Ethik transdisziplinär Herausgegeben von Michael Fischer PETER LANG Internationaler Verlag der Wissenschaften Der Herausgeber der Reihe Ethik transdisziplinär, Dr. iur. Dr. phil. Michael Fischer, ist Leiter des Fachbereichs Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Salzburg; Professuren und Gastprofessuren an den Universitäten Zürich, Tübingen, Innsbruck, Graz und Klagenfurt. Er ist Gründer (1994) und Leiter der Salzburger Festspiel-Dialoge. Als Monographie ist zuletzt im Peter Lang Verlag erschienen: Vernunft als Norm. Gesellschaftskonstruktion und Lebenshorizont (2005). Ausgangspunkt der folgenden Bände war ein Forschungsprojekt, das vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur 2004 in Auftrag gegeben wurde. 1 · Michael Fischer / Kurt S. Zänker (Hrsg.) Medizin- und Bioethik Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2006. 389 S., zahlr. Abb. und Tab. ISBN 978-3-631-54744-1 · br. € 49.80 Diese umfassende und interdisziplinäre Bestandsaufnahme zur Medizin- und Bioethik will den Denkanstoß liefern zu einer gemeinsamen politischen, sozialen, rechtlich und naturwissenschaftlich verankerten Verortung des künftigen Gesundheitswesens. Der Praxisbezug für das Wohl des Einzelnen steht im Vordergrund. Dabei ergeben sich Spannungsfelder, dramatische wirtschaftsethische Fragen im Verhältnis von Forschung, Verantwortung und Haftung. Transplantation, Patientenverfügung, Sterben und Tod, Mittelallokation und Heilungsauftrag bilden neben Reproduktionsbiologie und Stammzellforschung weitere Schwerpunkte der Beiträge. Aus dem Inhalt: Kurt S. Zänker: Eine medizinische Anthropologie unter besonderer Berücksichtigung der Gesundheitsförderung und Prävention · Johann Bauer: Ethik in der Gentherapie · ­Michael ­Breitenbach/Peter Laun: Einige biologische Grundlagen der modernen Reproduktionsmedizin und der Stammzell- bzw. Gentherapie · Günther Kreil: Einige Überlegungen zu Gentechnik und ­Reproduktionsbiologie · Christine Mannhalter: Genanalysen – Biobanken. Medizinisch ethische ­Betrachtungen · Markus Hengstschläger: Die Genetik und das ungeborene menschliche Leben · ­Gerhard Luf: Präimplantationsdiagnostik · Ulrich H. J. Körtner: Moralisierung der Politik oder Politisierung der Moral? Zur politischen Funktion von Ethikkommissionen am Beispiel Österreichs · Sybill Thomas-Ecker/Kurt S. Zänker/Dieter Vieweger: Stammzellforschung: Ein Vergleich christlicher, jüdischer und islamischer Ansichten und deren Einflüsse auf die aktuelle Forschungssituation · Andreas M. Weiss: Moralischer Status von Embryonen – Hindernis für die Forschung? Anmerkungen zu Thesen von Ulrich Körtner · Matthias Beck: Medizinethik und Forschungsethik. Desiderate für die Zukunft · Werner Wolbert: Ethische Probleme bei der Auswahl von Forschungszielen · Friedrich Harrer: Kind als Schaden · Günter Virt: Ethische Begründungen und Kriterien für Patientenverfügungen · Thomas Russegger: Autonomie und Fürsorge – Die Patientenverfügung · Michael Fischer: Über Krankheit, Tod und Transplantation. Eine Frage des Kulturverständnisses? · Hendrik Jan Ankersmit/Stefan Hacker/Ernst Wolner/Walter Klepetko: Ethische und psychologische Aspekte der Explantation · Walter Klepetko: Medizinische Ethik im Grenzbereich am Beispiel der Transplantationsmedizin · Peter Kampits: Leiblichkeit und Transplantation · Christine Perisutti: Organspende aus der Sicht der Pflege · Günter Pöltner: Heilung um welchen Preis? Bioethik im Zeichen eines normativen Pluralismus · Günter Virt: Aktuelle Probleme der Bioethik im Spannungsfeld zwischen Europarat, Europäischer Union und Österreich · Wilhelm Donner: