Strategische hormonelle Fruchtbarkeitsprogramme bei Kühen

Werbung
95
Übersichtsartikel
Strategische hormonelle Fruchtbarkeitsprogramme bei Kühen
Teil 2: Präsynchronisation und Resynchronisation
C. Schmidt1; Z. Gajewski2; A. Wehrend3
1Tierärztliche
Klinik Dr. Eller, Hofheim i. Ufr.; 2Department of Large Animal Diseases with the Clinic, Faculty of Veterinary Medicine, Warsaw University of Life Sciences, Warsaw,
Poland; 3Klinikum Veterinärmedizin, Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie der Groß- und Kleintiere mit Tierärztlicher Ambulanz, Justus-Liebig-Universität Gießen
Schlüsselwörter
Key words
Kuh, Fruchtbarkeit, Präsynchronisation, Resynchronisation
Cow, fertility, presynchronization, resynchronization
Zusammenfassung
Summary
Gegenstand und Ziel: Beschreibung der Methoden der hormonellen
Präsynchronisation und Resynchronisation beim Rind. Material und
Methode: Literaturübersicht. Ergebnisse: Da die Trächtigkeitsrate
von Kühen, die ein Ovsynch-Programm durchlaufen, entscheidend davon abhängt, in welchem Zyklusstadium sich die Tiere zu Beginn des
Programms befinden, wurden verschiedene Methoden der Präsynchronisation entwickelt, die auf dem Einsatz von PGF2α oder dem kombinierten Einsatz von PGF2α und GnRH-Analoga beruhen. Ein weiteres
Problem stellt die schnellstmögliche Besamung nicht tragender Kühe
nach dem Ovsynch-Programm dar. Als Lösung wird die Behandlung aller Tiere nach der Besamung 7 Tage vor der Trächtigkeitsuntersuchung
empfohlen. Stellt sich eine Kuh am Tag der Trächtigkeitsuntersuchung
als nicht tragend dar, wird ihr PGF2α verabreicht, um möglichst schnell
eine erneute Insemination durchführen zu können. Klinische Relevanz: Durch den Einsatz von Programmen zur Präsynchronisation und
Resynchronisation kann die Fruchtbarkeitsleistung einer Milchviehherde gesteigert werden.
Objective: Description of hormonal presynchronization and resynchronization methods in cattle. Material and methods: Review.
Results: As the pregnancy rate of cows treated with the Ovsynch program primarily depends on the stage of the oestrous cycle at the time
of program initiation, different methods of presynchronization based
on the use of PGF2α and combinations of PGF2α and gonadotropinreleasing hormone analogues have been developed. An additional
problem includes the earliest possible insemination of open cows following the Ovsynch program. As a solution to this problem a postinsemination treatment of all animals seven days before the scheduled date of the pregnancy examination is recommended.If a cow is
found not to be pregnant by the pregnancy examination, it will be
treated with PGF2α to enable a further insemination as soon as possible thereafter. Clinical relevance: By utilizing presynchronization
and resynchronization programs, the reproductive performance of a
dairy herd can be increased.
Korrespondenzadresse
Prof. Dr. Axel Wehrend, Dipl. ECAR
Klinikum Veterinärmedizin, Klinik für Gynäkologie, Geburtshilfe und Andrologie
der Groß- und Kleintiere mit Tierärztlicher Ambulanz
Justus-Liebig-Universität Gießen
Frankfurter Straße 106
35392 Gießen
E-Mail: [email protected]
Strategic hormonal reproductive programs in cows. Part 2: Presynchronization and resynchronization
Tierärztl Prax 2013; 41 (G): 95–104
Eingegangen: 6. März 2012
Akzeptiert nach Revision: 2. November 2012
Einleitung
Strategische hormonelle Fruchtbarkeitsprogramme werden in der
Milchviehhaltung zunehmend eingesetzt, um den Aufwand der
Brunstbeobachtung zu minimieren und die physiologische Streuung der Brunstzyklen zu synchronisieren. Die größte Bedeutung
hat in diesem Zusammenhang das Ovsynch-Programm, das in
Teil 1 der Literaturübersicht erläutert wurde (58). In diesem Teil
der Übersicht werden die Methoden der Präsynchronisation und
Resynchronisation vorgestellt. Mithilfe der Präsynchronisation soll
der Anteil der Tiere erhöht werden, der sich zum Zeitpunkt der
ersten GnRH-Injektion des Ovsynch-Programms in einem für
dessen Initiation günstigen Zyklusstadium befindet. Durch die
Resynchronisation sollen nicht tragende Tiere ohne Zeitverlust
erneut in ein Hormonprogramm integriert werden. Ziel dieser
beiden Vorgehensweisen ist, die Fruchtbarkeit gegenüber dem
Ovsynch-Programm zu verbessern und die Zwischenbesamungszeit zu verkürzen.
© Schattauer 2013
Tierärztliche Praxis Großtiere 2/2013
Downloaded from www.tieraerztliche-praxis.de on 2017-10-30 | IP: 88.99.70.242
For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved.
96
C. Schmidt et al.: Hormonprogramme beim Rind
Präsynchronisation
Im Ovsynch-Programm variiert der Anteil der Tiere, die am Ende
der Behandlung ein zurückgebildetes Corpus luteum aufweisen
und nach der zweiten GnRH-Gabe ovulieren (Ovulationssynchronisationsrate von 80–91%) (22, 50, 72). Da nicht synchronisierte
Tiere die Voraussetzungen für eine erfolgreiche terminorientierte
Besamung nicht erfüllen, zieht eine Verbesserung der Ovulationssynchronisationsrate in der Regel auch höhere Konzeptionsraten
nach sich.
