Ernährungsempfehlungen bei einem gestörten Glucosetoleranztest

Werbung
Ernährungsempfehlungen bei einem
gestörten Glucosetoleranztest(GTT)
... in der Schwangerschaft
Bei Ihnen wurden grenzwertige bis leicht erhöhte Blutzuckerwerte festgestellt. Diese erhöhten
Blutzuckerwerte stehen in direktem Zusammenhang mit Ihrer Ernährung. Nach einer
kohlenhydratreichen (zuckerreichen) Mahlzeit steigt Ihr Blutzucker höher an und bleibt länger
über dem Normbereich. Ein über längere Zeit erhöhter Blutzucker bedeutet erhöhte Risiken für
Ihr Kind. Aus diesem Grund ist es wichtig, folgende Empfehlungen für die Schwangerschaft und
die erste Zeit danach, einzuhalten. Die Empfehlungen beziehen sich sowohl auf speziell zu
meidende Lebensmittel wie auch auf gesunde Ernährung.
1. Essen Sie mehrmals am Tag
Mehrere kleine Mahlzeiten lassen den Blutzucker nicht so hoch ansteigen.
Zwischendurch einen saftigen Apfel, eine Scheibe Brot mit magerem Belag
und frischem Gemüse oder ¼ l mageres Milchprodukt.
2. Vermeiden Sie Zucker
Zucker und alle zuckerhältigen Lebensmittel wie Honig, Schokolade, Kuchen, Kekse, süße
Hauptspeisen, auch Diabetiker-Süßigkeiten sind nicht empfehlenswert. Süßigkeiten sollen keine
Belohnung sein! (Achtung rascher Blutzuckeranstieg und viele Kalorien)
3. 5 x am Tag
5 x am Tag – knackiges Gemüse, frische Salate - jedes
Gemüse hat seine Saison und jede Saison hat ihr Obst! Da
einige Obstsorten zu den ganz „süßen“ zählen (Weintrauben,
Kirschen, Ringlotten, Zwetschken, Datteln, Feigen), ist davon
hie und da erlaubt was in eine kleine Hand passt.
Waschen Sie Gemüse sehr sorgfältig!
4. Erhöhte Zufuhr von Ballaststoffen
Bevorzugen Sie dunkle Brot- und Gebäcksorten – gemahlenes Korn zeichnet
sich durch einen nussigen Geschmack aus, der sie jeden Tag aufs Neue
erfreut. Auch die Beilagen lassen an Vielfalt nicht mangeln – neben den
bekannten Kartoffeln, Reis, Teigwaren, Knödel und Nockerl gibt es Polenta,
Couscous, Quinoa und Amaranth als geschmackvolle Beilagen. Wichtig ist,
dass Sie ausreichend Brot und Gebäck, sowie Beilagen essen. Sie sind die
Grundversorgung an Energie für unseren Körper.
5. Mager und gut
Mager und gut – Schinken, geräucherte Putenbrust, Rindersaftschinken, Krakauer, ...
Beim Käse achten Sie auf das „Kleingedruckte“ - bis max. 45% F.i.T.
Verwenden Sie bitte keine Rohmilch, Rohmilchkäse und auch keine Käserinde – vorzugsweise
keine Rotschmiere und Schimmelkäse.
Bei Fleisch, Fisch und Geflügel gilt sowohl beim Einkauf als auch bei der Zubereitung – mager
ist gut. Verzichten Sie auf rohes Fleisch – Rohschinken, Tartar, ... rohen (Sushi/Sashimi) oder
geräucherten Fisch.
Zur Zubereitung bitte nicht mehr als 2 Esslöffel Kochfett (zum Anbraten und für Salate)
verwenden. Beim Streichfett max. 1 Esslöffel Streichfett verwenden.
Seite 2 von 4
... in der Schwangerschaft
6. Milchprodukte
Milchprodukte sind hochwertige Lebensmittel. Sie enthalten neben Eiweiß
und Fett auch Kohlenhydrate (Zucker). Sie sind nicht als Getränk zum
Durstlöschen geeignet. Als Jause hingegen bieten sie eine wunderbare
Ergänzung für Ihren Speiseplan.