Medizinethische Entscheidungen vor dem Postulat der Verhältnismäßigkeit und dem Hintergrund sich leerender Kassen · Nikolaus Dimmel: Hard Choices. Leistungskalküle der Krankenhilfe im zweiten sozialen Netz. Moralische und ökonomische Faktoren von Entscheidungen über gesundheitliche Leistungen unter Knappheitsbedingungen · Jürgen Wallner: Ethische Benchmarks für die Allokation von Ressourcen im Gesundheitssystem. Schwerpunkt Palliativmedizin · Anton Heiser: Sterbehilfe: Philosophische, ethische und utopische Anmerkungen aus dem Grenzbereich des Sterbens · Richard Greil: Wie sterben wir? Wie schön ist der Tod? Wie teuer ist der Tod? – Die Palliativmedizin im Spannungsfeld der Ressourcenallokation · Michaela Strasser: Medizin-/Bioethik und die Empirie 2 · Michael Fischer / Heinrich Badura (Hrsg.) Politische Ethik I Räume der Politik Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2006. 248 S. ISBN 978-3-631-54742-7 · br. € 44.80 Werte setzen stets Grenzen. So entstehen Ethikräume, Kulturräume mit ihren je spezifischen Politiken. Doch was herrscht jenseits dieser Grenzen? Eine Welt anderer Wertvorstellungen? Eine Welt der Barbarei? Welche Rolle spielt wirklich Europas propagiertes Wertesystem, was konstituiert seine Wertegemeinschaft und damit auch die konkrete Wertepraxis der EU? Politik ist insofern auch ein Management von Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen. Wie verlaufen Wertewandelprozesse in einzelnen Ländern, etwa in Österreich? Welche Rolle spielen Kunst, Literatur und Sport als offener, ethischer Raum und der Wunsch nach Überschaubarkeit und Geborgenheit, der sich im emotionalen Wert Heimat spiegelt? Aus dem Inhalt: Peter Kampits/Silvia Augeneder: Philosophische Ethik in Österreich. Zwischen ­ Theorie und Anwendung · Reinhold Knoll: Ethik/Moral versus Politik. Bericht über einen Prozess · Christof Mandry/Dietmar Mieth: Europa als Wertegemeinschaft · Strukturwandel ohne Öffentlichkeit. Europas Krise der politischen Repräsentation · Barbara Wicha: Von der politischen Zweckmäßigkeit propagierter Wertegemeinschaften · Heinrich Badura: Die europäische Wertegemeinschaft im Brennpunkt zwischen Traum und Sein. Zur Lage des Wertediskurses in Österreich · Florian Oberhuber: Das europäische Wertesystem und die Anwendungspraxis der EU · Wilhelm Donner: Mission und Passion in Europa · Karl Müller: Kunst/Literatur als politischer Raum – Kunst/Literatur im politischen Raum · Minas Dimitriou: Sport als ethischer Raum. Zwischen Eigenwelt und sozialer Übertragung · Michael Fischer: Heimat als Wert. Über Nostalgie, Vertrauen und Geborgenheit · Reinhard Kacianka: Ne polis ne civitas! Das Echo von Ethos verliert sich im zivilisatorischen Raum · Günther Kreuzbauer: Die Politische Ethik des US-amerikanischen Neokonservativismus · Erich Brunmayr: Lebens- und Weltbilder der Menschen diesseits und jenseits der Grenze · Wolfgang Aschauer: Werte und Wertewandel in Österreich – aktuelle Studien und Trends 3 · Michael Fischer / Heinrich Badura (Hrsg.) Politische Ethik II Bildung und Zivilisation Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2006. 