GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER

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GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN PATIENTEN
Imurek®-50 mg Filmtabletten
Wirkstoff: Azathioprin
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme
dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte
weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden
haben wie Sie.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies
gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Siehe Abschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
1.
Was ist Imurek und wofür wird es angewendet?
2.
Was sollten Sie vor der Einnahme von Imurek beachten?
3.
Wie ist Imurek einzunehmen?
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5.
Wie ist Imurek aufzubewahren?
6.
Inhalt der Packung und weitere Informationen
1.
WAS IST IMUREK UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
Imurek gehört zur Arzneimittelgruppe der sogenannten Immunsuppressiva. Das sind
Arzneimittel zur Unterdrückung bzw. Abschwächung der körpereigenen Abwehrreaktion
(Immunreaktion).
Imurek wird angewendet:
- Als Zusatz zu anderen immunsuppressiven Substanzen, die den Hauptpfeiler der
Behandlung darstellen.
-
Zur Vorbeugung der Abstoßungsreaktion bei Patienten nach Transplantation
(Organverpflanzung) von Niere, Leber, Herz, Lunge oder Bauchspeicheldrüse gemeinsam
mit anderen Arzneimitteln, die das Immunsystem unterdrücken.
-
Allein oder gemeinsam mit Kortikosteroiden („Kortison“) und/oder anderen Arzneimitteln
und Behandlungsmethoden in schweren Fällen der folgenden Erkrankungen:
-
-
schwere, aktive, rheumaartige Gelenksentzündung, die nicht durch weniger
nebenwirkungsreiche Arzneimittel kontrolliert werden kann (aktive rheumatoide
Arthritis).
schwere oder mäßig schwere entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn oder
Colitis ulcerosa).
bestimmte entzündliche Erkrankung der Haut und/oder der inneren Organe
(systemischer Lupus erythematodes).
-
-
2.
eine die Haut und die Muskulatur betreffende Bindegewebserkrankung
(Dermatomyositis) und eine nicht erbliche Muskelerkrankung mit entzündlichen
Beschwerden (Polymyositis).
chronische Leberentzündung, bei der das Abwehrsystem sich gegen körpereigenes
Gewebe richtet (autoimmune chronisch aktive Hepatitis).
chronisch entzündliche Erkrankung der Blutgefäße, die häufig zu Gewichtsverlust,
Erschöpfung und Magen-Darm-Störungen führt (Polyarteriitis nodosa).
Erkrankung des Blutes verbunden mit einer Zerstörung der roten Blutkörperchen
(refraktäre autoimmune hämolytische Anämie hervorgerufen durch Wärmeantikörper).
eine bestimmte Form von Haut- und/oder Schleimhautblutungen, die mit einem
Mangel an Blutplättchen einhergeht (chronisch refraktäre idiopathische
thrombozytopenische Purpura).
WAS SOLLTEN SIE VOR DER EINNAHME VON IMUREK BEACHTEN?
Imurek darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie allergisch gegen Azathioprin oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen
Bestandteile dieses Arzneimittels sind
- wenn Sie schwanger sind, eine Schwangerschaft planen oder Ihr Kind stillen
- wenn Sie an einer schweren Infektion leiden
- bei einer schweren Einschränkung der Leber- oder Knochenmarksfunktion
- wenn Sie an einer Bauchspeicheldrüsenentzündung leiden
- bei bestimmten Impfungen (besonders gegen Tuberkulose; Pocken, Gelbfieber)
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen:
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Imurek einnehmen.
Besondere Vorsicht ist erforderlich:
wenn Sie schwere Leber- oder Nierenschäden haben
wenn Sie zurzeit Substanzen, die das Zellwachstum hemmen, nehmen oder vor kurzem
genommen haben
wenn Sie noch nie an Windpocken oder Gürtelrose gelitten haben. In diesem Fall
meiden Sie bitte den Kontakt mit infizierten Personen. Möglicherweise wird Ihr Arzt zu
einer Impfung raten.
wenn Sie eine Impfung planen, da Imurek die Wirkung von Impfstoffen verändern
kann. Besprechen Sie daher geplante Impfungen unbedingt mit Ihrem Arzt.
