Algorithmen und Datenstrukturen I Einführung in Haskell (I) D. Rösner Institut für Wissens- und Sprachverarbeitung Fakultät für Informatik Otto-von-Guericke Universität Magdeburg c Winter 2009/10, 12. Oktober 2009, 2009/10 D.Rösner D. Rösner AuD I 2009/10 . . . 1 Gliederung Einleitung Sprachelemente Skripte D. Rösner AuD I 2009/10 . . . 2 Einleitung Sprachelemente Skripte Programmiersprache Haskell: benannt nach Haskell B. Curry einer der Pioniere des λ-Kalkül erste Spezifikation der Sprache Ende 80er Jahre aktuelle Version: Haskell 98 Download, Tutorials, usw.: http://www.haskell.org/ einige Bücher (Auswahl): [Tho99], [Bir00] [CK02] D. Rösner AuD I 2009/10 . . . 4 Einleitung Sprachelemente Skripte Haskell Programmierumgebung Hugs Haskell Users Gofer System frei erhältlicher Interpreter für alle gängigen Plattformen D. Rösner AuD I 2009/10 . . . 5 Einleitung Sprachelemente Skripte Haskell Elementarer Einstieg verwende Hugs als ’Taschenrechner’ Grundrechenarten: Addition: + Subtraktion: Multiplikation: * Division: ganzzahlig: ‘div‘ Gleitkomma: / Exponentiation: ^ Beachte: es gelten die üblichen Vorrangregeln (Präzedenzregeln) ansonsten: Verwenden von Klammern D. Rösner AuD I 2009/10 . . . 6 Einleitung Sprachelemente Skripte funktionale Programme in Haskell Definitionen von Funktionen und anderen Werten durch Gleichungen Definition assoziiert Namen (Identifikator) mit Wert eines bestimmten Typs Syntax: <name> :: <type> <name> = <expression> D. Rösner AuD I 2009/10 . . . 7 Einleitung Sprachelemente Skripte funktionale Programme in Haskell cont. lies ‘::’ als ‘hat Typ’ oder ‘ist vom Typ’ Beispiele: size :: Int size = 12 + 13 square :: Int -> Int square n = n * n D. Rösner AuD I 2009/10 . . . 8 Einleitung Sprachelemente Skripte Haskell – Sprachelemente Typisierung: jedes Objekt in Haskell hat einen wohldefinierten Typ Zweck der Typisierung: frühzeitiges Erkennen von Programmierfehlern (type checking) schon vor Programmausführung (statische Analyse) D. Rösner AuD I 2009/10 . . . 10 Einleitung Sprachelemente Skripte Haskell – Sprachelemente vordefinierte elementare Typen (auch Sorten genannt) für Konstante (= nullstellige Funktionen): Bool Int Char Float Integer Rational Double Vorschau: durch Deklaration mit type lassen sich benutzerdefinierte Typen einführen D. Rösner AuD I 2009/10 . . . 11 Einleitung Sprachelemente Skripte Zur Unterscheidung zwischen Int und Integer Zur Klasse Int gehören ganze Zahlen, die sich mit einer festen Zahl von Bytes darstellen lassen. der Wert der Variablen maxBound::Int gibt die grösste als Int darstellbare ganze Zahl an. Dieser Wert ist (bei Hugs for Windows) 2147483647. Will man beliebig grosse ganze Zahlen verarbeiten, so sollte man den Typ Integer verwenden. D. Rösner AuD I 2009/10 . . . 12 Einleitung Sprachelemente Skripte Typisierung cont. Typ von Funktionen (auch Funktionalität genannt) : Definitions- und Wertebereich durch -> getrennt angegeben Beispiel: double :: Int -> Int double n = 2*n bei mehreren Argumenten werden deren Typen durch -> verbunden Beispiel: max mit 2 Argumenten aus Int und Wert aus Int max :: Int -> Int -> Int D. Rösner AuD I 2009/10 . . . 13 Einleitung Sprachelemente Skripte Typisierung cont. Interpretation einer Typdeklaration wie scale :: Picture -> Int -> Picture erstens: scale hat zwei Argumente: das erste ist vom (nutzerdefinierten) Typ Picture, das zweite vom (vordefinierten) Typ Int zweitens: das Ergebnis der Anwendung von scale ist vom Typ Picture D. Rösner AuD I 2009/10 . . . 14 Einleitung Sprachelemente Skripte vordefinierte arithmetische Operatoren + . . . Summe zweier Zahlen * . . . Produkt zweier Zahlen ˆ . . . Exponentiation: 2 ˆ 3 gibt 8 - ... Differenz, wenn infix verwendet; umgekehrtes Vorzeichen bei Präfixverwendung (vgl. negate) D. Rösner AuD I 2009/10 . . . 15 Einleitung Sprachelemente Skripte vordefinierte arithmetische Operatoren cont. div . . . ganzzahlige Division mod . . . Rest bei ganzzahliger Division (modulo) abs . . . Absolutbetrag negate . . . ändere Vorzeichen D. Rösner AuD I 2009/10 . . . 