Informationen für Patienten und Angehörige

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Leben mit der chronischen
lymphatischen Leukämie
Informationen für Patienten
und Angehörige
Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,
Ihr Arzt hat Ihnen oder einem Ihnen nahestehenden
Menschen mitgeteilt, dass Sie an einer chronischen
lymphatischen Leukämie (Abkürzung: CLL) erkrankt
sind. Eine so einschneidende Nachricht ist mit vielen
Fragen und Ängsten verbunden. Und damit sind Sie
nicht allein: Denn jede dritte in Deutschland neu diagnostizierte Leukämie ist eine chronische lymphatische
Leukämie.
Die vorliegende Broschüre möchte Sie im Umgang mit Ihrer
Krankheit begleiten. Dazu finden Sie auf den nächsten Seiten
grundlegende Informationen, um das Krankheitsbild besser zu
verstehen. Außerdem geben wir Ihnen Hinweise zu den Symptomen und der Diagnosestellung. Das dritte Kapitel behandelt Fragen rund um die Therapie und stellt die verschiedenen Behandlungsformen vor. Abschließend lesen Sie Wissenswertes dazu, wie
es nach der Behandlung für Sie weitergehen kann.
Die Broschüre bietet zudem einige Checklisten für Ihren Arzttermin oder den Termin mit Ihrer Krankenkasse. Dennoch will und
kann sie das ausführliche und persönliche Gespräch mit Ihrem
behandelnden Arzt nicht ersetzen. Bei Fragen oder Unsicherheiten sind Sie bei ihm in den besten Händen. Weiterführende
Informationen zum Thema finden Sie im Internet auf der Website
www.leben-mit-lymphom.de.
Ich wünsche Ihnen alles Gute.
Ihr Prof. Dr. med. Michael Hallek
Klinik I für Innere Medizin, Uniklinik Köln
Vorwort
3
06
Grundlegende
Informationen zur
Erkrankung
10
Symptome und
Diagnose
30
Wie geht es nach der
Behandlung weiter?
36
Leben mit der
Erkrankung
18
Anhang
Behandlung
Hilfreiche Adressen
40
Glossar
44
Notizen und Fragen an den behandelnden Arzt
48
Grundlegende
Informationen zur
Erkrankung
Über die chronische lymphatische Leukämie
Die chronische lymphatische Leukämie, abgekürzt „CLL“, gehört
zu den indolenten, das heißt zu den weniger aggressiv fortschreitenden Lymphomen. Der Name chronische lymphatische Leukämie beschreibt Entstehung, Krankheitsbild und Krankheitsverlauf
der CLL.
• Krankheitsverlauf: Chronische = langsam fortschreitend
• Entstehung: Lymphatische = Entartung der B-Lymphozyten
im Lymphsystem
• Krankheitsbild: Leukämie = Ausschwemmung der entarteten
B-Lymphozyten in den Blutkreislauf
Um verstehen zu können, was bei der Entstehung einer chronischen lymphatischen Leukämie vor sich geht, ist es hilfreich,
einen Blick auf das lymphatische System unseres Körpers sowie
die Auswirkungen der Erkrankung zu werfen.
Abb. 1:
Übergang
Lymphflüssigkeit – Blut
Grundlegende Informationen zur Erkrankung
7
Das lymphatische System ist ein wesentlicher Bestandteil unseres
Immunsystems. Es spielt eine Schlüsselrolle bei der Abwehr von
Infektionen durch Bakterien, Viren oder Pilze sowie bei der Bekämpfung von Krebs.
Ähnlich dem Blutgefäßsystem gibt es im Körper ein dichtes Netz
feiner Kapillaren, die Lymphgefäße (Lymphbahnen), durch die die
Lymphflüssigkeit strömt. Mit dieser Lymphflüssigkeit wird unter
anderem ein spezifischer Zelltyp, die Lymphozyten, eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen, in alle Regionen des Körpers
transportiert. Das Lymphsystem ist eng mit dem Blutkreislauf
verbunden und es findet ein ständiger Austausch statt (siehe
Abbildung 1).
In der Lymphflüssigkeit und im Blut gibt es B- und T-Lymphozyten, die als Bestandteile des körpereigenen Immunsystems
gemeinsam Krankheitserreger (beispielsweise Bakterien oder
Viren) und entartete körpereigene Zellen (Krebszellen oder deren
Vorläufer) aufspüren und bekämpfen.
Halsbereich
Achselhöhle
Leber
Milz
Bauchraum
Leistenbereich
Abb. 2: Lymphknotenregionen im Körper
Die Lymphknoten sind wichtige Kreuzungspunkte der Lymphbahnen. Hier werden Krankheitserreger abgefangen und aus dem
Lymphsystem „herausgefiltert“. Die Lymphknoten sind auch eine
Art „Sammelplatz“ für Lymphozyten auf ihrem Weg durch das
Lymphsystem und zurück ins Blut. In Gruppen angeordnet befinden sich viele Lymphknoten beispielsweise seitlich am Hals, in
den Achselhöhlen, den Leistenbeugen oder dem Lendenbereich
(siehe Abbildung 2).
8
Leben mit der chronischen lymphatischen Leukämie
Verursacher der CLL sind entartete B-Lymphozyten, die sich
unkontrolliert vermehren. Im Gegensatz zu den gesunden B-Lymphozyten sterben diese nicht ab, sodass ihre Anzahl stetig zunimmt. Sie zirkulieren im Lymphsystem und im Blut des gesamten
Körpers und beeinträchtigen so das Immunsystem und verschiedene Organe. Die CLL verläuft schleichend, bisweilen über viele
Jahre, bis Beschwerden auftreten.
Grundlegende Informationen zur Erkrankung
9
Symptome und
Diagnose
Wie macht sich die CLL bemerkbar?
Die CLL verläuft zu Beginn meist beschwerdefrei; wenn Krankheitszeichen auftreten, dann häufig in Form von schmerzlosen
Lymphknotenschwellungen. Darüber hinaus kann es zu einer
Vergrößerung der Milz und der Leber kommen.
