Dalacin - infektionsnetz

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iv/oral
WIRKSTOFF: Fluconazol
Dalacin C®
Dalacin
®
Wirkung / Wirkmechanismus:
Wirkspektrum umfasst Dermatophyten,
Hefepilze (insbesondere Candida-Arten
und Kryptokokken)
starke und spezifische Hemmung der
Ergosterolsynthese von Pilzen
Anwendungsgebiete:
Systemcandidosen
tiefe endemische Mykosen
Prophylaxe von Pilzinfektionen bei Patienten
mit malignen Erkrankungen
Schleimhaut-Candidosen
Kryptokokkose
Dermatomykosen
Genitalcandidiasis
Anwendung:
oral: unabhängig von den Mahlzeiten
Trockensaft: Zubereitung der oralen Lösung
durch den Apotheker/Arzt (cave Diabetiker:
2,88g bzw. 2,73g Saccharose pro 5ml)
i.v.-Infusion: max. 10ml/min
Handelsformen /Kassenstatus:
50, 100 und 200mg Kapseln, 7 Stk. (*)
150mg Kapseln, 2 und 4 Stk. (*) / Fungata® 150mg
Kapseln, 1 Stk. (*)
50 und 200mg/5 ml Trockensaft mit Orangen-Aroma,
21,35g Pulver für 35ml Saft, 5ml-Messlöffel (*)
i.v. 100mg Infusionsflasche, 50ml 1 Stk. (*)
i.v. 200mg Infusionsflasche, 100ml 1 Stk. (*)
i.v. 400mg Infusionsflasche, 200ml 1 Stk. (*)
* Chefarztpflichtig
Vorteile:
hochwirksam
breites Wirkspektrum: auch bei
endemischen Pilzinfektionen und
Mykosen mit opportunistischen
Spezies (inkl. Systemmykosen,
intrakraniale Infektion) wirksam
hohe Anreicherung am Wirkort (vergleichbare Wirkspiegel nach oraler
und parenteraler Applikation, unabhängig von der Nahrungsaufnahme)
ausgezeichnete Verträglichkeit
große therapeutische Breite
lange Halbwertszeit (30h)
einfaches, patientenfreundliches
Therapieschema
FIKU\Diflucan 50 mg/ 100 mg / 150 mg / 200 mg – Kapseln;
50 mg/5ml / 200 mg/5 ml – Trockensaft; i.v. 100 mg / 200 mg / 400 mg - Infusionsflaschen
Austria
IPI 03 10 07 / 03 12 22 A
FACHKURZINFORMATION
Diflucan® 50 mg/100 mg/150 mg/200 mg – Kapseln/ 50 mg/5 ml/ 200 mg/5 ml – Trockensaft/
i.v. 100 mg/200 mg/400 mg - Infusionsflaschen
Zusammensetzung: 1 Kapsel enthält 50 mg/100 mg/150 mg/200 mg Fluconazol. 1 Messlöffel (5 ml) zubereiteter
Saft enthält 50 mg/200 mg Fluconazol. 1 Infusionsflasche zu 50 ml/100 ml/200 ml enthält 100 mg/200 mg/400 mg
Fluconazol. Hilfsstoffe: Kapseln: Laktose (49,7 mg/99,4 mg/149,1 mg/ 198,8 mg), Maisstärke, hochdisperses
Siliziumdioxid, Magnesiumstearat, Natriumlaurylsulfat, Gelatine, Titandioxid (E 171), 50 mg – Kapseln zusätzlich
Patentblau V (E 131), 100 mg - Kapseln zusätzlich Patentblau V (E131) und Erythrosin (E 127) und 200 mg –
Kapseln zusätzlich Erythrosin (E 127) und Indigotin (E 132). Trockensaft: Saccharose, Natriumbenzoat als
Konservierungsmittel, hochdisperses Siliziumdioxid, wasserfreie Zitronensäure, Natriumzitrat, Xanthangummi,
natürliches Orangenaroma, Titandioxid. Infusionsflaschen: isotone Kochsalzlösung(450 mg/900 mg/1,8 g
Natriumchlorid). Anwendungsgebiete: Behandlung von Mykosen, die durch Fluconazol-empfindliche Pilze
hervorgerufen werden. Die Therapie mit Diflucan kann eingeleitet werden, noch bevor die Ergebnisse von Kulturen
oder anderen Laboruntersuchungen bekannt sind. Nach deren Vorliegen sollte die Therapie entsprechend angepasst
werden. Schleimhaut-Candidosen einschließlich oropharyngealer, ösophagealer, mukokutaner und chronischatrophischer oraler Candidose (Stomatopathie bei Zahnprothesenträgern), nicht-invasive bronchopulmonale
Candidosen, Candidurie. Es können sowohl Patienten mit normaler als auch geschwächter Immunabwehr behandelt
werden. Rezidivprophylaxe oropharyngealer Candidiasis bei AIDS-Patienten. Systemcandidosen einschließlich
Candida-Sepsis, disseminierte und andere invasive Candida-Infektionen (Infektionen des Peritoneums, des
Endokards, der Augen, der Lunge und des Harntrakts); auch im Rahmen der Behandlung von malignen
Erkrankungen, unter zytostatischer oder immunsuppressiver Therapie oder beim Vorliegen anderer
prädisponierender Faktoren für eine Candida-Infektion (z.B. Patienten auf Intensivstationen).
Kryptokokkose,
einschließlich Kryptokokken-Meningitis sowie Infektionen anderer Organe (z.B. Lunge, Haut). Es können sowohl
Patienten mit normaler als auch geschwächter Immunabwehr behandelt werden. Dauerbehandlung zur
Rezidivprophylaxe der Kryptokokkose bei AIDS-Patienten. Prophylaxe von Pilzinfektionen bei Patienten mit
malignen Erkrankungen, die aufgrund einer Zytostatika- oder Strahlentherapie für Pilzinfektionen prädisponiert
sind. Dermatomykosen, wie z.B. Tinea pedis, Tinea corporis, Tinea cruris, Tinea versicolor, Tinea unguium
(Onychomykose), in Fällen, wo eine systemische Behandlung angezeigt ist. Tiefe endemische Mykosen,
einschließlich Kokzidioidomykose, Parakokzidioidomykose, Sporotrichose und Histoplasmose bei
immunkompetenten Patienten. Genitalcandidiasis: akute oder rezidivierende Vaginalcandidiasis. Prophylaxe bei
rezidivierender Vaginalcandidiasis (3 oder mehr Schübe pro Jahr). Candida-Balanitis. Für die Behandlung der
vaginalen Candidiasis stehen FUNGATA 150 mg – Kapseln zur Verfügung. Diflucan 150 mg – Kapseln:
Behandlung von Mykosen, die durch Fluconazol-empfindliche Pilze hervorgerufen werden. Die Therapie mit
Diflucan kann eingeleitet werden, noch bevor die Ergebnisse von Kulturen oder anderen Laboruntersuchungen
bekannt sind. Nach deren Vorliegen sollte die Therapie entsprechend angepasst werden. Dermatomykosen, wie z.B.
Tinea pedis, Tinea corporis, Tinea cruris, Tinea unguium (Onychomykose), Candidainfektionen, in Fällen, wo eine
systemische Behandlung angezeigt ist. Gegenanzeigen: Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber Fluconazol,
einem Bestandteil des Präparates oder anderen Azolen. Gleichzeitige Anwendung von Cisaprid aufgrund des
Auftretens kardialer Nebenwirkungen einschließlich Torsades de Pointes. Vorsicht bei Patienten mit Nieren- oder
Leberfunktionsstörungen. Basierend auf den Ergebnissen einer Multiple-Dose-Studie ist die gleichzeitige
Anwendung von Terfenadin kontraindiziert bei Patienten, die Fluconazol in täglichen Dosen von 400 mg oder mehr,
an einem oder mehreren Tagen, erhalten. Schwangerschaft und Stillperiode: Da erst wenig Erfahrung mit
Fluconazol während der Schwangerschaft beim Menschen vorliegt, ist die Anwendung vorerst kontraindiziert; außer
bei lebensbedrohlichen Zuständen, bei denen eine strenge Nutzen/Risiko-Bewertung vorzunehmen ist. Es liegen
keine Daten aus geeigneten, kontrollierten Studien bei Schwangeren vor. Von Fällen von multiplen, kongenitalen
Anomalien bei Kindern, deren Mütter für die Dauer von drei Monaten oder länger mit Fluconazol in hoher
Dosierung (400 mg bis 800 mg/Tag) gegen Kokzidioidomykose behandelt wurden, wurde berichtet. Ob zwischen
diesen Fällen und der Fluconazol-Anwendung ein Zusammenhang besteht, ist unklar. Während der Stillperiode soll
Fluconazol nicht verabreicht werden, da in der Muttermilch gleich hohe Konzentrationen wie im Plasma erreicht
werden. Zulassungsinhaber: Pfizer Corporation Austria Ges.m.b.H., Wien. Abgabe: Rezept- und
apothekenpflichtig. Stand der Information: 12/2003. Weitere Angaben zu Nebenwirkungen,
Wechselwirkungen und den besonderen Warnhinweisen zur sicheren Anwendung entnehmen Sie bitte der
Austria-Codex-Fachinformation.
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FACHINFORMATION
Diflucan® 200 mg - Kapseln
Wirkstoff: Fluconazol
Z.Nr. 1-18835
Zulassungsinhaber
Pfizer Corporation Austria Ges.m.b.H., Wien
Hersteller
Pfizer PGM, Pocé-sur-Cisse, Frankreich
Zusammensetzung
1 Kapsel enthält 200 mg Fluconazol.
Hilfsstoffe: Laktose (198,8 mg), Maisstärke, hochdisperses Siliziumdioxid, Magnesiumstearat,
Natriumlaurylsulfat, Gelatine, Titandioxid (E 171), Erythrosin (E 127), Indigotin (E 132).
Eigenschaften und Wirksamkeit
Fluconazol ist ein Breitspektrum-Antimykotikum aus der Klasse der Triazole und wirkt gegen
Fluconazol-empfindliche Pilze wie Dermatophyten, Hefe- und Schimmelpilze, insbesondere CandidaArten und Kryptokokken. Die antimykotische Wirksamkeit beruht auf einer starken und spezifischen
Hemmung der Ergosterolsynthese von Pilzen.