250 S. ISBN 978-3-631-54743-4 · br. € 44.80 Wie lässt sich der Zusammenhang von Ethik und Bildung im 21. Jahrhundert beschreiben? Was ist das Gute am Wissen? Wo liegen die Grenzen der Wissenschaftsfreiheit und ist es überhaupt möglich, Ethik in der Wissenschaftspolitik zu verankern? Ist die Idee der Universität noch aktuell? Lässt sich Ethik im Unterricht aktuell integrieren, und wie liegen da die Zusammenhänge zu den Pisa-Studien? Aus dem Inhalt: Konrad Paul Liessmann: Bildung und Ethik – Oder: Was ist das Gute am Wissen? · Gernot Böhme: Die Wissenschaftsfreiheit und ihre Grenzen · Michaela Strasser: Wissensgesellschaft als Wissenschaftsgesellschaft · Daiva Döring: Wertfreiheit der Wissenschaft und ihre Grenzen · Daniel Bischur: Ethik im Alltag biowissenschaftlicher Forschung: Freiheit und Verantwortung wissenschaftlichen Handelns · Monika Bartiková: Institutionalisierung der Ethik in der Wissenschaftspolitik. Anmerkungen zu ihrer öffentlichen Wahrnehmung · Edgar Morscher: Idee und moralischer Auftrag von Wissenschaft und Universität · Rudolf Mosler: Ist die Idee der Universität noch aktuell? · Andreas Bammer: Die Idee und soziale Verantwortung der Universität · Hans Pechar: Die Diskussion um die PISA-Studie in Österreich. Bildungsethische Aspekte · Jean-Luc Patry: Wer entscheidet, was gute Schule ist? Normen in der Diskussion um PISA · Anton A. Bucher: Ethikunterricht in Österreich: Noch einiges unklar · Walter Seitter: Zivilgesellschaft oder Zivilgemeinschaft? · Emil Brix: Politische Ethik in Zeiten der Zivilgesellschaft · Andrzej Kiepas: Ethik, partizipative Technikbewertung in der europäischen Zivilgesellschaft · Michael Fischer: Kultur als Integrationsfaktor? · Stefan Wally: Ethik, Macht, Sozialdemokratie · Peter Daniel Moser: Kassandra-Paradigma und Leugnung der Gaskammern: Die sogenannte „Auschwitz-Lüge“ als Herausforderung an die Wissenschaftsethik · Nicole Horn: Nationalsozialismus als „Zivilisationsbruch“ 4 · Michael Fischer / Nikolaus Dimmel (Hrsg.) Sozialethik und Sozialpolitik Zur praktischen Ethik des Sozialen Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2006. 314 S., 15 Abb. ISBN 978-3-631-54745-8 · br. € 46.– Der Band verfolgt das Ziel, die aktuelle Steuerungs-, Verteilungs- und Regulierungsdebatte im österreichischen Sozial- und Wohlfahrtsstaat im Hinblick auf deren sozialethische Legitimationsgehalte zu erörtern. Dies erfolgt in drei Panels mit folgenden Themenstellungen: Grenzen der Verteilungspolitik, Workfare sowie Soziale Versorgungsklassen und Soziale Ausgrenzung. Ausgangspunkt war die Hypothese, dass der Sozial- und Wohlfahrtsstaat in zunehmend intensiver Weise die Lebensführung seiner Klientelen moralisiert, indem er zwischen moralisch integren Risiken (Kinder, Behinderte) und moralisch verwerflichen oder zumindest fragwürdigen Risikokonstellationen (arbeitsfähige Sozialhilfeempfänger, überschuldete Verbraucher) trennt. Aus dem Inhalt: Nikolaus Dimmel: Sozialethik – Zur praktischen Ethik des Sozialen · Martin Schenk: Was wem zusteht und wer wo hingehört. Zur Rechtfertigung sozialer Ungleichheit · Tom Schmid: Verteilungsgerechtigkeit – Gibt es das? · Franz Schandl: Obszönität und Reichtum · Georg Vobruba: Zum Wandel der Begründungen eines garantierten Grundeinkommens · Josef Schmee: Der „Neo- liberalismus“ als System der Entrechtung und Ausplünderung der Welt. Der machtvolle Marsch der kapitalistischen Ökonomie durch sämtliche Wirtschafts- und Gesellschaftsbereiche · Hans Steiner: Leistung und Gegenleitstung: Zur Ethik der Arbeitspflichten im Wohlfahrtsstaat · Robert Foltin: Lohnarbeit, Eigenarbeit, Tätigkeit: Verwertungszwang gegen unser Leben · Robert Misik: Gleichheit und Vielheit. Der Versuch einer Antwort auf die Frage: Ist das Soziale nichts als eine biedermeierliche Konstruktion? · Christine Stelzer-Orthofer: Chancen und Risiken der Activation Policies im Rahmen der Sozialhilfe – Soziale Integrationschancen für KlientInnen? · Andreas Riesenfelder: Die Moralisierung der Risiken? Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten in die Beschäftigungssimulation? Was leistet ein zweiter Arbeitsmarkt? · Hubert Eichmann: Leiden an der Autonomie? Erwerbsziele und Arbeitsbelastung bei Wissensarbeitern · Paloma Fernández de la Hoz: „Nachhaltig ausgegrenzt“: Die soziale „Verschrottung“ der Randgruppen. Zu Nutzenkalkül und Risiken extremer sozialer Ungleichheit – Sind die Armen „selig“ und wenn ja, wie? · Arno Pilgram: Kriminalisierung von Armutswanderung und Untergrundökonomien. Was gibt der Gesellschaft das Recht dazu? · Alois Pölzl: Zur Ethik der Sozialen Arbeit · Irmgard Eisenbach-Stangl: Die Erziehung der Händler und Konsumenten. Der gesellschaftliche Benefit sozialer Ausgrenzung · Heinz Schoibl: Zur Produktion von „sozialem Schrott“. Wie ethisch ist das österreichische Welfare-Regime? · Michael Rosecker: Lohnarbeit und Konsumzwänge. Zur sozialstrukturellen Sinnstiftung der Lohnarbeit und den Gratifikationen des Konsums. Zur Pädagogisierung des Problems „Arbeitslosigkeit“ 5 · Michael Fischer / Richard Hammer (Hrsg.) Wirtschafts- und Unternehmensethik Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2007. 391 S., 7 Abb. ISBN 978-3-631-54746-5 · br. € 54.– Wirtschafts- und Unternehmensethik hat sich als wissenschaftliche Disziplin durchgesetzt. Aber ist Ethik ein effektiver Weichensteller für die Zukunft unserer Gesellschaft? Ist sie auch in ökonomischen Angelegenheiten verlässlich? Funktionieren operative Ansätze bei den Wirtschafts- und Unternehmensleitbildern wirklich oder verdecken sie die Risslinien unserer Gesellschaft? Deutlich zeigt dieser Band, dass im Bereich der Wirtschafts- und Unternehmensethik ein hohes und wichtiges Entwicklungspotential vorhanden ist. Denn immer stärker wird die Wirtschaft zu einem gesamtgesellschaftlichen „Gesprächsstoff“. Dieser zunehmende „Konversationscharakter“ verbindet Unternehmer, Akteure, Konsumenten, Betrachter und Mitmacher in einer permanenten Auseinandersetzung um die Sinn- und Werthaftigkeit der ökonomischen Prozesse. Aus dem Inhalt: Helmut Schüller: Ist Ethik drin, wo „Ethik“ drauf steht? · Klaus Firlei: Ethik und Erlebniswirtschaft · Johann J. Hagen: Selbstverwirklichung durch Konsum: „You are what you consume“ · Peter Muzik: Marken – Segen oder Fluch? · Ernesto Illy: Wahrheit ist die Grundlage einer erfolgreichen Marke. Über Ethik und Unternehmenskultur · Reinhard Bachleitner: Konsumkultur – Konsumkult. Zur bedürfnisethischen Frage in der Konsumgesellschaft · Stefan Wally: Ethik, Glück und Distinktion · Bernhard Flieher: Die verkaufte Heimat. Volle Ränge, blendende Leere · Elmar Waibl: Vom Anreiz zum Guten und den Zwängen zum Bösen – Zur ethischen Bewertung von Wirtschafts­ akteuren · Manfred Holztrattner: Macht ohne Moral? Die Wirtschaft am Beginn des 21. Jahrhunderts · Jürgen Wallner: Homo oeconomicus versus Barmherziger Samariter. Was die Ethik von der Ökonomik lernen kann (und sollte) · Michael Fischer: Ethik als wirtschaftliche Chance · Josef Langer: Österreich im globalen Wertespektrum · Heinrich Spängler: Anmerkungen zur Wirtschaftsethik aus der Sicht eines Bankpraktikers · Andreas Henkel: Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen – Eine Frage von Werten? · Peter Güttersberger: Wer gut schmiert fährt gut: Erkenntnisse aus der Praxis zur Bedeutung des Arbeitsklimas in einem Unternehmen oder einem Unternehmensbereich · ­Ekkehard Kappler: Unternehmensethik und Leitbildkonstruktion · Sonja Grabner-Kräuter: Schnittstellen zwischen Unternehmensführung und Ethik · Richard M. Hammer: Strategische Unternehmungs­ führung – Leitbilder und Unternehmensethik · James Bruton: Das Leitbild als Basis für die Entwicklung einer unternehmensethischen Strategie · Sabine Urnik: Ansätze „ethischer“ Steuergesetzgebung · ­Roland Haslauer: Unternehmensethik versus Heuschreckenplage · Silvia Augeneder: Unter­nehmerische Verantwortung – Am Beispiel von Corporate Social Responsibility und Selbstbindungsmöglichkeiten · Katharina Anna Kaltenbrunner: Ethikorientiertes Freiwilligenmanagement · Stefan Szücs: Ethische und wirtschaftliche Aspekte des Insider-Handels · Gisela Heindl: Ethische Investments · Walter Scherrer: Leitbildprozesse – auch ein Weg für die Wirtschaftspolitik (?) 