Es können Symp­tome auftreten, die häufig auch bei harmlosen
Erkrankungen vorkommen:
•
•
•
•
verminderte Leistungsfähigkeit und Müdigkeit
starke Blässe
vermehrtes Auftreten von blauen Flecken
die sogenannten B-Symptome: Fieber, Nachtschweiß,
Gewichtsverlust
Diese Beschwerden sind unter anderem die Folge der Verdrängung normaler, funktionsfähiger Zellen durch die bösartigen
B-Lymphozyten. Dadurch werden auch die betroffenen Organe
in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt. Durch eine Störung
des Immunsystems kann es zu einer erhöhten Infektanfälligkeit
kommen.
Zu den Symptomen einer CLL können Nachtschweiß,
Fieber oder Gewichtsverlust gehören. Zudem kann
die Anfälligkeit für Infektionen erhöht sein.
Symptome und Diagnose
11
Welche Untersuchungen werden durchgeführt?
Die Untersuchungsmethoden auf eine mögliche CLL sind in der
Regel schmerzlos und werden ambulant durchgeführt. Häufig
wird die CLL im Rahmen einer Routineuntersuchung entdeckt
und fällt durch eine starke Vermehrung der B-Lymphozyten im
Blutbild auf. Besteht ein Verdacht auf eine CLL, schließen sich
umfangreiche Blutuntersuchungen an.
Nachdem der Arzt Sie zu Ihren aktuellen Beschwerden und zu
Ihren Vorerkrankungen befragt hat, folgt eine körperliche Untersuchung, bei der besonders sorgfältig nach vergrößerten
Lymphknoten zum Beispiel am Hals, über dem Schlüsselbein, in
der Achsel und in der Leiste gesucht wird. Durch Röntgenaufnahmen und Ultraschalluntersuchungen kann die Diagnose weiter
abgesichert werden und es kann beurteilt werden, wie weit die
Erkrankung fortgeschritten ist. Auf Grundlage der erhaltenen Untersuchungsergebnisse lässt sich das Krankheitsstadium festlegen. Das Stadium und der Verlauf der Erkrankung werden bei der
Entscheidung herangezogen, wann eine Therapie erforderlich ist.
Die CLL
wird häufig
bei einer
Routine­­­­unter­­su­chung
entdeckt
Vor Beginn einer Therapie erfolgen noch weitere Labor­analysen,
Ultraschall von Milz, Leber und Lymphknoten sowie zusätzliche
Tests auf genetische Veränderungen der CLL-Zellen. Beispiele
dieser Gendefekte sind Mutationen des TP53-Gens oder eine Deletion 17p13. Diese werden mit verschiedenen Methoden (unter
anderem FISH-Analyse) durchgeführt. Eine solche Zellveränderung (Gendefekt) kann mit sehr unterschiedlichen Krankheitsverläufen verbunden sein und somit die Prognose bestimmen.
Man benötigt diese Analysen auch, um die richtige Therapie zu
bestimmen.
12
Leben mit der chronischen lymphatischen Leukämie
Symptome und Diagnose
13
Welche Krankheitsstadien der CLL gibt es?
Checkliste für den Arztbesuch
Um den Grad der Ausbreitung der Erkrankung zu beschreiben,
wird die Erkrankung in Stadien eingeteilt. Das in Europa vorwiegend verwendete System wurde von dem französischen Arzt Binet
eingeführt.
Die Diagnose lautet chronische lymphatische
Leukämie
Es unterscheidet drei Stadien und berücksichtigt den Befall des
lymphatischen Systems und die Beeinträchtigung der normalen
Blutzellbildung. Die Stadien A und B gelten in der Regel als frühes
Stadium der Erkrankung; Stadium C gilt als fortgeschrittenes
Stadium.
Stadieneinteilung nach Binet
AWeniger als drei tastbare befallene Lymphknotenregionen
(Hals, Achsel, Leiste, Milz, Leber), keine Blutarmut, keine Verminderung der Blutplättchen
BDrei oder mehr tastbare befallene Lymphknotenregionen,
keine Blutarmut, keine Verminderung der Blutplättchen
CVorliegen einer Blutarmut, Zahl der Blutplättchen vermindert
Diagnosestellung
FF In welchem Stadium befindet sich meine Erkrankung?
Nächste Schritte
FF Wie geht es jetzt weiter? Welche Untersuchungen und
Maßnahmen werden jetzt folgen und warum?
FF Muss ich meinen Arbeitgeber jetzt schon informieren?
FF Muss ich mit meiner Krankenkasse Rücksprache halten?
Unterstützung finden
FF Wie und wo kann ich mich über meine Erkrankung
informieren?
FF Gibt es eine Krebsberatungsstelle in der Umgebung, die ich in
Anspruch nehmen kann?
FF An wen kann ich mich wenden, wenn ich Fragen habe, Rat
oder Hilfe benötige oder es mir nicht gut geht? Gibt es eine
permanente Telefonnummer?
Die Stadieneinteilung hilft dem Arzt zu beurteilen, wie weit sich
die Erkrankung ausgebreitet hat und ob mit einer Therapie begonnen werden muss.
14
Leben mit der chronischen lymphatischen Leukämie
Symptome und Diagnose
15
Wie verläuft eine CLL?
Bei den meisten Patienten verläuft die CLL langsam bis mäßig
schnell und verursacht in den ersten Jahren kaum Beschwerden,
sodass oft keine Behandlung notwendig ist. Ein rasch fortschreitender Verlauf ist seltener. Unter anderem anhand der im vorangegangenen Abschnitt beschriebenen Stadieneinteilung sowie
weiterer Prognosefaktoren (zum Beispiel eine Mutation oder
Deletion des TP53-Gens u. a.) kann der Arzt den weiteren Verlauf
der Krankheit einschätzen.
Ihr Arzt wird mit Ihnen besprechen, ob „Ihre“ CLL zurzeit behandlungsbedürftig ist.