Während der Behandlung mit Imurek wird Ihr Arzt regelmäßige Blutuntersuchungen
anordnen, da dieses Arzneimittel mit gesundheitlichen Risiken verbunden sein kann. Ihr Arzt
kann auch vor oder während Ihrer Behandlung eine genetische Untersuchung (d. h. eine
Analyse Ihrer TPMT und / oder NUDT15-Gene) durchführen, um festzustellen, ob Ihre
Reaktion auf dieses Arzneimittel möglicherweise durch Ihre Genetik beeinflusst wird.
Bitte halten Sie die vorgeschriebenen Untersuchungstermine unbedingt ein! In bestimmten
Fällen sind besonders viele Blutuntersuchungen notwendig:
wenn Sie hohe Dosen von Imurek erhalten.
bei älteren Patienten.
falls Ihre Nierenfunktion eingeschränkt ist.
falls Sie unter geringfügig bis mäßig eingeschränkter Leber- oder
Knochenmarksfunktion leiden.
-
falls Sie an einer Überfunktion der Milz leiden.
Bitte teilen Sie Ihrem Arzt mit, falls Sie andere Arzneimittel einnehmen.
Bei Anzeichen einer möglichen Schädigung der blutbildenden Zellen (Geschwüre im
Rachenbereich, Fieber, Infektionen, unerwartet auftretende Blutergüsse ("blaue Flecken"),
Spontanblutungen, Atemnot, Herzklopfen und unübliche Blässe der Haut und Schleimhaut)
wenden Sie sich bitte umgehend an Ihren Arzt.
Falls Sie operiert werden sollen, informieren Sie Ihren Arzt bitte darüber, dass Sie mit Imurek
behandelt werden.
Bitte teilen Sie Ihrem Arzt auch sofort mit, falls Sie
an einem Lesch-Nyhan-Syndrom leiden. Möglicherweise ist Imurek bei dieser
Stoffwechselstörung nicht wirksam und soll daher in diesem Fall nicht angewendet
werden.
unter einer Störung des Harnsäurestoffwechsels (z.B. Gicht) leiden.
Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung („Blutverdünnung“) einnehmen.
beabsichtigen, sich impfen zu lassen.
an einer unbehandelten akuten Infektion leiden.
sich einer Tumorbehandlung unterziehen.
einen TPMT-(Thiopurin–Methyl–Transferase)Mangel aufweisen, ein selten
vorkommender Enzymdefekt.
NUDT15-Genmutation
Wenn Sie eine angeborene Mutation des NUDT15-Gens (einem Gen, das am Abbau von
Imurek im Körper beteiligt ist) aufweisen, besteht für Sie ein höheres Risiko für Infektionen
und Haarausfall, und Ihr Arzt kann Ihnen in diesem Fall ggf. eine niedrigere Dosis
verschreiben.
Wenn der Arzt entscheidet, die Behandlung mit Imurek abzusetzen, so wird er dies
schrittweise unter häufiger Kontrolle durchführen, da es sonst zu einer deutlichen
Verschlechterung des Zustandes kommen kann.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal,
bevor Sie Imurek einnehmen.
Wenn Sie eine Therapie mit Immunsuppressiva erhalten, könnte sich Ihr Risiko für folgende
Erkrankungen durch die Einnahme von Imurek erhöhen:
- Tumore, einschließlich Hautkrebs. Wenn Sie Imurek einnehmen, vermeiden Sie es
daher, sich übermäßigem Sonnenlicht auszusetzen, tragen Sie Schutzkleidung und
verwenden Sie schützende Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor. Die Haut
sollte in regelmäßigen Abständen untersucht werden.
- Lymphoproliferative Erkrankungen
o Die Behandlung mit Imurek erhöht Ihr Risiko, an einer bestimmten Art von
Krebs zu erkranken, die „lymphoproliferative Erkrankung“ genannt wird. Bei
Behandlungsschemata, die mehrere Immunsuppressiva (einschließlich
Thiopurine) enthalten, kann dies zum Tod führen.
o Eine Kombination mehrerer gleichzeitig angewendeter Immunsuppressiva
erhöht das Risiko für durch Virusinfektionen verursachte Erkrankungen des
Lymphsystems (durch das Epstein-Barr-Virus [EBV] bedingte
lymphoproliferative Erkrankungen).
