte die Eeligion, und die
An thro po log ie. Im Gruiide konute man aber
die
vierte die
alles dieses
zur Anthropologie rechnen, weil sich die drei
Fragen auf die letzte beziehen.
Der Philosoph mufi also bestimmen konnen
ersten
1) die Quollen des menschlichen Wissens,
2) den XJmfang des mSglichen und niitzliclien Ge- SO
branches alles Wissens, und endlich
3) die Grenzen der Vernunft.
Das letztere ist das nStigste, aber auch das schwersto,
urn das sich aber der Philodox nicht bekiimmert.
Zu einem Philosophen gehSren hauptsiichlich zwei
—
1) Kultur des Talentes und der Geschicklichkeit,
zu allerlei Zwecken zu gebrauchen; 2) Pertigkeit
im Gebrauche aller Mittel zu beliebigon Zwecken. Boidos
muB veroinigt sein; denn ohne Kenntnisse wird man nio
ein Philosoph werden, aber nie werden auch Kenntnisse 10
allein den Philosophen ausmachen, wofern nicht eino zweckmiiCigo Veibindung aller Erkenntnisse und Geschicklich-
Dinge:
um
sie
A
24--2f?; H,
847— '^iB
;
H, 25;
R
18f5— 187.
;
28
Einleitung.
keiten zur Binheit hinzukonimt,
&bereinstimmung derselben
mit
und eine
den
Einsiclit iu die
hOchsten
Zweckeii
der menschlichen Vernunft.
Es kann* sich iiberhaupt keiner einen Philosophcn
nennen, der nicht philosopbioren kann. Philosophieren lafit
sich aber nur durch tTbung und selbsteigenen Gebraucli
der Vernunft lernen.
Wie soUte sich auch Philosophio eigentlich lernen
lassen?
Jeder philosophische Denker baut, sozusageu,
—
10 auf den Trtimmern eines anderen sein eigenes Werk; nie
aber ist eines zustande gekomraen, das in alien seineu
Teilen bestandig gewesen ware.
Man kann daher schon
aus dem Grunde Phlilosophie nicht lernen, weil sie noch
nicht gegeben ist. Gesetzt aber auch, es ware eine
wirklich vorhanden, so wUrde doch keiner, der sie
auch lemte, von sich sagen konnen, daB er ein Philosoph
sei; denn seine Kenntnis davon ware doch immer nur
subjektiv-historisch.
In der Mathematik
20 Diese Wissenschaft kann
denn die Beweise sind
davon tiberzeugt werden
verhait
sich
die
Sache anders.
man wohl gewissermaBen
hier
so
evident,
lernen
daB ein jedev
kann; auch kann sie ihrer Evidenz wegen, als eine gewisse und bestandige Lehre,
gleichsam aufbehalten werden.
Wer philosophieren lernen will, darf dagegen alle
Systeme der Philosophie nur als Geschichte des Getiauehes der Vernunft ansehen und als Objekte der
l&bung seines philosophischen Talentes.
Der wahre Philosoph rauB also als Selbstdenker einen
30 freien und selbsteigenen keinen sklavisch nachahmendeTi
Gebrauch von seiner Vernunft machen. Aber auch keinen
dialektischen, d. i. keinen solchen Gebrauch, der nur
darauf abzweckt, den Erkenntnissen einen Schein von
Wahrheit und Weisheit zu geben. Dieses ist das
Geschaft d«s bloBen Sophisten; aber mit der Wtirde
des Philosophen, als eines Kenners und Lehrers der Weisheit, durchaus unvertraglich.
Denn Wissenschaft hat einen inneren wahren Wert
nur als Organ der Weisheit. Als solches ist sie ihr
40 aber auch unentbehrlich, so daB man wohl behaupten
darf: Weisheit ohne Wissenschaft sei ein SchattenriB von
einer Vollkommenheit, zu der wir nie gelangen werden.
,
A 96—28;
H,
848—849: H, 25—26: R 187—188.
IV. Kurzer Abrifi einer Geschichte der Philosophic.
29
Wer die Wisseiiscbaft hafit, umsomehr aber die
Weisheit liebt, den nennt man einen Misologen. Die
Misologie entspringt geraeiniglich aus einer Leerheit von
wissenschaftlichen Keiintnissen und einer gewissen damit
verbundenen Art von Eitelkelt.
Zuweilen verfallen aber
auch diejenigen in den Fehler der Misologie, welche anfangs mit groBem FleiBe und Gltlcke den Wissenschaften
nacbgegangen waren, am Ende aber in ihrem ganzen
Wissen keine Befriedigung fanden.
Philosopbie ist die einzige Wissenschaft, die uns diese 10
innere Genugtuung zu verschaffen weiB; denn sie schlieBt
gleichsam den wissenschaftlichen Zirkel und durch sie erhalten sodann erst die Wissenschaften Ordnung und Zasammenhang.
Wir werden also zum Behufe der iD'bung im Selbstdenken oder Philosophieren mehr auf dieMethode unseres
Vernunftgebrauches zu sehen haben, als auf die Satze
selbst, zu denen wir durch dieselbe gekommen sind.
IV.
Knrzer AbriB einer Geschichte der Philosophie. 20
Es macht einige Schwierigkeit, die Grenzen zu bestimmen, wo der gemeine Verstandesgebrauch aufhOrt
und der spekulative anfUngt; oder, wo gemeine Vernunfterkenntnis Philosophie wird.
Indessen gibt es doch hier ein ziemlich sicheres Unter^
scheidungsmerkmal, namlich folgendes:
Die Erkenntnis des Allgemeinon in abstract© ist
spekulative Erkenntnis; die Erkenntnis des Allgemeinen
in concrete gemeine Erkenntnis.
Philosophische Erkenntnis ist spekulative Erkenntnis der Vernunft, und sie 30
fangt also da an, wo der gemeine Vernunftgebrauch anhebt, Versuche in der Erkenntnis des Allgemeinen in
abstracto zu machen.
Aus dieier Bestimmung des Unterschiedes zwischen
gemeinem und spekulativem Vernunftgebrauche laBt sich
nun beurteilen, von welchem Volke man den Anfang des
Philosophierens datieren mtlsse. Unter alien ViJlkern haben
28—29; Hj S48--350; U^ 26—27; R 188—189.
^iuleitimg.
oO
Griechen
erst angefangeu zu philosophieren.
haben zuerst versucht, nicht an dem Leitfaden
der Bilder die Vcrnunfterkountnisse zu kultivieren, sondern
in abstractor statt dafi die anderen Volker sich die Begriffe immer nur durch Bilder in concrete verstaudlicb zu machen suclilen.
So gibt es uoch heutigestags
Volker, wie die Chiuesen und einige Indianer, die zwar
von Dingen, welcbe bloB aus der Vernunft hergenoramen
sind, als von Gott, der Unsterblichkeit der Seele u. dgl. m.
10 handeln, aber doch die Natur dieser Gegenstande nicht
nach Begriffen und Eegeln in abstracto zu erforscben
suchen.
Sie macben bier keine Trennung zwischen dem
Vernunftgebraucbe in concrete und dem in abstracto. Bei
den Persern und Arabern findet sich zwar einiger
spekulativer Vernunftgebrauch; allein die Eegeln dazu
haben sie von Aristoteles, also doch von den Griechen
entlehnt.
In Zoroasters Zenda vesta entdeckt man
Eben dieses
nicht die geringste Spur von Philosophie.
gilt auch von der gepriesenen agyptischen Weisheit,
20 die in Vergleichuug mit der griechischen Philosophie ein
bloBes Kinderspiel gewesen ist.
Wie in der Philosophie, so sind auch in Ansehung der
Mathematik die Griechen die ersten gewesen, welche
diesen Toil der Vernunfterkenntnis nach einer spekulativen, wissenschaftlichen Methode kultivierten, indem sie
jeden Lehrsatz aus Elementen demonstriert haben.
Wann und wo aber unter den Griechen der philosophische Geist zuerst entsprungen sei, das kann man
eigentlich nicht bestimmen.
30
Der erste, welcher den Gebraueh der spekulativen
Vernunft einfiihrte und von dem man auch die ersten
Schritte des menschlichen Verstandes zur wissenschaftlichen Kultur herleitete, ist T hales,, der Urheber der
ionischen Sekte. Er fiihrte den Beinamen Physiker,
wiewohl er auch Mathematiker war so wie iiberhaupt
Mathematik der Philosophie immer vorangegangen ist.
trbrigens kleideten die ersten Philosophen alles in
die
also
Demi
sie
;
Bilder ein.
Denn
Einkleidung
der
40 Pros a.
Dingen,
der
Man
die
Poesie, die nichts anderes
ist,
als eine
Gedanken in Bilder, ist alter als
muBte sich daher anfangs selbst
und
bei
der reinen Vernunft sind,
bedienen.
poetischen Schreibart
lediglich Objekte
Bildersprache
die
A 29—31; H^ 350—351; H^ 27—28; R 189—190.
Kurzer AbriB einer Geschichte der Philosophie.
IV.
Pherekydes
weseu
soil
31
der erste prosaisehe Scliriftsteller ge-
sein.
Auf
die
lonier
phanes
war:
in
Eleaten.
folgten die
satz der eleatischen Philosophie
und
den Sinnen
ist
Der Grrund-
ihres Stifters
Xeno-
Tauschung und
Schein, nur imVerstande allein liegt die Quelle
der Wahrheit.
TJnter
Zeno
als
sinne
und
Die
den Philosophen dieser Schule zeichnete sich
ein Mann von groBem Verstande und Scharf10
als ein subtiler Dialektiker aus.
Dialektik
bedeutete
anfangs
die
Kunst des
reinen Verstandesgebrauches in Ansehung abstrakter, von
aller Sinnlichkeit abgesonderter Begriffe.
Daher die vielen
dieser Kunst bei don Alton.
In der
Folge, als diejenigen Philosophen, welche gUnzlich das
Zeugnis der Sinne verwarfen, bei dieser Behauptung notwendig auf viele Subtilitaten verfallen muBten, artete
Dialektik in die Kunst aus, jeden Satz zu behaupten und
zu bestreiten. Und so ward sie eine bloBe tjbung Mr
die Sophisten, die tiber alios rasonnieren wollten und 20
sich darauf legten, dem Scheine den Anstrich des Wahren
Deswegen
zu geben, und schwarz, weiB zu machen.
wurde auch der Name Sophist, unter dem man sich
sonst einen Mann dachte, dor uber alle Sachen verniinftig
und einsichtsvoll reden konnte, jetzt so verhaBt und verachtlich, und statt desselben der Name Philosoph ein-
Lobeserhebungen
gefahrt.
Um
ionischen Schule
stand in Grofivon seltsamem Genie auf, welch er
nicht nur eine Schule errichtete, sondern zugleich auch 30
©in Projekt entwarf und zustande brachte, das seinesgleichen noch nie gehabt hatte. Dieser Mann war Pythagoras, zu Sam OS geboren.
Er stifteto ni)..mlich eine
Societat von Philosophen, die durch das Gesetz der Verschwiegenheit zu einera Bunde unter sich vereinigt waren.
SeiiiO Zuhorer teilte er in zwei Klassen ein; in die dor
Akusmatiker (a}cou(jp,aTi)to{), die bloB horen muBten,
und die der Akroamatiker (a>cpoa(j!.aTaol), die auch
fragen duiften.
die
Zeit
Griechenland ein
der
Mann
—
Unter seinon Lehren gab es einige exoterischo,4.0
A 81—32;
Hj 851—352; H, 28—29;
R 190—192.
32
Einleitung.
die er dem ganzen Volke vortrug; die ilbrigen waren geheim und esoterisch, nur fUr die Mitglieder seines
Bundes bestimmt, von denen er einige in seine vertrauteste Freundschaft aufnahm und von den iibrigen ganz
absonderte. ZumVehikel seiner geheiraen Lehren machte
er Physik und Theologie, also die Lehre des Sichtbaren und des Unsichtbaren. Auch hatte er verschiedene
Symbole,
die vermutlich nichts anderes, als gewisse
Zeichen gewesen sind, welche den Pythagoraern dazu gelOdient haben, sich untereinander zu verstandigen.
Der Zweck seines Bundes scheint kein anderer ge-
wesen zu sein, als: dieEeligion von demWahn des
Volkes zu reinigen, die Tyrannei zu maBigen
und groJSere GesetzmaBigkeit in die Staaten
Dieser Bund aber, den die Tyrannen zu
farchten anfingen, wurde kurz vor Pythagoras' Tode
einzuftihren.
zerstort,
und
diese
philosophisclie Gesellschaft aufgelost,
durch die Hiurichtung, teils durch die Flucht und
Verbannung des grQBten Teiles der Verbundeten. Die
20wenigen, welche noch tibrig blieben, waren No viz en.
Und da diese nicht viel von des Pythagoras eigentiimlichen Lehren wuBten, so kann man davon auch nichts
Gewisses und Bestimmtes sagen. In der Folge hat man
dem Pythagoras, der tibrigens auch ein sehr mathematischer Kopf war, viele Lehren zugeschrieben, die aber
gewiB nur erdichtet sind.
teils
Die wichtigste Epoche der griechischen Philosophic
Denn er war es,
hebt endlich mit Sokrates an.
welcher dem philosophischen Geiste und alien spekulativen
SOKopfen eine ganz neue praktischo Richtung gab. Auch
ist er fast unter alien Menschen der einzige gewesen,
dessen Verhalten der Idee eines Weisen am nachsten
kommt.
Unter seinen Schiilern ist Plato, der sich mehr mit
den praktischen Lehren des Sokrates beschaftigte ; und
unter den Schtilern des Plato Aristoteles, welcher
die spekulative Philosophie wieder hOher brachte, der beruhmteste.
40 und
Auf Plato und Aristoteles folgteu die Epikureer
die Stoiker, welche beide die abgesagtesten Feinde
A 32—34;
%
352—353; H, 29—30; R 192—193.
IV. Kurzer Abrifi einer Geschichte der Philosophie.
voneinauder waren.
Jene
setzten das hScliste
Gut
33
in
frohliches Herz, das sie die Wollust nannten;
diese fanden es einzig in derHoheit und Starke der
ein
Seele, bei welcher man
alle
Annehmlichkeiten des Lebens
entbehren konne.
Die Stoiker waren ilbrigens in der spekulativen Philo-
dialektisch, in der Moralphilosophie dogmatisch, und zeigten in ihren praktischen Prinzipien, wodurch sie den Samen zu den erhabensten Gesinnungen,
die je existierten, ausgestreut haben, ungemein viel Wiirde. 10
Der Stifter der stoischen Schule ist Zeno aus Kittium.
Die beruhmtesien Manner aus dieser Schule unter den
griechischen Weltweisen sind Kleanth und Chrysipp.
Die epikurische Schule hat nie in den Ruf kommen
sophie
konnen, worin die stoische war.
"Was man aber auch
immer von den Epikureern sagen mag; so viel istgewiB:
sie bewiesen die grSBte MaBigung im GenuBe, und waren
besten Naturphilosophen unter
die
alien
Denkem
Griechenlands.
Noch merken wir hier an, daB die vomehmsten grie- 20
chischen Schulen besondere Namen fuhrten.
So hieB die
Schule des Plato Akademie, die des Aristoteles
Lyceum, die Schule der Stoiker Portions (gtoti), ein
bedeckter Gang, woven der Name Stoiker sich herschreibt;
die Schule des Epikur Horti, weil Epikur in Garten
lehrte.
Auf PI at OS Akademie
demien,
erste
und
folgten noch drei
von seinen Schiilern
die
stiftete
die dritte
Speusippus,
Karneades.
die
Diese Akademien neigten sich
gestiftet
zweite
andereAkaDie
wurden.
Arkesilaus,
30
zum
Skeptizismus hin.
Speusippus und Arkesilaus, beide stimmten ihre
Denkart zur Skepsis, und Karneades trieb es darin
noch hOhor.
Urn deswillen werden die Skeptiker, diese
subtilen, dialektischen Philosophen, auch Ak ademiker
genannt. Die Akademiker folgten also de|^B|en grofien
Zweifler Pyrrho und dessen NachfolgenH^azu hatte
ihnen ihr Lehrer Plato selbst AnlaB gegebeh, indem er
Lehren dialogisch vortrug, so daB Griiiide
und contra angefiihrt wurden, ohne daB or selbst 40
viele seiner
pro
dartlber entschied, ob er gleich sonst sehr
dogmatisch
war.
A
34
36; H,
Kant, Loglk.
858—354; H, 30—31; R 193
194.
3
34
Einleitimg.
Fangt man
die Epocho des Skeptizismus mit dem
an, so bekommt man eine ganze Schnle von
Skeptikern, die sicli in ihrer Denkart und Methode des
Philosophierens von den Dogmatikern wesentlich unterschicden, indem sie es zur ersten Maxime alles philosophierenden Vernunftgobrauches machten; auch selbst
Pyrrho
dem grSi^ten Scheiue der Wahrheit sein
Urteil zurtickzuhalten; nnd das Prinzip aufstellten:
die Philosophie bestehe im Gleicbgewichte des
lOUrteilens, und lehre uns, den falschen Schein
aufzudecken.
Von diesen Skeptikern ist uns aber
weiter nichts tibrig geblieben, als die beiden Werke des
Sextus Empirikus, worin er alle Zweifel zusammenbei
—
gebracht hat.
Als in der Folge die Philosophie von den Griechen zu
den RSraern tiberging, hat sie sich nicht.erweitert; denn
die Eomer bliebon immer nur Schttler.
Cicero war in der spekulativen Philosophie ein S chiller
des Plato, in der Moral ein Stoiker.
Zur stoischen
20Sekte gehorten Epiktet, Antonin derPhilosoph und
Seneca als die beruhmtesten. Naturlehrer gab es
unter den RSmern nicht, auBer Plinius dem alter en,
der eine Naturbeschreibung hinterlassen hat.
Endlich verschwand die Kultur auch bei den RQmern
und
es entstand
Barbarei,
bis die
A r aber
im
6.
und
7.
Jahrhundert anfingen, sich auf die Wissenschaften zu legen
und den Aristoteles wieder in Flor zu bringen. Nun
kamen also die Wissenschaften im Occident wieder empor
und insbesondere das Ansehen des Aristoteles, dem man
30 aber auf eine sklavische Weise folgte. Im 11. und 12. Jahrhundert traten die Scholastiker auf; sie erlSuterten
den Aristoteles und trieben seine Subtilitaten ins Un-
Man
beschaftigte sich mit nichts als lauterAbDiese scholastische Methode des After-Philosophierens wurde zur Zeit der Reformation verdraugt, und
nun gab e^^^^ktiker in der Philosophie, d. i. solche
SelbstdenkeB^^sich zu keiner Schule bekannten, sondem
die WahrheiWuchten und annahmen, wo sie sie fanden.
Ihre Verbesserung in den neuoren Zeiten verdankt aber
40 die Philosophie teils dem grOBeren Studium der Natur,
-
endliche.
straktionen.
A 36—87;
.
H^ 854—355; H,
81—32; R 194-195.
IV. Kurzer AbriS einer Geschichte der Philosophie.
35
der Verbindung
der Mathematik mit der NaturDie OrdnuQg, welche darch das Studium
dieser Wissenschaften im Denken entstand, breitete sich
auch iiber die besonderen Zweige und Telle der eigentllchen Weltweisheit aus.
Der erste und groBte Naturforscber der neueren Zeit war Baco von Verulam.
Er betrat bei seinen Untersucbungen den Weg der Erfabrung und machte auf die Wicbtigkeit und Unentbebrlicbkeit der Beobacbtungen und Versucbe zur Entdeckung der Wabrbeit aufmerksam. Es ist tibrigens scbwer 10
zu sagen, von wo die Verbesserung der spekulativen
Ein nicbt geringes
Philosophie eigentlich herkommt.
Verdienst um dieselbe erwarb sich Descartes, indem
er viel dazu beitrug, dem Denken Deutlichkeit
z u g e b e n durch sein aufgestelltes Kriteiium der Wabr-
teils
wissenschaft.
beit,
das er in die
kenntnis
Klarheit und Eviden^i der Er-
setzte.
Unter die grOBten und verdienstvollsten Eeformatoren
Leibniz und
der Philosophie zu unseren Zeiten ist aber
Locke
zu recbnen.
Der letztere suchte den mensch- 20
lichen Verstand zu zergliedem und zu zeigen, welche
Seelenkrafte und welche Operationen derselben zu dieser
Oder jener Erkenntnis geh(5rten.
Aber er hat das Work
seiner Untersuchung nicht voUendet; auch ist sein Verfahren dogmatisch, wiewohl er den Nutzen stiftete, daB
man
anfing,
die
Natur der Seele besser und grtindlicher
zu studieren.
"Was die besondere, Leibniz und
dogmatische Methode des Philosophierens
sebr
dieselbe
fehlerhaft.
Auch
liegt
Wolff
betrifft,
darin
eigene,
so war
so
viel
30
Tauschendes , daB es wohl n9tig ist, das ganze Verfahren zu suspendieren und statt dessen ein anderes, die
.
Methode des kritischen Philosophierens,
in
Gang
zu bringen, die darin besteht, das Verfahren der Veinupft
selbst zu untersuchen, das gesamte menschliche ErkenntnisvermOgen zu zergliedern und zu prtifen, wie weit die
Grenzen desselben wohl gehen mOgen.
In unserem
Zeitalter
blflhendsten Zustande,
ist
Naturphilosophie im
und unter den Naturforschern gibt
88 groBe Naraen, z. B. Newton.
lassen sich jetzt, als ausgezeichnote
eigentlich
A
nicht
nennen, weil
Neuere Philosophen 40
und bleibende Namen,
bier alles gleichsam im
37-— 39; H^ 365—356; H, 32—33;
R
196—196.
^6
Einleitiing.
Was
Flusse fortgeht.
reiBt der andero
der eine bant,
nieder.
In der Moralphilosophie
sind wir nicht weiter geaber Metaphysik betriflft, so
scheint es, als waren wir bei Untersucbung metaphysiscber
Wahrheiten stutzig geworden.
Es zeigt sich jetzt eine
Art von Tndifferentismus gegen diese Wissenscbaft,
da man es sich zur Ebre zu machen scheint, von metaphysischen Nachforschungen als von bloBen Griibeleien
TJnd doch ist Metaphysik die
10 veracbtlich zu reden.
eigentlicbe, wahre Philosopbie!
Unser Zeitalter ist das Zeitalter der Kritik, und man
muB sehen, was aus den kritischen Versuchen unserer
Zeit, in Absicht auf Philosopbie und Metaphysik insbesondere, werden wir'l
kommen
als die Alten.
Was
—
V.
Erkenntnis
iiberhanpt.
—
Intuitive und
diskursive
20
Erkenntnis; Anschauung nnd
Begriff, nnd deren Unterschied insbesondore.
Logische und asthetische VoUkommenheit
der Erkenntnis.
—
AUe
ziehung:
unsere Erkenntnis
zweitens
hat
eine
zwiefache
Be-
Beziehung auf das Objekt,
eine Beziehung auf das Subjekt.
In der
erstlich
eine
ersteren Eticksicht beziebt sie sich aufVorstellung, in
der letzteren auf das BewuBtsein, die allgemeine Be-
—
dingung aller Erkenntnis iiberbaupt.
(Eigentlich ist
das BewuBtsein eine Vorstellung, daB eine andere Vorstellung in mir ist.)
In jeder Erkenntnis
30
muB unterschieden werden
Materie, d. i. der Gegenstand, und Form, d. i. die
Art, wie wir den Gegenstand erkennen.
Sieht z. B. ein
Wilder ein Haus aus der Feme, dessen Gebrauch er nicht
kennt, so hat er zwar eben dasselbe Objekt, wie ein
anderer, der es bestimmt als eine fiir Menschen eingerichtete
Wobnung kennt, in der Vorstellung vor sich. Aber der
Form nach ist diese Erkenntnis eines und desselben
A 89—41;
Hi 356-357;
H.,
33;
R
196
197..
V.
Objektes
in
Von
der Erkenntnis
37
etc.
Bei dem eiiien ist sio
dem anderen Anschauung
beidon verschieden.
blosse Anscbauung,
und Be griff zugleich.
bei
I)io Verschiedenheit der Form der Erkenntnis beruht
auf einer BedinguDg, die^alles Erkennm begleitet, anf
dem BewuBtsein. Bin icb mir der Vorstellung bewuBt,
so ist sie klar; bin icb mir derselben nicht bpwufit,
dunk el.
Da das
BewuBtsein die
wesentliche
Bedingung
aller
-
Erkenntnisse ist, so kann und darf 1^
sicb die Logik aucb nur mit klaren, nicht aber mit dunklon
Wir seben in der Logik
Vorstellungen beschaftigen.
nicbt, wie Vorstellungen entspriugen; sondern lediglicb,
wie dieselben mit der logischen Form libereinstimmen.
tJberhaupt kann die Logik aucb gar nicht von den bloBen
Vorstellungen und deren Moglichkeit handeln. Das tiberlaBt sie der Metapbysik. Sie selbst bescbaftigt sich bloB
mit den Eegeln des Den kens bei Begriffen, Urteilen und
logischen
Form
der
—
Schliissen, als
wodurch
alles
Denken geschieht.
Freilich
gebt etwas vorher, ehe eine Vorstellung BegrifT wird. Das 2^^
werden wir an seinem Orte aucb anzeigen. Wir werden
aber nicht untersuchen wie Vorstellungen entspringen?
Zwar handelt die Logik aucb vom Erkennen, well beim
Erkennen schon Denken stattfindet. Aber Vorstellung ist
noch nicht Erkenntnis, sondern Erkenntnis setzt immer
IJnd diese letztere laBt sich auch
Vorstellung voraus.
Denn man mliBte, was Vordurchaus nicht erklSren.
stellung sei? doch immer wiederum durch eine andore
Vorstellung erklaren.
AUe klaren Vorstellungen, auf die sich allein die logi- 30
schen Eegeln anwenden lassen, konnen nun unterschieden
werden in Ansehung der Deutlichkeit und XJndeutlichkeit. Sind wir uns der ganzen Vorstellung bewuBt,
nicht aber des Mannigfaltigen, das in ibr enthalten ist,
so ist die Vorstellung undeutlich.
Zur Eriauterung der
Sache zuerst ein Beispiel in der Anschauung.
Wir erblicken in der Feme ein Landhaus. Sind wir
uns bewuBt, daB der angeschaute Gegenstand ein Haus
ist, so mlissen wir notwendig doch auch eine Vorstellung
von den verschiedenen Teilen dieses Hauses, den Fenstern 40
Tliron usw. haben.
Denn siihon wir die Telle nicht,
wir auch das Haus selbst nicht seben.
wttrden
80
—
:
A 41—42;
Hi 357—858; H, 38—34;
R 197-198.
88
Einleitung.
Aber wir sind uns
dem Mannigund unsere Vorstellung
dieser Vorstellung Ton
faltigen seiner Telle nicht bewufit
von dom gedachten Gegenstande selbst ist daher eine
undeutliche Vorstellung.
Wollen wir ferner ein Beispiel von Undeutlichkeit in
Begrififen, so m5ge der Begriff der SchSnhoit dazu dienen.
Ein jeder bat von der Scbonheit einen klaren Begriff.
Allein es kommen in diesem Begriffe verschiedene Merkmale vor; unter anderen, da6 das Sch5ne etwas sein
lOmtisse, das 1) in die Sinne Mlt, und das 2) allgeraein
gef^Ut.
KOnnen wir uns nun das Mannigfaltige dieser
und anderer Morkmale des Schonen nicbt auseinandersetzen,
so ist unser Begriff davon docb immer noch undeutlich.
Die undeutliche Vorstellung nennen Wolffs Schiller
eine verworrene.
Allein dieser Ausdruck ist nicht
passend, well das Gegenteil von Verwirrung nicht Deutlichkeit, sondern Ordnung ist. Zwar ist Deutlichkeit eine
Wirkung der Ordnung, und Undeutlichkeit eine Wirkung
der Verwirrung ; und es ist also jede verworrene Erkennt20 nis auch eine undeutliche. Aber der 5atz gilt nicht umgekehrt;
nicht alle undeutliche Erkenntnis ist eine
verworrene.
Denn bei Erkenntnissen , in denen kein
Mannigfaltiges vorhanden ist, findet keine Ordnung, aber
auch keine Verwirrung statt.
Diese Bewandtnis hat es mit alien einfachen Vorstellungen, die nie deutlich werden; nicht, well in ihnen
Verwirrung, sondern well in ihnen kein Mannigfaltiges
anzutreffen ist.
Man muB sie daher undeutlich, aber
nicht verworren nennen.
—
30
Und auch selbst bei den zusammengesetzten Vorstellungen, in denen sich ein Mannigfaltiges von Mei knialen
unterscheiden laBt, ruhrt die Undeutlichkeit oft nicht her
von Verwirrung, sondern von Schwache des BewuBtseins. Es kann namlich etwas deutlich sein der Form
nach, d. h. ich kann mir des Mannigfaltigen in der Vorstellung bewuBt sein; aber der Materie nach kann die
Deutlichkeit abnehmen, wenn der Grad des BewuBtsein?*
Dieses ist
kleiner wird, obgleich alle Ordnung da ist.
der Fall mit abstrakten Vorstellungen.
40
Die Deutlichkeit selbst kann eine zwiefache sein:
Erstlich
eine
sinnliche.
— Diese
besteht in
BewuBtsein des Mannigfaltigen in der Anschauung.
A
42—44; H^ 358-359; H, 84—85; R 198—199.
dem
Ich
V. Von der Erkenntnis
39
etc.
B. die MilchstraBe als einen weiBlichen Streifen;
von den einzelnen in demselben beftndSterne miissen notwendig in mein Auge geliclien
kommen sein. Aber die Vorstellung davon war nur klar
und wild durch das Teleskop erst deutlich, weil ich jetzt
sehe
z,
die Lichtatrahlen
die
einzelnen
in
jenem Milchstreifen enthaltenen Sterne
erblicke.
—
DeutlichZweitens eine intellektuelle,
keit in Begriffen oder Verstandesdeutlichkeit.
Diese beruht auf der Zergliederung des Begriffes in An- 10
sehung des Mannigfaltigen, das in ihm enthalten liegt. So
sind z. B. in dem Begriffe der Tugend als Merkmale enthalten 1) der Begriff der Freiheit, 2) derBegriff der Anhanglichkeit an Regeln (der Pflicht), 3) der Begriff von
tJberwaitigung der Macht der Neigungen, wofern sie jenen
Regeln widerstroiten. Losen wir nun so den Begriff der
Tugend in seine einzelnen Bestandteile auf, so maclien
wir ihn eben durch diese Analyse uns deutlich. Durch
diese Deutlichmachung selbst aher setzen wir zu einem
wir erklaren ihn nur. Es werden 20
Begriffe nichts hinzu
daher bei der Deutlichkeit die Begriffe nicht der Materie,
sondem nur der Form nach verbessert.
;
Eeflektieren wir auf unsere Erkenntnisse in Ansehung
der beiden wesentlich verschiedenen GrundvermOgen der
Sinnlichkeit und des Verstandes, woraus sie entspringen,
so treffen wir hier auf den Unterschied zwischen An-
schauungen und Begriffen.
AUe
unsere Erkenntnisse nam-
in dieser Riicksicht betrachtet, entweder Anschauungen oder Begriffe. Die ersteren habon ihre
dem Vermogen der AnQuelle in der Sinnlichkeit,
lich sind,
—
schauungen; die letzteren im
Verstande,
—
30
dem Ver-
der Begriffe. Dieses ist der logische Unterschied
zwischen Verstand und Sinnlichkeit, nach welchem diese
nichts als Anschauungen, jener hingegen nichts als BeBeide 6rundverm(3gen lassen sich freigriffe liefert.
lich auch noch von einer anderen Seite betrachten und
auf eine andere Art definieren; namlich die Sinnlichkeit
als ein Vermogen der Rezeptivitat, der Verstand als ein
mOgen
—
Vermogen der Spontaneitat.
art
ist nicht logisch,
44—45;
H,
sondern
AUoin
diese Erklclrungs-
metaphysisch.
359-360; H, 36—86;
—
B 199—201
Man 40
EinleituDg.
40
pflegt die Sinnlichkeit auch das niedere, den Verstand
dagegen das obere VermOgen zu nennen, aus dem Grunde.
weil die Sinnlichkeit den blofien Stoff zum Denken gibt,
der Verstand aber uber diesen Stoff disponiert und denselben unter Kegeln oder Begriffe bringt.
Auf den hier aiigegebenen Unterschied zwischen intuitiven und disljursiven Erkenntnissen, oder zwischen
Anschauuugen und Begriffen griindet sieh die Verschiedeu-
heit
der
asthetischen und
lOkommenheit
der
logischen
VoU-
der Erkenntnis.
Eine Erkenntnis kann vollkommen
Gesetzen der Sinnlichkeit oder nach
entweder nach
Gesetzen des Verstandes; im ersteren Falle ist sie asthetisch, im anderen
logisch vollkommen. Beide, die asthetische und die
logische Vollkommenheit , sind also von verschiedener
Art;
die erstere bezieht sich auf die Sinnlichkeit, die
letztere auf den Verstand.
Die logische Vollkommenheit der Erkenntnis beruht auf ihrer tJbereinstimmung
mit dem Objekte, also auf allgemeingultigen Ge20setzen, und laBt sich mithin auch nach Normen a priori
beurteilen.
Die asthetische Vollkommenheit besteht in
der tTbereinstimmung der Erkenntnis mit dem Subjekte,
und griindet sich auf die besondere Sinnlichkeit des
Menschen. Es finden daher bei der asthetischen Vollkommenheit keine objektiv- und allgemeingtiltigen Gesetze
statt, in Beziehung auf welche sie sich a priori auf eine
fur alle denkenden Wesen tiberhaupt allgemeingeltende
Sofern es indessen auch allWeise beurteilen liefie.
gemeine Gesetze der Sinnlichkeit gibt, die, obgleich nicht
30 objektiv und fur alle denkenden Wesen tiberhaupt, doch
subjektiv ftir die gesamte Menschheit Giiltigkeit haben,
laJBt sich auch eine asthetische Vollkommenheit denken,
die den Grand eines subjektiv-allgemeinen Wohlgefallens
enthalt.
Dieses ist die Schonheit,
das, was den
Sinnen in derAnschauung gefallt und eben darum der
Gegenstand eines allgemeinen Wohlgefallens sein kann,
weil die Gesetze der Anschauung allgemeine Gesetze der
—
sein,
—
—
Sinnlichkeit sind.
Durch diese tJbereinstimmung mit den allgemeinen
40 Gesetzen der Sinnlichkeit unterscheidet sich der Art nach
das eigentliche, selbstEndige Sch5ne, dessen
Wesen in der bloBen Form besteht, von dem An-
A 45—47;
H^ 860—361; H, 36—37;
R 201—202.
V. Von der Erkenntnis
genehmen,
etc.
41
das lediglich in der Empfindung durch Reiz
RUhrung gefSllt, und urn deswillen auch nur der
Grund eines blofien Privat-Wohlgefallens sein kann.
Diese wesentliche asthetische VoUkommenheit ist es
auch, welche unter alien mit der logischen VoUkommenheit sich vertragt und am besten mit ihr verbinden lafit.
Von dieser Seite betrachtet kann also die asthetische
VoUkommenheit in Ansehung jenes wesentlich SchOnen
der logischen VoUkommenheit vorteilhaft sein.
In einer
Oder
Rticksicht ist sie ihr aber auch nachteilig, 10
wir bei der asthetischen VoUkommenheit nur auf
das auBerwesentlich SchSne sehen, das Reizende
Oder Riihrende, was den Sinnen in der bloBen
Empfindung gefallt und nicht auf die bloBe Form,
sondern die Materie der Sinnlichkeit sich bezieht. Denu
Reiz und Ruhrung kOnnen die logische VoUkommenheit in unseren Erkenntnissen und Urteilen am meisten
anderen
sofern
verderben.
^berhaupt bleibt wohl
freilich zwischen der Ssthelogischen VoUkommenheit unserer Er- 20
kenntnis noch immer eine Art von Widerstreit, der nicht
vftUig geho1)en werden kann.
Der Verstand will belehrt,
die Sinnlichkeit belebt sein; der erste begehrt Einsicht,
die zweite FaBlichkeit.
SoUen Erkenntnisse unterrichten,
so mussen sie insofern grundlich sein ; soUen sie zugleich
unterhalten, so mussen sie auch sch5n sein. Ist ein Vortrag 8ch5n, aber seicht, so kann er nur der Sinnlichkeit,
aber nicht dem Verstande, ist er umgekehrt grundlich,
aber trocken, nur dem Verstande, aber nicht auch der
Sinnlichkeit gefallen.
80
Da es indessen das Bediirfnis der menschlichen Natur
und der Zweck der Popularitat der Erkenntnis erfordert,
daB wir beide VoUkommenheiten miteinander zu vereinigen suchen, so mussen wir es uns auch angelegen
sein lassen, denjenigen Erkenntnissen, die liberhaupt einer
asthetischen VolUiommenheit fahig sind, dieselbe zu verschaffen und eine schulgerechte, logisch voUkommene Erkenntnis durch die asthetische Form popular zu machen.
Bei diesem Bestreben, die asthetische mit der logischen
VoUkommenheit in unseren Erkenntnissen zu verbinden, 40
mflssen wir aber folgende Regeln nicht aufier acht
lassen; namlich 1) daB die logische VoUkommenheit die
tisehen
und
der
A 47—49;
H^
3«1— 362; H, 37—88; R 202—208.
Elnleitung.
it
Basis aller ttbrigen VoUkomraenhciten sei und daher keinor^
ganzlich nachstehen oder aufgeopfert werdon
diirfe; 2) daB man hauptsachlich auf die form ale Ssthe-
anderen
—
Vollkommenheit sehe,
die tJbereinstimmung
Erkenntnis mit den Gesctzen der Anschauung,
weil gerade hierin das wesenilich Schone besteht, das mit
tische
—
einer
sich am besten vereinigen
man mit Reiz und Rillirung, wodurch
der logischen Vollkommenheit
lafit;
3) daB
eine Erkenntnis auf die Empfindung wirkt und far dieselbe
erbalt, sehr behutsam sein miisse, weil hier-
10 ein Interesse
durch so leicht die Aufmerksamkeit vom Objekte auf das
Subjekt kann gezogen werden, woraus denn augenscheinlicb ein sebr nachteiliger Einfliifi auf die logische Vollkommenheit der Erkenntnis entstehen muB.
Um
die wesentlichen Verschiedenheiten,
die zwischen
und der asthetischen Vollkommenheit der
Erkenntnis stattfinden nicht bloB im allgemeineu
sonder logischen
,
dern
,
von mehreren besonderen Seiten noch kenntlicher
machen, wollen wir sie beide untereinander ver-
zu
20 gleichen in Eiicksicht auf
die vier Hauptmomente der
der Relation und der Modalitat,
worauf es bei Beurteilung der Vollkommenheit der Erkenntnis ankommt.
Eine Erkenntnis ist voUkommen 1) der Quantitat nach,
wenn sie allgemein ist; 2) der Qualitat nach, wenn sie
deutlich ist; 3) der Relation nach, wenn sie wahr ist;
und endlich 4) der Modalitat nach, wenn sie gewiB ist.
Aus diesen angegebenen Gesichtspuiikten betrachtet,
wird also eine Erkenntnis logisch voUkommen sein der
30 Quantitat nach : wenn sie objoktive Allgemoinheit (AUder Qualitat
gemeinheit des Begriffes oder dor Regel),
nach: wenn sie objoktive Doutlichkoit (Dcutlichkeit im
dor Relation nach: wenn sie objektive WahrBegriffe),
heit,
und endlich der Modalitat nach : wenn sie objek-
Quantitat, der Qualitat,
—
—
—
GewiBheit hat.
Diesen logischen Vollkommenheiten entsprechen nun
folgende asthciische Vollkommenheiten in Beziehung auf
jene vier Hauptmomente; namlich
Diese be1) die asthetische Allgemeinheit.
iOsteht in der Anwendbarkeit einer Erkenntnis auf eine
tive
—
A 49—60;
H, 362—363; H,
38—39; R 203—204.
V.
Von
der Erkenntnis
48
etc.
Menge von Objekten, die zu Beispielen dienen, an denen
stch die Anwendung von ihr machen liifit, und wodurch
sie zugleich fur den Zweck der Popularitat brauclibar
wird;
2)
die
asthetische Deutlicbkeit.
die Deutlichkeit in der
—
Dieses
ist
Anschauung, worin durch Beispiele
ein abstrakt gedachter Begriff in concrete dargestellt oder
eriautert wird;
asthetische Wahrheit.
—
Eine bloB subnur in der tjbereinstimmung der 10
Erkenntnis mit dem Subjekte und den Gesetzen des Sinnen3) die
jektive Wahrheit,
scheines
besteht
gemeiner Schein
die
und
folglich
nichts
ist;
weitor als ein all-
—
asthetische GewiBheii
Diese beruht
w^s dem Zeugnisse der Sinne zufolge notd. i. was durch Empfindung und Erfahrung
wendig ist
4)
die
auf dem,
,
bestatigt wird.
Bel den soeben genannten Vollkomraenheiten kommen
Stticke vor, die in ihrer harmonischen Vereinigung dieVoUkommenheitiiberhauptausmachen, namlich: 20
Mannigfaltigkeit und Einheit. Beim Verstande
licgt die Einheit im Begriffe, bei den Sinnen in der
immer zwei
Anschauung.
BloBe Mannigfaltigkeit ohne Einheit kann uns nicht
befriedigen.
Und daher ist unter alien die Wahrheit die
Hauptvollkommenheit, well sio der Grund der Einheit ist,
durch die Beziehung miserer Erkenntnis auf das Objokt.
Auch selbst bei der asthetischen Vollkommeuheit bleibt
die Wahrheit immer die conditio sine qua non, die
vornehmste negative Bedingung, ohne welche etwas nicht 30
allgemein dem Geschmacke gefallen kann. Es darf daher
niemand hoffen, in den schonen Wissenschaften fortzukommen, wenn er nicht logische Vollkommeuheit in seiner
Erkenntnis zugrunde gelegt hat.
In der groBten mOglichen Vereinbarung der logischen mit der asthetischen
Vollkommeuheit tiberhaupt in Kttcksicht auf solche Kenntnisse, die beides, zugleich unterrichten und unterhalten
sollen, zeigt sich auch wirklich der Charakter und die
Kunst des Grnies.
A 60-52;
H,
BH3-
'<64;
TT^
39—40; R 204—205.
44
Einleitung.
VI.
Besondere logische Vollkommenheiten der
Erkenntnis.
A) Logische
Quantitat
VoUkommenheit
nach.
intensive G-i5Be.
keit
—
—
der
GrOBe.
—
Weitlaufigkeit
Erkenntuis
dei
Extensive
mid
und
Grundlicli-
Oder Wiclitigkeit und Fruchtbarkeit der Er-
kenntnis.
—
Bestimmung des Horizontes unserer
Erkenntnisse.
Die Gr6J3e der Erkenntnis kann in einem zwiefachen
Verstande genommen werden, entweder als extensive
Oder als intensive GroBe.
Die erstere bezieht sich
auf den Urn fang der Erkenntnis und bestcht also in
der Menge und Mannigfaltigkeit derselben; die letztere
bezieht sich auf ihren Gehalt, welcher die Vielgiiltigkeit Oder die logische Wichtigkeit und Fruchtbarkeit einer
Erkenntnis hetrifft, sofern sie als Grund von vielen und
groBen Folgen betrachtet wird (non multa, sed multum).
Bei Erweiterung unserer Erkenntnisse oder bei Ver20 vollkommnung derselben ihrer extensiven GrOBe nach ist
es gut, sich einen tTberschlag zu machen, inwieweit eine
Erkenntnis mit unseren Zwecken und Fahigkeiten zusammenstimme. Diese tJberlegung betrifft die Bestimmung
des Horizontes unserer Erkenntnisse, unter welchem die
10
Angemessenheit der GroBe der gesamten Erkenntnisse mit den Fahigkeiten und Zwecken
des Subjektes zu verstehen ist.
Der Horizont laBt sich bestimmen
1) logisch, nacli dem Vermogen oder den Erkenntnis30kraften in Beziehung auf das Interesse des Verstandes.
Hier haben wir zu beurteilen: wie weit wir
in unseren Erkenntnissen kommen kSnnen, wie weit wir
darin gehen miissen und inwiefevn gewisse Erkenntnisse
in logischer Absicht als Mittel zu diesen oder jenen Haupterkenntnissen , als unseren Zwecken, dienen;
2) asthetisch, nach dem Geschmack in Beziehung auf das Intc esse des Gefiihles.
"Wer seinen
Horizont asthetisch bcsLimmt, sucht die Wissenschaft nach
A 52-53;
H^ 364—365; H^
40—41; R 205—206.
VI. Logische
Vollkommenheit dev Erkenntnis.
45
dem Geschmacke des Publikuras einzurichten d. h. sic
l)opular zu machen, oder tiberliaupt nur solche Erkennt,
nisse sich zu erwerben, die sich allgeraein mitteilen lassen
und an denen auch die Klasse der Nichtgelehrten Gefallen
und interesse
findet;
praktiscb, nach dem Nutzen in Beziehung auf
Der praktische Horizont,
das Interesse des Willens.
sofern er bestimmt wird nach dem Einflusse, den eine Er3)
kenntnis auf unsere Sittliclikeit hat, ist pragmatisch
10
und von der groBten Wichtigkeit.
Der Horizont betrifft also die Beurteilung und Bestimmung dessen, was der Mensch wissen kann, was er
wissen darf, und was er wissen soil.
Was nun insbesondere den theoretisch oder logisch
und von diesem kann
bestimmten Horizont betrifft,
so konnen wir denseiben
hier allein die Rede sein,
entweder aus dem objektiven oder aus dem subjek-
—
—
tiven Gesichtspunkte betrachten.
In Ansehung der Objekte ist der Horizont entweder
historisch oder rational. Der erstere ist viel weiter 20
als der andere, ja er ist
unermeBlich groB, denn unsere
historische Erkenntnis hat keine Grenzen.
Der rationale
Horizont dagegen laJBt sich fixieren, es EBt sich z.B.
bestimmen, auf welche Art von Objekten die matheSo
matische Erkenntnis nicht ausgedehnt werden kSnne.
auch in Absicht auf die philosophische Vernunfterkenntnis,
wie weit hier die Vernunft a priori ohne alle Erfahrung
wohl gehen kOnne?
In Beziehung aufs Subjekt ist der Horizont entweder
der allgemeine und absolute, oder ein besondererSO
und bedingter (Privat-Horizont).
Unter dem absoluten und allgemeinen Horizonte ist die
Kongruenz der Grenzen der menschlichen Erkenntnisse mit
den Grenzen der gesamten menschlichen Vollkommenheit
tiborhaupt zu verstehen.
Und hier ist also die Frage:
was kann der Mensch als Mensch tiberhaupt wissen?
Die Bestimmung des Privat-Horizontes bangt ab von
mancherlei empirischen Bedingungen und speziellen Riicksichten, z.B. des Alters, des Geschlechtes, Standes, der
Lebensart u. dgl. m. Jede besondero Klasse von Menschen 40
A 58-56;
H^ 865—367; H, 41—42;
R 206—207.
Einleitung.
46
hat
also
in
Boziehiing
auf
ihre
speziellen Erkenntnis-
—
ihren besonderen;
Zwecke und Standpunkte
jeder Kopf nach MaBgabe der Individualitat seiner KrSfte
seinen
Horizont.
eigenen
und seines Standpunktes
Eudlicli
konnen wir uns auch noch einen Horizont
der gesunden Vernunft und einen Horizont der
krafte;
,
,
•
Wissenschaft denken,
Prinzipien bedarf, urn
stimmen:
10 k5nnen.
was
wir
wissen
welcher
letztere
noch
denselben zu be-
nach
und
nicht
wissen
Was wir nicht wissen kSnnen, ist fiber unseren
Horizont; was wir nicht wissen diirfen oder nicht zu
Dieses
wissen brauchen, auBer unserem Horizonte.
letztere kann jedoch nur relativ gelten in Beziehung auf
zu deren Erdiese oder jone besonderen Privatzwecke
reichung gewisse ErkeDntnisse nicht nur nichts beitragen,
sondern ihr sogar hinderlich sein kOnnten. Denn schlechthin und in aller Absicht unniitz und unbrauchbar ist doch
keine Erkenntnis, ob wir gleich ihren Nutzen nicht iramer
20einsehen kSnnen.
Es ist daher ein ebenso unweiser
als ungerechter Vorwurf, der groBen Mannern, welche
mit muhsamem FleiBe die "Wissenschaften bearbeiten, von
schalen KSpfen gemacht wird, wenn diese hierbei fragen:
Diese Frage muB man, indem
wozu ist das niitze?
man sich mit Wissenschaften beschaftigen will, gar nicht
einmal aufwerfen. Gesetzt, eine Wissenschaft kSnnte nur
Hber irgend ein mogliclies Objekt Aufschlusse geben, so
ware sie urn deswillen schon nutzlich genug. Jede logisch
vollkommene Erkenntnis hat immer irgend einen mOg30 lichen Nutzen, der, obgleich uns bis jetzt unbekannt, doch
vielleicht
von der Nachkommenschaft wird gefunden
Hatte man bei Kultur der Wissenschaften immer
werden.
nur auf den materiellen Gewinn, den Nutzen derselben
gesehen, so wtirden wir keine Arithmetik und Geometrie
haben. Unser Verstand ist auch liberdies so eingerichtet,
dafi er in der bloJBen Einsicht Befriedigung findet und
mehr noch, als in dem Nutzen, der daraus entspringt.
Dieses merkte schon Plato an. Der Mensch ftihlt seine
eigene Vortrefflichkeit dabei; er empfindet, was es heiBe,
40 Verstand haben.
Menschen, die das nicht empfinden,
Der innere Wert, den
miissen die Tiere beneiden.
Erkenntnisse durch logische Vollkommenheit haben, ist
,
—
—
—
A 65—56;
H^ 867-368; H, 42—43;
R 2C7-208.
;
VI. Logische
Vollkommenheit der Erkenntnis.
—
mit ihrem auBeren
nicht zu vergleichen.
—
dem Werte
in der
47
Anwendung
Wie das, was auBer unserem Horizonte liegt, so fern
wir es nach unseren Absichten, als entbehrlich fiir uns,
nicht wissen d fir fen; so ist auch das, was unter unserem Horizonte liegt, sofern wir es, als schadlich fiir uns,
nicht wissen so lien, nur in einem relativen, keineswegs abor im absoluten Sinne zn verstehen.
In Absicht auf die Erweiterung und Demarkation
10
unserer Erkenntnis sind folgende Regeln zu euapfehlen.
Man muB sich seinen Horizont
1) zwar frtihzeitig bestimmen, aber freilich doch
erst alsdann, wenn man ihn sich selbst bestimmen
kann, welches gewOhnlich vor dem 20, Jahre nicht
stattfindet
und oft verandern (nicht von einem
auf das andere fallen);
3) den Horizont anderer nicht nach dem seinigen
messen, und nicht das fur unniitz halten, was uns
zu nichts nutzt
es wlirde verwegen sein , den 20
Horizont anderer bestimmen zu wollen, well man
toils ihre Fahigkeiten, toils ihre Absichten nicht
genug kennt;
4) ihn weder zu sehr ausdehnen, noch zu sehr einschranken. Denn wer zu viel wissen will, weiB
am Ende nichts, und wer umgekehrt von einigen
Dingen glaubt, daB sie ihn nichts angehen, betriigt
sich oft; wie wenn z. B. der Philosoph von der
Geschichte glaubte, daB sie ihm entbehrlich sei.
80
Auch suche man
5) den absoluten Horizont des ganzen menschlichen
Geschlechtes (der vergangenen und ktlnftigen Zeit
nach) zum voraus zu bestimmen, so wie insbesondere auch
6) die Stelle zu bestimmen, die unsere Wissenschaft
im Horizonte der gesamten Erkenntnis einuimmt.
2) ihn nicht leicht
;
*
Dazu
eine
dient
die
Universal-Encyklopadie
Universalkarte
(mappe-monde)
als
der Wissen-
Bchaften,
7) bei Bestiramung seines besonderen Horizontes selbst 40
A 66—58;
Hi 868; H^ 43-44;
R 208—210.
48
Einleitung.
pnlfo man sorgfjiltig: zu welchem Telle der Erkenntnis man die groBte Fahigkeit und Wohlgefallcn habe ; was in 4nsehung gewisser Pflichten
mehr oder weniger notig sei; was mlt den notwendigen Pfllcliten nicht zusammei) bestehen
konne; und endlich
8) suche man selnen Hoiizont immer doch mehr zu
erweltern als zu verengen.
Es ist iiberhaupt von der Erwelterung der Erkenntnis
10 das nicbt zu besorgen, was d'Alembert von Ihr beDenn uns driickt nicht die Last, sondern uns
sorgt.
verengt das Volumen des Eaumes fiir unsere Erkenntnisse.
Kritik der Vernunft,
der Geschlchte und historlschen
Schriften ;
eln allgemeiner Geist, der auf die menschliche
Erkenntnis en gros und nicht bloB Im detail geht, werden
Immer den Umfang klelner machen, ohne Im Inhalte
etwas zu vermlndern. BloB die Schlacke fallt vom Metalle
weg oder das unedlere Vehlkel, die Hiille, welche bis
Mit der Erweiterung der Naturso lange notig war.
20 geschlchte , der Mathematik usw. werden neue Methoden
erfunden werden, die das Alte verkiirzen und die Menge
Auf Erfindung solcher
der Biicher entbehrllch machen.
neuen Methoden und Prinzipien wird es beruhen, daB wlr,
ohne das Gedachtnis zu belastlgen, alles mlt Hllfe derDaher macht
selben nach Belleben selbst finden kOnnen.
slch der um die Geschlchte wie eln Genie verdient, welcher
sie unter Ideen faJBt, die immer blelben konnen.
—
Der logischen Vollkommenheit der Erkenntnis in Ansehung Ihres Umfanges steht die Unwlssenheit ent30 gegen. Elno negative UnvoUkommenheit oder Unvollkommenheit des Mangels, die wegen der Schranken
des Verstandes von unserer Erkenntnis unzertrennllch
bleibt.
Wlr konnen die Unwissenheit aus einem objektiven
und aus einem subjektiven Gesichtspunkte betrachten.
1) Objektiv genommen, ist die Unwlssenheit entweder
elne
materlale
oder
elne
form ale.
Die erstere be-
einem Mangel an historlschen, die andere in
Man muB
einem Mangel an rationalen Erkenntnlssen.
iO in keinem Fache ganz ignorant sein, aber wohl kann man
steht
in
A 58—60;
—
Hj 368—370; H, 44;
R 2tO— 211.
VI.
Logische VoUkommenheit der Erkenntnis.
40
das historische Wissen einschranken, um sich desto mehr
auf das rationale zu legen, oder umgekehrt.
2) In subjektiver Bedeutung ist die Unwissenheit
entweder eine gelehrte, scientifische oder oine gemeine. War die Scliranken der Erkenntnis, also das Feld
der TJnwissenlieit, von wo es anhebt, deutlich einsieht,
der Philosoph z. B., der es einsieht und beweist, wie wenig
man aus Mangel an den dazu erlbrderlichen Datis in Ansehung der Struktur des Goldos wissen kSnne, istkunstm^Big oder auf eine gelehrte Art unwissend. Wer bin- 10
gegen unwissend ist, obne die Griinde von den Grenzen
der Unwissenbeit einzusehen und sicb darum zu bekiimmern, ist es auf eine gemeine, nicht wissenschaftliche
Ein solcher weiB nicht einraal, daB er nichts
Weise.
Denn man kann sich seine Unwissenheit niemals
wisse.
anders vorstellen, als durcb die Wissenschaft, so wie ein
Blinder sich die Finsternis nicht vorstellen kann, als bis
er sehend geworden.
Die Kenntnis seiner Unwissenheit setzt also Wissenschaft voraus und macht zugleicb bescheiden, dagegen20
das eingebildete Wissen aufblaht.
So war Sokrates'
Nichtwissen eine ruhmliche Unwissenheit; eigentlich ein
Wissen des Nichtwissens nacb seinem eigenen GestSndnisse.
Diejenigen also, die sebr viele Kenntnisse besitzen und bei alledem doch tiber die Menge dessen, was
sie nicht wissen, erstaunen, kann der Vovwurf der Unwissenheit eben nicht treffou.
—
Untadelhaft
(inculpabilis)
ist
tiberJtiaupt
die
Un-
wissenheit in Dingen, dereu Erkenntnis tiber unseren
Horizont geht; und erlaubt (wiewohl auch nur im rela- 30
tiven Sinne) kann sie sein in Ansehung des spekulativen
Gebrauches unserer Erkenntnisvermogen, sofern die Gegenstande bier, obgleich nicht tiber, aber doch auBer
unserem Horizonte liegen. Schandlich aber ist sie in
Dingen, die zu wissen uns sehr uOtig und auch leicht ist.
Es ist ein Unterschied, etwas nicht wissen und
etwas ignorieren, d.i. keine Notiz wovon nehmen.
Es
zu ignorieren, was uns nicht gut ist, zu
ist noch unterschieden das Abstrahieren. Man abstrahiert aber von einer Erkenntnis, wenn 40
man die Anwendung derselben ignoriert, wodurch man sie in
abstracto bekommt und im allgemeiuen als Prinzip sodann
ist gut,
wissen.
viel
Von beidem
A 60—61;
Kant, Logik.
H^
370—371;
11,
44—45; K 211—212.
4
Einleitung.
50
Ein solches Abstrahieren ?on
besser betrachten kann.
dem, was bei Erkenntnis oiner Sache zu unserer Absicht
nicht gehort, ist niitzlich und lobenswert.
Historisch unwissend sind gemeiniglich Vemunftlehrer.
Das
historischo
Polyhistorie;
Wissen ohne bestimmte Grenzen
ist
Polymathie
gebt
auf die Vernunfterkeimtnis. Beides, das ohne bestimmto
Grenzen ausgedehnte historische sowohl, als rationale
Wissen kann
diese
biahet
Pansophie
auf.
helBen.
—
Zum
historischen
10 Wissen gehort die Wissenschaft von den Werkzeugen der
—
die Philologie, die eine kritische
Gelehrsamkeit,
der Bticher und Sprachen (Literatur und
Linguistik) in sich faBt.
Die bloBe Polyhistorie ist eine cyklopische Gelehrdas Auge der Philosophie;
samkeit, der ein Auge fehlt,
Kenntnis
—
und
Cyklop von Mathematiker, Historiker, Naturbeschreiber, Philolog und Sprachkundiger ist ein Gelehrter, der groB in alien diesen Stticken ist, aber alle
20
ein
Philosophie dariiber fiir entbehrlich halt.