Sofern Ihre Erkrankung in einem behandlungsbedürftigen Stadium ist, stehen heute eine Reihe moderner Therapieverfahren
zur Verfügung, mit denen sich die CLL zurückdrängen und das
Fortschreiten der Erkrankung verzögern lässt.
Vergleichbar mit anderen Erkrankungen kann auch
die CLL zum Zeitpunkt der Diagnose weniger oder
weiter fortgeschritten sein. Ob mit einer Therapie
begonnen wird, richtet sich nach der Ausbreitung der
Erkrankung und den Symptomen.
16
Leben mit der chronischen lymphatischen Leukämie
Bei den
meisten Patienten
verläuft die CLL
langsam bis mäßig
schnell
Symptome und Diagnose
17
Behandlung
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Wann eine Therapie eingeleitet werden muss, lässt sich nicht
pauschal bestimmen. Der Zeitpunkt für einen Therapiebeginn
richtet sich danach, ob behandlungsbedürftige Symptome vorliegen, wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist, sowie nach
weiteren individuellen Faktoren.
Falls Ihre Erkrankung in einem frühen Stadium (Binet-Stadium A
oder B) entdeckt wurde, muss in der Regel zunächst nicht behandelt werden. Die Erkrankung muss lediglich durch regelmäßige
Untersuchungen überwacht werden. Man bezeichnet dieses Vorgehen auch als „watch & wait“, also „Beobachten & Abwarten“.
Erst wenn Symptome auftreten oder wenn bei einer Kontrolluntersuchung erkennbar wird, dass sich die Erkrankung rascher
entwickelt, wird eine Therapie erforderlich. Ebenso wird bei Patienten, die sich im fortgeschrittenen Binet-Stadium C befinden, die
Behandlung möglichst sofort eingeleitet.
Wenn eine Therapie notwendig ist, erfolgt diese dann medikamentös. Die CLL ist zwar bis heute nicht heilbar. Jedoch wurden
auf diesem Gebiet viele Fortschritte gemacht, sodass es verschiedene Therapiemöglichkeiten gibt:
•
•
•
•
Antikörpertherapie
Therapie mit Signalwegehemmer
Chemotherapie
Stammzellentherapie
Behandlung
19
In Einzelfällen kann für Sie auch eine Stammzell- oder Knochenmarktransplantation infrage kommen. Ihr Arzt wird mit Ihnen besprechen, welche Behandlungsstrategie in Ihrem Fall den besten
Erfolg verspricht. Das therapeutische Vorgehen hängt dabei im
Wesentlichen von Ihrer körperlichen Verfassung, Ihrem Alter und
natürlich von Ihren persönlichen Lebensumständen ab.
Auch wenn die CLL schon einmal behandelt wurde, es aber zu
einem Rückfall – einem sogenannten Rezidiv – der Erkrankung
gekommen ist, kann erneut therapiert werden.
Monoklonaler
Antikörper
Oberflächenmolekül
Zelloberfläche
(Krebszelle)
Was ist eine Antikörpertherapie?
Die Antikörpertherapie unterscheidet sich in ihrer Wirkungsweise grundlegend von der Chemotherapie. Das Prinzip der Antikörpertherapie bei Krebserkrankungen beruht auf der gezielten
Erkennung und Vernichtung von Krebszellen mithilfe spezieller
Eiweiße, den sogenannten monoklonalen Antikörpern. Sie können die Oberflächenstruktur von B-Lymphozyten erkennen und
gezielt an diese andocken. Dies kann man sich wie ein Schlüssel-Schloss-Prinzip vorstellen. Durch das Andocken an die Krebszelle wird die körpereigene Abwehr aktiviert, die dann die Krebszelle abtötet. Zusätzlich hat der Antikörper eine direkte abtötende
Wirkung auf die Krebszelle.
Die Antikörper können allein oder in Kombination mit anderen
Substanzen gegeben werden und werden als Infusion in Interval­
len, sogenannten Zyklen, für einen bestimmten Zeitraum (in der
Regel sechs Monate) verabreicht.
Ziel der Therapie mit Antikörpern ist es, die Krebszellen so weit
zurückzudrängen, dass sie nicht mehr im Blut und in den Lymph-
20
Leben mit der chronischen lymphatischen Leukämie
flüssigkeiten nachweisbar sind. Man spricht hier von einer tiefen
Remission. Dies ermöglicht den Patienten in der Regel viele Jahre,
in denen keine Therapie notwendig ist.
Verträglichkeit
Die Antikörpertherapie wird von den Patienten in der Regel gut
vertragen. Wie bei allen Arzneimitteln kann auch die Antikörpertherapie Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem
auftreten müssen. Eine der häufigsten Nebenwirkungen ist die
infusionsassoziierte Reaktion (IRR), die während oder innerhalb
von 24 Stunden nach der Infusion auftreten kann. Symptome
dafür sind beispielsweise Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit, Schwäche, Kopfschmerzen, Durchfall und Atembeschwerden. Bei den
Folgebehandlungen gehen diese jedoch deutlich zurück. Weitere
Nebenwirkungen, die sich gezeigt haben, gehen zum Beispiel von
einer Blutbildveränderung aus. Dadurch kann es zu viralen oder
bakteriellen Infektionen, verstärkter Blutungsneigung, Abgeschlagenheit und Müdigkeit kommen.
Behandlung
21
Was ist ein Signalwegehemmer?
Dies sind chemisch hergestellte Arzneistoffe, die auf die
Signalübertragung innerhalb der B-Lymphozyten wirken. Diese
Blockierung der Signalübertragung hemmt die Vermehrung und
das Überleben der Krebszellen. Die Signalwegehemmer finden
insbesondere bei Patienten Anwendung, die an einer CLL erkrankt sind, die bestimmte genetische Veränderungen aufweist
(zum Beispiel del17p13 oder TP53mut). Die Signalwegehemmer
werden allein oder in Kombination mit Antikörpern gegeben. Ziel
der Thera­pie ist es, die Krebszellen so weit zurückzudrängen, dass
die Symp­tome nicht mehr auftreten. Da die Krebszellen in der
Regel immer noch im Blut nachweisbar sind, kann eine Therapie
mit Signalwege­hemmern nicht beendet werden und die Tabletten
müssen dauerhaft eingenommen werden, bis wieder Erkrankungssymptome auftreten.