Die Einnahme von Imurek kann Ihr Risiko für Folgendes erhöhen:
-
Auftreten einer schweren Erkrankung, die “Makrophagenaktivierungssyndrom” genannt
wird (exzessive Aktivierung weißer Blutkörperchen, die mit Entzündungen einhergeht)
und in der Regel bei Menschen mit bestimmten Arten von Arthritis auftritt.
Achtung! Jeder Hautkontakt mit Tablettenstaub oder den Bruchstellen ist zu vermeiden, dies
gilt besonders für Schwangere und Frauen im gebärfähigen Alter.
Einnahme von Imurek zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen oder
anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen oder angewendet haben oder
beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen oder anzuwenden.
Imurek und einige andere Arzneimittel können sich in ihrer Wirkung gegenseitig
beeinflussen. Dazu gehören:
Ribavirin – wird zur Behandlung viraler Infektionen eingesetzt
Mittel zur Harnsäuresenkung und Gichtbehandlung (Allopurinol, Oxipurinol,
Thiopurinol)
bestimmte Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung (sogenannte Cumarine wie
z.B. Warfarin, Phenprocoumon)
Mittel zur Behandlung von entzündlichen Magen-Darmerkrankungen aus der Gruppe
der Aminosalicylsäure-Derivate (z.B. Olsalazin, Mesalazin, Sulfasalazin)
Arzneimittel, die zur Behandlung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen
(Morbus Crohn) verwendet werden (z.B. Infliximab).
Impfstoffe (siehe auch "Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen")
Arzneimittel, die die Immunantwort unterdrücken (z.B. Cyclosporin oder Tacrolimus)
Arzneimittel zur Hemmung des Zellwachstums („Chemotherapeutika“), wie z. B.
Methotrexat
ACE-Hemmer (bestimmte Mittel zur Behandlung von Bluthochdruck und
Herzleistungsschwäche),
Cimetidin (Mittel gegen Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre)
Indometacin, Penicillamin (Rheumamittel)
Trimethoprim/Sulfamethoxazol (Antibiotikum)
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten schwanger zu sein oder
beabsichtigen schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren
Arzt um Rat.
Sowohl weibliche als auch männliche Patienten im fortpflanzungsfähigen Alter sollen
während der Therapie mit Azathioprin und bis mindestens 3 Monate nach Therapieende
empfängnisverhütende Maßnahmen treffen.
Frauen, die intrauterine Verhütungsmittel (IUD) verwenden, sollen während der Einnahme
von Azathioprin-Tabletten zusätzliche Verhütungsmethoden verwenden.
Imurek darf während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingenommen werden.
Wenden Sie sich im Fall einer Schwangerschaft umgehend an Ihren Arzt. Imurek kann die
Fruchtbarkeit verändern, achten Sie daher auf eine sichere Empfängnisverhütung!
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Über eine Einschränkung der Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zur
Bedienung von Maschinen liegen keine Hinweise vor.
Imurek enthält Milchzucker (Lactose)
Bitte nehmen Sie Imurek erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist,
dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
3.
WIE IST IMUREK EINZUNEHMEN?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie
bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Art und Dauer der Anwendung
Die Tabletten sollen unzerkaut zusammen mit mindestens einem Glas Wasser (200 ml)
eingenommen werden. Imurek-Filmtabletten sollen mindestens 1 Stunde vor oder 3 Stunden
nach Einnahme einer Mahlzeit oder von Milch eingenommen werden. Tritt bei Ihnen nach der
Einnahme Übelkeit auf, kann ihr Arzt Ihnen Azathioprin in geteilten Dosen verordnen und
Ihnen empfehlen, die Tabletten nach einer Mahlzeit einzunehmen.
Ihr Arzt wird Ihnen sagen, wie lange Sie Imurek einnehmen müssen. Insbesondere nach einer
Transplantation wird Imurek jahre- oder lebenslang genommen. Es können Wochen oder
Monate vergehen, ehe Sie die Wirkung von Imurek verspüren.
