DRAFT DRAFT DRAFT DRAFT DRAFT Ruß, Ozon, Methan

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Ruß, Ozon, Methan: Unterschätzte Klimatreiber und ihre
Auswirkungen für Klima, Gesundheit und Wirtschaft
Vorabinformation zum Workshop am
27. September 2012
im Hotel Aquino in Berlin
Übersicht
1.
Hintergrundinformationen
2.
Agenda
3.
Referenten
4.
Organisatoren
Vorabinformation zum Workshop am 27. September in Berlin – Stand: 28. August 2012
Institute for Advanced Sustainability Studies e.V. – www.iass-potsdam.de und Rußfrei furs Klima - http://www.russfrei-fuers-klima.de/
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1. Hintergrundinformationen
Kurzlebige klimaerwärmende Schadstoffe tragen erheblich zur globalen Erwärmung bei und
verursachen Umwelt- und Gesundheitsschäden. Politisch wurde dieser Zusammenhang bisher jedoch
kaum beachtet. Der von der Verbändekampagne „Rußfrei fürs Klima“ und dem Institute for
Advanced Sustainability Studies (IASS) organisierte Workshop beleuchtet deshalb Hintergründe und
stellt Lösungsansätze und politische Handlungsoptionen vor.
Hintergrund
CO2 ist zwar der größte Klimatreiber, jedoch wird die Reduzierung dieses Treibhausgases allein nicht
ausreichen, um die globale Erwärmung auf das international vereinbarte Ziel von 2°C im Vergleich zur
vorindustriellen Zeit einzuhalten. Ca. 30 Prozent der globalen Erwärmung erfolgen durch so genannte
„kurzlebige klimawirksame Schadstoffe“ (Short-lived climate pollutants, SLCP). Hierunter fallen z.B.
Ruß, bodennahes Ozon und Methan. Neben ihrem Einfluss auf das Klima haben SLCP auch fatale
gesundheitliche Auswirkungen, weil sie die Luftqualität verschlechtern. Schätzungen von Experten
gehen davon aus, dass im Jahr 2000 allein in der EU bis zu 350.000 Todesfälle auf PM2.5 (Partikel mit
einem Durchmesser kleiner als 2.5 µm), die auch zu den SLCP gehören, unmittelbar zurückzuführen
waren, davon 75.000 allein in Deutschland. Damit sterben hierzulande zehnmal mehr Menschen an
den Folgen der Luftverschmutzung als bei Verkehrsunfällen. Im Schnitt verringert sich die statistische
Lebenserwartung in Zusammenhang mit PM2.5 in Deutschland um 10,2 Monate. Zusätzlich
verursachen einige der SLCP große Umweltschäden. Bodennahes Ozon war beispielsweise im Jahr
2000 für Ernteverluste im Weizenanbau von über 27 Millionen Tonnen verantwortlich. Das entspricht
einem Wert von etwa 3,2 Milliarden Euro in Europa. Allein in Deutschland betrug der Schaden über
600 Millionen Euro.
Lösungsansätze und Co-Benefits
Aktuelle Studien des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) und der Weltorganisation
für Meteorologie (WMO) zeigen, dass eine signifikante Reduktion von SLCP durch 16 spezifische
Maßnahmen erreicht werden kann. Diese stützen sich auf bereits verfügbare Technologien wie
Partikelfilter sowie die Weiterentwicklung bestehender rechtlicher Rahmenbedingungen und
Konventionen. Der finanzielle Aufwand ist vorhersehbar und amortisiert sich bei vielen der
Maßnahmen in kurzer Zeit.
Ihre vollständige Umsetzung würde zu einer Reduktion von 38 Prozent der globalen Methan- und
77 Prozent der Rußemissionen führen und gleichzeitig die Konzentration von bodennahem Ozon
senken. Die globale Temperatur würde dadurch bis 2050 um 0.5 °C weniger ansteigen. Ohne diese
Maßnahmen kann das 2°C-Ziel nicht eingehalten werden. Gleichzeitig reichen sie allein nicht aus: Es
müssen weltweit sowohl die Emissionen von SLCP, als auch die von CO2 reduziert werden.