Einen Teil der Philologie machen die Humaniora
aus, worunter man die Kenntnis der Alten versteht,
welche die Vereinigung der Wissenschaft mit
Geschmack befordert, die Eauhigkeit abschleift und die
Kommunikabilitat und Urbanitat, worin Humanitat besteht, befordert.
m
Die Humaniora betreffen also eine Unterweisung
dem, was zur Kaltur des Geschmackes dient, den Mustem
Dahin gehSrt z. B. Beredsamkeito
der Alten gemaB.
Poesie, Belesenheit in den klassischen Autoren u. dgl m,
30 Alle diese humanistischen Kenntnisse kann man zum
praktischen, auf die Bildung des Geschmackes zunachsL
abzweckenden Telle der Philologie rechnen. Trennen wir
aber den bloBen Philologen noch vom Humanisten, so
wtirden sich beide darin voneinander unterscheiden, daB
jener die Werkzeuge der Gelehrsamkeit bei den Alten
sucht, dieser hingegen die Werkzeuge der BiHung
des Geschmackes.
DerBelletrist oder bei esprit ist ein Humanist nach
gleichzeitigen Mustern in lebenden Sprachen. Er ist also
iOkein Gelehrter,
denn nur tote Sprachen sind jetzt
sondern ein bloBer Dilettant der
gelehrte Sprachen,
—
—
Geschmackserkenntnisse nach der
A 61—63;
Mode, ohne
Hj 371—372; Hj 45—46;
der Alten
R 212—218,
yi. Logische Vollkommenheit der Erkenntnis.
51
Man k5nnte ihn den A ff en des Humanisten
Der Polyhistor muB als Philolog Linguist
und Literator und als Humanist mnB er Klassiker
und ihr Ausleger sein. Als Philolog ist er kultiviert,
als Humanist zivilisiert.
zu
bediirfen.
nennen.
—
In Ansehung der Wissenschaften gibt es zwei Ausartungen des herrschendenden Geschmackes: Pedanterie
und Galanterie. Die eine treibt die Wissenschaften
bloB fiir die Schule und schrankt sie dadurch ein in
Eucksicht ihres Gebrauches; die an do re treibt sie 10
bloB fiir den TJmgang oder die Welt und beschrankt sie
dadurch in Absicht auf ihren Inhali
Der Pedant ist entweder als Gelehrter dem Weltmanne
entgegengesetzt und ist insofern dor aufgebiasene Gelehrte ohne Weltkenntnis, d. i. ohne Kenntnis der Art und
Weise, seine Wissenschaft an den Mann zu bringen;
oder er ist zwar als der Mann von Geschicklichkeit tiberhaupt zu betrachten, aber nur inPormalien, nicht dem
Wesen und Zwecke nach. In der letzteren Bedeutung ist
er ein Pormalienklauber; eingeschrankt in Ansehung20
des Kernes der Sachen, sieht er nur auf das Kleid und
die Schale.
Er ist die verungluckte Nachahmung oder
Man kann
Karikatur vom methodischen Kopfe.
daher die Pedanterie auch die griiblerische Peinlichkeit
und unnlitze Genauigkeit (Mikrologie) in Formalien nennen.
TJnd ein solches Formale der Schulmethode auBer der
Schule ist nicht bloB bei Gelehrten und im gelehrten
Wesen, sondern auch bei anderen Stiindon und in anderen
Das Zeremoniell an Hofen, im
Dingen anzutreffen.
Umgange,
was ist es anderes, als Formalienjagd 30
und Xlauberei? Im Militar ist es nicht voUig so, ob
Aber im GesprScho, in der Kleies gleich so scheint.
dung, in der Diat, in der Eeligion herrscht oft viel
—
~
—
—
Pedanterie.
Eine zweckmaBige Genauigkeit in Formalien ist Gr find lichkeit (schulgerechte, scholastische Vollkommenheit).
eine affektierteGriindlichkeit, so wie
eine bloBe Buhlerin um den Beifall des
Geschmackes, nichts als eine affektierte Popularitat ist. Denn
die Galanterie ist nur bemiiht, sich den Leser gewogen
Pedanterie
Galanterie,
ist also
als
A «3-0'4;
H, 872
373;
H,,
46
47
;
R 213—214,
i*
40
—
52
Einleitung.
zu macheD und ilin daher auch nicht einmal durch ein
schweres Wort zu beleidigen.
Pedanterie zu vermeiden, dazu werden ausgebreitete
Kenntnisse nicht nur in den Wissenschaften selbst, sondcrn
auch in Ansehung des Gebrauches derselben erfordert.
Daher kann sich nur der wahre Gelehrte von der Pedanterie losmachen, die immer die Eigenschaft eines eingeschrankten Kopfes ist.
Bei dem Bestreben, unserer Erkenntnis die Vollkommen10 heit der scholastischen Griiudl chkeit und zugleich der
Popularitat zu verschaffen, ohne dariiber in die gedachten
Fehler einer affektierten Grtindlichkeit oder einer affektierten
Popularitat zu geraten, mtissen wir vor allem auf die
scholastische VoUkommenheit unserer Erkenntnis
die
schulgerechte Form der Grtindlichkeit
sehen und sodann
erst dafur sorgen, wie wir die methodisch in der Schule
gelernte Erkenntnis wahrhaft popular, d. i. anderen so
leicht und allgemein mitteilbar machen, dafi doch die
Grtindlichkeit nicht durch die Popularitat verdrangt werde.
20 Denn urn der popularen VoUkommenheit willen,
dem
Volke zu Gefallen, muB die scholastische VoUkommenheit
nicht aufgeopfert werden, ohne welche alle Wissenschaft
nichts als Spielwerk und Tandelei ware.
aber wahre Popularitat zu lernen, mu6 man die
Alten lesen, z. B. Ciceros philosophische Schriften, die
Dichter Horaz, Vergil usw.; unter den Neueren
Hume, Shaftesbury u. a. m., Manner, die alle vielen
Umgang mit der verfeinerten Welt gehabt haben, ohne
den man nicht popular sein kann. Denn wahre Popula30 ritat erfordeit viele praktische Welt- und Menschenkenntnis, Kenntnis von den Begriffeu, dem Geschmacke und
den Neigungen der Menschen, worauf bei der Darstellung
und selbst der Wahl schicklicher, der Popularitat angemessener Ausdrticke bestandige Kticksicht zu nehmen
ist.
Eine solche Herablassung (Kondeszendenz) zu der
Fassungskraft des Publikums und den gewohnten Ausdrticken, wobei die scholastische VoUkommenheit nicht hintangesetzt, sondern nur die Einkleidung der Gedanken so
eingerichtet wird, daB man das Gertist
das Schul-
—
—
—
Um
—
—
40 gerechte und Technische von jener VoUkommenheit
sehen laJBt (so wie man mit Bleistift Linien zieht,
auf die man schreibt und sie nachher wieder wegwischt)
nicht
A 64-66:
H,
373-374; H, 47—48'; R 214—215.
VI.
6B
Logische VoUkomineiiheit der Erkenutnis.
— diese wabihaft populareYoUkommenheit der Erkenntais
in der Tat eiae groBe und seltene Vollkomrao^iheit,
Auch
von vield Einsicht in die Wissenschaft zcigt.
hat sie anBcr vielen auderen Verdiensten nocli dieses, daB
sie einen Beweis fur die vollstandige Einsicht in eine
Denn die bloB scholastische Priifung
Sache geben kann.
einer Erkenntnis laBt noch den Zweifel iibiig: ob die
Prtlfung nicht einseitig sei, und ob die Erkenntnis selbst
auch wohl einen von alien Menschen ihr zugestandonen
Die Schule hat ihre Vorurteile, so wie 10
Wert habe?
der gemeine Verstand. Eines verbessert hier das andere.
Es ist daher wichtig, eine Erkenntnis an Menschen zu
priifen, deren Verstand an keiner Schule hangt.
Diese Vollkommenheit der Erkenntnis, wodurch sich
dieselbo zu einer leichten und allgemeinen Mitteilung
qualifiziert, konnte man auch die auBere Extension
Oder die extensive GroBe einer Erkenntnis nennen, sofern
ist
die
—
sie
auBerlich
Da
unter viele Menschen ausgebreitet
es so viele
ist.
und mannigfaltige Erkenntnisse
gibt,
man wohl tun, sich einen Plan zu machen, nach 20
welchem man die Wissenschaften so ordnet, wie sie am
so wird
zu seinen IZwecken zusammen stimmen und zur
AUe Erkenntnisse
BefSrderung derselben beitragen.
stehen untereinander in einer gewissen natiirlichen Verkniipfung.
Sieht man nun bei dem Bestreben nach Erweiterung der Erkenntnisse nicht auf diescn ihren Zusammenhang, so wird aus allem Vielwissen doch weiter
besten
nichts,
als
bloBe
Rhapsodie. Macht man sich
zum Zweck und betrachtet
aber
eine Hauptwissenschaft
alle
anderen Erkenntnisse nur als Mittel, um zu derselben 30
zu gelangen, so bringt man in sein Wissen einen geUnd um nach
wissen systematischen Charakter.
einem solchen wohlgeordneten und zweckmaBigen Plane
bei Erweiterung seiner Erkenntnisse zu Werke zu gehen,
muB man also jenen Zusammenhang der Erkenntnisse
—
untereiander
kennen
zu
lernen
suchen.
Dazu
gibt
Architektonik der Wissenschaften Anleitung,
die
ein System
nach Ideen ist, in welchem
die Wissenschaften in Ansehung ihrer Verwandtschaft und systematischen Verbindung40
die
66—68; Hj 874—876; H, 48—49; R 215—216.
54
Einleitung.
Ganzen der die Menschlieit interessierenden Erkenntnis betrachtet werden.
in einem
Was nun insbesondere aber die intensive 6r5Be der
oder ihre Vielgiiltigkeit
Erkenntnis
d. h. ihren Gelialt
und Wichtigkeit betrifft, die sich, wio wir oben beraerkten,
von dor extensiven GroBe der bloBen Weitlaufigkeit
derselben wesentlich nnterscheidet, so wollen wir hierfiber
nur noch folgende wenige Bemerkungen machen:
1) Eine Erkenntnis, die aufs GroBe, d. i. das
lOGanze im Gebrauch des Verstandes geht, ist von der
Subtilitat im Kleinen (Mikrologie) zu unterscheiden.
2) Logisch wichtig ist jede Erkenntnis zn nennen,
welcbe die logische Vollkoramenheit der Form nacli befordert, z. B. jeder mathematische Satz, jedes deutlich einjede richtigo philosophische
gesehene Gesetz dor Natur
Erklarung.
Die praktische Wichtigkeit kann man
nicht voraussehen, sondern man muB sie abwarten.
3) Man muB die Wichtigkeit nicht mit der Schwere
Eine Erkenntnis kann schwer sein, ohno
verwechseln.
Schwere entscheidet
20 wichtig zu sein , und umgekohrt.
daher weder ftir, noch auch wider den Wert und die
Wichtigkeit einer Erkenntnis. Diese beruht auf der GrSBe
Je mehr oder je groBere
oder Vielheit der Folgen.
Folgen eine Erkenntnis hat, je mehr Gebrauch sich von
Eine Erkenntnis
ihr machen laBt, desto wichtiger ist sie.
ohne wichtige Folgen heiBt eine Griibelei, dergleichen
,
,
—
,
—
z.
B. die scholastische Philosophie war.
VII.
B) Logische VoUkommenheit
der
Erkenntnis,
der
— Wahrheit. — Materiale und
formale oder logische Wahrheit. — Kriterien der
logischen Wahrheit. — Falschheit und Irrtum. —
Schein,
Quelle des Irrtums. — Mittel zu Ver-
Eelation
80
nach.
als
meidung der
Irrttimer.
Eine Hauptvollkommenheit der Erkenntnis, ja die wesent7
liche
und unzertrennliche Bedingung
A
aller
68—69; Hi 375-876; H^ 49-50;
VoUkommenheit
R 216—218.
VII. Logische
VoUkommenheit der Erkenntnis.
55
—
Wahrheit, sagt man,
derselben, ist die Wahrheit.
besteht in der Ubereinstimmung^der Erkenntnis mit dem
Bieser bloBen Worterkiarung* zufolge soil
Gegenstaiide,
also ineine Erkenntnis, um als' walir zu gelten, mit dem
-
Nun kann ich aber das Objekt
Objekte iibereinstimmen.
nur mit meiner Erkenntnis vergieichen , dadurch, daB
ich es erkenne.
Meine Erkenntnis
soil sich also selbst
bestatigen, welches aber zur Wahrheit noch lange nicht
Denn da das Objekt aufier mir und die
hinreichend ist.
Erkenntnis in miT ist, so kaiin ich iramer doch nur 10
meine Erkenntnis vom Objekt mit meiner
iibereinstimmo.
Einen solchen
Zirkel im Erklaren nannten die Alton Diallele.
Und
wirklich wurde diecer Fehler auch immer den Logikera
von den Skeptikern vorgeworfen, weJche bemerkten: es
verhalte sich mit jener Erklarung der Wahrheit ebenso,
wie wenn jemand vor Gericht eine Aussage tue und sich
dabei auf einen Zeugeu berufe, den niemand kenne, der
sich aber dadurch glaubwiirdig machen woUe, daB er
behaupte, der, welcher ihn zum Zeugen aufgerufen, sei ein 20
ehrlicher Mann. —., Die Beschuldigung war allerdings begrtindet; nur ist dig Auflosung der gedachten Aufgabe
schlechthin und fiir jeden Menschen unmoglich.
Es fragt sich namlich hier: ob und inwiefern es ein
beurteilen:
ob
Erkenntnis
vom Objekt
sicheres, allgemeines
.
und in der Anwendung brauchbares
—
Kriterium der Wahrheit gebe?
Denn das
was ist Wahrheit?
bedeuten.
—
Um
soil
dieFrage:
Frage entscheiden zu kOnnen,
was in unserer Erkenntnis zurMaterie
derselben gehSrt und auf das Objekt sich bezieht, von 30
dem, was die blofie Form, als diejenige Bedingung
betrifft, ohne welche eine Erkenntnis gar keine Erkenntnis
tiberhaupt sein wiirde, wohl unterscheiden.
Mit Kuckdiese
mOssen wir
wichtige
das,
'
—
objektiven,
materialenunddersubjektiven, formalenBeziehung
sicht auf diesen Unterschied zwischen der
in unserer Erkenntnis,
zerfallt
daher die obige Frage in
die zwei besonderen:
1) Gibt es ein allgemeines materiales,
2) Gibt
es
und
ein allgemeines formales Kriterium der
Wahrheit?
Ein allgemeines materiales Kriterium der Wahrheit
nicht mOglich
;
—
40
ist
es ist sogar in sich selbst widersprechend.
A 69—71; Hi 376—877; H, 50—51; R 218—219,
56
E^inleituiig,
allgemeines, fur alle Objekte ttberhaupt
miiBte es von allem Unterscliiede dcrselben v511ig
abstrahieren uiid doch auch ziigleich als eiu materiales
Kritorium eben auf diesen Unterschied gehen, urn bestimmen zu konnen, ob eine Erkenntnis gerado nit derajenigen Objekte, woraiif es bezogen wird, und nicht mit
irgend einem Objekte ttberhaupt
womit eigeutlich gar
nichts gesagt ware
ubereinstimme.
In dioser tjberDenn
ale eia
gtiltiges,
—
—
einstimmung einer Erkenntnis mit demjenigen bestimmton
10 Objekte, worauf sie bezogen wird, muB aber die materiale
Wahrheit bestehen.
Denn eine Erkenntnis, welche in
Ansehung eines Objektes wahr ist, kann in Bezieliung
auf andere Objekte falsch sein. Es ist daher ungereimt, ein
allgemeines materiales Kriterium der Wahrheit zu fordem,
das von allem TJnterschiede der Objekte zugleich abstrahieren und auch nicht abstrahieren solle.
Ist nun aber die Frage nach allgemeinen formalen
Kriterien der Wahrheit, so ist die Entscheidung hier
leicht, daB es dergleichen allerdings geben konne.
Denn
20 dig .formale Wahrheit besteht lediglich in der Zusaramenstimmuiig'" der Erkenntnis mit sich solbst bei ganzlicher
Abstraktion von alien Objekten insgesamf nnd von allem
—
TJnterschiede derselben,
Und die allgemeinen formalen
Kriterien der Wahrheit sind demnach nichts anderes, als
allgemeine logische Merkmale der tJbereinstimmung der
—
—
Erkenntnis mit sich selbst, oder
welches einerlei ist
mit den allgemeinen Gesetzen des Verstandes und der
Vernunft.
Diese formalen, allgemeinen Kriterien
sind zwar
SOfreilich zur objektiven WaJjrheit nicht hinreichend, aber
sie sind doch als die co7iditio sine qua non derselben
anzusehen.
Denn vor der Frage: ob die Erkenntnis mit dam
Objekte zusammenstimme? muB die Frage vorhergehen:
ob sie mit sich selbst (der Form nach) zusammenstimme?
Und dies ist die Sache der Logik.
Die formalen Kriterien der Wahrheit in der Logik sind
Satz des Wjderspruches,
Satz des zufeiclLenden Grundes.
40
Durch den ersteren ist die logische Moglichkeit,
durch den letzteren die logische Wirklichkeit einer
1) der
2) der
Erkenntnis bestimmt.
A 71—78;
H,
B77~378; H, 51—52; R 219—220.
;
VII. ijogische Vollkommenlieit
Zur
logischen
Wahrheit
einer
fl*»r
Erkenntnis.
Erkenntnis
57
gehSrt
tiiinilich
Erstlicli:
daB
logisch mSglich sei,
sie
d, h.
sicli
nicht widerspreche. Dieses Kennzeichen dor innerlichen logischen Walirheirist~al3er nur negativ; denn
eine Erkenntnis, welche sich widerspriclit, ist z war fa] sell
wenn
sie
—
wahr.
sich
aber
Zweitens: daB
daB
es
habe.
—
a)
Grllnde
nicht
es
widerspricht,
nicht
logisch begriindet
babe
und
b)
nicht
allemal
sei,
falsche
d. h.
Folgen 10
Dieses zweite, den logischen Zusammenhang einer Erkenntnis mit Griinden nnd Folgen betreifende Kriterium
der auBerlichen logischen Wahrheit oder der Ratiouabilitilt der Erkenntnis ist positiv. Und bier gelten
folgende Eegeln:
r belt dex-Xalge lafit sich auf
Jer
1)
diT""Wahrheit der Erkenntnis als Grundes
schlieBen, aber niir negativ: wenn eine falsche
EoTge aus einer Erkenntnis flieBt, so ist die Er- 20
kenntnis selbst falsch. Denn wenn der Grund walir
ware, so mliBte die Folge auch wahr sein, weil die
Folge durch den Grund bestimmt wird.
Man kann aber nicht umgekehrt schlieBen: wenn keine
falsche Folge aus einer Erkenntnis flieBt,
so ist sie
wahr; denn man kann aus einem falschen Grunde wahre
Jab
A^
—
Folgen Ziehen.
2)
Wenn
aj.le Folgen einer Erkenntnis wahr
sind, so ist die Erkenntnis auch wahr.
Denn ware nur etwas Falsches in der Erkenntnis, 30
so mtiBte auch eine falsche Folge stattfinden.
Aus
der Folge
laBt
Grund
Grund bestimraen zu konnen.
aller Folgen allein kann man auf
sich also zwar auf einen
schlieBen, aber ohne diesen
Nur aus dem
Inbegriffe
einen bestimmten Grund
schlieBen, daB dieser der
wahre sei.
Die erstere SchluBart, nach welcher die Folge nur ein
negativ und indirekt zureichendes Kriterium der Wahrh^Bttnslner Erkenntnis sein kann, keiBt in der Logik die
apagogische (modus
40
tollens)»
Dieses Verfahren, woven in der Geometrie hSufig Gebrauch gemaoht wird, hat den Vorteil, daB ich aus einer
A 73—74;
ft,
378— B79
;
H.,
52—63; P 220—221.
,;
58
Einleittmg.
Erkenntnis nur eine falscho Folge
ihvc Falschheit zu beweisen.
Um
herleiten
darf,
um
dazutun, dafi
die Erde nicht platt sei, darf ich, ohne positive und
direkte Grtinde vorziibringen, apagogisch und indirekt nur
so schliefien: ware die Erde platt, so mflBte der Polarstern iramer gleich hoch sein; nun ist dieses aber nicht
z.
B.
der Fall, folglich ist sie nicht platt.Bei der anderen, der po^itiven und direkten
SchluBart (modus poneiis) tritt die Schwierigkeit ein, daB
10 sich die AUheit der Folgen nicht apodiktisch erkennen
laBt, und daB man daher durch die gedachte SchluBart
nur zu einer wahrscheinlichen und hypothetisch- wahren
Erkenntnis (Hypothesen) gefnhrt wird, nach der Vorau?setzung: daB da, wo viele Folgen wahr find, die ubrigen
alle auch wahr sein mogen.
Wir werden also hier drei Grundsatze, als allgemeine
bloB formale oder logische Kriterien der Wahrheit aufstellen k&nnen; diese sind
—
1)
20
der Satz des Widerspruches und der IdentitS,t (p'incipium contradictionis
und
identitatis)^
durch welchen die innere MSglichkeit einer Erkenntnis far problematische Urteile bestimmt ist.
2)
der Satz des zureichenden Grundes
cipium^
(prin-
auf welchem die
(logische) Wi r k 1 i c h k e i t einer Erkenntnis beruht
daB sie begrtindet sei, als Stoff zu asserratiotiis
s-ufficientw)
J
—
torischen
8) der Satz des
dpium
Urteilen;
ausschlieBenden Dritten
(prin-
medii inter duo contradictoria)
worauf sich die (logische) Notwendigkeit einer
daB notwendig so und
Erkenntnis griindet;
nicht anders geurteilt werden miisse,
d. i. daB
80
exclusi
—
das Gegenteil falsch sei
—
farapodiktische
Urteile.
Das Gegenteil von der Wahrheit ist die Falschheit,
welche, soforn sie fur Wahrheit gehalten wird, Irrtum
heiBt.
Ein irriges Urteil
denn der Irrtum sowohl,
—
—
Wahrheit
—
nur im Urteile
ist also ein seiches,
welches den Schein der Wahrheit mit der Wahrheit selbst
als
40
ist
vSrwechselt.
A 74—76; Hi 879—380;
H^ 58
;
R 221—222.
VII. Logische Vollkommenheit der Erkenntnia.
Wie Walirheit moglich
sei:
—
eiuzusehen, da hier der Verstand nacli
lichen Gesetzen handelt.
das
59
ist leicht
seinen
wesent-
Wio aberlrrtum in formaler Bedeutung des
Wortes, d.h. wie die verstaudeswidrige Form des
Den kens moglich sei: das ist schwer zu begreifen, so
wie es tiberhaupt nicbt zu begreifen ist, wir irgend eine
Kraft von iliren eigonen wesentlichen Gesetzen abweichen
solle.
Im Verstande selbst und dessen wesentlichen
Gesetzen konnen wir also den Grund der In turner niclit 10
suchen, so wenig als in den Schranken des Verstandes,
in denen zwar die Ursache der Unwissenheit, keineswegs aber des Irrtumes liegi
Hatten wir nun keine
andere Erkenntniskraft, als den Verstand, so warden wir
AUein es liegt, auBer dem Yerstande, nocheine
nie irren.
andere unentbehrliche Erkountnisquelle in uns.
Das ist
die Sinnlichkeit, die un?? den Stoff zum Denken gibt
und dabei nach anderen Gesetzen wirkt, als derYerstand.
Aus der Sinnlichkeit, an und fiir sich selbst betrachtet,
kann aber der Irrtum auch niclit entspringen, weil die 20
Sinne gar nicht U'toilen.
Der Entstehungsgrund alles' Irrtumes wird daher einzig
—
—
allein in dem unvermerkten Einflusse der
Sinnlichkeit auf den Verstand, oder genauer zu
und
Urteil, gesucht werden miissen. Dieser
namJich macht, daB wir im Urteil en bloB s u b jektive Griinde fiir objektive halten und folglich den
bloBen Schein der Wahrheit mit der Wahrheit
selbst verwechseln. Denn darin bestoht eben dasWesen
des Schoines, der um deswillen als ein Grund anzusehen 30
ist, eine falscbe Erkenntnis fiir wahr zu halten.
Was den Irrtum moglich macht, ist also der Schein,
nach welchem im Urteile das bloB Subjektive mit dem
reden, auf das
EinfluJB
Objektiven
verwechselt wird.
In gewissem Sinne kann man wohl den Verstand auch
zum Urhebor der Irrtiimer machen, sofern er namlich aus
Mangel an erforderlicher Aufmerksamkeit auf jenen EinfluB der Sinnlichkeit sich durch den hieraus entsprungenen
Schein verleiten laBt, bloB subjektive Bestimmungsgriinde
des Urteiles fUr objektive zu halten, oder das, was nur40
nach Gesetzen der Sinnlichkeit wahr ist, fttr wahr nach
fleinen eigenen Gesetzen gelten zu lassen.
A 76-78;
Hj 380—881; H, 64;
B 222—228
Einleitung.
60
Nur die Schuld der Unwissenheit liegt demnach in
den Schrauken des Veistandes; die Schuld des Irrtumes
haben wir uns selbst beizumessen. Die Natur hat uns
zwar viele Kenntnisse versagt, sie iSfit uns iiber &o
manches in einer unvermeidlichen Unwissenheit aber den
Irrtum verursacht sie doch nicht.
Zu diesem vorleitot
uns unser eigener Hang zu urteilen und zu entscheiden,
auch da, wo wir wegon unserer Begrenztheit zu urteilen
und zu entscheiden nicht vermOgend sind.
;
10
AUer Irrtum, in welchen der menschliche Verstand geraten kann, ist aber nut partial, und in jedem irrigen
muB immer etwas Wahres liegen.
Denn ein
totaler Irrtum ware ein ganzlicher Widerstreit wider
die Gesetze des Verstandes und der Vernunft. Wie kSnnte
er als solcher auf irgend eine Weise aus dem Verstande
kommen, und, sofern er doch ein Urteil ist, far ein ProUrteile
dukt des Verstandes gehalten werden!
In Eucksicht auf das Wahre und Irrige in unserer
Erkenntnis unterscheiden wir eine genaue von einer rohen
20 Erkenntnis.
Genau
—
wenn sie ihrem Objekte
oder wenn in Ansehung ihres Objektes
nicht der mindeste Irrtum stattfindet;
roh ist sie,
wenn Irrttimer darin sein konnen, ohne eben der Absicht
hinderlich zu sein.
Dieser Unterschied betrifft die welt ere oder en g ere
Bestimmtheit unserer Erkenntnis (cognitio late vel
stride determinata).
Anfangs ist es zuweilen nbtlg,
eine Erkenntnis in einem weiteren Umfange zu bestimmen
30 (late determinare), besonders in historischen Dingen. In
Vemunfterkenntnissen aber muJB alles genau (stride) bestimmt sein. Bei der laten Determination sagt man:
eine Erkenntnis sei praeter propter determiniert. Eskommt
immer auf die Absicht einer Erkenntnis an, ob sie roh
oder genau bestimmt sein soil.
Die late Determination
laBt noch immer einen Spielraum fur den Irrtum tibrig,
der aber doch seine bestimmten Grenzen haben kann. Irrtum findet besonders da statt, wo eine late Determination
strikte genommen wird , z. B. in Sachen der
fiir. eine
40 Moralitat, wo alles strikte determiniert sein muJB. Die das
angemessen
ist
die Erkenntnis,
ist,
—
—
A 78—79; H, 381—382; H, 54—55;
R 223—226.
VII. Logische Vollkommenheit der Erkenutnis.
nicht tun, werden von den Engiandern
61
Latitudinarier
genannt.
Von
der Genauigkeit, als einer objektiven
heit der Erkenntnis
—
Vollkommen-
da die Erkenntnis hier voUig mit
—
kann man noch die Subtidem Objekte kongruiert
litat, als eine subjektive Vollkommenheit derselben
unterseheiden.
Eine Erkenntnis von einer Sache
ist subtil,
wenn man
darin dasjenige entdeckt, was anderer Aufmerksamkeit zu
entgehen pflegt. Es erfordert also einen hoheren Grad 10
von Aufmerksamkeit und einen grSBeren Aufwand von
Verstandeskraft.
Viele tadeln alle Subtilitat, weil sie sie nicht erreichen
konnen.
Aber sie macht an sich immer dem Verstande
Ehre und ist sogar verdienstlich und notwendig, sofern
sie auf einen der Beobachtung wurdigen Gegenstand angewandt wird.
Wenn man aber mit einer geringeren
Aufmerksamkeit und Anstrengung des Verstandes denselben Zweck hatte erreichen konnen, und man verwendet
doch mehr darauf, so macEt man unntitzen Aufwand und 20
verfailt in Subtilitiiten , die zwar schwer sind, aber zu
nichts nlitzen (nugae difficiles).
So wie dem Genauen das Eohe, so ist dem Subtilen
das Grobe entgegengesetzt.
—
—
Aus der Natur des Irrtums, in dessen BegriiTe, wie
wir bemerkten, auBer der Falschheit noch der Schein der
Wahrheit als ein wesentliches Merkmal enthalten ist, ergibt sich ftir die Wahrheit unserer Erkenntnis folgende
wichtige Kegel:
und unvermeidlichSO
Irrtiimer zu vermeiden
ist wenigstens absolut oder schlechthin kein Irrtum, ob
—
Um
er es gleich
beziehungsweise
sein
kann
ftir
die Falle,
da es, selbst auf die Gefahr zu irren, unvermeidlich fiir
also um Irrtiimer zu vermeiden,
uns ist, zu urteilen
mu6 man die Quelle derselben, den Schein, zu entdecken
und zu erklaren suchen. Das haben aber die wenigsten
Philosophon getan.
Sie haben nur die Irrtflmer selbst
zu widerlegen gosucht, ohne den Schein anzugeben, woraus
sie entspringon.
Diese Aufdeckung und Auflosung des
—
Scheines
ist
aber
A 79—81;
Hj
grOfieres Verdienst
um
ein
weit
;^82
-388; H, 65 --56; K 220—226.
die
40
62
Einleitung.
Wahrheit,
Widerlegung
der IrrtUmer
derselben nicht veruicht verhtiten kann, daB nicht der
weil man ihn nicht kennt, in anderen
die
als
direkte
man
wodurch
stopfen und es
selbst,
die
Quelle
nSmliche Schein,
Fallen wiederum zu Irrtumern verleite. Denn sind wir
auch tiborzeugt worden, daB wir geirrt haben, so bleiben
uns doch, im Fall der Schein selbst, der unserem Irrtume zugrunde liegt, nicht gehoben ist, noch Skrupel
tibrig, so wenig wir auch zu deren Rechtfertigung vor10 bringen kSnnen.
Durch Erklarung des Scheines ISBt man iiberdies auch
dem Irrenden eine Art von Billigkeit widerfahren. Denn
es wird niemand zugeben, daB er ohne irgend einen Schein
der Wahrheit geirrt habe, der vielleicht auch einen Scharfsinnigeren hatte tEuschen kSnnen, weil es hierbei auf subjektive Grtinde ankommt.
Ein Trrtum, wo der Schein auch dem gemeinen Verstande (sensus communis) offenbar ist, heiBt eine A b geschmacktheit oder Ungereimtheit. DerVorwurf
20 der Absurditat ist immer ein personlicher Tadel , den
man vermeiden muB. insbesondere bei Widerlegung der
Irrtumer.
Denn demjenigen, welcher eine Ungereimtheit behauptet, ist selbst doch der Schein, der dieser ofifenbaren
Falschheit zugrunde liegt, nicht offenbar. ,Man muB ihm
Beharrt er auch,
diesen Schein erst offenbar machen.
alsdann noch dabei, so ist er freilich abgeschmackt ; aber
dann ist auch weiter nichts mehr mit ihm anzufangen.
Er hat sich dadurch aller weiteren Zurechtweisung und
30 Widerlegung ebenso unfahig, als unwiirdig gemacht. Denn
man kann eigentlich keinem beweisen, daB er ungereimt,
sei; hierbei
ware
alles Verniinfteln vergeblich.
dem
ist
man
Wenn man
mehr mit
sondern mit dem Verniinftigen. Aber da
die Aufdeckung der Ungereimtheit (dedudio ad absur*
die Ungereimtheit
dum)
beweist,
so redet
nicht
Irrenden,
nicht notig.
Einen
abgeschmackten
Irrtum
kann man auch
einen solchen nennen, dem nichts, auch nicht einmal^
der Schein, zur Entschuldigung dient; so wie ein.
lOgrober Irrtum ein Irrtum ist, welcher Unwissenheit in
der gemeinen Erkenntnis oder VerstoB wider gemeino
Aufmerksamkeit beweist.
A 81—83;
H,
383—384; H, 56—57; R 226—227.
VII. Logische Vollkommenheit der Erkenntnis.
Irrtum
in
Prinzipien
ist
grOBer,
als
68
in ihrer
Anwendung.
'ii)in
auBeres Merkmal
oder ein
auBerer
Probier-
stem der Wahrheit ist die Vergleichung unserer eigenen
mit anderer Uiteilen, weil das Subjebtive nicht alien
anderen auf gleiche Art beiwohnen wird, mithin der Schein
dadurch erklart werden kann.
Die Unvereinbarkeit
anderer Urteile mit den unsrigen ist daher als ein
aufieres Merkmal des Irrtums und als ein Wink anzusehen, unser Verfahren im Urteilen zu untersuchen, aber 10
darum nicht sofort zu verwerfen. Denn man kann doch
vielleicht recbt haben in der Sache und nur unrecht
Manier, d. i. dem Vortrage.
Der gemeine Menscbenverstand (sensus communis)
in der
ist
auch
an sich ein Probierstein,
um
die
Fehler des
ktinstlicben Verstandesgebrauches zu entdecken. Das
heifit: sich im Denken oder im spekulativen Vernunftgebrauche durch den gemeinen Verstand orientieren,
wenn man den gemeinen Verstand als Probe zur Be.
urteilung der Richtigkeit des
spekulativen
gebraucht. 20
AUgemeine Regeln und Bedingungen der Vermeidung
des Irrtums uberhaupt sind 1) selbst zu denken, 2) sich
an die Stelle eines anderen au denken, und 3) jederzeit
mit sich selbst einstimmig zu denken. Die Maxime des
Selbstdenkens kann man die aufgekiarte; die Maxime,
sich in anderer Gesichtspunkte im Denken zu versetzen,
die
erwoiterte; und
selbst einstimmig
btlndige
Denkart
A «8-84;
die
Maxime, jederzeit mit
konsequente
zu denken, die
nennen.
Hi 884-885; H,
57—58; R 227—228.
sich
oder
:
64
EinleituDg.
vm.
Logische
C)
Qualitat
Merlanales
Merkmale.
VoUkommenheit der
nach.
Klarheit.
—
tiberhaupt.
—
einer Sache.
—
Erkenntnis
—
der
Begriff eines
Verschiedene Arten der
Bestimmung des logischen Wesens
Unterscliied desselben vom Real-
—
— Deutlichkeit,
hOherer Grad der
— Asthetische uud logische Deutlich— Unterschied zwischen analytischer und
wesen.
ein
Klarheit.
keit.
10
synthetischer Deutlichkeit.
Die menschliche Erkenntnis
von seiten des Vordurch Vorstoldie das, was mehreren Dingen gemein ist, zum
Erkenntnisgrunde machen, mithin durch Merkmale, als
solche.
Wir erkennen also Dinge nur durch Merkmale; und das heiBt ehen Erkennen, welches von
Kenneu herkommt.
standes
lungen,
diskursiv;
d.
h.
sie
ist
geschieht
Ein Merkmal ist dasjenige an einem Dinge,
was einen Teil der Erkenntnis desselben auseine Partial20macht; oder
welches dasselbe ist
vorstellung, sofern sie als Erkenntnisgrund
der ganzen Vorstellung betrachtet wird.
AUe
—
—
—
unsere Begriffe sind demnach Merkmale und alles Den ken
ist nichts_anderes, als ein Vorstollen durch Merkmale.
sich von zwei Seiten beEin jedes Merkmal
trachten
Erstlich, als Vorstellung an sich selbst;
Zwei tens, als gehOrig wie ein Teilbegriff zu der
ganzen Vorstellung eines Dinges und dadurch ^als Er30 kenntnisgrund dieses Dinges selbst.
AUe Merkmale, als Erkenntnisgrunde betrachtet, sind
von zwiefachem Gebrauche, entweder einem innerlichen oder einem auBerlichen. Der innere Grebrauch besteht in der Ableitung, urn durch Merkmale,
als ihre Erkenntnisgriinde, die Sache selbst zu erkennen.
Der auBere Gebrauch besteht in der Vergleichung,
sofern wir durch Merkmale ein Ding mit anderen nach
Mt
A 84-85;
H^ 885- 386; Hg 58—59;
K 228-229..
VIII. Logische VoUkommenheit der Erkenntnis.
den Regeln derldentitat oder
Diversitat
65
vergleichen
k*(5nneii.
Es gibt unter
Unterschiede, auf
selben grtindet.
den Merkmalen mancherlei spezifische
die
sich
folgende Klassifikation
der-
—
Analytische
oder synthetische Merkmale.
sind Teilbegriffe meines wirklichenBegriffes (die
ich darin schon denko), diese dagegen sind Teilbegriffe
des bloB mOglichen ganzen Begriffes (der also durch
1)
Jene
Synthesis mehrerer Teile erst werden
sind alle Vernunftbegriffe, die
eine
Erstere
konnen
2)
Erfahrungsbegriffe
Koordinierte
oder
sein.
soil).
—
subordinierte.
— 10
letzteren
Diese
Einteilung der Merkmale betrifft ihre Verkniipfung nachoder untereinander.
Koordiniert sind die Merkmale, sofern ein jedes
derselben als ein un mitt el bares Merkmal der Sache
vorgestellt wird; und subordiniert, sofern ein Merkmal
nur vermittelst des anderen an dem Dinge vorgestellt wird.
Die Verbindung koordinierter Merkmale zum Ganzen des 20
Begriffes heiBt ein Aggregat; die Verbindung subordinierter Merkmale eine Eeihe. Jene, die Aggregation
koordinierter Merkmale, macht die Totalitat des Begriffes
aus, die aber in Ansehung synthetischer empirischer Begriffe nie vollendet sein kann, sondern einer geraden Linie
—
ohne Grenzen
gleicht.
Die Eeihe subordinierter Merkmale stofit a parte ante
oder auf Seiten der Grtinde an unauflSsliche Begriffe, die
sich ihrer Einfachh^t
wegen nicht weiter zergliedern
lassen; a parte post oder in Ansehung der Folgen hin- 30
gegenist sie unendlich, weil wir zwar ein hOchstes genus, aber keine unterste species haben.
Mit der Synthesis jedes neuen Begriffes in der Aggregation koordinierter Merkmale wachst die extensive oder
ausgebreitete Deutlichkeit; so wie mit der weiteron
Analysis der Begriffe in der Eeihe subordinierter Merkmale die intensive oder t i o f e Deutlichkeit. Diese letztere
Art der Deutlichkeit, da sie notwondig zur Grlindlichkeit und Btlndigkeit der Erkenntnis dient, ist darum
hauptsachlich Sache der Philosophic und wird insbeson-40
A 85—87;
Kant, Logik.
H, 386—887; H, 59—60;
R 229—230.
6
;
66
Einleitung.
dere iu metapbysischen Untersucluingen
am
hochsten ge-
trieben.
Bejahende
3)
Durch jene erkennen
was es nicht ist.
verneiuende Merkmale.
oder
wir,
was das Ding
ist;
durch
—
diese,
Die verneinenden Merkmale dienen dazu, uus von IrrDalier sind sie unnStig da, wo es
abzuhalten.
unmoglich ist, zu irren, und nur notig und von
Wichtigkeit in denjenigen Fallen, wo sie uns von einom
10 wichtigen Irrtume abhalten, in den wir leicht gerateii
kounen. So sind z. B. in Ansehung des Begriffes von
cinem Wesen wie Gott die verneinenden Merkmale sehr
tttmern
notig und wichtig.
Diircli
bejahende Merkmale
verstehen; durch verneinende
wolien
—
wir also
man
etwas
Merkmale insgesamt verwandeln kann
nur nicht mi five istehen Oder darin nur nicht irren, sollten wir auch
nichts davon kennen lernen.
4) Wichtige und fruchtbare oder leere und
20anwichtige Merkmale.
Ein Merkmal ist wichtig und fruchtbar, wenn es oin
Erkenntnisgrund von groBen und zahlreichen Folgen ist;
des Geteils in Ansehung seines inneren Gebrauches,
sofern es hinreichend ist, um
brauches in der Ableitung
dadurch sehr viel an der Sache selbst zu erkennen
teils in Riicksicht auf seinen auBeren Gebrauch,
sofern es dazu dient,
den Gebrauch in der Vergleichung
sowohl die Ahnlichkeit einesDinges mit vielen anderen,
als auch die Verschiedenheit desselben von vielen anderen
30 zu erkennen.
in die
—
alle
—
—
—
—
—
—
tJbrigens mlissen wir hier die
logische
—
Wichtigkeit
der Nlitzund Fruchtbarkeit von der praktischen
lichkeit und Brauchbarkeit unterscheiden.
5) Zureichende und notwendige oder unzureichende und zufallige Merkmale.
Ein Merkmal ist zureich end, sofern es hinreicht, das
—
Ding
jederzeit
von alien anderen zu unterscheiden;
widrigenfalls ist es unzureichend, wie z. B. das Merlnnal
—
Die Hinlanglichkeit der Merkdes Bellens vom Hunde.
ist aber so gut wie ihre Wichtigkeit nur in einem
relativen Sinne zu bestimmen, in Beziohuug auf die Zwecke,
welohe durch eine Erkenntnis beabsichtigt werden.
40 male
A 87—89;
Hi 887-388; H, 60
VIII. Logische Vollkommenheit der Erkenntnis.
67
Notwendige Merkmale
siad ondlich diejenigen, die
der vorgestellten Saclio miissen anzutreffen
Dergleichen Merkmale heifion auch wesentliche
soin.
und sind den auBerwesentlichen und zufalligen
entgegengesetzt, die von dem Begriffe des Dinges getrennt
jederzoit
bei
werfien konnen.
Unter den notwendigen Merkmalen gibt es aber auch
noch einen Uncerschied.
Einige derselben kommen demDinge zu als Grunde
anderer Merkmale von einer und derselben Sache; andere 10
dagegen nur als Folgen von andoren Merkmalen.
Die ersteren sind primitive und konstitutive Merkmale (constitutiva, essentialia in sensu strictissimo) ; die
anderen heifien Attribute (consectaria, rationataj und
gehoren zwar auch zum Wesen des Dinges, aber nur, sofern sie aus jenen wesentlichen Stiicken desselben erst
abgeleitet werden miissen, wie z. B. die drei Winkel im
Begriffe eines Triangels aus den drei Seiten.
Die auBerwesentlichen Merkmale sind auch wieder
von zwiefacher Art; sie betreffen entweder innere Be- 20
stimmungen eines 'D'mges (modi) oder dessen auBereVerSo bezeichnet z. B. das Merkmal
haitnisse (relationesj.
—
Gelehrsamkeit eine innere Bestimmung des
Herr oder Knecht sein nur ein auBeres
der
Menschen;
Verhaitnis desselben.
Der Inbegriff
aller wesentlichen Stiicke eines Dinges
Hinianglichkeit der Merkmale desselben der
Koordination oder der Subordination nach ist das Wesen
(complexus notarum primitivarum, interne conceptui dato
sufficientium ; s. complexus notarum, conceptum aliquem BO
primitive consiituentiumj.
oder.
die
Bei dieser Erklarung miissen wir aber hier ganz und
gar nicht an das Eeal- oder Naturwesen der Dinge
denken, daB wir liberall nicht einzusehen vermogen. Denn
da die Logik von allem Inhalte der Erkenntnis, folglich
auch von der Sacho selbst abstrahiert, so kaim in dieser
Wissenschaft lediglich nur von dem logischen Wesen
der Dinge die Kode sein.
Und dieses konnen wir loicht
einschen.
Denn dazu gch^rt weiter nichts, als die Erkenntnis aller der PrMikate,
in Ansehung deren ein 40
A 8»— 90;
H,
888—389;
II,
61;
U 231—282.
68
Einleitung.
Objekt diirch seinen Be griff bestimmt ist; anstatt
daB zum Realwosen des Dinges (esse reij die Erkenntnis
derjenigen Pradikate erfordert wird, Ton denen alles, was
zu seinem Dasein gehort, als Bestimraungsgrunden, ab-
—
hangt.
"Wollen wir z. B. das logische Wesen des
K9rpers bestimmen, so haben wir gar nicbt n9tig, die
Data hierzu in der Natur aufzusuchen; wir durfen unsere
Reflexion- nur auf die Merkmale rich ten, die als wesentliche Stueke (constitutiva, rationesj den Grundbegriff des-
10 selben urspriinglich konstituieren.
Denn das logische
Wesen ist ja selbst nichts anderes, als dor erste 6rund|begriff aller notwendigen Merkmale eines
Dinges
(esse coneeptus).
Die erste Stufe der VoUkommonheit unserer Erkenntnis
der Qualitat nach ist also die Klarheit derselben.
Eine
zweite Stufe oder ein hoherer Grad der Klarheit ist die
Deutlichkeit. Diese besteht in der Klarheit der
Merkmale.
Wir mussen
20
hier
ziivSrderst
die logische Deutlich-
—
von der asthetischen unterscheiden.
Die
logische beruht auf der objektiven, die ^sthetische auf
der subjektiven Klarheit der Merkmale.
Jene ist eine
Klarheit durch Begriffe, diese eine Klarheit durch Anschauung. Die letztere Art der Deutlichkeit besteht
keit iiberhaupt
also in einer
bloBen
lichkeit, d.h.
Lebhaftigkeit und Verstand-
in einer bloBen Klarheit durch Beispiele
kann vieles
umgekehrt kann
in concrete (denn yerstandlich
sein,
nicht deutlich ist, und
vieles
was doch
deutlich
was doch schwer zu verstehon ist, weil er bis auf
30 entfernte Merkmale zuriickgeht, deren Verknupfung mit der
Ansciiauung nur durch eine lange Reihe mSglich ist).
Die objektive Deutlichkeit verursacht 5fters subjektive
Dunkelheit und umgekehrt. Daher ist die logische Deutlichkeit nicht selten nur zum Nachteil der Ssthetischen
moglich, und umgekehrt wird oft die asthetische Deutlichkeit durch Beispiele und Gleichnisse, die nicht genau
passen, sondern nur nach einer Analogie genommen warden,
sein.,
—
tJberdies siud
der logischen Deutlichkeit schSdlich.
auch Beispiele iiberhaupt keine Merkmale und gehOren
40 nicht als Telle zum Begriffe, sondern als Anschauuugen
90—92; Hi 889—390; H, 62; R 232—233.
VIM. Logiache Vollkommenheit der
Erkenntnis.
60
nur zum Gebrauche des Begriffes. Eine Deutlichkeit durch
die bloBe Verstandlichkeit
ist daher von
Beispiele
ganz anderer Art, als die Deutlichkeit durch Begriffo als
In der Verbindung beider, der asthetischen
Merkmale.
Oder popularen mit der scholastischen oder logischen
Deutlichkeit besteht die Helligkeit.
Denn unter einem
hellen Kopfe denkt man sich das Talent einer lichtYollen, der Fassungskraft des gemeinen Verstandes
angemessenen Darstellung abstrakter und griindlicher Er-
—
—
—
10
kenntnisse.
Was nun hiernachst
insbesondere
die
logische
betrifift,
so. ist
sie eine vollstandige
Deutlichkeit zu nennen, sofern alle Merkmale, die zusammongenommen den ganzen Begriff ausmachen, bis zur Klar-
Deutlichkeit
heit
gekommen
sind.
deutlicher Begriff
— Ein vollstandig oder komplett
kann
es
nun hinwiederum
sein,
entweder
in Ansehuflg der Totalitat seiner koordinierten, oder
in Eticksicht auf die Totalitat seiner subordinierten
Merkmale. In der totalen Klarheit der koordinierten Merkmale besteht die extensiv vollstandige oder zureichende 20
Deutlichkeit eines Begriffes, die auch die Ausfuhrlichkeit heiJBt. Die totale Klarheit der subordinierten Merkmale macht die intensiv vollstandige Deutlichkeit aus
—
die
Profunditat.
—
Die erstere Art der logischen Deutlichkeit kann auch
die auBere Vollstandigkeit (completudo externa), so
wie die andere, die innere Vollstandigkeit (completudo
interna) der Klarheit der Merkmale genannt werden. Die
letztere laBt sich nur von reinen Vernunftbegriffen und
von willkiirlichen Begriffen nicht aber von empirischen 80
,
erlangen.
Die extensive GrSBe der Deutlichkeit, sofern sie nicht
abundant ist, heifit Prazision (Abgemessenheit). Die
Ausfuhrlichkeit (completudo) und Abgemessenheit {praecisio) zusammen machen die Angemessenheit aus
{cognitionem, quae rem adaequat); und in der intensivadaquaten Erkenntnis in der Profunditat, verbunden
mit der extensiv-adaquaten in der Ausfiihrlich-
keit und Prazision, besteht (der Qualitat nach) die
vollendete Vollkommenheit einer Erkenntnis40
(consu/mmata cognitionis perfectio).
A 92—93/
H^ 890—391; H^ 62—68;
B 2S3— 284.
;
70
Einleitung.
Da
Logik
so
es,
wie
bemerkt
wir
haben,
das
Geschaft
der
klare Begriffe deutlich zu machen.
es sich nun: auf welche Art sie dieselben
ist,
fragt
deutlich
macbe?
—
Die Logiker aus der Wolffschen Schule setzen alle
Deutlichmachung der Erkenntnisse in die bloBe ZerDeutlichkeit
gliederuug derselben.
Allein
nicbt alle
Daberuht auf der Analysis eines gegebenen Begriffes.
durcli entstelit sie nur in Ansebuug derjenigen Mork10 male, die wir schon in dem Begriife dachten, keineswegs aber in Kiicksicht auf die Merkmale, die zuni
Begriffe erst hinzukommen, als Telle des ganzen mSglicben
Begriffes.
durch
Diejenige Art
der Deutlichkeit,
die nicht
Analysis, sondern durch Synthesis der Merkmale entspriugt,
ist die
synthetische
wesentlicher
Deutlichkeit.
Unterschied
zwischen
Und
den
es ist also ein
beiden
Satzen:
einen deutlichen Begriff machen und: einen
Begriff deutlich machen.
20
Denn wenn ich einen deutlichen Begriff mache, so
fange ich von den Teilen an und gehe von diesen zum
Ganzen
fort.
Es sind
hier noeh keine
Merkmale vorihanden
durch die Synthesis.
Aus
diesem synthetischen Verfahren geht also die synthetische
Deutlichkeit hervor, welche meinen Begriff durch das,
was uber denselben in der (reinen oder empirischen)
Anschauung als Merkmal hinzukommt, dem Inhalte nach
Dieses synthetischen Verfahrens
wirklich erweitert.
in Deutlichmachung der Begriffe bedient sich der Mathe30 matiker und auch der Naturphilosoph. Deun alle Deutlichkeit der eigentlich mathematischen, so wie alle Erfahrungserkenntnis beruht auf einer solchen Erweiterung derselben
durch Synthesis der Merkmale.
Wenn ich aber einen Begriff deutlich mache, so wachst
durch diese bloBe Zergliederung meine Erkenntnis ganz
und gar nicht dem Inhalte nach. Dieser bleibt derselbe;
nur die Form wird verandert, indem ich das, was in dem
gegebenen Begriffe schon lag, nur besser unterscheiden
Oder mit klarerem BewuBtsein erkennen lerne.
So wie
40 durch die bloBe Illumination einor Charte zu ihr selbst
nichts welter hinzukommt, so wird auch durch die bloBe
Aufhellung eines gegebenen Begriffes vermittelst der
ich
erhalte
dieselben
erst
—
A 93—95;
Hj 391—392; H, 63—64;
R 234—286.
:
VIII. Logiiehe Tollkommenheit der ErkenHtnis.
71
Analysis seiner Merkmale dieser Begriff selbst nicht im
mindesten vermehrt.
Zur Synthesis gehort die Deutlichmachung der Objekte, zur Analysis die Deutlichmachung der Bogriffo.
Hier geht das Ganze den Teilen, dort gehen die
Telle dem Ganzen vorher. —- Der Philosoph macht
Zuweilen verfiilirt man
nur gegebene Begriffe deutlich.
synthetisch, auch wenn der Begriff, den man anf diese
Dieses
Art deutlich machen will, schon gege ben ist.
findet oft statt bei Erfahrungssatzen, wofern man mit den 10
in einem gegebenen Begriffe schon gedachten Merkmalen
noch nicht zufrieden ist.
Das analytische Verfahren, Deutlichkeit zu erzeugen,
womit sich die Logik allein heschaftigen kann, ist das
—
erste und hauptsachlichste Erfordernis
Denn je
machung unserer Erkenntnis.
bei der Deutlich-
deutlicher unsere
Erkenntnis von einer Sache ist, urn so starker und wirkNur moB die Analysis nicht
samer kann sie auch sein.
so weit gehen, daB dartiber der Gegenstand selbst am
20
Ende verschwindet.
Waren wir uns
alles dessen
so mtifiten wir liber die groBe
bewuBt, was wir wisson,
Menge unserer Erkenntnisse
erstaunen.
In Ansehung des objektiven Gehaltes unserer Erkenntnis tlberliaupt lassen sich folgende Grade denken,
nach welchen dieselbe in dieser Kiicksicht kann gesteigert
werden
Der erste Grad der Erkenntnis ist: sich etwas vor-
stellen;
Der zweite:
Oder
sich
wahrnehmen
mit BewuBtsein
etwas
vorstellen
30
(percipere)-,
Der dritte: etwas
kennen
(noscere) oder sich etwas
in der Vergleichung mit anderen Dingen vorstellen sowohl
der Einerleiheit als der Verschiedenheit nach;
Der vierte: mit BewuBtsein etwas kennen, d. h.
{cognoscere). Die Tiere kennen auch Gegen-
erkennen
st&nde, aber sie
erkennen
Der ffinfte:
etwas
sie nicht.
verstehen
(intelligere)
,
d. h.
durch den Verstand vermOge der Begriffe erkennen
Dieses ist vom Begreifen sehr 40
Oder konzipieren.
95—97; Hj 392—393; 11^ 64—65; R 286—287.
72
Einleitung.
unterschieden.
man
kann man
•KoDzipieren
es nicht begreifen kann,
z.
B. ein
vieles,
obgleich
perpetuum mobile,
dessen UnmOglichkeit in der Mechanik gezeigt wird.
Der sechste: etwas durch die Vernunft erkennen
Oder ein 8 e hen (perspicere). Bis dahin gelangen wir in
wenigen Dingen und unsere Erkenntnisse werden der Zahl
nach immer geringer, je mehr wir sie dem Gehalte nach
vervollkommnen woUen.
Der siebente endlich: etwas begreifen (compre10 hendere)
d. h. in dem Grade durch die Vernunft oder
a priori erkennen, als zu unserer Absicht hinreichend ist.
Denn alles unser Begreifen ist nur relativ, d. h. zu
,
—
einer gewissen Absicht
schlechthin
hinreichend,
—
be-
Nichts kann mehr begriffen
gar nichts.
werden, als was der Mathematiker demonstriert, z. B. daB
alle Linien im Zirkel proportional sind.
Und doch begreift er nicht, wie es zugehe, daB eine so einfache Figur
diese Eigenschaften habe.
Das Peld des Verstehens oder
des Verstandes ist daher tiberhaupt weit grSBer als das
greifen wir
20 Feld des Begreifens oder der Vernunft.
IX.
D) Logische
Vollkommenheit
—
der
Erkenntnis
der
—
des
— Modi des FOrwahrFurwahrhaltens
haltens: Meinen, Glauben, Wissen. — tJberzeugung
— Zuruckhalten und Aufschieben
und
— Vorlaufige
—
Modalitat
nach.
GewiBheit.
Begriff
tiberhaupt.
"O^berredung.
eines Urteils.
Urteile.
Vorurteile,
deren Quellen und Hauptarten.
Wahrheit ist objektive Eigenschaft der Er30 kenntnis; das Urteil, wodurch etwas als wahr vorgestellt wird,
die Beziehung auf einen Verstand und
—
also
auf ein besonderes Subjekt
—
ist
subjektiv
das
Furwahrhalten.
Das Furwahrhalten
ist tiberhaupt von zwiefacher Art;
oder ein ungewisses. Das gewisse Furwahrhalten Oder die GewiBheit ist mit dem BewuBtsein der Notwendigkeit verbunden; das ungewisse da-
ein
gewisses
A 97—98;
H^ -893-394; H, 65—66;
R 287—238.
;
IX. Logische Vollkommonheit der Erkenntnis.
gegen
oder die
UngewiBhoit
78
mit dem BewuBtsein der
Zufalligkeit oder der M5glichkeit des Gregenteiles.
—
Das
hinwiederum entweder sowohl subjektiv
oder zwar objektiv unals objektiv unzureichend
letztere
ist
;
zureichend, aber subjektiv zureichend. Jenes
heiBt Meinung, dieses muB Glaube genannt werden.
Es gibt hiernach drei Arten oder Modi des Fiirwahrhaltens Meinen, Glauben und Wissen.
Das
—
:
Meinen
ist
ein
problem atisc he s,
das
Glauben ein
assertorisehes und das Wissen ein apodiktisches 10
Denn was ich bloB meine, das halte ich im
TJrteilen.
Urteilen mit BewuBtsein nur fdr problematisch
was ich
glaube, ftir assertorisch, aber nicht als objektiv,
sondern nur als subjektiv notwendig (nur fiir mich geltend)
was ich endlich weiB, fiir apodiktisch gewiB, d. i.
(fiir alle geltend);
fiir allgemein und objektiv notwendig
gesetzt auch, daB der Gegenstand selbst, auf den sich
dieses gewisse Furwahrhalten bezieht, eine bloB empirische
Denn diese Unterscheidung des FiirWahrheit ware.
wahrhaltens nach den soeben genannten drei Modis be- 20
trifft nur die Urteilskraft in Ansehung der subjektiven
Kriterien der Subsumtion eines Urteiles unter objektive
Eegeln.
So wSre z. B. unser Fiirwahrhalten der Unsterblichkeit
bloB problematisch, wofern wir nur so handeln, als ob
;
wir u nsterblich wSren; assertorisch aber, sofern
wir glauben, daB wir unsterblich sind; und
apodiktisch endlich, sofern wir alle wtiBten, daB
Leben nach diesem gibt.