Sollte jedoch innerhalb von 3 bis 6 Monaten keine Wirkung eintreten, wird Ihr Arzt
möglicherweise eine Beendigung der Behandlung erwägen. Sie dürfen die Behandlung nicht
eigenmächtig beenden, dies muss immer schrittweise und unter ärztlicher Kontrolle erfolgen.
Dosierung
Die Dosis wird vom Arzt für jeden Patienten individuell festgelegt.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Transplantation
Die Anfangsdosis beträgt üblicherweise bis zu 5 mg pro kg Körpergewicht und Tag.
Später kann die Tagesdosis auf 1 bis 4 mg pro kg Körpergewicht abgesenkt werden.
Andere Erkrankungen
Die Anfangsdosis beträgt üblicherweise 1 bis 3 mg pro kg Körpergewicht und Tag.
Die erforderliche Erhaltungsdosis kann zwischen weniger als 1 mg pro kg Körpergewicht
täglich bis zu 3 mg pro kg Körpergewicht täglich liegen.
Bei der Behandlung einer chronisch aktiven Autoimmun-Hepatitis liegt die Tagesdosis in der
Regel zwischen 1 und 1,5 mg pro kg Körpergewicht.
Patienten mit Nieren- und/oder Leberschädigung
Ihr Arzt wird die Dosierung im unteren Bereich des oben genannten Dosisbereichs festsetzen.
Imurek darf nicht angewendet werden, wenn Sie an einer schweren Leberfunktionsstörung
leiden (siehe auch den Abschnitt „Imurek darf nicht eingenommen werden”).
Kinder und Jugendliche
Hinsichtlich der Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren mit folgenden
Erkrankungen sind keine ausreichenden Daten verfügbar:
juvenile idiopathische (ohne bekannte Ursache eintretende) rheumatische
Gelenkentzündung
entzündliche Erkrankung der Haut und/oder der inneren Organe (systemischer Lupus
erythematodes)
eine die Haut und die Muskulatur betreffende Bindegewebserkrankung
(Dermatomyositis) und
eine chronisch entzündliche Erkrankung der Blutgefäße, die häufig zu
Gewichtsverlust, Erschöpfung und Magen-Darm-Störungen führt (Polyarteritis
nodosa)
Bei den anderen Erkrankungen werden die üblicherweise für Erwachsene verordneten
Dosierungen angewendet.
Zur Behandlung von Kindern, insbesondere übergewichtigen Kindern, fragen Sie bitte Ihren
Arzt.
Ältere Patienten (ab 65 Jahren)
Ihr Arzt wird die Dosierung im unteren Bereich des oben genannten Dosisbereichs festsetzen.
Blutbildkontrollen müssen besonders sorgfältig durchgeführt werden.
Wenn Sie eine größere Menge von Imurek eingenommen haben, als Sie sollten
Setzen Sie sich unverzüglich mit Ihrem Arzt oder Apotheker in Verbindung, wenn Sie zuviele
Filmtabletten eingenommen haben.
Falls möglich, zeigen Sie die Imurek-Packung vor.
Bei Patienten, die zu große Mengen an Imurek – Filmtabletten eingenommen hatten, traten
einige der folgenden Beschwerden auf: ungeklärte Infektionen, Geschwüre im Rachenbereich,
Blutergüsse und Spontanblutungen. Diese Beschwerden sind eher nach länger dauernder
Überdosierung als nach einmaliger Einnahme vieler Tabletten zu erwarten.
Hinweis für den Arzt: Informationen zur Überdosierung finden Sie am Ende dieser
Gebrauchsinformation.
Wenn Sie die Einnahme von Imurek vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen
haben. Fahren Sie wie gewohnt mit dem normalen Einnahmeschema fort. Wenn Sie mehr als
eine Dosis vergessen haben, setzen Sie sich bitte mit Ihrem Arzt in Verbindung.
Wenn Sie die Einnahme von Imurek abbrechen
Unterbrechen oder beenden Sie die Einnahme von Imurek bitte nicht ohne Rücksprache mit
Ihrem Arzt, da es sonst zu einer Verschlechterung Ihrer Grunderkrankung kommen kann.
Selbst Jahre nach der Transplantation besteht ein hohes Risiko, dass innerhalb weniger
Wochen eine Abstoßungsreaktion einsetzt.