6 · Michael Fischer / Michaela Strasser (Hrsg.) Rechtsethik Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2007. 371 S. ISBN 978-3-631-54748-9 · br. € 49.80 Mehr denn je ist die Rechtswissenschaft zu einer Leitwissenschaft der Gesellschaft geworden. Zunehmend wird ihr Ansatz transdisziplinär, vor allem in Hinblick auf die Sozial- und Wirtschaftswissenschaften sowie auf die Kulturwissenschaften. Eine wesentliche Frage ist daher, welche Programme und Entwürfe einer Rechtsethik im 21. Jahrhundert belastbar und tragfähig sind, um das Leben der Menschen sinnvoll zu gestalten. Kulturalität und Subjekt, Menschenwürde und ihre Begründung spielen dabei eine wesentliche Rolle. Ein strukturelles Spannungsfeld ist das Verhältnis der Rechtsethik zu den einzelnen rechtsdogmatischen Rechtsdisziplinen und der Rechtspraxis, das hier umfassend aufgegriffen wird. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Studien zur Gerechtigkeit. Was heißt Gerechtigkeit heute? Was sind ihre sozialen Perspektiven? Und vor allem, welche Rolle spielt die Generationengerechtigkeit in der Zukunft? Aus dem Inhalt: Andreas Cesana: Normen und Kulturen · Kurt Seelmann: Menschenwürde: Ein Begriff im Grenzbereich von Recht und Ethik · Kurt S. Zänker: Europäische Wissenschaften und die Menschenwürde · Ota Weinberger: Der formale Approach in der Ethik · Günther Kreuzbauer: Ist Recht die bessere Ethik? · Reinhold Knoll: Kirche und Naturrecht · Stephan Kirste: Zeit und Rechtsethik · Michael Fischer: Hegels „Idee des Rechts“ im kulturellen Kontext · Michaela Strasser: Die Ethikdebatte an der Schnittstelle von Recht, Politik und Gesellschaft · Johann J. Hagen: Zur Ethik des Rechtsstabs · Ludwig Adamovich: Recht und Ethik in der Zweiten Republik · Walter Berka: Verfassungsrecht: Dogmatik im Spannungsfeld von Politik und Macht · Friedrich Harrer: Ethik und Privatrecht · Klaus Firlei: Ethische Paradoxien am Ende der Arbeitsgesellschaft · Kurt Schmoller: Ethische Dispute im Strafrecht · Andrea Pawlowski: Neustart und Rechtsethik. Täterhilfe versus Opferhilfe? · Wolfgang Werdenich: Ethische Probleme der Arbeit im Strafvollzug mit besonderer Berücksichtigung der Zwangsbehandlung · Alfred Rinnerthaler: Vergleichendes Religionsrecht und vergleichende Religionsethik · Helmut Kohlenberger: Eine Skizze zur Gerechtigkeitsgeschichte · Gerhard Luf: Zur Rezeption moderner Gerechtigkeitstheorien in der österreichischen Rechtsphilosophie · Otfried Höffe: Soziale Gerechtigkeit – ein Zauberwort? · Klaus Firlei: Möglichkeiten und Grenzen einer situationistischen Ethik · Norbert Brieskorn: „Generationengerechtigkeit“: Anliegen – Einwände – Versuch einer Antwort · Brunhilde Scheuringer: Familie, Generationenbeziehungen und Gerechtigkeitsvorstellungen bei der Verteilung von Erbschaften · Hans Holzinger: Generationengerechtigkeit im Kontext der Nachhaltigkeit 7 · Michael Fischer / Reinhard Kacianka (Hrsg.) Tabus und Grenzen der Ethik Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2007. 