Zwischen Meinen, Glauben und Wissen findet demnach 30
ein wesentlicher TJnterschied statt, den wir hier noch genauer und ausfiihrlicher auseinandersetzen wollen.
es ein anderes
—
Das Meinen oder das Fiirwahrhalten
1) Meinen.
aus einem Erkenntnisgrunde , der weder subjektiv noch
objektiv hinreichend ist, kann als ein vorlaufiges Urteilen (sub conditione suspensiva ad interim) angesehen
werden, dessen man nicht leicht entbehren kann. Man
muB erst meinen, ehe man annimmt und behauptet, sich
dabei aber auch hiiten, eine Meinung fiir etwas mehr als
bloBe Meinung zu halten.
Vom Meinen fan gen wir 40
Zuweilen
grOBtenteils bei allem unserem Erkennen an.
haben wir ein dunkles Vorgefiihl von der Wahrheit; eine
—
A 98—100;
H^ 894—395; H, 66—67;
B 288—289.
74
Einleitung.
—
Sache soheint uns Morkmalo der Wahrhoit zii eutlialten;
wir ahuen ihre Wahrheit schon, noch ehe wir sie niit
bestiramter Gewifiheit erkennen.
Wo findet
aber das bloBe Meinen eigentlicb
111 keinen Wissenschaften, welche Erkenntnisae
statt?
a priori enthalten; also weder in der Mathematik, noch
in der Metapbjsik, nocb in der Moral, sondern lediglich
in empirischen Erkenntnissen,
in der Physik^ der
Psycbologie u. dgl. Denn es ist an sicb ungereimt, a priori
lOzii meinen. Auch konnte in der Tat nichts lacberliclier sein, als z. B. in der Mathematik nur zu meinen.
Hier, so wie in der Metaphysik und Moral, gilt es: ent-
mm
—
—
weder zu wissen oder nicht zu wissen.
—
Mei-
nungssachen
konnen daher immer nur GegenstHndf
einer Erfabrungserkenntnis sein, die an sicb zwar moglicb, aber nur ftir uns unmSglich ist nach don empirischen
EinschrUnkungen und Bedingungen unseres ErfahrungsvermOgens und dem davon abhangenden Grade dieses
Vermfigens,
den wir besitzen.
So
ist z.
B. der
At her
20 der neueren Physiker eine bloBo Meinungssache. Denn
von dieser, sowie von jeder Meinung iiberhaupt, welche
sie auch immer sein m6ge, sehe ich ein, daB das Gegenteil doch vielleicht kSnne bewiesen werden.
Mein Fiirwahrhalten ist also hier objektiv sowohl als subjektiv
unzureichend, obgleich es, an sich betrachtet, voUstHndig
werden kann.
Das Glauben oder das Furwahrhalten
2) Glauben.
aus einem Grunde, der zwar objektiv unzureichend, aber
subjektiv zureichend ist, bezieht sich auf Gegenstande, in
30 Anaehung deren man nicht allein nichts wissen, sondern
auch nichts meinen, ja auch nicht einmal Wahrscheiiilichkeit vorwenden, sondern blo6 gewiB sein kann, daB es
nicht widersprechend ist,
sich dergleichen Gegenstande
so zu deuken, wie man sie sich denkt.
Das librige hierbei ist ein freies Fiirwahrhalten, welches nur in praktischer a priori gegebener Absicht notig ist,
also ein
Fiirwahrhalten dessen, was ich aus m oralis chen Griinden
annehme, und zwar so, daB ich gewiB bin, das Gegenteil konne nie bewiesen werden.^)
—
*)
Das Glauben
•!n« Art
dss
ist kein b»sonderer Erkenutnisquell.. E» ist
mit BewuStseiu unvollstaudigen FurwahrhHlteus,
A 100—102:
IX. Logische VoUkommenheit der Fakenntnii.
Sachen des Qlaubens sind also
der
empirischen
Erkenntnis.
I.
75
keine Gegenstando
Der sogenannte
histo-
uad unterscheidet sich, wenn es, als auf besoudere Art Objekte
(die nnr zum Glauben gehoren) restringiert, betrachtet wird, vom
Meinen nicbt dutch don Grad, sondern dutch das Verbaltnis,
was ©s als Erkenntnis zura Handeln hat. So bedarf z. B. der
Kaufmann , um einen Handel einzuschlagen dafl er nicbt bloB
raeine, es werde dabei was zu gewinnen sein, sondern dafl *r's
glaube, d. i. dafi seine Meinung zur Untetnehmung aufs Ungowisse
zureichend sei.
Nun haben wir theoretische Erkenntnisse, (vom
Sinnlichen), darin wir es zur GewiBheit bringeu konnen und in
Ansehung alles dessen, was wir menschliche Erkenntnis nennen
konnen, mu6 das letztere moglich sein. Eben solche gewisse
Erkenntnisse, und zwar ganziieb a priori, haben wir in prak,
—
tischen Gesetzen; allein diese griinden sich auf ein ubersinnliches
Prinzip (der Freiheit), und zwar in uns selbst, als ein Prinzip
der praktischen Vernunft. Aber diese praktische Vernunft ist eine
Kausalitat in Ansehung eines gleicbfalls ubersinnlichen Objektes,
dos hochsten Gutes, welches in der Sinnenwelt durch unser
Vermogen nicht moglich ist. Gleichwohl mufl die Natur als Objekt unserer theoretischen Vernunft dazu ii^usammenstimmeu ; denn
es soil in der Sinnenwelt dieFolge oder Wirkung von dieser
Idee angetroflfen werden.
Wir sollen also handeln, um diesen
Zweck wirklich zu machen.
Wir finden in der Sinnenwelt auch Spuren einer Kunstweisheit; und nun glauben wir: die Weitursache wirke auch mit
moralisch er Weisheit zum hochsten Gute. Dieses ist ein Fiirwahrhalten, welches genug ist zum Handeln, d. i. ein Glaube.
Nun bediirfen wir diesen nicht zum Handeln nach moralischen
Gesetzen, denn die werden durch praktische Vernunft allein gegeben; aber wir bediirfen der Annahme einer hochsten Weisheit
zum Objekte unseres moralischen Willens, worauf wir auBer der
bloBen RechtmaBigkeit unserer Handlungen nicht umhin konnen,
unsere Zwecke zu richten. Obgleich dieses obj ©ktiv keine notwendige Beziehung unserer Willkiir ware, so ist das hochste Gut
doch subjektiv notwendig das Obj ekt eines guten (selbst menschlichen) Willens, und der Glaube an die Erreichbarkeit desselben
wird dazQ notwendig vorausgesetzt.
—
—
Zwischen der Erwerbucg einer Erkenntnis durch Erfahrung
und durch die Vernunft (a priori) gibt es kein
Mittleres.
Aber zwischen der Erkenntnis eines Objektes und dor
bloBen Voraussetzung der Moglichkeit desselben gibt es ein
Mittleres, namlich einen empirischen oder einen Vernunftgrund,
die letztere anzunehmen in Beziehung auf eine notweudige Erweiterung des Feldes moglicher Objekte iiber diejenige, deren
Erkenntnis uns moglich ist.
Diese Notwendigkoit findet nur in
(a posteriori)
A 102—108;
H, 396—897; H, 68—69;
R 240—241.
76
Einleitung.
rische Glaube kann daher eigentlich aach nicht Glaube
genannt und als solclioi dera Wissen entgegengesetzt
Ansehung desseu
statt, da das Objekt aU praktiscb und darch
Vernunft praktiscb notwendig erkaunt wird; denn zum Bebufe
der blofien Frweiterung der tbeoretiscben Erkenntnis etwas anzunehmen, ist jederzeit zufallig.
Diese praktiscb notwendige
Voraussetzung eiues Objektes ist die der Moglicbkeit des bocbsten
Gutes als Objektes der Willkiir, mitbin auch der Bedingung dieser
MSglicbkeit (Gott, Freiheit und Unsterblicbkeit). Dieses ist eine
subjektive Notwendigkeit, die Realitat des Objektes um der not
wendigen Willensbestimmung halber anzunebmen. Dies ist der
cams extraordinarius, ohne welcben die praktiscbe Vernunft sich
nicbt in Ausebung ibres notwendlgen Zweckes erbalten kann, und
es kommt ihr bier favor necessitatis zustatten in ibrem eigenen
Urteile.
Sie kann kein Objekt logisch erwerben, sonderu sich
nur allein dem widersetzen, was sie im Gebrauche dieser Idee,
—
—
die ihr praktiscb aiigebort, hindert.
Dieser Glaube
ist
die Notwendigkeit,
die objektive Bealitat
(vom bocbsten Gute), d. i. die Moglicbkeit seines
Gegenstandes, als a priori notwendigen Objektes der Willkur anzunebmen.
Wenn wir blofi auf Haudlungeu seben, so babon wir
dieseu Glauben nicbt notig. Wollen wir aber durch Haudlungen
uns zum Besitze des dadurcb moglicben Zweckes erweitern; so
miissen wir anuehmen, daB dieser durcbaus moglich sei.
Ich
kann also nur sagen: ich sebe mich durch meinen Zweck nach
Gesetzen der Freibeit gendtigt, ein hocbstes Gut in der Welt
als moglich anzunebmen, aber ich kann keinen anderen
durch Griinde notigen (der Glaube ist frei).
Der Vernuuftglaube kann also nie auf die theoretische Erkenntnis gehen; denn da ist das objektiv unzureicbende Ftirwahrbalten
blofi Meinung.
Er ist blofi eine Voraussetzung der Vernunft in
eines Begriffes
—
—
subjektiver, aber
absolut notwendlger praktiscber Absicht.
Die Gesinnung nach moraliscben Gesetzen fiihrt auf ein Objekt
der durch reine Vernunft bestimmbaren Willkur. Das Annebmen
der Tunlicbkeit dieses Objektes und also auch der Wirklicbkeit
der Ursacbe dazu ist ein moralischer Glaube oder ein freies
uud in moralischer Absicht der Vollendung seiner Zwecke notwendiges Fiirwahrhalten.
—
Fides ist eigentlich Treue im pacto oder subjektives Zutrauen zueiuander, dafi einer dem anderen sein Versprechen balten
werde,
Treue und Glauben. Das erste, wenn Am pactum
gemacht ist; das zweite, wenn man es scblieBen soil.
Nach der Analogic ist die praktiscbe Vernunft gleicbsam der
Promittent, der Mensch'der Promissarius, das erwartete
Gute aus dor Tat das Promissum.
—
—
108—105 Hj 397 Anm. —398, Text — 397 Hg 69 R 241—242.
;
;
;
IX. Logische Vollkommeuheit der Erkenntnis.
77
da er selbst ein Wissen sein kann. Das Fiirauf ein Zeugnis ist weder dem Grade noch
der Art nach vom Fiirwahihalteii durch eigene Erfahrung
werden,
wahrlialten
unterschieden.
II. Auch keine Objekte der Vernunfterkenntnis (Erkenntnis a priori), weder der theoretischen, z. B. in der
Mathematik und Metaphysik, noch der praktischen in der
Moral.
Mathematische Vernunftwahrheiten kann man auf Zeuguisse zwar glaubon
weil Irrtum hier teils nicht leicht 10
moglich ist, teils auch leicht entdeckt werden kann;
aber man kann sie auf diese Art doch nicht wissen.
Philosophische Vernunftwahrheiten lassen sich aber auch
nicht einmal
glauben;
sie miissen
lediglich gewuSt
werden; denn Philosophie leidet in sich keine bloBe
tTberredung.
Und was insbesondere die Gegenstande
der praktischen Vernunfterkenntnis in der Moral,
die Eechte und Pflichten
betrifft, so kann in An,
—
—
—
sehung
dieser
finden.
Man
ebensowenig
muB
vSllig
ein
bloJBes
Glauben stattob etwas 20
gewiB sein:
recht Oder unrecht, pflichtmaBig oder pflichtwidrig , erlaubt Oder uneilaubt sei,
Aufs Ungowisse kann man
in
Dingen nichts wag en; nichts auf
Gefahr des VerstoBes gegen das Gesetz
moralischen
die
So ist es z. B. ftir den Richter nicht
daB er bloB glaube, der eines Verbrechens
wegen Angeklagte habe dieses Verbrechen wirklich be-
beschlieBen.
genug,
gangen.
Er muB
es
(juridisch)
wissen,
oder
handelt
gewissenlos.
in. Nur solche Gegenstande sind Sachen des Glau- 30
bei denen das Fiirwahrhalten notwendig frei, d. h.
nicht durch objektive, von der Natur und dera Interesse
bens,
des
Subjektes
stimmt
unabhangige
Griinde
der Wahrheit
be-
ist.
Das Glauben gibt daher auch wegen der bloB subGriinde keine Uberzeugung, die sich mitteilen
laBt und allgemeine Boistimmung gebietet, wie die tTberzeugUDg, die aus dera Wissen koramt. Ich selbst kann
nur von der Giiltigkeit und Unveranderlichkeit meines
praktischen Glaubens gewiB sein und meiu Glaube an 40
jektiven
die Wahrheit eines Satzos oder die Wirklichkeit eines
Dingea ist das, was, in Beziehung auf raich, nur die StoUe
A 105—106;
H, 397-399; Hj 69—70;
R
242—248.
r
78
£iuleitung.
einer
zu
Erkenutnis
vertritt,
ohne
selbst
oine
Erkenntnis
sein.
Moralisch
unglaubig
ist der,
welcher nicht dasjenige
annimmt, was zu wissen zwar unmSglich, aber vorauszusetzon moraliscli notwendig ist.
Dieser Art des
Unglaubens liegt immer Mangel an moraliscliem Intoresse
zugrunde.
Je groBer die moralischc Gesinnung eines
Meiischen ist, desto fester und lobendiger wird auch sein
Glaube sein an alles dasjenige, was er aus dem mora10 lischen Interesse in praktisch notwendiger Absicht anzu-
nehmen und vorauszusetzen sich genotigt fuLlt.
Das Fiirwalirhalten aus eiuem Er3) Wissen.
—
kenntnisgrunde , der
sowohl
objcktiv
als
subjektiv
zu-
empirisch
entweder auf Erfah-
reicliend ist, oder die GewiBheit ist entweder
Oder
rung
rational, je nachdem
—
die eigene
sie
sowohl als die fremde mitgeteilte
—
Oder auf Vernunft sich griindet. Diose Unterscheiduiig
bezieht sich also auf die beiden Quellen, woraus uiisere
gesamte Erkonntnis geschopft wird. dieErfahrung und
20
die
Vernunft.
Die rationale GewiBheit ist hinwiederum entweder
mathematische oder philosophische GewiBheit.
Jene ist
intuitiv, diese diskursiv.
Die mathematische GewiBheit heiBt auch Evidenz,
weil eine intuitive Erkenutnis klarer ist als eine diskursive.
Obgleich also beide, die mathematische und die
philosophische Vernunftorkonutnis an sich gleich gewiB
sind, so ist doch die Art der GewiBheit in beiden verschieden.
30
—
Die empirische GewiBheit
ist eine urspriingliche
(ori-
ginarie empirica), sofern ich von etwas aus eigene
Erfahruug, und eine abgeleitete (dcrwative empirica),
sofern ich durch fremde Erfahrung wovon gewiB werde.
Diese letztere pflegt auch die historische GewiBheit
genannt zu werden.
Die rationale GewiBheit unterscheidet sich von der
empirischen durch das BewuBtsein der No t wen dig keit, das mit ihr verbunden ist;
sie ist also eine
apodiktische, die empirische dagegen nur eine asser40torische GewiBheit.
Rational gewiB ist man von
dem, was man auch ohne alle Erfahruug a priori wtirde
eingesehen haben.
Unsere Erkenntnisse konnen daher
—
—
A 106-108;
Hj 399—400; Hg 70-71;
R 243-246.
;
79
IX. I;0gi8che Vollkommeiihoit der Krkenntnis.
Gegenstande der Erfahrung betreffeii und die Gewililicit
davon kann doch empiriscli und rational zugleich sein,
sofern wir namlicli einen empirisch gewissen Satz aus
Prinzipien a priori erkoiinen.
Eationalc Gowifilieit konuen wir nicht von allem haben
aber da, wo wir sie haben kOnnen, miissen wir sie der
empirischen vorziehen.
Alle GewiBheit ist
entweder
vermittelte,
eine
unvermittelte
bedarf entweder eines
Beweises, oder ist keines Beweises fahig und bediirftig. 10
Wenn auch noch so vieles in unserer Erkonntnis nur'
mittelbar, d. h. nur durch einen Beweis gewiB ist, so
muB OS doch auch etwas Indemonstrables oder unmittelbar Gewisses geben und unsere gesamte Erkenntnis mu6 von unmittelbar gewissen Satzen ausOder eine
d. h.
sie
—
gehen.
Die Beweise, auf denen alle vermittelte oder mittelbare GewiBheit einer Erkenntnis beruht, sind entweder
direkte oder indirekte, d. h. apagogische Beweise.
Wenn ich eine Wahrheit aus ihren Grtinden beweise, 20
so fuhre ich einen direkten Beweis fllr dieselbe; und
wenn ich von der Falschheit des Gegenteiles auf die
Wahrheit eines Satzes schlieBe, einen apagogischen. Soil
aber dieser letztere Giiltigkeit haben, so miissen sich die
Satze kontradiktorisch oder diametraliter entgegengesetzt sein. Denn zwei einander bloB kontrar entgegengesetzte Satze (contrarie opposita) kOnnen beide falsch
Ein Beweis, welcher der Grund mathematischer
sein.
GewiBheit ist, lieiBt Demonstration, und der dor
—
Grund philosophischer GewiBheit
Beweis.
ist,
ein
akroamatischer 80
wesentlichen Stiicke eines jeden Beweises
sind die Materia und die Form desselben,
Die
tiberhaupt
oder der Beweisgrund
und die Konsoquenz.
Vom Wisson kommt Wissenschaft her, worunter
der Inbegriff einer Erkenntnis, als System, zu verstehen
Sie wird der gemeinen Erkenntnis entgegengesetzt,
dem Inbegriffe einer ErkeDutnis , als bloBem
d. i.
Aggregate. Das System beruht auf einer Idee dee
ist.
|
Ganzen, welche den Teilen vorangcht; bei der gemeinen
Erkenntnis dagegen oder dem bloBen Aggregate von Er- 40
Es
kenntnisson gehen die Telle dem Ganzen vorher.
gibt historische und Vernunftwissonschaften.
—
A 108—109; H, 400—401; H, 71—72; R 245—246.
Einleitung.
80
In einer Wissenschaft wis sen wir oft niir die Ernicht die dadurch vorgestellten
es eine Wissenschaft von demjenigen
geben, woven linsere Erkenntnis kein Wissen ist.
kenntnisse, aber
Sachen; also kann
Aus den bisherigen Bemerkungen tiber die Natur und die
Arten des Fiirwahrhaltens kOnnen wir nun das allgemeine
]iesuUat Ziehen: daB also alle unsere tJberzeugung entweder
—
Oder praktisch sei.
Niiralich wenn wii
wissen, daJB wir frei sind von alien subjektiven GrQnden
10 und doch das Fiirwahrhalten zureichend ist, so sind wir
tlberzeugt, und zwar logisch oder aus objektiven
Griinden iiberzeugt; (das Objek.t ist gewiB.)
Das komplette Fiirwahrhalten aus subjektiven Griinden,
logisch
die
praktischer Beziehung
in
so viel als objektive
aber auch tTberzeugung
nur nicht logische,
sondern praktische (ich bin gewiB). Und diese praktische tJberzeugung oder dieser moralische Vernunftglaube ist oft fester als alles Wissen. Beim Wissen
hort man noch auf Gegengriinde, aber beim Glauben nicht,
20 weil es hierbei nicht auf objektive Griinde, sondern auf
das moralische Interesse des Subjektes ankommt.^)
Der tJberzeugung steht dietJberredung entgegen; ein
Fiirwahrhalten aus unzureichenden Griinden, von denen
gelten,
ist
,
praktische tJberzeugung ist also der moralische
der allein im oigentlichen Verstande einGlaube
genannt mid als solcber dem Wissen und aller theoretiscbeu oder
logiscben tJberzeugung iiberbaupt entgegengesetzt werden muB,
weil er nie zum Wissen sich erheben kann. Der sogenannte historische Glaube dagegen darf, wie schon bemerkt, nicht von dem
Wissen unterschieden werden, da er, als eine Art des theoretiscbeu
oder logiscben Fiirwahrhaltens, selbst ein Wissen sein kann. Wir
kSnnen mit derselben GewiBheit eine empirische Wahrheit auf
als wenn wir durch Facta der
das Zeugnis anderer annehmen
Bei der ersteren Art
eigenen Erfahrnng dazu gelangt waren.
des empirischen Wissens ist etwas Trugliches, aber auch bei der
^)
Diese
Vernunftglaube,
,
letzteren.
—
Wissen beruht auf
Zu den Erfordernissen eines
der Zuverlassigkeit der Zeugnisse.
unverwerf lichen Zeugen gebort: Authentizitat (Tiichtigkeit)
Das
historische oder mittelbare empirische
und Integritfit.
A 109—111; Hi 401—402; H, 72—73; R 246—247.
TX. Logische VoUkommenheit der Erkenntnis,
iiian
nicht weiB,
81
ob sie bloB subjektiv oder auch objek-
tiv sind.
^
Die Uberredung geht oft der tyberzeu^ung vorher.
Wir sind uns vieler Erkenntnisse nur so bewuBt, daB
wir niclit urteilen konnen, ob die Grrunde unseres Furwabrhaltens
objektiv
odor
subjektiv
sind.
Wir
mtissen
von der bloBen Uberredung zur tJberzeugung
gelangen zu kSnnen, zuvorderst uberlegen, d. h. sehen,
zu weleher Erkenntniskraft eine Erkenntnis gehOre, und
sodann untersuchen, d. i. priifen, ob die Griinde in An- 10
sehung des Objektes zureichend oder unzuYeichend sind.
Bei einigen
Bei vielen bloibt es bei der Uberredung.
kommt es zur Uberlegung, bei wenigen zur Untersuchung.
Wer da weiB, was zur GewiBheit gehort, wird tjberredung
und tJberzeugung niclit leicht verwechseln und sicb also
Es gibt einen
auch nicht leicht tiberreden lassen.
Bestimmungsgrund zum Beifall, der aus objektiven und
subjektiven Grtinden zusammengesetzt ist, und diese ver-
daher,
urn
—
—
raischte
Wirkung
setzen die meisten Menschen nicht aus-
^^
einander.
Obgleich jede Uberredung der Form nach (formaliter)
falsch ist, sofern namlich hierbei eine ungewisse Erkenntnis gewi.6 zu sein scheint, so kann sie doch der
Und so unterMaterie nach (materialiterj wahr sein.
scheidet sie sich denn auch von der Meinung, die eine
ungewisse Erkenntnis ist, sofern sie ftir ungewiB
gehalten wird.
Die Zuianglichkeit des Fiirwahrhaltens (im Glauben)
laBt sich auf die Probe stellen durch wet ten oder durch
schw6ren. Zu dem ersten ist komparative, zum 30
absolute Zuianglichkeit objektiver Griinde
nicht vorhanden sind,
sie
notig, statt doren, wcnn
zweiten
dennoch ein schlechterdings subjektiv zureichendes Fiirwahrbalten gilt.
Man pflegt sich oft der Ausdrucke zu bedienen: sein em
Urteil beipflichten; sein Urteil zuriickhalten,
Diese und ahnaufschieben oder aufgeben.
—
liche Redensarten* scheinen
anzudeuten,
daB in unserem
Urteilen etwas Willkiirliches sei, indem wir etwas
wahr halten, weil wir es ftir wAhr halten wollen.
A 111—118;
Kftut, Loglk.
Hi 402—403; H, 73—74; R 247—248.
6
fiir
Es 40
n
EinleituDg.
82
fragt sich demnach hier: oh das WoUen einen EinfluB auf unsere Urteile habe?
Unmittelbar hat der Wille keinen EinfluB auf das Pttrdies ware auch sehr ungercimt.
Wenn es
wahrhalten
;
wir glauben gem, was wir wtlnschen, so
bedeutet das nur unsere gutarti gen Wunsche, z. 13.
HMte der Wille
die des Vaters von seinen Kindern.
heiBt:
einen unmittelbaren EinfluB auf unsere tTberzeugung von
dem, was wir wtinschen, so wurden wir uns bestandig
10 Chimaren von einem gliicklichen Zustande raachen und sie
sodann auch immer ftir wahr halten. Der Wille kann
aber nicht wider iiberzeugende Beweise von Wahrheiten
streiten, die seinen Wtinschen und Neigungen zuwider sind.
Sofern aber der Wille den Verstand entweder zur Nachforschung einer Wahrheit antreibt oder davon abhalt, rauB
einen EinfluB auf den Gebrauch des Vermittelbar auf die tTberzeugung
selbst zugestelieu, da diese so sehr von dem Gebrauche
des Verstandes abhangt.
20
Was aber insbesondere die Aufschiebung oder
Zurilckhaltung unseres Urteiles betrifft, so besteht dioselbe in dem Vorsatze, ein bloB voriaufiges Urteil nicht
man ihm
stand es und mithin auch
zu einem bestimmenden werden zu lassen. Ein vorUufiges Urteil ist ein solches, wodurch ich mir vorstelle,
daB zwar mehr Griinde fiir die Wahrheit einer Sache, als
wider dieselbe da sind, daB aber diese Griinde noch nicht
zureicheu zu einem bestimmenden oder definitive
Urteile, dadurch ich geradezu fiir die Wahrheit entDas voriaufige Urteilen ist also ein mit Bescheide.
30 wuBtsein bloB problematisches Drteilen.
Die Zuriickhaltung des Urteiles kann in zwiefacher
Absicht geschehen: entweder urn die Grunde des bestimmenden Urteiles aufzusuchen; oderum niemals zu
urteilen.
Im ersteren Falle heiBt die Aufschiebung des
kritische (suspensio judicii indagatoria),
im letzteren eine skeptische (suspensio judicii sceptica).
Denn der Skeptiker tut auf alles Urteilen Verzicht, der
Urteiles eine
wahre Philosoph dagegen suspendiert bloB sein Urteil,
wofern er noch nicht genugsame Grunde hat, etwas fiir
40 wahr zu halten.
Sein Urteil nach Maximen zu suspendieren, dazu
wird eine geubte Urteilskraft erfordert, die sich nur bei
—
113—114; Hi 408—404; H^ 74—75; R 248—24*.
IX. Logische VoUkommenheit der Erkenntnis.
83
"Crberliaupt ist die Zuriickzunehraendem Alter findet.
haltung unseres Beifalles eine sehr schwere Sache, teils
weil unser Verstand so begierig' ist, durch Urteilen sich
zu erweitern und mit Kenntnissen zu bereichern , teils
weil unser Hang immer auf gewisse Sachen mehr gerichtet
Wer aber seinen Beifall oft hat
ist, als auf andere.
zurucknebmen mtissen und dadurch klug und vorsichtig
geworden ist, wird ihn nicht so schnell geben, aus Furcbt,
sein Urteil in der Folge wieder zuriicknehmen zu mlissen.
Dieser Widerruf ist immer eine Krankung und eine Ur- 10
sache, auf alle anderen Kenntnisse ein MiBtrauen zu setzen.
Noch bemerken wir hier, daB es etwas anderes ist,
sein Urteil in dubio, als, es in suspense zu lassen. Bei
diesem habe ich immer ein Interesse fiir die Sache; bei
jenem aber ist es nicht immer meinem Zwecke und
InteresBe gemaB, zu entscheiden, ob die Sache wahr sei
Oder nicht
Die vtrlaufigen Urteile sind sehr notig, ja unentbehrlich fiir den Gebrauch des Verstandes bei allem Meditieren
und Untersuchen. Denn sie dienen dazu, den Verstand 20
bei seinen Nacbforschungen zu leiten und ihm hierzu verbchiedene Mittel.an die Hand zu geben.
Wenn wir tiber einen Gegenstand meditieren, mtissen
wir immer schon vorlaufig urteilen und die Erkenntnis
gleichsam schon wittern, die uns durch die Meditation zuUnd wenn man auf Erfindungen oder
teil werden wird.
fintdeckungen ausgeht, muB man sich immer einen vorsonst gehen die Gedanken bloB aufs
liiufigen Plan machen
Ungefahr.
Man kann sich daher unter Torlaufigen
Urteilen Maxim en denken zur Untersuchung einer Sache. 30
Auch Antizipationen kSnnte man sie nennen, weil
man sein Urteil von einer Sache schon antizipiert, noch
Derartige Urteile haben
ehe man das bestimmende hat.
also ihren guten Nutzen, und es lieBen sich sogar Regeln
daniber geben, wie wir vorlaufig tiber ein Objekt urteilen
—
—
;
—
soUen.
Von den vorliiufigen Urteilen mtissen dieVorurteile
unterschieden werden.
Vorurteile sind voriaufige Urteile, insofern sie als
Ein jedes Vor- 40
Grundsiltze angonommon werden.
—
250.
Elnleitung.
84
urteil
ist
als
ein Prinzip
aus Vorurteilen
irrigo
nis,
dem
Urteile.
die aus
—
dem
Vorurteil
irriger Urteile
entspringen
Man mu6
nicht
unci
sondern
daher die falsche Erkennt-
Vorurteile eutspringt,
selbst,
anzusehen
Vorurteile,
untersclieiden.
von ihrer Quelle,
So ist z. B. die
der Traume an sich selbst kein Vorurteil,
sondern ein Irrtum, der aus der angenommenen allgemeinen
Kegel entspringt: was einigemal eintrifft, trifft immer ein
Und dieser GrundOder ist immer fiir wahr zu halten.
10 satz, unter welchen die Bedeutung der Traume mit ge-
Bedeutung
hOrt, ist ein Vorurteil.
Zuweilen sind die Vorurteile wahre vorlaufige Urteile,
nur daB sie uns als Grundsatze oder als bestimmende
Urteile gelten, ist unrecht. Die Ursache von dieser Tauschung ist darin zu suchen, daB subjektive Griinde faischlich fiir objektive gehalten werden, aus Mangel an
Uberlegung, die allem Urteilen vorhergehen muB.
Deun kSnnen wir auch mancbe Erkenntnisse, z. B. die unmittelbar gewissen Satze, annehmen, ohne sie zu unter20 suchen, d. h. obne die Bedingungen ihrer "Wahrheit zu
prtifen; so konnen und durfen wir doch iiber nichts urteilen, ohne zu uberlegen, d. h. ohne eine Erkenntnis
mit der Erkenntniskraft, woraus sie entspringen soil (der
Sinnlichkeit oder dem yerstande), zu vergleichen. Nehmen
die auch da notig ist,
wir nun ohne diese tJberlegung
wo keine Untersuchung stattfindet Urteile an so ont,
,
,
stehon daraus Vorurteile, oder Prinzipien zu urteilen aus
subjektiven Ursachen, die falschlich fur objektive Griinde
gehalten werden.
Die Hauptquellen der Vorurteile sind : Nachahmung,
80
Gewohnheit und Neigung.
Die Nachahmung hat einen allgemeinen EinfluB auf
unsere Urteile; denn es ist ein starker Grund, das ftir
wahr zu halten, was andere dafiir ausgegeben haben.
Daher das Vorurteil: was alle Welt tut, ist recht.
Was die Vorurteile betrifft, die aus der Gewohnheit entsprungen sind, so konnen sie nur durch die Lange der
Zeit ausgerottet werden, indem der Verstand, durch Gegengrtinde nach und nach im Urteilen aufgehalten und ver40 zogert, dadurch allmahlich zu einer entgegengesetzten
Denkart gebracht wird. Ist aber ein Vorurteil der Gewohnheit ziigleich durch Nachahmung entstanden, so ist
—
A 116—117;
U^ 405—406; R, 76—77;
R 250—251.
IX. Logische Vollkommeuheit der Erkenntnis.
85
der Mensch,
—
der es besitzt, davon schwerlicli zu heilen.
Ein Vorurteil aus Naclmhmung kann Ka.n auch den
Hang zum
nennen, oder
passiven Gebrauche der Vernunft
zum Mechanismus der Vernunft, statt
der Spontaneitat derselben unter Gosetzen.
Vernunft ist zwar ein tatiges Prinzip, das uichts von
bloBer Autoritat anderer, auch nicht einnial, wenn es
ihren reinen.Gebrauch gilt, von der Erfahrung entlehnen
soil.
Aber die Tragheit sehr vieler Menschen macht, daB
sie lieber in anderer Fufitapfen treten, als ihre eigenen Ver- 10
standeskrafte anstrengen.
Dergleicben Menschen kSinien
immer nur Kopien von anderen werden; und wSren alle
von der Art, so wiirde die Welt ewig auf einer und derselben Stelle bleiben.
Es ist daher hOchst nStig und
wichtig, die Jugend nicht, wie es gew5hnlich geschieht,
zum bloBen Nachahmen
die
die
Es gibt
Maxime
'
anzuhalten.
manche Dinge, die dazu beitragen, uns
der Nachahmung anzugewohnen und dadurch
Vernunft zu einem fruchtbaren Boden von Vorurteilen
so
Zu
zu machen.
gehoren
dergleichen Hlilfsmitteln der
Nachahmung 20
—
Form ein.
Dieses sind Regeln, deren Ausdruck
dient.
Sie sind librigens
ungemein nlitzlich zur Erleichterung bei verwickelten
Satzen, und der erleuchtetste Kopf sucht daher dergleichen zu erfinden.
1)
zum Muster
der
Nachahmung
Spriiche, deren Ausdruck eine groJSe Abgemessenpragnanten Sinnes hat, so daB es scheint, man
konne den Sinn nicht mit weniger Worten umfassen.
Dergleichen Ausspriiche {dicta) die immer von anderen 80
entlehnt werden mtissen, denen man eine gewisse TJnfehl2)
heit eines
—
,
harkeit
zutraut,
Kegel und
Spriiche
zum
y.olt
dienen
Gesetz.
um dieser Autoritat willen zur
Die Ausspriiche der Bibel heiBen
il,oyy\'i.
Sentenzen,
d. i. Satze, die sich empfehlen und ihr
Jahrhunderte hindurch erhalten, als Produkte
einer reinen Urteilskraft durch den Nachdruck der Gedanken, die darin liegen.
3)
Ansehen
oft
—
Canones.
Dieses sind allgemeine Lehrspriiche,
den Wissenschaften zur Grundlage dienen und etwas 40
Erhabenes und Durchdachtes andeuten.
Man kann sie
4)
die
A 117—119;
Hj 406—407; H, 77—78;
B
251—252.
^
86
Emleituug.
noch auf eine sententiose Art ausdrucken, damit
raehr gefallen.
sie desto
—
Sprichworter [proverhia).
Dieses sind popuEegeln des gemeinen Verstandes oder Ausdrucke zur
Da derBezeichnung der popularen Urteile desselben.
gleichen bloB provinziale Satze nur dem gemeinen Pobel
zu Sentenzen und Kanonen dienen, so sind sie bei Leuten
von feinerer Erziehung nicM anzutreften.
5)
lare
—
Aus den vorhin augegebenen
drei all gemeinen Quellen
und insbesondere aus der Nachahmuug
entspringen nun so manche besondere Vorurteile, uuter
10 der
Vorurteile
derien wir folgende, als die gewohnlichsten, hier beruhreu
woUen.
1)
Vorurteile des Ansehens.
—
Zu
diesen
ist
Vorurteil des Ansehens der Person.
—
zu rechnen:
a)
das
Wenn
20
wir in Dingen, die auf Erfahrung und Zeugnissen beruhen, unsere Erkenntnis auf das Ansehen
anderer Personen bauen, so machen wir uns dadurch
keiner Vorurteile scliuldig; denn in Sachen dieser
Art mu6, da wir nicbt alles selbst erfahren und mit
unserem eigenen Verstande umfassen k9nnen, das Ansehen der Person die Grundlage unserer Urteile sein.
Wenn wir aber das Ansehen anderer zum Grunde
unseres Fiirwahrhaltens in Absicht auf Vernunfterkenntnisse machen, so nehmen wir diese Erkenntnisse auf
bloBes Vorurteil an. Denn Vernunftwahrheiten gelten
anonymisch; hier ist nicht die Frage: wer hat es
gesagt, sondern was hat er gesagt ? Es liegt nichts
daran, ob eine Erkenntnis von edler Herkunft ist,
aber dennoch ist der Hang zum Ansehen grofier
Manner sehr gemein, teils wegen der Eingeschriinktheit eigener Einsicht, teils aus Begierde, dem nachzuahmen, was uns als groB beschrieben wird. Hierzu
kommt noch, daB das Ansehen der Person dazu
dient, unserer Eitelkeit auf eine indirekte Weise zu
So wie namlich die Untertanen eines
schmeicheln.
machtigen Despoten stolz darauf sind, daB sie nur
alle gleich von ihm behandelt werden, indem der
Geringste mit dem Vornehmsten insofern sich gleich
—
30
^0
A 119—121;
H,
407—408; H^ 78—; R 252—264.
IX. Logische VoUkonimeMlieit der Eikenntnis.
87
diliiken kann, als sie beide gegen die unumschrankte
Macht ihres Beherrschers nichts sind; so beurteilen
sich auch die Verehrer eines groBen Mannes als
gleich,
sofern
die Vorztige,
die
sie
untereinander
haben raogen, gegen die Verdienste des groBen
Mannes betrachtet, fttr unbedeutend zu achten sind.
Die hocligepriesenen groBen Manner tun dalier dem
Han?e zum Vorurteile des Ansebens der Person aus
mehr als einem Grunde keinen geringen Vorschub.
Zu 10
Das Vorurteil des Ansehens der Menge.
selbst
—
))
—
diesem Vorurteile ist hauptsachlich der PSbel geneigt.
Denn da er die Verdienste, die Fahigkeiten und Kenntnisse der Person nicht zu beurteilen vermag, so halt
er sicb lieber an das Urteil der Menge, unter der
Voraussetzung , daB das, was alle sagen, wohl wahr
Indessen bezieht sich dieses Vorurteil
sein mlisse.
bei ihm nur auf histori«clieDinge; in Religionssachen,
bei denen er selbst interessiert ist, verlaBt er sich
auf das Urteil der Gelehrton.
Es ist uberhaupt merkwurdig, daB der Unwissende 20
ein Vorurteil far die Gelehrsamkeit hat und der Gelehite dagegen wiederum ein Vorurteil fiir den gemeinen Verstand.
Wenn dem Geiehrten, nachdem er den Kreis der
Wissenschaften schon ziemlich durchlaufen hat, alle
seine Bemlihungen nicht die gehOrige Geuugtuung
verschaffen, so bekommt er zuletzt ein MiBtrauen
g«gen die Gelehrsamkeit, insbesondere in Ansehung
—
solcher Spekulationen,
wo
die Begriffe nicht sinnlich
gemacht werden kSnnen, und deren Fundamente 30
Da
schwaukend sind, wie z. B. in der Metaphysik.
er aber doch glaubt, der Schltissel zur GewiBheit
Tiber gewisse Gegenstande mtisse irgendwo zu linden
sein, so sucht er ihn nun beim gemeinen Verstande,
nachdem er ihn so lange vergebens auf dem Wege
des wissenschaftlichen Nachforschens gesucht hatte.
Allein diese Hoffnung ist sehr triiglich; denn wenn
das kultivierte Vemunftvermogen in Absicht auf die
Erkenntnis gewisser Dinge nichts ausrichten kann,
so wird es das unkultivierte sicherlich ebensowenig. 40
In der Metaphysik ist die Berufung auf die Ausspriiche
des gemeinen Verstandes iiberall ganz unzulassig, well
A
121
— 132;
H,
408-409; H, 78—79: R
'^^)1
-?')>.
Einleitung.
88
kein Fall in concreto kann dargestellt werden.
Mit der Moral hat es aber freilich eine andero Bewandtnis. Nicht nur koimen in der Moral alle Regeln
in concreto gegeben werden, sondern die praktische
Vernunft offenbart sicb auch iiberhaupt klarer und
richtiger durch das Organ dos geraeinen, als durch das
des spekulativen Verstandesgebrauches.
Daber der
gemeine Verstand iiber Sacben der Sittlicbkeit und
bier
\
Pflicbt oft richtiger urteilt, als der spekulative.
10
c)
Das Vorurteil des Ansehens des Zeitalters.
—
das Vorurteil des Altertumes eines der
Wir haben zwar allerdings Grund,
bedeutendsten.
vom Altertum gilnstig zu urteilen; aber das ist nur
Hier
ist
—
Grund zu einer gemaBigten Achtung, deren
Grenzen wir nur zu oft dadurch uberschreiten, daB wir
die Alten zu Schatzmeistern der Erkenntnisse und
Wissenschaften machen, den relative n Wert ihrer
Schriften zu einem absoluten erheben und ihrer
Leitung uns blindlings anvertrauen.
Die Alten so
ubermaBig scbatzen, heifit: den Verstand in seine
Kinderjahre zuruckfiihren und den Gebrauch dos selbst-
ein
—
20
—
80
40
eigenen Talentes vernachlassigen.
Auch wurdon
wir uns sehr irren, wenn wir glaubten, daB alle aua
dem Altertume so klassisch geschrieben batten, wio
die,' deren Schriften bis auf uns gekommen sind. Da
nSmlich die Zeit alles sichtet und nur das sich erhalt, was einen inneren Wert hat, so diirfen wir
nicht obne Grund annehmen, daB wir nur die besten
Schriften der Alten besitzen.
Es gibt mehrere Ursachen, durch die das Vorurteil des Altertumes erzeugt und unterhalten wird.
Wenn etwas die Erwartung nach einer allgemeinon
Kegel iibortrifft, so verwundert man sich anfangs
daruber, und diese Verwunderung geht sodann oft in
Bewunderung tiber.
Dieses ist der Fall mit den
Alten, wenn man bei ihnen etwas findet, was man,
in Rticksicht auf die Zeitumstande, unter welchen sio
lebten, nicht suchte.
Eine andere Ursache liegt in
dem Umstande , daB die Kenntnis von den Alten und
dem Altertume eine Gelehrsamkeit und Belesenheit
—
beweist, die sich
und unbedeutend
immer Achtung
die
Sachen
erwirbt, so gomein
sich selbst sein
an
A 122—124: H, 409—410; H, 79—80; R 256—256.
IX. Logische
Vollkommenheit der Erkenntnis.
89
mogen, die man aus dem Studium der Alten geschopft hat.
Eine dritte Ursache ist die Dankbarkeit, die wir den Alien dafiir schuldig sind, daB
sie nns die Bahn zu vielen Kenntnissen gebrochen.
Es scheint billig zu sein, ihnen dafur eine besondere
Hochschatzung zu beweisen, deren MaB wir aber oft
—
—
Eine vierte Ursache ist endlich zu
einem gewissen Neide gegen die Zeitgenossen. Wer es mit den Neueren nicht aufnehmen
kann, preiset auf Unkosten derselben die Alten boch, 10
damit sich die Neueren nicht fiber ihn erheben
liberschreiten.
suchen in
kOnnen.
—
Das entgegengesetzte von diesem ist das Vorurteil der Neuigkeit.
Zuweilen fiel das Ansehen
des Altertumes und das Vorurteil zu Gunsten desselben; insbesondere im Anfange dieses Jahrhunderts,
als der beriihrnte Fontenelle sich auf die Seite der
—
Neueren schlug.
—
Bei Erkenntnissen, die einer Erweiterung fahig sind, ist es sehr nattirlich, daB wir
in die Neueren mehr Zutrauen setzen, als in die 20
Alten. Aber dieses Urteil hat auch nur Grund als ein
bloBes vorlaufiges Urteil.
Machen wir es zu einem
bestimmenden, so wird es Vorurteil.
2)
Vorurteile
aus Eigenliebe
oder
logischem
Egoism us,
nach welchem man die Ubereinstimmung
des eigenen Urteiles mit den Urteilen anderer ftir ein
entbehrliches Kriterium der Wahrheit halt.
Sie sind
den Vorurteilen des Ansehens entgegoiigesetzt, da sie
sich in einer gewissen Vorliebe fftr das aufiern, was
ein Produkt des eigenen Verstandes ist, z. B. des eigenen 30
Lehrgebaudes.
—
Ob es gut und ratsam sei, Vorurteile stehen zu lassen
oder sie wobl gar zu begiinstigen?
Es ist zum Erstaunen,
daB in unserem Zeitalter dergleichen Frageu, besonders
die wegen Begiinstigung der Vorurteile, noch kijnnen
aufgegeben werdeu.
Jemands Vorurteile begiinstigen
heiBt
ebensoviel,
als
jcmand in guter Absicht betrligen.
Vorurteile unangetastet lassen, ginge noch an;
donn wer kann sich damit beschaftigen, eines jeden
Vorurteile aufzudecken und wegzuschan'on ?
Ob ee aber 40
—
—
A 124—125;
Hj 410-411; H^ 80—81;
R 2;)6— 2o7.
90
Einleitung.
nicht ratsam sein soUte, an ihrer Ausrottung mit alleij
KrUften zu arbeiten
das ist doch eine andero Frage.
Alte und eingewurzelte Vorurteile sind freilich schwer
zu bekarapfeii, well sie sicli selbst verantworten und
gleichsam ihre eigenen Eichter sind.
Auch sucht man
das Stehenlassen der Vorurteile damit zu entschuldigen,
da6 aus ihrer Ausrottung Nachteile entstehen wlirden.
Aber man lasse diese Nachteile nur immer zuj
in der
Folge werden sie desto mehr Gutes bringen.
—
—
10
X.
— Erklarung des Wahrscheinlichen.
der Wahrscheinlichkeit von der
— Mathematische und philosophische
Wahrscheinlichkeit. —
und ob—
dogmatische und
Wahrscheinlichkeit.
—
Unterschied
Scheinbarkeit.
Zweifel, subjektiver
Skeptische,
jektiver.
Denkart
oder
Methode
kritische
des
Philosophierens.
—
Hypothesen.
Zur Lehre von der GewiBheit unserer Erkenntnis
auch die Lehre von der Erkenntnis des Wahr20 scheinlichen, das als eine Annaherung zur GewiBheit angoh^rt
—
zusehen ist.
Unter Wahrscheinlichkeit ist ein Ftirwahrhalten aus
unzureichenden Grunden zu verstehen, die aber zu den
zureichenden ein grSBeres Verhaltnis haben, als die
Griinde des Gegenteiles.
Durch diese ErklSrung unterscheiden wir die Wahrscheinlichkeit (probabilitas) von
der bloBen Scheinbarkeit (verisimilitudo) einem Fflrwahrhaltpn aus unzureichenden Grunden, insofern dieselben gr5Ber sind, als die Grunde des Gegenteiles.
30
Der Grund des Fiirwahrhaltens kann namlich entweder
objektiv oder subjektiv grSBer sein, als der des
Gegenteiles. Welches von beiden er sei, das kann man nur
dadurch ausfindig machen, daB man die Grunde des Fiirwahrhaltens mit den zureichenden vergleicht; denn alsdann sind die Grunde des Furwahrhaltens grOBer, als die
Griinde des Gegenteiles sein kOnnen.
Bei derWahr-
—
;
—
A 125—127;
H^ 411—412; Hj 81—82;
R 257—258.
X. Wahr.-choiiiliohkeit.
Methode.
91
scheinlicbkoit ist also der Grrund des Furwahrhaltens objektiv gultig, bei der bloBen Scheinbarkeit dagegen
Die Scheinbarkeit ist bloB
nur subjektiv gultig.
—
—
der tlberredung, die Wahrscheinlichkeit ist eine
Bei der Wahrscheinlichkeit
Annaherung zur GewiBheit.
muB immer ein MaBstab da sein , wonach ich sie schatzen
GroJBe
Dieser MaBstab
kann.
dem
ist die
GewiBheit.
Denn
in-
ich die unzureichenden Grlinde mit den zureichenden
vergleichen soil, muB ich wissen, wie viel znr GewiBheit
gehort.
Ein solcher MaBstab fallt aber bei der bloBen 1^
Scheinbarkeit weg, da ich hier die unzureichenden Grunde
nicht mit den zureichenden, sondem nur mit den Grtinden
—
des Gegenteiles vergleiche.
Die Momente der Wahrscheinlichkeit konnen entweder
gleichartig oder ungleichartig sein. Sind sie gleichartig, wie in der mathematischen Erkenntnis, so mtissen sie
numeriert werden; sind sie ungleichartig, wie in der
philosophischen Erkenntnis, so miissen sie ponderiert,
i. nach der Wirkung geschatzt werden ; diese aber nach
der tJberwaltigung der Hindernisse im Gemtite.
Letztere 20
geben kein Verhaitnis zur GewiBheit, sondern nur einer
Hieraus folgt: daB nur der
Scheinbarkeit zur anderen.
Mathematiker das Verhaitnis unzureichender Grunde zum
zureichenden Grunde bestimmen kann; der Philosoph muB
sich mit der Scheinbarkeit, einem bloB subjektiv und
praktisch hinreichenden Fiirwahrhalten begntigen. Denn in
der philosophischen Erkenntnis laBt sich wegen der TJngleichartigkeit der Grunde die Wahrscheinlichkeit nicht
schatzen;
die Gewichte sind hier, sozusagen, nicht
alle gestempelt.
Von der mathematischen Wahr- 30
scheinlichkeit
kann man daher auch eigentlich nur
sagen: daB sie mehr, als die Halfte der GewiB-
d.
—
—
heit sei.
—
Man
hat viel von einer Logik der Wahrscheinlichkeit
(logica prohabilium) geredet. Allein diese ist nicht mOglich;
denn wenn sich das Verhaitnis der unzureichenden Grunde
zum zureichenden nicht mathematisch erwS.gen laBt, so
helfen alle Regeln nichts.
Auch kann man tiberall keine
allgemeinen Regeln der Wahrscheinlichkeit geben, auBer
dafi der Irrtum nicht auf einerlei Seite treffen werdo, 40
sondem ein Grund der Einstimmung sein mtisse im Objekte; ingleichen:
daB wenn von zwei entgegengesetzten
A 127—128;
H^ 412—413; H,
82—83; R 258—259.
Einleitung.
92
Seiten
in
Menge
gleicher
geirrt wird,
Z weif el
im Mitt el
die
iind
in
Walirheit
gleichem
Grad
sei.
Gegengrund oder
ein blofies Hindernis
das entweder subjektiv oder objektiv betraclitet werden kann.
Subjektiv namlich
wird Zweifel bisweilon genommen als ein Zustand eines
unentsclilossenen Gemtites, und objektiv als die Erkenntnis der XJnzulanglichkeit der Griinde zum Ftlrwahrhalten. In der letzteren Eucksicbt lieiBt er einEinwurf,
ein objektiver Grund , eine ftir wahr gehaltene
10 das ist
Erkenntnis fur falscb zu halten.
Ein bloB subjektiv gultiger Gegengrund des Furwahrhaltens ist ein Skrupel.
Beim Skrupel weiB man
nicht, ob das Hindernis des Fiirvpahrbaltens objektiv oder
nur subjektiv, z. B. nur in der Neigung, der Gewohnheit
ist ein
des Fiirwalirhaltens
,
—
:
—
u. dgl. m. begriindet sei.
Man zweifelt, ohne sich iiber
den Grund des Zweifelns deutlich und bestimmt erkiareu
und ohne einsehen zu konnen, ob dieser Grund im Objekte
selbst oder nur im Subjekte liege.
SoUen nun solche
20 Skrupel binweggenomraen werden kSnnen, so miissen sie
zur Deutlichkeit und Bestimmtheit eines Einwurfes erboben
werden.
Denn durch Einwiirfe wird die GewiBheit zur
Deutlichkeit und Vollstandigkeit gebracht, und keiner kann
von einer Sache gewiB sein, wenn nicht Gegengriinde rege
gemacht worden, wodurcb bestimmt werden kann, wie
weit man noch von der GewiBheit entfernt, oder wie nahe
man derselben sei.
Auch ist es nicht genug, daB ein
man muB ihn
jeder Zweifel bloB beantwortet werde
auch auflSsen, das heiBt: begreiflich machen, wie der
30 Skrupel entstanden ist. Geschieht dieses nicht, so wird der
Zweifel nur abgewiesen, aber nicht aufgehoben
der Same des Zweifelns bleibt dann immer noch iibrig.
In vielen Fallen konnen wir freilich nicht wissen, ob das
Hindernis des Fiirwahrhaltens in uns nur subjektive
Oder objektive Griinde habe und also den Skrupel nicht
heben durch Aufdeckung des Scheines, da wir unsere Erkenntnisse nicht immer mit dem Objekte, sondern oft nur
—
—
—
—
—
untereinander selbst vergleichen kSnnen. Es ist daher Beflcheidenheit, seine Einwiirfe nur als Zweifel vorzutragen.
A 128—130; H^ 418—414; H, 88—84; B 259—261.
~
X. Wahrscheinlichkeit.
Methode.
93
Es gibt einen Grundsatz des Zweifelns, der in der
Maxime besteht, Erkenntnis^ in der Absicht zu behandeln,
daB man sie ungewiB macht und die Unmoglichkeit zeigt,
ziir (lewiBheit zu
sophiorens ist die
Diese Methode des Philooder der Skeptizismus. Sie ist der dogmatischen Denkart oder dem
Dogma tismus entgegengesetzt , der ein blindes Vertrauen ist auf das Yermogen der Vernnnft, ohne Kritik
sich a priori durch bloBe Begriffe zu erweitern, bloB um
des scheinbaren Gelingens derselben.
10
Beide Metboden sind, wenn sie allgemein werden,
fehlerhaft.
Denn es gibt viele Kenntnisse, in Ansehung
deren wir nicht dogmatisch verfabren konnen,
und von
der anderen Seite vertilgt der Skeptizismus, indem er auf
alle bebauptende Erkenntnis Verzicht tut,
alle unsere
Beraiihungen zum Besitze einer Erkenntnis des Gewissen
zu gelangen.
So scbadlich nun aber auch dieser Skeptizismus ist,
so niitzlich und zweckmaBig ist docb die skeptiscbe
Methode, wofern man darunter nichts woiter, als nur die 20
Art versteht, etwas als ungewiB zu behandeln und auf
die hSchste UngewiBheit zu bringen, in der Hoffnung, der
Wahrheit auf diesem Wege auf die Spur zu kommen.
Diese Methode ist also eigentlich eine bloBe Suspension
Sie ist dem kritischen Verfabren sehr
des Urteilens.
niitzlich, worunter diejenige Methode des Philosophierens
zu verstehen ist, nach welcher man die Quell en seiner
Behauptungen oder Einwurfe untersucht und die Grtinde,
worauf dieselben beruhen
eine Methode, welche Hoff30
nung gibt, zur GewiBheit zu gelangen.
In der Mathematik und Physik findet der Skeptizismus
nicht statt. Nur diejenige Erkenntnis hat ihn veranlassen
konnen, die weder mathematisch, noch empirisch ist
gelangen.
skeptische Denkart
—
—
die
mus
rein philosophische.
—
—
Der absolute SkeptizisEr unterscheidet also
gibt alles ftlr Schein aus.
Schein von Wahrheit und muB mithin doch ein Merkraal
des Unterschiedes haben, folglich eine Erkenntnis der
Wahrheit voraussetzen , wodurch er sich selbst widerspricht
1»0— 181; Hi 414—415; H,
84;
R 261— 2G».
—
94
Einleitung.
Wir bemerkten oben von
eine bloBe
sie
daB
der Wahrscheinlichkeit,
Annaherung zur GewiBhoit
sei.
—
Dieses
ist
nun insbesondere auch der Fall mit den Hypothesen, durch die wir nie zu einer apodiktischen Gewifiheit, sondeiii immer nur zu einem bald groBeren, bald
geringeren Grade der Wahrscheinlichkeit in unserer Erkenntnis gelangen konnen.
Eine Hypothese ist ein Furwahrhalten des
Urteiles von der Wahrheit eines Grundes am
Zulanglichkeit der Folgen willen, oder
kiirzer: das Furwahrhalten einer Voraussetzung
10 der
als
Grund.
Alles
Furwahrhalten
in
Hypothesen
griindet
sich
demnach
darauf, daB die Voraussetzung, als Grund,
hinreichend ist, andere Erkenntnisse, als Folgen, daraus
zu erklaren.
Denu wir schlieBen hier von der Wahrheit der Folge
aut"
die Wahrheit
des Grundes.
Da aber diese SchluBart, wie o1)en bereits bemerkt
worden, nur danu ein binreichendes Kriterium der
20 Wahrheit gibt und zu einer apodiktischen GewiBheit
fiihren
kann, wenu a lie moglichen Folgen eines
angenommeneu Grundes wahr sind, so erhellt hieraus,
daB , da wir nie alle moglichen Folgen bestimmen
—
kbnnen, Hypothesen immer Hypothesen bleiben, das
heiBt; Voraussetzungen, zu deren volliger GewiBheit wir
nie gelangen konnen.
Dessenungeachtet kann die
Wahrscheinlichkeit einer Hypothese doch wachsen und
zu eiuem Analog on der GewiBheit sich erheben, wenn
namlich alle Folgen, die uns bis jetzt vorgeSOkommen sind, aus dem vorausgesetzten Grunde sich
erklaren lassen.
Denn in einem solchen Falle ist kein
Grund da, warum wir nicht annehmen sollten, daB sich
daraus alle mSglichen Folgen werden erklaren lassen.
Wir ergeben uns also in diesem Falle der Hypothese,
als ware sie v911ig gewiB, obgleich sie es nur durch
—
Induktion ist,
Und etwas muB
doch auch in jeder Hypothese apo-
diktisch gewiB sein, namlich
der Voraussetzung selbst.
B. zur ErklSrung der Erdbeben und Vulkane
ein unterirdisches Feuer annehmen, so muB ein solches
Feuer doch mSglich sein, wenn auch eben nicht als ein
1.
die
40 Wenn wir
A
Moglichkeit
z.
131
— 133;
H^ 415
416; H,
84—85; R 262—268.
Anhang.
95
—
flammender, doch als eiu hitziger Korper.
Aber zuui
Behafe gewisser anderer Erscheinungen die Erde zu einem
Tiere zu machen, in welchem die Zirkulation der inneren
die Warme bewirke, heiBt eine blose Erdidituiig
keine Hypothese aufstellen.
Denn Wirklichkeiten
lassen sich wohl erdichten, nicht aber MSglichkeiten; diese
Safte
und
miissen gewiB sein.
2) Die
Konsequenz.
—
Aus dem angenommenen
Grunde miissen die Folgen riehtig herflieBen, sonst wird
aus der Hypothese eine blofie Chimare.
10
Es ist ein wesentliches Erforder3) Die Einheit.
nis einer Hypothese, daJB sie nur eine sei und keiner
—
—
Hilfshypothesen zu ihrer Uuterstutzung bediirfe.
Miissen
wir bei einer Hypothese schon mehrere andere zuhilfe
nehmeu, so verliert sie dadurch sehr viel von ihrer Wahrscheinlichkeit. Denn je inehr Folgen aus einer Hypothese
sich ableiten lassen, um so wahrscheinlicher ist sie; je
weniger, desto unwahrscheinlicher. So reichte z. B. die
Hypothese des Tycho de Brahe zur Erklarung vieler
Erscheinungen nicht zu er nahm daher zur Ergiinzung 20
mehrere neue Hypothesen an.