Verträglichkeit
Bei der Behandlung mit Signalwegehemmern kann es zu Nebenwirkungen wie Infektionen, Neutropenien, Blutungen, Durchfall,
Verstopfung, Lungenentzündung, Leberfunktionsstörung und
Hautausschlag kommen. Die Nebenwirkungen können je nach
Schweregrad mit Unterbrechung der Therapie oder mit zusätzlichen Medikamenten behandelt werden.
Es ist sehr wichtig, dass Sie Ihrem behandelnden Arzt eine vollständige Liste der Arzneimittel, die Sie regelmäßig oder nach Bedarf
nehmen, zur Verfügung stellen. Damit kann Ihr Arzt herausfinden,
ob es zu Wechselwirkungen der Signalwegehemmer mit diesen
Arzneimitteln kommen kann.
22
Leben mit der chronischen lymphatischen Leukämie
Die Nennung der Nebenwirkungen in dieser Broschüre ist nicht vollständig. Zu allen Risiken und Nebenwirkungen informieren Sie sich bitte in der – dem
jeweiligen Medikament zugehörigen – Gebrauchsanleitung (Packungsbeilage) und fragen Sie Ihren Arzt
oder Apotheker.
Was ist eine Chemotherapie?
Als Chemotherapie bezeichnet man die Behandlung mit Medikamenten, die die Teilung von Zellen hemmen, sogenannten Zyto­
statika. Die in der Chemotherapie eingesetzten Zytostatika schädigen direkt die Krebszellen oder hemmen ihre unkontrollierte
Vermehrung.
Eine Chemotherapie wirkt unspezifisch auf alle sich schnell
teilenden Zellen im ganzen Körper. Es gibt mildere oder stärker
wirkende Chemotherapien. Welche am besten mit einem Antikörper kombiniert werden, entscheidet sich nach der körperlichen
Verfassung, dem Alter und den persönlichen Lebens­umständen.
Die Chemotherapie läuft in der Regel als Intervallbehandlung ab,
das heißt, die Gesamtbehandlung setzt sich aus mehreren Einzelbehandlungen, den sogenannten Therapiezyklen, zusammen, die
in bestimmten zeitlichen Abständen aufeinander folgen. Sie kann
oral oder intravenös erfolgen.
Behandlung
23
Verträglichkeit
Die in der Chemotherapie eingesetzten Medikamente (= Zyto­
statika) greifen besonders sich schnell teilende Zellen an. Dadurch werden nicht nur teilungsaktive Krebszellen abgetötet,
sondern auch gesunde Körperzellen in Mitleidenschaft gezogen.
Es kann – je nach eingesetzter Chemotherapie – zu unterschiedlichen Nebenwirkungen kommen:
• An den blutbildenden Zellen des Knochenmarks
Zum Beispiel Infekte, Fieber, allgemeine Schwäche, Kurzatmigkeit, Störungen der Blutgerinnung, Blutungen. Diese Nebenwirkungen sind vorübergehend und treten meist nicht sofort
auf, sondern mit einer Verzögerung von Stunden bis Tagen
nach der Chemotherapie.
• An den Schleimhäuten in Magen und Darm
Zum Beispiel Übelkeit, Durchfall. Dies kann durch entsprechende Zusatzmedikamente (= Antiemetika, Arzneimittel gegen Übelkeit und Erbrechen) erheblich abgeschwächt werden.
• Polyneuropathie
Schmerzen und Gefühlsstörungen (Kribbeln, Pelziggefühl) an
Händen und Füßen. Meist entwickelt sich die Gefühlsstörung
zurück, jedoch gab es einige Fälle, bei denen die Polyneuropathie länger anhielt. Diese Nebenwirkung tritt bei den in der CLL-­
Behandlung verwendeten Substanzen jedoch sehr selten auf.
• An den Haarwurzeln
Haarausfall. Nach Beendigung der Therapie wachsen die
­Haare in der Regel wieder nach.
Insgesamt müssen während und nach der Therapie regelmäßig
das Blutbild sowie die Herz-, Nieren- und Lungenfunktion überprüft werden, um gegebenenfalls rechtzeitig Gegen- und Vorsichtsmaßnahmen einleiten zu können.
24
Leben mit der chronischen lymphatischen Leukämie
Was ist eine Stammzelltransplantation?
Im seltenen Fall, wenn die Standardbehandlungen nicht ansprechen oder wenn es zu einem schnellen Rückfall kommt, kann
eine allogene Stammzelltransplantation eine sinnvolle Therapie
sein. Dabei werden die Stammzellen von einem Familien- oder
Fremdspender (= allogene Stammzelltransplantation) verwendet.
Wichtig ist in diesem Fall, dass die Gewebemerkmale des Spenders mit denjenigen des Empfängers übereinstimmen, damit es
nicht zu starken Abwehrreaktionen kommt. Die Stammzelltransplantation ist belastend und mit gewissen Risiken verbunden.
Deshalb wird das Verfahren eher bei jüngeren Patienten angewandt, die sich in einem guten gesundheitlichen Allgemeinzustand befinden.