Die Umsetzung des Maßnahmenkatalogs wird zusätzlich zu positiven Effekten für Umwelt,
landwirtschaftliche Erträge und Gesundheit führen. Die Maßnahmen werden in erster Linie auf
lokaler und regionaler Ebene, in der Nähe von Emissionsstätten wie Industriegebieten oder
Verkehrsachsen, spürbar.
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Koordinierte und integrierte Maßnahmen werden gebraucht
Um dem voranschreitenden Klimawandel Einhalt zu gebieten, müssen wir schnell handeln: CO2 und
SLCP müssen parallel reduziert werden. Allerdings gibt es bisher kaum nationale oder internationale
Aktivitäten zur Minderung von SLCP außerhalb des Luftreinhaltekontextes. Erst im Februar dieses
Jahres wurde die internationale Climate und Clean Air Coalition (CCAC) gegründet, die sich zum Ziel
gesetzt hat, die Emissionen von SLCP weltweit zu verringern. Bisher gehören 17 Staaten, das
Umweltprogramm der Vereinten Nationen, die Europäische Kommission, das Stockholm
Environment Institute (SEI) und die Weltbank der Koalition an. Deutschland ist im Juli 2012 offiziell
beigetreten. Die junge Koalition hat jedoch bisher noch keine konkreten Maßnahmen umgesetzt. Auf
nationaler Ebene in Deutschland ist die politische und öffentliche Aufmerksamkeit für SLCP noch
gering. Dementsprechend mangelt es an integrierten, nachhaltigen Maßnahmen zur Reduzierung der
SLCP für Klima, Gesundheit und Ökosystemschutz.
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2. Workshop Agenda
9:00 Uhr
Anmeldung und Empfang
9:20 Uhr
Begrüßung
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer DUH
9:30 Uhr
Einführung in das Thema
Prof. Dr. Klaus Töpfer, Exekutivdirektor des IASS
10:00 Uhr
Die Rolle der SLCP im Klimawandel
PD Dr. Mark Lawrence, Wissenschaftlicher Direktor IASS
10:30-11:00 Uhr
Kaffeepause
11:00 Uhr
Szenarien und Maßnahmen
Dr. Markus Amann, Leiter Transboundary Air Pollution Programm IIASA
11:30 Uhr
Lösungsansätze und vorhandene Technologien
Dr. Axel Friedrich, Internationaler Verkehrsberater
12:00 Uhr
Podiumsdiskussion: PD Dr. Mark Lawrence (IASS), Dr. Markus Amann (IIASA),
Dr. Axel Friedrich (Internationaler Verkehrsberater), Dr. Hermann Ott (MdB
Bündnis 90/ Die Grünen)
 Wo liegt der Handlungsbedarf auf nationaler Ebene?
 Welche Anreize müssen geschaffen werden?
 Welche nächsten Schritte soll die deutsche Vertretung der Coalition
unternehmen?
12:45 Uhr
Gemeinsames Mittagessen und Ausklang der Veranstaltung
Moderation: Daniel Eckold, Pressesprecher DUH
Vorabinformation zum Workshop am 27. September in Berlin – Stand: 28. August 2012
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3. Referenten
Jürgen Resch: Jürgen Resch ist seit 1986 Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e.V.
(DUH), einem bundesweit tätigen Umwelt- und Verbraucherschutzverband. Neben zahlreichen
praktischen Natur- und Umweltschutzprojekten zählen die Einführung schwefelfreier Kraftstoffe, die
Einrichtung von Umweltzonen sowie die Durchsetzung von Dieselruß-Partikelfiltern zu den
bekannten Erfolgen der DUH. Für die Zielerreichung schmiedet Jürgen Resch Allianzen mit
Unternehmen, Politikern und anderen Verbänden.
Prof. Dr. Klaus Töpfer: Klaus Töpfer ist Gründungsdirektor (2009) und derzeitiger Exekutivdirektor
des Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) in Potsdam. Er war davor Exekutivdirektor des
Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) in Nairobi und Unter-Generalsekretär der
Vereinten Nationen (1998 - 2006). Von 1987 bis 1994 war er Bundesminister für Umwelt,
Naturschutz und Reaktorsicherheit.