Peroral und intravenös verabreichtes Fluconazol erwies sich beim Tier gleichermaßen wirksam gegen
eine Reihe von Pilzinfektionen mit opportunistischen Spezies, wie Candida spp., einschließlich
Systemmykosen bei immunsupprimierten Tieren, sowie Cryptococcus neoformans, einschließlich
intrakraniale Infektionen, weiters Microsporum spp. und Trychophyton spp. Fluconazol war auch
wirksam gegen endemische Pilzinfektionen, einschließlich Blastomyces dermatitides und Coccidioides
immitis-Infektionen (auch intrakraniale) sowie Histoplasma capsulum-Infektionen bei Tieren mit
normaler und supprimierter Immunabwehr.
Es besteht nur eine geringe Korrelation zwischen den in vitro MHK-Werten und der in vivo Wirkung von
Fluconazol. Dies ist ein allgemeines Problem bei allen Azol-Antimykotika. Die meisten Pilze zeigen in
vivo eine höhere Empfindlichkeit auf Fluconazol als in vitro.
Fluconazol ist hochspezifisch für Pilzenzyme, die von Cytochrom P-450 abhängig sind. Fluconazol
(50 mg täglich bis zu 28 Tage) zeigte keinen Effekt auf Testosteron-Plasmakonzentrationen bei Männern
oder Steroid-Konzentrationen bei Frauen in gebärfähigem Alter. 200-400 mg täglich haben keinen
klinisch signifikanten Effekt auf die endogenen Steroid-Serumspiegel oder auf die ACTH-stimulierte
Cortisolausschüttung bei gesunden männlichen Probanden. Interaktionsstudien mit Antipyrin zeigen, dass
einmalige oder mehrmalige Gaben von 50 mg Fluconazol den Metabolismus nicht beeinträchtigen.
Pharmakokinetik:
Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Fluconazol verhalten sich bei i.v.- und oraler Applikation
analog. Nach oraler Verabreichung wird Fluconazol gut resorbiert; Plasmaspiegel und systemische
Bioverfügbarkeit betragen über 90% der Plasmakonzentrationen, die nach i.v.-Gabe erreicht werden. Die
Resorption nach peroraler Gabe wird durch Nahrungsaufnahme nicht beeinflusst. Bei Nüchterneinnahme
treten Spitzenplasmakonzentrationen nach 0,5 und 1,5 Stunden auf, die Plasmaeliminationshalbwertszeit
beträgt annähernd 30 Stunden.
Fluconazol zeigt eine gute Verteilung in allen untersuchten Körperflüssigkeiten. Die Bindung an
Plasmaproteine ist niedrig (12%). Die Konzentrationen in Speichel und Sputum sind jenen im Plasma
ähnlich. Bei Patienten mit meningitischem Pilzbefall betragen die Fluconazol-Spiegel im Liquor
annähernd 80% der gemessenen Plasmaspiegel.
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Hohe Fluconazol-Konzentrationen, die über den Plasmaspiegeln lagen, wurden in Stratum corneum,
Epidermis und Schweiß gemessen. Fluconazol akkumuliert im Stratum corneum. Bei täglichen Gaben
von 50 mg betrug die Fluconazol-Konzentration nach 12 Tagen 73 µg/g; 7 Tage nach Beendigung der
Behandlung wurden immer noch 5,8 µg/g gemessen. Nach einer Dosis von 150 mg, einmal wöchentlich,
betrugen die Fluconazol-Konzentrationen im Stratum corneum am 7. Tag 23,4 µg/g und 7 Tage nach der
zweiten Dosis immer noch 7,1 µg/g.
Nach 4-monatiger Einnahme einer einmal wöchentlichen Dosis von 150 mg wurden in gesunden Nägeln
Fluconazol-Konzentrationen von 4,05 µg/g und in befallenen Nägeln 1,8 µg/g gemessen. Sechs Monate
nach Therapieende war der Wirkstoff in Nägeln von Probanden immer noch nachweisbar.
Die Substanz wird hauptsächlich renal ausgeschieden; 80% der verabreichten Dosis erscheinen
unverändert im Urin. Die Fluconazol-Clearance ist proportional zur Kreatinin-Clearance, weshalb bei
eingeschränkter Nierenfunktion das Dosisintervall verlängert bzw. die Dosis reduziert werden muss. Es
wurden keine zirkulierenden Metaboliten festgestellt.
Die Halbwertzeit der Elimination beträgt 30 Stunden. Die lange Plasma-Eliminationshalbwertzeit
gestattet die einmalige Verabreichung einer Dosis bei vaginaler Candidiasis und die einmal wöchentliche
Gabe bei der Behandlung von Dermatomykosen und Onychomykosen.
Die Pharmakokinetik ist dosislinear. Bei wiederholter täglicher Verabreichung wird innerhalb von 4 - 5
Tagen 90% des Fließgleichgewichts erreicht bzw. bei Verabreichung der doppelten Dosis am 1.
Behandlungstag (loading dose) erfolgt dies bereits am 2. Behandlungstag.
Anwendungsgebiete
Behandlung von Mykosen, die durch Fluconazol-empfindliche Pilze hervorgerufen werden.
Die Therapie mit Diflucan kann eingeleitet werden, noch bevor die Ergebnisse von Kulturen oder anderen
Laboruntersuchungen bekannt sind. Nach deren Vorliegen sollte die Therapie entsprechend angepasst
werden.
•
Schleimhaut-Candidosen einschließlich oropharyngealer, ösophagealer, mukokutaner und chronischatrophischer oraler Candidose (Stomatopathie bei Zahnprothesenträgern), nicht-invasive
bronchopulmonale Candidosen, Candidurie. Es können sowohl Patienten mit normaler als auch
geschwächter Immunabwehr behandelt werden.
Rezidivprophylaxe oropharyngealer Candidiasis bei AIDS-Patienten.
•
Systemcandidosen einschließlich Candida-Sepsis, disseminierte und andere invasive CandidaInfektionen (Infektionen des Peritoneums, des Endokards, der Augen, der Lunge und des Harntrakts);
auch im Rahmen der Behandlung von malignen Erkrankungen, unter zytostatischer oder
immunsuppressiver Therapie oder beim Vorliegen anderer prädisponierender Faktoren für eine
Candida-Infektion (z.B. Patienten auf Intensivstationen).
•
Kryptokokkose, einschließlich Kryptokokken-Meningitis sowie Infektionen anderer Organe (z.B.
Lunge, Haut). Es können sowohl Patienten mit normaler als auch geschwächter Immunabwehr
behandelt werden.
Dauerbehandlung zur Rezidivprophylaxe der Kryptokokkose bei AIDS-Patienten.
•
Prophylaxe von Pilzinfektionen bei Patienten mit malignen Erkrankungen, die aufgrund einer
Zytostatika- oder Strahlentherapie für Pilzinfektionen prädisponiert sind.
•
Dermatomykosen, wie z.B. Tinea pedis, Tinea corporis, Tinea cruris, Tinea versicolor, Tinea
unguium (Onychomykose), in Fällen, wo eine systemische Behandlung angezeigt ist.
•
Tiefe endemische Mykosen, einschließlich Kokzidioidomykose, Parakokzidioidomykose,
Sporotrichose und Histoplasmose bei immunkompetenten Patienten.
•
Genitalcandidiasis: akute oder rezidivierende Vaginalcandidiasis; Prophylaxe bei rezidivierender
Vaginalcandidiasis (3 oder mehr Schübe pro Jahr).
Candida-Balanitis.
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Art der Anwendung
Oral, Kapseln unzerkaut schlucken, unabhängig von der Nahrungsaufnahme.
Dosierung
Allgemein richtet sich die Dosis bei der Behandlung mit Diflucan nach Art und Schweregrad der
Pilzinfektion. Die Behandlung sollte so lange durchgeführt werden, bis die Pilzinfektion aufgrund
klinischer und mykologischer Befunde als geheilt beurteilt wird; anderenfalls kann es zu neuerlichen
Krankheitszeichen (Rezidiven) kommen. Bei AIDS-Patienten mit Kryptokokken-Meningitis oder
rezidivierender oropharyngealer Candidiasis ist meist eine Dauertherapie erforderlich.
Für die individuelle Dosierung stehen Kapseln zu 50, 100, 150 und 200 mg, Trockensaft zu 50 mg/5 ml
bzw. 200 mg/5 ml und i.v.-Infusionsflaschen in Stärken zu 100 mg, 200 mg und 400 mg zur Verfügung.
Die Umstellung von einer intravenösen auf eine orale Verabreichungsform, oder auch umgekehrt, bedingt
keine Änderung der täglichen Dosis.
Im Allgemeinen werden folgende Dosierungsrichtlinien empfohlen:
Erwachsene:
1.
Schleimhaut-Candidosen:
− Oropharyngeale Candidose:
50 - 100 mg Fluconazol einmal täglich für 7 - 14 Tage. Bei Patienten mit geschwächter
Immunabwehr kann bei Bedarf die Behandlung verlängert werden.
− Orale Candidose bei Zahnprothesenträgern:
50 mg Fluconazol einmal täglich für 14 Tage. Zusätzlich sollten lokal antiseptische Maßnahmen
durchgeführt werden.
− Andere Schleimhaut-Candidosen (außer vaginaler Candidose), z.B. Ösophagitis, nicht-invasive
bronchopulmonale Candidosen und Candidurie, mukokutane Candidose:
50 - 100 mg Fluconazol einmal täglich für 14 - 30 Tage.
AIDS-Patienten können nach erfolgter Primärbehandlung von oropharyngealer Candidiasis zur
Rezidivprophylaxe mit 150 mg einmal wöchentlich weiterbehandelt werden.
2.
Candida-Sepsis, disseminierte und andere invasive Candida-Infektionen:
400 mg am 1. Behandlungstag, anschließend 200 mg einmal täglich. Bei Bedarf 400 mg einmal
täglich über die gesamte Behandlungsdauer.
Die Dauer der Behandlung richtet sich nach der klinischen Wirksamkeit.
Bei lebensbedrohlichen Infektionen, die durch Candida-Spezies hervorgerufen wurden, kann die
Dosis auf 800 mg Fluconazol einmal täglich erhöht werden.
3.
− Kryptokokken-Meningitis und andere Kryptokokkosen:
400 mg am 1. Behandlungstag, anschließend 200 - 400 mg einmal täglich für 6 - 8 Wochen je
nach klinischem und mykologischem Ansprechen.
Bei lebensbedrohlichen Infektionen, die durch Cryptococcus neoformans hervorgerufen wurden,
kann die Dosis auf 800 mg Fluconazol einmal täglich erhöht werden.