Verträglichkeit
Bei der allogenen Stammzelltransplantation gibt es drei spezielle
Risiken. Zum einen besteht die Gefahr einer Infektion. Deshalb
ist es besonders in den ersten Wochen wichtig, das Potenzial
einer Ansteckung mit Infektionen zu minimieren. Dafür werden
Sie mehrere Wochen im Krankenhaus überwacht. Ihr Allgemeinzustand kann aber noch länger etwas beeinträchtigt sein. Zum
anderen kann es vorkommen, dass die körperfremden Stammzellen nicht vom Körper angenommen werden. Deshalb werden
die Stammzelltransplantationen nur in speziellen Transplantationszentren mit sterilen Isolierstationen durchgeführt. Eine weitere
mögliche Reaktion: Wenn die Stammzellen des Spenders übertragen wurden, kann es zu einer unerwünschten Immunantwort
kommen, der sogenannten Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion
(englisch: Graft-versus-Host-Disease, GvHD). Die Immunzellen
des Spenders erkennen dabei die Körperzellen des Empfängers
als fremd und greifen diese an.
Behandlung
25
Gibt es alternative oder komplementäre
Behandlungsmethoden?
Komplementäre
Behandlungen
können Neben­
wirkungen
abmildern
26
Leben mit der chronischen lymphatischen Leukämie
Es gibt eine breite Palette von Angeboten, die eine „Verbesserung“
Ihrer Prognose oder „Heilung“ versprechen. Dabei sollten Sie
beachten, dass die alternativen Behandlungs­methoden viel Geld
kosten und keine Nachweise dafür vorliegen, dass diese Ihnen
nicht schaden, sie die CLL bekämpfen oder zum Stillstand bringen. Anders ist dies bei komplementären Behandlungsmethoden,
die die Schulmedizin ergänzen und das Wohlbefinden des Patienten verbessern oder die Nebenwirkungen abmildern können.
Dazu gehören etwa Bewegungsangebote und Ernährungstipps,
aber auch naturheilkundliche Verfahren (zum Beispiel Akupunktur, Musiktherapie oder Reiki). Wichtig ist, sich bei anerkannten
Fachleuten dazu beraten zu lassen und Ihren behandelnden Arzt
auf jeden Fall über alle Maßnahmen zu informieren.
Behandlung
27
Checkliste für den Arztbesuch
Therapieentscheidung, Planung und Durchführung
Therapieentscheidung
FF Welche Therapien kommen für mich infrage?
FF Wenn verschiedene Therapien infrage kommen:
Worin unterscheiden sie sich?
FF Was ist das Ziel der Therapien?
FF Welche Therapien haben einen Überlebensvorteil gezeigt?
Chemotherapie
FF Was ist die Besonderheit meiner Chemotherapie?
FF Welche Chemotherapie, die für mich infrage kommt, ist die
verträglichste?
FF Welche relevanten Nebenwirkungen können auftreten?
Antikörpertherapie
FF Was versteht man unter einer Antikörpertherapie?
FF Welcher Antikörper kommt für mich infrage und warum?
FF Welche relevanten Nebenwirkungen können auftreten?
Signalwegehemmer
FF Worauf muss ich bei einer Dauertherapie achten?
FF Welche Nebenwirkungen können auftreten?
FF Wie wirken die Signalwegehemmer?
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Leben mit der chronischen lymphatischen Leukämie
Therapieplanung
Wie sieht mein Therapieplan aus?
FF Muss ich vor Therapiebeginn etwas beachten?
FF Sind nach den Therapiephasen Pausen geplant, und falls ja,
warum? Wie lange sollen diese dauern?
FF Was passiert nach Beendigung dieser Therapiephasen?
FF Muss ich für die medikamentöse Therapie in ein
Krankenhaus?
FF Muss ich evtl. zusätzlich Medikamente einnehmen?
Zu welchem Zweck?
FF
Während der Therapie
FF Wie beeinflusst die Behandlung meinen Alltag?
FF Wie wird beurteilt, ob ich auf die Therapie anspreche?
FF Welche Nebenwirkungen können auftreten?
FF Kann man Nebenwirkungen vorbeugen oder sie behandeln?
FF Wie lange halten die Nebenwirkungen für gewöhnlich an?
FF Was darf ich nicht / Worauf muss ich während der Therapie
verzichten? (z. B. Wechselwirkungen mit Lebensmitteln,
Medikamente)
Unterstützung finden
FF Wie und wo kann ich mich über meine Erkrankung
informieren?
FF Gibt es eine Krebsberatungsstelle in der Umgebung, die ich in
Anspruch nehmen kann?
FF An wen kann ich mich wenden, wenn ich Fragen habe, Rat
oder Hilfe benötige oder es mir nicht gut geht? Gibt es eine
permanente Telefonnummer?
Behandlung
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Wie geht es
nach der Behandlung
weiter?
Auch nach der Behandlung bleiben Sie noch in engem Kontakt zu
Ihrem behandelnden Arzt. Am Anfang überprüft er den Therapie­
erfolg und wie Sie sich von der Therapie erholt haben. Durch
anschließende regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen kann der
Arzt frühzeitig ein Wiederauftreten der Erkrankung feststellen.
Nicht zuletzt dienen die Nachsorgetermine dazu, Ihnen bei seelischen, familiären oder sozialen Themen behilflich zu sein.
Nachsorgeuntersuchungen
Wie oft Sie zu Kontrolluntersuchungen gehen müssen, hängt davon ab, welche Behandlungsmaßnahmen durchgeführt wurden.
Bei den Nachsorgeterminen wird Sie der Arzt nach Ihrem Befinden fragen und eine körperliche Untersuchung durchführen.
Bluttests und eventuell eine Ultraschalluntersuchung der Bauch­
organe können sich anschließen. Bei unklaren oder auffälligen
Befunden können weitere Untersuchungen wie zum Beispiel
eine Computertomografie notwendig werden. Die Details der
Nachsorge­untersuchungen können sich je nach Klinik oder
Praxis etwas unterscheiden. Falls Beschwerden zwischen zwei
Nachsorgeterminen auftreten, sollten Sie Ihren Arzt direkt kontaktieren und nicht abwarten, bis der nächste routinemäßige Termin
ansteht.
Wie geht es nach der Behandlung weiter?
31
Hygiene
Mitunter sind Sie jetzt anfälliger für Infektionen. Dies liegt zum einen an Ihrer Erkrankung selbst, die das Immunsystem schwächt.