Wenn die Behandlung mit Imurek beendet werden soll, wird Ihr Arzt dies schrittweise tun.
Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren
Arzt oder Apotheker.
4.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht
bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde
gelegt:
Sehr häufig: kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen
Häufig:
kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen
Gelegentlich: kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen
Selten:
kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen
Sehr selten: kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen
Nicht bekannt:
Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Sehr häufig:
Virus-, Pilz- oder bakterielle Infektionen bei 20% der Patienten mit Nierentransplantationen.
Beeinträchtigung der Funktion des Knochenmarks, Leukopenie (Verminderung der weißen
Blutkörperchen) bei Transplantatempfängern und bei Patienten mit chronisch rheumatischer
Gelenkerkrankung (Rheumatoide Arthritis).
Häufig:
Anfälligkeit für Infektionen bei Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen.
Bei 2,8 % der Patienten nach einer Nierentransplantation: bösartige Hautgeschwülste,
bösartige Geschwülste der Lymphknoten (Non-Hodgkin-Lymphom), Gebärmutterhalskrebs,
bösartige Erkrankung mit zahlreichen Geschwülsten (Kaposi-Sarkom), Krebs der äußeren
weiblichen Geschlechtsorgane (Vulvakarzinom).
Thrombozytopenie (Verminderung der Blutplättchen), Leukopenie (Verminderung der
weißen Blutkörperchen) bei Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen, Anämie
(Blutarmut).
Vor allem bei Behandlungsbeginn kann es zu Übelkeit und Appetitlosigkeit mit
gelegentlichem Erbrechen kommen.
Entzündung der Bauchspeicheldrüse, am häufigsten bei Organempfängern und Patienten mit
Morbus Crohn.
Leberfunktionsstörungen.
Verschiedene krankhafte Befunde einschließlich Gallestau, Entzündung der Gallenwege
(destruktive Cholangitis), Gefäßveränderungen in der Leber wie Ausweitung von
Leberkapillaren (sinusoidale Dilatation) und die Bildung von blutgefüllten Hohlräumen im
Lebergewebe (Peliosis hepatitis), krankhafte Bindegewebsvermehrung in der Leber
(Spaltraum-Fibrose und regenerative noduläre Hyperplasie) traten bei 3 - 10 % der Patienten
nach Organtransplantation auf.
Haarausfall wurde häufig beschrieben und hörte oft nach einiger Zeit, trotz Fortsetzens der
Behandlung, auf.
Gelegentlich:
Infektionen bei Patienten mit bestimmten Formen von Arthritis
Patienten, die Imurek allein oder in Kombination mit anderen Immunsuppressiva erhielten,
insbesondere mit Corticosteroiden, zeigten eine erhöhte Anfälligkeit für virale, mykotische
und bakterielle Infektionen, einschließlich schwerer oder atypischer Infektionen und
Reaktivierung von Varizella-Zoster-Virus, Hepatitis B und anderen infektiösen Erregern.
Erkrankung der Lymphknoten nach einer Transplantation.
Überempfindlichkeitsreaktionen mit folgenden Beschwerden: allgemeines Unwohlsein, steife
Muskeln, Schüttelfrost, Blutdruckabfall, Schwindel, Anstieg der weißen Blutkörperchen
(Leukozytose), starke Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Fieber, Hautrötungen und
Hautausschläge, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Entzündung der Blutgefäße
(Vaskulitis), Beeinträchtigung der Leber- und Nierenfunktion.
Übermäßige Fettausscheidung mit dem Stuhl (Steatorrhoe), Durchfall.
Leberschädigung
Selten:
Verschiedene Arten von Krebs, einschließlich Blut-, Lymph- und Hautkrebs.
Stark verringerte Zahl an Blutzellen, die zu Schwäche, erhöhter Infektionsanfällikeit und
Blutergüssen führt, schwerwiegende Blutbildstörungen, Blutarmut.
Bestimmte Art der Lungenentzündung (Reversible interstitielle Lungenentzündung)
Es wurde eine seltene aber lebensbedrohliche Venenverschlusskrankheit in der Leber
beschrieben, die während der Langzeitbehandlung mit Imurek, hauptsächlich bei Patienten
nach Transplantationen auftrat.