350 S., Abb., Tab., Graf. ISBN 978-3-631-54747-2 · br. € 49.80 Es ist bemerkenswert, dass Tabus und Grenzfragen der Ethik, die ja in Medizin- und Bioethik, ­Wirtschafts-, Rechts- und Sozialethik so häufig verdrängt werden, vorwiegend im Bereich der Künste und der Religionen thematisiert, verbildlicht, inszeniert und analysiert werden. ­Beiden ­Bereichen gelingt es, die existentielle Betroffenheit des Menschen bloßzulegen, die Fragen zu radikalisieren und das Paradoxe als Ort der Kreativität und des Sinns zu entdecken. Die ­fundamentalistischen Religionen hingegen missbrauchen ihre alten Mythen und Erzählungen, um ein Sklavenreich der Heiligen und Guten um sich zu scharen. Das Glück des Jenseits und der ­Horror des Diesseits ereignen sich auf derselben Bühne – ein Gedanke, der der Kunst nicht so fern ist. Denn, so Peter Ruzicka, die Kunst und das Kunstschaffen müssen im Gegensatz zu den ­Religionen stets ihr Widerstandspotential aktualisieren, um die Antizipationen einer besseren Welt vor Augen zu führen. Dies setzt auch einen offenen Umgang mit den Tabus und Grenzen des Menschen als ethische Verpflichtung voraus. Aus dem Inhalt: Gerhard Banse: Über Tabus und Tabuisierungen/Stefan Zweifel: Instrumentalisierung des Tabus. Das Tabu als Hohlform in der europäischen und österreichischen Gegenwartskunst · ­Michaela Strasser: Verschleierungen · Michael Fischer: Tod und Tabu · Primus Heinz Kucher: Ethik und Tabu im Judentum anhand literarischer Texte jüdischer Autorinnen und Autoren · Klaus Ottomeyer: Traumatisierte Flüchtlinge unter uns: Tabuisierung und Abwehr des Gewissens · Peter Ruzicka: Kunst und Verantwortung (Die Zweite Moderne) · Michael Fischer: Aufklärung heute. Über den Widerstand von Ästhetik und Ethik · Wolfgang Aschauer/Reinhard Bachleitner/Claudia Isep: Funktionalität und Rezeption von Kunst aus der Sicht des Individuums · Andreas Freinschlag: Martial arts: Möglichkeiten literarischer Provokation · Brita Steinwendtner: „Die leichenwarme Vorhalle des Himmels“: Österreichische Literatur und ethische Debatten · Helmut Kohlenberger: „... auf die ­ästhetische Existenz gekommen“: Paradoxien und Beobachtungen · Reinhard Kacianka: Vom Jenseits im Diesseitigen zum Diesseits im Jenseitigen · Manfred Jochum: Die (Un)Kultur der Medien oder: Ethische Fragen kommen immer zu spät · Werner Wolbert: Die religiöse Stimme und Partikularitätsverdacht · Arnold Mettnitzer: Methodischer Immoralismus oder Ethos in Psychotherapie und Seelsorge · Ivan Markešić: Religionen und Kriegsverbrechen. Können Kriegsverbrechen sakralisiert werden? · Reinhard Deutsch: Kunst im Angesicht des Todes. Überleben und Sterben in Theresienstadt · Vine Mihaljević: Tabu – Jenseits – Ethik Zur Zeit in Vorbereitung Michael Fischer / Kurt Seelmann (Hrsg.) Ethik im disziplinären Sprachgebrauch Biologie – Genetik – Medizin – Politik – Recht – Religion – Soziales – Wirtschaft – Wissenschaft Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2007. Ca. 350 S. ISBN 978-3-631-56774-6 · br. ca. € 56.50 Michael Fischer (Hrsg.) Ethik im Sog der Ökonomie Was entscheidet wirklich unser Leben? Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2007. Ca. 300 S. ISBN 978-3-631-57324-2 · br. ca. € 51.50 Die Preise verstehen sich zzgl. Versandspesen sowie inkl. der in Deutschland gültigen Mehrwertsteuer. Preisänderungen bleiben vorbehalten. Die Auslieferung erfolgt durch die Peter Lang AG, Bern/Schweiz. Stand: Mai 2007 Am schnellsten bestellen Sie über unseren Internetbookshop: http://www.peterlang.de PETER LANG GmbH Internationaler Verlag der Wissenschaften Eschborner Landstr. 42-50 · D-60489 Frankfurt am Main Telefon 0 69 / 78 07 05-0 · Telefax 0 69 / 78 07 05-50 E-Mail: [email protected]