Zum anderen kann die Therapie das körpereigene Abwehrsystem
vorübergehend zusätzlich belasten. Dass Sie jetzt auf sich achten,
ist besonders wichtig. Informieren Sie Ihren behandelnden Arzt,
wenn Sie Anzeichen eines Infekts bemerken. Bei bestimmten
Beschwerden – beispielsweise bei Fieber, Husten oder Schüttelfrost – sollten Sie Ihren Arzt zeitnah kontaktieren. So können
Sie frühzeitig behandelt und die Ausbreitung eines Infekts kann
vermieden werden.
Mit einfachen Maßnahmen lässt sich Ihr Ansteckungsrisiko verringern: Meiden Sie etwa in der kalten Jahreszeit größere Menschenansammlungen und generell Menschen mit Infekten bzw.
Kinder mit Krankheiten wie Masern. Schränken Sie das Händeschütteln in der Grippezeit ein und waschen Sie sich regelmäßig
die Hände. Gut waschen sollten Sie auch Salat, Gemüse und Obst,
bevor Sie sie essen.
Rehabilitation
Eine Krebsbehandlung ist für die meisten Patienten körperlich
und seelisch sehr belastend. Vielleicht schlägt Ihnen Ihr Arzt vor,
nach Therapieende eine Anschlussheilbehandlung oder eine Kur
wahrzunehmen. Es gibt speziell eingerichtete Nachsorgekliniken,
in denen gut geschultes Personal auf Ihre Situation eingeht. Dort
können Sie nach der Krebsbehandlung Kräfte für den Alltag sammeln und sich Unterstützung bei der Bewältigung seelischer und
sozialer Themen holen.
32
Leben mit der chronischen lymphatischen Leukämie
Die Behandlung
kann körperlich
und seelisch sehr
belastend sein
Wie geht es nach der Behandlung weiter?
33
Checkliste für den Arztbesuch
Checkliste für die Krankenkassen
Nach der Behandlung
FF
Übernehmen die Krankenkassen die Kosten für eine
­psychoonkologische Beratung?
FF
Habe ich einen Anspruch auf eine Rehabilitation?
FF
Wer übernimmt die Kosten für eine Rehabilitation?
FF
Wo bekomme ich die entsprechenden Anträge?
FF
Kann ich mir die Rehabilitationsklinik selbst aussuchen?
FF
Muss ich für die Zeit der Rehabilitation Urlaub nehmen?
FF
Steht mir für die Zeit der Rehabilitation Krankengeld zu?
FF
Welche finanzielle Unterstützung ist nach Ablauf des
­Krankengelds möglich?
Rehabilitation
FF Welche Voraussetzung muss ich für eine Rehabilitation
erfüllen?
FF Ist eine stationäre oder eine ambulante Rehabilitation für mich
geeignet?
FF Wie lange dauert die Rehabilitation?
FF Sollte die Rehabilitationsmaßnahme direkt nach der Therapie
anschließen?
Nachsorge
FF Wer ist mein künftiger Ansprechpartner?
FF Warum ist eine regelmäßige Nachsorge für mich notwendig?
FF Wie häufig sind Nachsorgeuntersuchungen erforderlich, und
welche?
FF Kann ich einen persönlichen Nachsorgeplan erhalten, damit
ich überblicken kann, wann welche Untersuchungen bei mir
durchgeführt werden müssen?
FF Wer führt die Nachsorgeuntersuchungen durch?
FF Wo werden die Nachsorgeuntersuchungen durchgeführt?
FF Wie laufen die Nachsorgeuntersuchungen ab?
FF Übernehmen die Krankenkassen die Kosten der
Nachsorgeuntersuchungen?
34
Leben mit der chronischen lymphatischen Leukämie
Wie geht es nach der Behandlung weiter?
35
Leben mit der
Erkrankung
Während und vor allem nach Ihrer Behandlung ist es wichtig,
den Blick auch nach innen zu richten. Es kann Ihnen jetzt helfen,
achtsam mit Ihrem Körper und Ihrer Seele umzugehen. Versuchen
Sie, sich vollwertig und abwechslungsreich zu ernähren, und bauen Sie Bewegung in Ihren Alltag ein.
Um innere Anspannungen zu lösen, können Entspannungstechniken wie autogenes Training, progressive Muskelentspannung,
Yoga oder Atemübungen eine Lösung bieten. Vielleicht kann die
Erkrankung für Sie auch ein Anlass sein, Ihr Leben anders auszurichten und beispielsweise der Familie mehr Zeit zu widmen.
Nehmen Sie die angenehmen Seiten des Lebens bewusst wahr
und planen Sie aktiv Dinge ein, die Sie wirklich gerne tun.
Darf ich Sport treiben?
Sport in der Nachsorge und Rehabilitation nach einer Krebs­
erkrankung wirkt sich in mehrfacher Hinsicht positiv aus: Sie
gewinnen wieder Vertrauen in Ihren Körper. Bewegung fördert
Ausgeglichenheit und Zufriedenheit, steigert Ihre Leistungsfähigkeit und wirkt außerdem Erschöpfungszuständen – dem sogenannten Fatigue-Syndrom – entgegen, unter dem viele Patienten
noch lange nach der Therapie leiden. Wenn Sie bereits vor Ihrer
Erkrankung sportlich aktiv waren und die Behandlung gut hinter
sich gebracht haben, dürfen Sie in der Regel Ihr gewohntes Training wieder aufnehmen, falls Ihr behandelnder Arzt keine Bedenken äußert. Waren Sie in den letzten Jahren körperlich nicht sehr
aktiv, sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen, welche Sportart für
Sie geeignet wäre und wie stark Sie sich belasten dürfen. Günstig
sind zum Beispiel Wandern, Schwimmen, leichte Gymnastik und
Wassergymnastik.
Leben mit der Erkrankung
37
Was muss ich bei Impfungen beachten?
Werde ich wieder arbeiten können?