PD Dr. Mark Lawrence: Mark Lawrence ist Wissenschaftlicher Direktor am Institute for Advanced
Sustainabiliy Studies (IASS) in Potsdam und leitet das Forschungscluster Nachhaltige Interaktionen
mit der Atmosphäre. Davor war er seit 2006 Arbeitsgruppenleiter für Atmosphärische Modellierung
im Bereich Chemie der Atmosphäre am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz und lehrte als
Vertretungsprofessor in den Jahren 2009 und 2010 an der Meteorologie an der Universität Mainz.
Dr. Markus Amann: Markus Amann ist Leiter des Transboundary Air Pollution Program und der
Treibhausgas Initiative am International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) in Laxemburg,
Österreich. Er leitet ebenfalls das Zentrum für Integriertes Assessment Modelling (CIAM) des
European Monitoring und Evaluation Programme (EMEP) unter dem UN ECE Übereinkommen über
weiträumige grenzüberschreitende Luftverschmutzung.
Dr. Axel Friedrich: Axel Friedrich ist seit 2008 als freier Berater u.a. für die Weltbank, die GIZ und die
Asia Development Bank tätig. Er arbeitete 28 Jahre für das Umweltbundesamt und leitete u.a. die
Abteilung für Umwelt, Verkehr und Lärm.
Dr. Hermann Ott: Hermann Ott (Bündnis 90/Die Grünen) ist Mitglied des Deutschen Bundestages
und Sprecher für internationale Klimapolitik der Bundestagsfraktion. Seit 1994 ist er am Wuppertal
Institut für Klima, Umwelt und Energie als Umweltwissenschaftler tätig. 2001 übernahm er den
Direktorposten und gründete 2004 das Berliner Büro des Wuppertal Institutes bevor er aus der
Politikberatung aktiv in die Politik einstieg.
Daniel Eckold: Daniel Eckold ist seit Herbst 2011 Pressesprecher bei der DUH.
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4. Organisatoren
Rußfrei fürs Klima
Die deutschen Umwelt- und Verbraucherschutzverbände Naturschutzbund Deutschland (NABU),
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Verkehrsclub Deutschland (VCD) und die
Deutsche Umwelthilfe (DUH) starteten im März 2009 die gemeinsame Kampagne „Rußfrei fürs
Klima“. Die Kampagne zielt darauf ab, die vorher kaum thematisierte, aber erhebliche Klimawirkung
von Dieselruß auf die politische Agenda zu setzen und öffentlich zu diskutieren. Die erforderlichen
Entscheidungen sollen benannt und ihre Umsetzung eingefordert werden. Zusammen mit
Partnerorganisationen in acht weiteren europäischen Ländern setzt sich die Kampagne für eine
deutliche Reduzierung von Dieselrußemissionen ein. Dies bringt nicht nur unmittelbaren Nutzen für
den Klimaschutz, sondern auch für die Gesundheit insbesondere der Menschen in den hoch
belasteten Innenstädten.
Kontakt
Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH)
Dorothee Saar
Leiterin Verkehr und Luftreinhaltung
E-Mail: [email protected]
Tel.: 030 2400867-72
www.duh.de
Das Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS)
Inspiriert wurde die Gründung des IASS vom Symposium der Nobelpreisträger „Global Sustainability –
A Nobel Cause“ in Potsdam 2007. Die Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen entwickelte
das Konzept für ein interdisziplinäres, internationales und den Wissensaustausch förderndes Institut
für Nachhaltigkeitsforschung. Das IASS in Potsdam ist heute eine internationale Plattform für
Experten aus Natur- und Sozialwissenschaften, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, die sich der
nachhaltigen Entwicklung widmen. Als Institut für transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung
generiert und kommuniziert das IASS das notwendige Wissen für die Gestaltung zukunftsfähiger
Gesellschaften.
Kontakt
Dr. Julia Schmale
Projektleiterin ClimPol
Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS)
Email: [email protected]
Telefon: +49 331 288 22-356
www.iass-potsdam.de
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