− Rezidivprophylaxe bei Kryptokokken-Meningitis von AIDS-Patienten: Nach erfolgter
Primärbehandlung kann ohne zeitliche Begrenzung eine Tagesdosis von 200 mg gegeben werden.
4.
Prophylaxe von Pilzinfektionen:
Empfohlene Dosis 50 - 400 mg Fluconazol einmal täglich, je nach Infektionsrisiko. Für Patienten
mit hohem Risiko, eine systemische Pilzinfektion zu entwickeln, z.B. Patienten, bei welchen eine
ausgeprägte oder prolongierte Neutropenie zu erwarten ist, wird eine Dosis von 400 mg
Fluconazol einmal täglich empfohlen. Die Behandlung soll einige Tage vor dem erwarteten
Einsetzen der Neutropenie begonnen und bis 7 Tage nach Erreichen von >1000
Neutrophilen/mm3 fortgeführt werden.
4
5.
Pilzinfektionen der Haut, wie z.B.:
− Tinea pedis, Tinea corporis, Tinea cruris:
150 mg einmal wöchentlich oder 50 mg einmal täglich für 2 - 4 Wochen. Bei Tinea pedis kann
eine Behandlungsdauer bis zu 6 Wochen erforderlich sein.
− Tinea versicolor:
Empfohlene Dosis 300 mg einmal wöchentlich für zwei Wochen. Während bei manchen
Patienten eine dritte Dosis von 300 mg erforderlich sein kann, ist bei manchen Patienten bereits
eine Einmaldosis von 300 - 400 mg ausreichend.
Eine alternative Dosierungsmöglichkeit sind 50 mg einmal täglich für 2 - 4 Wochen.
− Tinea unguium:
150 mg einmal wöchentlich.
Therapiedauer
Übliche Infektionen, normales Nagelwachstum vor allem bei jungen Patienten:
Fingernägel: ~ 3 Monate
Zehennägel: ~ 4 Monate
Infektionen des großen Zehennagels oder langsames Nagelwachstum: > 6 Monate.
Bei Onychomykosen sollte ein positiver mykologischer Pilznachweis oder das optische
Nachwachsen eines normalen, nicht infizierten Nagels für die orale Behandlung wegweisend sein.
Bei Pilzinfektionen der Nägel ist die klinische Heilung oft erst einige Monate nach dem negativen
mykologischen Befund zu beobachten, da das Nachwachsen von nicht infiziertem Nagelgewebe
sehr langsam sein kann.
6.
Tiefe endemische Mykosen:
200 - 400 mg täglich, wobei eine Behandlungsdauer bis zu 2 Jahren erforderlich sein kann. Die
Dauer der Behandlung richtet sich nach den indiviuellen Erfordernissen, sie beträgt im
Allgemeinen bei Kokzidioidomykose 11 - 24 Monate, bei Parakokzidioidomykose 2 - 17 Monate,
bei Sporotrichose 1 - 16 Monate und bei Histoplasmose 3 - 17 Monate.
7.
Genitalmykosen:
Für die Behandlung der akuten oder rezidivierenden vaginalen Candidiasis stehen Fungata
150 mg-Kapseln als Einzeldosis zur Verfügung.
Prophylaxe: 1 x 150 mg/Monat über 4 - 12 Monate; bei manchen Patienten kann eine häufigere
Dosierung erforderlich sein.
Candida-Balanitis: 1 x 150 mg.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Kinder:
Wie bei erwachsenen Patienten richtet sich die Behandlungsdauer nach dem klinischen und
mykologischen Ansprechen. Die maximale tägliche Erwachsenendosis darf bei Kindern nicht
überschritten werden. Fluconazol wird einmal täglich verabreicht.
Bei Schleimhaut-Candidosen beträgt die empfohlene Tagesdosis 3 mg/kg KG. Am ersten Tag kann eine
erhöhte Dosis (loading dose) von 6 mg/kg KG gegeben werden, um schneller das Fließgleichgewicht zu
erreichen.
Zur Behandlung von systemischen Candida- bzw. Kryptokokkeninfektionen werden je nach Schwere der
Infektion Tagesdosen von 6 - 12 mg/kg KG empfohlen.
Zur Prophylaxe von Pilzinfektionen bei immunsupprimierten Patienten, bei welchen das Risiko infolge
einer Neutropenie im Zusammenhang mit einer zytotoxischen Chemotherapie oder Strahlentherapie
erhöht ist, werden tägliche Dosen von 3 - 12 mg/kg KG, je nach Ausmaß und Dauer der Neutropenie,
empfohlen (siehe auch Dosisempfehlungen für Erwachsene).
Bei Kindern mit eingeschränkter Nierenfunktion sollte die Dosis gemäß den Richtlinien für Erwachsene
und abhängig vom Grad der Nierenschädigung angepasst werden.
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Neugeborene und Säuglinge bis zu 4 Wochen:
Neugeborene scheiden Fluconazol langsam aus. In den ersten zwei Lebenswochen werden gleich hohe
Dosen auf mg/kg-Basis wie bei älteren Kindern, jedoch nur alle 72 Stunden, gegeben. In der 3. und 4.
Lebenswoche werden gleich hohe Dosen alle 48 Stunden verabreicht.
Ältere Patienten:
Wenn keine eingeschränkte Nierenfunktion vorliegt, sind die normalen Dosierungsempfehlungen zu
befolgen. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance <50 ml/min.) sollte die
Dosis wie unten beschrieben ermittelt werden.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:
Fluconazol wird vorwiegend im Urin als unveränderte Substanz ausgeschieden. Bei der Therapie mit
Einzeldosen sind keine Anpassungen erforderlich. Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, die mit
Mehrfachdosen behandelt werden, sollte eine erhöhte Initialdosis (loading dose) von 50-400 mg
verabreicht werden. Die nach dieser Initialdosis zu verabreichendende Dosis sollte wie folgt berechnet
werden:
Kreatinin-Clearance (ml/min.)
> 50
11-50
Patienten mit regelmäßiger Dialyse
Prozentsatz der empfohlenen Dosis
100%
50%
eine Dosis nach jeder Dialyse
Gegenanzeigen
Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber Fluconazol, einem Bestandteil des Präparates oder anderen
Azolen.
Gleichzeitige Anwendung von Cisaprid aufgrund des Auftretens kardialer Nebenwirkungen einschließlich
Torsades de Pointes.
Vorsicht bei Patienten mit Nieren- oder Leberfunktionsstörungen.
Basierend auf den Ergebnissen einer Multiple-Dose-Studie ist die gleichzeitige Anwendung von
Terfenadin kontraindiziert bei Patienten, die Fluconazol in täglichen Dosen von 400 mg oder mehr, an
einem oder mehreren Tagen, erhalten (siehe “Wechselwirkungen”).
Schwangerschaft und Stillperiode:
Da erst wenig Erfahrung mit Fluconazol während der Schwangerschaft beim Menschen vorliegt, ist die
Anwendung vorerst kontraindiziert; außer bei lebensbedrohlichen Zuständen, bei denen eine strenge
Nutzen/Risiko-Bewertung vorzunehmen ist.
Es liegen keine Daten aus geeigneten, kontrollierten Studien bei Schwangeren vor. Von Fällen von
multiplen, kongenitalen Anomalien bei Kindern, deren Mütter für die Dauer von drei Monaten oder
länger mit Fluconazol in hoher Dosierung (400 mg bis 800 mg/Tag) gegen Kokzidioidomykose behandelt
wurden, wurde berichtet. Ob zwischen diesen Fällen und der Fluconazol-Anwendung ein Zusammenhang
besteht, ist unklar.
Während der Stillperiode soll Fluconazol nicht verabreicht werden, da in der Muttermilch gleich hohe
Konzentrationen wie im Plasma erreicht werden.
Nebenwirkungen
Fluconazol wird im Allgemeinen gut vertragen, trotzdem wurden folgende Nebenwirkungen berichtet:
Gastrointestinaltrakt: Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall, Blähungen, außerdem Dyspepsie und
Erbrechen.
ZNS: Kopfschmerzen, Schwindel, Krämpfe.
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Herz: QT-Verlängerung, Torsade de Pointes (siehe „Besondere Warnhinweise zur sicheren
Anwendung“).
Dermatologie: Alopezie, exfoliative Hauterscheinungen einschließlich Stevens-Johnson-Syndrom und
toxische epidermale Nekrolyse. Hautausschläge, einschließlich diffuser Hautausschläge, begleitet von
Eosinophilie und Pruritus wurden bei bis zu 5% der AIDS-Patienten, die Fluconazol erhielten,
beobachtet. AIDS-Patienten haben eine Tendenz, auf zahlreiche Medikamente mit schweren
Hautreaktionen zu reagieren. Eine kleine Zahl von AIDS-Patienten entwickelte unter Fluconazol solche
Reaktionen (Stevens-Johnson- und Lyell-Syndrom). Bei schweren Hautreaktionen, bei denen ein
Zusammenhang mit Fluconazol möglich ist, sollte die Therapie abgebrochen werden. Falls bei Patienten
mit systemischer Pilzinfektion ein Hautausschlag auftritt, ist eine engmaschige Überwachung erforderlich
und Fluconazol soll abgesetzt werden, falls es zu einer bullösen Hautveränderung oder einem Erythema
exsudativum multiforme kommt.
Immunreaktionen: Selten wurde, wie bei anderen Azolen, eine Anaphylaxie (einschließlich Angioödem,
Gesichtsödem, Pruritus und Urtikaria) beschrieben. Kreuzallergiereaktionen mit anderen AzolAntimykotika sind möglich.
Leber, Niere, Hämatologie: Lebertoxizität einschließlich seltener Fälle mit fatalem Ausgang, erhöhte
alkaline Phosphatase, Erhöhungen von Bilirubin, SGOT und SGPT. Seit der Markteinführung wurde
außerdem über Leberversagen, Hepatitis, hepatozelluläre Nekrosen und Gelbsucht berichtet.
Bei einigen Patienten, insbesondere bei solchen, die an schweren Grundkrankheiten, wie AIDS oder
Karzinomen leiden, wurden während der Behandlung mit Fluconazol und vergleichbaren Präparaten
pathologische Nieren- und Leberwerte sowie hämatologische Störungen wie Eosinophilie, Anämie,
Leukopenie einschließlich Neutropenie und Agranulozytose, und Thrombopenie (siehe „Besondere
Warnhinweise zur sicheren Anwendung“) beobachtet, deren klinische Bedeutung und der Zusammenhang
mit der Fluconazol-Behandlung jedoch ungewiss sind.