Hier ist nun schon zu
erraten, da6 die angenommene Hypothese der echte Grund
Dagegen ist das Kopernikanische
nicht sein koune.
System eine Hypothese, aus der sich alles, was daraus
erkiart werden soil, so weit es uns bis jetzt vorgekommen ist, erklaren laBt. Wir hrauchen hier keine
Hilfshypothesen (hypotheses subsidiarias).
Es gibt Wissenschaften, die keine Hypothesen er^auben,
wie z. B. die Mathematik und Metapbysik.
Aber in der
30
Naturlehre sind sie niitzlich und unentbehrlich.
;
A
—
n h a n
Von dem Unterschiede
g.
der theoretischen
und der
praktischen Erkenntnis.
Eine Erkenntnis wird praktisch genannt im Gegentheoretischen, aber auch im Gegensatze
satzo zu der
zu der spekulativon Eikeimtnis.
A 138—134;
kl^
Il*i-417; H, 85—86;
K 26S— 'Jt)4.
96
Einleitung.
Praktisohe Erkenntnisse sind namlich entweder
1)
Imperative und insofern den theoretischen
Erkenutnissen engegengesetzt; oder sie entbalten
2)
dieGriinde zu moglichen Imperativen und
werden insofern den spekuiativen Erkenutnissen
entgegengesetzt.
Imperativ Hberhaupt ist jeder Satz zu
der eine moglich freie Handlung aussagt,
ein gewisser Zweck wirklich gemacht werden
Eine jede Erkenntnis also, die Imperative
Unter einem
verstelien,
wodurch
10
soil.
—
ist praktisch, und zwar im Gegdnsatze zu
theoretischen Erkenntnis praktisch zu nennen.
enthalt,
der
Denn
theoretische Erkenntnisse
sind solche,
die da
aussagen: nicht, was sein soil, sondern was ist;
also kein Handeln, sondern ein Sein zu ihrem Objekte
haben.
Setzen wir dagegen praktische Erkenntnisse den spekuiativen entgegen, so konnen sie auch theoretisch
—
sein, wofern aus ihnen nur Imperative k8nnen
20abgeleitet werden. Sie sind alsdann, in dieser Rucksicht betrachtet, dem Gehalte nach (in potentia) oder
objektiv praktisch.
Unter spekuiativen Erkenutnissen
—
^
'^
nUmlich verstehen wir solche, aus denen keine Regeln
des Verhaltens kSnnen hergeleitet werden, oder die keine
Grtinde zu moglichen Imperativen enthalten.
Solcher
bloJB spekuiativen Satze gibt es z. B. in der TheoDergleichen spekulative Erkenntlogie in Menge.
—
sind also immer theoretisch; aber nicht umgekehrt
ist jede theoretische Erkenntnis spekulativ; sie kann. In
SOeiner anderen Rucksicht betrachtet, auch zugleich praknisse
tisch sein.
Alles lauft zuletzt auf das Praktische hinaus; und
Tendenz alles Theoretischen und aller Spekulation in Ansehung ihres Gebrauches besteht der prakin
dieser
tische Wert unserer Erkenntnis. Dieser Wert ist aber nur
alsdann ein unbedingter, wenn der Zweck, worauf
der praktische Gobrauch der Erkenntnis gerichtet ist, ein
unbedingter Zweck ist.
Der einige unbedingte und
letzte Zweck (Endzweck),
worauf aller praktische Ge40 brauch unserer Erkenntnis zuletzt sich beziehen muB,
ist die Sittlichkeit, die wir um deswillen auch das
schlechthin oder absolut Praktische nennen. Und
—
A 134—186;
H^ 417—418; H^
86-87; R 264—266.
Anhang.
(ierjenige
Teil
97
der Philosophie, der die Moralitat zum
wiirde demnach praktisc'ie Philo-
Gegenstando hat,
sophie xax il,o-/y)'^ heiBen mtissen, obgleich jede andere
philosophisehe Wissenschaft immer auch ihren praktischenTeil haben, d. h. von den aufgestellten Theorien
eine Anweisung zum praktischen Gebrauche derselben fttr
die Realisierung gewisser Zwecke enthalten kann.
A
188; H, 418; H, 87:
Kant, Luglk.
H
266.
1.
AUgemeine
Elementarlelire.
Erster Abschnitt.
Von den
§
und
Betrriff itberhaupt
Begriffen.
1-
desseii Unterschied
Ton det
Anschuuungr.
AUe
Erkenntnisso
10
,
das
heiBt:
mit BewuBtsein
alle
bezogenen Vorstelluiigen
auf ein Objekt
Anschauungen
oder
Begriffe.
—
sind
entweder
Die Anschauung
einzelna Yovsi^Wxmg (repraesentatio singulmis),
Beg riff eine allgemelDe (repmesentatio per fwtas
communesj oder reflektierte Vorstellung (repraesentatw
ist eine
der
discursiva).
Die Erkenntnis
durch Begriffe
heifit
das
Den ken
(cognitio discursiva).
Anmerk.
Der Begriff ist der Anschauung entgegendenn er ist eine allgemeine Vorstellung oder
eine Vorstellung dessen, was mehreren Objekten gemein ist, also eine Vorstellung, so fern sie in ver1.
gesetzt;
20
schiedenen enthalten
2.
sein kann.
Es ist eine bloBe Tautologie, von allgemeinen oder
ein Fehler, der
gemeinsamen Begriffen zu reden;
—
sich
auf eine unrichtige Einteilung der Begriffe in
allgemeine, besondere und einzelne grClndet.
nur ihr Gebrauch
Nicht die Begriffe selbst,
kann so
A
137
—
eingeteilt werden.
— 140;
H^ 419; H, 88;
R 266—269.
1.
Von den
Abschnitt.
§2.
Form der
Materie imd
An jedem
—
scheidon.
stand,
die
Begriffe ist
Begrriffe.
Materie undForm
derselben die
zu unter-
GregeuAllgemeinlieit.
Die Materie der Begriffe
Form
99
Begriffen
ist
der
§ 3.
Empirischer imd reiner Begrlff.
Der Begriff
reiuer Begriff
reiner Begriff
ist
Idee
ein
ist,
dem Verstande
Die
empirischer
{vel eniplrleus vel intellectualisj .
fahrung abgezogen
aus
entweder ein
ist
ist
der
solcher,
oder ein
—
Ein
nicht von der Er- 10
sondem auch dem Inhalte nach
entspringt.
ein Vernunftbegriff,
deren Gegenstand
gar nicht in der Erfahruug kann angetroffen werden.
Anmerk.
1.
Der empirische Begriff entspringt aus den
Sinnen durch Vergleichung der Gegenstande der Erfahrung und erhalt durch den Verstand bloB die Form
Die Eealitat dieser Begriffe
der Allgemeinheit.
beruht auf der wirklichen Erfahrung, woraus sie,
Ob es aber 20
ihrem Inhalte nach , geschOpft sind.
—
—
reine Verstandesbegriffe (conceptus puri)
lich
2.
gebe,
Erfahrung ledigaus dem Verstande entspringen, muB die Meta-
die, als solche,
unabhangig von
aller
physik untersuchen.
Die Vernunftbegriffe odef Ideen k(3nnen gar nicht auf
wirkliche Gegenstande fuhren, weil diese alle in einer
Aber
mSglichen Erfahrung enthalten sein mtlssen.
sie dienen doch dazn, durch Vernunft, in Ansehung
der Erfahrung und des Gebrauches der Regeln derselben in dw grftBten VoUkommenheit, den Verstand 30
zu leiten oder auch zu zeigen, daB nicht alle mOglichen Dinge Gegenstande der Erfahrung seien, und
daB die Prinzipien der MOglichkeit der letzteren
nicht von Dingen an sich selbst, auch nicht von
Objekten der Erfahrung, als Dingen an sich stlbst,
gelten.
A 140—141; H^ 420; H,
89
;
R 270—271.
100
Allgemeine Elementarlebre.
I.
Die Idee enthalt das Urbild des Gobrauclies des
Verstandes, z.B. die Idee vomWeltganzen, welche
notwendig sein miiB, nicht als konstitutives
Prinzip zum empirischen Verstandesgebrauche, soiidern nur als regulatives Prinzip zum Behuf des
durchgangigen Zusammenhanges unseres empirischen
Verstandesgebrauclies.
Sie
also
ist
als
ein
not-
wcndiger Grundbegriff anzusehen, urn dieVerstandeshandlungen der Subordination entweder objektiv zu
10
vollenden
oder als
die Idee
Auch laBtsich
unbegrenzt anzusehen. —
nicht durch Zusammen-
setzung
erhalten; denn das Ganze ist hier eher als
Indessen gibt es doch Ideen, zu denen eino
Annaherung stattfindet. Dieses ist dor Fall mit den
mathematischen, oder den Ideen der mathe-
der Teil.
matischen Erzeugung einesGanzen, die sicli
wesentlich von den dynamischen unterscheiden,
welche alien konkreten Begriffon ganzlich heteroge n
20
sind, well das Ganze nicht der
mathematischen), sondern der
konkreten Begriffen verschieden
Man kann
GrSBe
(wie bei den
Art nach von
ist.
—
den
keiner
theoretischen Idee objektive
oder dieselbe beweisen, als nur
der Idee von der Freiheit; und zwar well diese die
Bedingung des moralischen Gesetzes ist, dessen
Realitat
verschaffen
Axiom
—
ist.
Die Eealitat der Idee von
durch diese und also nur in prakt i s c h e r Absicht, d.i. so zu liaiideln, als ob ein
Gott sei,
also nur fiir diese Absicht bewiesen
werden.
Realitat ein
Gott kann nur
—
80
vornehmlich denen der
In alien Wissenschaften
Vernunft, ist die Idee der Wisssenschaft der allgemeine AbriB oder UmriB derselben; also der
Umfang aller Kenntnisse, die zu ihr gehSren. Eine
solche Idee des Ganzen,
das erste, worauf man
bei einer Wissenschaft zu sehen und was man zu
suchen hat, ist architektonisch, wie z.B. die
,
—
Idee der Rechtswissenschaft.
Die Idee der Menschheit,
40
kommenen Eepublik,
fehlt
den moisten Menschen.
A 141—143;
die
Idee
einer
voll-
eines glilckseligen Lebens u. dgl. m.
—
Viele Menschen habeii
Hj 421; H, 89—90;
R 271—279.
1.
Von den
Abscbnitt.
101
Begriflfen.
keine Idee von dem, was sie wolleu, dalier verfahren
sie nach Instinkt imd Antc-itat.
Uegebene (a
AUe
uf
e
I)
e
ne
priori oder
I 4a posteriori) und gemaclite Begriffe.
derMaterie uach
gemachte
Begriffe sind
(con ceptus dati) oder
—
eeptus factitii).
entweder geBegriffe (con-
Die ersteren sind entweder a priori
oder a posteriori gegeben.
Alle
griffe
empirisch oder a posteriori
Erfahrungsbegriffe, a
heiBen
Begegebene iO
gegebenen
priori
Notio5ien.
Anmerk.
Die
Form
eines
kursiven Vorstellung,
Begriffes,
ist jederzeit
als
einer
dis-
gemacht.
§5Logisclier
Ursprung der Begriffe.
Der Ursprung der Begriffe, der blofienForm nach,
und auf Abstraktion von dem TJntor-
l)eruht auf Reflexion
schiede
Dinge,
der
bezeichnet
sind.
durch eine gewisse Vorstellung
die
Und
es
entsteht
also bier die Frage:
welche Handlungen des Verstandes einen Be- 20
griff ansmachen oder — welches dasselbe ist — zur
Erzengung eines Begriffes aus gegebenen Vorstellungen gehOren?
Anmerk.
1.
Da
die
allgemeine Logik von
allem
In--
der Erkenntnis durch Begriffe oder von aller
Materie des Denkens abstrahiert, so kann sie den Begriff
halte
nur in Eiicksicht seiner Form, d. h. nur subjektivisch erwagen; nicht wie er durch ein Merkmal ein
Objekt bestimmt, sondern nur, wie er auf mehrere
Die allgemeine 30
Objekte kann bezogen werden.
Logik hat also nicht die Quelle der Begriffe zu
untersuchen; nicht wie Begriffe als Vorstellung en
entspringen, sondern lediglich, wie gegebene
—
148-144; Hi 421—422; H, 90—91;
R 272—•27».
,
102
I.
AUgemeine Elementarlehre.
Vorstellungen im Denken zu Begriffen
werden; diese Begriffe mogen iibrigens etwas enthalten, was von der Erfahrung hergenoramen ist, oder
auch etwas Erdichtetes oder von der Natur des Ver-
standes Entlehntes.
Dieser logische Ursprung der
der Ursprung ihrer bloBen Form nach
Begriffe
—
—
besteht in der Eeflexion, wodurch oine mehreren Ob-
10
2.
jekten gemeinsame Vorstellung fconceptus communis)
entsteht, als diejenige Form, die zur Urteilskraft erfordert wird. Also wird in der Logik bloB derUnterschied der Eeflexion an den Begriffen betrachtet.
Der Ursprung der Begriffe in Ansehung ihrer a t e r i e
nach welcher ein Begriff entweder empirisch, oder
willkiirlich, oder intellektuell ist, wird in der
Metaphysik erwogen.
M
§ 6.
Logische Aktus der Komparation, Reflexion
und Abstraktion.
Die logischen Verstandes- Aktus, wodurch Begriffe ihrer
20 Form nach erzeugt werden, sind:
1) die
Komparation,
d.
die Vergleich uug dor
i.
Vor-
im Verhaltnisse zur Ein-
stellungen untereinander
heit des BewuBtseins;
Eeflexion,
2) die
d.
i.
die
t^'berlegung
schiedene Vorstellungen in einem
griffen sein
tibrigen,
wie ver-
kSnnen; und endlich
Abstraktion
3) die
,
BewuBtsein be-
woriu
oder
die
die
Absondorung
alles
gegebenen Vorstellungen sich
unterscheiden.
30Anmerk. 1. Urn aus Vorstellungen Begriffe zu machen,
muB man also komparieren, reflektieren und
abstrahieren
kiinnen;
denn diese drei logischen-
Operationen des Verstandes sind die wesentlichen und
allgemeinen Bedingungen zu Erzeugung eines jedon
Begriffes llberhaupt.
Ich sehe z. B. eine Fichte,
—
eineWeide und eine Linde.
Indem ich diese Gegenzuv5rderst untereinander vergleiche, bemerke
daB sie voneinander verschieden sind in An-
fitiinde
ich,
A
U4— 146;
H, 422—424; H, 91
— 92:
R 278—274.
;;
1.
"2.
Abschnitt.
Von den
Begriffen.
10$
sehung des Stammes, der Aste, der Blatter u. dgl. m.
nun reflektiere ich aber hiernachst nur auf das, was
sie unter sich gemein haben, den Stamm, die Aste,
die Blatter selbst, und abstrahiere von der GroBe,
der Figur derselben usw.; so bekomme ich oinen
Begriff vom Baume.
Man braucLt in der Logik den Ausdruck Abstraktion nicht immer richtig. Wir mussen nicht
sagen:
sonderu
etwas
{abstrahere aliquid),
(abstrahere ah\o
abstraMeron
von etwas
Wcnn ich z.
abstrabieren
B. beim Scharlach-Tuche nur
Farbe denke, so abstrahiere ich vom Tuche
abstrahiere ich auch von diesem und denke mir den
aliquo).
die rote
Scharlach
einen materiellen Stoff iiberhaupt, so
als
von noch mehr Bestimmungen, und
dadurch noch abstrakter geworden.
Denn je mehr Unterschiede der Dinge aus einem
Begriffe weggelassen sind oder von je mehr Bestimmungen in deraselben abstrahiert worden, desto
abstrakter ist der Begriff.
Abstrakte Begriffe sollte 20
man daher eigentlich abstrahierende (conceptiis
abstrahentes) nennen, d. h. solche, in denen mehrere
Abstraktionen vorkommen.
So ist z. B. der Begriff
K6rper eigentlich kein abstrakter Begriff; denn
vom Korper selbst kann ich ja nicht abstrabieren,
ich wtirde sonst nicht den Begriff von ihm haben.
Aber wohl muB ich von der Gr9Be, der Farbe, der
Harte oder Fitissigkeit
kurz
von alien speziellen
Bestimmungen besonderer KCrper abstrabieren.
Der abstrak teste Begriff ist der, welcher mit 30
keinem von ihm verschiedenen etwas gemein hat.
Dieses ist der Begriff von Etwas; denn das von
ihm Verschiedene ist Nichts, und hat also mit dera
Etwas nichts gemein.
Die Abstraktion ist nur die negative Bedingung,
unter welcher allgemeingultige Vorstellungen erzeugt
warden kSnnen; die positive ist die Komparation
und Reflexion. Denn durchs Abstrabieren wird kein
Begriff;
die Abstraktion vollendet ihn nur und
40
schlieBt ihn in seine bestimmten Grenzen ein.
abstrahiere
ich
mein Begriff
ist
"
,
3.
:
—
146— U7; Hj 424; H^ 92-93; U 274—275.
—
104
I.
Allgemeine Elementarlehre.
§
7.
Inhalt nnd Unifang der Begriffe.
Ein jeder
d.
Merkmal
als
i.
halten.
einen
Begriff, als
Teilbegriff,
der Dinge enthalten;
stellung
—
sind
in der anderen einen
nnd Umfang
eiues
Umfang.
Begriffes
einander in umgekehrtem VerhSltnisse.
^Oein Begriff unter
in sich
der Vor-
In der ersteren Rflcksicht hat jeder Begriff
Inhalt;
Inhalt
diese
ist in
Erkonntnisgrund,
Dinge unter ihm ent-
als
sich enthait,
stehen
gegen-
Je mehr uamlich
desto weniger enthalt er
und umgekehrt.
Anmerk.
Die- Allgemeinheit oder AUgemeingultigkeit
des Begriffes heruht nicht darauf, daB der Begriff ein
Teilbegriff, sondern dafi er ein Erkenntnisgrund isi
§8.
GrU&e des Umfanges der Begriffe.
Der Umfang oder die Sphere eiues Begriffes
BO
gr^Ber, je
ist
um
mehr Dinge unter ihm stehen und durch
aoihn gedacht werden kOnnen.
So wie man von einem Grunde tlberhaupt
daB er dieFolge unter sich enthalte, so kann
man auch von dem Begriffe sagen, daB er als Erkenntnisgrund alle diejenigen Dinge unter sich
enthalt«, von denen er abstrahiert worden, z. B. der
Begriff Metiitil
das Gold, Silber, Kupfer usw.
Denn da jeder Begriff, alp ei-ie allgemeingflltige Vorstellung, dasjenige enthalt, was mehreren Vorstellungen
von verschiedenen Dingen gemein ist, so konnen
Anmerk.
sagt,
—
30
diese
alle
sind,
Dmge,
durch ihn
die
insofern unter
vorgestellt werden.
ihm enthalten
Und eben
dies
macht die Brauchbarkeit eines Begriffes aus. Je
mehr Dinge nun durch einen Begriff kOnnen vorgestellt werden, desto grOBer ist die
So
hat
Sphare desselben.
grOBeren
B. der Begriff Korper einen
als der Begriff Me tall.
z.
Umfang
A 147— 149; H^ 425—426; H, 93—94; E 275—276.
1.
AbBchnitt.
Von den
§
H}$here
Begriffe heiBen
sie
9.
nnd niedere
hShere
Begrlffe.
{conceptiis superiores), sofern
andere Begriffe unter sich haben, die im Verhaitnisse
zu ihnen niedere Begriffe genannt werden.
mal vom Merkmfd
ein
106
Begriflfen.
hOherer
entferntes
—
Begriff;
Merkmal
ein
— Ein Merk—
entferntes Merkmal
der Begriff
in Beziehung
ist
auf ein
ein niederer.
Anmerk.
Da hOhere und niedere
ziehungsweise (respective) so
also em und derselbe Begriff in
Begriffe
be-
nur
kann 10
verschiedenen BeheiJSen,
so
ziehungen zugleich ein hSherer und ein niederer seiii.
So ist z. B/^) der Begriff Mensch in Beziehung auf
den Begriff Neger ein hoherer, in Beziehung auf
den Begriff Tier aber ein niederer.
§ 10.
Gattmig nud Art.
Der
htthere Begriff heiBt in Rftcksicht seines niederen
Gattung (genus), der
h5heren Art (species),
niedere Begriff in
Ansehung
seines
20
So wie hOhore und niedere, so sind auch Gattungs-
und Art-Begriffe nicht
ihrer Natur nach, sondern nur
Ansehung ihrea Verhaltnisses zu einander (termini a
quo Oder ad quod) in der logischen Subordination unterin
schieden,
§".
H^hste Ckttnng und
niedrigste Art.
hSchste Gattung ist die, welche keine Art ist
(gmus summum non est species), so wie die niedrigste
Die
^) Vergl.
Erdmann,
H.8pitzer, Kantstudien,
OStting.
gelehrt.
Bd.VU, Heft
149—160; Hi 426; H,
94;
Anz. 1880,
4, S. 475.
R 276—277,
8,
616;
:
106
Art
Allgemeine Elementarlehre,
I.
die,
welche koine Gattung
genus, est infima).
Dom
weder
Gesetze
eine
ist (species,
—
der Stetigkeit
niedrigste noch
quae non
csl
zufolge kaun es indessen
eine
nachste Art
geben.
Aumerk.
Denken wir uns eine Eeibe von mehreren
einander subordinierten Begriffen, z. B. Eisen, Metall,
KSrper, Substanz, Ding, so konnen wir hier immer
hohere Gattungon erhalteu;
denn eine jede Spezies ist immer zugleich als Genus zu betrachten in
Ansehung ihres niederen BegrifFes, z. B. der Begriff
Gelehrter in Ansehung des Begriffes Philosoph,
bis wir endlich auf ein Genus kommen, das nicht
wieder Spezies sein kann.
TJnd zu einera solchen
mtissen wir zuletzt gelangen kOnnen, weil es doch
am Ende einen hOchsten Begriff {conceptum summum)
geben muB, von dem sich, als solchem, nichts weiter
abstrahieren Mt, ohne daB der ganze Begriff verschwindet.
Aber einen niedrigsten Begriff (conceptum infimum) oder eine niedrigste Art, womnter
kein anderer mehr enthalten ware, gibt es in der
Eeihe der Arten und Gattungen nicht, weil ein solcher
sich unmSglich bestimmen laBt.
Denn haben wir
auch einen Begriff, den wir unmittelbar auf Individuen anwenden, so kOnnen in Ansehung desselben
doch noch spezifische Unterschiede vorhanden sein,
die wir entweder nicht bemerken, oder die wir auBer
acht lassen.
Nur komparativ fur den Geb ranch gibt es niedrigste Begriffe, die gleichsam
durch Konvention diese Bedeutung erhalten haben,
sofem man idbereingekommen ist, hierbei nicht tiefer
zu gehen.
In Absicht auf die Bestimmung der Art- und
Gattungsbegriffe gilt also folgendes allgemeine Gesetz
—
10
—
—
20
"
30
es gibt ein Genus, das nicht mehr Spezies
sein kann; aber es gibt keine Spezies, die
nicht wieder sollte Genus sein kOnnen.
A
150—151:
H, 427; H,
94-95; R 277
278.
Abschnitt.
1.
Von den
107
Begriflfen.
§ 12.
—
Weiterer nnd engerer Begrlff.
Der hohere Begriff
niedere ein
engerer
Begriff.
Begriffe, die einerlei
jegriffe {concepius
Weeliselbegrriffe.
auch ein weiterer, der
heildt
Sphare haben, worden
Wechsel-
reeiproci) genaiiut.
§ 13.
Verhftltnis des niedereit
zum
ist
denn er enthalt
aber er
ist
hoheren,
—
des weiteren
ciigeren Begriffe.
Der niedere Begriff
halten;
zum
in dem hoheren ent- 10
nicht
mehr
in
sich als der hOhere;
doch unter demselben enthalten,
weil der
hOhere den Erkenntnisgrund des niederen enthalt.
Ferner
darum
ist
weil er
weiter
ein Begriff nicht
mehr
unter sich enthalt,
—
als der andere,
— denn das kann
man nicht wissen,
sondern sofern er den and e ran
Begriff und auBer demselben noch mehr unter
sich enthalt.
§!*•
Allgemeine Regeln in Absicht auf die Subordination der 20
Begrilfe.
In Ansehung des logischen
Umfanges der
Begriffe
gelten folgende allgemeine Kegeln:
1)
was den hSheren Begriffen zukoramt oder widerspricht, das
kommt auch zu
odor widerspricht alien
niedrigeren Begriffen, die unter jenen hOheren ent-
2)
halten sind;
und
umgekehrt:
was
alien niedrigeren Begriffen zu-
konimt Oder widerspricht, das
kommt auch zu
oder
widerspricht ihrem hOheren Begriffe.
Anmerk.
Weil das, worin Dinge tibereinkommen , aus
ihren allgomeinen Eigenschaften und das, worin
152—158; H, 428—429; H, 95—96; R 278—279.
30
108
AUgemeine Elementarlehre.
I.
voneinander verschieden sind, aus ihren b«Eigenschaften herflieBt; so kaun man
iiicht schlieBon: was e in era niedrigeren Begriffe zukommt Oder widerspricht, das kommt auch zu oder
widerspricht anderen niedrigeren Begriffen, die mit
jenem zu einem hoheren Begriffe gehOren. So kann
8ie
sondoren
man
z. B. nicht sehlieBen
was dem Menschen nicht
zukommt, das kommt auch den Engeln nicht zu.
:
§ 15.
10
Be^ngungen der Enfetehung hoherer und
Begriff?
:
iDgisehe Ahstraktion
niederer
und logische Det^nnination.
Durch fortgesetzte logische Abstraktion entstehen
immer hShere; so wie dagegen durch fortgesetzte logische
Determination immer niedrigere Begriffe.
Die grdBte
—
mOgliche Abstraktion gibt den hSchsten oder abstraktesten
—
Begriff,
wegdenken
dem
den, von
Die
laBt.
sich keine
wUrde einen durch g^n gig
ceptum omnimodo
20 geben, zu dem
denken
Bestimmung
weiter
hSchste vollendete Determination
bestimmten
determinatum)
sich keine weitere
d.
i.
Begriff (con-
einen
solchen
Bestimmung mehr hinzu-
lieBe.
Anmerk. Da
nur einzelne Dinge oder Individuen durchgangig bestimmt sind, so kann es auch nur durchgRngig bestimmte Erkenntnisse als Anschauungen,
nicht aber als
letzteren
kann
Begriffe, geben;
die logische
endet angesehen werden.
in Ansehung der
Bestimmung nie als voU(§11 Anm.)
§ 16.
C^brauch der Begriffe in abstraeto and In eoncreto.
30
allgemein und besonders
und in concrete) gebraucht werden.
In
Ein jeder Begriff kann
(in abstracto
abstracto
wird
hSheren,
in
der
—
niedere Begriff in
concrete
der
Ansehung
seines
hohere Begriff in Ansehung
seines niederen gebraucht.
A 153—154;
H, 429—430; H, 96—97;
R 279— 28(X
Von den
2. Absclinltl;,
Urteilen.
109
Anmerk.
1.
Die Ausdrucke dos Abstrakten und Konk re ten beziehen sich also nicht sowohl auf die Be-
—
griffe an sich selbst,
donn jeder Begriff ist ein
als vielmehr nur auf ihren Geabstrakter Begriff,
Und dieser Gebranch kann hinwiederum
b ranch.
—
—
verschiedene Grade haben;
je nachdem man einen
Begriff bald mehr, bald weniger abstrakt oder konkret behandelt, d. h. bald mehr, bald weniger Bestimmungen entweder weglaBt oder hinzusetzt.
Durch
den abstrakten Gebranch kommt ein Begriff der 10
hOchsten Gattung, durch den konkreten Gebranch dagegen dem Individuum naher.
Welcher Gebranch der Begriffe, der abstrakte oder
der konkrete, hat vor dem anderen einen Vorzng?
Hieruber laBt sich nichts entscheiden.
Der Wert
des einen ist nicht geringer zu schStzen als* der
Durch sehr abstrakte Begriffe
"Wert des anderen.
erkennen wir an vielenDingen we nig; durch sehr
konkrete Begriffe erkennen wir an wenigen Dingen
was wir also auf der einen Seite gewinnen, 20
viel;
das verlieren wir wieder auf der anderen.
Ein
Begriff, der eine groBe Sphare hat, ist insofern sehr
brauchbar, als man ihn auf viele Dinge anwenden
kann; aber es ist auch dafiir urn so weniger in ihm
enthaiten.
In dem Begriffe Substanz denke ich
z. B. nicht so viel als in dem Begriffe Kreide.
Das Verhaltnis zu treffen zwischen der Vorstellung
—
'.
—
—
—
3.
—
in abstracto
und
also der Begriffe
Maximum
concreto in derselben Erkenntnis,
der Erkenntnis
Inhalte
dem.
in
und ihrer Darstellung, wodurch das
dem
Urat'ango
nach erreicht wird,
darin
sowohl
als
besteht die
Kunst der Popularitat.
Zweiter Abschnitt.
Von den
Urteilen.
§17.
Erklttrnng eines Urteils* ttberhaupt.
Ein Urteil
wufitseins
ist
die Vorstellung
verschiedener
der Einheit
Vorstellungen,
164- 15G; H, 430—431;
li,
97
oder
— 98;
des Bedie
Vor-
B 280—282.
30
110
I.
stcUung des
Allgemeinc Element uiiohre.
derselben, sofern sie einen Be-
VerliJlltilisses
ausmachen.
griff
§ 18.
MateHe
Zu jedem
gebenen,
gehOren,
Urteile
Urteile.
wesentliche Bestand-
als
—
Materie und Form.
desselben,
stticke
Form der
iind
des Bewufitseins
zur Einheit
im
In den geUrteile
bundenen Erkenntnissen bestebt die Materie;
Bestimmung der Art und Weise, wie
10 Vorstelhmgen,
die
Form
ver-
in der
die verschiedenon
zu einem BewuBtsein gehOren,
solche,
als
—
des Urteiles.
§ 19.
Oegenstaud der logisehcu
Reflexioii,
—
Form
die blofie
""'"^"^7^"
der Urteile.
Da
die
Logik von allem realen oder objektiven Unter-
schiede der Erkenntnis abstrahiert,
der Materie
der
Begriffe
der Urteile
so
beschaftigen.
wenig
Sie
so
als
hat
kann
sie sich
also
lediglich
Unteischied der Urteile in Ansehung ihrer bloBen
20
in
ErwUgung zu
mit
mit dem Inhalte
den
Form
Ziehen.
§ 20.
Logisehe Formeu der Urteile: QnautitHt, QaalitUt,
Relation und ModalitUt.
Die Unterschiede der Urteile in Racksicht auf ihre
Form
lassen sich auf die vier
titat, Qualitat,
fahren, in
Ansehung deren
von Urteilen bestimmt
A 166—167;
H,
Hauptmomente der
Relation und ModalitSt
Qua nzurflck-
ebensoviele verschiedene Arten
sind.
431—482; H^ 98—99; R 282—288.
::
Von den Urteilen.
2. Abschiiitt.
Ill
§ 21.
QnantitUt dcr Urteile: allgemeine, besondere, einzelne.
Der Quantitat
yomeine
oder
nacli
sind
besondere
die
oder
TJrteile
entweder all-
einzelne,
je
nachdem
im Urteile entweder ganz von der Notion
Pradikates ein- oder ausgeschlossen oder davon zum
das Subjekt
des
Teil nur ein-, zum
gemeinen
ausgeschlossen
Teil
Im all-
ist.
Urteile wird die Sphare eines Begriffes ganz
innerhalb der Sphare eines anderen beschlossen; im par-
tikularen
des
anderen;
ein Begriff,
wird ein Teil des ersteren unter die Sphare 10
und im einzelnen Urteile endlich wird
der
gar keine SpbSre hat, mithin bloB als
Teil unter die Sphere eines anderen beschlossen.
An mark.
Die einzelnen Urteile sind
der
logischen
Form nach im Gebrauche den allgemeinen
gleich zu
1.
schatzen; denn bei beiden gilt das Pradikat vom SubIn dem einzelnen Satze z. B.
jekt ohne Ausnahme.
Cajus ist sterblich, kann auch so wenig eine
Ausnahme stattfinden, als in dem allgemeinen: alle
Menschen sind
sterblich.
Denn
es
gibt nur
20
einen Cajus.
2.
In Absicht auf die AUgemeinheit einer Erkenntnis
findet ein realer Unterschied statt zwichen generalen und universalen Satzen, der aber freilich
Generale Satze naralich
die Logik nichts angeht.
sind solche, die bloB etwas von dem Allgemeinen gewisser Gegenstande und folglich nicht hinreichende
Bedingungen der Subsumtion enthalten, z. B. der Satz
man mufi die Beweise griindlich machen;
universale Satze sind die, welche von einem Gegen- 30
stande etwas allgemein behaupten.
Allgemeine Regeln sind entweder analytisch oder
synthetisch allgemein. Jene abstrahieren von
diese attendieren auf die
den Verschiedenheiten
Unterschiede und bestimmen folglich doch auch in
Ansehung ihrer.
Je einfacher ein Objekt gedacht
—
3.
;
—
wird, desto eher ist analjtische AUgemeinheit zufolge
aines Begriffes mOglich.
A 157—159;
Hi 482-468;
H.,
99-100; R 283-284.
—
:
112
*.
I.
Allgemeine Elementarlehre.
Wenn allgemeine Satze, ohne sie in concrete zu
kennen, in ihrer Allgemeinheit nicht k9nnen eingesehen
werden, so konnen sie nicht zur Richtschnur dienen
und also nicht heuristisch in der Anwendung
gelten, sondern sind nur Aufgaben zur Untersuchung
der allgemeinen Griinde zu dem, was in besonderen
Fallen zuerst bekannt worden. Der Satz zum Beispiel
wer kein
Interesse hat zu liigen und die
Wahrheit weiB, der spricht Wahrheit,
10
dieser Satz ist in seiner Allgemeinheit nicht einzusehen,
weil wir die Einschrankung auf die Bedingung des
na nur durch Erfahrung kennen namlich
daB Menschen aus Interesse liigen konnen, welches
daher kommt, daB sie nicht fest an der Moralitat
hangen.
Eine Beobachtung, die uns die Schwache
der menschlichen Natur kennen lehrt.
Von den besonderen Urteilen ist zu merken, dafi,
wenn sie durch die Vernunft sollen kOnnen eingesehen
werden und also eine rationale, nicht bloB intellekUninteressiei
J).
20
;
tuale (abstrahierte) Form haben, so muB das Subjekt
ein weiterer Begriff (conceptus htior) als das Pradi-
kat
sein.
—
das Subjekt
Es
Q,
sei
das Pradikat jederzeit
=
O,
so ist
"O
dn
besonderes Urteil ; denn einiges unter a GehOrigH
uicht h,
das folgt auu der Vtruuntt.
ist h, einiges
Aber
—
06 sei
(t
80
kann zum wenigsteu alles a unter h enthalteu
wenn es kleiner ist, aber nicht, wenn es grOBer
also ist es nur zufailigerweise partikuiar.
sein,
ist;
A 159—160;
H, 488-484; Hj 100;
R 284—285.
2.
Abschnitt.
Von den
113
Urteilen.
§ 22.
Qnalitttt
derUrteile: bejaheude, Terneinende, unendliche.
Dor Qualitat nach sind dieUrteile entweder beIm
ahende oder verneinende oder unjandliche.
bejahenden TJrteile wird das Subjekt unter der Sphare
eines Pradikates gedacht, im verneinenden wird es
auBer der SpMre des letzteren gesetzt, und im unendlichen wird es in die Sphare eines Begriffes, die
—
aufierhalb der Sphare eines anderen liegt, gesetzt.
Anmerk.
1.
Das unendliche
Urteil zeigt nicht bloB an,
10
daB ein Subjekt unter der Sphare eines Pradikates
nicht enthalten sei, sondern daB es auBer der Sphare
desselben in der unendlichen Sphare irgendwo liege;
folglich stellt dieses l^teil die Sphare des Pradikates
als beschrankt
vor.
—
A
oder non A. Sage
Alles MSgliche ist entweder
ich also: etwas ist non A, z. B. die menschliche
Seele ist nicht sterblich, einige Menschen sind
Nichtgelehrte u. dgl. m.; so ist dies ein unendliches
es wird durch dasselbe iiber die end- ^0
hinaus nicht bestimmt, unter welchen
Beg riff das Objekt gehore; sondern lediglich, daB
gehSre, welches eigentes in die Sphare auBer
lich gar keine Sphare ist, sondern nur die AnUrteil.
Denn
liche Sphare
A
A
grenzung einer Sphare an das Unendliche
—
Obgleich nun
die Begrenzung selbst.
AusschlieBung eine Negation ist, so ist doch
die Beschrankung eines Begriffes eine positive Handlung.
Daher sind Grenzen positive Begriffe beoder
die
30
schrankter Gegenstande.
2.
Nach dem Principium der AuschlieBung jedes Dritten
3.
Sphare eines Begriffes relativ
entweder ausschlieBend oder einDa nun die Logik bloB mit der Form
schlieBend.
des Urteiles, nicht mit den Begriffen ihrem Inhalte
nach es zu tun hat, so ist die Unterscheidung der
unendlichen von den negativen Urteilen nicht zu
dioser Wissenschaft gehorig,
In verneinenden Urteilen affiziert die Negation imm^r
(exclusi tertii)
auf
eine
—
A 160—162;
Kant
Locrtk.
ist die
andere
H,
484—435; H, 101; E 286—886.
«
114
I.
AUgemeine Elementarlehre.
die Kopula; in unendlichen wird nicht die Kopula
sondern das Pradikat durch die Negation affiziert
welches sich im Lateinischen am besten ausdrilcken lafit
§ 23.
Relation der Urteile: kategorisch^, hypothetisohe,
disjunktive.
Der Kelation nach sind
gorische
oder
katedisjunktive.
entweder
die Urteile
hypothetische
oder
Die gegebenen Vorstellungen im CFrteile sind namlich eine
10 der anderen zur Einheit des BewuBtseins untergeordnet
Pradikat dem Subjekte, oder: als Folge
dem Grunde, oder: als Glied der Einteilung dem
eingeteilten Begriffe.
Durch das erste Verhaitnis
sind die kategorischen, durch das zweite die hypothetischen, und durch das dritte die disjunktiyen
entweder: als
—
Urteile bestimmt.
§ 24.
Kategorische Urteile.
In den
20 Pradikat
kategorischen
Urteilen
die Materie derselben aus;
machen Subjekt und
—
die
Form, durch
welche das Verhaitnis (der Einstimmung oder des Widerstreites)
zwischen Subjekt
ausgedriickt wird, heiBt die
und Pradikat bestimmt und
Kopula.
Anmerk.
80
Die kategorischen Urteile machen zwar die
Materie der ilbrigen Urteile aus; aber darum muB
man doch nicht, wie mehrere Logiker, glauben, daB
die hypothetischen sowohl, als die disjunktiven Urteile weiter nichts,
als verschiedene Einkleidungen
der kategorischen seien und sich daher insgesamt
auf die letzteren zurlickfuhren lieBen.
Alle drei
Arten von Urteilen beruhen auf wesentlich verschiedenen logischen Punktionen des Verstandes und
mfissen daher nach ihrer spezifischen Verschiedenheit
erwogen werden.
A 162—168;
H^ 485—486; H, 101—102;
R
286-^287
Von den
Absehnitt.
2.
116
Urtdtten.
§ 25.
Hypothetische Urteile.
Die
die miteinander als
Grund entMlt,
das
—
sind.
verkniipft
dieser Art
ist
das
andere,
Nachsatz
hypothetischen
der
Materie
aus zwei Urteilen,
Das eine
der
sicli
dieser Urteile,
Vord ersatz
zu jenem
als
(conseqtiens, posterius);
besteht
welches den
(antecedens, prius),
Folge verhalt,
und
der
die Vorstellung
von Verkntipfung beider Urteile imtereinander
zur Einbeit des BewuBtseins wird die
nannt,
Urteile
Grund und Folge
welcbe
die
Form
der
Konseqnenz
hypothetischen
ge- 10
Urteile
ausmacht.
Anmerk.
2.
Was
1.
fdr
ist filr die
seqnenz,
die
—
Form
kategorischen Urteile die
hypothetischen also die Kon-
die
Kopula, das
derselben.
Einige glauben, es sei leicht, einen hypothetischen
Allein
Satz in einen kategorischen zu verwandeln.
dieses geht nicht an, weil beide ihrer Natur nach
ganz voneinander verschieden sind. In kategorischen
Urteilen ist nichts problematisch, sondern alles asser- 20
torisch; in hypothetischen hingegen ist nur die KonIn den letzteren kann ich
seqnenz assertorisch.
daher zwei falsche Urteile miteinander verkntipfen;
denn es kommt hier nur auf die Richtigkeit der
die Form der Konseqnenz an,
Verkntipfung
worauf die logische Wahrheit dieser Urteile beEs ist ein wesentlicher Unterschied zwischen
ruht.
den beiden Satzen: alle KQrper sind teilbar, und:
wenn alle KSrper zusamraengesetzt sind, so sind sie
teilbar. In dem ersteren Satze behaupte ich die Sache 30
geradezu; im letzteren nur unter einer problematisch
ausgedrflckten Bedingung,
—
—
A 168-164;
H^ 4a(>-487; H, 102—103;
R 287— 288.
8^
116
I.
AUgemeine Elementaiiehre.
§ 26.
Verkniipfangsarten in den liypotlietischen Urtellen:
modus pouens
Die
Form
Urteilen
ist
der
und
modns
Verkniipfung
zwiefach:
set z
die
tollens.
den
in
hypothetischeD
end e (modus ponem)
aufhebende {modus tollens).
Wenn der Grund {antecedeiis) wabr
Oder die
1)
ist,
so
ist
anch die durch ihn bestimmte Folge {consequens)
—
wahr
10
Wenn
2)
der
heifit
der
modus ponens.
die Folge (eonsequens) falsch ist, so ist
Grund (antecedens)
falsch
—
modus
auch
tollens.
§ 27.
Disjunktive Urteile.
Ein
TJrteil
Spliilre eines
Oder
ist
disjunktiv,
wenn
Teile
die
der
gegebenen Begriffes einander in dem Ganzen
zu einem Ganzen als Erganzungen
(complementa)
bestimmen.
§ 28.
Materie und
Die mehreren
20
Form
disjuuktiver Urt«ile.
gegebenen
Urteile,
junktive Urteil zusammengesetzt
ist,
woraus
machen
die
das
dis-
Materie
desselben aus, und werden die Glieder der Disjunktion oder Entgegensetzung genannt. In der
Disjunktion selbst, d. h. in der Bestimmung des Verhaitnisses der verschiedenen Urteile, als sich wechselseitig
einander ausschliefiender und einander erganzender Glieder
der
die
ganzen
Form
Sphare der eingeteilten Erkenntnis
,
besteht
dieser Urteile.
Anmerk.
30
AUe disjunktiven Urteile stellen also verschiedene Urteile als in der Gemeinschaft einer
Sphare vor und bringen jedes Urteil nur durch die
Einschrankung des anderen in Ansehung der ganzen
A 164—166;
Hi 487—438; H^ 103-104;
R 288—289.
Abschnitt.
2.
Von den
117
Urteilen.
Sphare heivor; sie bestimmen also jedes Urtoiles
Verhaltnis ziir ganzen Sphare, und dadaicli zugleicli
das Verhaltnis, das diese verschiedenen Trennungsglieder (men.bra disjuncta)
untereinaiuier
selbst
—
Ein Glied bestimmt also hier jedes andere
nur, sofern sio insgesamt als Telle einer ganzen
Sphare von Erkenntnis, auBer der sich in ge-
haben.
wisser Beziehung nichts denken laBt,
in
Gemeinschaft stehen.
10
§ 29.
Eigeiitiimlicher Cliarakter der disjnnktiven Urteile.
Der eigeniiimliche Charakter
aller disjunktiven Urteile,
wodurch ihr spezifischer Unterschied
Relation
von den iibrigen,
nach,
kategorischen TJrteilen
die
Urteile
als
bestimmt
Disjunktion
der
Glieder
dem Momente der
ist,
besteht darin;
insgesamt
sind,
von
denen
nichts
sie,
wie
Telle
der
daB
,
insbesondere von den
anderes
Sphere
daB
problematische
gedacht
einer
wird,
Erkenntius
Erganzang zum Ganzen (complementum
zusammengenommen der Sphare des ersten 20
Und hieraus folgt: daB in einem dieser
seien.
jedes des anderen
ad totum)
gleich
problematischen Urteile die Wahrheit enthalten sein oder,
welches dasselbe
ist,
daB eines von ihnen assertorisch
gelten mlisse, well auBer ihnen die Sphare der Erkenntnis
den
unter
gegebenen
Bedingungen nichts
und eine der anderen entgegengesetzt
auBer
mehr
ihnen etwas
als eines
wahr
anderes,
noch
mehr befaBt
weder
unter ihnen
ist; folglich
aiich
sein kann.
Anmerk.
In einem kategorischen Urteile wird das
Ding, dessen Vorstellung als ein Teil von der Sphilre 30
einer anderen subordinierten Vorstellung betrachtet
wird, als enthalten unter diesem seinem oberen Begriffe betrachtet; also wird hier in der Subordination
der Spharen der Teil vom Telle mit dem 'Ganzen
verglichen.
Aber in disjunktiven Urteilen gehe
—
166-167; H, 438—489; H^ 104—106; R 289—290.
118
I.
ich
auf alio Telle zusammengenommen.
unter der Sphare eines Begriffes enthalten ist,
auch unter einem Telle dieser SphSre ent-
vom Ganzen
— Was
das
AUgemeine Elementarlehre.
ist
halten.
Darnach
muB
werden.
Wenn
B. das disjunktive Urteil faile:
entweder ein historischer oder ein
ein Gelehrter
ich
ist
erstlich die
Sphare eingeteilt
z.
Vernunftgelehrter, so bestimme ich damit, daB diese
Begriffe, der Sphare nach, Teile der Sphare der
Gelehrten sind, aber keineswegs Teile voneinander
10
und daB
zusammengenommen komplett
sie alle
sind.
in den disjunktiven Urteilen nicht die Sphare
des eingeteilten Begriffes als enthalten in der Sphare
sondern das, was unter dem einder Einteilungen
DaB
,
geteilten Begriffe
enthalten ist,
als enthalten unter
einem der Glieder der Einteilung, betrachtet werde,
mag folgendes Schema der Vergleichung zwischon
kategorischen und disjunktiven Urteilen anschaulicher
20
machen.
In kategorisclien Urteilen
halten ist, auch unter a;
ist x,
was unter h ent-
In disjunktiven ist x, was unter a enthalten
weder unter h oder e u. s. w. enthalten;
ist,
ent-
Also ueigt die Division in disjunktiven Urteilen die
Koordination nicht der Teile des ganzen Begriffes,
Hier denke
sondern alle Teile seiner Spharen an.
ich viele Dinge durch einen Begriff; dort ein
Ding durch viele Begriffe, z. B. das Definitum
durch
alle
Merkmale der Koordination.
A 167—168;
H,
439-440; H2 105—106; R 290—291,
2.
Abschnitt.
Von den
119
Urteilen.
§ 30.
ModalitUt der Urteile: problematisehe, assertorische,
apodiktische.
Der Modalitat nach, durch welches Moment das Ver-
zum ErkenntnisvermOgen
haitnis des
ganzen
stimmt
sind die Urteile entweder
ist,
TJrteiles
assertorische
Oder
oder
be-
problematische
apodiktische.
Die proble-
matischen sind mit dem BewuBtsein der bloBen Mbglichkeit,
die
lichkeit,
assertorischen
die
mit
dem BewuBtsein der Wirkmit dem BewuBtsein 10
apodiktischen endlich
der Notwendigkeit des TJrteilens begleitet.
Anmerk.
die
1. Dieses Moment der Modalitat zeigt also nur
Art und Weise an, wie im Urteile etwas be-
hauptet Oder verneint wird; ob man iiber die Wahrheit Oder Unwahrheit eines Urteiles nichts ausmacht,
wie in dem problematischen Urteile: die Seele des
oder ob man
Menschen mag unsterblich sein;
darilber etwas bestimmt, wie in dem assertorischen
Urteile: die menschliche Seele ist unsterblich; oder
endlich, ob man die Wahrheit eines Urteiles sogar20
mit der Dignitat der Notwendigkeit ausdrtickt, wie
in dem apodiktischen Urteile: die Seele des Menschen
Diese Bestimmung der
muB unsterblich sein.
bloB mSglichen oder wirklichen oder notwendigen
—
—
Wahrheit
^
3.
betrifft
also
nur das Urteil
selbst,
keineswegs die Sache, woruber geurteilt wird.
In problematischen Urteilen, die man auch fftr solche
erklaren kann, deren Materie gegeben ist mit dem
moglichen Verhaltnisse zwischen Pradikat und Subjekt, muB das Subjekt jederzeit eine kleinere SphareSO
haben als das Pradikat.
Auf dem Unterschiede zwischen problematischem und
assertorischem Urteilen beruht der wahre Unterschied
zwischen Urteilen und Satzen, den man sonst
faischlich in den bloBen Ausdruck durch Worte,
ohne die man ja Uberall nicht urteilen kOnnte, zu
setzen pflegt.
Im Urteile wird das Verhaitois verschiedener Vorstellungen zur Einheit des BewuBt-
A 1«»~170;
Hi 440—441; H, 106;
R 291—292.
120
Allgemeine Elementarlehre.
f.
\
seins bloB als problematisch gedacht, in einem Satze
hingegen als assertorisch. Ein problematischer Satz
ist cine cofitradictio in adjecto.
Eho ich einen
Satz habe, mu6 ich doch erst urteilen; und ich
urteile liber vieles, was ich nicbt ausmache, welches
ich aber tun muR, sobald ich ein Urteil als Satz
bestimme.
Es ist tibrigens gut, erst problematisch
zu urteilen, ehe man das Urteil als assertorisch
annimmt, urn es auf diese Art zu priifen. Auch ist
es nicht allemal zu unserer Absicht nOtig, assertorische Urteile zu haben.
—
—
10
§ 31.
fixponible Urteile.
Urteile,
gleich,
in denen eine
Bejahung zwar deutlich,
gescTiieht, sind
ist,
so
daS die
Verneinung aber versteckt
die
exponible
Anmerk.
20
Bejahung und Vernoinnng zu-
aber versteckterweise, enthalten
Satze.
In dem exponiblen Urteile, z. B. wenige
Menschen sind gelehrt,
liegt 1) aber auf eine versteckte Weise, das negative Urteil: viele Menschen
sind nicht gelehrt; und 2) das affirmative: oinige
Menschen sind gelehrt.
Da die Natur der exponiblen satze lediglich von Bedingungen der Sprache
abhangt, nach welchen man zwei Urteile auf einmal
in der KUrze ausdriicken kann, so gehOrt die Bemerkung, daB es in unserer Sprache Urteile geben
k6nne, die exponiert werden miissen, nicht in die Logik,
sondern in die Grammatik.
—
—
Xheoretische und praktische Stttze.
30
Theoretische
Satze
heiBen
die,
welche
den Gegenstand beziehen und bestimmen,
zukomme
oder nicht
gegen sind
—
sich auf
was demselben
zukomme;
praktische Satze hinHandlung aussagen, wodurch,
die, welche die
A 170—171;
Hj 441—442; H^ 106—107;
R 292—298.
als
Von den
Abschnifct.
2.
121
tJrteilen.
notwendige Bedingung desselben,
ein Objekt
mSglich
wird.
Anmerk. Die Logik hat nur von praktischen Satzen der
Form nach, die insofern den theoretischen entgegengesetzt sind, zu handeln. Praktische Satze dam
insofern von den spekulativen
unterschieden, geh5ren in die Moral.
Inhalte nach, und
§ 33.
Indemonstrable und demonstrable
Demonstrable
sind
Satze
Stttze.
weiche
die,
eines
Be- 10
weises fahig sind; die keines Beweises fahig sind, werden
indemonstrable
genannt.
Unmittelbar gewisse
also als
XJrteile sind
indemonstrabel, und
El ementar satze anzusehen.
§ 34.
OrundsUtze.
Unmittelbar gewisse Urteile a priori
siltze
heifien,
sie selbst
Sie
sofern
konnen Grund-
andere Urteile aus ihnen oiwiesen,
aber keinem anderen subordiniert werden konnen.
werden
um
deswillen
aueh
Prinzipien
(Anl^nge) 20
genannt
§ 35.
Intuitive
und disknrsive OiiindsUtze: Axiomo
Akroame.
Grundsatze sind entweder
sive.
—
Die ersteren
werden
und
letzteren lassen
sich
gestellt
kOnnen
Akroame
171-173;
unil
intuitive oder diskur-
kOnnen in der Anschauung darheifien
Axiome
(axiomata) ;
die
nur durch Begriffe ausdrilcken und
(acroamata) genannt werden.
II,
442-448; H, 107—108; R 293—294.
122
I.
Allgemeine Elementarlehre.
§ 86.
Analytische und synthetische Stttze.
Analytische
Satze
heifien solche,
deren GewiBheit
auf Identitat der Begriffe (des Pradikates mit der Notion
des Subjektes) beruht.
—
Satze, deren
Wahrheit sich nicht
auf Identitat der Begriffe griindet, miissen synthetische
genannt werden.
Anmerk.
1.
AUes x, welchem der Begriff des KOrpers
(a-jrh) zukommt, dem kommt aucb dieAusdehnung
(b) zu, ist ein Exempel eines analytischen Satzes.
10
Alles X, welchem der Begriff des Korpers (a -}- b)
zukommt, dem kommt auch die Anziehung (c) zu,
ist ein Exempel eines synthetischen Satzes.
Die synthetischen Satze vermehren die Erkenntnis
materialiter, die analytischen bloB formaliter.
Jene
—
enthalten
Bestimmungen
{determinationes), diese
nur logische Pradikate.
2.
20
Analytische Prinzipien sind nicht Axiome, denn sie
sind diskursiv. Und synthetische Prinzipien sind
auch nur dann Axiome, wenn
sie
intaitiv
sind.
§ 37.
Tautologische Satze.
Begriffe in analytischen Urteilen
Die
kann entweder eine ausdruckliche (explidtd) oder eine
Identitat
der
nicht-ausdrfickliche
—
Im ersteren
tautologise h.
(mj?Ztc2Ya) sein.
Falle sind die analytischen Satze
Anmerk.
SO
1.
Tautologische Satze sind virttuzliter leer
Oder folgeleer; denn sie sind ohne Nutzen und
Dergleichen ist z. B. der tautologische
Gebrauch.
Denn wenn ich
Satz: der Mensch ist Mensch.
vom Menschen nichts weiter zu sagen weiB, als daB
er ein Mensch ist, so weiB ich gar weiter nichts
von ihm.
Implidte identische Satze sind dagegen nicht folgeoder fruchtleer; denn sie machen das Pradikat, welches
178—174; Hi 448—444; Hj 108— 109; R 294—295.
,
2.
Abschnitt.
Von den
Urteilen.
123
im Begriffe des Subjektes unentwickelt
lag,
durch
Entwickelung
(implieite)
(expUcatio) Mar.
Folgeleere Satze mussen von sinnleeren unterschieden werden, die darum leer an Verstand sind,
weil sie die
Bestimmung sogenannter verborgener
Eigenschaften
{qualitates occultae) betrefifen.
§ 38.
Fostulat und Problem.
Ein Postulat
ist ein
praktischer unmittelbar gewisser
Satz Oder ein Grundsatz, der eine mSgliche
Handlung
stimmt, bei welcher vorausgesetzt wird, daB die Art,
auszufiibren, unmittelbar
Pr obi erne
gewiB
be- 10
sie
sei.
(problemata) sind demonstrable, einerAn-
weisung bedurftige Satze, oder solche, die eine Handlung
iiussagen,
gewiss
deren Art
der Ausfiihrung nicht unmittelbar
ist.
Anmerk.
1.
Es kann auch theoretische Postulate
geben zum Behufe der praktischen Vemunft. Dieses
sind theoretische in praktischer Vernunftabsicht not-
2.
wendige Hypothesen, wie die des Daseins Gottes, der 20
Freiheit und einer anderen Welt.
Zum Problem gehOrt 1) die Qua st ion, die das enthait, was geleistet werden soil, 2) die Ee solution
die die Art undWeise enthalt, wie das zu Leistende
konne ausgefuhrt werden, und 3) die Demonstration, daB, wenn ich so werde verfahren haben,
das Geforderte geschehen werde.
§39.
Theoreme, Korollarien, Lehnstttze und 8chollen.
Theoreme
sind theoretische,
und bedurftige satze.
—
eines Bewoises fShigeSO
Korollarien
sind unmittelbare
Folgen aus einem der vorhergehenden Satze.
satze (lemmata) heiBen
—
Lehn-
SStze, die in der Wissenschaft,
worin sie als erwiesen vorausgesetzt werden,
174—176; Hj 444-445; H, 109—110;
nicht ein-
B
296—296.
124
I.
heimisch,
sind.
—
satze,
Allgemeine Elementarlehre.
sondern
ScholieD
aus anderen Wissenscbaften entlehnt
EriauterungszumGanzen desSystemes
endlich sind bloBe
die also nicht alsGlieder
gehOren.
Anmerk.
Wesentliche
Theoremes sind
—
die
und allgemeine Momente
Thesis und
die
Den Unterschied zwischen Theoremen und
kann man
eines
Demonstration.
Korol-
auch darein setzon, daB
diese unmittelbar erschlossen, jene dagegen durch
eine Reihe von Folgen aus unmittelbar gewissen
Satzen gezogen werden.
larien
10
iibrigens
§ 40.
Wahrnehmiings- uud Erfahrnngsiirt^ile.
—
Ein
Wahrnehmungsurteil
ein objektives Urteil aus
ist
bloB
Wahrnehmungen
subjektiv,
ist ein Er-
fahrungsurteil.
Anmerk.
Ein Urteil aus bloBen Wahrnehmungen
ist
nicht wohl mSglich als nur dadurch, daB ich meine
Vorstellung, als Wahrnehmung, aussage: ich, der
20
ich einen
Turm wabrnehme, nehme an ihm
die rote
Ich kann aber nicht sagen: er ist
rot.
Denn dieses wSxe nicht bloB ein empirisches,
sondern auch ein Erfahrungs urteil, d. i. ein
empirisches Urteil, dadurch ich einen Begriff vom
Objekte bekomme. Z. B. bei der Beruhrung des
Farbe wahr.
Steines empfinde ich Warme,
ist
ein
Wahr-
—
30
—
nehmungsurteil, hingegen: der Stein ist warm
ein Erfahrungsurteil.
Es gehSrt zum letzteren,
daB ich das, was bloB in meinem Subjekte ist, nicht
zum Objekte rechne; denn ein Erfahrungsurteil ist
die Wahrnehmung, woraus ein Begriff vom Objekte
entspringt; z. B. ob im Monde lichte Punkte sich
bewegon, oder in der Luft, oder in meinem Aug e.