7. Fettmodifikation
Das heißt, sparsamer Umgang mit tierischen Fetten, da sie vorwiegend gesättigte Fettsäuren
und Cholesterin enthalten. Vorsicht: der Großteil der tierischen Fette wird in versteckter Form
konsumiert (Wurst, Käse, Fleisch, Fisch, Fertigprodukte, ...).
Bevorzugen Sie pflanzliche Öle und Fette, die reich an ungesättigten Fettsäuren sind! Eine
Ernährung, die reich an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist, wirkt sich günstig
auf den Cholesterinspiegel aus!
8. Trinken Sie viel
Trinken Sie viel – mindestens 2 Liter pro Tag! Lassen Sie sich aber nicht
täuschen – „zuckerfrei“, „ohne Zuckerzusatz“, „für Diabetiker geeignet“,
Wellnessgetränke, Fruchtsäfte (auch frisch gepresst), Eistee u. v. m.
enthalten meist nicht unbeträchtliche Mengen an Zucker! In einem Liter
dieser Getränke können bis zu 40 Stück Würfelzucker versteckt sein.
Selbst gekochter Eistee mit dem Saft einer Zitrone verbessert und mit Süßstoff gesüßt kann
eine erfrischende und abwechslungsreiche Alternative sein.
Wasser, unser Lebenselixier Nr.1, ist immer eine frische Empfehlung!
9. Alternativen zum „Süßen“
Alternativ zum Süßen ist Süßstoff geeignet. Süßstoff gibt es in Tabletten-, flüssiger oder
Puderform. Süßstoff wird auch zum Süßen von „light“-Getränken, Kompotten, Pudding und
Joghurt verwendet, die Sie im Supermarkt kaufen können. Mit der Puderform können auch
selbst zubereitete Strudel und Kuchen gebacken werden. Trotzdem empfehlen wir damit
sparsam umzugehen, da sonst der Appetit auf „Süßes“ steigt.
Diabetikerprodukte als Ersatz von herkömmlichen Süß- bzw. Mehlspeisen bewirken keine
Verbesserung der Stoffwechsellage, da sie Kohlenhydrate (siehe Etikett) enthalten, meist einen
sehr hohen Fett- und Energiegehalt haben und Blähungen oder Durchfälle verursachen
können. Sie werden nicht mit Süßstoff sondern mit sogenannten Zuckeraustauschstoffen
(Fruchtzucker, Sorbit, Xylit, ...) erzeugt. Es ist sinnvoll diese Produkte kritisch zu betrachten, vor
allem da auch „normale“ Süßigkeiten in kleinen Mengen möglich sind.
10. Regelmäßige körperliche Bewegung
Körperliche Bewegung beginnt im Alltag. Nutzen Sie gezielt
Gelegenheiten, die sich im Alltag bieten - Treppen steigen statt den
Aufzug benutzen, kleine Einkäufe zu Fuß erledigen, nicht die ganze
Wegstrecke mit den Verkehrsmitteln fahren, ...
Bewegung ist ein wesentlicher Teil für unser Wohlbefinden.
Besonders günstig ist Ausdauerbewegung – zügiges Spazieren
gehen, Schwimmen, Wandern ... → 2 – 3 x pro Woche für jeweils
eine halbe Stunde. Besprechen Sie dies mit Ihrem Gynäkologen.
Seite 3 von 4
© Frank Gull meis ter /Pi xelio Storch
© Berwis /Pi xelio Uhr
© Stephani e H ofs chl äger/Pi xeli o Milchkannen
aboutpi xel.de / Pain © C hristell e Ganne-Chédevill e
© Verena N./Pi xeli o Kräuteröl
aboutpi xel.de / Apfel wies e © Mosq uita
aboutpi xel.de / Erntedank #1 © U we Dreßl er
aboutpi xel.de / war mer çai © maç ka
http://www.piqs.de/fotos /39258.html
Impressum:
Diät- und Ernährungsmedizinischen Beratungsdienst
Krankenhaus Hietzing mit Neurologischem Zentrum Rosenhügel
Wolkersbergenstraße 1, A-1130 Wien
Tel: (+43 1) 80110 – 2219 Fax: (+43 1) 80110 – 2976
E-mail: [email protected]
http://www.wienkav.at/khr
In Zusammenarbeit mit der 3. Medizinische Abteilung, Vorstand: Prof. Dr. R. Prager
Stand: Juli 2009
Herunterladen