Metabolismus: Erhöhung von Cholesterol und Triglyzeriden sowie Hypokalämie wurden beobachtet.
Weiters wurde über Geschmacksveränderungen berichtet.
Wechselwirkungen
• Antikoagulantien vom Cumarin-Typ: In einer Interaktionsstudie bei männlichen Probanden
verlängerte Fluconazol die Prothrombinzeit (12%) nach Warfarin-Gabe. Wie auch bei anderen AzolAntimykotika wurde seit der Markteinführung von Blutungen (Hämatome, Epistaxis,
gastrointestinale Blutungen, Hämaturie und Melena) berichtet, und zwar im Zusammenhang mit
Verlängerungen der Prothrombinzeiten bei Patienten, die Fluconazol gleichzeitig mit Warfarin
erhielten. Die Prothrombin-Zeiten bei Patienten, die Antikoagulantien vom Cumarin-Typ erhalten,
sollten sorgfältig überwacht werden.
• Orale Antidiabetika: Fluconazol verlängert bei gesunden Freiwilligen die Serum-Halbwertzeit von
gleichzeitig verabreichten oralen Sulfonylharnstoffen (Chlorpropamid, Glibenclamid, Glipizid und
Tolbutamid). Wenn Diabetiker gleichzeitig mit Fluconazol und oralen Sulfonylharnstoffen behandelt
werden, sollte der Blutzuckerspiegel engmaschig kontrolliert werden, um eine mögliche
Hypoglykämie zu vermeiden.
• Hydrochlorothiazid: In einer Kinetik-Studie bei Probanden erhöhten Mehrfachdosen von
Hydrochlorothiazid die Fluconazol-Plasmakonzentrationen um 40%. Eine Veränderung dieser
Größenordnung muss nicht notwendigerweise zu einer Dosisreduktion führen, sollte aber jedenfalls
vom verschreibenden Arzt im Auge behalten werden.
• Phenytoin: Die gleichzeitige Gabe von Phenytoin und Fluconazol kann die Phenytoin-Plasmaspiegel
klinisch signifikant erhöhen. Sollte eine gleichzeitige Gabe erforderlich sein, ist die Phenytoin-Dosis
so anzupassen, dass therapeutische Spiegel aufrechterhalten bleiben.
• Orale Kontrazeptiva: Drei pharmakokinetische Studien wurden mit einem kombinierten oralen
Kontrazeptivum und Fluconazol (wiederholt verabreicht) durchgeführt. Bei der Verabreichung von
50 mg Fluconazol pro Tag wurden beide Hormonspiegel nicht relevant verändert. Nach der Einnahme
7
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von 200 mg Fluconazol pro Tag hingegen wurde die AUC (Fläche unter der Kurve) von
Ethinylestradiol um 40% und diejenige von Levonorgestrel um 24% vergrößert. Bei der
Verabreichung von 300 mg Fluconazol einmal wöchentlich vergrößerte sich die AUC von
Ethinylestradiol um 24% und jene von Norethisteron um 13%. Es ist deshalb unwahrscheinlich, dass
Mehrfachgaben von Fluconazol in diesen Dosierungen die Wirksamkeit von kombinierten oralen
Kontrazeptiva negativ beeinflussen.
Nach täglicher Verabreichung von 50 mg Fluconazol während 28 Tagen wurden weder die
Testosteron-Plasma-Konzentrationen bei Männern noch die Steroid-Plasma-Konzentrationen bei
Frauen im gebärfähigen Alter beeinflusst. 200 - 400 mg Fluconazol täglich haben keine klinisch
relevante Wirkung auf die endogenen Steroid-Konzentrationen oder auf die ACTH-stimulierte
Cortisol-Ausschüttung bei gesunden männlichen Versuchspersonen.
Rifampicin: Bei gleichzeitiger Verabreichung von Rifampicin kann es zu einem Absinken der AUCWerte bzw. der Halbwertzeit von Fluconazol um 25% bzw. 20% kommen, weshalb eine Erhöhung
der Fluconazol-Dosis erwogen werden sollte.
Cyclosporin: In einer Kinetik-Studie bei Patienten nach Nierentransplantationen stiegen die
Cyclosporin-Spiegel bei mehrfacher Gabe von 200 mg Fluconazol täglich leicht an. In einer zweiten
Studie bei Patienten nach Knochenmarktransplantationen waren die Cyclosporin-Spiegel nach
mehrfachen täglichen Gaben von 100 mg Fluconazol nicht verändert. Es wird empfohlen, die
Cyclosporin-Plasmaspiegel zu kontrollieren.
Theophyllin: In einer Plazebo-kontrollierten Interaktionsstudie kam es nach Verabreichung von
200 mg Fluconazol über 14 Tage zu einer 18%igen Abnahme der mittleren Plasma-Clearance von
Theophyllin. Deshalb sollten Patienten, die mit hohen Theophyllin-Dosen behandelt werden oder aus
anderen Gründen hinsichtlich Theophyllin-Toxizität besonders gefährdet sind, während der
Fluconazol-Therapie sorgfältig überwacht und die Dosierung bei Anzeichen einer TheophyllinToxizität entsprechend angepasst werden.
Terfenadin: Da bei Patienten, die gleichzeitig Azol-Antimykotika und Terfenadin erhielten, nach
Verlängerung der QTc-Zeit schwere Herzrhythmusstörungen auftraten, wurden Interaktionsstudien
durchgeführt. Eine Studie mit Fluconazol 200 mg/die ergab keine Verlängerung des QTc-Intervalls.
Eine andere Studie mit Fluconazol in Dosierungen von 400 mg/die und 800 mg/die zeigte signifikante
Plasmaspiegelerhöhungen von Terfenadin bei gleichzeitiger Diflucan-Gabe von 400 mg/die und
höher. Die gleichzeitige Gabe von Terfenadin und Fluconazol in Dosierungen von 400 mg/die und
höher ist kontraindiziert (siehe „Gegenanzeigen“). Patienten, die gleichzeitig Fluconazol in
Dosierungen unter 400 mg/die und Terfenadin erhalten, sollten sorgfältig überwacht werden.
Cisaprid: Bei Patienten, die gleichzeitig Fluconazol und Cisaprid erhielten, wurde über kardiale
Ereignisse einschließlich Torsade de Pointes berichtet. Aus einer kontrollierten Studie ging hervor,
dass die gleichzeitige Verabreichung von 200 mg Fluconazol einmal täglich und 20 mg Cisaprid
viermal täglich zu einer signifikanten Erhöhung der Plasmaspiegel von Cisaprid und einer
Verlängerung des QT-Intervalls führte. Die gleichzeitige Anwendung von Fluconazol und Cisaprid ist
kontraindiziert (siehe „Gegenanzeigen“).
Substanzen, wie z.B. Astemizol, die mittels Cytochrom P-450 System metabolisiert werden: Die
gleichzeitige Gabe von Fluconazol führte zur Erhöhung der Serumspiegel dieser Substanzen. Da
nähere Informationen noch ausstehen, sollte die gleichzeitige Gabe von Fluconazol unter geeigneten
Sorgfaltsmaßnahmen erfolgen, und die Patienten sollten sorgfältig überwacht werden (siehe
“Besondere Warnhinweise zur sicheren Anwendung”).
Zidovudin: In zwei Kinetik-Studien sah man erhöhte Zidovudin-Plasmaspiegel, was wahrscheinlich
auf einen geringeren Abbau von Zidovudin zu seinem Hauptmetaboliten zurückzuführen ist. In einer
Studie bei AIDS- und ARC-Patienten (AIDS-related complex) wurden die Zidovudin-Spiegel vor und
nach 15-tägiger Verabreichung von 200 mg Fluconazol pro Tag bestimmt. Der Anstieg der AUCWerte von Zidovudin war signifikant, er betrug 20%. In einer zweiten, in zwei Phasen
durchgeführten, randomisierten, gekreuzten Studie wurden die Zidovudin-Spiegel bei HIV-infizierten
Patienten gemessen.Während der durch ein Intervall von 21 Tagen getrennten Studienphasen
erhielten die Patienten alle 8 Stunden 200 mg Zidovudin mit oder ohne eine 7-tägige Gabe von
400 mg Fluconazol/Tag.
Bei gleichzeitiger Gabe von Fluconazol kam es zu einem signifikanten Anstieg der AUC-Werte von
Zidovudin um 74%. Patienten unter dieser Kombinationstherapie sollten daher in Bezug auf
Zidovudin-bedingte Nebenwirkungen genau überwacht werden.
8
•
•
•
Benzodiazepine (kurz wirksame): nach oraler Administration von Midazolam führte Fluconazol zu
wesentlichen Erhöhungen der Konzentrationen und psychomotorischen Wirkungen von Midazolam.
Diese Wirkung auf Midazolam scheint bei oraler Gabe von Fluconazol ausgeprägter zu sein als bei
intravenöser Verabreichung. Wenn bei Patienten, die mit Fluconazol behandelt werden, eine
gleichzeitige Therapie mit Benzodiazepinen notwendig ist, sollte eine Reduzierung der
Benzodiazepin-Dosis erwogen und die Patienten sorgfältig überwacht werden.
Rifabutin: Es liegen Berichte über Wechselwirkungen bei der gleichzeitigen Einnahme von
Fluconazol und Rifabutin vor, die zu erhöhten Serumspiegeln von Rifabutin führten. Unter der
gleichzeitigen Behandlung mit Fluconazol und Rifabutin wurde über das Auftreten von Uveitis
berichtet. Patienten unter gleichzeitiger Behandlung mit Rifabutin und Fluconazol sollten sorgfältig
überwacht werden.
Tacrolimus: Es liegen Berichte über Wechselwirkungen bei der gleichzeitigen Einnahme von
Fluconazol und Tacrolimus vor, die zu erhöhten Serumspiegeln von Tacrolimus führten. Es liegen
außerdem Berichte über Nephrotoxizität bei Patienten, die gleichzeitig Fluconazol und Tacrolimus
erhielten, vor. Patienten, die gleichzeitig Tacrolimus und Fluconazol erhalten, sollten sorgfältig
überwacht werden.
Interaktionsstudien haben gezeigt, dass die Resorption von oral eingenommenem Diflucan bei
gleichzeitiger Einnahme von Nahrung, Cimetidin, Antazida oder nach einer Ganzkörperbestrahlung im
Rahmen einer Knochenmarktransplantation klinisch nicht relevant gestört wird.