A 17G-177; H, 445-446; H, 110—111; R 296—297.
3. Absciiiiitt.
VoB den
125
Schiussen.
Dritter Abschnitt.
Von den
Schliissen.
§ 41.
Schliifi ttberhaupt.
Unter Schliefien
ist diejenige
Funktion des Denbens
zu verstehen, wodurcli ein Urteil aus eiuom aniieron her-
—
geleitet wird.
Ein SchluB iiberliaupt
dem
leitung eines Urteiles aus
Ab~
ist also die
auderen.
§ 42.
Unmittell>are und mittelbftre Schliisse.
AUe
Schltisse
entweder
sind
unmittelbare
10
odor
iiiittelbare.
Ein unmittelbarer SchluB {consequentia immediata)
ist die
Ableitung (deductio) eines Urteiles aus dem anderen
ohne ein YeimiitelMes (judicium intermedium). Mittel-
bar
ist ein
man
SchluB, wenn
aufier
dem
BegrifFo, den
noch andere braucht urn eine
ein Urteil in sich enthait,
Erkenntnis daraus herzuleiten.
§ 43.
Verstandesschliisse, Vernuiiftsclilttsse
und
Schltisse
der Urteilskraft.
Die unmittelbaren Schliisse lieiBen auch
schltisse,
alle mittelbaren
weder Vernunftschliisse
kraft.
—
Wir handeln
Schltisse
Verstandes-
hingegen sind ent-
oder Schliisse der
Urteils-
hier zuerst von den unmittel-
baren Oder den Verstandesschltissen.
178—179; H, 446
447;
li.
111;
B 298-299.
20
126
I.
Allg€meine Blemeutarlehre.
Verstandesschliisse.
I.
,
§ 44.
Eigenttimliche Natur der Verstandesschliisse.
Der wesentliche Charakter
imd
das Prinzip
Veranderung
einer
aller
unmittelbaren Schlfisso
ihrer MSglichkeit
besteht
lediglich
bloBen Form
der
der
in
Urteile,
die Materie der Urteile, das Subjekt und Praunverandert dieselbe bleibt.
wahrend
dikat,
Anmerk.
10
1. Dadurch, da6 in den unmittelbaren Schlfissen
nur die Form und keineswegs die Materie der Urteile
verandert wird, anterscheiden sich diese Schlusse
wesentlich von alien mittelbaren, in welclien die
der Materie nach unterschieden
Urteile auch
Bind, indem hier ein neuer Begriff als vermittelndes
Urteil Oder als Mittel begriff (terminus mediiLs) hinzu-
kommen muB, um
Wenn
zu folgern.
20
das eine Urteil aus dem anderen
ich z.B. schlieBe: alle Menschen
sind sterblich, also ist auch Cajus sterblich, so ist
Denn hier brauche
dies kein unmittelbarer SchloB.
ich zu der Folgerung noch das vermittelnde Urteil:
Cajus ist ein Mensch; durch diesen neuen Begriff
wird aber die Materie der Urteile verandert.
2. Es laBt sich zwar auch bei den Verstandesschliissen
ein judicium intermedium machen, aber alsdann ist
dieses vermittelnde Urteil blo6 tautologise h. "Wie
B. in dem unmittelbaren Schlusse alle Menschen
sind sterblich, einige Menschen sind Menschen,
also sind einige Menschen sterblich, der Mittelbegriff
z.
:
ein tautologischer Satz
ist.
§ 45.
80
Modi
der Verstandesschlflsse.
Die Verstandesschliisse gehen durch
ihren Hauptarten bestimmt durch die
179—180; H, 447-448; H,
alle
Klassen der
und sind
logischen Funktionen des Urteilens,
folglich in
Momente der Quan-
111
— 112;
R
299
— 300.
3.
der Qualitat,
titat,
Von deu
Abschnitt.
dor Eolation
127
Schliissen.
und der Modalitat.
—
Hierauf beruht die folgende Einteilung dieser Schliisse,
§ 46.
Beziehuug auf die-Quantitttt
der Urteile) per jadicia snbalternata.
Verstaiidesschlttsse (in
1.
In den Yerstandesschlussen per judicia subaltertiata
sind
beiden
die
und
Quantitat nach
der
Urteile
unter-
dem
dem Grundsatze zufolge vom AUgemeinen gilt der ScbluB auf das Besondere (a6 10
universali ad particulare valet consequentia).
schieden,
es wird hier das besondere TTrteil aus
allgemeinen abgeleitet,
:
Anmerk, Ein judicium heiBt subalternatum, sofern es
. unter dem anderen enthalten ist, wie z. B. besondere Urteile unter allgemeinen.
§47.
2.
Yerstan:
:ssclilii8se (in
Urteile)
Bei
Beziehang auf die
Qnalitttt
der
per judicia opposita.
den Verstandesschltissen dieser Art
betrifft
die
Veranderung die Qualitat der Urteile und zwar in Beziehung auf die
nun
Entgegensetzung
diese Entgegensetzung eine
ergibt
hieraus
sich
folgende
betrachtet.
dreifache
besondere
—
Da 20
sein kann, so
Einteilung
des
kontradiktorisch
entgegengesetzte, durch kontrRre und durch subkontrare Urteile.
unmittelbaren
Anmerk.
Urteile
SchlieBens:
durch
Verstandesschltisse durch
{judicia aequipollentia)
gleichgeltende
kOnnen eigentlich
—
keine Schlusse genannt werden,
denn hier findet
keine Folge statt, sie sind vielmehr als eine bloBe
Substitution der Worte anzusehen, die einen und den- 30
selben Begriff bezeichnen, wobei die Urteile selbst
auch der Form nach unverandert bleiben; z. B.: nicht
alle Menschen sind tugendhaft, und
einige Menschen
:
A 180—182;
Hj 448—449; H, 112—113; K 399
— 301.
198
I.
AUgemeine Elomeutarlehre.
Bind Dicht tugendhaft.
Beido Urteile sagen einos und
dasselbe.
§ 48.
a) Verstandesschliisse
per jndieia eontradietorie
opposita.
In Verstandesschltissen
durch Urteile,
kontradiktoriscli entgegengesetzt sind,
echte, reine Opposition
einen
der
einander
die
und
als solche die
ausmachen, wird dieWahrheit des
kontradiktorisch entgegengesetzten Urteile aus
10 der Falschheit des anderen gefolgert und umgekehrt.
Denn
die
echte Opposition,
die
hier stattfindet,
—
enthalt
noch weniger, als was zur Entgegensetzung
nicht mehr,
gehSrt.
DemPrinzip des ausschlieBendenDritten
zufolge
kSnnen daher nicht beide widersprechenden Uraber auch ebensowenig k5nuen sie beide falsch
teile walir,
sein.
Wenn
falsch
und umgekehrt.
daher das eine wahr
ist,
so ist das andere
§ 49.
0) Verstandesschliisse
perjudioia contrarie
opposita.
20
KontrSre
irarie
gemein
nun
oder widerstreitende Urteile
opposita)
sind
bej abend, das
eines derselben
Urteile,
von
{judicia
denen das eine
andere allgemein vemeinend
mehr aussagt
dem ^berMssigen, das
ist.
als das andere,
es auBer der blofien
eonall-
Da
und in
Verneinung des
anderen noch mehr aussagt, die Falschheit liegen kann, so
kOnnen
sie
falsch sein.
zwar nicht beide wahr, aber
— Tn
Ansehung
sie
kOnnen beide
dieser Urteile gilt daher
nur
von der Wahrheit des einen auf die
30Falschheit des anderen, aber nicht umgekehrt.
A 182 — 183; H^ 449-450; Hj 113— 114; R 301—302.
der SchluB
8.
Abschnitt.
Von den
Schliissen.
129
§ 60.
^f texKcandessehlttsse
per jndicia suboontrarie
opposita.
Subkontrare Urteile sind solche,
besonders
(partieulariter)
bejaht
von denen das eine
oder verneint,
was
das andere besonders verneint oder bejaht.
Da
sie beide
wahr, aber nicht beide falsch sein kSnnen,
Ansehung ihrer nur der folgende Scblufi: wenn
der eine dieser Satze falsch ist, so ist der
andere wahr, aber nicht umgekehrt.
10
so gilt in
Anmerk.
den subkontrSren Urteilen findet keine
denn es wird in dem
einen nicht von denselben Objekten verneint oder
bejaht, was in dem anderen bejaht oder verneint wurde.
In dem Schlusse z. B.: einige Menschen sind gelehrt;
also sind einige Menschen nicht gelehrt; wird in dem
ersten Urteile nicht von denselben Menschen das
behauptet, was im anderen verneint wird.
Bei
reine, strenge Opposition statt,
§ 51.
3. Verstandesschlttsse
der Urteile)
(in Riicksicht
auf die Relation
per judieia conversa
s.
20
per con-
versionem.
Die unmittelbaren Schlusse durch
Umkehrung
und bestehen
treffen die Relation der Urteile
be-
in der Ver-
und Pradikate in den beiden UrdaB das Subjekt des einen Urteiles zum Pradikate
des anderen Urteiles gemacht wird, und umgekehrt.
setzung der Subjekte
teilen, so
§ 62.
fteine
Bei der
and verSnderte Umkehmng.
Umkehrung wird
entweder verandert
ersteren Falle ist
die
der Urteile 80
—
Im
das umgekehrte {conversum) von
dem
A 183-184; H^ 450—451; H,
Kant, Loglk.
Quantitat
oder sie bleibt unverandert.
114;
R 302—808.
»
130
Allgemeine Elementarlehre.
I.
umkehronden {convertente)
nach
Quantitat
der
unter-
und die Umkehrung heifit eine veranderte (conversio per accidens)
im letzteren Falle wird die Umschieden
—
;
kehrung eine reine
(conversio simplicUer talis) genannt.
§ 63.
Allgemeine Regeln der Umkehrung.
In Absicht auf die Verstandesschliisse durch die
Um-
kehrung gelten folgende Regeln:
1.
10
Allgemein bejahende Urteile lassen sich nur
accidens umkehren ;
Urteilen ist
ein
—
pet'
denn das Pradikat in dieseu
weiterer Begriff
und
es
ist also
nur einiges von demselben in dem Begriffe des
Subjektes enthalten.
2.
Aber
allgemein
alle
yemeinenden Urteile lassen
denn hier wird das
—
sich simpliciter umkehren;
Subjekt
aus
des Pradikates
partikular bejahenden
umkehren
20
Sphare
;
—
Satze
simpliciter
denn in diesen Urteilen
ist ein Teil
der Sphare des Subjektes
worden,
heraus-
Ebenso lassen sich endlich
gohoben.
3. alle
der
also
lafit
sich
dem
Pradikate subsumiert
auch ein
Teil
von der
Sphare des Pradikates dem Subjekte subsumieren.
Anmerk.
1.
In allgemein bejahenden Urteilen wird das
Subjekt als ein eontentum des Pradikates betrachtet,
da es unter der Sphere desselben enthalten ist. Ich
darf daher z. B. nur schlieBen: alle Menschen sind
sterblich; also sind einige von denen, die unter dem
DaB
Begriffe Sterbliche enthalten sind, Menschen.
aber allgemein verneinende Urteile sich simpliciter
—
Ursache diese, daB
widersprechende Begriffe
sich in gleichem Umfange widersprechen.
Manche allgemein bejahenden IFrteile lassen sich zwar
auch simpliciter umkehren. Aber der Grrund hiervon
liegt nicht in ihrerForm, sondem in der besonderen
umkehren lassen, davon
30
zwei
2.
einander
A 184-
186; Hi
ist die
allgemein
451—452;
H.,
114—115; R 303—304.
:
8.
Abschnitt,
Beschaffenheit ihrer
tJrteile:
181
Scbliissen.
Materie;
alles TJnveranderliche
Notwendige
alles
Von den
z. B. die beiden
notwendig, nnd:
wie
ist
ist unveranderlich.
§
51
Beziehung anf die Modalitttt
4. Yerstandesschliisse (in
der Urteile) per jiidicia contraposita.
Die unmittelbare SchluBart durch
die Kontraposition
besteht in derjenigen Versetzung (metathesis) der Urteile,
bei welcher blofi die Quantitat dieselbe bleibt, die
tat dagegen verandert wird.
—
Sie
betreffen
Qualinur die 10
Modalitat der Urteile, indem sie ein assertorisches in ein
apodiktisches Urteil verwandeln.
§ 55.
AUgemeiue Regel der Kontraposition.
In Absicht auf die Kontraposition gilt die allgemeine
Regel
Alle allgemein bejabenden Urteile lassen
Denn wenn das
sich simpliciter kontraponieren.
Prildikat als dasjenige,
hait,
was das Subjekt unter sich
mithin die ganze SpbEre verneint wird, so
ein Teil derselben verneint werden, d.
Anmerk.
i.
muB
ent-
auch 20
das Subjekt.
Die Metatbesis der Urteile durch die Konversion und die durch die Kontraposition sind also
insofern einander entgegengesetzt , als jene bloB die
Quantitat, diese bloB die Qualitat verandert.
beziehen
2. Die gedachten unmittelbaren Schlufiarten
sich bloli auf kategorische Urteile.
A
1.
180 -187; Hj 452--
41^8;
IT,
116-116; B
804.
182
I.
Allgemeine Elementarlehre.
Vernunftschiiisse.
II.
§ 56.
VenmnftschluB Uberhaupt.
Ein
VernunftschluB
ist
die
Erkenntnis
Not-
der
wendigkeit eines Satzes durch die Subsumtion seiner Be-
dingung unter eine gegebene allgemeine Kegel.
§ 57.
AUgemeines Frinzip
aller Yernunftsclilttsse.
Das allgemeine Prinzip, worauf
lOSchlieBens
durch
die
Vernunft
die Gfiltigkeit alles
beniht,
Mt
sich
in
folgender Formel bestimmt ausdriicken:
Was unter der Bedingung einer Kegel steht,
das steht auch unter der Kegel selbst.
Anmerk. Der VernunftschluB pramittiert eine allgemeine Kegel und eine Subsumtion unter die
Bedingung derselben.
Man erkennt dadurch die
—
20
Konklusion a priori nicht im Einzelnen, sondern als
enthalten im Allgeraeinen und als notwendig unter
einer gewissen Bedingung. Und dies, daB alles unter
dem Allgemeinen stehe und in allgeraeinen Kegeln
bestimmbar sei, ist eben das Prinzip der Rationalitat oder der Notwendigkeit (principkon
rationalitatis
s.
necessitatis).
§ 58.
Wesentliche Bestaudstiicke des Yernuuftschlasses.
Zu einem jeden Vernunftschlusse
gehOren
folgende
wesentlichen drei Stiicke:
1. eine
allgemeine Kegel, welche der
Obersatz
(p*o-
positio major) genannt wird;
30
2.
der Satz, der eine Erkenntnis unter die Bedingung
A
187
— 189;
Hj 453—454; H^ 116
— 117;
R 305—806
3.
Abschnitt.
Von den
der allgemeinen Kegel subsumiert und der
satz {propositio minor)
3. dor
Satz,
133
Schliissen.
heifit;
welcher das Pradikat
Unter-
und endlich
der Kegel von der
subsumierten Erkenntnis bejaht oder yerneint,
ScbluJBsatz
der
(conclusio).
Die beiden ersteren Satze werden in ihrer Verbindung mitoinaiider
die
Vor der satze
oder
Pramissen
genannt.
Anmerk.
Eine Kegel ist eine Assertion unter einer allgemeinen Bedingung. Das Verhaltnis der Bedingung
zur Assertion, wie namlich diese unter jener steht, 10
ist
der
Exponent
der Kegel.
Die Erkeniitais, daB die Bedingung (irgendwo)
stattfindet, ist die
Subsumtion.
Die Verbindung desjenigen, was unter der Bedingung subsumiert worden, mit der Assertion der
Regel, ist der
SchluB.
§ 59.
Materie und
Form der
VernunftschltisM.
In den Vordersatzen oder PrSmissen bestebt die
Ma-
terie, und in der Konklusion, sofern sie die Konsequenz 80
enthalt, die
Form
der Vernunftschliisse.
Anmerk.
Bei jedem Vernunftscblusse ist also zuerst
Wahrheit der Priimissen und sodann die KichtigNie mufi man
keit der Konsequenz zu priifen.
bei Verwerfung eines Vernunftscblusses zuerst die
Konklusion yerwerfen, sondern immer erst entweder
die Pramissen oder die Konsequenz.
In jedem Vernunftscblusse ist die Konklusion sogleich
gegeben, sobald die Pramissen and die Konsquenz
30
gegeben ist.
die
2.
—
§ 60.
Elnteilung der Ternanftsehlttsse (der Belatlou nach) in
kategorisehe, hypothetisehe and disjunktive.
AUe Rogeln (TJrteile) entbalten objektive Einbeit des
BewuBtaeins des Mannigfaltigen der Erkenntnis, mithin
A 189—190;
H,
454—466; H, 117—118; B 806^807.
Ii4
I.
AUgiemeine Elementarlehre.
•ine Bedingung, unter der eine Erkenntnis mit der anderen
zu eiuem BewuBtsein gehSrt.
drei
Bedingungen
Subjekt der
dieser
Inharenz
Nun
Einheit
lassen sich aber nur
denken,
der Merkmale;
—
namlich:
oder als
der Dependenz einer Erkenntnis zur anderen,
lich
als
Verbindung der Telle
in
als
Grund
— oder
end-
einem Ganzen (logische
Einteilung). Folglich kann es auch nur ebensoviel Arten
von allgemeinen Regeln (p^opositiones majores) geben,
durch welche die Konsequenz eines Urteiles aus dem
10 anderen vermittelt wird.
TJnd hierauf griindet sich die Einteilung aller Vernunftschliisse
in
kategorische, hypothetische und
disjunktive.
An mark.
Die Vernunftschliisse kSnnen weder der
eingeteilt werden;
denn jeder
major ist eine Kegel, mithin etwas AUgemeines ;
noch in Ansebung der Qualitat;
denn es ist
gleicbgeltend, ob die Konklusion bej abend oder verneinend ist; noch endlich in Riicksicht auf die
Modalitat;
dena die Konklusion ist immer mit
dem BewuBtsein der Notwendigkeit begleitet und
1.
—
Quantitat nach
—
—
—
20
—
hat folglich die Dignitat eines apodiktischen Satzes.
Also bleibt allein nur die Relation als einzig mOglichor Einteilungsgrund der Vernunftschliisse iibrig.
2.
Viele Logiker halten nur die kategorischen Vernunftschliisse fiir ordentliche; die iibrigen hingegen fiir
auBerordentliche. Allein dieses ist grundlos und
falsch.
Denn alle drei dieser Arten sind Produkte
gleich
30
richtiger, aber voneinander gleich wesentlich
verschiedener Funktionen der Vernunft.
§ 61.
Eigentlimlicher Unterschied
zwischen kategorischen^
hypothetischen und disjunktiven Veruunftschltissen.
Das Unterscheidende unter den drei gedachten Arton
Oh ersatz e. In kato*
von Vernunftschliissen liegt im
A 190—191;
Hj 455—456; H,
—
118~U9; R
SOy-^Sfvev
Absohnitt.
8.
Von den
gorischen
Vernunftschltlssen
gorischer, in
hypothetischen
problematischer
Oder
,
und
ist
18*
Schliissen.
der
Major
ein kate-
hypothetischer
ist er ein
disjunktiven
in
ein
dis-
junktiver Satz.
§ 62.
1.
Kategoiische Ternunftschlttsse.
Id einem joden kategorischen Vernunftschlusse befinden
sich drei
1.
Hauptbegriffe
(termini), nsimlkli:
das Pradikat in der
der
Konklusion,
welcher Begriff
Oberbegriff {terminus major)
heifit,
well er 10
eine grOfiere Sphere hat, als das Subjekt;
2.
Subjekt (in der Konklusion), dessen Begriff
Unter be griff (terminm minor) heifit; und
das
der
3.
Merkmal (nota intermedia), welMitttelbegriff {terminus medium)
ein vermittelndes
ches
der
heiBt, weil
die
,.
durch denselben eine Erkenntnis unter
Bedingung der Kegel subsumiert wird.
Anmerk.
Dieser TJnterschied in den ge^BiOhien terminis
nur in kategorischen Vernunftschliissen statt,
weil nur diese allein durch einen terminum medium 20
schlieBen; die anderen dagegen nur durch die Subsumtion eines im Major problematisch und im Minor
findet
assertorisch vorgestellten Satzes.
§ 63.
Pilnzlp der kategorischen YernunftsoMUsse.
Das Prinzip, worauf
die
M(5glichkeit
nnd
Gtiltigkeit
aller kategorischen Vernunftschlusse beruht, ist dieses:
Was dem Merkmale
einer Sache zukommt
der Sache selbst zu^ und was
dem Merkmale einer Sache ftnt/sp^inlit, das 30
widerspricht auch der Sache selbst {nota notae
est nota rei ipsius; repugnans notae, repugnat rei ipsi),
das
kommt auch
A 191
— 198:
H, 456—457; H, 119;
B 808—809.
189
Allgemeine ElemenUrlehre.
I.
Anmerk. Aus dem
soeben aufgestellten Prinzipe laBt sich
das sogenannte dictum de omni et nullo leicht deduzieren, und es kaun um deswillen nicht als das
oberste Prinzip weder fflr die VernunftschlGsse tiberhaupt, noch far die kategorischen insbesondere gelten.
Die Gattungs- und Art-Begriffe sind namlich allgemeine Merkmale aller der Dinge, die unter
stehen.
diesen Begriffen
Es
gilt
demnach
hier die
was der Gattung oder Art zukommt
Oder widerspricht, das kommt auch zu oder
widerspricht alien denObjekten, die unter
jener Gattung oder Art enthalten sind.
Und diese Begel heifit eben das dictum de omni et
Kegel:
10
nuUo.
§ 64.
Regeln
die kategorischen TemnnftschlttsM.
fttr
Aus der Natur und dem Prinzipe
der kategorischen
Vernunftschliisse fliefien folgende Eegeln
1.
20
'
In jedem
dieselben:
kDnnen
nicht mehr, noch weniger
Hauptbegriffe
mini) enthalten
drei;
bier
zwei
sein,
Begriffe
ein vermittelndes
2.
fflr
kategorischen Vernunftschlusse
als
—
{ter-
denn ich
(Subjekt und Pradikat)
soil
durch
Merkmal verbinden.
Die Vordersatze oder Pramissen
dtirfen nicht ins-
gesamt verneinen (ex puris negativis nihil sequitur)'j
—
denn die Subsumtion im Untersatze
bej abend
sein,
als
muB
welche aussagt, daB eine Er-
kenntnis unter der Bedingung der Kegel stehe.
3.
Die Pramissen dtlrfen auch nicht insgesamt (be-
sondere
$0
(partikulare) Satze sein (ex puris parti-
Cfulartbus nihil sequitur);
keine Begel,
d. h.
— denn
alsdann gabe es
keinen allgemeinen Satz, woraus
eine besondere Erkenntnis kOnnte gefolgert werden.
i.
DieEonklusion richtet sichallemal nach
dem schwacheren Teile des Schlusses,
(L h.
A
nach dem vernelnenden und besonderen Satze
198—194; H^ 457—458; H, 120; R 809—810.
3.
Abschnitt.
Von den
187
Schliissen.
in den Pramissen, als welcher der schwEchere Teil
des kategorischen Vernunftschlusses geoannt
(conclusio sequitur
5.
partem
wird
1st daher
debiliorem).
einer von don Vordersatzen ein negativer Satz, so
mu6
6. ist
und
die Konklusion aucli negativ sein ;
ein Vordersatz ein partikularer Satz,
so
muB
die Konklusion auch partikular sein.
7.
In alien kategorischen Vernunftschliissen
Major
muB der
Minor
ein allgemeiner (universalisjy der
aber ein
bejahender Satz
{affirmans)
sein;
und 10
hieraus folgt endlich,
8.
daB die Konklusion in Ansehung der Qualitat
nach dem Obersatze, in Riicksicht auf die
Quan-
tity t aber nach dem Untersatze sich richten
miisse.
Anmerk.
DaB sich die Konklusion jederzeit nach dem
verneinenden und besonderen Satze in den Pramissen
richten miisse, ist leicht einzusehen.
Wenn ich den Untersatz nur partikular
mache und
sage: einiges ist unter der Eegel enthalten, so kann 20
ich in der Konklusion auch nur sagen, daB das
Pradikat der Kegel einigem zukomme, weil ich nicht
mehr als dieses unter die Eegel subsumiert habe.
Und wenn ich einen verneinenden Satz zur Kegel
habe, so muB ich die Konklusion auch
verneinend machen.
Denn wenn der Obersatz sagt:
von allem, was unter der Bedingung der Kegel steht,
muB dieses oder jenes Pradikat verneint werden; so
muB die Konklusion das Pradikat auch von dem
(Subjekt) verneinen, was unter die Bedingung der 30
Kegel subsumiert worden.
(Obersatz)
§ 66.
Relne and vermischte kategorlsohe Yernanftsehltlsse.
Ein kategorischer VernunftschluB
wenn
ist
rein
(purus),
in demselben kein unmittelbarer SchluB eingemischt,
A 194—195; Hj 458—459;
H, 120—121;
R 810—311.
.
188
Allgemeine Elementarlehre.
I.
Booh die gesetzmaBige Ordnung der Pramissen verandeit
wird er ein
ist; widrigenfalls
unreiner
oder
vormischtcr
oder hyh'idum) genannt.
(raUodnmrn imipwrwm
§ 66,
Termischte Ternunftschlttsse durch Umkehrung der
—
Satze
Zu
den
Schltissen
vermiscliten
rechnen, welche durch die
und
in
denen also
10 gesetzmafiige
—
ist.
Figuren.
sind
Umkehrung der
diejenigon
dieser Satze
die Stellung
zu
Satze entstehon
nicht
die
Dieser Fall findet statt bei den drei
letzteren sogenannten
Figuren des kategorischen Vemunft-
schlusses.
§ 67.
Tier Figuren der Schltissc.
Unter Figuren sind diejenigen
zu
deren
verstelien,
vier
Unterscliied
Arten zu schlieBen
durch
die
besondere
Stellung der Pramissen und ihrer Begriffe bestimmt wild.
Bestimniungsgrund
ihi-es
Unterscbiedes dure
Terschiedene Stellung des Mittelbegriffea.
20
es
die
Es kann namlich der Mittelbegriff, auf dessen Stellunjj
eigentlich ankommt, entweder 1) im Obersatzo
Stelle des Subjektes und im Untersatze die Stelle dos
hier
oder
Pradikates,
2)
in
beiden Pramissen die Stelle
dof'
Pradikates, oder 3) in beiden die Stelle des Subjektes, odor
endlich 4)
im Obersatze
und m\
Durch diesc
die Stelle des Pradikates
Untersatze die Stelle des Subjektes einnehmen.
vier Faile ist der Unterschied der vier
Es bezeichne
30
S
dikat derselben
A
Figuren bestimmt.
das Subjekt der Konklusion,
und
M don
P
das Pra-
terminum medium;
195—197; H^ 459—460; Hg 121—122;
E
so laBt
311--812.
3.
sich
das
Von
Abschnitt.
Schema
ffir
die
folgender Tafel darstellen:
M P
S M
den Schlussen.
gedachten
vier
139
Figuren in
140
Allgemeine Elementarlehre.
I.
§ 70.
Bedingungr der Reduktion der drei letzteren Flgnren
auf die erstere.
Die Bedingung der Giiltigkeit der drei letzteren Figuren,
unter welcher in einer jeden derselben ein richtiger Modus
des SchlieBcns moglicli ist, l^uft darauf hinaus: daB der
Medius Terminus
halte,
in den Satzeu eine solche Stella er-
daraus durch unmittelbare Schlftsse (consequentias
immediatas) die
Stelle
derselben
lOersten Pigur entspringen kann.
folgende Regeln
fflr
—
nach
den Eegeln
der
Hieraus ergeben sich
die drei letzteren Figuren.
§71.
Regel der zweiten Fignr.
In
der zweiten Figur steht der
Minor
recM,
also
Major umgekehrt werden, und zwar so,
daB er allgemein (universalisJ bleibt.
Dieses ist nur
uiOglich, wenn er allgemein verneinend ist; ist er
aber bejahend, so muB er kontraponiert werden.
In
beiden Fallen wird die Konklusion negativ (sequitur
muB
der
20 partem debiliorem).
Anmerk.
Die Eegel der zweiten Figur ist: wem ein
eines Dinges widerspricbt, das widerspricht
der Sache selbst.
Hier muJB ich nun erst umkehren und sagen: wem ein Merkmal widerspricht,
das widerspricbt diesem Merkmal;
oder ich muB
die Konklusion umkehren: wem ein Merkmal eines
Merkmal
—
—
Dinges widerspricht, dem widerspricht die Sache
selbst,
folglich widerspricht es der Sache.
§ 72.
Begel der dritten Figur.
80
In der dritten Figur steht der
Major recht;
Minor umgekehrt
doch so,
muB
der
A 198—199;
werden,
Hj 461—462; H, 128;
also
daB ein
R 518—814.
3.
Abschnitt.
Von den
daraus
entspringt.
bejahender Satz
moglich, indem der bejabendo Satz
Schliissen
141
Dieses aber
partikulSr
ist
ist;
nur
folg-
Konklusion partikuiar.
licb ist die
Anmerk.
Die Eegel der dritten Figur ist: was einem
Merkmale zukommt oder widerspricbt, das kommt
aucb zu oder widerspricbt einigen, unter denen dieses
Hier muB icb erst sagen:
Merkmal entbalten ist.
—
es
kommt zu
Merkmal
oder widerspricbt alien, die unter diesem
entbalten sind.
10
§ 73.
Regel der vierten Figur.
Wenn
neinend
in der vierten
ist,
ebenso der
negativ.
Minor
—
Figur der
Major
als partikulSr; also ist die
bingegen der
Ist
Major
kontraponieren
{PS
negativ.
in
SP
umkebren;
Konklusion
allgemein bejabend,
so laBt er sicb entweder nur jper accidens
oder
allgemein ver-
so ISfit er sich rein {simpliciter)
umkebren oder
also ist die Konklusion entweder partikular
;
—
Soil
die
Konklusion
verwandelt) werden, so
der Pramissen {metathesis
nicbt umgekebrt
muB
eine Versetzung
praemissorum) oder
eine
Um- 20
kehrung {conversio) beider gescbelien.
Anmerk. In der vierten Figur wird gescblossen: das
Pradikat bangt am medio terminOj der medius terminus am Subjekte (der Konklusion), folglicb das
Subjekt am Pradikate; welcbes aber gar nicbt
—
Um
sein Umgekehrtes.
macben, muB der Major zum Mino7'
and vice versa gemacbt und die Konklusion umgekelirt
werden, weil bei der ersteren Teraaderung terminus
folgt,
sondern allenfalls
dieses mOglicb zu
minor
in
m^jorem verwandelt
80
wird.
§ 74.
Allgemeine Besultate ttber die drei letzteren Fignreii«
Aus den angegebenen Regeln
far die
drei
letzteren
Figuren erbellt:
A 199—200;
H,
462—463; H^ 128—124; R 814—816.
l42
I.
Allgemeine Elementarielire.
1.
daB in keiner derselben es eine allgemein bejahende
Konklusion gibt, sondern die Konklusion iramer
2.
daB iu einer jeden ein unmittel barer
SchluB
(consequentia immediata) eingemrscht
der zwar
entweder negativ oder partikular
ist;
ist,
nicht ausdriicklich bezeicbnet wird, aber doch
schweigend mit einverstanden werden muB,
also
3.
10
still-
—
daB
auch urn deswillen
alle diese drei letzteren
modi
des SchlieBens nicht
reine, sondern unreine Schlusse (ratiodnia hybrida,
impura) genannt werden mussen, da jeder reine
SchluB nicht mehr als drei Hauptsatze (termini)
haben kann.
§ 75.
2.
Hypotlietische Vernimftschlttsse.
Ein hjpothetischer SchluB
Major einen hypothetischen
aus
zwei
Siltzen:
1.
einem
ist
Satz
der
zum
Er besteht
also
ein solcher,
hat.
Vordersatze
{antecedens)
und 2. einem Nachsatze {consequens)^ und es wird hier
20 entweder nach dem modo ponente oder dem modo toUente
gefolgert.
Anmerk.
Die hypothetischen Vernunftschliisse haben
terminum, sondern es wird bei
denselben die Konsequenz eines Satzes aus dem
anderen nur angezeigt.
Es wird namlich im Major
derselben die Konsequenz zweier Satze auseinander
ausgedruckt, von denen der erste eine Pramisse, der
zweite eine Konklusion ist. Der Minor ist eine Verwandlung der problematischen Bedingung in einen
1.
also keinen 7nediiim
—
30
2.
kategorischen Satz.
Daraus, daB der hypothetische SchluB nur aus zwei
Satzen besteht, ohne einen Mittelbegriff zu haben, ist
zu ersehen, daB er eigentlich kein VernunftschluB
sei, sondern vielmehr nur ein unmittelbarer, aus einem
Vordersatze und Nachsatze, der Materie oder der Form
A 201—202;
H^ 463—464; Hj 124—125;
R 315— 31G
3.
Von den
Abschnitt.
Schliigseu.
143
nach, zu erweisender SchluB (consequentia immediata
demonstrahilis [ex antecedenle et consequente] vel quoad
materiam vel quoad formam).
Ein jeder VernunftschluB soil
Nun
Beweis
ein
sein.
hypothetische nur den Boweisgrund bei sich. Folglich ist auch bieraus klar, da6
er kein VernunftscbluB sein konne.
fiihrt
aber
der
§ 76.
Prinzip der hypothetisehen SchlUsse.
Das Prinzip der hypothetischen Scbliisse ist der Satz 10
ratione ad rationatum, a negatione
rationati ad negationem rationis valet consequentia.
desGrundes: a
§ 77.
3« DlsjanktiTe VerimnftschlUsse.
In den disjunktiven Schliissen
junktiver
Satz und
muB
ist
der
Major
ein dis-
daber, als solcber, Glieder der
Einteilung oder Disjunktion baben.
Es wird
(lliedes
der
gescblossen;
entweder
bier
1)
von der Wahrheit eines
Disjunktion auf die Falscbbeit der librigen
oder
2)
von der Falschbeit aller
auBer oinem, auf die Wabrbeit dieses einen.
scbiebt durcb den
lentem),
dieses
modum ponentem
den modum
durcb
(oder
Glieder,
20
Jenes ge-
ponendo
tollentem
tol-
(tollendo
jjonentem).
Anraerk. 1. Alle Glieder der Disjunktion; auBer einem,
zusammengenommen, macben das kontradiktoriscbe
Es findet also bier eine
welcber,
wenn eines von
das andere falscb sein muB, und
Gegenteil dieses einen aus.
Dicbotomie
statt,
beiden wabr ist,
nacb
umgekebrt.
30
2. Alle disjunktiven Vernunftscblttsse
Gliedern der Disjunktion
syllogistiscb. Denn
nur bimembris sein und
A 202—203;
von mebr als zwei
sind also eigentlicb
poly-
wabre Disjunktion kann
die logiscbe Division ist auch
alle
Uj 464—465; H, 126—126;
li
816-317.
144
I.
AUgemeine Elementarlehre.
bimembris; aber
membra
subdividentia werden
unter die membra dividentia
die
urn der Kiirze willen
gesetzt.
§ 78.
Prinzip der disjuiiktiTen Vernuuftschlttsse.
Das Prinzip der disjunktiven
Schliisse ist der
Grund-
satz des ausschlieBenden Dritten:
A
eontradictorie oppositcyrum negatione unius
firmationem
alterius,
ad
af'
— a positione unius ad negationem
10 alterius valet consequsntia.
§ 79.
Dilemma.
Bin Dilemma
ist ein
hypothetisch-disjunktiver Vernunft-
schluB, Oder ein hypothetisclier SchluB, dessen consequens
ein
disjunktives
Urteil
ist.
—
Der hypothetische
dessen consequens disjunktiv ist,
ist
Untersatz bejabt,
daB das consequens (per omnia
bra]
und
falsch
ist
antecedens falsch
sei.
der
—
20 negationem antecedentis
SchluBsatz
Satz,
der Obersatz;
bejaht,
der
mem-
daB
das
(A remotione consequentis ad
valet consequsntia).
Anmerk.
Die Alten machten sehr viel aus dem Dilemma
und nannten diesen SchluB cornutus.
Sie wuBten
einen Gegner dadurch in die Enge zu treiben, daB
sie alles hersagten, wo er sich hinwenden konnto und
ihm dann auch alles widerlegten. Sie zeigten ihm
viele Schwierigkeiten bei jeder Meinung, die er annahm.
Aber es ist ein sophistischer Kuustgriff,
Satze nicht geradezu zu widerlegen, sondern nur
—
zu zeigen; welches denn auch bei
den meisten Dingen angeht.
Schwierigkeiten
80
vielen, ja bei
Wenn wir nun alles das sogleich far falsch erkiaren woUen, wobei sich Schwierigkeiten finden, so
ist es ein leichtes Spiel, alles zu verwerfen.
Zwar
ist es gut, die Unmoglichkeit des Gegenteiles zu
zeigen allein hierin liegt doch etwas T^uschendes, wo-
—
;
A 203—204;
H^ 465-466;
H,,
126—127; R 317—318.
fern
man
fflr
die
Von den
Abschnitt.
3.
145
Schlflssen.
die Unbegreiflichkeit des
TTnmOglichkeit desselben
Dilemmata
haben
daher
vieles
Gegenteiles
Die
an
Sie konnen
halt.
Verfangliche
sieh, ob sie gleich richtig schlieBen.
gebraucht werden, wahre Satze zu verteidigen, aber
auch wahre Satze anzugreifen, durch Schwierigkeiten,
die
man gegen
sie aufwirft.
§ 80.
Fdrmliche und versteckte Vernunftschlttsse (ratiocinia
formalia uud cryptica).
Ein
f5rmlicher VernunftschluB
nicht nur
Matorie nach alles
der
ist
ein
solcher,
Erforderliche
10
der
enthalt,
Form nach richtig und vollstandig ausDen formlichen Vernunftschliissen sind
versteckten (cryptica) entgegengesetzt, zu denen
sondern auch der
gedriickt
die
ist.
—
alle diejenigen
konnen gerechnet werden, in welchen ent-
weder die PrSmissen versetzt oder eine
der
Pramissen
ausgelassen, oder endlich der Mittelbegriff allein mit der
Konklusion verbunden
ist.
—
Ein yersteckter Vernunft-
schluS von der zweiten Art, in welchem die eine Pramisse 20
sondern nur mit gedacht wird,
nicht ausgedrlickt,
ein
verstiimmelter
der dritten Art
werden
Enthymema.
zusammengezogene
oder ein
—
heiJBt
Die
Schltisse
genannt.
III.
Schlusse der Urteilskraft.
§ 81.
Bestlmmende und reflektiereude
Die
oder die
Urteilskraft
ist
die
bestimmende
Urteilskraft.
Die erstere geht
zwiefach:
reflektiereude
Urteilskraft.
vom Allgemeinen zum Besonderen; die zweite vom 80
Besonderen zum Allgemeinen. — Die letztere hat
nur subjektive
A 204—206;
Eant, Logik.
Giiltigkeit;
H,
—
466—467;
denn das Allgemeine, zu
H.^
127—128; R 318—319.
10
146
I.
Allgemeine Elementarlehre.
welchem sie vom Besonderen
pirische Allgemeinheit,
logischen.
—
fortschreitet,
bloBes
ein
nur
ist
em-
Analogon der
§ 82.
Schltisse der (reflektierenden) Urteilskraft.
Die
arten.
der Urteilskraft
Schliisse
aus
kommen.
—
besonderen
sind
BegrifiFen
zu
gewisse
Schlufi-
allgemeinen
zu
Es sind also nicht Funktionen der bestimmenden, sondem der reflektierenden TJrteilslOkraft;
mithin bestimmen
sondern nur die
auch
sie
nicht das
Art der Reflexion
Objekt,
iiber dasselbe, urn
zu seiner Kenntnis zu gelangen.
§ 83.
.
Prinzip dieser Schliisse.
Das Prinzip, welches den
Schllissen der Urteilskraft
daB vieles nicht ohne
einen gemeinschaftlichen Grund in einem zusammenstimmen, sondern daJS das, was vielem
auf diese Art zukommt, aus einem gemein20schaftlichen Grunde notwendig sein werde.
Anmerk. Da den Schlussen der Urteilskraft ein seiches
zugrunde
liegt,
ist dieses:
Prinzip zugrunde liegt, so k5nnen sie um deswillen
nicht fiir unmittelbare Schliisse gehalten werden.
§84.
Indnktion und Analogie, die heiden
der Urteilskraft.
Die Urteilskraft, indem
gemeinen
a
fortschreitet,
um
sie
vom Besonderen zum
All-
aus der Erfahrung, mithin nicht
priori (empirisch) allgemeine Urteile
SOentweder von vielen
SehliiiSarteii
zu
ziehqjn,
schliefit
auf alle Dinge einer Art, oder
von vielen Bestimmungen und Eigenschaften, worin Dinge
A 206—207;
H, 467—468; H, 128—129;
R 319— S20.
8.
Von den
Abschnitt.
Schlussen.
147
von einerlei Art zusammenstimmen auf die iibrigen,
sofern sie zu demselben Prinzipe gehSren.
Die
,
—
erstere Sehlufiart heiBt der SchluB
—
die andere der
SchluB
durcb Induktion;
nach der Analogie.
Die Indukoion schlieBt also vom Besonderen aufs Allgemeine (a particulari ad universale)
nach dem Prinzipe der Allgemeinmachung: was
Anmerk.
1.
vielen Dingen einerGattung zukommt, das
kommt auch den iibrigen zu.
Die Analogie
partikul^rer Ahnliehkeit z weier 10
schlieBt von
Dinge auf totale, nach dem Prinzipe der Spezifikation: Dinge von einer Gattung, von denen man
—
Ubereinstimmende kennt
stimmen auch in
tiberein,
was wir in einigen dieser
Gattung kennen,^ an anderen aber nicht wahrnehmen.
Die Induktion erweitert das empirisch Gegebene vom
Besonderen aufs Allgemeine in Ansehung vieler
Gegenstande;
die Analogie dagegen die gegebenen Eigenschaften einesDinges auf mehrere
ebendesselben Dinges.
Eines in vielen, 20
vieles in einem (was
also in alien: Induktion;
auch in anderen ist), also auch das tJbrige in demSo ist z. B. der Beweisgrund
selben: Analogie.
fur die Unsterblichkeit aus der volligen Entwickelung
der Naturanlagen eines jeden GeschOpfes ein SchluB
nach der Analogie.
Bei dem Schlusse nach der Analogie wird indessen nicht dieldentitat des Grundes(j?arra^io)
erfordert. Wir schlieBen nach der Analogie nur auf
verntinftige Mondbewohner , nicht auf Menschen.
80
Auch kann man nach der Analogie nicht tiber das
tertium comparationis hinaus schlieBen.
Ein jeder VernunftschluB muB Notwendigkeit geben.
vieles
dem
,
tJbrigen
—
—
—
—
—
2,
und Analogie sind daher keine
Vernunftschlusse, sondern nur logische Prasumtionen oder auch empirische Schliisse; und durch
Induktion bekommt man wohl generale, aber nicht
Induktion
universale Satze.
8.
Die gedachten Schliisse der Urteilskraft sind ntitzlich und unentbehrlich zum Behufe der Erweiterung 40
unserer Erfahrungserkenntnis.
Da sie abor nur
207—208; H^ 468-469; H, 129; B 320—321.
10
•
148
I.
AUgemeine Elemenlarlehre.
empirische Gewifiheit geben, so mtissen wir uns ihrer
mit Behutsamkeit und Vorsicht bedienen.
§ 85.
Einfache und zueammengesetzte Vernunftsclilttsse.
Ein VernunftschluB
einem;
'"
einfach, wenn
heifit
zusammeTigesetat,
wenn
er
aus
er
nur aus
mehreren
Vernunftschlflssen besteht.
§ 86.
Batioeinatio polysyllogistica.
Ein
10
zusammengesetzter
SchluB,
mehreren Vernunftschliisse nicht durch
sondern durch
Subordination,
welchem
in
die
bloiJo Koordination,
d. h.
als
Griinde und
Folgen miteinander verbunden sind, wird eine Kette von
Vemunftschliissen genannt (ratiocinatio polysyllogistica).
§ 87.
Prosyllogismen und Episyllogismen.
In der Reihe zusammengesetzter Schliisse kann man
auf eine doppelte Art,
zu
den
Folgen,
20 Grunden
oder
schlieBen.
gismen,
Das
entweder von den Griinden herab
von
den
das andere durch
Ein Episyllogismus
Folgen
herauf zu den
EpisylloProsyllogismen.
erste geschieht durch
ist
namlich derjenige SchluB in
der Reihe von Schliissen, dessen Pramisse die Konklusion
eines
Prosyllogismus,
—
also
eines Schlusses wird,
welcher die Pramisse des ersteren zur Konklusion hat.
§88.
Sorites Oder EettensehluB.
Ein
SchluB aus mehreren
abgekurzten
und
unter-
einander zu einer Konklusion verbundenen Schliissen heiBt
A 208-210; Hj 469-470;
H,
129— 130; R 821—822.
3.
Abschnitt.
Von den
149
Schliissen.
Sorites oder KettenschluB, der eiitweder progressiv oder regressiv sein kann; je Dachdem man
ein
von den naheren Griinden zu den entfernteren hinauf, oder
yon den entfernteren Griinden zu den nSheren herabsteigt.
§ 89.
Eategorische und hypothetisclie Soriten.
Die progressiven sowohl als
schlnsse
konnen
die
regressiven
Ketten-
hinwiederum entweder kategorische
—
hypothetische sein.
Jene bestehen aus kategoriseben Satzen als einer Eeibe von Pradikaten iO
diese aus hypotbetischen als einer Reihe von Kon-
oder
seqnenzeu.
§ 90.
TragschlnB^
—
Paralogismus,
—
Sophisma.
Ein Vernunftschlufi, welcber der Form nach falsch
ist,
Mr
ob er gleich den Scbein eines ricbtigen Scblusses
hat,
sicb
beiBt
ein
solcber ScbluB ist ein
selbst
TrugscbluB
(fallacia).
Paralogismus,
insofern
dadurch bintergebt; ein Sop b ism a,
—
Ein
man
sofern
sicb
man
20
andere dadurcb mit Absicbt zu bintergeben sucbt.
Anmerk.
Die Alton bescbaftigten sicb sebr mit der
Kunst, dergleicben Sopbismen zu macben. Daber sind
viele von der Art aufgekommen; z. B. das sophisma
figuras dictionis, worin der medius terminus in verschiedener Bedeutung genommen wird fallacia a dicto
;
secundum quid ad
dictu/m
simpliciter ;
heteroxeteseos, elenchi, ignorationis u. dgl.
sophisms
m.
§ 91
Sprang im SchlieBen.
Ein Sprung (saltus) im ScblieBen oder Beweisen
die
ist
Vorbindang einer Pramisse mit der Konklusion, so
A 210—211;
H, 470-471; H, 130—131; U 322 -823.
80
150
I.
die andere
(laB
Sprung
ist
Allgoniciiie Elementarlehre.
Pramisse ausi^elassen wird.
rechtmafiig
fehlende Pramisse leicht
mSBig
klar
(illegitimus)
ist.
— Bs
— Ein solcher
wenn
{legitwiiis),
ein jeder die
unrecht-
hinzudenken kann;
aber,
wenn
die
Subsumtion nicht
wird hier ein entforntes Merkmal mit einer
Sache ohne Zwischenmerkmal {nota intermedia) verkntipft.
§ 92.
Petitio principii.
—
Circulus in probando.
Unter einer petitio principii versteht man die An-
10 nehmung eines Satzes zum Beweisgrunde
als
eines
un-
mittelbar gewissen Satzes, obgleich er noch eines Bevreises
bedarf.
— Und
^
einen
wenn man denjenigen
seinem
eigenen
Anmerk.
Zirkel imBeweisen begeht man,
Satz, den
man
Beweise zugrunde
hat beweisen woUen,
legt.
Der Zirkel im Beweisen ist oft schwer zu
und dieser Fehler wird gerade da geam haufigsten begangen, wo die Beweise
entdocken,
meiniglich
schwer sind.
§ 93.
20
Prolbatio plus
und minus probans.
Ein Beweis kann zu viel, aber auch
weisen.
Im letzteren
von dem, was bewiesen werden
soil;
er auch auf das, welches falsch
ist.
Anmerk.
zuwenig
be-
Falle beweist er nur einen Teil
im ersteren geht
Ein Beweis, der zu wenig beweist, kann wahr
und
ist also nicht zu verwerfen.
Beweist er
aber zu viel, so beweist er mehr als wahr ist; und
das ist denn falsch.
So beweist z. B. der Beweis
wider den Selbstmord: daB, wer sich nicht das
Leben gegeben, es sich auch nicht nehmen kSnne, zu
viel; denn aus diesem Grande dftrften wir auch keine
Tiere t5ten. Er ist also falsch.
sein
—
80
.
A 211—212;
Hi 471—472; H, 131—182;
R 828—824.
\
n.
AUgemeine
letliodenlehre.
§ 94.
Manier and Methode.
AUe Erkenutnis
Kegel gemaB
nunft.)
(frei)
und ein Ganzos derselben muB einer
(Regellosigkeit
sein.
— Aber
ist
Methode
Oder die der
Unver-
zugleich
diese Kegel ist entweder die der
Manier
(Zwang).
§ 95.
Form der
Wissenschalt.
Die Erkenntnis
als
Methode eingerichtet
Aggregat.
—
als
10
Methode.
Wissenschaft
sein.
Ganzes der Erkenntnis
—
miiB
nach
einer
Denn Wissenschaft ist
System und nicht bloB
ein
als
Sie erfordert daher eine systematische, mit-
hin nach tlberlegten Kegeln abgefaBte Erkenntnis.
§ 96.
Methodenlehre.
Wie
die
—
Oegenstand und ZTveek derselben.
Elementarlehre in
der
Logik die Elemente
und Bedingungen der Vollkommenheit einer Erkenntnis
zu ihrem Inhalte hat, so hat dagegen die allgemeine 20
Methodenlehre,
Form
als
der andere Teil
der Logik,
einer Wissenschaft tiberhaupt oder von der
A
213—215; H^ 478—474; H,
138;
von der
Art und
R 826—327.
152
Allgemeine Methodenlehre.
II,
Weise zu handeln, das Mannigfaltige der Erkenntnis zu
einer Wissenschaft zu verkntipfen.
§ 97.
Mittel zur Befdrderung- der logisehen Yollkommenheit
der Erkeiintuis.
Die Methodenlehre
zur Vollkommenheit
besteht
der
lichkeit
und
Erkenntnis
wesentlichsten
der Erkenntnis
heiten
10
eine
in
hauptsachlich
welche
die
der
systematischen
Ganzen einer Wissenschaft.
nach
Art vortragen,
die
soil
der
die
,
wie wir
—
gelangen.
Nun
Vollkommen-
logischen
Deutlichkeit,
der
Grfind-
Anordnung derselben zum
Die Methodenlehre wird dem-
Mittel
Vollkommenheiten
anzugeben haben
der
Erkenntnis
durch
,
befbrdert
werden.
§ 98.
Bedingungen der Deutlichkeit der Erkenntnis.
Die
Deutlichkeit
der
und
Erkenntnisse
ihre
Ver-
hindung zu einem systematischen Ganzen hangt ab von
der Deutlichkeit der Begriflfe sowohl in
20 was in ihnen,
ihnen enthalten
Das
wird
als
in
Ansehung
EUcksicht auf das,
dessen,
was unter
ist.
Inhaltes der Begriffe
Exposition und Definition
deutliche BewuBtsein des
befordert
—
durch
dorselben;
das deutliche BewuBtsein ihres Umfanges dagegen durch die logische Einteilung derselben.
—
forderung
Zuerst
also
hier
von
den
der Deutlichkeit der Begriffe
Mitteln
in
zu Be-
Ansehung
ihres Inhaltes.
A
2r6--216; H, 474; Hj 1S8—184;
Tt
987-828,
Von
I.
I.
der Definition.
153
Beforderung der logischen Vollkommenheit
der Erkenntnis durch Definition, Exposition und
Besciireibung der Begriffe.
§ 9».
Definition.
Eine Definition
ist ein
zureichend deutlicher und ab-
gemessener Begriff fconceptus rei adaequatus in minimis
terminis, complete determinatus).
Anmerk.
Die Definition ist allein als ein logisch voUBegriif anzusehen; denn es vereinigen sich 10
ihr die beiden wesentlichsten Vollkommenheiten
kommener
in
und die Vollstandigund Prazision in der Deutlichkeit (Quantitat der
eines Begriffes: die Deatlichkeit
keit
Deutlichkeit).
§ 100.
Analytische und synthetisehe Definition.
Alle Definitionen
thetisch.
~
gebenen,
Die
sind
ersteren
entweder analytisch oder synaind
Definitionen
die letzteren Definitionen eines
eines
ge-
gemachten
20
Begriffes.
§ 101.
Oegebene und gemaclite Begriffe a priori und a
posteriori.
Die gegebenen Begriffe einer analytischen Definition
sind entweder a priori oder a posteriori gegeben;
so wie
gemacbten Begriffe einer syntbetischen Definition entweder a priori oder a posteriori gemacbt sind.
die
§ 102.
Syntbetische Definitionen dnreli Exposition
Oder Konstruktion.
Die Synthesis der gemachten
syntbetischen Definitionen
A 217— 218
J
H, 475-
Begriffe,
entspringen,
aus welcber die 80
ist
entweder die
154
II.
der
Exposition
—
struktion.
AUgemeine Methodenlehre.
(der Erscheinungen) oder die
Die
letztere
ist
die
derKon-
Synthesis
will-
kiirlich gemachter, die erstere die Synthesis empirisch,
d. h. aus gegebenen Erscheinungen, als der Materie derselben,
vel
gemachter Begriffe (concepttts
per synthesin empiricam).
Begriffe sind die
—
factitii vel
a priori
Willkiirlich gemachte
mathematischen.
—
Anmerk.
Alle Definitionen der mathematischen und
anders bei empirischen Begriffen ubeiall
Definitionen stattfinden konnten
auch der Erfahrungs-
wofern
1 (X
—
begriffe,
miissen also synthetisch gemacht werden.
Denn auch bei den Begriffen der letzteren Art, z. B.
den empirischen Begriffen Wasser, Feuer, Luft u. dgl.,
soil ich nicht zergliedern,
was in ihnen liegt,
sondern durch Erfahrung kennen lernen, was zu
ihnen
—
Alle empirischen Begriffe miissen
gemachte Begriffe angesehen werden, deren
Synthesis aber nicht willkiirlich, sondern empirisch ist.
gehOrt.
also als
§ 103.
20
TJnmbglichkeit empirisch syiithetischer Defiuitionen.
Da
die Synthesis der empirischen Begriffe nicht will-
kiirlich,
sondern empirisch
standig
sein
kann
(weil
ist
und
man
in
als solche niemals
der Erfahrung
voU-
immer
noch mehr Merkmale des Begriffes entdecken kann), so
k5nnen empirische Begriffe auch nicht definiert werden*
Anmerk.
Synthetisch lassen sich also nur willkiirliche
Solche Definitionen willkiirlicher
Begriffe, die nicht nur immer mOglich, sondern auch
notwendig sind und vor alledem was vermittelst
eines willkurlichen Begriffes gesagt wird, vorangehen
miissen, kOnnte man auch Deklarationen nennen,
Begriffe definieren.
80
sofern man dadurch seine Gedanken deklariert oder
Eechenschaft von dem gibt, was man unter einem
Worte versteht Dies ist der Fall bei den Mathe-
matikern.
A 218—219;
H^ 476—477; H^ 135—136;
R 330—831.
I.
Von
155
der Definition.
4
§ 104.
Analytische Definitionen durch Zergliederung a priori
Oder a posteriori gegebeijer Begrilfe.
gegebenen
Alle
Begriffe,
a posteriori gegebon sein,
Denn gegebene
definiert werden.
machen,
deutlich
sukzessiv klar
sie
sofern
macht.
—
man
ist
er
kann man nur
Merkmale derselben
Werden alle Merkmale
veils tandig deutlich; enthait
so
priori oder
Begriffe
die
gegebenen Begriffes klar gemacht,
Merkmale,
mogen a
kOnnen nur durch Analysis
zugleich
er
so
wird
auch
prSzis
und
eines
der Begriff
nicht
zu
viel
10
es entspringt
hieraus eine Definition des Begriffes.
Anmerk.
Da man durch keine Probe gewiB werden
man alle Merkmale eines gegebenen Be-
kann,
ob
griffes
sind
durch vollstandige Analyse ersch5pft babe, so
analytische Definitionen fiir unsicher zu
alle
halten.
§ 105.
£rl5rternngen nnd Beschreibnngen.
Nicht
alle Begriffe
auch nicht
k5nnen
alle definiert
also,
sie
dtlrfen aber 20
werden.
Es gibt Annaherungen zur Definition gewisser
Begriffe;
ErSrterungen (expositionesj tells
Beschreibungen fdescriptiones).
Das Exponieren eines Begriffes besteht in der ansind
dieses
toils
,
einanderhangenden (sukzessiven) Vorstellung seiner Merkmale, so weit dieselben durch Analyse gefunden sind.
Die
Beschreibung
sofern sie nicht pr^zis
ist die
Exposition eines Begriffes,
ist.
Anmerk. 1. Wir konnen entweder einen Begriff oder 80
Das erste geschieht
die Erfahrung exponieren.
2.
durch Analysis, das zweite durch Synthesis.
Die Exposition findet also nur bei gegebenen Begriffen statt, die dadurch deutlich gemacht werden;
A 219—220;
H^ 477—478; H, 136—187;
R 881—882.
156
Allgemeiiie Methodenlehre.
II.
sie
unterscheidet
ration,
Begriffe
Da
sich
dadurch
vou
Deklagemachter
der
die eine deutliche Vorstellung
ist.
immer mOglich ist, die Analysis toIIstandig zu maclien, und da tiberhaupt eine Zergliederung, ehe sie vollstandig wird, erst unvoUstandig
sein muB, so ist auch eine unvollstandige Exposition,
als Teil einer Definition eine wahre und brauchbare
Darstellung eines Begriffes. Die Definition bleibt hier
immer nur die Idee einer logischen VoUkommenheit,
die wir zu erlangen suchen miissen.
10
3.
es nicht
Die Beschreibung kann nur bei empirisch gegebenen
stattfinden.
Sie hat keine
bestimmten
Eegeln und enthait nur die Materialien zur Definition.
Begriffon
§ 106.
Nominal- und Beal-Definitionen.