Vor einer Therapie sollte der Impfstatus überprüft werden. Wenn
eine Impfung notwendig ist, so sollte sie mindenstens vier Wochen vor dem Therapiebeginn abgeschlossen sein.
Das hängt von der Art der Tätigkeit und von Ihrer Erkrankung ab.
Menschen mit einer weniger fortgeschrittenen CLL sind in der
Regel fast voll belastbar – es sei denn, dass nach abgeschlossener Therapie noch Allgemeinsymptome wie Müdigkeit und Abgeschlagenheit bestehen. Die Folgen der Erkrankung im fortgeschrittenen Stadium und die der Therapie können hingegen die
körperliche Belastbarkeit in manchen Fällen beeinträchtigen.
Über die Anwendung von Impfstoffen während der Therapie
liegen zurzeit noch keine ausreichenden Erfahrungen vor. Einige
Impfstoffe dürfen nicht zusammen mit monoklonalen Antikörpern
oder erst einige Monate nach der Therapie angewendet werden.
Ob sich Ihr Immunsystem nach einer Chemotherapie wieder
erholt hat und eine Impfung wieder möglich ist, lässt sich anhand
einer Blutuntersuchung feststellen.
Kann ich in den Urlaub fahren?
Weitere Tipps und Hilfen im Alltag, etwa zur häuslichen Krankenpflege, sowie Informationen für Angehörige finden Sie auf dieser Website:
www.leben-mit-lymphom.de.
Wenn Sie sich nach dem Ende der Behandlung wieder erholt und
Ihre Blutwerte sich wieder normalisiert haben, spricht nichts gegen eine Urlaubsreise. Vor der Urlaubsplanung sollten Sie jedoch
mit Ihrem Arzt sprechen. Er kann beurteilen, wie belastbar Ihr
Immunsystem ist, ob und welche Medikamente notwendig sind
und mitgenommen werden müssen und wie Ihre versicherungsrechtliche Situation ist. Ihr behandelnder Arzt kann Ihnen auch
Auskunft darüber geben, ob Schutzimpfungen erforderlich sind
und ob diese in Ihrem Fall vorgenommen werden können.
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Leben mit der chronischen lymphatischen Leukämie
Leben mit der Erkrankung
39
Hilfreiche Adressen
Allgemein
Deutsche Leukämie- &
Lymphom-Hilfe e. V. (DLH)
Thomas-Mann-Straße 40
53111 Bonn
Telefon: 0228 / 33 88 92 00
Fax: 0228 / 33 88 92 22
E-Mail: [email protected]
www.leukaemie-hilfe.de
ACHSE e. V.
Allianz Chronischer Seltener
Erkrankungen
c/o DRK-Kliniken Berlin-Mitte
Drontheimer Straße 39
13359 Berlin
Telefon: 030 / 3 30 07 08-0
Fax: 0180 / 5 89 89 04
E-Mail: [email protected]
www.achse-online.de
40
Arbeitsgemeinschaft für
Psycho­onkologie (PSO)
in der Deutschen Krebs­
gesellschaft e. V.
Abt. Medizinische Psychologie
und Medi­zinische Soziologie,
Universität Leipzig, Diana Pätz
Philipp-Rosenthal-Straße 55
04103 Leipzig
Telefon: 0341 / 9 71 88 03
Fax: 0341 / 9 71 88 09
E-Mail: [email protected]
www.pso-ag.de
Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Psychosoziale
Onkologie e. V. (dapo)
Ludwigstraße 65
67059 Ludwigshafen
Telefon: 0700 / 20 00 66 66
(Mo. bis Fr. von 9 bis 18 Uhr)
Fax: 0621 / 67 02 88 58
E-Mail: [email protected]
www.dapo-ev.de
Leben mit der chronischen lymphatischen Leukämie
Deutsche
Krebsgesellschaft e. V.
Kuno-Fischer-Straße 8
14057 Berlin
Telefon: 030 / 3 22 93 29-0
Fax: 030 / 3 22 93 29-66
E-Mail:
[email protected]
www.krebsgesellschaft.de
Infonetz Krebs der Stiftung
Deutsche Krebshilfe
Hotline: 0800 / 80 70 88 77
(Mo. bis Fr. von 8 bis 17 Uhr)
E-Mail: krebshilfe@inf­onetzkrebs.de
www.infonetz-krebs.de
Kompetenznetz Maligne
Lymphome e. V.
Geschäftsstelle Universitäts­
klinikum Köln (AöR)
50924 Köln
Telefon: 0221 / 47 89 60 00
E-Mail: [email protected]
www.lymphome.de
Krebsinformationsdienst
am Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 280
69120 Heidelberg
Krebstelefon: 0800 / 4 20 30 40
(täglich von 8 bis 20 Uhr)
E-Mail: [email protected]
www.krebsinformationsdienst.de
Krebs-Kompass der
Volker Karl OehlrichGesellschaft e. V.
www.krebs-kompass.de
Stiftung Deutsche Krebshilfe
Buschstraße 32
53113 Bonn
Telefon: 0228 / 7 29 90-0
Fax: 0228 / 7 29 90-11
E-Mail: [email protected]
www.krebshilfe.de
Hilfreiche Adressen
41
Hilfreiche Adressen
Soziale Fragen
Finanzielle Hilfen
Hospiz
Palliativmedizin
Deutsche Renten­
versicherung Bund
10704 Berlin
Telefon: 0800 / 1 00 04 80 70
(Mo. bis Do. von 7.30 bis 19.30
Uhr; Fr. von 7.30 bis 15.30 Uhr)
E-Mail:
[email protected]
www.drv-bund.de
Härtefonds der Deutschen
Krebshilfe
Buschstraße 32
53113 Bonn
Telefon: 0228 / 7 29 90-94
E-Mail:
[email protected]
www.krebshilfe.de/haertefonds.
html
Deutscher Hospiz- und
Palliativ-Verband e. V.
Aachener Straße 5
10713 Berlin
Telefon: 030 / 8 20 07 58-0
Fax: 030 / 8 20 07 58-13
E-Mail: [email protected]
www.dhpv.de
Deutsche Gesellschaft für
Palliativmedizin e. V.