Bei der Verabreichung von Fluconazol ist grundsätzlich auf mögliche Interaktionen mit anderen,
diesbezüglich nicht speziell untersuchten Medikamenten zu achten.
Besondere Warnhinweise zur sicheren Anwendung
Fluconazol wurde in einzelnen Fällen bei Patienten, die an schweren Grunderkrankungen litten, mit
schwerer Lebertoxizität, manchmal mit tödlichem Ausgang, in Zusammenhang gebracht. Es konnte aber
keine eindeutige Abhängigkeit von der Gesamttagesdosis, der Therapiedauer, dem Geschlecht oder dem
Alter der Patienten festgestellt werden. Die Fluconazol-bedingte Hepatotoxizität war im Allgemeinen
nach Absetzen der Therapie reversibel. Bei Patienten, die unter Fluconazol von der Norm abweichende
Leberfunktionswerte zeigen, sollte sorgfältig beobachtet werden, ob sich ernstere Leberschäden
entwickeln. Die Behandlung mit Fluconazol sollte abgesetzt werden, wenn sich Symptome einer
Lebererkrankung zeigen, die auf Fluconazol zurückzuführen sein könnten.
In einigen seltenen Fällen entwickelten Patienten exfoliative Hauterscheinungen, wie Stevens-JohnsonSyndrom oder toxische epidermale Nekrolyse, wobei AIDS-Patienten besonders zu schweren
Hautreaktionen auf viele Arzneimittel neigen. Wenn sich bei einem Patienten mit oberflächlichen
Mykosen ein Hautausschlag entwickelt, der durch Fluconazol verursacht sein könnte, sollte die Therapie
abgesetzt werden. Patienten mit invasiven/systemischen Pilzinfektionen, die einen Hautausschlag
entwickeln, sollten sorgfältig beobachtet und Diflucan abgesetzt werden, sobald Blasen entstehen oder
sich ein Erythema multiforme entwickelt.
Laktoseintoleranz: Die Kapseln enthalten Laktose (198,8 mg). Diese Menge reicht wahrscheinlich nicht
aus, um spezifische Symptome einer Laktoseintoleranz auszulösen.
Falls sich bei einem Patienten abnorme Laborwerte entwickeln, die möglicherweise durch Fluconazol
bedingt sind, sollte die Behandlung nur weitergeführt werden, wenn der Nutzen das Risiko überwiegt.
Die Anwendung von Fluconazol in Dosen unter 400 mg pro Tag gleichzeitig mit einer Behandlung mit
Terfenadin sollte sorgfältig überwacht werden (siehe “Wechselwirkungen”).
Einige Azole einschließlich Fluconazol wurden mit einer Verlängerung des QT-Intervalls im EKG in
Verbindung gebracht. Seit der Markteinführung kam es bei Patienten unter Fluconazol in sehr seltenen
Fällen zu QT-Verlängerung und Torsade de Pointes. Dabei handelte es sich um schwer kranke Patienten
mit mehreren sich gegenseitig beeinflussenden Risikofaktoren, wie struktureller Herzkrankheit,
Störungen des Elektrolythaushaltes und Begleitmedikation, die dazu beigetragen haben könnte.
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Bei Patienten mit möglichen Herzrhythmusstörungen muss Fluconazol mit Vorsicht angewendet werden.
Bisherige Erfahrungen zeigen, dass eine Therapie mit Fluconazol sehr wahrscheinlich keinen Einfluss auf
die Fähigkeit zum Führen eines Kraftfahrzeuges oder zum Bedienen von Maschinen hat.
Überdosierung:
Es gab Fälle von Überdosierungen mit Fluconazol; ein Fall von einem 42-jährigen HIV-infizierten
Patienten wurde bekannt, bei dem es nach erwiesener Einnahme von 8200 mg Fluconazol zu
Halluzinationen und paranoiden Verhaltensstörungen kam. Im Krankenhaus normalisierte sich sein
Zustand innerhalb von 48 Stunden.
Bei Überdosierung: ist eine symptomatische Behandlung, mit unterstützenden Maßnahmen,
gegebenenfalls Magenspülung. angezeigt. Da Fluconazol überwiegend renal ausgeschieden wird, erhöht
eine forcierte Diurese die Eliminationsrate. Eine dreistündige Hämodialyse vermindert die
Plasmakonzentrationen um etwa 50%.
Packungsgrößen
7, 14 und 28 Stück
Haltbarkeit
60 Monate
Abgabe
Rp., apothekenpflichtig
Stand: Dezember 2003
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FACHINFORMATION
Diflucan® i.v. 400 mg - Infusionsflaschen
Wirkstoff: Fluconazol
Arzneiform
Lösung
Z.Nr. 1-18897
Zulassungsinhaber
Pfizer Corporation Austria Ges.m.b.H., Wien
Hersteller
Pfizer PGM, Pocé-sur-Cisse, Frankreich
Zusammensetzung
1 Infusionsflasche zu 200 ml enthält 400 mg Fluconazol in isotoner Kochsalzlösung (1,8 g
Natriumchlorid).
Eigenschaften und Wirksamkeit
Fluconazol ist ein Breitspektrum-Antimykotikum aus der Klasse der Triazole und wirkt gegen
Fluconazol-empfindliche Pilze wie Dermatophyten, Hefe- und Schimmelpilze, insbesondere CandidaArten und Kryptokokken. Die antimykotische Wirksamkeit beruht auf einer starken und spezifischen
Hemmung der Ergosterolsynthese von Pilzen.
Peroral und intravenös verabreichtes Fluconazol erwies sich beim Tier gleichermaßen wirksam gegen
eine Reihe von Pilzinfektionen mit opportunistischen Spezies, wie Candida spp., einschließlich
Systemmykosen bei immunsupprimierten Tieren, sowie Cryptococcus neoformans, einschließlich
intrakraniale Infektionen, weiters Microsporum spp. und Trychophyton spp. Fluconazol war auch
wirksam gegen endemische Pilzinfektionen, einschließlich Blastomyces dermatitides und Coccidioides
immitis-Infektionen (auch intrakraniale) sowie Histoplasma capsulum-Infektionen bei Tieren mit
normaler und supprimierter Immunabwehr.
Es besteht nur eine geringe Korrelation zwischen den in vitro MHK-Werten und der in vivo Wirkung von
Fluconazol. Dies ist ein allgemeines Problem bei allen Azol-Antimykotika. Die meisten Pilze zeigen in
vivo eine höhere Empfindlichkeit auf Fluconazol als in vitro.
Fluconazol ist hochspezifisch für Pilzenzyme, die von Cytochrom P-450 abhängig sind. Fluconazol
(50 mg täglich bis zu 28 Tage) zeigte keinen Effekt auf Testosteron-Plasmakonzentrationen bei Männern
oder Steroid-Konzentrationen bei Frauen in gebärfähigem Alter. 200-400 mg täglich haben keinen
klinisch signifikanten Effekt auf die endogenen Steroid-Serumspiegel oder auf die ACTH-stimulierte
Cortisolausschüttung bei gesunden männlichen Probanden. Interaktionsstudien mit Antipyrin zeigen, dass
einmalige oder mehrmalige Gaben von 50 mg Fluconazol den Metabolismus nicht beeinträchtigen.
Pharmakokinetik:
Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Fluconazol verhalten sich bei i.v.- und oraler Applikation
analog. Nach oraler Verabreichung wird Fluconazol gut resorbiert; Plasmaspiegel und systemische
Bioverfügbarkeit betragen über 90% der Plasmakonzentrationen, die nach i.v.-Gabe erreicht werden. Die
Resorption nach peroraler Gabe wird durch Nahrungsaufnahme nicht beeinflusst. Bei Nüchterneinnahme
treten Spitzenplasmakonzentrationen nach 0,5 und 1,5 Stunden auf, die Plasmaeliminationshalbwertzeit
beträgt annähernd 30 Stunden.
® Geschützte Marke
2
Fluconazol zeigt eine gute Verteilung in allen untersuchten Körperflüssigkeiten. Die Bindung an
Plasmaproteine ist niedrig (12%). Die Konzentrationen in Speichel und Sputum sind jenen im Plasma
ähnlich. Bei Patienten mit meningitischem Pilzbefall betragen die Fluconazol-Spiegel im Liquor
annähernd 80% der gemessenen Plasmaspiegel.
Hohe Fluconazol-Konzentrationen, die über den Plasmaspiegeln lagen, wurden in Stratum corneum,
Epidermis und Schweiß gemessen. Fluconazol akkumuliert im Stratum corneum. Bei täglichen Gaben
von 50 mg betrug die Fluconazol-Konzentration nach 12 Tagen 73 µg/g; 7 Tage nach Beendigung der
Behandlung wurden immer noch 5,8 µg/g gemessen. Nach einer Dosis von 150 mg, einmal wöchentlich,
betrugen die Fluconazol-Konzentrationen im Stratum corneum am 7. Tag 23,4 µg/g und 7 Tage nach der
zweiten Dosis immer noch 7,1 µg/g.
Nach 4-monatiger Einnahme einer einmal wöchentlichen Dosis von 150 mg wurden in gesunden Nägeln
Fluconazol-Konzentrationen von 4,05 µg/g und in befallenen Nägeln 1,8 µg/g gemessen. Sechs Monate
nach Therapieende war der Wirkstoff in Nägeln von Probanden immer noch nachweisbar.
Die Substanz wird hauptsächlich renal ausgeschieden; 80% der verabreichten Dosis erscheinen
unverändert im Urin. Die Fluconazol-Clearance ist proportional zur Kreatinin-Clearance, weshalb bei
eingeschränkter Nierenfunktion das Dosisintervall verlängert bzw. die Dosis reduziert werden muss. Es
wurden keine zirkulierenden Metaboliten festgestellt.
Die Halbwertzeit der Elimination beträgt 30 Stunden. Die lange Plasma-Eliminationshalbwertzeit
gestattet die einmalige Verabreichung einer Dosis bei vaginaler Candidiasis und die einmal wöchentliche
Gabe bei der Behandlung von Dermatomykosen und Onychomykosen.
Die Pharmakokinetik ist dosislinear. Bei wiederholter täglicher Verabreichung werden innerhalb von 4 - 5
Tagen 90% des Fließgleichgewichts erreicht, bzw. bei Verabreichung der doppelten Dosis am 1.
Behandlungstag (loading dose) erfolgt dies bereits am 2. Behandlungstag.
Anwendungsgebiete
Behandlung von Mykosen, die durch Fluconazol-empfindliche Pilze hervorgerufen werden.