Unter bloBenNamen-Erkiarungen oderNominalDefinitionen sind diejenigen zu verstehen, welche die
Bedeutung enthalten, die man willkMich einem gewissen
20 Namen hat geben wollen, und die daher nur das logisehe
Wesen ihres Gegenstandes bezeichnen oder bloB zur (Jnter-
—
scheidung desselben
von anderen Objekten
Sach-Erkiarungen
oder Real-Definitionen hingegen sind
soiche,
die zur Erkenntnis des Objektes,
dienen.
seinen inneren
Bestimmungen nach, zureichen, Indem sie die MSglichkeit
des Gegenstandes aus inneren Merkmalen darlegen.
Anmerk.
1.
Wenn
ein Begriff innerlich zureichend
ist,
die Sache zu unterscheiden, so ist er es auch gewiB
auBerlich;
30
\st,
so
wenn
er
aber innerlich nicht zureichend
kann er doeh bloB in gewisser Beziehung
namlich in dor Verzureichend sein,
Allein die
gleichung des Definitums mit anderen.
unumschrankte auBere Zuianglichkeit ist ohne
die innere nicht mOglich.
2. Erfahrungsgegenstande erlauben bloB Nominal -ErLogisehe Nominal- Definitionen gekiarungen.
gebener Verstandesbegriffe sind von einem Attribut
auBerlich
—
A 2?0— 222;
Hi 478—479; Hg 136;
R 332—333.
I.
Von
der Definition.
157
hergenommen Real-Definitionen hingegen aus dem
Wesen der Sache, dem ersten Grunde der MOglichkeii
,
Die letzteren enthalten also das, was jederzeit der
das Eealwesen derselben.
Sache zukommt,
BloB
verneinende Definitionen konnen auch keine Real-
—
—
woH
Merkmale
Definitionen heiBen, well verneinende
zur Unterscheidung einer Sache von anderen ebensogut dienen kSnnen als bejahende, aber nicht zur Erkeniitnis der Sache ihrer inneren Moglichkeit nach.
In Sachen der Moral miissen immer Real-Defi- 10
dahin muB alles unser
nitionen gesucht werden;
Bestreben gerichtet sein.
Real-Definitionen gibt
es in der Mathematikj denn die Definition eines willktirlichen Begriffes ist immer real.
Eine Definition ist genetisch, wenn sie einen Begriff gibt, durch welchen der Gegenstand a priori in
concrete kann dargestellt werden; dergleichen sind
alle mathematische Definitionen.
—
—
3/6-
§ 107.
Haupterfordernisse der Definition.
Die wesentlichen
zur VoUkommenheit einer Definition
lassen sich unter den vier
Qiialitat,
1)
iiberhaupt
Hauptmomenten der
,
die
gehoren,
Quantitat,
Relation und Modalitat betrachten.
Der Quantitat nach
nition
und
der
—
was
die Sphere der Defi-
Definition
und das
reciproci)
mithin
enger
—
Wechselbegriffe {comephis
betrifft
Definitum
3)
20
und allgemeinen Erfordernisse
die
miissen
die
Definition
we iter
weder
noch
sein als ihr Definitum;
Qualitat nach muB
die Definition eiu
aus- 30
flihrlicher und zugleich praziser Begriff sein;
3)
der
(l.i.
Relation nach muB
die
sie nicht
tautologisch,
Merkmale des Definitums miissen, alsEr-
kenntnisgrtinde
desselben, von
ihm
selbst ver-
schieden sein; und endlich
4)
der
Modalitat nach
A 222—228;
notR 833—884.
miissen die Merkmale
H^ 479—480; H, 137—138;
158
AUgemeine Methodenlehre.
II.
wendig und
also nicht solche sein, die durch
Er-
fahrung liinzukommen.
Anmerk.
Die Bedingung: daB der Gattungsbegriff und
der Begriif des spezifischen Unterschiedes {genus und
differentia specifica) die Defmition
gilt
ausmachen sollen,
nur in Ansehung der Nominal-Definitionen in dor
Vergleichung; aber
Ableitung.
nicht fur die Real-Definitionen
in der
§ 108.
10
Begein zur Priifung der Befinitionen.
Bei Prttfung
der Definitionen
zu verrichten; es
sind vier
Handlungen
namlich dabei zu untersucheu,
ist
ob
die Definition
1)
als ein Satz betrachtet,
2)
als ein Begriff
3)
ob
sie
wahr
deutlich
sei;
ob
sie
sei;
als ein deutlicher Begriff
auch ausftihr-
lich; und endlich
4)
als ein ausfiihrlicher Begriff zugleich
d.
i
der Sache selbst adaquat
20
§
bestimmt,
sei.
109
Regeln zur Verfertigung der Definitionen.
Eben
finitionen
selben zu
1.
wahre
dieselben Handlungen, die zur Prtifung der De-
gehoren,
sind
verrichten.
—
nun auch beim Verfertigen derZu diesem Zwecke suche also:
Satze, 2. solche, deren Pradikat
Sache nicht schon voraussetzt,
und vergleiche
sie
sie
adaquat sei,
den Begriff der
sammle deren mehrere
mit dem Begriffe der Sache
und endlich
Merkmal im anderen
30Anmerk.
3.
4.
siehe zu,
selbst,
ob
ob nicht ein
liege oder demselben subordiniert sei.
Diese Regeln gelten,
wie sich auch wohl
ohne Erinnerung versteht, nur von analytischen Definitionen.
Da man nun hier nie gewiB sein kaiin,
ob die Analyse vollstandig gewesen, so darf man die
1.
—
A 223—224; H, 480—481; Hj 188—189; R 334— 835.
Von
II.
der logischeu Einteilung der Begriffe.
159
auch nur als Versuch aufstellen und sich
nur so bedienen, als ware sie keine Definition.
Unter dieser Einschrankung kann man sie doch als
einen deutlichen und wahren Begriff brauchen und
aus den Merkmalen desselben Korollarien ziehen. Ich
werde namlich sagen konnen: dem der Begriff des
Definitums zukommt, kommt auch die Definition zu;
aber freilieh nicht umgekehrt, da die Definition nicht
das ganze Definitum erscliopft.
Sich des Begriffes vom Definitum bei der Erklarung 10
Betiaition
ihrer
2.
das Definitum bei der Definition zuheifit durch einen Zirkel erkiaren
bedienen, oder
grunde legen,
{drculus in deflniendd).
II.
Beforderung der Volikommenheit der Erkenntnis
durch logischa Einteilung der Begriffe.
§ no.
Begriff der logischen Einteilung.
Ein jeder Begriff enthait ein Mannigfaltiges
sich,
yerschied^n
sehung
es
es tibereinstimmt,
insofern
ist.
—
unter
insoferu es
Die Bestimmung eines Begriffes in An- 20
alles MSglichen,
einander
aber auch,
was unter ihm enthalten
entgegengesetzt ,
d.
i.
ist,
voneinander
sofern
unter-
logische Einteilung des Beheifit der eingeteilte
Begriff {divisum), und die niedrigeren Begriffe die
Glieder der Einteilung {membra dividmtia).
schieden
ist,
—
griffes.
Anmerk.
heiSt die
Der hohere Begriff
Einen Begriff teilen und ihn einteilen,
sehr verschieden.
Bei der Teilung des
Begriffes sehe ich, was in ihm enthalten ist (durch
Analyse); bei der Einteilung betrachte ich, was 80
unter ihm enthalten ist. Hier teile ich die Sphare
ist
1.
also
des Begriffes, nicht den Begriff selbst ein. Weit gefehlt also,
da6 die Einteilung eine Teilung des
Begriffes sei; so enthalten vielmehr die Glieder der
Einteilung mehr in sich als der eingeteilte Begriff.
A 224—226;
Hj
481—482; H, 189—140; R 335—886.
:
ICO
2.
Allgemeine Methodenlehre.
II.
Wir
gehen von niedrigeren zu hOheren Begriffen
hinauf und nachher kOnnen wir wkder von diesen zu
niedrigeren herabgehen,
durch Einteilung.
—
§ 111.
Allgemeine Regein der logischen Einteilang.
Bel jeder Einteilung eines
Begriffes
ist
darauf
zu
selion
1)
daB die Glieder der Einteilung sich ausschlieBen
Oder einander entgegengesetzt seien
10
;
daB
2)
unter einen hdheren Bogriff (conceptum
S)
alle
sie ferner
communem)
gehSreu, und daB sie endlich
zusammengenommen
Begriffes
Anmerk.
die
Sphare des eingeteilten
ausmachen oder derselben gleich
Die
seien.
mtissen durch
kontradiktorische Entgegensetzung, nicht durch
ein bloBes Widerspiel (contrarium) voneinander gotrennt sein.
Glieder
der
Einteilung
§ 112.
Eodlvision
20
und
Subdiyision.
Verschiedene Einteilungen eines Begriffes, die in verschiedener Absicht gemacht werden,
teilungen, und
teilung
wird
eine
die
heiBen
Nebenein-
Einteilung der Glieder der Ein-
Untereinteilung
(subdivisio)
ge-
nannt.
Anmerk.
Die Subdivision kann ins Unendliche fortwerden; komparativ aber kann sie endlich
sein.
Die Kodivision geht auch, besonders bei Erfalnungsbegriffen, ins Unendliche; denn wer kann
alle Relationen der Begriffe erschSpfen?
Man kann die Kodivision auch eine Einteilung
nach Verschiedenheit der Begriffe von damsel ben
Gegenstande (Gesichtspunkte), so wie die Subdivision eine Einteilung der Gesichtspunkte selbst
nennen.
1.
gesetzt
80
2.
A 226-227;
H^ 482-488; H, 140—141;
R 336-
337.
II.
Von
der logischen Einteiluug der Begriffe.
161
§ 113.
Blohotomie und Polytomie.
Eine Einteilung in zwei Glieder
wenn
sie
tomie
Dichotomie;
Poly-
heifit
aber mehr als zwei Glieder hat, wird sie
genannt.
Anmerk.
Alle Polytomie ist empirisch; die Dichodie einzigo Einteilung aus Prinzipien
also die einzige primitive Einteilung.
Denn die Glieder der Einteilung soUen einander entist doch das 10
gegengesetzt sein und von jedem
Gegenteil nichts mehr als non A.
Polytomie kann in der Logik nicht gelehrt werden;
1.
tomie ist
a priori,
—
A
2.
denn dazu gehort Erkenntnis des Gegenstandes.
Dichotomie aber bedarf nur des Satzes desWiderspruches, ohne den Begriff, den man einteilen will,
Die Polytomie
dem Inhalte nach zu kennen.
bedarf Anschauung, entweder a priori, wie in der
Mathematik (z. B. die Einteilung der Kegelschnitte),
Oder empirische Anschauung wie in der Natur-
—
beschreibung.
—
Doch hat
Prinzipe der Synthesis
dem 20
Trichotomie;
die Einteilung aus
a priori
namlich 1) den BegrfP, als die Bedingung, 2) das
Bedingte, und 3) die Ableitung des letzteren aus
dem
ersteren.
§ 114.
Verschiedene Einteilungen der Methode.
"Was nun insbesondere noch die
Methode
selbst bei
Bearbeitung und Behandlung wissensehaftlicher ErkenntnissG
botrifft,
selben,
die
so
gibt
es
verschiedene Hauptarten
der-
wir nach folgender Einteilung hier angeben 80
kOnnen.
§ 115.
1. 8zlentiflsche
Die
und
populttre Methode.
szientifische oder scholastische Methode
nnterscheidet sich von der
A 227—228;
Eant, Loglk.
popuiaren
dadurch, daB jene
H, 483—484; H, 141—142;
R 887—888.
11
162
II.
von
Grund- und
Allgemeine Methodenlehre.
EleraentarsStzen,
Gew6hnlichen und
Griindlichkeit und
auf
hingegen vom
diese
Interessanten ausgeht.
daher
entfernt
— Jene geht
alles
Fremd-
artige; diese zweckt auf Unterhaltung ab.
Anmerk.
Diese beiden Methoden unterscheiden sich also
nicht dem bloBen Vortrage nach; und
Popularitat in der Methode ist mithin etwas anderes
als Popularitat im Vortrage.
der Art und
lie.
10
2. Systematisehe oder fragmentarische
Methode.
Die systematisehe Methode istderfragmentarischen
Oder
nach
rhapsodistischen
einer
Methode
entgegengesetzt
gedacht
hat,
und
— Wenn man
sodann
diese
Methode auch im Vortrage ausgedrtickt und der tTbergang
von einem Satze zum anderen deutlich angegeben
hat
man
eine
Erkenntnis
man dagegen nach
systematisch
ist, so
beliaiidelt.
Hat
einer Methode zwar gedacht, den Vor-
trag aber nicht methodisch eingerichtet, so ist eine solcho
Methode rhapsodistisch zn nennen.
20 Anmerk. Der systematisehe Vortrag wird dem fragmentarischen, so wie der methodische dem
tumultuarischen entgegengesestzt. Wer methodisch
denkt,
kann nSmlich systematisch oder fragmentarisch
Der auBerlich fragmentarische, an sich
vortragen.
—
aber methodische Vortrag
ist
aphoristisoh.
§ 117.
*.
Analytische oder syuthetische Methode.
Die analytische Methode
entgegengesetzt.
ist
der
synthetischen
Jene fSngt von dem Bedingten und Be-
80 grundeten an und geht zu den Prinzipien fort (a prindpiatis ad principia), diese hingegen geht von dea PrinEipien zu den Folgen oder
A 228—230;
vom Einfachen zum Zusammen-
H^ 484-485; H, 142;
R 888—389.
Versehiedene Einteilungen der Methode«
gesetzten.
163
man auch die regressive,
progressive nennen.
Die erstere konnte
so wie die letztere die
Anmerk.
Die analytische Methode heiBt auch sonst die
Fiir den Zweck der
Methode des Erfindens.
fiir den Zweck der
Popularitat ist die analytische
wissenschaftlichen und systematischen Bearbeitung
der Erkenntnis aber ist die synthetische Methode an-
—
,
gemessener.
§ 118.
4. Syllogistische
—
syllogistische Methode
Die
10
tabeilarische Methode.
welcher in einer Kette von Schliissen
nach
diejeuige,
ibt
eine Wissenschaft
vorgetragen wird.
Tabellarisch
ein
schon
fertiges
eammenhange
heifit diejenige
Methode, nach welcher
Lehrgebaude in seinem ganzen Zu-
dargestellt wird.
§ 119.
6. Akroamatlsche oder erotematisehe Methode.
a m a t i s c h ist
erotematisch,
Akr
lehrt;
die Methode, sofer n j emand allein
sofern
er
auch
fragt.
—
Die 20
dialogische
Oder sokratische und in die katechetische eingeteilt
werden, 'je nachdem die Pragen entweder an den Verstand oder bloB an das Gedachtnis gerichtet sind.
letztere
Methode kann hinwiederum in
die
Anmerk.
Erotematisch kann man nicht anders lehren,
durch den sokratischen Dialog, in welcbem
sich beide fragen und auch wechselweise antworten
mtissen, so daB es scheint, als sei auch der Schtiler
Der sokratische Dialog lehrt namlich
selbst Lehrer.
durch Fragen, indem er den Lehrling seine eigenen 80
Vernunftprinzipien kennen lehrt und ihm die Aufiiiorksamkeit darauf scharft.
Durch die gemeine K a tech ese aber kann man nicht lehren, sondern nur das,
was man akroamatisch gelehrt hat, abfragen.
Dio
als
—
A
230—281; Hj 485—486; H, 142—148; R 330—340.
11 •
164
11.
Allgemeine Metbodenlehre.
katechetische Methode
pirische
und
gilt
daher auch nur fUr eoi-
historische, die dialogische
dagegen
ftir
rationale Erkenntnisse.
§ 120.
Meditieren.
Unter Meditieren
ist
disches Denken zu
alles
Naclidenken
verstehen.
—
Lesen und Lernen begleiten,
oder ein
metho-
Das Meditieren muB
und
es ist hierzu er-
man zuvSrderst voriaufige. UnterlOsuchungen anstelle und sodann seine Gedanken in Ordforderlich,
daB
nung bringe oder nach
A 281—232;
IIi
einer
Methode verbinde.
48G— 487;
H, 148;
R
J^40
7;
Register.
A. Personen - liegister.
Die elngeklammerten Zahlen geben die Lebenszelt dea betrpffonden
Mannes c<n.
A
m
e
b e r t, Jean Lerond d' (17 1
bis 1783), beriihmter Physiker
mentis, braucbbar iiauptsach-
und Mathematiker, Mitarbeiter
Philosophie.
1
der „Encyclop6die des sciences,
des arts et des metiers" (1751
bis 1772). 48.
Antoninus, Marcus
(121 n. Chr.
— ISO),
Aurelius
romischer
Kaiser, schrieb „Selbstbetrach-
tungen" vom Standpunkt der
Stoa aus. 34.
Aristoteles (384— 322 v. Chr.)
licb fiir
DeutschlandsKritische
Stuttgart 1800."
Gottgab der
lieb (1714—1762),
Wissenschaft des Schbuen den
Namen Asthetik. Vergl. seine
2
„Aesthetica 1750—1758,
Bde."; ein Schiiler Leibniz'
Baumgarten, Alexander
und
Wolff's. 16. 23.
Chrysippus (282—209 v. Chr.),
der Stoiker. 33.
32—33.
Cicero, MarcusTulliu8(106bi8
Arkeeilaus
43 V. Chr.), der beruhmte
Eedner, als Philosoph ein
das Haupt der sogenannten
„mittleren Akademie", Skepseichter Eklektiker. 34. 52.
Crusius, Chr. Aug. (1712 bis
tiker. 33.
Baco(n), Francis, Baron von
1775), unter den Eklektikern
Verulam (1561—1626). Sehr
des 18. Jabrhunderts einer der
selbstandigsten GegnerWolffs.
zu Unrecht nennt ihn Kant
den „ersten und grossten Na23.
turforscher der neueren Zeit"
Descartes, Ren6 (1596— 1650),
7.
22. 23. 30.
34.
(315—241 v. Chr.),
;
er ist als Naturforscher
Bedeutung;
tritt er
als
einen sensualistischen
Empirismus.
Bar dill,
ohne
Philosoph ver-
35.
Christoph
Gottfried
(1761—1808), Gegner Kants.
Das von Jasche oesprochene
Werk tragt den Titel „Grund:
rifi
derersten Logik, gereiniget
der Erneuerer des Ideal ismus
und philosophischen Kationalismus 35.
Eleaten
Epiktet
31.
aus Hierapolis (um
besonders
bekannt durch sein Encheiridion (Handbiichlein der Mo50
n. Chr.), Stoiker,
ral) 34.
von den Irrtumern bisheriger
Logiken iiberhaupt, der Kan-
Epikureer 32—88.
Fontenelle
(1657 — 1757),
tischen
insbesondere; keine
Krilik, sondcrn eine medicina
Schriftstellor,
8ch5ngeistiger
Lyriker una Bukoliker, stellte
;
166
Register.
in seinem Streit mit Houdart
de la Motte (1672-1731) die
Franzosen
seiner Zeit
als
Dichter fiber die Romer, diese
iiber die Griechen. 89.
„Elements of criticism, Lond.
einer der Begriinder des Okkasionalismus. 28.
Meier, Grg.Frdr. (1718 -1777),
dessen Lehrbuch ; „Au8zug aus
der Vernunftlehre 1752" Kant
seinen Vorlesuugen iiber liOgik
zugrunde legte, steht Locke
nahe in seinen Ansichten. 8;
4; 23.
1762". 17.
Newton,
Home,
Henry
(1696—1782),
schottischer Asthetiker, besouders belfannt ist er durch seine
Horatius
(65—8
V.
Flaccus, Quintus
Chr.), der bekannte
Dichter, 52.
Hume,
David (1711--1776),
schottischer Philosoph sensualistisch-skeptischer Richtung
52.
Jacob
(Jakob), Ldw. Heinrich
(1759-1827) Strenger Kantianer ohne eigeue Gedanken. 6.
Jasche, GottloD Benjamin (1762
bis 1842), der erstelierausgeber
des vorliegenden Werkes, war
anfangs strenger Kantianer,
naherte sich spater Fries nnd
Jacobi. Vorrede.
Kant, Imm. 3—7, 10—11.
Karneades
(214-129), Skep-
Assus (331
v.
Chr. gebj, Schiiler des Stoiker
Zenon,
33.
Lambert,
bis 1777)
Joh. Heinrich (1728
als Naturforscher,
,
Mathematiker
und
(23-79
altere,
Im
n. Chr.).
Original steht
„der jiingere"
allein dieser kann nicht ge-
meint sein
denn
,
die
iiber-
der historia
lieferten 37 Biicher
naturalis sind vom alteren
Plinius. 34.
Pyrrho von Elis (urn 360—270
V.
Chr), Skeptiker. 33—34.
von Samos um
Pythagoras
tiker, Stifter d. 3. Akademie, 38.
Kleanthes von
Isaak (1642-1727),
der beriihmte Physiker , war
von entscheidendem EinfluB
auf Kant. 35.
PI a ton (427—347 v. Chr), der
grofite Philosoph des Altertums, 32—38; 84; 46.
Plinius Secundus, Gaius, der
philoso-
phischer Schriftsteller ausgezeichnet; stand mit Kant in
Briefwechsel. 23.
J^eibniz, G. Wilh. (1646— 1716),
beriihmter idealistischer Philo-
582—500
Reusch
V.
—
81-32.
Chr.);
vermutlich : Joh.
Peter Reusch (1691—1754),
Anhauger von Leibniz Wolff,
dessen :
„Systema logicum
—
1734'*. 23.
Seneca,
L.
Annans
n. Chr.) Stoiker;
(gest.
65
84.
Shaftesbury, Anthony Ashley Cooper Graf
bis 1718); 52.
von
Sokrates (470-399
(1671
v.
Chr.)
26; 32; 49.
soph und Mathematiker, 23 35. sokratischer Dialog 163.
Locke, John (1632-1704), Be- Speusippus, Platons Nach;
folger in der
Akademie;
griinder der psychologisch-sensualistischen Richtung in der
Stoiker 32—33.
modernen Erkenntnistheorie
Thales
v. Chr.),
28; 35.
Malebranche,
Nicole (1638
bi» 1715) vertritt einen psycho-
logischen Idealismus
und
ist
38.
von Milet
(geb. 624
jonischer Naturphilo-
soph, 30.
Vergil, Publius Maro
19
V.
Chr.) 52.
(70 bis
;
;
167
Register.
Wolff,
Christian (1679—1754),
erbfiute
schlufi
38. 70.
System im An-
sein
an Leibniz
;
6. 23. 35.
31
Zeno
aus
Kition
(wm 250
>.
Chr.), Stoiker, 38;
(geb. um 490
beriihmt durch seine
Zeno, derEleale
V. Chr.),
Beweise gegen die Bewegung;
Zoroaster
(Zarathuetra) 80.
B. Sachregister.
Ab8trah1eren,A1t)straktioiil02fF.,
108; Abstraktes und KonkreGebrauch der Begriffe
in abstracto und in concrete 1 08.
Akroame 121; akroaniatischer
Bcweis 79; akr. Methode 163.
Ather der neueren Physiker
Axiome, siehe Prinzipien.
B.
tes 108;
All^emeine
IJrteile lllff.
Analojsrie 14Gff.
Analysis 155, analytische und
synthetische Definitionen 153
analytische
und synthetische
74.
Begrelfen 71, 72.
allgemeine
VorBegrilT =«
stelluug 98, =* Merkmal 64;
entspringen aus demVerstande
89; logischer Ursprung d. B.
101; Einteilung d. B. 159;
VernunftbegrifFe und Erfahrungsbegriffe 65, 99, 101 em;
Methode
162, Satze 122, Teilbegriffe 65.
Analytik 18, 22.
=
einzelne VorRtellung 98; a priori 25; ent-
Anschauung
springtaus derSinnlichkeit 39.
apagogischer Beweis 79; apag.
SchUiBart 57.
apodiktische Urteile 119 ff.
a posteriori, Erkenntnisse, 158.
a priori, Erkenntnisse 25; 153;
Anschauung a priori in der
Mathematik 25;
Architektonik der Wissenschaf54;die Idee des Ganzen
ten 53
einer Wissenschaft ist archi-
—
tektonisch 100.
Art und Gattung (genus und
species) 105.
assertorisclie Urteile 119ff.
=
Kritik des Geasthetische
16
Deutlichkeit 68; Unterschied
der Asthetik von der Logik
16--17; asthetische Vollkom-
Asthetik
achmackes
;
menheit 40—43.
pirische und reine Begriffe 99
reine Verstandsbegriffe
99;
Vernunftbegriff
Idee 99 bis
=
101
;
gegebene und gemachte
B. 101, 153; abstrakte B. 103,
108—109; Materie u. Form
99 Inhalt und Umfang
d. B.
;
104, 152 ; hohere und
niedere, Gattungs- und Artd. B.
B. 105 weitere und engere B.
107 Subordination d. B. 107ff;
analytische und synthetische
Teilbegriffe 65; Deutlichkeit,
Deutlichmachen d. B. 65, 70
bis 71, 152; mathematische Be;
;
griffe
= willkiirliche
Begriffe
154.
Belletrist (bel esprit) 50.
besondere Urteile lllff.
Beweis 79; akroamatischer. Beweisgrund, Demonstration, direkter und indirekter, apagogischer, Konsequenz 79.
Bedingnng
Bewusstsein 36
aller Erkonntnie 36, 87, 88.
;
168
Register
tische
tische
Erk. 95
ff;
mathem.^-
und philosophische Erk.
25, 78; spekulative und geraeine Erk. 29 rationale, em-
C(inoneB 85.
Circulus in probando 150.
;
D.
Definition 153; aualytische und
synthetische Definition 153 bis
155; Nominal- und Realdefinition 156; Haupterfordernisse
derD. 157 Regeln zur Prufung
und Verfertigung der D. 158
;
I
pirische, historische Erk. 24,
79; Vernunfterkenntnisse a priori 25, 77.
erotematische Methode 163.
'
i
Evidenz 78.
exponieren, einen Begriff 155,
einen Begriff definieren durch
Exposition 153 exponible Uc*
;
telle
120.
bis 169.
Demonstration 164.
F.
denken
Erkenntnis durch BeFiguren der Schlusse 138ff.
griffe 98,
vorstellen durch
Form der Erkenntnis 36; der
Merkmale 64.
Begriffe99; der Schlusse 137;
Determination 108.
=
=
der Wissenschaft 151.
Dialektik 18, 22, 31, ein KatharFormein 85.
tikon des Verstandes 19.
Freiheit, Idee der, 100.
Diehotomie, siehe Einteilung.
FUrwalirhalten71— 73, 80; drei
Dilemma 144 145.
Modi desselben Meinen, GlaudisjunktiveUrteile 116; Schlusse
ben, Wissen 73 ff.
—
:
143.
Dogmatismus
93,
a
B.
Craianterie in derWissenschaftSl;
Gattung und Art (genus und
species) 105.
und
Kodi vision und Oenie 43.
£inselien 71.
Einteilung 159; Diehotomie
Poly tomie 161
;
Subdivision 160.
einzelne Urteile 111 ff;
Erfalirungsurteile, siehe Urteile.
erkcnnen 64, 71 72.
Erkenntnis 36; Materie und
Form d, E. 36, 55; ist Anschauung oder Begriif 39 diskursive und intuitive E. 25,
40, 64; Vollkommenheit der
Erkenntnis: a) asthetische 40
—
;
Gesetz, moralisches 74 ff., 77, 80,
100.
^ewissheit (Evidenz), intuitive
und
diskursive, rationale und
empirische, mathematische und
philosophische 78, mittelbare
und unmittelbare
Olauben, 73—78,
79.
moralischer
Vernunftglaube 74—76,
80.
Orosse, intensive und extensive
der Erkenntnis 44, 53—54.
bis 43, b) logische 44 ff;
genaue, rohe, weitere, engere €rrnnd, Satz vom zureichenden
Grunde 58; Grund-vermSgen
Bestimmtheit d. Erk. 60 ff;
39, Grundsatze, siehe PrinDeutlichkeit und Klarheit d.
zipien.
Erk. 68—69, 152; Prazision,
Angemessenheit Prof unditat OrUndlichkeit 51.
d.Erk. 69; Grade d. Erk. 71 Out, das hochate 75.
bis 72 theoretische und prak,
;
;
;
;
Register.
169
H.
llistorische Erkenntnis , siehe
Erkeiintnis.
florizont der Erkenntnis 44flf.;
Erweiterung und Demarkation
des H. 47
flnmaniora
ff.
50.
/lypothetisclie Urteile 115—116
Sehliisse 142; Soriten 149.
Uypotliese 94 ff'.
Idee
=
Vernunftbegriff99— 100;
nicht konstitutiv, soudern regulativ 100; Idee derFreiheit
100; einer Wissenschaft 100.
IdeiititUt, Satz der 58.
Imperative, praktische 96.
Induktiou
146ff.
Intensive GroBe der Erkenntnis
44, 53—54.
Irrtum, Moglichkeit desselben
58flf., Regeln zur Vermeidung
^
d. I. 63.
K.
Logrik, Definition d. L.
16—17;
eine
ist
14,
15,
Propadeu-
tik des Verstandesgebrauches,
nicht Organon der Wissenschaften 14; sie darf ihre
Prinzipien weder von einer
Wissenschaft, noch von der
Erfahrung, noch auch von der
Psychologic bergen 15; sie ist
eine demonstrierte Theorie aus
Prinzipien a priori und dadurch
von der Asthetik verschieden
1
6 gemeine und transzend entale Logik; sie wird eingeteilt
in Analytik und Dialektik 18,
Elementarlehreund Methoden;
und angewandte
lehre,
reine
Logik
20, 151
die angewandte
L. ist Psychologic 20; L. als
Kritik der Erkenntnis 22
zur Geschichte der Logik 22 ff.
L. zeigt nicht wie die Vorstellungen entspringen, sondern wie sie mit der logischen
Form tibereinstimmen 37 sie
muiS klare Begriffe deutlich
;
;
Kategrorisclie
Urteile
144;
Scliiiisse 135; Soriten 149.
kennen
LehnsKtze 123.
machen 70—71.
M.
71.
Koinpuration,komparierenl02flf. Manier 22, 151.
konkret 108.
Konsequenz im Urteile
Materie und
125.
Form
der Erkennt-
nis 36; des Beweises 79; der
Koustruktion derBegnffe25,153.
Begriffe 99; der Urteile 110;
kontradiktorisch 79; Sehliisse
der Vemunftschlusse 133.
durch kontradiktorische Ur- Mathematik
: intuitiveVernunftteile 127 ff.
erkenntnis aus der KoustrukKontraposition, Regeln der, 131.
tion der Begriffe 25; mathekontrUr 79 SehlQsse durch konmatische Gewifiheit 78, 93;
trare und subkontrare Urteile
mathematische Begriffe as wiU'
127
ff.
Kopula
kurliche Begriffe 153.
114.
Korollaiien 123.
Maxime
27.
Meditieren 164.
kritische
Methode 93.
Meinen 73.
Kriterium der Wahrheit 65 ff.; Merkmal 64, 104; analvtische
die formalen Kriteritn der
und synthetische, koordinierte
Wahrheit 58.
u. subordinierte 65; bejahende.
Kant, Loglk.
It
;
Register.
170
verneinende, wichtige, unwichtige, notweiidige, zufiillige 66
bis 67 Teilbegriflfe 104 Merk;
;
R.
Rationale Erkenntnis, siehe Erkenntnis.
mal vom Merkmal 105.
Reflexion, reflektieren 102 ff;
analytische
Methode 21
151
reflekt. Urteilskraft 145.
und syuthetische 162; akroa- Regein, RegelmUssigkeit der
matische und erotematische
Natur, des Verstandes 12—13,
;
,
143. Icritische, skeptische, dogsyllogistische,
matische 93
tabcllarische 163; szientifische
der Erkenntnis 151.
=
Verbinduug subordiMerkmale 65.
und populare 161; systema- Reizcnde, das 41—42.
tischeundfragmentarische !61. Relation im UrteUe 115—116.
Modus ponens, tolleiis 57 58, Riihreude, das 41—42.
;
Reihe
nierter
—
116.
S.
Moral, nioralischer Giaube, Gesetz, 74fr., 77, 80, 100,
Gut
hochates
75.
Satz der Identitat oder des
Widerspruches 58; des zudes
reichenden Grundes 58
ausschliessenden Dritten 58,
;
P.
113. Theoretische, praktische
Satze 120, tautologische 122;
demonstrable, indemonstrable
Petitio principii 150, plus und
121 ; analytische und syutheminus probans 150.
tische 122; lichnsatze 122.
Philosophie , nach dam Schul- Sclieinbarkeit 90 ff.
und Welt-Begriff 25-26; gibt Schluss, schliessen 125; Verdie Mathematik
standesschliisse und ihre Modi
diskursive
intuitive Erkenntnis 25; Ein126 ff. ;Vernunftschlii8se 132ff.
teilung d. Ph. 27; sie lafat
Figuren der Vernunftschliisse
sich nicht lehren oder lerneu
1 38 ff ; formliche und versteckte
Scbliisse der
Schliisse 145;
28; es kommt bei ihr auf die
KettenMethode des richtigen VerUrteilskraft 145ff;
nunftgebraucbes an 29; Geschliisse 149;Trugschlufi, Paraschicbte d. Ph. 29 ff.
logismus, Sophisma, Sprung
Polyliistorie 50.
im Schliessen 149.
Polymatie 50.
Scholien 123.
Popularitat in der Wissenschaft Schonlieit 38, 40; das selbstandig
(Slff.
Postnlat 123.
Sehone und Angenehme 40 bis
praktische Satze 120; Impera41 das aufierwesentlich Sehone
tive 96.
Reizende, Riihrende 41.
Priiizipien 121; diskursive und Sentenzen 85.
Axiome und Sinnliehkeit =« Vermogen der
intuitive 121;
Rezeptivitat
Akroame 121.
Anschauungen
Problem 123; problem atische
39; das niedere Vermogen,
welches den Stoff gibt 40—41.
Urteile 119.
Skeptizismus, skeptische Me-
Pansophie 50.
Paralogismus 149.
Pedanterie 51.
,
=
;
,
Q.
i^ualitat der Urteile 11 Iff.
QnantitHt der Urteile 113ff.
thode 93.
Skrupel 92.
Sorites 149.
:
Register.
Sopbisma
Vernunftbegriff
149.
Erkenntnis
Spekiilative
171
=
Idee 99.
siehe Vernunfterkenntnis,
kenntnis.
siehe Er^
Erkenntnis.
Vernunftglauben 74—76, 80.
Sprttche 85, Sprichworter 86.
Synthesis 154 synthetische imd Vernunftschluss, siehe Scbluss.
Vermogen der Beanalytische Satze 122; Teil- Verstand
Urheber des
grifte 13, 39, 41
begriffe 65; Defiuitionen 153;
Trrtums 59. Verstandesbegriffe
syuthetische Methods 162.
;
=
;
System
99.
79.
Terstandesschlass,siehe Schluss.
T.
Verstehen
71.
Tautologische Satze 122.
Vollkommenlieit einer Erkenntnis 48 siehe auch Erkenntnis.
Theoretische Satze 120, Erkennt:
;
Theoreme
123.
Transzendentale Logik 17
nis 95flf;
u.
Cbcrrednn^
80flf.
t5berzeugung
80flf.
TJmkehrung, reine und veranderte 129ff.
und subjektive
;
;
Ur'ftilskraft, bestimmende und
reflektierende 145;. Schliisse
der Urteilskraft, siehe SchluB.
V
rstanr]
»iederes
83 ff.;
Quellen
<Ier-
selben 85 ff.; Arten derselben
86 ff.
48ff.
Urteii 109ff.; Materie und Form
des Urteils 109; Quautitat
A. v.: allgemeine, besondere,
einzelne lUff; Qualitat: bejahende, verneinende, unendiichellSff. Relation: kategorische, hypothetische, disjunk
tive 115— 116 tf.; Modalitat:
problematische, assertorische,
apodiktische 119ff. exponible
Urteile 120; Wahrnehmungs
und Erfahrungsurteile 124.
,
Vortrag -== Manier, seine Gedanken mitzuteilen 22,
Vorurteile
Uuendliche Urteile 113 ff.
Uiiwissenheit 48 ff., objektive
VennKg-en
Vorstellen, Vorstelluiig 36, 37,
71; klare, deutliche, einfaclie,
verworrene 37—88; sinnliche
und intellektuelle Deutlichkeit der Vorst. 38—39.
V.
Grund vermftgen
and Sinnlichkeit 39;
and h^heres 40.
w.
Wahrheit 55 Kriterien d. Wahr;
heit 55; auBeres Merknial oder
der W. 68, 72;
Fiirwahrhalten 71— 78ff.
Probierstein
Wahrnehmen
71.
Wahrnehmungsurteile
124.
Wahrscheiniichkeit 90 ff.
Weseu eines Dinges 67—68.
Widersprnch, Satz des Widerspruches, 58.
Wissen
73, 78 ff.
Wissenschaft == System der Erkenntnis 79,
z.
Zweifel 92 ff.
Pfitz'sche Lippert
&
Co. Buchdruckerei Q. m. b. H.,
Naumburg
a. d.
S.
Katalog
DER
PHILOSOPHISCHEN
BIBLIOTHEK
Um
das Studium der Philosophie and ihrer Geschichte hat 5/^
Verlag Felix Meiner verdient gemacht wie wenige. Die zahlreichen
^euausgaben der deuischen klassiscken Philosophie and Vbersetzungen
lasldndischer Philosophen beweisen, mit welchem grossen Eifer and
velcher Sachkenntnis dieser Verleger seine schone Sache zur AusfUhler
ang
bringt.
Birans de fiaan in: Tijdschrift voor Wijsbegeerte 1922, H,
2.
Inhaitsiibersicht
Scfte
l^ummernverzelchnis der Philosophischen Bibliothek
I.
(I.
Hi.
Taschenausgaben der Phiiosophischen
Wisten URd Forsohen. Schriften zur Einfiihrung
VI.
21
Lehrbiicher der Philosophisohen Bibiiothel(
IV.
V.
II
1—20
Alphabetisches Verzeichnis der Philosophischen Bibiiotheic
Bibiiotheic
i.d.
.
.
T^reise in
Amgabe
Juli
1922.
22/23
Philosophie
Neuere phiiosophisohe Einzeiwerlifl
Phiiosophisohe ^eitfragen
•
...
ScQweixer FranMcen
24
25—31
.32
t»
Nummerniibersicht der
Philosophischen BibliotheK'
Bd.
1-5, 719.
Bd.
-13.
Aristotelet.
(vergr.).
Bacon
20.
21.
Berkeley.
22-24.
Cicero.
25.
Condillac (vergr.).
Bruno.
26-29.
Descartes.
31/32.
88/34.
35/36.
Orotius (vergr.).
Hegel.
Hume.
37-.52.
Kant.
58/54.
Diogenes LaSrtius.
55.
66/57.
Brentano.
Hegel.
Krchmann.
U
69-71.
75-79.
80-83.
84/85.
Mettrie.
Leibniz.
Locke.
Plato.
Schleiermacher.
Scotvs Eriugena.
Sezttts Empiriciit.
91-96.
Spinoza.
—
Alphabetisch geordnetes Verzeichnis
der
PHILOSOPHISCHEN BIBLIOTHEK
Sammlung
der philoso-
iiy^
phischen
Hauptwerke
Ij
neuer Zeit
l!
und
alter
"^i
^^* ausfiihrlichen Ein-
JI
r^V^
leitungen
sowie der erganzenden
""^
sowie Sach-
Namenregistern
Sammlung
Wissen und Forschen
Schriften zur Einfiihrung in die Philosophic
Der Verlag von Felix Meitier in Leipzig ist in den letztenjahren
mehr und melir zum Mittelpunkt der rein philosophischen
Kultiir Deutschlands geworden, die er den welteren Kreisen der
Gebildeten darch immer neue Sammliingen, Ausgaben und Veroffentlichungen infruchtbarsterForm zugdnglich zu niachen sucht. „Sokrates"
PreLse in Schweizer
Franken
\and
Eine Nummemubersicht der Sammlungf befindet sich auf
Jajh
D'Alembert's EinleituDg
')a
')h
S. 2
des Um8chlags.
in die franzos. Enzyklopadie v. 1751 (Discours preliminaire). Hrsg. u. erl. v. E. Hirschberg. 1911. geb. 7.—
XXIII, 153 u. 11 S
3.—, geb. 4.—
I. Teil: Text.
3.—
Erlauterungen. VIII, 192 S. .
ungewohnlich braurhbarer Weise hat E. Hirschbero- dies^ "Werk
herausgegeben, so zwar, daB die Ausgabe als die lan^e erwiinschte
Einleitungf in das granze Denken jener wiinderbaren Epoche der Betreiung',
II. Teil:
.
.
.
.
.
.
.
.
In
Sie ist formal eine
der wir so unendlich viel verdanken, g-elten darf.
alle erdenklichen biog-raphischen, historischen und philoMusterleistungsophischen Erklarungen sind gfeschickt und leicht faBlich ang-ebracht, und
BO ist die Lektiire des ^discours" fiir jeden Gebildeten mogrlich und fruchtLiterarischer Ratgeber des Durerbundes.
bar gemacht.
:
\(|uin siehe
2
Thomas von A.
Vrdigco siehe Bluwstein, Abt. V, S. 25.
Vristoteles. Philosophische Werke in 3 Halhpergam entbd. 60.
- ijber die Dichtkunst. Neu Ubers. u. m. Kinltg. und erklar. Nanienu.Sachreg. vers. v. A. Gudeman. 1921. XXIV, 91 S. 2.—, geb. 3.—
4.
Auf iaolzfreiem Papier in Uescbenkband
Metaphysik. Ubers. u. erlaut. v. Dr. theol. E. Rolfes. 2., verb.
3.80, geb. 5.Aufl. Bd.I. 1921. XXIV, 209 S.
— —
—
3.80, geb. 6.—
Bd. II. (Buch 8-14). 1921. IV, 227 S.
Das vorliog-ende Werk ist mit besonderer Freudo zu boR-niBen. Der Urtext
der aristotoliscben Schriften bietnt ja Bclbat dem gewiPf^'tostcn Philolofiren
ganz aufierordentliche Schwierigkeiten, und ohne philosophische Schulung
sind iiberaus viole Stellen d<'r aristotolischnn Metaphysik, dieser vicllcicht
BChwierigsten Schrift des Altertums, nelbst oinom Hchiirt'Hiniiigon Ooiste
schlechterdings unverstJindlich. Da ist es nun gcwiB hochvcrdionstlich, dio
ariatotelisoben Schriften in trefflicher t!lberKetzung mit y-cdioK-cnoin KonimenKutholik.
tar weiten Kreisen zugiinglich zu mHchen.
Vcrlag von Felix Meiner
Juli
1922.
in Lreipzig.
——
4
Alphabetisches Verzeichnis.
Band
Descartes, Ren6. Meditationen iiber die GrundlagenderPhilo80 p hie in. d. Bamtl. Ein wanden und Erwiderungen. In4. Autl
zum erstenmal vollstandig libera. 1915. XIV, 493 S. 6.
geb. 7.
a?
—
—
—
1
T21
Vd.
28
Bd.
—
1.60
Meditationes de prima philosophia. Lat. ed, A.
IV, 68 p
DiePrinzipien der Philosophie.
II.
Programm".
ein gewisees
29
,
(Nur Text der Meditationen.) 78 S
Buchenau.
1913.
1.50
Mit den „Bemerkungen liber
Im Druck.
Aufl. 1922. -48, 310 S.
4.
iJber die Leidenschaften der Seele.
Ubers. u. erlautert von Dr
Buchenau. 3. Aufl. 1911, XXXII, 120 u. 30 S. Mit dem
Register d. Gesamtausgabe
2.60/ geb. 3.50
A.
.
Jungmann,
1908.
K. E,ene Descartes.
VIII, 234 S
Schneider, H. Die
Eine Einfiihrung in seine Werke.
6.—
Stellung Gassendi's zu D.
1904.
68
1.20
S.
Leben und Meinungen beriihmter Philosophen.
Ubers., eingel. erlaut. u. m. Reg. vers. v. Otto Apelt.
2 Bde.
1921.
XXVIII, 341, IV, 327 S.
ie 6.75, geb. 7.50, Hpgt. 9.—
83154 Diogenes Laertius.
„Hier erscheint vor uns eine stattliche Galerie herrorragprider Charakter
kopie, eine Versammlung der tonangebenden g-eistigen Lenker des geistvollsten
Volkes der Erde, sich spiegelnd im Lebeti ihrer Nation. Diese Auegabe ist
in Wahrheit eine Abtragung einer alten Schuld der Philologie an die Philosophie, zu der niemand berufener -war als der Philologe und Philosoph, dessen
tTbersetzertatigkeit uns vor alien anderen den Geist des Altertums wieder nahegebracht hat."
Padagogische Blatter.
Dorner, A. Enzyklopadie der Philosophie usw. siehe Abt. V,
Eucken, R. siehe Abt. V, S.
Fechiier siehe Hall,
127—
12?
St.,
F.
—
Medicus. GroC
Bd.
Abt. V,
S. 27.
Werke
Fichte, Joh. Oottl.
132
S. 26.
26.
in 6 Banden. Herausgeg. von Prof. Dr.
8o. 2. Aufl. In vornehm. Halbleinenbdn. 100.—
Mit Bildnis Fichtes nach der Buste von L. Wichmann.
u. 603 S
Einleltung von Medicus. S. I— CLXXX. Versuch einer Kritik aJler
I.
CLXXX
—
Offenbarung (1792). S. 1—128.
Rezension des Aeriesidemos (1794). S. 129— 154.
tJber dbn Begriff der Wissenschaftslehre (1794). S. 156-216.
Bestimdes Gelehrien (1794). S. 217 274.
Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre (1794). S. 275—520.
GrundriB des Eigenttimlichen der Wissenschaftslehre in Riicksicht auf das theoretische-Vermbgen (1795). S. 521 603.
—
i^8
—
Bd.
II.
—
759
S.
.
129
—
S.
—
.
Grundlage des Naturrechts
lehre (1798).
—
—
—
mung
(1796).
S.
1—390.
—
Das System der
Sitten-
391—759.
Bd. III. Mit Bildnis Fichtes nach dem Gemalde von Biiri (Kupfer15.
stich von Schultheis). 739 S
Erste Einleltung in die Wissenschaftslehre (1797). S. 1—84.
Zweite
Einleitung in die Wissenschaftslehre (1797). S. 35 102.
Versuch einer
neuen Darstellung der Wissenschaftslehre (1797). S. 103 118.
Die philosophischen Schriften zum Atheismusstreit (1798—1800). S. 119—260.
Die
Bestimmung des Menschen (1800). S. 281—416.
Der geschlossene Handelsstaat (1800). S. 417 644.
Sonnenklarer Bericht an das groBere Publikum
Tiber das eigentliche Wesen der neueren Philosophie (1801). S. 545—644.
Priedrich Nicolais Leben und sondprbare Meinungen (1.801). S. 645 739.
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
Verlag von Felix
M einer
in Leipzig.
—
—
d
I.
130
Fichte. Bd.
IV.
Philosophische Bibliothek.
1921.
— .——
648 S
Darstelliing der Wissenschaftslehre. Aus dem Jahre 1801, S. 1—164.
JDie
Die Wissenschaftslehre. Vorgetragen im Jahre 180*. S. 165—392.
Grundziige des gegenwartigen Zeitalters (1806). S. 893—648.
—
131
—
Mit Bildnis Fichtes nach demMedaillon vonWichraann,
15.—
692 S.
1921.
trber das Wesen des Gelehrten (1806). S. 1 — 102. — Anweisung zum seligen
Bd. Y.
2. Aufl.
.
—
—
Bericht fiber den Begriff der Wissenachaftslehre
Leben (1806). S. 103—308.
Zu „Jacobi an
und die bisherigen Scliicksale ders. (1806). S. 809—356.
Keden an die deutsche Nation (1808). S. 365—610.
Fichte" (1807). S. 357—364.
Die Wissenschaftslehre in ihrem allgemeinen UnariB (1810). S. 611—628.
Vorlesungen iiber die Bestimmung des Gelehrten (1811). S. 629—692.
15.—
.
Mit dem Gesamtregister. 1921. IV, 680 S.
Bd. VI.
Uber das VerhaltInhalt: System der Sittenlehre (1812). S. 1—118.
nis der Logik zur Philosophie oder transzendentale Logik (1812). S. 119—416,
Die iStaatslehre oder iiber das Verhaltnis des Urstaates zum Vemunftrciche (1813). S. 417—625. - Register der Gesamtausgabe. S. 626—680.
—
t32
—
—
—
.
—
—
In Einzelausgaben erschienen daraus:
die us.
131 b Fichte. Anweisung zum seligen Leben. Mit Einltg. v. F.
2. Aufl. 1921. XIV, 206 S. 3.—, auf holzfr. Pap. in Greschenkbd. 4.—
3.
geb. 4.
Atheismusstreit, Die philosoph. Schr. zum. 142 S.
t29b
Inhalt: tJber 3en Grund unseres Glaubens an eine gotthche Weltregierung. — Forberg, Entwicklung des Begriffs der Religion. — Fichte
Appellation an das Publikum iiber die ihm beigemessenen atheistischen
Aufieriuigen. Eine Schrift, die man erst zu lesen bittet, ehe man sre kon-
Me
—
—
,
.
127 a
129 e
1^9 c
127e
—
—
—
—
fisziert. — Riickerinnerungenj Antworten, Fragen. Eine Schritt, die den StreitAus e. Privatschreiben (im Jan. 1800).
punkt genau anzugeben bestimmt ist.
1.50
Begriff der Wissenschaftslebre. IV, 61 S
Bericht, Sonnenklarer, iiber das eigentliche Wesen der neuereu
Anastatischer Neudruck
.
1.50
Pliilosophie. IV, 102 S.
Bestimmung des Menschen. 3. Aufl. 1921. 155 S. 2.50, geb. 3.50
Einige Vorlesungen iiber die Bestimmung des Gelehrten (1794).
die Zusatze Fichtes zur danischen Ubersetzung von 1798 ver1.20
mehrte zweite Auflage. 1922. II, 62 S.
tJber das Wesen des Gelehrten u. s. Erscheinungen im Gebiete der
Freiheit. Erlanger Vorlesungeh 1805. 2. Aufl. 1921. II, 102 S. 2.—
Uber die Bestimmung des Gelehrten. Berliner Vorlesungen von
1.20
1921. 64 S
2. Aufl.
1811.
Drei Schrift en uber den Gelehrten. {127 e, 131a, 131 d). In
—
.
.
.
.
.
.
Um
131a
131 d
—
—
.
1
.
.
.
Halbleinenband
5.50
— Erste und zweite Einleitung in die W.-L. Versuch einer neuen
2.—
Aufl. 1920. II, 118 S
Darstellung der W.-L.
127b — Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre (1794). Mit Einleitung
von F. Medicus. XXX, 245 S
5.50, geb. 6 50
-.127 c — GrundriB des Eigentumlichen der W.-L. IV, 83 S
Aufl.
Im Druck
130b — Grundziige dca gegenwartigen Zeitalters.
Im Druck
129 — Handelsstaat, der geschlossene. IV. 128 S
6.—, geb. 7.—
132b - Logik, Transzendentale. IV, 296 S
Im Druck
i^8a — Naturrecht. IV, 389 S
1.80
139 f — Nicolais Leben und sonderbare Meinungen. IV, 95
Vollstandige
Aufl. J919. 250
t31c — Reden an die deutsche Nation.
— Geschenkband 3.—
Ausgabe mit samtlichen Zusatzen.
— Reden in Kertiworten, P]ucken, 26
7.50, geb. 9.128b — Sittenlehre von 1798. IV, 871 S
2.50, geb. 3.60
132a — Sittenlehre von 1812. IV, 118 S
129 a
2.
2.
.
.
.
.
.
.
.
vS.
S.
3.
.
s.
.
2.
,
S.
Verlag von Felix Meiner in Leipzig.
.
.
Alphabetisches Verzeichnis.
Hand
Staatslehre. IV, 210 S
Enthalt u. a. die Betrachtungen:
Uher di>n Heyrriff des \vahrhafton
Kriegea
Uber Napoleon.
Versuch einer Kritik aller Offenb. 1922. 11, 128 S. 3.—, geb. 4.—
12?
ISO a
Wissenschaftslehre von 1801 u. 1804. 396 S.
Im Druck
Au/Jerhalb der Gesamtausgabe erschienen:
*
Fichte. Ideen iiber Gott und Unsterblichkeit. Zwei religionsphiloe.
VorlesuDgen a. d. Zeit vor d. Atheismusstreit. Nach e. verscholleuen
Druck neu hrsg. v. Fr. Biichsel. 1914. 66 S.^. . .
1.50
Or. 6
tJber den Begri£f des wahrhaften Krieges.
AnschlieUenjd: Rede an
seine Zuhorer bei Abbrechung der Vorlesungen am 19. Febr. 1813.
Originalgetr. Neudruck der ErstauBg. 1914. VI, 87 S.
3.—
132 c Flchte.
d—
—
—
.
.
.
.
—
ViO
*
*
*
*
*
*
—
—
—
—
—
—
—
.
.
„Deduzierter
Plan
zu Berlin zu errichtenden hoberen
Lehranstalt". Zusarnmen mit Schleiermachers und Steffens'
Universitatsschriften mit ausfiihrl, Einltg. hrsg. v. Prof. Dr. Eduard
Spranger. 2.AuBgabe. 1919. XLIII u. 291 S. 3.50, geb. 4.50
Machiavell. Nebst einem Briefe Karls v. Clausewitz an F. Kritische
Ausgabe von
einer
Hans Schulz.
...
XXII^ 65 S.
1.80
Patriot i«che Dialogen. Nach
der Handschrift hrsg. von Hans Schulz. 1918. X, 61 S. 2.40
Predigten. Mit Einltg. hrsg. von M. Runze. 1919. IV, 70S ^ 1.80
Zuriickforderung d. Denkfreiheit v. d. Fiirsten Europens, die sie bisher
unterdriickten.
Herausg. v R. Strecker. 1920.' XV, 34 S. 1.—
Beitrage z. Berichtigung d. Urteile d. Publikums lib. d. franz. Revolution. Hrsg. V. Reinh. Strecker. 1922. XII, 255 S. 4.—, geb. 5.—
Rechtslehre v. 1812. Nach d. Handschr. hrsg. v. H. Schulz. 1920.
Der Patriotismus und
1918.
sein Gegenteil.
VIII, 176 S.
In Geschenkband auf holzfr. Papier 5.—
4.^7-.
Ficlite-Bilduis. Gem. v. Bury, gest. v. Schultheis. Orig.-Kupferst. 5.—
Bergmann, E. Fichte, der Erzieherzum Deutschtum. EineDarstellung
der F.schen Erziehungslehre. 1915. VIII, 341 S.
5.—, geb. 6.—
Erben, Wilh. Fichtes Universitatsplane (Im Anh.: !F. „Ideenfur die
innere Organisation der Universitat Erlangen.") 1914. 73 S.
1.80
Lasson,Ad. F. im Verb, zu Kirche und Staat. 1863. IV, 245 S.
5.—
Medicus,F. Fichtes Leben. 2. Aufl. 1922. II, 240 S. 5.— geb. 7.—
Moog, W. Fichte iiber den Krieg. 1917. 48 S
—.50
Strecker,R. DieAntangev.F.Staatsphilosophie. 1917. VIIT. 228 S. 3.—
Ficinus, Marsilius. Uber die Liebe oder Platons Gastmahl. Ubers. u.
mit Einleitung u. Register versehen von K. P. Hasse. 1915. VIII,
259 S. (Geschenkband 7.—)
5.—, geb. 6.—
Forl)erg'. Entwicklung des Begriffs der Religion siehe Fichte, Philosophische Schriften.zum Atheismusstreit.
Fries, Jak. Friedr. Philosophische Rechtslehre und Kritik aller positiven Gesetzgebung. Mit Namen- und Sachregister. Hrsg. von der
.
,
.
154
Or. 2
Or, 5
109
—
.
.
.
•
.
4.—, in Pappband 5.—
S.
m. ganzl. neuen Namen- u. Sachreg.
der Fries-Gesellschaft. 1914. XX, 12, 454S. 9.— Hlwd. 10.—
Fries-Gesellschaft. 1914.
XX, 185
System der Logik. Durchges.
hrsg. V.
Geyser. Die Seele siehe Abt. V, S. 27.
Goethes Philos. a. s. Werk. Ein Buch
Einltg. herausgeg.
von
Max
CXXXI,
.
.
u.
,
jed. gebild. D^utsch. Mit ausf
Heynacher. 2. verbess. Aufl. 1922.
f.
319 S.
5.50, geb. 6.50, Halblbd.-Geschenkband. 8.—
A. d. Inhalt u. a.: Die Natw.
Metamorphose der Pflnnzen.
Der Versuch als
Vermittler v. Ohjekt u. Suhjekt.
Uber epische und dramutische Dichtung.
Uber
—
—
Verlag von Felix
—
M einer in
Leipzig.
—
—
}
Philosophische Bibliothek.
I.
—
Wahrheit und Wahrscheinlichlceit der Kunstwerlce,
Winckdmannu. s. Jahrhundert.—
Einwirkung der neuen Philosophie.
Sinnlich-siUliche Wirkung der Farbe.
Aus
Versuch einer allg. Vergleichwigslehre,
der Zeit der Spinozastudien.
Register.
—
—
I
'
—
—
11 (xoethes Kunstphiiosophie. 89 S
kart. 1.
Naturphilosophie. 85 S
kart. 1.
Ijehmann, E,ud. Die deutschen Klassiker. Herder
Schiller
Groethe
(=DiegroCeiiErzieherBd. 9/10) 1921
6.— geb. 6.—
Im Druck
Vorlander, K. Kant— Schiller Groethe. 2. Auflage.
/6
—
—
—
—
,
.
Hugo. Recht des Krieges und Friedens
Von der Freiheit des Meeres. Ubers. von R. Boschan.
31/2 Grotius,
97
—
....
.
.
Vergrifien
.
1919. 93 S.
1.80, geb.
Boschan,
um
Der
die Freiheit der
Streit
des Grotius. 1919. 59 S
Hall, St. Moderne Psychologie siehe AM. V, S. 27.
R.,-
Hartmanii, Ed. t, Kategorienlehre.
neu herausgegeben von F. Kern
Hegel, G. W. F.
—
33
SUmtliche Werke.
—
—.80
Mit Benutzung des Nachlasses
Im Druck
Herausg.
v.
Georg Lasson.
Encyclopadie
der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse.
1920. 76, 528 S.
2. um Nameu- und Sachregister vermehrte Aufl.
7.—, geb. 8.50
Auf holzfreiem Papier in vorn. Geschenkbd. ("Werke Bd.V) 10.
Grundlinien der Philosophie des Rechts. Mit den von Gans
Vorlesungen. 2. Aufl. 192j.
redigierten Zusatzen aus Hegels
XCVI, 380 S
7.—, geb. 8.50
Auf holzfreie m Papier in vorn. Geschenkbd, (Werke Bd. VI) 10.