Aachener Straße 5
10713 Berlin
Telefon: 030 / 3 01 01 00-0
Fax: 030 / 3 01 01 00-16
E-Mail:
[email protected]
www.dgpalliativmedizin.de
Webguide Patienten­
information: Beratungsund Hilfsangebote
E-Mail:
[email protected]
www.patiententelefon.de
Stiftung Deutsche Leukämie- & Lymphom-Hilfe
Thomas-Mann-Straße 40
53111 Bonn
Telefon: 0228 / 33 88 92 15
Fax: 0228 / 33 88 92 22
E-Mail: [email protected]
www.dlh-stiftung.de
42
Leben mit der chronischen lymphatischen Leukämie
Deutsche Stiftung
Patientenschutz
Geschäftsstelle Dortmund
Europaplatz 7
44269 Dortmund
Telefon Dortmund:
0231 / 73 80 73-0
Fax Dortmund:
0231 / 73 80 73-1
Telefon München:
089 / 20 20 81-0
Telefon Berlin:
030 / 2 84 44 84-0
E-Mail: [email protected]
www.stiftung-patientenschutz.de
Hilfreiche Adressen
43
Glossar
A
Anämie
Blutarmut, Verminderung der
roten Blutkörperchen, welche
für die Sauerstoffversorgung
der Organe im Körper zuständig sind.
Antikörper
Antikörper sind Eiweiße, die
normalerweise zum Arsenal der
körpereigenen Abwehr gehören
und spezifisch eingedrungene
Erreger erkennen, binden und
dadurch eine Reihe weiterer
Immunreaktionen auslösen, die
letztendlich zur Abtötung des
Erregers führen.
Antikörper-Chemotherapie
Kombination aus Antikörper­
therapie und Chemotherapie.
44
Antikörpertherapie
Krebstherapie mit künstlich
hergestellten Antikörpern, die
sich gegen die Krebszellen
richten und helfen, diese zu
zerstören.
C
L
Chemotherapie
Eine medikamentöse Therapie
von Krebserkrankungen mit einem oder mehreren Zytostatika.
B
I
Blutplättchen
(Thrombozyten)
Zellen des Blutes. Spielen eine
wichtige Rolle bei der Blutstillung (Blutgerinnung).
Immunsystem
Ein komplexes Abwehrsystem
des Körpers, das uns vor Infektionen und anderen Schädigungen durch Bakterien, Parasiten,
Viren etc. schützt und zum Teil
auch entartete Zellen (Krebszellen und Krebsvorläuferzellen) unschädlich macht.
Lymphatisches System oder
Lymphsystem
Komplexes Netzwerk bestehend aus den lymphatischen
Organen und dem Lymphgefäßsystem. Das Netzwerk
durchzieht, ähnlich dem Blutkreislauf, den ganzen Körper
und ist wichtig für die körper­
eigene Abwehr.
B-Zellen oder
B-Lymphozyten
Sind eine Untergruppe der
Lymphozyten und gehören zu
den weißen Blutzellen. Sie spielen eine wichtige Rolle für das
Immunsystem.
Leben mit der chronischen lymphatischen Leukämie
Indolent
Im strengen Wortsinn
„schmerzlos“; im Zusammenhang mit Lymphomen „weniger
bösartig“.
Lymphflüssigkeit (Lymphe)
Transportiert Nähr- und Abfallstoffe und entsorgt in den
Lymphknoten auch Krankheitserreger wie Bakterien und
Fremdkörper.
Lymphgefäß
Mit einem Blutgefäß vergleichbar, dient es dem Transport von
Lymphflüssigkeit.
Glossar
45
Glossar
Lymphknoten
Eine „Filterstation“ als Teil des
Lymphsystems.
Lymphom
Sammelbegriff für gutartige
und bösartige Tumoren, die von
den Lymphozyten ausgehen.
N
Neutropenie
Verminderung der Anzahl spezialisierter Immunzellen im Blut,
die zu den weißen Blutzellen
zählen.
R
Lymphozyten
Untergruppe der weißen Blutkörperchen. Ihre Hauptaufgabe
besteht in der gezielten Abwehr
von Fremdstoffen, wie z. B.
Krankheitserregern, und der
Beseitigung veränderter Körperzellen, z. B. Krebszellen.
M
Thrombozytopenie
Mangel an Blutplättchen.
Z
Zytostatika
In der Chemotherapie eingesetzte Substanzen, die die
Zellteilung verhindern oder
verzögern.
Remission
Vorübergehendes oder dauerhaftes Zurückgehen der
Krankheitserscheinungen.
Rezidiv
Rückfall der Erkrankung.
T
Maligne
T-Zellen oder
Bösartig; Gegenteil von ­benigne T-Lymphozyten
(gutartig).
Sind eine Untergruppe der
Lymphozyten und gehören
zu den weißen Blutzellen. Sie
spielen eine wichtige Rolle im
Immunsystem.
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Leben mit der chronischen lymphatischen Leukämie
Glossar
47
Notizen und Fragen an den behandelnden Arzt
Hier können Sie Fragen aufschreiben, die Ihnen während der
Behandlung durch den Kopf gehen, oder Nebenwirkungen festhalten, die Sie möglicherweise verspüren. Notieren Sie für das
Gespräch mit Ihrem Arzt auch das entsprechende Datum.
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Leben mit der chronischen lymphatischen Leukämie
Notizen
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Leben mit der chronischen lymphatischen Leukämie
Notizen
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Herausgeber
Roche Pharma AG
Hämatologie/Onkologie
79639 Grenzach-Wyhlen, Deutschland
© 2017
www.roche.de
Gestaltung lege artis, Münster
Fotos Philipp Wente
Illustrationen Roche Pharma AG
Die verwendeten Bilder dienen Illustrationszwecken. Bei den abgebildeten Personen handelt
es sich um Fotomodelle.
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