Die Therapie mit Diflucan kann eingeleitet werden, noch bevor die Ergebnisse von Kulturen oder anderen
Laboruntersuchungen bekannt sind. Nach deren Vorliegen sollte die Therapie entsprechend angepasst
werden.
•
Schleimhaut-Candidosen einschließlich oropharyngealer, ösophagealer, mukokutaner und chronischatrophischer oraler Candidose (Stomatopathie bei Zahnprothesenträgern), nicht-invasive
bronchopulmonale Candidosen, Candidurie. Es können sowohl Patienten mit normaler als auch
geschwächter Immunabwehr behandelt werden.
Rezidivprophylaxe oropharyngealer Candidiasis bei AIDS-Patienten.
•
Systemcandidosen einschließlich Candida-Sepsis, disseminierte und andere invasive CandidaInfektionen (Infektionen des Peritoneums, des Endokards, der Augen, der Lunge und des Harntrakts);
auch im Rahmen der Behandlung von malignen Erkrankungen, unter zytostatischer oder
immunsuppressiver Therapie oder beim Vorliegen anderer prädisponierender Faktoren für eine
Candida-Infektion (z.B. Patienten auf Intensivstationen).
•
Kryptokokkose, einschließlich Kryptokokken-Meningitis sowie Infektionen anderer Organe (z.B.
Lunge, Haut). Es können sowohl Patienten mit normaler als auch geschwächter Immunabwehr
behandelt werden.
Dauerbehandlung zur Rezidivprophylaxe der Kryptokokkose bei AIDS-Patienten.
•
Prophylaxe von Pilzinfektionen bei Patienten mit malignen Erkrankungen, die aufgrund einer
Zytostatika- oder Strahlentherapie für Pilzinfektionen prädisponiert sind.
•
Dermatomykosen, wie z.B. Tinea pedis, Tinea corporis, Tinea cruris, Tinea versicolor, Tinea
unguium (Onychomykose), in Fällen, wo eine systemische Behandlung angezeigt ist.
•
Tiefe endemische Mykosen, einschließlich Kokzidioidomykose, Parakokzidioidomykose,
Sporotrichose und Histoplasmose bei immunkompetenten Patienten.
3
•
Genitalcandidiasis: akute oder rezidivierende Vaginalcandidiasis, Prophylaxe bei rezidivierender
Vaginalcandidiasis (3 oder mehr Schübe pro Jahr).
Candida-Balanitis.
Art der Anwendung
Intravenöse Infusion.
Infusionsgeschwindigkeit: nicht schneller als 10 ml/min.
Diflucan ist mit folgenden Infusionslösungen kompatibel:
a) Dextrose 20%
b) Ringer-Lösung
c) Hartmann's Lösung
d) Kaliumchlorid in Dextrose
e) Natriumbicarbonat 4,2%
f) Aminofusin
g) physiologische Kochsalzlösung
Fluconazol i.v. sollte nicht mit anderen Medikamenten in einer Infusionslösung vermischt werden.
Dosierung
Allgemein richtet sich die Dosis bei der Behandlung mit Diflucan nach Art und Schweregrad der
Pilzinfektion. Die Behandlung sollte so lange durchgeführt werden, bis die Pilzinfektion aufgrund
klinischer und mykologischer Befunde als geheilt beurteilt wird; anderenfalls kann es zu neuerlichen
Krankheitszeichen (Rezidiven) kommen. Bei AIDS-Patienten mit Kryptokokken-Meningitis oder
rezidivierender oropharyngealer Candidiasis ist meist eine Dauertherapie erforderlich.
Für die individuelle Dosierung stehen Kapseln zu 50, 100 und 200 mg, Trockensaft zu
50 mg/5ml bzw. 200 mg/5 ml und i.v.-Infusionsflaschen in Stärken zu 100 mg, 200 mg und 400 mg zur
Verfügung.
Die Umstellung von einer intravenösen auf eine orale Verabreichungsform, oder auch umgekehrt, bedingt
keine Änderung der täglichen Dosis.
Im allgemeinen werden folgende Dosierungsrichtlinien empfohlen:
Erwachsene:
1.
Schleimhaut-Candidosen:
− Oropharyngeale Candidose:
50 - 100 mg Fluconazol einmal täglich für 7 - 14 Tage. Bei Patienten mit geschwächter
Immunabwehr kann bei Bedarf die Behandlung verlängert werden.
− Orale Candidose bei Zahnprothesenträgern:
50 mg Fluconazol einmal täglich für 14 Tage. Zusätzlich sollten lokal antiseptische Maßnahmen
durchgeführt werden.
− Andere Schleimhaut-Candidosen (außer vaginaler Candidose), z.B. Ösophagitis, nicht-invasive
bronchopulmonale Candidosen und Candidurie, mukokutane Candidose:
50 - 100 mg Fluconazol einmal täglich für 14 - 30 Tage.
AIDS-Patienten können nach erfolgter Primärbehandlung von oropharyngealer Candidiasis zur
Rezidivprophylaxe mit 150 mg einmal wöchentlich weiterbehandelt werden.
4
2.
Candida-Sepsis, disseminierte und andere invasive Candida-Infektionen:
400 mg am 1. Behandlungstag, anschließend 200 mg einmal täglich. Bei Bedarf 400 mg einmal
täglich über die gesamte Behandlungsdauer.
Die Dauer der Behandlung richtet sich nach der klinischen Wirksamkeit.
Bei lebensbedrohlichen Infektionen, die durch Candida-Spezies hervorgerufen wurden, kann die
Dosis auf 800 mg Fluconazol einmal täglich erhöht werden.
3.
− Kryptokokken-Meningitis und andere Kryptokokkosen:
400 mg am 1. Behandlungstag, anschließend 200 - 400 mg einmal täglich für 6 - 8 Wochen je
nach klinischem und mykologischem Ansprechen.
Bei lebensbedrohlichen Infektionen, die durch Cryptococcus neoformans hervorgerufen wurden,
kann die Dosis auf 800 mg Fluconazol einmal täglich erhöht werden.
− Rezidivprophylaxe bei Kryptokokken-Meningitis von AIDS-Patienten: Nach erfolgter
Primärbehandlung kann ohne zeitliche Begrenzung eine Tagesdosis von 200 mg gegeben werden.
4.
Prophylaxe von Pilzinfektionen:
Empfohlene Dosis 50 - 400 mg Fluconazol einmal täglich, je nach Infektionsrisiko. Für Patienten
mit hohem Risiko, eine systemische Pilzinfektion zu entwickeln, z.B. Patienten, bei welchen eine
ausgeprägte oder prolongierte Neutropenie zu erwarten ist, wird eine Dosis von 400 mg
Fluconazol einmal täglich empfohlen. Die Behandlung soll einige Tage vor dem erwarteten
Einsetzen der Neutropenie begonnen und bis 7 Tage nach Erreichen von >1000
Neutrophilen/mm3 fortgeführt werden.
5.
Pilzinfektionen der Haut, wie z.B.:
− Tinea pedis, Tinea corporis, Tinea cruris:
150 mg einmal wöchentlich oder 50 mg einmal täglich für 2 - 4 Wochen. Bei Tinea pedis kann
eine Behandlungsdauer bis zu 6 Wochen erforderlich sein.
− Tinea versicolor:
Empfohlene Dosis 300 mg einmal wöchentlich für zwei Wochen. Während bei manchen
Patienten eine dritte Dosis von 300 mg erforderlich sein kann, ist bei manchen Patienten bereits
eine Einmaldosis von 300 - 400 mg ausreichend.
Eine alternative Dosierungsmöglichkeit sind 50 mg einmal täglich für 2 - 4 Wochen.
− Tinea unguium:
150 mg einmal wöchentlich.
Therapiedauer
Übliche Infektionen, normales Nagelwachstum vor allem bei jungen Patienten:
Fingernägel: ~ 3 Monate
Zehennägel: ~ 4 Monate
Infektionen des großen Zehennagels oder langsames Nagelwachstum: > 6 Monate.
Bei Onychomykosen sollte ein positiver mykologischer Pilznachweis oder das optische
Nachwachsen eines normalen, nicht infizierten Nagels für die orale Behandlung wegweisend sein.
Bei Pilzinfektionen der Nägel ist die klinische Heilung oft erst einige Monate nach dem negativen
mykologischen Befund zu beobachten, da das Nachwachsen von nicht infiziertem Nagelgewebe
sehr langsam sein kann.
6.
Tiefe endemische Mykosen:
200 - 400 mg täglich, wobei eine Behandlungsdauer bis zu 2 Jahren erforderlich sein kann. Die
Dauer der Behandlung richtet sich nach den indiviuellen Erfordernissen, sie beträgt im
Allgemeinen bei Kokzidioidomykose 11 - 24 Monate, bei Parakokzidioidomykose 2 - 17 Monate,
bei Sporotrichose 1 - 16 Monate und bei Histoplasmose 3 - 17 Monate.
5
7.
Genitalmykosen:
Für die Behandlung der akuten oder rezidivierenden vaginalen Candidiasis stehen Fungata
150 mg-Kapseln als Einzeldosis zur Verfügung.
Prophylaxe: 1 x 150 mg/Monat über 4 - 12 Monate; bei manchen Patienten kann eine häufigere
Dosierung erforderlich sein.
Candida-Balanitis: 1 x 150 mg.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Kinder:
Wie bei erwachsenen Patienten richtet sich die Behandlungsdauer nach dem klinischen und
mykologischen Ansprechen. Die maximale tägliche Erwachsenendosis darf bei Kindern nicht
überschritten werden. Fluconazol wird einmal täglich verabreicht.
Bei Schleimhaut-Candidosen beträgt die empfohlene Tagesdosis 3 mg/kg KG. Am ersten Tag kann eine
erhöhte Dosis (loading dose) von 6 mg/kg KG gegeben werden, um schneller das Fließgleichgewicht zu
erreichen.
Zur Behandlung von systemischen Candida- bzw. Kryptokokkeninfektionen werden je nach Schwere der
Infektion Tagesdosen von 6 - 12 mg/kg KG empfohlen.
Zur Prophylaxe von Pilzinfektionen bei immunsupprimierten Patienten, bei welchen das Risiko infolge
einer Neutropenie im Zusammenhang mit einer zytotoxischen Chemotherapie oder Strahlentherapie
erhöht ist, werden tägliche Dosen von 3 - 12 mg/kg KG, je nach Ausmaß und Dauer der Neutropenie,
empfohlen (siehe auch Dosisempfehlungen für Erwachsene).