Hegels handschriftl. Zusatze zu seiner Rechtsphilosophie. Hrsg.
2.
vonG. Lasson. (A. d. Hegel-Archiv.) 1914
Schriften zurPolitik und Rechtsphilosophie. 1913.38,513 8.
^7.—, geb. 8.50
In vornehmen Halbleinen-Gescheukband. (Werke Bd. VII) 10.
— —
— —
—
—
144
114
—
171
—
—
/7la
J7lb
l/ic
irid
e
56/57
—
Verhandhmgen der Wiirttembergischen
Inhalt: Die Verfasaung Deutschlands.
Landstdnde ISlSjld.
Die Englische Reformhill.
Wissenschaftliche BehandSystem der Sittlichkeit.
lungsarten des Naturrechts.
—
58
3.—
Zeitalter
——
—
124
171
Me ere im
—
—
Phanomenologie des Geistes. Jubilaurasausgabe. 2., durchgesehene und um Sach- u. Namenregister vermehrte Auflage. 1921.
7.—, geb. 8.50
119, 541 S
10.—
In vornehmen Halbleinen-Geschenkband (Werke Bd. II)
.
Vorlesungen iiberdie Philosophie der Weltgeschichte (AVerke
Bd. VIII). Vollstandig neue, auf Grund des aufbehaltenen handschriftlichen Materials besorgte, Ausgabe.
Auf holzfreiem Papier
20.
in zwei vornehmen Gesclienkbanden
I.Teil. DieVernunftin derGeschichte. 2. Aufl. 1921. X,27r)S.
4.
geb 5.—
11. Teil. Die orientalische Welt. 1919. XV. 260 S. 4.— geb. 5.—
4.—
III. Teil. Die griechische u. rom. Welt. 1920. VIII, 229 S.
4.—
IV. Teil. Die germanische Welt. 1920. VIII, 188 S.
V. Teil. (jEinleitung). Lasson, Georg. Hegel als Geschichtsphilosoph. 1920. VI, 180 S. Mit Bilduis
3.—, geb. 4.—
6.
Auf holzfreiem Papier in Geschenkband
Logik (Werke Bd. III/IV)
Im Druck^,
Jenenser Logik, Metaphysik u. Naturphilos. A. d.Msk. hrsg. Im Druck
—
,
,
.
.
———
—
—
Verlag von Felix
M einer
in Leipzig.
—
Alphabetisches Verzeichnis.
—
T6
Vorlesungen iiber die Religionsphilosophie (Werke Bd. IX). Vollstandig neue, auf (xrund des aufbehalteneu handschrittlichen
Materials besorgte Ausgabe
In Vorbereituog
Siehe auch Taschenaasgaben Seite 22.
llegel, 0. W.F.
Hegel-Bildnis. demalt von L. Seb})er8, gest. v. L. Sichlinp. OnginalKupferstich
Hegel-ArchlT.
Bd.
1,1.
Bd.
Bd.
11,1.
Bd.
Il.t.
1,8.
.
.
6.
Georg Lasson.
Hrsg. von
Kegels Entwiirfe zarEnzyklopadie undPropadeiitik. Herauftgefifeben
2.—
von J. Lowenberg-. 1912. XXII, 58 S.
2.—
Neue Briefe Hegels und Verwnndtes. 19l2. 64 S.
Schellings Briefwechsel mit, Niethammer.
Herausgegeben von
G,
Dammkohler.
1912. tU4 S.
2.40
Kegels handschriftliche Zusatze zu seiner Rechtsphilosophie.
Brief Kegels an Staatarat Schultz. 1914. 64 S.
Fjn
2.—
Billow, F. Die Entwicklung der Hegelschen Sozial philosophic. 1920.
3.
IV, 158 S
in Halbleineu-Geschenkband geb. 4.
Ehrenberg, Hans. Parteiung der Philosophic. Studien wider Hegel
und die Kantianer. 1911. YI, 133 S
2.40
Sydow, E. V. Der Gedanke des Idealreichs von Kant bis Hegel.
VIII, 130 S
3.—
1914.
—
Helmholtz
146
,
siehe Hall, Abt. VI, S. 27.
Herbart. Lehrbuch der Einleitung in die Philosophie. Mit ausfiihrl.
Einieitung, hrsg. v, H. Hants ch. 1^12. 78, 388 S.
4.—, geb. 6.—
Dietering, Paul.
Die Herbartsche Padagogik vom Standpunkt
modernerErziehungsbestrebungen. 1908. 18, 220 S.
4.
Herders Philosophie. Ausgewahlte Denknialer aus der Werdezeit der
neuen deutschen Bildung. Mit ausf. Einlt^. hrsg. von Horst
.
.
lis
.
....
Stephan.
1906.
44, 275 u. 35 S.
4.—, geb. 5.—
A. d. Inhalt: Vom Uraprung der Sprache.
Vom Erkennen und Empfinden
der menschl. Seele.
Aua: Auch eine Pkilosopuie der Oesch. zur Bildung der
Menschen.
Aua: Ideen z. Philos. d. Q. d. M.
Oott.
Einige Gesprache.
Aua d. philos. Lyrik.
Lebensanschauung und Lebenaideal.
—
T2
—
—
—
'
—
—
—
—
Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit. 90S. 1.20
Herders Religionsphilobuphie. 81 S.
kart. —.80
Herders Sprachphilosophie. 86 S
T13
1.—
kart.
Jacoby, G, Herders und Kants Asthetik. 4.80, in Ganzlwd. 6.
Lehmann, Rud. Die deutschen Klassiker. Herder
Schiller
Goethe (= Die groJBen Erzieher Bd. 9/10). -1921. 5.
geb. 6.
157 Uobbes, Th. Grundzuge der Philosophie. In Auswahl iibers. u. m.
Pjinleitung hrsg. v. M. Frischeisen-Kohler.
1. Tl.: Lehre vom
Korper. 1915. VIIL 207 S
4.—, geb. 5.—
158
2.T1.: Lehi-e v. Menschen.
Lehre v. Burner. 1918. VI, 341 S.
T7
—
—
—
—
,
—
M. Frischeisen-Kohler.
VI, 341 S.
6.50, geb. 7.50
gut gelungen und gehort zu den besten, die die
philosophische Bibliothek in den leteten Jahren herausgebracht hat.
Theologische Literaturzeitung.
Die Ubersetzung
Vol. VI.
1918.
ist
— The
Metaphysical System of Hobbes in 12 chapters from Elements of Philosophy cone. Body. Tog. w. briefer extracts from
Human Nature and Leviathan. Sel. by M. W. Calkins. 1913. XXV,
187
p.
W.
portr
Verlag von Felix Meiner in Leipzig.
5.-
—
,
I.
Philosophische Bibliothek.
9
Band
!23
Humboldt, Wilh. Ton. Ausgewahlte philosophische
ausgeg. V. J oh. Schubert. 1910. 39, 222 S.
.
—
Inhalt:
I.
Zur
Asthetik:
Her-
Schriften.
3.50, geb, 4.50
.
tjber Goethes Hermann und Dorothea. Kap.
den Gang^ seiner Geistesentwicklung.
Rezen-
—
I XII. - trber Schiller und
sion von Goethes zweitem romischen Aufenthalt.
II, Zur Otschichtsphilosuphie: tJber die Anfg-abe des Geschichtschreibers.
Betrachtungen
iiber die bewegfenden Ursachen der Weltg-eschichte.
Latium und Hellas
Oder Betrachtungen iiber das klaasfsche Altertum.
III. Zur SprachphiloBophie: tlber das vergleichende Sprachstudium in Beziehung auf die verschiedenen Epochen der Sprachentwieklungf.
IV. Zur Religionsphilosophie:
trber die unter dem Namen Bhag-a^ad-Gita bekannte Episode des MahaZur
Padagogih:
Bharata.
V.
tJber die inn ere und auBere Orgfanisation
der hoheren wissenschaftlichen Anstalten in Berlin.
Eegister
—
—
~
—
—
—
—
Ideen zu e. Versuch, die Grenzen der Wirksamkeit des Staates zu
bestimmen. Herausgeg. v. W. Poseck. 1920". 16^. 308 S. Hlwd. 4.—
T3
—
Hldr.
T17
T22
—
—
35
Hume, Dayid. Eine Untersuchung
—
7 —
5.—
— .80
... kart. — .60
tjber die Aufgabe des Geschichtschreibers. 55 S.
Uber das vergleichende Sprachstudium. 22 S.
.
.
kart.
Uberdiedeut.Verfa8sung.DenkschriftanFrhr.v.SteiD. 1813.26S.— .60
iiber den menschlichen Yerstand.
IJbers ,eingel. und m. e. engl.-deutschen Register versehen v. Raoul
Eichter. 8. Aufl. 1921. VIII, 224 S.
3.—, geb. 4.—
.
.
.
In vornehmen Geschenkband
5.
An enquiry cone. Human Understanding and sel. from a Treatise
Vol.
of Human Nature. With H's Autobiography and a letter from Ad.
Smith.
Ed by T. J. Mc. Gormack and W. Calkins. W. index.
1913. 28, 267 p
4.Dialoge iiber natiirliphe Religion. Uber Selbstmord und UnsterbB6
Ubersetzt und eingeleitet v. .Friedrich Paullichkeit der Seele.
sen. 3. Aufl.
28U.138S
1905.
3.—, geb. 4.—
An enquiry cone, the Principles of Morals. Reprinted from the
Vol. 8.
3.—
ed. of 1777. W. index. 1913. VI, 169 p
*
National6konom.Abhandl.Uber8.v.H.Niedermuller.VI,135S.1.80
T37
Von der Fpeiheit der Presse / Von der Unabhangigkeit des Parkart. —.60
laments / Von Parteien uberhaupt. 1919. 22 S.
Von den ersten Grundsatzgn der Regierung / Absolutismus und
T 28
Freiheit / Die Politik eine Wissenschaft.
1919. 29 S. kart. —.60
t25
Isldoros, Das Leben des Philosophen. s. u., Damaskios.
116 Kaiser Julian. Philosophische „Werke. Ubers. u. erklart von Rud.
A sm us. 1908. VII, 205 u. 17 S
4.80, geb. 6.~
kart.
Rede gegen die ungebildeten Hunde. 35 S
.80
T 18
37
Kant, Imm. SUmtliche Werke. Herausgeg. v. K. Vorlander, in Ver61
bindungmitO.Buek,0, Gedan, W. Kinkel, F. M. Schiele, Th.
—
—
—
—
—
—
.
.
—
—
Valentiner
In 10 voruehmen Geschenkbandeu (einschl. des
Vorlanders Kantblbgraphie und Cohens
Kommentar z. Kj. d. r. V.), durchweg auf holzfreiem Papier 100.
.10
Chronologisches Verzeichnis der Schriften Kants. 16 S.
Bd. I. Kritik der reinen Vemunft. 12. Aufl. 1922. Neu hrsg. von Dr.
Th.Valentiner. Mit Sachregister XII, 770 u. 91 S. Auf holzfreiem
Papier 6.60. geb. 8.—. In 2 Gedch.-Bdp.geb. Hlwd. 15.—, Hfrz.26.—
Kritik der reinen Vernunft. Erste Auflage. Riga, Hartknoch, 1781.
Anastatischer Neudruck 1905. VII, 24 u. 856 S. Gebunden in
45.
Halbfranz mit echt Goldaufdruck im Stil der Zeit
u. a.
Suppl.-Bds., enthaltend
37
—
—
*
—
.
....
Verlag von Felix Meiner in Leipzig.
—
—
"
Alphabetisches Verzeichnis.
10
Hand
*
Kant, 1mm. Buchenau, Artur. CTnmdprobleme der Kritik der reinen
Vernunft. Zugleich cine Eiiifuhrun^ in den kritischen Idealismus.
Mit Personen- und Sachregister. 1914. VI, 194 S. 3.—, geb. 4 —
„Fiir dife Darstellung: der Grundsatze des reinen Vcrstandos und der Lehre
von den Ideen wird der Loser dem Verfasser besonders dankbar sein. Das
treffliche Buch wird seinen Weg linden.
Deutsches Philologen-Blatt.
lis
*
*
38
—
Cohen, Hermann. Kurzer Handkommentar zu Kants Kritik
der reinen Vernunft. 3. Aufl. 1920. 242 S.
3.50, geb. 4.50
Mellin,G. S. Marginalien und Register zurKr. d. r. V.
6.50
Komundt, H. Kants Kr, d. r. V. abgekiirzt a. Gr. d. Entstehungsgescli. E. Voriibung f krit. Pliilosophie. 1905. 112 S.
1.
Bd. II. Kritik der praktischen Vernunft. 7. Aufl. Mit Einleitung hrsg.
—•
.
——
— —
.
.
Karl Vorlander.
1920. .47 u. 220 S.
3.—, geb. 4.—. In Gesch.-Bd. geb. Hlwd. 7.— Hlbfrz. 12.—
Mellin, G. S, Marginalien und Register zur Kr. d. pr. V. 4.50
Kritik der Urteilskraft.
4. Aufl.
Neu hrsgeg. u. eingeleitet von
Prof. Dr. Karl Vorlander. 1922. 38, 361 u. 33 S.
5.—, geb. 6.—. In Gesch.-Bd. geb. Hlwd. 9.—, Hlbfrz. 15.—
V.
,
*
39
*
40
—
— — Mellin, G. S. Marginalien und Register zur Kr. U.
— Bd.
Prolegomena zu einer jeden kiinftigen Metaphysik.
Auf-
von Karl Vorlander.
Mit
d.
6.
III.
lage.
Herausgegeben und
eingeleitet
4.50
3 Beilagen.
1921. 46, 196 u. 12 S.
3.—, geb. 4.—. In Gesch.-Bd. geb. Hlwd. 7.—, Hlbfrz. 12.—
*
41
42
—
—
Kulin,E. Kants Pr. in sprachl. Bearbeitung. 1908. 156 S. 1.—
Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. 5. Aufl. Mit Einltg. her^
ausgeg. V. K. Vorlander.
1920. 30 u. 102 S.
1.80, geb. 2.50
Metaphysik der Sitten. S. Aufl. Herausg. u. eingeleit. von Prof.
Dr. Karl Vorlander.
1919. LI, 360 u. 18 S.
5.50, gej). 6.50
.
Inhalt:
*
Metaphysische Anfangsgrijhde der Eechtslehre.
— —
.
.
*
44
—
—
45
—
43
—
46a —
46
—
2. Metaphysische Anfang-sgriinde der Tugfendlehte.
Biichenau, A., - Kants Lehre vom kategorischen Impei'ativ. Fine
Einfiihrung in die Grundfragen der Kantischen Ethik im Anschlnp
an die „Grundlegung\ 1918. XII, 125 S.
2.50, geb. 3 50
Mellin, G. S. Marginalien u. Register zu Kants M. d. S. 4.50
Neu herausgeg. u. eingeleitet von I'rof.
4. Aufl.
Bd. IV. Logik.
Dr. Walter Kinkel, 1920. 28 u. 171 S.
2.50, geb. 3.50
Anthropologie in pragmatischer Hinsicht. 5. Aufl. Neu herausgeg.,
mit EiiiJeitung und Register versehen von Karl Vorlander. 1912.
1.
.
.
.
u. 15 S.
6.—, geb. 7.—
Die Religion innerhalb der Grenzen der bloCen Vernunft. 4. Aufl.
Herausgeg. u. eingeleitet von Karl Vorlander. 1919. 96, 236 u.
24 S. 3.—, geb. 4.—. In Gesch.-Bd. geb. Hlwd. 7.—, Hlbfrz. 12.—
Bd. V. Kleinere Schriften zur Logik u. Metaphysik. 2. Aufl. Hrsg. u.
U
XXII, 313
.
eingeleitet v. Prof. Dr. Karl Vorlander. Inl Band geb. 14.
Schriften v. 1755—1765. 2. Aufl. 1921. 32, 169 S. . 3.—, geb. 4.—
Inhalt: Eine neue Beleuchtungf der ersten Prinzipien der metaphys.
Erkenntnis. Diss. 1755.
Die falsche Spitzfindigrkeit der 4 syllogistischen Fig.
Versuch, den Begriff der negativen Grofien in die Welterwieeen. 1762.
weisheit einzufiihren. 1763.
Unters. lib. d. Deutlichkeit der Grundsatze
der natiirlichen Theolog'ie und der Moral. Zur Beantw. der Preisfrag'e der
Nachr. v. d. Einrichtung' seiner Vorlesung'en
K. Akademie zu Berlin. 1764.
in dem Winterhalbjahre 1765—1766.
—
—
—
—
Verlag von Felix
M einer
in Leipzig
I.
Philosophische Bibliothek.
11
Band
46b Kant,Imm. Schriften von 1766—1786.
1921. 40, 172 S.
3.—, geb. 4.—
Inhalt: Traume eines Geistersehers; erlaut. durch Traume der
An Frl. v. Knobloch tiber Swedenborg. 1763.
Metaphysik. 1766,
Von dem
ersten Grunde des Unterschiedes der Gep-enden im Raume. 1768.
tJher die
Form und die Prinzipien der sinnlichen aud V«rstan des welt. 1770.
Beantwortungf der Frage: Was ist Auf kli." ruiig-v 1784.
Was heiBt: sich iuj
2. Aufl.
—
—
—
—
—
46c
—
Denken
orientieren? 1786.
Bd.V. Schriften V. 1790-1791. 2.Aufl.l921. 20, 176S. 3.-, geb. 4.Inhalt: Streitschrift gegen Eb6rhard tJber eine Entdeckung, nfvnh der
alle neue Kr. d. r. V. durch eine altere entbehrlich gemacht werdea soil.
1790.
Welches sind die wirklichen Fortschritte, die die Metaphysik seit
Leibniz' und Wolfs Zeiten in Deutschland gemacht hat?
Schriften von 1796 -1798. 2. Aufl. 1921. 31, 175 S. 3.—, geb. 4.—
Inhalt: Von einem neuerdings erhobenen vomehmen Tone in der
Philosophie. 1796.
Ausgleichung' eines auf MiBverstand beruheodeu mathematischen Streites. 1796. — Verkimdung des nahen Abschlusses eines Traktatszum ewigen Frieden in der Philosophie. 1796.
DerStreildftrFakul:
—
46d
—
—
taten
4fl
in drei Abschnitten. 1798. (S.Abschn.
:
Von
—
der
Macbt des Oemiits,
durch den bloSen Vorsatz seiner krankhaften Gefiihle Meistfjr zu seir../
__ Bd.VI. Schriften z. Geschichtsphilosophie, Ethik u. Politik. In 2. Aufl.
1913.
v. K. Yorlander.
4-—, geb. 5.—
47, 272 S.
Inhalti Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbiJvgiPrlTcher AbEezension von J. G. Herders Ideen zur Phii'isophie der Ge-
neu hrsg.
Bicht. 1784.
—
schichte der Menschheit.
Teil l..und
—
2.
—
1785.
:
—
—
'*•.
,
—
—
—
4Sa — —
48b — —
.
—
.
49
der
—
.
48
AaUag
—
—
—
47^^
MuttnafJlicher
Menschengeschichte. 1786.
das mag m der
tJber den Gemeinspruch
Theorie richtig sein, taugt aber nicht fiir die Praxis. 1793.
Zum 9wig-^n
Frieden. Ein philosophischer Entwurf. 1796.
Rezension Ton Huih}ar.d»
Versuch nber den Grundsatz des Naturrechts. 1786.
Eezension voo Sohusz*
Versuch einer Anleitung zur Sittenlehre fiir alle Menschen ohne Unterscb '•d
der Beligjpn. 1783.
Von der Unrechtmafiigkeit des Biichernachdruati
1785.
liber ein vermeintes Recht aus Menschenliebe zu liigen. 17»7. -tJber die Buchmacherei. Zwei Briefe an Harm Fr. Nicolai. 1798.
Schriffen zur Etljik und Religionsphilosophie. Herausgegeben vol
Fr.M.Schiele. S.Aufji. 1911. VIII, 172 S.
3.—, geb. 4.Inhalt: Versuch einiger Betrachtungen fiber don Optimismus. 1759. —
Der einzlg mogliche Bewefsgrund zu einer Demonstration fiir das Basein
Gottes. 1763.
Bemerkungen zu L. H. Jacobs Priifung der Mendelssoiinschen Morg&nstunden. 1786.
"OT>er das MiBlingen aller philosophischeo
Versuche in der Theodicee. 1791.
Das Ende aller Dinge. 1794.
Bd. Vli. Schriften zur Naturphilosophie. Hsg. u. eingel. v. 0. Buek.
1. Abt.: AUgera. Naturgeschichte u. Theorie d. Himmels. (1775.1
3. Auflage 1922.
XXVII, 186 S
3.—, geb. 4.—
2. Abt.:
Metaphysische Aufangsgrunde der Naturwissenschaft.
3. Auflage 1922.
XX, S. 187—336
2.—, geb. 3.—
(1786).
Bd. 2. 12 u. 454 S
Im Druck.
Inhalt: Gedanken von der wahren Schatzung der lebendigen Krafte usw.
—
um
.
1747.
Ob die Erde in ihrer Umdrehung
die Achse einige Veranderung
seit den ersten Zeiten ihres IJrsprungs erlitten babe. 1754.
Die Frage,
ob die Erde veralte, physikalisch erwogen. 1754. _— Kurzgefafite Darstellung
—
—
einiger Betrachtung'en nber das Feuer. 17r)5.
tJber die Ursq^ben der Erderschiitterungen bei Gelegenheit des Ungliicks von 1755. 1756. - Geschichte
und Naturbeschreibung der merkwiirdigsten Vorfalle dos Erdbebens von 1766.
1756.
Fortgesetzte Botrachtuug der seit einiger Zeit wahrg'euomnaenen
Erderscbiitterungen. 1756.
DiHsertation iibor den Nutzen einer mit der
—
—
Geometrie verbundenen Metajjhysik in dor Naturphilosophie. 1766. — Neue
Anraerkungen zur Erlautorung der Theorie der Winde. 1766. — Entwurf
und Ankiindigung eines Collegii der physischen Geographic, nebst e. Anhange iib. d. Frage: ob die Westwinde in unseren Gegenden daruiu feiicht~
scien, weilsie iiber ein grofiesMeerstreichen. 1757. — Netier fiohrbegriff der BewegungundRuheusw, 1768.
Rezension der Schrift von Moscati iibor den Unterschied der Struktur der Tiere und Menschen. 1771.
tfber die Vulkane im
Monde 1786.
Etwas uber den EinfluB des Mondes auf die Witterung. 1794.
—
—
—
Verlag von Felix
M einer
in
Leipzig.
—
-
Alphabetisches Verzeichnis.
12
50
52
51
126
Kaui, Imm. Bd.
Vermigchte Schriften Nur herausgeg. v. K. V or
324 S
7.50, geb. 9.
BriefwecLsel- Hrsg. v. J. H. v Kirchmann. 200 S. 3.—, geb. 4.—
Bd. IX. Physische (reographie. 2. Aiifl. Neu herausgeg. von Paul
Gl^edau.
1906.
30, 366 u. 20 S
7.50, geb. 9.-^
Rants Leben. Dargestellt von K.Vorlander. Mit d. Bildnis Kants v.
Dobler u. e. Zeittafel. 2. Aufl. 1922. XI, 211 u. 12 S.
3.50
geb. 4.50, Halbleder-Gescbenkband 6.
Kants Hauptschriften, 6 Bande in Kassette (Bd. 37 in 2 Banden,
Bd. 38, 39, 40, 45)
In Hlblwd. 45.-, in Halbleder 75.—
Au^erhalh der Gesamtausgabe erschienen:
Kants AusgewUhlto Kleine Schriften. Mit ausfuhrlicher Einfuhrung
und Anmerkungen herausg. von Hermann Hegenwald. 1913.
LVI, 125 S.
2.40
In halt: Beantwortung der Frage: Was ist Aufklarung? — Was heifit: sich
—
—
Under
1922.
VIII.
I,
.
•
.
.
...
T24
—
—
im Venken
—
orientieren ?
Idee zu einer aUg. Geschichte in weltbiirgerl Absicht.
Rez. von Herders Ideen zur Philos. d. Gesch. der Menschheit.
Mutma^licher Anfang
der MenschengeschicJde.
Das Ende aller Dinge.
Verkiindigung des nahen Ab8chlus8es einea Traktats zum enigen Frieden in der Philosophie.
—
.
—
Es war bisher schwer, cinen K.at zu gfeben, wie man sich Knnt am besten
naben sollte. Def vorlieg-onde Band weist den Weg, der Schiller einst zu
Kant fiihrte. In den ,,Kleinen Schriften", von denen bislang, so seltsam es
auch kling-t, eine Ansg-abe ganzlich fehlte, bebandelt Kant in leicht veretfindlicher Darstellung' allgemein interessierende Frag-en. Die Beigraben des
als weitere Erleichterung: der Verstandnisses begrriiBt
Herausgebers werden
warden.
*
— Zum
—
ewigen Frieden. Mit Erganzungen aus Kants ubrigen
Schriften und einer austlihrlichen Einleitung iiber die Entwicklung
des Friedensgedankens herausg. von Karl Vorlander. 2. Aufl.
(In Hpgt. geb. auf holzfreiem Papier 4.50), 1.50
1919. VI,74S.
.
8. a,
Taschenausgaben
S. 22.
Schriften iiber Kant:
Adamson, R. Uber Kants Philosophie. 1880. X,
167. S.
.
.
1.—
Falckenberg, Richard. Kant und das Jahrhundert. 1907.
Gerhard, Carl. Kants Lehre von der Freiheit. VI, 84 S.
Goldschmidt, L. Kantkritikod.Kantstudium? 1901. XV1,218S.
— .50
— .60
Kant und Haeckel.
Freiheit und Naturnotwendigkeit.
Replik an Julius Baumann. 1906. 137 S
Baumanns Anti-Kant. Eine Widerlegung. 1906. 115 S.
Kant uber Freiheit, Unsterblichkeit, Grcit 1904. 40 S.
Eine
—
—
—
—
—
—
—
Akademie
,
.
1.80
1.—
—.80
—.60
iiber das Jenseits.
Die Kant-Ausgabe der
der Wissenschaft. Ein Protest. 1905. 104 S.
.80
Kants Privatmeinungen
preuJB.
—
—
Vergl. auch Mellin. Marginalien.
Jacoby,G. Kants
Lempp,
u.
Herders Asthetik. 1907. X, 348S.
4.80,geb.6.—
Das Problem der Theodicee in der Philosophie und
6.—
Literatur des 18. Jhrh. bis auf Kant u. Schiller. 1910. VI, 432 S.
Moog, W., K's Ansichten iib. Krieg u. Frieden. 1917. VI, 122 S. 1.—
Mellin, G. S. Marginalien und Register siehe Mellin, S. 15.
Platner, Ernst. Briefwechsel m. d. Herzog von Augustenburg iiber
Otto.
die Kantische Philosophie.
Siehe
Bergmann,
S.
26
Romundt, H.
—
—
—
—
Kants „Widerlegung des Idealismus". 1904. 24 S.
.40
.70
Kants philosophische Religionslehren. 1902. 96 S
Kirchenu.KirchenachK'sphilosoph. Religionslehre. 1903. 199 S.1.20
Verlag von Felix
M einer
in
Leipzig.
—
I.
Philosdphische Bibliothek.
13
Hand
Romundt,
—
H.,
126
1906.
Der Professorenkant.
Ein Ende
und
ein
Anfang.
—.80
8.
112 S, 1.—
Sydow, E. v., Der Gedanke des Idealreichs von Kant bis Hegel.
VIII, 130 S
2,—
1918.
Kant-Schiller-Goethe. 2. Aufl.Im Druck
Vorlander, Karl.
Kant und der Gedanke des Volkerbundes. Mit Anhang: Kant
1.—
und Wilson. 1919. S5 S
»Vaihinger, H. Die Philosophie des Als Ob. Mit Anhang iiber Kant
und Nietzsche. 7. u. 8. Aufl. 1922. Siehe Abt. V, S. 31.
Kants Kritik der reinen Vernunft,
abgekiirzt.
1905.
—
Siehe auch: Wolffsche Begrifi'sbestimmungen,
Kirclinianu, J. H. t. GT-undbegriffe des Rechtes und der Moral.
d6
2.
Kirchuer, Worterbuch. Neue Auflage im Druck.
Krause, Ki Oh. F. Entwuff eines europaischen Staatenbundes.
1.—, geb.
Eiuleitung von H. Reich el. 1920. 30 S.
Lasson siehe Abt. VI, S. 28.
La Mettrie. Der Mensch eine Maschine. Ubers. und erlautert
2.—, geb.
1909. 22, 72 S
Dr. MaxBrahn.
98
.
68
Leibuiz,
—
207
—
108
Gr.
W,
—
gg
Mit
2
von
3.—
Philosopbiselie Werke.
Hauptschriften zur Grundlegung der Philosophie.
Durchgesehen und mit EintJbers. von Dr. Artur Buchenau.
Bd.
I.
leitungen u. Erlauterungen herausgeg. von Dr. Ernst Cassirer.
L: Zur Logik und Methodenlehre; Zur Mathematik; Zur PhoronoBiie und Dynamik; Zur geschichtlichen Stellung des metaphysi7.—, geb. 8.—
schen Systems. Mit 17 Fig. 1904. 382 S.
II.: Zur Metaphysik (Biologie
Bd. II. Hauptschriften usw.
und EntwickluDgsgeschichte; Monadenlehre) ; Zur Ethik u. RechtsSach- u. Namenreg. 1906. 580 S.
10.80, geb. 12
philos,;
Die Auswahl, welcbe Cassirer von den Schriften gibt, strebt in g-liickDie
licher Weisie Vollstandigkeit der Ubersicht in intensivem Sinne an.
Einleitungen des Herausgebers sind zur Einfixbrung- in die geschicbtlicben
und sachlichen Vorbedingungen des Systeftis auch tiir den hocbst wertvoll,
welcher Cassirers Gesamtauiliassung: des Systems nicbt iilaerall tcilt.
.
—
f
.
.
.
—
.
Literariscbes Zentralblatt,
Bd.
III.
Neue Abhandlungen uber den nienschlichȤn Ver-
stand. In dritter Auflage neu iibersetzt, eingeleitet und erlautert
7.20, geb. 8.50
1916. XXV. 647 S.
V. Ernst Cassirer.
.
.
70
71
f i4
;y'^(?
iei^2
—
_
_
—
Von C. Schaar Schmidt.
Jheodicee. Vergriffen.
Erlauterungen.
Bd.
IV.
2.
1.50, geb. 2.50
Aufl.
VemunftprinzipienderNaturu.Gnade — DieMonadologie.34S. —.80,
Von der Weisheit — tjber die^Freiheit. 15
Deutsche Schriften. Gesammelt u. hrsg.
Kowarzik*
Bd>
I.
Muttersprache
u.
S.
v.
.
.
Dr.
volkische Gesinnung. 1916.
.
kart.
— .60
W. Schmied-
XL, 112
S. 2.50,
geb. 3 50
BdJI. Vaterland u.Reichspolitik. 1916. XXIII. 176 S. 3.—, geb. 4.—
Nicbt wenige Stiicke des vorliegenden Buches sind fiir den Unterricbt
nnmittelbar nutzbar zu macben, alle bieten jedem Lebrer, welches Facbes
immer, die Irucbtbarste Anregung. Das Bucb gehort irr jede Gynmasialbibliothek.
Vol.
^Sohratos".
II Leibniz. Ausgewahlte philosoph. Schriften im Originaltext. Hrsg. v.
3.60
H. Schmalenbach. Bd. 1. 1914. XX, 164 S
Verlag von Felix Meiner in Leipzig.
—
Alphabetisches Verzeichnis.
14
-
Band
Vvl Til Leibniz, Bd.2. Mit Resist, lib. beideBaudch. 1915. XVITI,224S. 4.20
Inhalt: Discours do metaphysique — Briefe an Arnauld — .Sv«>6me nou-
—
veau de la nature ~- Zwoites eclMircissement zum Systeme nccveau
i. u.
Schrift gfeg-en Bayle
Briefe an Johann BornoulU, de Voider, de? Bosses
Examen des principes do Malebranche
Principes de la nature et de la
grace
Monadolog'ie
Fiinftes Schreit)€n an Clarke
Briefe an Nio.
Remond
Register zu beiden Biindchen
Verg-leichendt Seitentafel mit
don Ausg-aben von Gerhardt und Erdmann.
Ich beg'liickwiinsche Sie zu diesem trcfl'lichen Unternehmen, welcheB
nunin'jhr Semiuariibungen fiber Leibnitz in der Weise moglich naachen wird,
wie ich sie immer wiinschta: historisch-genetisch, aber nicht in blolien verteilten Ret'eraten, sondem auf Grund eines j e d em Teilnehmer vorliegcnden
urkundliehen Materials, das ja dann noch leicht in Eeteraten Eiuzelner ergaiizt werden kann. Sehr praktisch sind die Seitenangaben nach Gerhardt
und Erdmann.
Clemens Baemnker in einem Briefe an den Verlag.
Merz, J. Th. Leibniz' Leben und Philosophie. Aus dem Englischen
—
—
8.
—
—
—
—
—
—
mit Vorwort von C. Schaars chmidt.
119
226 S
2.
Lessiug-s Philosopbie. Denkmiiler aus der Zeit des Kampff s zwischen
Auft:larung u. Humanitat in der deutschen Geistesbildung', Hrsgeg.
von Paul Lorentz. 1909. 86, 396 S
5.— geb.' 6.—
A. d. Inhalt u. a.: TJber e. Aufgabe im Teutschen Merkur 1776.
Oesprache
—
,
—
—
—
—
121
—
—
—
mit Jacohi ilher Spinoza.
Qedanken Uher die Herrnhutir.
Aus: Des Andreas
Wiasowatins Eimviiffe under die Dreieinigkeit.
Leibniz Von den ewigen Strafen.
Auswahl aus den theolog. Streitachriften.
Ernst uiid Falk. Gespriiche fiir
Freimatirer. ^— Erziehung des MenacTiengeschlechts.
Aua Laokoon und der Hamburg Draniaturgie. Register.
—
.
Uber das Trauerspiel. Briefwechsel mit Mendelssohn und Nicolai.
Nebst verwandten Schriften dieser herausgegeb. und erliiut. von
R. Petsch.
s. a.
1910.
55,
144
2.50, geb. 3.50
S.
Taschenausgaben S
22.^
Llbaiihis. Apologie des Sokrates. Ubers. u. erlaut. v. 0. Apelt. 1922.
XIX. 100 S
4.—, geb. 5
5176 Locke, John, Versuch iiber den menschlichen Verstand. Neu libers,
u. m. e. Einltg. u. Sachreg. vers, v, Hugo Winckler.
2 Bande.
1913. 1911. XXXIY, 489; VII,
je 4.—, geb, je 5.—
450 S.
Der tjbersetzer hat die schwierige und verantwortungsroUe Arbeit der
Verdeutschung ganz neu in Angriii genommen iind in seiner tTbertragung
ein Werk geschaSeUj das alle bisherigent^bersetzungen imeanzen
und einzelnen iibertrifft. Die klassische Ausgabe des engiischen
Textes von Eraser 1894 ist bier zum ersten Male benutzt, die Abvpeichungen
der verschiedenen Ausgaben sind notiert und alle wichtigen sa< '.lichen Erlauterungen gegeben. So ist ein deutscher Locke entstanden, auf dessen
Vollendung wir uns freuen.
H. Scholz in der ^Tagl. Rundschau".
7"oZ. IX.
Essay cone. Human Understanding. Books II and IV (with omis5.—
sions). Sel. by M. W. Calkins. W. index. 1913. VII. 348 p.
79
Uber den richtigen Gebrauch des Verstandes. Neu iibersetzt von
Otto Martin. 1920. 109 S
2.—, geb. 3.—
Lotze, Hermaim. System der Philosopbie.
Bd. I. Logik. Mit der Ubei-setzung des autobiographischen Aufsatzes „Phi] sophy in the last forty years", einem Nam en- und
Sachregister and einer ausfiihrlichen Einleitung v. Georg Misch,
CXXII, 608 u. 24 S
9.—, geb. 10.—
142
Bd. II.
Metaphysik. Mit dem Aufsatz „Die Prinzipien der Ethik",
einem Namen- u. Sachregister hrsg. von Georg Misch. 1912.
VIII, 626 u. 18. S.
9.—, geb. 10.—
101
—
—
—
.
HI
.
—
—
1
—
.
Geschichte der Asthetik in Deutschland.
register.
1913. gr. 80. VIII, 689 S..
.
Verlag von Felix
M einer
.
Mit Namen- und Sach10.50, geb. 12.—
.
.
in Leipzig.
—
I.
Philosophische Bibliothek.
16
md
—.60
Instinkt. 33 S
uber Lotze vgl. S. 27.
Macchiayelli, N. Vom Staate. (Erorterungen uber die erste Dekade dee
Livius.) Ubers.v. W. Griizmacher. 1871. 268 S.
T25 Lotze, Hermann. Der
Hall,
*^
.
Marbe, Karl.
tTber das Urteil siehe Abt. V, S.
.
28.
'
Mai-Hilius Ficinus siehe Picinus.
Meinong, A. Gegenstandstheorie siehe Abt.
V, S. 28.
In der altesten Fassung
Ethik.
zum 1. Male lateinisch
herausgeg. v. H. Heineck. 59 S
.70
Mellin, 0. S. Bd. I: Marginalien und Register zu Kants Kritik der
reinen Vernunft. Neu herausgegeben und mit .einer Begleitschrift
„Zur Wiirdigung der- Kritik der reinen Vernunft" versehen von
L. Goldschmidt.
1900. XXIV, 167 S. u 189 S. 6.50, geb. 7.50
Bd. II: Marginalien und Register zu Kants Grundlegung zur Metaphysik der Sitten; Kritik der praktischen Vernunft; Kritik der
Urteilskraft, Neu herausgegeben und mit einer Begleitschrift „Der
Zusammenhang der Kantischen Kritiken" versehe» von Dr. L.
Goldschmidt. 1902. X, 69 u. 237 S.
.
4.50, geb. 5.50
Mendelssohn, Moses. Von der Herrschaft uber die Neigungen.
Siehe unter Lessings Briefwechsel.
Milton, John. Politische Hauptschriften. Ubers. u. m. Anm. vers. v.
Wilh. Bernhardi. 3Bde. 328^ 359; XVIII, 342 S. 7.—, Hlwd. 10.~
Aus dem Inhalt: Von der weltlichen Macht in kirchlichen Angelegenheiten — Uber Erziehungf. — Areopagitica. — Eine Eede fiir die Freiheit
der Presse. — Die Lehre und Wissenschaft von der Ehescheidungf. — Erste
Eikonoklastes. — Von
und zweite Yerteidig-ung' des englischen Volkes.
der Eeformation in England. — Der Grund des Kirchenregiments. — Der
gerade und leichte Weg zur Herstellung einer freien Eepublik. — Vert6idigung
gegen den Geistliohen Alexander Morus.
Melanchthon.
*
.
St.
—
—
.
*
,
.
.
.
—
Matorp, P., siehe Plato, siehe Pestalozzi, siehe Abt. V, S.
29.
Siehe unter
Abhandlung vom Trauerspiel.
Friedrieh.
Lessings Briefwechsel.
Nietzsche, Fr.
Ha8se,H. Das Problem des Sokrates bei Nietzsche. 1918. 26 S. —.70
2.—
Oehler, R. Nietzsche und die Vorsokratiker 1904. 176 S.
Richter, R. Friedrich Nietzsche. Sein Leben und sein Werk. 4. Aufl.
6.—, Geschenkband 7.—
1922. VIII, 356 S
in Geschenkband 5.—
Essays.
XV, 416 S
1913.
Schaffganz, H. Nietzsches Gefiihlslehre. 1913. VIII, 133 S. 1.80
Vaihinger, H. Die Philosophie des Als Ob. Mit Anhang iiber Kant
und Nietzsche. 7. u. 8 durchges. Aufl. 1922. XXXIX u. 804 S.
in Halbleder 40.
in Halbleinwand 30.
Weichelt, Hans. Zarathustra-Kommentar. 2. Aufl. im Druck.
Pestalozzi, J. H. Uber Gesetzgeb. u. Kindermord. Nach d. Erstausg.
V. 1793 herausg. V.K.Wilkes. 1910. XIII. 274 S. 3.50, Ppbd. 4.50
Buchenau, A. P's Sozialphilosophie. 1919. VIII, 183 S. 2.50,
l^lcolai,
.
—
,
—
,
geb. 3.50
geb.5.—
Platner siehe Bergmann, Abt. V, S. 25.
Platons Dialoge. InVerbindung mit K. Hildebrandt, C. Ritter
u. G. Schneider, hrsg. von 0. A pelt. In 7 Halbpergamentb. 100.—
Natorp,P. DerldealismusPestalozzis.
1919. IV, 174S. 4.—,
Apelts tjbersetzungen beruhen auf langjahrigor ernster Arbeit an der
sprachlichen Form wie am philosophiachen Gehalt dioser "Werke. Eine
Verlag von Felix
M einer
in Leipzig.
—
i
Alphabetisches Verzeichnis.
16
Band
philolojrisch unantastbare tTberiragung der Hauptwerke Platos
war nachgerade Bediirfnis g'eworden, wo die nur asthetische, wissenschaftlich etwas leichtherzige tFbersetzungsliteratur taglich mehr heranwueha.
Lit. Jahresbericht des Diirerbundes.
Man wundert sicji immer wieder, wie getreu es Apelt gelingt, die Dynftmik der griechischen Siitzo ins Deutsche zu iibertragen, dasselbe Tempo
einzilhalten, das der* Text besitzt, nicht zu flussig, nicht zu schwerfallig.
Das ist noch mehr als philologische Treue. Wir. konnen una freueu, don
ganzen Plato allmahlich Band um Band in dieser Ubertragung vorgelogt zu
bekommen. Moge er auch seine. Leser linden
Frankfurter Zeitung.
1.
Eirileitun^ zur Gesamtausgabe. Von Otto Apelt. 1920. 48 S.
172b Platon. Alkibiades. 1 u. II. (Von d. menschl. Natur. Vom Gebet)
1 80, geb. 2.50, Hpgl. 4.60
2. Aufl. 1921. I-V, 130 S.
180
Apologie des Sokrates u. Kriton. 1919. IV, 112 S. 1.50, geb. 2.50,
auf holzfreiem Papier in Gescheukbd
4.50
r- Siebe auch Libanius.
173
Briefe.
IV, 154 S.
2. Aufl. 1921.
2.50, geb. 3.50 Hpgt. 4.50
177
Charmides, Lysis, Menexenos. (Uber Besonnenbeit, Freundschaft
uDdLiebe.y 2. Auf !. 1922.' IV, 168 S. 3.—, geb. 4.—, Hpgt. 4.50
176
Euthydemos. (Von den Trugschlussen d. Sopbisten.) 2 Aufl. 1922. IV,
107 S.
2.-, geb. 3.-, Hpgt 4.50
Gastmahl od. Von der Liebe. Ubertragen u. eingel. v. Kurt Hilde81
brandt. 3., durcbges. Auil. 1920. IV, 132 S.
1.50, geb. 2.50.
in Halbpergamentbaud auf hoizfreiem Papier
4.50
Siehe auch Ficinus.
Gesetze.
2 Bde.
Bd. I: Buch I— VI, Bd. II: Buch VII— XII.
1591160
1916. 32, 573 S.
j© 5.—, geb. 6.—
Gesetze. X. Buch.
—.80
T15
43 S
148
Gorgias. (Vond.Redekunst) 2. Auf 1. 1922. II, 184 S. 2.50, geb. 3.50,
J81
.
—
.
.
.
—
.
—
—
......,.....;
—
172a
174
178
— —
—
—
—
— Hippias I
—
—
u. II, Ion.
(Von
Kratylos. (Geg. d. Sophist.)
Laches
Hpgt. 4 50
Aufl. 1921. IV, 130 S. 1.80,
geb. 2.50, Hpgt. 4.50
Aufl. 1922. IV, 158 S. 2.50, geb. 3 50,
Hpgt. 4.50
d. Poesie.) 2.
2.
Eutyphron. (Uber Tapferk.u.Frommigkeit.) Ubers.u. erlaut.
2. Aufl.
1922. VIII, 112 S. 2.—, geb. 3.—,
Hpgt. 4.50
od. Uber die Lehrbarkeit der Tugend. 1914. II, 91 S. 1.50,
u.
V.G.Schneider.
153
83
147
152
145
151
175
—
—
—
—
—
—
—
Menon
geb. 2.50
Parmenides. (Die Ideen u.d. Eine.) 1919. II, 162 S. 2.—, geb. 3.—
Hpgt. 4.50
Phaidon oder Uber die Unsterblichkeit der Seele. 2. durchges.
Aufl. 1921. II, 155 S.
1.80, geb. 2:50,
in Geschenkband auf holzfreiem Papier
4.50
Phaidros oder vom Schonen. Ubers. u. erlaut. v. C. Ritter. 2., durchgesehene Aufl. 1922. II, 157 S.
2.50, geb. 3.50, Hpgt. 4.50
Philebos. (Uber d. Idee des Guten.) 1912. II, 157 S. 2.50, geb. 3.50
Hpgt. 4.50
Politikos Oder Vom Staatsmann. 1914.
II, 142 S.
2.50, geb. 3.50
Hpgt. 4.50
Protagoras. (Von der Uberlegenheit der Philosophie gegeniiber der
Sophistik.) 2 Aufl. 1922. IV, 147 S.
2.50, geb. 3.50, Hpgt. 4.50
.........
.
.
Verlag von Felix Meiner in Leipzig.
—
-
I.
Philosophische Bibliothek.
17
Band
150
80
82
V
179
182
Platbn.
(Vom Wesen
des Sophisten.)
1914.
II, 156 S.
2.50, geb. 3.50, Hpgt. 4.50
Der Staat. (Von d. Gerechtigkeit.) Neu iibersetzt und erlautert sowie
m. griech.-deutschem u. dtsch.-^nech. Worterverz. vers. v. 0. Apelt.
5. Aafl. 1921. XXXII, 568 S. 6.—, geb. 7.—.
In Geschenkb. a.
holzfreiem Papier
8.
Tlieatet. (Ideenlehre.) 3. Aufl. 1921. IV. 28, 116 u. 48 S.
2.50,
geb. 3.50, Hpgt. 4.50
Timaios und Kritias. (Uber Naturphilosophie.) 1922. 2. Aufl. IV, 224 S.
3.50, geb. 4.50
Platon-Index als Gesamtregister. VonO. Apelt. 1920. VI, 177S. 5.—,
geb. 6.—
Natorp, Paul. Platos Ideenlehre. 2. Auflage 1922.
8.50
Siegel, Carl. Platon und Sokrates. 1921. IV. 106 S.
2.—
Sophistes.
—
—
—
.
Vollstandige Neuiibertragung von Dr. E. Heiutz.
bereitung,
Siehe Heinemann in Abt. V.
Plotin.
In Vor-
Porphyrius. Isagoge siehe S. 2 unter Aristoteles, Kategorien.
Eayaissou, F. Franzosische Philosophia siehe Abt. V, S. 29.
Rehtnke siohe Heg-enwald, Abt. V, S.
Blohter, Kaoul, siehe Abt. V, S. 29.
lSd\6 Sehellings Werke in 3 Banden.
27.
Vergriffen.
Einzehi erschienen daraus:
133d Schelliug". Einleitung zu
133b
133c
136b
—
—
—
104
—
3
philosophie (1797).
(1800) II, 136 S
dem Entwurf
.
103
2.50
geb.
IdeenzueinerPhilosophiederNatur (1797)11,3448. geb. 5.—
Von der Weltseele (1808)- II, 240S
geb.
4.50
Wesen der menschlichenFreiheit. (1809)11,86 8. geb. 2.—
AuPerhalb dieser Ausgabe erscMen:
Miinchener Vorlesungen: Zur Geschichte der neueren Philosophic.
Darstellung des philosophischen Empirismus. Neu hrsg. mit Erlaut.
V.A.Drews. 1902. XVI, 262 u. 92 8
3.50, geb. 4.50
Briefe uber Dogmatismus und Kriticismus. Hrsg. u. eingel. von
3.—
0. Braun. 1914. XX, 93 8. 2.— in Pappband der Zeit
Briefwechsel mit Niethammer, s. 8. 8 im Hegel- Archiv II, 1. 2.40
2.50
Schelling-Bllduis. Graviire
Sdjelling- alsPersonlichkeit. Briefe, Reden, Aufsatze. Hrsg. v.O. Braun.
Mit Abb. der Jugendbiiste Sch.'s. 1908. 282 8. in Ganzleinen 5.—
Groos, Karl. Die reine Vernunftwissenschaft.
Systemat. Darstellung v. Schellings rational, od. negativ. Philos. X, 187 8.
2.40
Zur
Philosophische 8chriften und Gedichte (Auswahl).
Schiller.
Einfuhrungin s. Weltanschauung. Mitausf. Einltg. hrsg. von E.K u h n e
mann. 2, verm ehrte Aufl. 1910. 94 u. 344 S.
4.—, geb. 5.—
Ktihnemanns Buch, g-erade in der neuen Gestalt der'zweiten Auflagre,
—
,
—
*
eines Systems der Natur-
— -Allg. Deduktion des dynamischen Prozesses
.
.
geht jeden wi.ssenschaftlich R^ebildeten Jjchrer an, ohne Riicksicht auf soin
-P'ach",
—
und
das er auf Grund seiner Fakultjiten im Unterricht vertritt
auch in jeder Primanergeneration iniiner don einen oder den anMonatsschrift fiir hohore Schulon.
noffentlich
deren.
T i
TIO
—
—
Uber Anmut und Wurde.
63 8
tjber die asthetische Erziehung des Menschen.
kart.
114 S.
Verlag von Felix Meiner in Leipzig.
1.—
kart. 1.60
—
Alphabetisches Verzeichnis.
18
\Band
T20
Schiller, tjber naive und sentimentalische Dichtung.
Lcbmann, Rud.
I
Die deutschen
Klassiker.
(= Die GroLJen Erzicher Bd. 9/10)
98 S.
kart. 1
20
Herder- Schiller- Goethe.
6.—, geb. 6.—
Kant - Schir'^r - Goethe. ,2. Aufl. Im Druck.
136— Schleiermaehers Werke in 4 Banden. Mit Geleitwort von Prof.
D. Dr. A. Dorner. Hrsg. u. eingel. v. Prof. Dr. Otto Braun,
139
1910/1 i. GroC 80.
Vorlauder, Karl.
136
Sehleiermacher. Bd. I. Mit Bildnis Schh's nach der Biiste von
Rauch. 1910. CXXVIII, 547 &. Yergriffen.
Goleitwort Yon Prof. D. Dr. A. Dorner.
S. I.— XXXII. — Allgemeine
Einleitung von Priv.-Doz. Dr. O. Braun. S. XXXIII-C. Grundlinien einer
Kritik der bisherigen Sittenlehre. Mit Inhaltsanalyee von Dr. O. Braun.
XXVIII, 346 S. — Akademieabhandlungen S. 347—532. — Eegister usw.
S.
137
—
688—547.
Bd. li. Entwiirfe zu einem System der Sittenlehre. Nach Handschriften des Rerliner Literaturarchivs :^um erstenmal herausgegeben und mit einers Einleitung und ausfillirlichem Register ver15.—
sehen von Otto Braun. 1913. XXX, 703 S
Dieser Band bring-t die erste wissenschaftlicli zulang-liche, weil auf voUstSndiger Wiedergabe deg iibBrlieferten handschriftlichen Materials beruhende
Ausgabe der Vorlcsungen iiber philosophische Ethik. Hier hat der Herausgeber Dr. Braun sicli ganz besondore Verdienste erworben. Er hat die
schwer zu lesenden T«xte mustorhait entziffert und das friiher bereits Gelesene
,
138
—
und Herausgegebene
iiberall sorgtaltig uachgepriift.
Erhatder Schleier-
macherforschung damit eine neue Grundlage gegeben und die Darsteilung der
Sckleiermacherschen Ethik auf eine ganz neue Flache gestellt. Alle Kundigeu
werden diese Arbeit mit warmstem Danke an den Herausgeber benutzen.
Dr. H. Scholz in der ^Ttiglichen Eundschau".
Bd.
XII. 748 S.
1910.
III.
Auswablen aus Dialektik (ed Halpern)
.
S.
119—180.
15.—
—
Die christliche Sitte
S. 1—118.
Predigten iiber den christlicben Haus-
:
(1822/23).
— Vollstandig:
—
—
Auswahlen aus;
Hrsg. von Prof. D. J oh. Bauer. S. 181 398.
Padagogik (Msc. l«13/14 mit Teilen a. d. Vorlesgn. 1820/1821 u. 1826, sowie
Die Lehre vom Staat (Entwurf v. 1829
Aphorismen 1813/14). S. 399—536.
Der christliche Glaube
m. Erlaut. aus Heften v. 1817 u. 1829). S. 537—630.
Register. S. 731—748.
(1830, etwa S. 1—90). S. 631—729.
stand.
—
—
139
Bd.
—
•
15.—
X, 663 u. 17 S.
Auswahlen aus: Psychologie (1830). S. 1 — 80. — Vorlesungen fiber Asthetik
(1852/53), S. 81—134. — Hermeneutik (Msk. v. 1805 usw:, Vorlesungen 1826
IV.
1911.
bis 1833).
S.
135—206.
— Vollstandig:
lleden iiber die Eeligion. S. 207—400.
—
401— 472. — Weihnachtsfeier. S. 473-582. — Universitaten im
deutschen Sinne. S. 533— 642. — Rezensionen: Engel, der Philosophfiir die Welt;
Eichte, Bestimmung des Menschen. S. 643—662. — Eegister. S. 663—680.
Monologen.
S.
In Einzelausgaben erschienen daraus:
136 a
I36b
—
—
Grundlinien einer Kritik der bisherigen Sittenlehre. (.1803. 1834.
8.—
1846.) M. e. Inhaltsanalyse. 1911. XXXII, 346 S
vergriffen
Akademieabhandlungen.. 1911. IV, 185 S.
In halt: Tugendbegriff Pflichtbegriff Naturgesetz und Sittengesetz,
....
,
,
Begriff des Erlaubten, Begriff des hbchsten Gutes, Beruf des Staates zur
Erziehung, Begriff des groBen Mannes.
[38a
— Predigten liber den christlichen Hausstand. Herausgeg. eingel.
— geb. 5.50
4 S.
Prof. D. Joh. Bauer. 1910.- IV, 42, 176
— Reden uber die Religion.
Aufl. 1920. IV, 193 S.
2.-, in
Geschenkband
— Monologen und Weihnachtsfeier. 1911. 11, 132 S. 2.—, geb. 3.—
— Universitaten im deutschen Sinne. 1911. IV, 110
1.80
u.
u.
'39b
4.
v.
,
2.
3.
39c
39a
S.
Verlag von Felix
M einer
in Leipzig.
.
.
—
I.
PhilosDphische Bibliothek.
19
Band
Au^erhalb der Gesamtausgahe erschienen ferner:
Monologen nebst den Vorarbeiten. Kritische Ausgabe, Mit Einleitung, Bibliographie, Index und Anm. von Friedr.
M. Schiele. 2. erweit. u. durchges. Aiifl. v. H. Mulert. Im Anhaiig: Neujahrspredigt von 1792.
Uber den Wert des Lebens.
1914. 48, 198 S.
3.—, geb. 4.—
Endlich sind uns die Monologen in musterg'ultig'er Ausgfabe vorgelegtl
Schiele gibt den Text der Ausgabe vom Jahre 1799 ixnd filg-t die Abweicnungen
samtlicher spjiteren Ausgaben im kritischen Apparat hinzu. Er hat damit
S<jhleiermacher.
—
11?
85
—
—
eine gediegene Arbeit geliefert, luid die Vergleichung der Texte bietet
reiohe Ausbeute zur Erkenntnis des Umbildungsprozesscs in Schleiermachers
Gedanken.
Zeitschrift fiir Philosophie.
Weihnachtsfeier. Krit. Ausg. Mit Einltg. u. Reg. von H. Mulert.
1908. 34 u. 78 S,
1.80, geb. 2.50
GrundriB der philosophischen Ethik. (Grrundlinien der Sittenlehre.)
Hrsgeg. V. F. M. Schiele. 1911. 219 S.
2.50, geb. 3.50
Schieles Yerdienst ist es, daB die beiden besten Manuskripte Schleiermachers, aus denen Twesten den Text konstituiert hatte, hier in anderer
Ordnung geboten werden. Der in sich geschlossene Text der Vorlesungen
von 1812—13 wird als Einheit gelassen und umachloesen von einem andern
Entvi^urf von 1816. "Wir haben damit eine Textgestalt des wichtigen-^erkes,
die sowohl den inneren Gedankengang darstellt vpie auch sein Warden erkennen laBt.
Zeitschr. f, d. deutsch. Unterricht.
Universitaten im deutschen Sinn.
Mit ausf. Einltg. von Ed.
Spranger (vgl. unter Fichte)
3.50, geb. 4.50
.
.
.
.
.
.
.
.
...
.
120
—
Schopenhauer. Hasse, H.
.
.
Sch.'s Erkenntnislelire siehe Abt. VI, S.27.
Schuppe
86/7
88
^9
90
110
111
siehe Abt. V, S. 30.
Scotus Eriugrena. Uber die Einteilung der Natur.
Leben und Schriften. Von L. Noack. 64 S. .
—
Vergriffen.
1.—, geb. 1.80
.
Sextns Emplricus. Pyrrhoneische Gnindziige. Ubers. vonE. Pappenheim. 19 u. 222 S
2.50, geb. 3 50
Erlauterungen dazu. 296 S
2.—, geb. 3.—
Shaftesbury. Untersuchung uber die Tugend. Ubers. und eingeleitet
1905.
15 u. 122 S.
V. Paul Ziertmann.
2.—, geb. 3.—
Die MoraEin Brief iiber den Enthusiasmus an Lord Sommers.
listen. Eine philosophische Khapsodie. Ubersetzt u. eingeleitet von
.
—
M. Frischeisen-Kohler.
T30 — Religion und Tugend. 48 S
91— Spinoza. SUmtliehe Werke.
1909.
31
u.
212
.
S.
.
—
3.50, geb. 4
.
Ubersetzt
von
0.
.
50
0.80
Baensch,
A.
Buchenau und
91
C. Grebhardt. la 3 Halbpgtbd. In Vorbereitung,
Dies ist die einzige deutsche Ausgabe der Werke Spinozas, die auf Grund
der umwalzendeu Ergobnisse der modernen Textkritik erfolgt ist. So bietet
die
Sie in ihrer Textgestaltung der Forschung die sicherste Grundlage
Einleitungen bemiihen sich, das Verstandnis der Schriften S.s nach alien
Seiten sicher zu stellen.