16 Einleitung Sprachelemente Skripte vordefinierte Vergleichsoperatoren für ganze Zahlen, d.h. Typ Int -> Int -> Bool: >, >=, ==, / =, <=, < diese Vergleichsoperatoren sind – wie auch die arithmetischen Operatoren – ‘überladen’ und auch auf Float anwendbar Typ dann: Float -> Float -> Bool für == gilt auch Bool -> Bool -> Bool bzw. sogar allgemein t -> t -> Bool , sofern für den Typ t Gleichheit definiert (Hinweis: t hier sog. Typvariable) D. Rösner AuD I 2009/10 . . . 17 Einleitung Sprachelemente Skripte einige vordefinierte Operatoren bzw. Konstanten für Float Name(n) + - * / ˆ ** exp log logBase pi signum sqrt cos, sin, tan acos, asin, atan ceiling, floor, round fromInt Typ Float -> Float -> Float Float -> Int -> Float Float -> Float -> Float Float -> Float Float -> Float Float -> Float -> Float Float Float -> Float Float -> Float Float -> Float Float -> Float Float -> Int Int -> Float D. Rösner AuD I 2009/10 . . . Bem. xn xy ex ln x loga x π Rundung Konversion 18 Einleitung Sprachelemente Skripte Operatoren werden infix verwendet, d.h. 3 + 4 aber: Verwendung eines Operatorsymbols <op> in Präfixposition möglich mit Notation (<op>) , d.h. (+) 3 4 == 3 + 4 können assoziativ sein; z.B. +, * nicht-assoziative Operatoren werden festgelegt als links-assoziativ oder rechts-assoziativ z.B. - links-assoziativ, d.h. a - b - c == (a - b) - c D. Rösner AuD I 2009/10 . . . 19 Einleitung Sprachelemente Skripte Operatoren Operatoren haben Bindungsstärke oder Fixität (engl. fixity) z.B. * hat Fixität 7, + hat 6, ˆ hat 8, daher a + b * c == a + (b * c) und a ˆ b * c == (a ˆ b) * c D. Rösner AuD I 2009/10 . . . 20 Einleitung Sprachelemente Skripte Operatoren und Funktionen Funktionsanwendung hat höchste Bindungsstärke allgemeine Schreibweise: Funktionsname vor Argument(e) f v1 v2 ...vn Beachte: da Funktionsanwendung höhere Bindung als jeder andere Operator, wird f n+1 interpretiert als (f n)+1 für andere Interpretation ist explizite Klammerung notwendig: f (n+1) D. Rösner AuD I 2009/10 . . . 21 Einleitung Sprachelemente Skripte Konversionen von Operatoren und Funktionen werden Infix-Operatoren in Klammern eingeschlossen, so können sie als Funktionen vor ihren Argumenten verwendet werden Beispiel: (+) :: Int -> Int -> Int Beispiel:Verwendung: (+) a b == a + b Funktionen können zu Operatoren gemacht werden durch Einschluss des Funktionsnamen in sog. Backquotes a ‘max‘ b == max a b D. Rösner AuD I 2009/10 . . . 22 Einleitung Sprachelemente Skripte zwei Arten von Dateistilen: Skripte (Extension ‘.hs’): alles ist Programmtext, sofern nicht explizit als Kommentar gekennzeichnet Kommentare bis Zeilenende eingeleitet durch zwei aufeinanderfolgende ‘-’ Abschnittskommentare zwischen ‘{-’ und ‘-}’ D. Rösner AuD I 2009/10 . . . 24 Einleitung Sprachelemente Skripte zwei Arten von Dateistilen: cont literate Skripte (Extension ‘.lhs’): alles ist Kommentar, sofern nicht am Zeilenanfang durch ‘>’ als Programmzeile gekennzeichnet literat . . . ‘wörtlich’ D. Rösner AuD I 2009/10 . . . 25 Einleitung Sprachelemente Skripte Beispiel eines Skripts {... mehrere Zeilen Kommentartext ... -} -- Berechnung der Fakultät mit Konditional if fak :: Int -> Int fak n = if n == 0 then 1 else n * fak (n - 1) D. Rösner AuD I 2009/10 . . . 26 Einleitung Sprachelemente Skripte Beispiel eines literaten Skripts Die Berechnung der Funktion Fakultät ist ein Standardbeispiel fuer Rekursion. > fak :: Int -> Int > fak n = if n == 0 then 1 else n * fak (n - 1) Eine Variante mit Pattern-Matching: > fak 0 = 1 > fak n = n * fak (n - 1) D. Rösner AuD I 2009/10 . . . 27 Einleitung Sprachelemente Skripte Literatur: I Richard Bird. Introduction to functional programming using Haskell. Prentice Hall Europe, 2000. ISBN 0-13-484346-0; 2nd edition. Manual M. Chakravarty and Gabriele C. Keller. An Introduction to Computing with Haskell. Pearson Education Australia, 2002. ISBN 1 74009 404 2; also available in German translation. Simon Thompson. Haskell - The Craft of Functional Programming. Addison Wesley Longman Ltd., Essex, 1999. 2nd edition, ISBN 0-201-34275-8; Accompanying Web site: http://www.cs.ukc.ac.uk/people/staff/sjt/craft2e. D. Rösner AuD I 2009/10 . . . 28 Einleitung Sprachelemente Skripte Literatur: II D. Rösner AuD I 2009/10 . . . 29