Bei Kindern mit eingeschränkter Nierenfunktion sollte die Dosis gemäß den Richtlinien für Erwachsene
und abhängig vom Grad der Nierenschädigung angepasst werden.
Neugeborene und Säuglinge bis zu 4 Wochen:
Neugeborene scheiden Fluconazol langsam aus. In den ersten zwei Lebenswochen werden gleich hohe
Dosen auf mg/kg-Basis wie bei älteren Kindern, jedoch nur alle 72 Stunden, gegeben. In der 3. und 4.
Lebenswoche werden gleich hohe Dosen alle 48 Stunden verabreicht.
Ältere Patienten:
Wenn keine eingeschränkte Nierenfunktion vorliegt, sind die normalen Dosierungsempfehlungen zu
befolgen. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance <50 ml/min) sollte die
Dosis wie unten beschrieben ermittelt werden.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:
Fluconazol wird vorwiegend im Urin als unveränderte Substanz ausgeschieden. Bei der Therapie mit
Einzeldosen sind keine Anpassungen erforderlich. Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, die mit
Mehrfachdosen behandelt werden, sollte eine erhöhte Initialdosis (loading dose) von 50-400 mg
verabreicht werden. Die nach dieser Initialdosis zu verabreichende Dosis sollte wie folgt berechnet
werden:
Kreatinin-Clearance (ml/min)
> 50
11-50
Patienten mit regelmäßiger Dialyse
Prozentsatz der empfohlenen Dosis
100%
50%
eine Dosis nach jeder Dialyse
Gegenanzeigen
Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber Fluconazol, einem Bestandteil des Präparates oder anderen
Azolen.
Gleichzeitige Anwendung von Cisaprid aufgrund des Auftretens kardialer Nebenwirkungen einschließlich
Torsades de Pointes.
Vorsicht bei Patienten mit Nieren- oder Leberfunktionsstörungen.
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Basierend auf den Ergebnissen einer Multiple-Dose-Studie ist die gleichzeitige Anwendung von
Terfenadin kontraindiziert bei Patienten, die Fluconazol in täglichen Dosen von 400 mg oder mehr, an
einem oder mehreren Tagen, erhalten (siehe “Wechselwirkungen”).
Schwangerschaft und Stillperiode:
Da erst wenig Erfahrung mit Fluconazol während der Schwangerschaft beim Menschen vorliegt, ist die
Anwendung vorerst kontraindiziert; außer bei lebensbedrohlichen Zuständen, bei denen eine strenge
Nutzen/Risiko-Bewertung vorzunehmen ist.
Es liegen keine Daten aus geeigneten, kontrollierten Studien bei Schwangeren vor. Von Fällen von
multiplen, kongenitalen Anomalien bei Kindern, deren Mütter für die Dauer von drei Monaten oder
länger mit Fluconazol in hoher Dosierung (400 mg bis 800 mg/Tag) gegen Kokzidioidomykose behandelt
wurden, wurde berichtet. Ob zwischen diesen Fällen und der Fluconazol-Anwendung ein Zusammenhang
besteht, ist unklar.
Während der Stillperiode soll Fluconazol nicht verabreicht werden, da in der Muttermilch gleich hohe
Konzentrationen wie im Plasma erreicht werden.
Nebenwirkungen
Fluconazol wird im Allgemeinen gut vertragen, trotzdem wurden folgende Nebenwirkungen berichtet:
Gastrointestinaltrakt: Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall, Blähungen, außerdem Dyspepsie und
Erbrechen.
ZNS: Kopfschmerzen, Schwindel, Krämpfe.
Herz: QT-Verlängerung, Torsade de Pointes (siehe „Besondere Warnhinweise zur sicheren
Anwendung“).
Dermatologie: Alopezie, exfoliative Hauterscheinungen einschließlich Stevens-Johnson-Syndrom und
toxische epidermale Nekrolyse. Hautausschläge, einschließlich diffuser Hautausschläge, begleitet von
Eosinophilie und Pruritus wurden bei bis zu 5% der AIDS-Patienten, die Fluconazol erhielten,
beobachtet. AIDS-Patienten haben eine Tendenz, auf zahlreiche Medikamente mit schweren
Hautreaktionen zu reagieren. Eine kleine Zahl von AIDS-Patienten entwickelte unter Fluconazol solche
Reaktionen (Stevens-Johnson- und Lyell-Syndrom). Bei schweren Hautreaktionen, bei denen ein
Zusammenhang mit Fluconazol möglich ist, sollte die Therapie abgebrochen werden. Falls bei Patienten
mit systemischer Pilzinfektion ein Hautausschlag auftritt, ist eine engmaschige Überwachung erforderlich
und Fluconazol soll abgesetzt werden, falls es zu einer bullösen Hautveränderung oder einem Erythema
exsudativum multiforme kommt.
Immunreaktionen: Selten wurde, wie bei anderen Azolen, eine Anaphylaxie (einschließlich Angioödem,
Gesichtsödem, Pruritus und Urtikaria) beschrieben. Kreuzallergiereaktionen mit anderen AzolAntimykotika sind möglich.
Leber, Niere, Hämatologie: Lebertoxizität einschließlich seltener Fälle mit fatalem Ausgang, erhöhte
alkaline Phosphatase, Erhöhungen von Bilirubin, SGOT und SGPT. Seit der Markteinführung wurde
außerdem über Leberversagen, Hepatitis, hepatozelluläre Nekrosen und Gelbsucht berichtet.
Bei einigen Patienten, insbesondere bei solchen, die an schweren Grundkrankheiten, wie AIDS oder
Karzinomen leiden, wurden während der Behandlung mit Fluconazol und vergleichbaren Präparaten
pathologische Nieren- und Leberwerte sowie hämatologische Störungen wie Eosinophilie, Anämie,
Leukopenie einschließlich Neutropenie und Agranulozytose, und Thrombopenie (siehe „Besondere
Warnhinweise zur sicheren Anwendung“) beobachtet, deren klinische Bedeutung und der Zusammenhang
mit der Fluconazol-Behandlung jedoch ungewiss sind.
Metabolismus: Erhöhung von Cholesterol und Triglyzeriden sowie Hypokalämie wurden beobachtet.
Weiters wurde über Geschmacksveränderungen berichtet.
7
Wechselwirkungen
• Antikoagulantien vom Cumarin-Typ: In einer Interaktionsstudie bei männlichen Probanden
verlängerte Fluconazol die Prothrombinzeit (12%) nach Warfarin-Gabe. Wie auch bei anderen AzolAntimykotika wurde seit Markteinführung von Blutungen (Hämatome, Epistaxis, gastrointestinale
Blutungen, Hämaturie und Melena) berichtet, und zwar im Zusammenhang mit Verlängerung der
Prothrombin-Zeiten bei Patienten, die Fluconazol gleichzeitig mit Warfarin erhielten. Die
Prothrombin-Zeiten bei Patienten, die Antikoagulantien vom Cumarin-Typ erhalten, sorgfältig
überwacht werden.
• Orale Antidiabetika: Fluconazol verlängert bei gesunden Freiwilligen die Serum-Halbwertzeit von
gleichzeitig verabreichten oralen Sulfonylharnstoffen (Chlorpropamid, Glibenclamid, Glipizid und
Tolbutamid). Wenn Diabetiker gleichzeitig mit Fluconazol und oralen Sulfonylharnstoffen behandelt
werden, sollte der Blutzuckerspiegel engmaschig kontrolliert werden, um eine mögliche
Hypoglykämie zu vermeiden.
• Hydrochlorothiazid: In einer Kinetik-Studie bei Probanden erhöhten Mehrfachdosen von
Hydrochlorothiazid die Fluconazol-Plasmakonzentrationen um 40%. Eine Veränderung dieser
Größenordnung muß nicht notwendigerweise zu einer Dosisreduktion führen, sollte aber jedenfalls
vom verschreibenden Arzt im Auge behalten werden.
• Phenytoin: Die gleichzeitige Gabe von Phenytoin und Fluconazol kann die Phenytoin-Plasmaspiegel
klinisch signifikant erhöhen. Sollte eine gleichzeitige Gabe erforderlich sein, ist die Phenytoin-Dosis
so anzupassen, dass therapeutische Spiegel aufrechterhalten bleiben.
• Orale Kontrazeptiva: Drei pharmakokinetische Studien wurden mit einem kombinierten oralen
Kontrazeptivum und Fluconazol (wiederholt verabreicht) durchgeführt. Bei der Verabreichung von
50 mg Fluconazol pro Tag wurden beide Hormonspiegel nicht relevant verändert. Nach der Einnahme
von 200 mg Fluconazol pro Tag hingegen wurde die AUC (Fläche unter der Kurve) von
Ethinylestradiol um 40% und diejenige von Levonorgestrel um 24% vergrößert. Bei der
Verabreichung von 300 mg Fluconazol einmal wöchentlich vergrößerte sich die AUC von
Ethinylestradiol um 24% und jene von Norethisteron um 13%. Es ist deshalb unwahrscheinlich, dass
Mehrfachgaben von Fluconazol in diesen Dosierungen die Wirksamkeit von kombinierten oralen
Kontrazeptiva negativ beeinflussen.
Nach täglicher Verabreichung von 50 mg Fluconazol während 28 Tagen wurden weder die
Testosteron-Plasma-Konzentrationen bei Männern noch die Steroid-Plasma-Konzentrationen bei
Frauen im gebärfähigen Alter beeinflusst. 200 - 400 mg Fluconazol täglich haben keine klinisch
relevante Wirkung auf die endogenen Steroid-Konzentrationen oder auf die ACTH-stimulierte
Cortisol-Ausschüttung bei gesunden männlichen Versuchspersonen.
• Rifampicin: Bei gleichzeitiger Verabreichung von Rifampicin kann es zu einem Absinken der AUCWerte bzw. der Halbwertzeit von Fluconazol um 25% bzw. 20% kommen, weshalb eine Erhöhung
der Fluconazol-Dosis erwogen werden sollte.
• Cyclosporin: In einer Kinetik-Studie bei Patienten nach Nierentransplantationen stiegen die
Cyclosporin-Spiegel bei mehrfacher Gabe von 200 mg Fluconazol täglich leicht an. In einer zweiten
Studie bei Patienten nach Knochenmarktransplantationen waren die Cyclosporin-Spiegel nach
mehrfachen täglichen Gaben von 100 mg Fluconazol nicht verändert. Es wird empfohlen, die
Cyclosporin-Plasmaspiegel zu kontrollieren.