Bd. I. Abhandlung von Gott, dem Menschen und dessen Gliick.
92
—
96
;
Neu
ubersetzt von C.
Ethik. Ubers. u. mit
Im
Gebhardt.
Druck.
Einleitung u. Register versehen von Otto
Baensch. 10. Aufl. 1922. 29, 276 u. 39 S. .
4.—, geb. 5.—
6.
-In Halbpgt. auf holzfreiem Papier
Sehr genau ist die neuere Forschung zum Spinozatext behandelt. Die
Einleitung gehort zu dem Besten, was zur Einfiibrnng in Spinozas Denkveeise gegeben werdon kann.
Die 13edeutung dioscr uhorsotzung wird man
darin sehen diirfen, dafi sie die fiir uns oftschwierig gewordenen Gedankene.
.
— —
verBchiebungen bei Spinoza klarlcgt.
Zeitschr.
f.
d. dtsch.
Verlag von Felix Meiner in Leipzig.
Unterricht.
—
.
Alphabetisches Verzeichnia.
20
Band
93
Theologisch-politischer Traktat, 4. Aufl. tTbers. u.
1921. 34, 362 u. 61 S.
5.—, geb. 6.—
TractatustheoI.-politicuB.Lat.ed.H.Grinsberg. 1877, 1.— ,kart. 1.50
Descartes' Prinzipien der Philosophie auf geometrische "Weise begriiudet,
Anhang, enth. metaphysische (xedanken, 8. Aufl. Neu
ubers. V. A. Buchenau. 1907. 8, 190 S.
3.—, geb. 4.—
Abhandlung iiber die Verbesaerung des Verstandes.
Abhandlung
vom Staate. 4. Aufl. Ubers. u. eingeleitet von Dr. Carl Grebhardt. 32, 181 u. 33 S.
Im Druck.
Principia philosophiae Cartesianae
Appendix cont. cogitata
Tractatus de intellectus emendatione
metaphysica
Tractatus
Spinozii.
Bd.
II.
eingel. v. C.
94
—
95
—
Gebhardt.
.
—
.
.
.
—
politicus.
96a Bd.
Lat. ed!
.
—
—
^
*
.
H. Grinsberg.
—
1882
.
.
.
1.
—
kart.
,
1.50
CJbertragen u. m. Einl., Anm. u. Reg. vers. v.
Carl Gebbardt. 1914. 38, 438 S. .
6.—, geb. 6.—, Hpgt. 7.—
Goethe hat den Brief wechsel Spinozas das interesfifiiitsetfe Bueh genannt,
das man in der Welt von Auirichtigkeit und Menscheuliebe lesen konne.
Er bedeutet fiir uns zug-leich die notwendige Erganzung- der E th k Spinozas,
denn er offenbart die tiefe und reine Menschlichkeit, die hinter den mathematisch starren Satzen jenes Buches steht.
Zeitschrift fiir den deutschen Vfiterricht.
Epistolae doctorum quorundam virorum ad B. de S. et auctoris
responsiones.
Ed. H. Ginsberg. 1876
1.—, kart. 1.50
Briefwecbsel.
III.
.
i
——
96b — Lebensbeschreibungen
*
1914.
—
*
XI, 147
S.
.
und Gesprache. Hersg.
Mit Bild.
.
.
.
.
Carl Gebhardt.
3.-. geb. 4.—, Halbpgt. 5.—
v.
Eine vollig neue Erscheinung in der deutschen Literatur ist Gebhardts
Ubersetzung der alten Lebensbeschreibungen Spinozas, der die iiberhoferten
AuBerungen oder Gesprache Spinozas sowie alle auf sein Ltsben beziigltchen
Queilen beigetiigt sind. Es ist ein hochst dankenswertes Buch, das voile
Anerkennung verdient. Spinoza gehoit zu den Philosophen, deren Lehre
der Erganzung durch das Bild des Mcnschen bedarf.. Deshalb verdienen
die Lebensbeschreibungen Spinozas als einWiderschcin des 'grofien Menschen
Zeitschrift fiir den deutschen Unteixicht.
starkes Interresse.
8.
a.
Taschenausgaben
S. 22.
Spinoza-Brevier. Zusammengestellt und mit einer Einleitung versehen
von A. Liebert. 2.Aufl. 1918. XXXIY, 169S. In eleg. Pappbd. 2.—
Es ist als ein gliicklicher Gedanke Lieberts zu bezeicbnen, da6 in seinem
Brevier die bedeutsarasten Stellen der ^Ethik" von den engen Fesseln der
geometrischen Method e befreit worden sind. Er selbst gibt in einem gehaltvollen Vorworte Aufschlufi iiber die Grundsatze, die ihn dabei geleitet haben.
Allen, die nicht die notige MuIJe und Geduld auibringen konnen, zu den
Originalwerken des Philosophen zu greifen, denen jedoch jene ^groBe und
treie Aussicht iiber die sinnliche und sittlirhe Welt", die sich Goethe aue
Spinozas Schriften aufzutun schien, von Inte "'se sein mag, sei Lieberts
Brevier bestens empfohlen.
Wiener Fremdenblatt.
,
Re nan, E. Spinoza. Rede, geh. zum 200. Todestag .
.70
.
—
.
Steffens, HeUrik.
100
Uber
die Idee der Universitaten
Thomas von Aquin. Die
Philosopbie von
ziigen berausgegeben voii E. Rolfes.
!
,122
Yaihinror, H., siehe Abt. V, S, 31.
Volkelt, J., siehe Abt. VI, S. 3vj.
Siehe unter Fichte,
Thomas von Aquin. In Aus-
1920. XI, 224 S. 3.50, geb. 4.50,
Gesch.-Bd. 5.50
Ein Hiliisbiichlein beim Studimn
WolflFsche Begriffsbestimmungen.
Kants. Zusammengest. V. J. Baumann. }910. VI, 54 S. 1 20, geb. 2.
Pichler, H. Uber Christian Wolffs Ontofogie. 1910 96 S.
1.80
6.—
WoDdt-Bildnit. Originalradierung von Eaimund ^icLmidt. Signiert
Wandt, W., siehe Hall, Abt. V, S. 27.
.
Verlag von Felix
M einer
in Leipzig.
.
II,
Lehrbtlcher der Philosophischen Bibliothek.
21
Lchrbucher
der Philosophischen BiWiothek.
Croee, B.
Th.
GrundriC der
Poppe.
(„'Wis8en
Astlietik.
_D»rlng:, A. Grundlinien der Logik.
IV, 85 Sr
1913.
und Forschen")
1912.
.
2.
.
XII, 181
—
S.
,
Deutsch
in
v.
Hlwd. 3.—
2.—, geb. 3.—
Kirchner-Michaclis. Warterbuch der philosophischen Grimdbegriffo.
Neuauflage im Druck.
Messer^ Aug.
Einfuhrung in die Erkenntnistheorie. Zweite,
s. „Wissen u. Forschen" Bd. XI (S. 24).
uin-
gearbeitete Auflage
Dies ist die bests einfiihrende Schrift in die Erkenntnistheorie, die Ref.
kennt. Sie zeichnet sich besonders dadurch aus, daB eie trotz des kleinen
Umfang-es eine Anschauung erwcckt von der Fiille der Probleme, die der
Erkenntnistheorie eiTvachsen; iemer daB sie stets auf die richtig-e Problemstellungr hinweist; endlich ragt sie noch durch groBe Klarheit und Ubersichtlichkeit hervor.
Vierteljabrsschrift f. wisaensch. Philos. u. Soziolog'ie.
Noack, L.
PhilosopLiie-Geschichtliches Lexikon,
graphisches Handworterbrch der Geschichte
Historisch-Bioder Philosophie.
Lex.-SO'.
In Hfz. geb, 40.—
960 S
Durch Nachdruck mehrerer Lieferung-en konnten noch eine g'ering-e Anzahl von dem wertvollen "Werk voUstandig' gemacht warden.
Kleines philosophisches Worterbuch.
der (irundbegriffe d. Philos. 4., durchges. Aufl. 1919.
Odebrecht, Rud.
Voriander, Karl.
Mittelalter und
368 S
n. Bd.:
Geschichte
Ubergang
PhiloBOpbie
der Philosophie.
zur
der
Bd.: Altertum,
Aufl. 1921.
XII,
4.50, geb. in Hlwd. 5.50
Neuzeit.
Neuzeit.
I.
Erklarung
86 S. 1.—
6.
6.
Aufl.
1921.
VIII,
5.50, geb. in Hlwd. 6.50
Zur Einfiihrung' wird man schwerlich ein besseres Buch flnden als dies,
das den vielfach erapiundenen Wunsch nach einer knappen, aber doch
klaren, inhaltlich ausreichenden und zuverlji.ssigen Darstpllung der gfesamten
Geschichte der Philosrphie aufs vortrefflichste erfiillt hat. Dazu kommt,
daC sich das BucK auch als Wegweiser fiir tiefer eindringende Arbeit bewahrt durch die gute Auswahl in den Literaturangahen.
Zeitachr. f. d. dtsch. Unterricht.
524 S
Vorlanders Each reizt geradezu zum Studium. Die gediegene Art, in
der er das historische mit dem systematischen Element zu vereinigen verstanden hat, macht das Buch zum philosophie^eschichtlichen Handbuch
par excellence. Es gehort auf den ArbeitstiBch emes jeden der Philosophie
Kant-Studien.
„Befli88enen**.
Mit 15 Fig. im
Wltasek, Stephan. Grundlinien der Psychologic.
Text.' J 908.
VIII, 370 u. 22 S.
3.50, geb. 4.50
In der Auffassung und Durchfiihrung ein selbstandigea Werk, sind
dicHC „6nindlinicn'' aueh eino ZusanimenstoUung der fast zahllosen Einzelunteryuchungen /.ur modernen" Psychologic. Die Bestimmung, als Einfiihrung zu dienen, hat wohl die Ai*t dor Ausfiihrung bedingt, nicht aber
den Inhalt und die Thoorie. Die Durchfiihrung ist durchsichtig, Uberall
knapp und leicht vorstandlich und das dargebotene Material im eweiten
Zeitschrift fiir Philosophie.
Tell uberaus reichhaltig.
Verlag von Felix
M einer
in Leipzig.
—
^
22
III.
;:
Taschenausgaben derPhilosophischen Bibliothek
Taschenausgaben der Philosophischen
Bibliothek.
Die Sammlung- entstand ini Krieg-e aus dem Verlaugen des Schutzengrabens nach gfehaltvollem, anregendem Lesestoff. Der Gedanke einer handlichen Bibliothek kleinerer selbstandiger Autsatze und in sich abgeschlossent
Teile groBerer philosophjscher Werke schien dem Yerlage aber wertvoU genuf^,
auch in die Friedenszeit hiniiberg-erettet zu werden, in diese liir uns Deutsclu
so hoffnungfslos triibe Gegenwart.
Schon haben die Hefte Anklang- bei d(
aufstrebenden Volkshochschulbewegrung gefunden; fiir die Bestrebungei
der Lehrerschaft nach phi! oaoph scher Durchdringung des .Unterrichts, fiir den nKonzentrationsgedanken" ini Unterricht bieten sie die gewiinschte Grundlage. Anregung fiir je'den, der srch trotz des Druckes der
Tfigesarbeit hinausgehoben fiihlen mochte in eino hohere Sphare, fiir jeden, dor
dem Sinn dieses Lebens nacbgriibelt, wollen sie bieten und anleiten zum Studiuni
der unverganglichen Werke der grofJen, in der ^Philosophischen Bibliothek
dargebotenen Denker aller Zeiten.
Die Ausstattung ist durcb Einfiihrung einer steifen Kartonna^e mi'
kiinstlerischerTitelumrahmung neuerdings wesentlich verbessert. Di:
Preis diirfte trotz der dadurch unvermeidlich gewordenen Erhohung immn
noch axiRerordentlich billig sein.
>
i
Bisher sind erschienen:
Heft
31.
Heft
32.
Heft
33.
Von den
Aristoteles.
Prinzipien und Ursachen
der Substanzen
.
Die Freundschaft und
ihre Formen
.80
.
—
Recht und
,
.
34.
—
—
Abhandlung
Methode
Heft
11.
Groethes
phie
.
36.
Heft
37.
—
—
—
.
.
— .60
—
Denkschrift iibtr die
deutscheVerfassung 1813
—.60
1.—
Hume. Untersuchungen
1.
uber den
Verstaud
.
Naturphilosophie
Philosophie der Far-
Heg-ei.
— .80
Sprachstudium
1.—
— Von
—.80
Uber
die
.
.
eng-
Presse.
gigkeit
1.—
Von
— Der Staat .... 1.20
— Vom wissenschaftli— .80
ehen Erkennen
— Die Bildung —60
— Die Sittlichkeit —.60
.
Heft 38.
die
Kunstphiloso-
lische Reformbill
Heft
Uber
schreibers
iiber die
ben
12.
1.—
Humboldt.
l.~
.
Heft
Sprach philosophie
Uber d.vergleichende
26.
6.
—
—.80
—
Heft
Heft
r.20
Religionsphilosophie
Anfgabe des Geschicht-
Descartes, Meditationen
36.
....
—
Lust und Gluckseli^Ziele des Meuscheu
.60
21.
Heft
Menschheit
—
Heft
16.
7.
Herder. Ideen zur Philosophie derGreschichte der
—.60
keit als
Heft
Heft
G-erechtig--
keit
Heft
2.
— .60
.
—
Heft
.
.
menschlichen
3.—
der Freiheit der
VonderUnabhan-
des Parlaments.
Parteien ilberhaupt.
—.60
Heft
28.
—
Von
GrundsatzenderRegierung. AbBolutisinus und Freiheit..
Die Politik— eineWissenschaft
d. ei sten
—.60
—
III.
Taschenausgaben der Philosophischen Bibliothek. 23
Taschenausgaben der Philosophischen
Bibliothek.
.... Diese Stiicke sind klassisch; man kann sie immer wieder lesen und
immer wieder aus ihnen lernen. Und man baut sich aus ihnen heran. GroBe
Gesinnungen und Gedanken sind uns eigfentlich immerfort notig, wenn das graue
Netz des taglichen Lebens sieh nicht iibcr uns zusammenziehen und seine Farbe
auf uns iibertragen soil. Jetzt bediirfen wir ihrer erst recht.
Prof. Dr. Heinrich Scholz in ^Tag^liche Rundschau".
Mit Gliick sind Schriften kleineren
Ein sehr erfreuliches Unternehmen
Umfang-es gfewahlt, die nicht eigentlich Fachbildnng" voraussetzen.
Literarischer Jahresbericht des Diirerbundea
I
Bis her sind erschienen:
Heft
18.
g-egen
Rede
Julians
Kaiser
die
Hunde ....... —.80
Heft
4.
Heft
29.
Heft
5.
ungebildeten
Kant. Idee zu einer
.
in
Heft
8.
19.
—
—
Theorie
-.60
Heft
9.
und Praxis
—.80
Heft
46.
— .60
genuG
Heft
Heft
24.
39.
—
erhobenen vornehm. Ton
Heft
Heft
40.
41.
Heft
46.
—
Heft
30.
Rehgiou
—.80
Heft
1.
Heft
10.
—
.
Heft 43.
—
44.
—
14.
Uber
.
— Uber naive
Die Monadologie
Die
..
u.
sentimen-
Dichtung
— .80
.
1.20
Spinoza. Prophetie und
.80
Propheten
Heft
47.
Heft
48.
Heft
49. -- Theologie.,
Heft
60.
—
—
Von den "Wundern
—.60
— .80
Leibniz. Vernunftprinzipien der Naturund Gnade.
1.
asthetische
die
1.60
Heft 20.
—.80
Dialektikd.rein.prak-
tischen Vernunft
Heft
—
talische
praktischei^
.
Erziehung des Menschen
Von den Grundsatzen
der reinen
Vernunft
Heft
— .60
.
und Wiirde ....
Von der Macht des
.
Shaftesbury.
—.80
undTugend.
Uber Anmut
Schiller.
.
des
Fortschritt
Gemiits
Instinkt
15.
—.60
42.
— .60
......
Der
—.60
.
Menschengeschlechts
Heft
—
.
Abhandlung zur Phi-
—.60
Heft
Der
—
Plato. Gesetze X. Buch
Prinzipien
—
1.50
Schriften zur Religionsphilosophie
.80
Heft 25. Lotze.
der Sitten- u.Verstandes—.80
welt
Form und
Streit-
—
losophie
— Von einem neuerdings
in d. Philosophie
— .80
.
Theologische
,
Ausgewahlte
kleine
Schriften. ..... 2.40
—
schriften
und Lebens-
Pflicbt
und Falk.
schengeschlechts
weltbiirgerlicher Absicbt
Heft
Lessiug-. Ernst
Gesprache f. Freimaurer.
Die Erziehung des Men-
all-
gem einen Geschichte
Leibniz.Von d.Weisheit.
—.60
tjber die Freiheit
Sammlung w ird
Vernunft
und Glaube ....
— .60
—
—.60
Staatu. Recht.
fortgesetzt.
Verlag von Felix -Meiner in Leipzig.
—
24
Wissen und Forschen.
IV.
Wisscn und Forschen.
Schriften zur Einfilhrung in die Pliilosophie.
Dem Bcdiirfnis nach Erlauterungen zu bestimmten philosophischen Klasund nach Einfuhrunjsren in die Grundprobleme der Philoso{>hio will diese
Samnilung' dienen. Frei von jeder Einseitigkeit nnd unter Anerkennung der
Verschicdonheit der philosbphisohen Richtungen in der Gegrenwart mochte sie
oinen Sammelpunkt bilden fiir alle Bestrehungen, die von wissenschaftlichera
Boden aus, in allgomeinverstiindlicher Sprache in das weite Gobiet philosophischor Lektiire una philosophischer Forschung einzufiihren beabsichtigen.
flikorn
Bd
Bd.
I:
il:
Kants Lehre Tom kategorisehen Imperatiy. Eine Einfiihrung in die Grrundfragen der Kantiechen Ethik im AnBchluC an die „Grundlegung der Metaphysik der Sitten."
Von
Dr. A. Buchenau. 1913. XII, 126 S.
2.50, geb. 3.50
und christliche Religion. Im
Vaihinger, Rehmko, Eucken dargestellt von
Dr. H. Hegenwald. 1918. XII, 196 S.
3.—, geb. 4.—
Gegenwartsphllosophie
AnschluiJ an
Bd.
Ill:
Grundprobleme der
Einfuhrung
rat Dr.
Bd.
IV:
Wle
Artur
ist
Eritilc der reinen Vernunft.
Eine
Kantische Erkenntnistheorie. Von StadtschulBuchenau. 1914. VI, 194 S.
3.—, geb. 4.—
in die
kritisclie
Philosophie ttberhaupt mSglichl
Ein
Beitrag z. systemat. Phanomenologie der Philosophie. Von Prof.
Dr. Arthur Liebert. 1919. XVII, 228 S.
6.— geb. 7.—
,
Bd.
V:
Bd. VI:
OruudriB der Asthetik. Von Benedetto Croce. Deutsch
von Dr.Th. Poppe. 1913. IV, 85S.
2.—, in Ppbd. 3.—
Die Seele. Ihr Verhaltnis zum BewuCtsein und zum Leibe. Von
Jos. Oeyser. 1914. VI, 117 S.
2.— in Hblwd. 3.—
Die Begriinder der modernen Psycliologie,
Lotze,
Fechner, Helmholtz, Wundt. Von Stanley Hall, President of Clark University, tjbers. u. m. Anm. vers. v. Raym.
Schmidt. IMit Vorwort v. Max Brahn. 1914. 28, 392 S.
7.
in Geschenkband 8.
,
Bd. VII:
—
Bd.VIII:
Kinfiihrang In die Pliilosophie.
zismus.
Von
Dr.
,
Vom
Kurt Sternberg.
Standpunkte des KritiXIII, 291 S.
1919.
3.60, geb. 4.50
Bd. IX: Pestalozzis Sozialphilosophie. Eine Darstellung auf
Grund
der „Nachforschungen uber den Gang der Natur in der Entwicklung des Menschengeschlechts". Von Dr.»Art. Buchenau.
1919. VIII, 183 S.
2.50, Geschenkband 3.50
Bd.
X; Die sittlichen Forderungen
Von Gust. Storring.
Bd.
XI:
Frage nach ihrer
VIII, 136 S.
Giiltigkeit.
1.60, geb. 2.60
Von Aug. Messer.
3.—, geb. 4.—
Gesehichtsphilosophie. Eine Einfuhrung. Von Prof. Dr. Otto
Einfuhrung
2.,
Bd. Xll:
u. d.
1920.
in die Erkenntnistheorie.
1921. IV, 221 S.
umgearb. Aufl.
Braun.
1921.
VIII, 120
S.
3.—, geb. 4.—
Verlag von Felix Meiner in Leipzig.
—
V. Neuere philosophische Werke.
25
Neuere philosophische Werke.
Mit besonderer Riickaicht auf die
Probleme der Als-Ob-Betrachtung in Verbindung mit .namhaften
Vertretern der EinzelwiBsenschat'ten (Heim, Krlickmann, Abderhalden, Pasch, Volkmann, Roux, Pohle, Becher, Bergmann, Cornehrsg. von Hans Vaihiuger u.
lius, Groos, Kofifka, Kowalevvski)
Raymnud Schmidt.
24.—, in Halbpergament 30.—
Bd. I. 1919. VIII, 681 S.
24.-, in Halbpergament 30.—
Bd. It. 1921 VIII, 564 S.
Auualeu der Plillosophie.
.
.
.
.
.
.
auf holzfreiem Papier gedruckt. Die letzten Hefte
enthalten u. a.: Rationales und irrationales Erkennen. Von E. MiiUerFiktionen in der Elektrizitatslehre. Von Julius Schultz.
Freienfels.
Die Begriindung' in der Mathematik und die implizite Definition. Von
M. Pasch. Ferner Biicherbesprechungfen, Lesefriichte, Selbstanzeigen. Ausfuhrliche Prospekte stehen postfrei zur Verfiigung.
Platner u. d. Kunstphilosophie des 18. Jahrh.
Bergfinanii, Ernst.
Ann.: P.'s Briefweclisel m. d. Herzog von Augustenburg iiber
die Kantische Philosophie u. a.
1912.
XVI, 349 S.
3.60
Fi elite, der Erzieher zum Deutschtum. 1915. VIII, 341 S.
5.- , in (leschenkband 8.
Bergmann bietet aus Fichte dar, was jeder Deutsche a.^. '^im gewinnen
kanu. Die tiefschiirfende Gedankenarbeit der Wissenschat'tbiei^ie und das
gigantische Kingen mit ihren Problemen wird nach Fichtes eigenem Urteile
dem Verstandnis immer nur wenigen vorbehalten bleiben. Fiir B. steht der
deutsche Eeionnator und Erzieher Fichte im Mittelpunkte des Interresses.
Und da dessen Person ganz in seiner Sache aufgeht, so kann Bergmann fiir
seine Absicht vom Zentrum der Personlichkeit aus das Verstandnis fiir seine
Bruno Bauch in den „Kantstudien"'.
Sache zu erschliei5en suchen.
Deutsche Fuhi-er zur Humanitat. 1915. IV, 44 S.
1.20
Wilhelm Metzger. Ein Denkmal, ImAnh.: Verzeichnis v.M.'s
nachgelassenen Handscbriften. M. Bikinis. 1920. 47 S. kart. 1.20
2.
Bluwstein, J, "Weltanschauung Ardigos. 1911. .122 S.
Brann, 0. Greschichtsphilosophie. Eine Einfiihx"ung. Siehe „Wis8en und
Die Zeitschrift
—
ist
—
Im
.
—
—
—
.
.
...
.
.
For8chen".Bd. XII.
Zum Bildungsproblem. 2 Vortrage. (Philosophie u. Schule. Kunst
—.70
u. Schuie). 1911. 49 S
Euckens Philosophie und das Bildungsproblem. 54 S.
1.
Bruhii, Wilh. DerVeruunftcharakter der Religion. GedrucktunterBeihilfe der Hanel-Stihung. 1921. VI, 283 S.
5.—, Geschenkbd. 6.—
Buciieiiaa, Artur. Kants Lehre vom kategorischen Imperativ. Siehe
„Wi8sen und Forschen" Bd. I.
Grund probleme der Kritik der reinen Vernunft. Siehe „"Wi8Ben
und Forschen" Bd. III.
Pestalozzis Sozialphilosophie. Siehe „Wis8en und Forschen"
Bd. IX.
Burckhardt, G. E. Was ist Individ ualismus? 1913. 89 S.
1.80
Busse, Ludwig. Geist imd Korper, Seele und Leib. 2. Aufl. M. e.
erganz. u. d. neuere Lit. zusammenfassendftn Anhang von E. Diirr.
X, 566 S. Anastat. Neudruck
9.—, in Hlwd. 10.—
Oohn, Juna». Der Sinn der gegenwartigen Kultur. Ein philosophischer
Versuch. 1914. XI, 297 S.
5.-, in Geschenkband 6.—
Inhalt: Der Mensch als einzelnes Ich. — Der Menscb in der Gemelnschaft — Der Mensch und die "Welt. — Der Mensch und Gott.
'"
Das tiefgrabonde una doch Terstfindlich geschriebeno Buch will dom
—
—
.
.
—
—
.
.
.
.
Verlag von Felix Meiner in Leipzig.
—
Alphabetisches Verzeichnis.
26
Gebildeten helfen, sich in der heutigren Kultur zurecbtzutinden. Die Kultur
ihm nicht wesentlich eiiie zerpf^tzende Macht, sondern ein stetea Schaffen,
das immer neue Aufpaben und immer neue Lebensforinen hcrvorbringt. Was
dabei iiber die wachsende Bedcutung der nationalen Genieinschaft gesug't
wird, das ist gerade in unsern Tag-en eindrucksvoll.
Christliche Welt.
ist
Croce, Ben. GrundriJ3 derAsthetik. Siehe „Wisseii u. Forschen" Bd.V.
Dessoir, Max. Das Doppel-Ich. 2. Aufl. IV, 82 S.
1.—
.
Dleteriiig, Paul. Die Herbartsche Padagogik vom Standpunkt moderner Erziehungsbestrebungen. 1908. 18, 220 S
4.
•Dorner, A, Encyklopadie der Philosophie. Mit bes. Beriicks. d.
Erkenntnistheorie u. Kategorienlehre. 1910. 343 S. Steifkarton. 4.
Grundrifi der Religionsphiiosophie.
1903.
466 S.
.
.
—
—
5.
—
in
,
Geschenkband
6.
—
Ehrenberg-, Hans.
Die Parteiung der Philosophie. Studien wider
Hegel und die Kantianer. 1911. VI, 133 S
2.40
Einstein. Zur Relativitatstheorie. Sonderheft der „Annalen der Philosophie". Mit Beitragen von 0. Kraus, Lincke, J. Petzoldt u. a.
8.—
2. Aufl.
188 S
Eucken, Rudolf. Beitrage zur Einfiihrung in die Geschichte der
,
—
Philosophie.
Fichtes
Vergrififen.
Reden in Kernworten. Mit Geleitwort v.R.E. In Hlwd.
4,
300 numerierte Exemplare auf echt Biitten
Hldr. 15.
Wir findeii hier eine neue Behandlung- der Eeden, eine A'sg-abe, die nichts
an Fichte andert, die sich aber ganz und gfar auf seinen Gedankengangf in
den entscheidenden Punk^on beschriinkt; wir erhalten hier deninach
nicht ein bloBes Brevier aus Fichte, sondern wir erhalten den
Cresamtbau, aber rait on tschiedener Kunzen trati on "auf die
schaffenden und charakteristischen Gedanken Fichte spricht
hier unmittelbar mit dem Kern seines Wesens zu una, vielen unserer Zeitg-enossen wird so der Ewigkeitsgehalt jener Reden naher gebracht und von
.
.
Henamungfen befreit.
0. Euckens Philosophie und das Bildungsproblem
(siehe auch unter Hegenwald)
Braun,
— .50
.
Falkenfeld, Hellmuth. Wort lind Seele. Eine Untersuchung iiber
die Gesetze in der Dichtung. 1913.
132 S.
2.—, geb. 2.50
Inhalt: Die Dichtung unter. den Schwesterkunsten. — Die Tragodie
des Dilettantismus. — Seele und Wortgesetz (Stil). — Wort und Zorn (Drama).
— Wort und Liebe (Lyrik). — Wort imd Weltseele (Epik). ~ Wort und
Gefiihlsverlangerung (Humor und Groteske).
Flournoy, Th. Beitrage zur Religionspsychologie. Ubers. v. M. Regel.
Mit Vorwort v. G. Vorbrodt. 1911. Lll, 62 S.
2
Mit Geleitwort von
Spiritismus und Experimentalpsyohologie.
Max Dessoir. Autorisierte Ubersetzung. Mit 64 Figuren.
14.—
2. Ausg. 1921.
XXIII, 556 S. (in Hlwd. geb. 16.—)
Das W6rk ist die beste und griindlichste Untersuchung der Bewulitseins.
.
.
—
.
.
.
.
—
.
zustande eines sogenannten ^Mediums", die wir bisher iiberhaupt besitzen,
uniibertrefflich an Sorgfalt der Beobachtung und Analyse, unerniildlich in
der Aufhellung zunachst undurchsichtiger Tatbestande, vorbildlich objektiv
in der Beurteilung der fiir die theoretische Erklarung bestehenden MoglichDr. Osterreich im Literarischen Zentralblatt.
keiten.
Otto. Traurae auf der Asphodelosinsel. Ein philosophisches
Auf feinstem FriedensTrostbiichlein in Versen.
1920. 229 S.
5.
papier in reizvollem Ganz^,appband
Geyser, Jos. Die Seele. Ihr Verhaltnis z. Bewulitsein und z. Leibe.
2.—, in Hlwd. 3.—
(„Wis8en und Forschen")
1914. VI, 117 S.
Croldsehmidt, Ludwig. Schriften s. unter Kantliter., Abt. I, S. tS,
Fiirtli,
—
Verlag von Felix Meiner in Leipzig.
—
—
V. Neuere philosophische ^Verke.
Grrundwissenschaft,
siehe
27
Rehmke.
Halm, Erich. Entgotterung. Ein geistesgeschichtlicber Entwurf.
In vornehmem Hlwd.-Geschenkbd. a. holzfr. Papier. 1920. 47 S. 2.
Es handelt sich um einen der konzentriertesten Versuche, sich mit den
g-egenwartigen Problemen unserer Geistigkeit auseinanderzusetzen. Bewegung' aus dem Unendlichen una in das Unendliche ist alles.
ist nicht mehr ein in sich
existiert, sondern ein Glied der
Der Mensch
heraus
Eeihe.
abgeschlossenes Wesen, das aus sich
unendlichen, in sich nicht losbaren
„Das literarische Echo."
Hamburg'er, M. Vom Organismus der Sprache uud von der Sprache
4.—
desDichters. ZurSystematikderSprachprobleme. 1921. 189 S.
Eine sehr tiefgehende Untersuchung-, die sich im einleitenden Abschnitt
mit den Ursprungstheorien und der Genesis der Sprache beschaftigt, im
Mittelstiick die asthetische Geltung der Sprache untersucht und im Schlufikapitel die Sprache des [»ichters darstellt. Es fallen hier ungemein bewegte
SchlagUchter auf eine Menge von Einzelheiten, die den Sprachkenner bealler vorhandenen
Das Werk darf als eine
schaftigen.
Kronung
Lehrbiicher der Poetik
bezeichnet werden.
Brechenmacher, Magazin fiir Padagogik.
Hall, Stanley. Die Begriinder der modernen Psychologie (s. „Wis8en
Prof. J. K.
—
u.
Forschen", Bd. VII).
Wilhelra Wundt.
Mit Bildnisradieriing
aus
dem
Der Begriinder der modernen Psychologie.
R. Schmidt. 1914. XVII. 158 S. (S.-Abdr.
In Pappband geb. 3.—
v.
vorigen.)
als System einer Gemein3.50
Irrationalen. 1913. XI, 219 S.
—.50
Das Problem des Sokrates bei Nietzsche. 1918. 26 S. .
Hegenwald, Herm. Gegenwartsphilosophie und christliche Religion.
Hasse, Heinr. SchopenhauersErkenntnislehre
—
schaft des Rationalen
und
.
.
Wissen und Forschen", Bd. II).
Forschungen iiber die plotinische Frage,
F. Plotin.
Plotins Entwicklung und sein System. 1922. 318 S. 7.80, geb. 9.—
Jacol)y,a. Herders u. Kants Asthetik. 1907. X,348S. 4.80, geb. 6.—
Der Pragmatismus. Neue Bahnen in der Wissenschaftslehre des
.. 1.50
1909.
58 S
Auslands.
Jaesche,Em. DasGrundgesetzderWissenschaft. 1886. XXu.445S. 4.—
1.—
Joel, Karl. Die philosoph. Krisis der Gegenwart 2. Aufl. 1919. 65S.
Lasson, Adolf. Uber Gegenstand u. Behandlungsart der Religionsphilo2.—
55 S
sophie.
1879.
Fichte im Verhaltnis zu Kirche und Staat. 1863. IV, 245 S. 8.—
4.80
Georg-. Grundfragen der Glaubeuslehre. 1913. VI, 376 S.
3.—, geb. 5.—
Hegel als Geschichtsphilosoph.. 1920. VI, 180 S.
Schiller
Goethe.
Lehinanu,Rud. Die deutschenKlaasiker. Herder
VIII, 342 S. (Die groHen Erzieher. Ihre Personlichkeiten
1921.
5.—, geb. 6.-, auf holzfreiem Papier
u. ihre Systeme, Bd. 9/10)
7.
in Halbl.-Geschenkband
Die groBen Klassiker waren mehr als Dichter, denn ihre Kunst war
(„s.
—
Heinemaun,
—
—
—
—
.
—
—
der Ausdruck einer neuen Lebens- und Weltauffassung, ihr Ziel
Hoffnung
die
und
ihre
Schaffung einer neuen Menschheitskultur. Darum
tragen gerade die grofien Vertreter unserer klassischen Dichtung scharfe
Ziige von Erziehuug und Bildung, und ihre Werke sind reich auch an padaMit kiins tlerischem Eeingefiihl zeichnet
gogi.schen Schatzen.
Rudolf Lehmann die Personlichkeiten Herders, Schillers und Gocthes und tragt
ihre piidagogischen Aulierungen und Gedankon herbei, ura die erzieherischen
Probletiie, die sie beschaftigt haben, klar und scharf herauszuarbeiten. In
den Gedankenkreisen der drei Dichter sioht er typisch verschiedene
Kichtungen dos erzieherischen Denkens und das Bild des Uber-
—
^Verlag von Felix Meiner in Leipzig.
—
Alphabetisches Verzcichiiis.
g&ngB zweier padagogischer Zeiten. In diesen grundsatzlichen Ausfiihrungen
liegt der Wert des Lehmannschen Werkcs; aber auch die einzeinen gfliicklich jfewahlten Dichterworte siud anregend und belehrend zugleich.
Allgf. Deutsche Lehrerzeitung.
Lenipp, Otto. Bas Problem der Theodicee in der Philoeophie und
Literatur des 18. Jahrhunderts bis auf Kant u. Schiller. 1910. VI,
432 S, In steifem Karton
6.
Leser, Hormauu. Das Wahrheitsproblem unter kulturphilosophischem
Gesichtspunkt. 1901. VI, 90 S.
1.50
Lessiugf, Til. Studien zur Wertaxiomatik. Untersuchungen iiber reine
Ethik und reines Recht. 2.,erweiterteAu8g. 1914. XIX, 121 S. 3.50
Leyy, Heiur. tJber die apriorischen Elemente der Erkeuntnis.
1. Teil: Die Stufen derreinenAnschauung. Erkenntnistheoret. Untersuch. lib. d. Raum u. d. geometr. Gestalten. 1914. IX, 204 S. 3.
Liebert, Arthur. Wie ist kritische Pbilosophie iiberhaupt mogiich?
(siehe „Wi88en und Forscben", Bd. II).
2.—
Spinoza-Brevier siehe Abt. I, S. 21
Das Problem der Geltung. 2. Aufi. 1921. VIII, 262 S.
—
—
—
.
.
.
.
.
.
in Halbleinen-Geschenkband 8.
7u den
bedeutendsten Leistungen der jiingei en Pbilosophie der logistischen Schuleund gibt in leichtverstandlicher, niemals langweilender Entwicklung eine
glanzende Darstellung der Tendenzen und Prinzipicn der logistischen Pbilosophie und fiihrt gieichzeitig vorztiglich in das logistische Kantverstiindnis
ein, ebenso bietet es eine klare Auseinandersetzung der Bedenken, die die
Neukantianer gegen die Weltanschaunngphilosuphen haben, Nach alledem
ist sehr viel aus dem Buche zu Itmen."
Deutsche Schule.
7.
r,
.
'
.
Das Buch gehort
—
,
ohne im geringsten zu iibertreiben
—
Experimentell - psychologische Untersuchungen iiber
Eine Einleitung in die Logik. 1901. IV, 103 S. 3.—
Meckauer, W. Der Intuitionismus und seine Elemente bei Bergson.
2.50
Eine kritische Untersuchung. 1917. XIV, 160 S.
Mit
2. Aufl.
1922. II, 240 S.
Medicus, Fritz. Eichtes Leben.
5.
geb. 7.
Abbildung von A. Kampfs Fichtebiiste
Mehlis, G. Die.Greschichtsphilosophie Comtes. 1909. IV, 158 S. 2.—
Meinong, A. Uber die Stellung der Gegenstandstheorie im System
5.—
der Wissenschaften. 1907. VIII, 156 S
Metzger, Wilhelm, siehe Bergmann.
Meurer, Waldemar. Ist Wissenschaft iiberhaupt mogiich? 1920.
VIII, 279 S
4.—, geb. 5.—
—.50
Moog, W. Ficbte uber den Krieg. 1917. 48 S.
Kants Ansichten uber Krieg und Frieden. 1917. IV, 122 S. —.80
Miiller-Freleufels, Rich. Philosophic der Individualitat. 1921. XI,
272 S
7.—, in Halbleinwd.-Geschenkband 8.—
Marbe, Karl.
das Urteil.
.
.
.
.
.
—
.
.
.
,
.
—
.
erster Stelte gekrHru mlt dem QJirentwcis der Tlletische-Stiftung
„M.-F. zeigt eine wahreMeisterschaftin derGliederung eines auBerst
verwickelten Stoffes; ira woliltuenden IJnterschied von manchen anderen
Dcukern, die in ihren Werken mehr Eatsel aufgeben als losen, weiB er una
die ganze Problematik seines Gegenstandes z\\ zeigen, ohne ihn una dadurch
wirrer und dunkler zu machen. Er verbreitet dariiber die klarendste
f922 an
Helligkeit. Ja, man liest ea nicht nur mit erheblichem intellek."
Der Tag.
tuellen Gewinn, sondern auch mit Vergniigen
„Hier haben wir eine hochst geniale und ebenso interessante Theorie des
*
Lebens
New-York Evening Post 23.Vn. 21.
.
—
.
.
.
Im Druck
Irratipnalismus.
MUuch, Fritz. Kultur und Recht. Nebst einem Anhang: Rechtsreform1.
bewegung und Kulturphilosophie. 1918. 63 S
Verlag von Felix Meiner in Leipzig.
—
:
V. Nenere philosophische Werke.
29
Platos Ideenlehre. 2. Auflage. Yermehrt um e.
„Metakriti8chenAnhaTig, Logos Psyche— Eros" u. Anm. 1921. VIII,
571 S.
8.50, geb.9 50, aufholzfreiem. Papier vornehm gab. 11.—
— DerldealiBmusPestalozzis. 1919. 174S. 4. — inHalbleinen geb. 5.
Wer in Pestalozzis GedankengebSude tiefer eindringen will, kann unmoglich an diesem Werke achtlos voriiber gehen. Es bedeutet mehr als eine
wissenschaftliche Leistungr. Hinter ihm steht nicht nur eirse grundgelehrte, philoaophisch fein durchgebildete und selbstschopferiscbe Personlichkeit, sondern auch ein Mensch, der mit dem Let/.ten und Tiefsten gerungen hat und heute nocb ringt, um seinen zerschlagenen und gequalten
deutsehen Brudern das zu geben, was ihnen heute ein Mensch bieten kann
den urspriinglichen Glauben an die Idee, den Glauben an sich. Dieses Werk,
geboren aus Hirn undHerzen: es sei alien ernstStrebendenwarm empfolilen.
Bayensche Lehrerzeitung.
Oehler, Rich. Nietzsche und die Vorsokratiker. 1904. 176 S. 2.—
.50
Nietzsche als Bildner der Personlichkeit. Vortrag. 1911. 31 S.
Petersen, Peter. Geschichte der aristotelischen Philosophie im protePtantischen Deutschland 1921. XII, 534 S.
12.50, geb. 15.—
Eine erschopfende Darstellung des Einflusses des Aristoteles auf die
(jredankenwelt des Protestantismus t'ehlte bisher. Fast w»r man geneigt
anzunehmen, daB die Wirkungen des Aristoteles konfessionell bedingt
waren. Nun zeigt dies Buch, daR die Reformatoren Luther und Melanchthon selbst von Aristoteles ausgingen. Er verfolgt die Wirkungen des
Natorp, Paul.
—
,
—
—
.
Aristoteles weiter iiber Nikolaus Taurellus zu Leibniz, iiber Pufendorf und Christian Wolf zu Gotts^hed, Lessing, Goethe und den andern
Dichterheroen.
Philosophie, Die dentsche. der Oegenwart in Selhstdarstellungeu.
Band I: Paul Barth, Erich Becher, Johannes Driesch, Karl Joel,
Alexius Meinong, Paul Natorp^ Johannes Behmke. Johannes VoTkelt.
(Jedem Beitrag ist ein Bildnis seines Verfassers beigegeben.) 1921.
VIII, 228 S. Preis vornehm in Halbleinengeb.l2. ,inHalbperg. 15.
Bd. 11: E/rich Adickes, Clemens Bdumker, Jonas Cohn, Hans Cornelius, Karl Groos, Alois HOfler, Ernst Troeltsch, Hans Vaihinger.
In Hlwd. 12.—, in Hpgt. 15.—
1921. II, 203 S.
—
„Der neue Gedanke, der nun, wo er verwirklicht vorliegt, so aelbst^'erstandlich wirkt, ist der, die Philosophie der Gegenwart durch eine Sammlung von Selbstcharakteristiken ihrer vcrschiedenen Vertreter darzustellen.
Einmal ist das Werk ftir alle Philosophie-Beflissenen unter der Studentenschaft
BOwie in den gebildeten Kreisen ein uniibertreSliches Orientierungsmaterial, indem es Ton, Schreibart, Personlichkeit und Grundgedanken
Zum zweiten wirkt es
der verschiedenen Pbilosophen vor Augen iiihrt.
schopferisph auf dem Gebiet der Philosophie selbst. So sind die
wundervollenBeitragevonDrieschundNatorpZusnmmenfassungenvonletzten
philosophiechen Intpntionen, die weit iiber den Wert der Historic hinaus ihre
eelbstandige Bodeutung behalten."
Gnnther Miirr im „Hamb.Korr.*
Plttmachei;^ 0. Der Pessimismus in Vergangenheit und Gegenwart.
4.—
.
2. Aufl.
1888. XII, 355 S.
venarius. Systematische DarRaab, F. Die Philosophie des Rich.
—
.
.
A
3.*-stellung und immanente Kritik. 1912. IV, 164 S
Rayalsson, F. Die franzosische Philosophie im 19. Jahrh. Deutsch
3.—
von E. Konig. 1889. XVI, 290 S.
2.40, in Ganzleinen
.
EnthaltKapitel Tiber: Maine deBiran, Cousin, dieEklektizisten,Lamennais,
Saint-Simon, Fourier, Proudhon, Leroux. Reynaud, Broussais, Gall, Comte,
die Positivisten, Littr6, Taine, Renan, l^enouvier.Vacherot, Bemhard, Gratry,
Magy, Janet, Vulpian,
Saisset, Simon, Caro, Baudry, Hugonin, Strada,
Duhamel u
a., dazu ausfiihrliche Behandlung der Entwicklung pschologisrher,
logischer, etnischer und asthetisfher Theorien in Frankreich des 19. Jahrh.
.
(Rehmke, Joh.) Grundwissenscbaft, Philos.ZeitschriftderRehnike-Gesellschaft 1,1 (95 S.) —.70; 1,2/3 (165 S.) 2.—; 11,1/2 (163 S.) 2.—
2.—
11,3 (80S.) —.70, II, 4 (140 S.) 2.—; Ill, 1 (140 S.)
;
.
Vexllag
von Felix Meiner
in
Leipzig.
.
.
——
Alphabetisches Verzeichnis.
30
Richter, Raoul. Der Skeptizismus in tier I'hilosophie. 2 Bde.
Bd. I. Die griecliische Skepsis. 1904. XXIV, .303 u. 60 S.
10.—. Hlwd -Geschcukband 12.
Bd. II. Die Skepsis in der Epoche derjlenaissance.
Die erapiriflche
Sk. des 18. Jahrh.
Der biolog. Skeptizismus iin 19. Jahrh.
1908. YI, 529 und 55 S
17.—, Hlwd. 18.—
Friedrich Nietzsche, Sein Leben und sein Werk. 4. Auflage.
1922. VIII, 356 S
6.— in Geschenkbaud 7.—
Essays. 1913. XV, 416 S
In Geschenkband 5.—
Aus dem In halt; Friedrich Nietzsche t. — Niet^zsehe und die Kultur
unserer Zeit. — Nietzsches Stelluny zur Entwicklungfalehre und Rassentheorie. — Nietzsches Stellun^ zu Weib, Kind und Ehe. — Nietzsches Ecc<'
Homo, ein Dokument der Selbsterkenntnis und Selbstverkenntnis.
Hasse, H. Die Philosophie R. Richters. 1914. 57 S. kart. 1.—
Romundt, Heinrich. Kantschriften siehe S. 12.
Schaarsehniidt. C. Die Religion. Eintiihrung in ihre Entwicklungsgeschichte. 1907. VIII, 253 S.
in Gaozleinen geb. 4.
Scheler, Max F. Die transzendentale und die psychologische Methode.
Eine gnindsatzl. Erorterung zur philoso^h. Methodik- 184 S.
4.
Schmidt, Ferd. J ak. Prof.d.Padagogik an d.Univ. Berlin. ZurWicdergeburt des Idealismus. 1908. VHl, 325 S.
4.80, geb. 6.—
Schueider. Herm. Metaphysik als exakte "Wissenschaft. In Halblei-
—
—
—
—
,
...
.
.
.
nen-Geschenkband 8.—
H.
H.
H.
1.
1919
Gegebeuheitslehre.
IV,
1—143
S.
....
1.20
Die Lehre V. d. Gegliedertheit. 1920. IV, S. 145— 335
1.80
3.
Die Lehre vom Handeln. 1921. IV, S. 326—500
2.40
Scholz, Heinr. Die Religionsphilosophie des Als-Ob. 1922. IV, 160 8.
2.
3.50, geb. 4.50
Die Philosophie am Scheidewege.
Im Druck
Schwab, Aadreas. Der Wille zur Lust. Zweiter vermehrter und
2.—
verbesserter Abdruck.
1920. 227 S
Siegel, Carl. Platen und Sokrates.
Darstellung des Platonischen
2.
Lebenswerkes auf neuer Grundlage. 1920. IV, 106 S.
Somld, Felix. Juristische Grundlehre. 1917. 556 S. 15.— geb. 16.—
.50
Spraiiger, Eduard. Volkerbund und Rechtsgedanke. 1919. 27 S.
Stammler, Radolf. Sozialismus und Christentum. Erorterungen zu
den Grundbegriffen und Grundsatzen der Sozialwirtschaft. 1920.
in vornehmem Geschenkband 4.
V, 171 S
Schultz, Jul.
.
.
.
.
,
;
•
^
*
—
.
„In dieser kleinen Schrift bietet der beriihmte Berliner Neukantianer
in nuce eine Zusammenstellung'. seiner grundleg-enden Lehren iiber das Verhaltnis von Eecht und Wirtschaft, der Form und der Materie»des sozialen
Lebens. In vier Abschnitten behandelt er iiberaus tiefbohrend die sozialif^tische Wirtschaft, die Theorie der sozialen Erage, soziales und religioses
Leben, sowie den Fortschritt des Menschengeschlechts. Besonders gjiioklich
ist der uberzeuf>-ende Nachweis der Unvollstandigkeit, ja der Unrichtig-
keit der beriihmten materialistischen Geschichtsauf f assung
Plastisch stellt ea der Verfasser uns vor Augen
daB das Streben nach sozialistischer Art der Wirtschaft bloB ein technisch bedingtes Mittel ist, daS
aber das Christentum Ewigkeitswert und -gehalt besitzt ganz unabhangig
von der Art der jeweils geltenden Wirtschaftsordnung. Die kleine Schrift
Soziale Praxis.
besitzt hohen bleibenden Wert."
,
—
Zeitschrift fiir Rechtsphilosophie in Lehre und Praxis.
Herausgegeben von F. Holldack, R. Joerges u. R. Stammler.
Band
I— III.
BandII:7.—
.
1914—20
Band III: 7.—.
Band
Band I: 7.—, geb. 8.—
II/III in Ganzlwdbd. 16.—
Stern, William. DieAnalogieimvolkstiimlichenDenken. IV,164S. 1.50
Verlag von Felix Meiner in Leipzig.
—
V. Neuere philosophische AA^erke.
31
Sternberg, Kurt. Einfiihrung in die Philosophie vom Standpunkt des
Siehe „'Wis8en und Forschen" Bd. VIII.
Kritizismus,
1919.
Starring-, G. Die sittlichen Forderungen u. d. Frage nach ihr. GultigSiehe „Wis8en und Forschen" JBd. X.
keit.
Ein scharfsinniger und iiberaus gelungener Versuch die allgemeinen
sittlichen Werte neu zu begriinden und sicherzustellen. Es wurde nieder,
geschrieben und erscheint in einer Zeit,
wo
unser KulturbewuBtsein erDas Werk wird jedem,
gfriffen ist von den folg-enreichsten Umwalzungen.
der nach Grundsat/en zu handeln gewillt ist und diese G-rundsatze in Gefahr
vveiB, neue sittliche Kralte verleilien.
Strecker, R. Die Anfange von Fichtes Staatsphilosophie.
VIII. 228 S
1917.
3.—
Der Gedanke
Sydow, Eckart von,
des ideal-Heichs in der idealiBtischen Philosophie von Kant bis Hegel im Zusammenhange der
2.—
geschichtsphilosoph. Entwicklung.
1914.
VIII, 130 S.
.
.
Uuruh,
—
C.
Zur Physiologie der Sozialwirtschaft.
M. von,
276 Seiten
Zur Biologie der
1918. X.
3.60
3.60
Sozialwirtschaft. 1914. XII. 206 S.
Die Philosophie des ^Is Ob. System der theoretischen, praktischen und religiosen Fiktionen der Menschheit auf
Grrund eines idealistischen Positivismus. Mit einem Anhang Uber
Kant und Nietzsche. 7. u. 8. durchgesehene Aufl. 1922. Gr, 8^.
XXXIX und 804 S.
In Hlwd. 30.—, in Hldr. geb. 40.—
.
.
Vaihiuger, Ilans.
...
Ausfuhrlicher Prospekt krostonfrei.
Siehe auch
Annalen der Philosophie, Hegenwald, Scholz.
Valentin, V, Die klassische Walpurgisnacht. 1901 XXXII, 1 72 S. 3.—
Volkelt, Joh. Religion u.Schule. 1919. 64 S. („Phil. Zeitfragen") 1.—
VorlUnder, Karl. Kant-Schiller-Goethe. Gesammelte Aufsatze.
2. vermehrte Auflage im Druck.
Kant und der Gedanke dee Volkerbundes. Mit einem Anhang Uber
Kant und Wilson. 1919. 85 S. („Phil. Zeitfragen")
l._
Geschichte der Philosophie s. Abt. II, S. 21.
.
—
—
.
.
.
—
—
Waetzoldt, St. Drei Goethevortrage.
Die Jugendsprache G.'s.
Goethe
und die Romantik.
Goethes Balladen. 2. Aufl. 1903. 76 S. 1.—
Waetzold, Wilhelm. Das Kunstwerk als Organismus. Ein asthetischbiologischer Versuch.
1905.
53 S
1.
Weichelt, Hans, Zarathustra-Kommentar. Neuauflage im Druck.
WeiBe,Ch.H. In welchem Sinne die deutschePhilosophie jetzt wieder an
Kant sichzu orientierenhat.Eineakademische Antrittsrede. 1847. 3.
WentscLer, E., Geschichte des Kausalproblems von Deskartes bis zur
Gegenwart. 1921. VIII, 389 S
9.—, in Hlwd 10.—
(Preisgekront mit dem Leibnizpreis der preuBischen Akademie der Wissen-
—
—
schaften.)
Wust, P.
Die Auferstehung der Metaphysik. 1920. X, 284
S.
in vornehmem Geschenkband 7.
In halt: Die erdriickende Autoritat Kants. DieErmattung der schUfFendenGeifiteskrafteunter dem EinfluB desHistorismus.
Das Wiodererwachen
der schopl'erischen Kriii'te des Geistes in der formalen Philosophie.
Der
Sturm und Drang der Philosophie in der neuen geistigen Stromung der
Lebensmetaphysik.
DieBahnbereiter einer nouen Synthese: Ernst Troeltsch
und Georg Simmel.
Die Aufgaben der komraenden Philosophie.
Personen- und Rachverzeichnis.
6.
—
—
,
—
—
—
—
Verlag von Felix
—
M einer
in Leipzig.
'
8^
VI. Philosophischc Zeitfragen.
Philosophische Zeitfragen |
Sprangrer,Ednard.V61kerbuiidundRecht8gedanke. 1919. 26 S.
Die in Form und Inhalt klassische Schrift von Spran^er
mufi
Bcmagrt,
A
on
A
bis
Z untersehreiben.
-^
ied
Kaj.j
j^
Oesterreich, Konstawtiii.
Die Staatsidee des neuen' Deutschlan
Prolegomena zu einer neuen Staatsphilosophie. 1919. 33
—.1
S.
Vorlftnder, Karl. Kant und der Gedanke des Volkerbundes
M
einem Anhang uber Kant und Wilson. 1919. 85 S.
L-
^uf^abe
jenen idealen
Staatenbund, ienes hohcre Weltbur^ertum ur
Boschan, Richard. Der
alter des
Streit um die Freiheit der Meere im Zei
Grotius. 1919. 63 S.
—.,i
des Hugro Grotius ist.von der Streitfra^e um die Freiheit d
Hugo
Der Name
Meere nicht zu trennen. Von grrofiem Interesse muB es fiir die
Ge^enwa
^^"' '"^ ^elchem diese Frag-evor Jahrhunderten
f,t'?'w*%^^
und die Wondungren, die sie nahm, nsiher kennenzulerncn.zuerat auftaucht
Volkelt, Johannes. Religion und Schule. 1919. 64 S.
1.daB die EeJigrion zu vielseitig mit dem- geelenlebe
,i^r.y?ir^u '^^"ftf-t'ert,
""^
^'^'". KulturentwickluHR vejbunden sei, pIs daB d
vf
„^ dor
i
H"
^^'^t
rage
1
rel.grionsfreienErziehung:
duroh Schlagworte geJbst werden konn
:6nn
^rtordert dieser „problemblmden Aufklarerei" g-egeniiber
iti
Keligionsunterrichts von Zwangr und BevormundungBefreiung
seine
und
tietungr nach der Seite des religiosen Moralunterrichtes''.
Joel, Karl. Die philosophipche Krisis der Gregenwart.
2. Aufiage 1911
?^
^'"^^ ^^If^^^el deutsche Gelehrte unter una, deren Wort de
Pi«^^!r^''H°
Glanz
und die Farbenfulle yon Joels jugrenJfrischer und kiinstlerischer
Spracl
™'^ ^ilhelm Dilthey der einzige Philosoph seit NietS
dem wfe^fpr'^Hii'V/
wieder die Steigerungr und Hingerispouheit der Rede
gegeben
ist di
eigenwiUig-e^und menschenschopferische Sprache, Wortkunst
tiefer Weishe
voU und dabei immer das Bekenntnis von der Welt als
organische Einhei
Neue Freie
Hasse, Karl Paul. Der kommunistische Gredanke
^^^^- 92 S
in
Press*
der Philosophii
kart. 1.2
iiber die g-eschichtliche Entwicklung- der kommunistische
ihre philosophischen Zusammenhang-e tut unserm Volke bittt
Geistesgreschichte ermogrlicht em selhstandigf
^"Z-t^^u
Urteil
uber ^I-^^^^r^^J^^^
diese Gedankenwelt, deren Schlagworte heute die breiten Masse
und viele leicht begeisterte Intellektuelle mit sich fortreiBen.
Aufklaning
ijenren
und
Gehhardt, Carl. Der dem okratische Gedanke.
1919. 61 S. kart. 1.Die Entstehung des demokratischen Gedankens aus dem SchoBe de
aeutschen Geisteslebens (Kant, Fichte), seine Entfaltung und endliehe Aiu
pragung, seme Bedeutung fiir die nahe und feme Zukunft bilden den Inhai
meses Bandes Es wird gezeigt, warum und wie sich der demokratiseh
Wedanke
als Einheitsfaktor
im Volke bewahren kann und wird.
G^oedeekemeyer, Albert. Die Idee vom ewigen Frieden. 1920. 77
S
I.-
StSlzIe, Remlglus.
Charles Darwin's Stellung zum aottesglauben
Rektoratsrede.
1922.
34 S. Mit Bildnis des Verfassers
—.5'
.
Verlag von Felix
Dmok
M einer
Ton O.Omrabaoh in L**
in
—
Leipzig.
ferpestanae, die in
Landeswahrung zu zahlenden Snespn imH
Aufschlag erhoben wird, wird als
berecE aner
fcerden mussen.
Wenn aber iangere Zeit hindurch zum DopSS
Borsenkurses umgerechnet wird, so
verargert dies den
[Rnsiko
em
KunTn
der Aufschlag in iWarkv^hrung
UnsicherMit dieser Unsicherlieit 4rden
tr*ir'„^^J^''f/'
Yfkaufspreis.
im fni?^'^-"!'"
Rechnim^
fe
University of Toronto
Library
DO NOT
REMOVE
ntinien
lien
-=
THE
loa-,
200.-
:»
,
CARD
Italier
120.-,
ien
—
1
FROM
Darausi
derei
(wie z.
cr,
gegenu
^ eingeh
Ien: me
M
•X
THIS
-H
O
POCKET
italienis<
Alle Fre
ing ge
^
ndt wei
geschai
Sollte de
n Zusch
o
ereinfaci
Schwej
Banca
Rotteri
O
c^
CQ ON w:
c*>k
o
H
Acme
Library Card Pocket
LOWE-MARTIN CO. LIMITED
Herunterladen