Sehr selten:
Bei Patienten, denen Azathioprin in Verbindung mit anderen Immunsuppressiva verabreicht
wurde, gab es Berichte über eine seltene virale Hirnkrankheit namens PML (progressive
multifokale Leukoenzephalopathie).
Plötzlich auftretender Blutkrebs (akute myeloische Leukämie)
Bestimmte Erkrankungen der Knochenmarkzellen, die für die Bildung der Blutkörperchen
zuständig sind.
Hepatosplenisches T-Zell-Lymphom
Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse (Hauterkrankungen mit
schwerer Störung des Allgemeinbefindens), Überempfindlichkeitsreaktionen mit tödlichem
Ausgang.
Die folgenden Erkrankungen treten nur nach Organtransplantationen auf:
Magen- und Darmgeschwüre, Darmblutungen, Absterben von Zellen, Dickdarmentzündung,
Entzündung von Darmausstülpungen (Divertikel) und Darmdurchbruch.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies
gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem anzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen
über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5.
WIE IST IMUREK AUFZUBEWAHREN?
Nicht über 25 °C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu
schützen.
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen diesesArzneimittel nach dem auf der Blisterpackung und am Außenkarton
angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den
letzten Tag des angegebenen Monats.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. . Fragen Sie Ihren
Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie
tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.
6.
INHALT DER PACKUNG UND WEITERE INFORMATIONEN
Was Imurek enthält
Der Wirkstoff ist Azathioprin.
1 Filmtablette enthält 50 mg Azathioprin
Die sonstigen Bestandteile sind:
Tablettenkern: Lactose Monohydrat, Maisstärke, vorgelatinierte Stärke, Magnesiumstearat,
Stearinsäure
Filmüberzug: Hypromellose und Macrogol 400.
Wie Imurek aussieht und Inhalt der Packung
Imurek Filmtabletten sind runde, beidseits gewölbte, gelbe Filmtabletten mit einer Bruchrille
auf der einen Seite und der Prägung GX CH1 auf der anderen Seite. Die Bruchkerbe dient nur
zum Teilen der Tablette, um das Schlucken zu erleichtern, und nicht zum Teilen in gleiche
Dosen.
In einer Packung befinden sich 50 Filmtabletten.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Zulassungsinhaber: Aspen Pharma Trading Limited, 3016 Lake Drive, Citywest Business
Campus, Dublin 24, Irland
Hersteller: Excella GmbH & Co. KG, Nürnberger Straße 12, 90537 Feucht, Deutschland
Z.Nr.: 13.362
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im August 2017
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Überdosierung
Symptome:
Die häufigste Auswirkung einer Überdosierung ist eine Knochenmarkdepression, die meist 9 19 Tage nach der Einnahme ihren Höhepunkt erreicht. Die Hauptsymptome einer
Knochenmarkdepression sind Ulzerationen im Rachenbereich, Fieber und Infektionen.
Außerdem können Blutergüsse, Blutungen und Abgeschlagenheit auftreten. Toxische
Wirkungen sind eher nach chronischer Überdosierung als nach einer hohen Einzeldosis zu
erwarten. Die Besserung der Symptome kann zwar verzögert eintreten, setzt aber im
Allgemeinen nach dem 12. Tag der Überdosierung ein, vorausgesetzt der Patient hat in der
Zwischenzeit keine weiteren hohen Dosen eingenommen.
Behandlung:
Da es kein spezifisches Antidot gibt, sollten die Blutwerte engmaschig überwacht und
allgemeine unterstützende Maßnahmen bei Bedarf eingeleitet sowie entsprechende
Bluttransfusionen verabreicht werden. Aktive Maßnahmen (wie die Verwendung von
Aktivkohle) werden im Fall einer Azathioprin-Überdosierung wahrscheinlich nur dann
effektiv sein, wenn sie innerhalb von 60 Minuten nach Einnahme durchgeführt werden.
Azathioprin ist teilweise dialysierbar. Trotzdem kann der Nutzen einer Dialyse bei Patienten,
die eine Überdosis eingenommen haben, nicht bewertet werden.
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