• Theophyllin: In einer Plazebo-kontrollierten Interaktionsstudie kam es nach Verabreichung von
200 mg Fluconazol über 14 Tage zu einer 18%igen Abnahme der mittleren Plasma-Clearance von
Theophyllin. Deshalb sollten Patienten, die mit hohen Theophyllin-Dosen behandelt werden oder aus
anderen Gründen hinsichtlich Theophyllin-Toxizität besonders gefährdet sind, während der
Fluconazol-Therapie sorgfältig überwacht und die Dosierung bei Anzeichen einer TheophyllinToxizität entsprechend angepasst werden.
• Terfenadin: Da bei Patienten, die gleichzeitig Azol-Antimykotika und Terfenadin erhielten, nach
Verlängerung der QTc-Zeit schwere Herzrhythmusstörungen auftraten, wurden Interaktionsstudien
durchgeführt. Eine Studie mit Fluconazol 200 mg/die ergab keine Verlängerung des QTc-Intervalls.
Eine andere Studie mit Fluconazol in Dosierungen von 400 mg/die und 800 mg/die zeigte signifikante
Plasmaspiegelerhöhungen von Terfenadin bei gleichzeitiger Diflucan-Gabe von 400 mg/die und
höher. Die gleichzeitige Gabe von Terfenadin und Fluconazol in Dosierungen von 400 mg/die und
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höher ist kontraindiziert (siehe „Gegenanzeigen“). Patienten, die gleichzeitig Fluconazol in
Dosierungen unter 400 mg/die und Terfenadin erhalten, sollten sorgfältig überwacht werden.
Cisaprid: Bei Patienten, die gleichzeitig Fluconazol und Cisaprid erhielten, wurde über kardiale
Ereignisse einschließlich Torsade de Pointes berichtet. Aus einer kontrollierten Studie ging hervor,
dass die gleichzeitige Verabreichung von 200 mg Fluconazol einmal täglich und 20 mg Cisaprid
viermal täglich zu einer signifikanten Erhöhung der Plasmaspiegel von Cisaprid und einer
Verlängerung des QT-Intervalls führte. Die gleichzeitige Anwendung von Fluconazol und Cisaprid ist
kontraindiziert (siehe „Gegenanzeigen“).
Substanzen, wie z.B. Astemizol, die mittels Cytochrom P-450 System metabolisiert werden: Die
gleichzeitige Gabe von Fluconazol führte zur Erhöhung der Serumspiegel dieser Substanzen. Da
nähere Informationen noch ausstehen, sollte die gleichzeitige Gabe von Fluconazol unter geeigneten
Sorgfaltsmaßnahmen erfolgen, und die Patienten sollten sorgfältig überwacht werden (siehe
“Besondere Warnhinweise zur sicheren Anwendung”).
Zidovudin: In zwei Kinetik-Studien sah man erhöhte Zidovudin-Plasmaspiegel, was wahrscheinlich
auf einen geringeren Abbau von Zidovudin zu seinem Hauptmetaboliten zurückzuführen ist. In einer
Studie bei AIDS- und ARC-Patienten (AIDS-related complex) wurden die Zidovudin-Spiegel vor und
nach 15-tägiger Verabreichung von 200 mg Fluconazol pro Tag bestimmt. Der Anstieg der AUCWerte von Zidovudin war signifikant, er betrug 20%. In einer zweiten, in zwei Phasen
durchgeführten, randomisierten, gekreuzten Studie wurden die Zidovudin-Spiegel bei HIV-infizierten
Patienten gemessen.Während der durch ein Intervall von 21 Tagen getrennten Studienphasen
erhielten die Patienten alle 8 Stunden 200 mg Zidovudin mit oder ohne eine 7-tägige Gabe von
400 mg Fluconazol/Tag. Bei gleichzeitiger Gabe von Fluconazol kam es zu einem signifikanten
Anstieg der AUC-Werte von Zidovudin um 74%. Patienten unter dieser Kombinationstherapie sollten
daher in Bezug auf Zidovudin-bedingte Nebenwirkungen genau überwacht werden.
Benzodiazepine (kurz wirksame): nach oraler Administration von Midazolam führte Fluconazol zu
wesentlichen Erhöhungen der Konzentrationen und psychomotorischen Wirkungen von Midazolam.
Diese Wirkung auf Midazolam scheint bei oraler Gabe von Fluconazol ausgeprägter zu sein als bei
intravenöser Verabreichung. Wenn bei Patienten, die mit Fluconazol behandelt werden, eine
gleichzeitige Therapie mit Benzodiazepinen notwendig ist, sollten eine Reduzierung der
Benzodiazepin-Dosis erwogen und die Patienten sorgfältig überwacht werden.
Rifabutin: Es liegen Berichte über Wechselwirkungen bei der gleichzeitigen Einnahme von
Fluconazol und Rifabutin vor, die zu erhöhten Serumspiegeln von Rifabutin führten. Unter der
gleichzeitigen Behandlung mit Fluconazol und Rifabutin wurde über das Auftreten von Uveitis
berichtet. Patienten unter gleichzeitiger Behandlung mit Rifabutin und Fluconazol sollten sorgfältig
überwacht werden.
Tacrolimus: Es liegen Berichte über Wechselwirkungen bei der gleichzeitigen Einnahme von
Fluconazol und Tacrolimus vor, die zu erhöhten Serumspiegeln von Tacrolimus führten. Es liegen
außerdem Berichte über Nephrotoxizität bei Patienten, die gleichzeitig Fluconazol und Tacrolimus
erhielten, vor. Patienten, die gleichzeitig Tacrolimus und Fluconazol erhalten, sollten sorgfältig
überwacht werden.
Interaktionsstudien haben gezeigt, dass die Resorption von oral eingenommenem Diflucan bei
gleichzeitiger Einnahme von Nahrung, Cimetidin, Antazida oder nach einer Ganzkörperbestrahlung im
Rahmen einer Knochenmarktransplantation klinisch nicht relevant gestört wird.
Bei der Verabreichung von Fluconazol ist grundsätzlich auf mögliche Interaktionen mit anderen,
diesbezüglich nicht speziell untersuchten Medikamenten zu achten.
Besondere Warnhinweise zur sicheren Anwendung
Fluconazol wurde in einzelnen Fällen bei Patienten, die an schweren Grunderkrankungen litten, mit
schwerer Lebertoxizität, manchmal mit tödlichem Ausgang, in Zusammenhang gebracht. Es konnte aber
keine eindeutige Abhängigkeit von der Gesamttagesdosis, der Therapiedauer, dem Geschlecht oder dem
Alter der Patienten festgestellt werden. Die Fluconazol-bedingte Hepatotoxizität war im Allgemeinen
nach Absetzen der Therapie reversibel. Bei Patienten, die unter Fluconazol von der Norm abweichende
Leberfunktionswerte zeigen, sollte sorgfältig beobachtet werden, ob sich ernstere Leberschäden
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entwickeln. Die Behandlung mit Fluconazol sollte abgesetzt werden, wenn sich Symptome einer
Lebererkrankung zeigen, die auf Fluconazol zurückzuführen sein könnten.
In einigen seltenen Fällen entwickelten Patienten exfoliative Hauterscheinungen, wie Stevens-JohnsonSyndrom oder toxische epidermale Nekrolyse, wobei AIDS-Patienten besonders zu schweren
Hautreaktionen auf viele Arzneimittel neigen. Wenn sich bei einem Patienten mit oberflächlichen
Mykosen ein Hautausschlag entwickelt, der durch Fluconazol verursacht sein könnte, sollte die Therapie
abgesetzt werden. Patienten mit invasiven/systemischen Pilzinfektionen, die einen Hautausschlag
entwickeln, sollten sorgfältig beobachtet und Diflucan abgesetzt werden, sobald Blasen entstehen oder
sich ein Erythema multiforme entwickelt.
Falls sich bei einem Patienten abnorme Laborwerte entwickeln, die möglicherweise durch Fluconazol
bedingt sind, sollte die Behandlung nur weitergeführt werden, wenn der Nutzen das Risiko überwiegt.
Da die Diflucan-Infusionsflaschen Natriumchlorid (9 mg/ml) enthalten, ist dies bei Patienten mit
Flüssigkeits- und Kochsalzrestriktion zu beachten.
Die Anwendung von Fluconazol in Dosen unter 400 mg pro Tag gleichzeitig mit einer Behandlung mit
Terfenadin sollte sorgfältig überwacht werden (siehe “Wechselwirkungen”).
Einige Azole einschließlich Fluconazol wurden mit einer Verlängerung des QT-Intervalls im EKG in
Verbindung gebracht. Seit der Markteinführung kam es bei Patienten unter Fluconazol in sehr seltenen
Fällen zu QT-Verlängerung und Torsade de Pointes. Dabei handelte es sich um schwer kranke Patienten
mit mehreren sich gegenseitig beeinflussenden Risikofaktoren, wie struktureller Herzkrankheit,
Störungen des Elektrolythaushaltes und Begleitmedikation, die dazu beigetragen haben könnte.
Bei Patienten mit möglichen Herzrhythmusstörungen muss Fluconazol mit Vorsicht angewendet werden.
Bisherige Erfahrungen zeigen, dass eine Therapie mit Fluconazol sehr wahrscheinlich keinen Einfluss auf
die Fähigkeit zum Führen eines Kraftfahrzeuges oder zum Bedienen von Maschinen hat.
Überdosierung:
Es gab Fälle von Überdosierungen mit Fluconazol; ein Fall von einem 42-jährigen HIV-infizierten
Patienten wurde bekannt, bei dem es nach erwiesener Einnahme von 8200 mg Fluconazol zu
Halluzinationen und paranoiden Verhaltensstörungen kam. Im Krankenhaus normalisierte sich sein
Zustand innerhalb von 48 Stunden.
Bei Überdosierung ist eine symptomatische Behandlung, mit unterstützenden Maßnahmen,
gegebenenfalls Magenspülung angezeigt. Da Fluconazol überwiegend renal ausgeschieden wird, erhöht
eine forcierte Diurese die Eliminationsrate. Eine dreistündige Hämodialyse vermindert die
Plasmakonzentrationen um etwa 50%.
Packungsgrößen
1 x 200 ml, 5 x 200 ml, 20 x 200 ml
Haltbarkeit
60 Monate
Abgabe
Rp., apothekenpflichtig
Stand Dezember 2003
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