Vasconcelos et al. (72), Bello et al. (5) sowie Galvão und Santos
(25) stellten fest, dass die Ovulationsrate nach der zweiten GnRHGabe im Ovsynch-Programm davon abhängt, wie viele Tiere nach
der ersten GnRH-Applikation ovuliert haben. Da die Follikelentwicklung zwischen Rekrutierung einer neuen Follikelwelle und
der Ausbildung eines dominanten Follikels 7–10 Tage dauert (27),
ist ein durch die erste GnRH-Injektion induzierter dominanter
Follikel zum Zeitpunkt der zweiten GnRH-Gabe 9 Tage später mit
hoher Wahrscheinlichkeit noch ovulationsfähig. Demgegenüber
reagiert ein innerhalb von 3 Tagen vor Beginn des Ovsynch-Programms entstandener dominanter Follikel gegenüber der ersten
GnRH-Injektion refraktär und unterliegt zum Zeitpunkt der zweiten GnRH-Gabe bereits der Atresie. Somit steht die Ovulationsrate
nach der ersten GnRH-Injektion mit dem Entwicklungsstand des
dominanten Follikels zum Zeitpunkt des Programmstarts in Zusammenhang (72). Startet das Ovsynch-Programm zu einem beliebigen Zeitpunkt des Zyklus, variiert sie zwischen 64 und 90%
(51, 72). Demgegenüber wiesen Kühe, bei denen ein OvsynchProgramm am Tag 5–9 des Zyklus begann, nicht nur eine höhere
Ovulationsrate nach der ersten GnRH-Injektion, sondern auch eine bessere Trächtigkeitsrate auf als Tiere, die früher oder später im
Zyklus behandelt wurden (37, 72). Ähnliche Ergebnisse wurden
bei Färsen zwischen den Zyklustagen 5 und 10 erzielt (44).
Für die höhere Ovulationssynchronisationsrate bei Behandlung
im frühen Diöstrus ist auch das zeitgleich vorhandene Corpus luteum verantwortlich, das seine Funktionalität bis zum Zeitpunkt
der PGF2α-Injektion behält. So reduziert sich durch diesen Gelbkörper die Gefahr einer vorzeitigen Ovulation und der dominante
Follikel der GnRH-induzierten Follikelwelle kann sich bis zum
Zeitpunkt der zweiten GnRH-Injektion ungestört entwickeln. Die
schlechteren Resultate bei Behandlung außerhalb dieses Zeitfensters sind darauf zurückzuführen, dass zum Zeitpunkt der zweiten
Doublesynch
PGF2α
→
GnRH
2 Tage
→
PGF2α
7 Tage
→ →
GnRH
2 Tage
Besamung
10–16 Stunden
Presynch
PGF2α
→
PGF2α
14 Tage
→
GnRH
12 Tage
→
PGF2α
7 Tage
→
→
GnRH
2 Tage
Besamung
10–16 Stunden
Presynch-10
PGF2α
→
PGF2α
14 Tage
→
GnRH
10 Tage
→
PGF2α
7 Tage
→
→
GnRH
2 Tage
Besamung
10–16 Stunden
Presynch-11
PGF2α
→
PGF2α
14 Tage
→
GnRH
11 Tage
→
PGF2α
7 Tage
→
→
GnRH
2 Tage
Besamung
10–16 Stunden
Presynch-14
PGF2α
→
PGF2α
14 Tage
→
GnRH
14 Tage
→
PGF2α
7 Tage
→
→
GnRH
2 Tage
Besamung
10–16 Stunden
Double-Ovsynch
GnRH
→
7 Tage
PGF2α
→
2 Tage
GnRH
→
GnRH
7 Tage
→
7 Tage
PGF2α
→
GnRH
2 Tage
→
Besamung
10–16 Stunden
Abb. 1 Zusammenfassende Darstellung verschiedener Protokolle zur Präsynchronisation von Kühen (Erläuterungen im Text); PGF2α = Applikation von
Prostaglandin F2α bzw. Analoga; GnRH = Applikation von Gonadotropin-Releasing-Hormon-Analoga
Fig. 1 Summary of different presynchronization protocols in cows (explanations in the text). PGF2α = application of prostaglandin F22α or its analogues; GnRH = application of gonadotropin releasing hormone analogues.
Tierärztliche Praxis Großtiere 2/2013
© Schattauer 2013
Downloaded from www.tieraerztliche-praxis.de on 2017-10-30 | IP: 88.99.70.242
For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved.
C. Schmidt et al.: Hormonprogramme beim Rind
GnRH-Injektion entweder kein funktionales Corpus luteum oder
kein ovulationsfähiger Follikel vorliegt.
Bei einem Beginn des Ovsynch-Programms am Anfang des
Zyklus (Tag 1–4) ist der dominante Follikel aufgrund einer unzureichenden Ausprägung von LH-Rezeptoren zumeist nicht ovulationsfähig (57). Da die nächste Follikelwelle nach 7–10 Tagen
und damit etwa zum Zeitpunkt der zweiten GnRH-Injektion entsteht (27), kann auch der daraus entstandene dominante Follikel
nicht auf GnRH ansprechen, sodass eine Ovulation erst mehrere
Tage nach dem Ende des Protokolls auftritt. Ab Tag 10 des Zyklus
hängt die Ovulationsfähigkeit des dominanten Follikels zudem
vom Zeitpunkt des Auftretens der zweiten Follikelwelle (72) und
damit von der tierindividuell unterschiedlichen Anzahl an Follikelwellen ab (60). Wird das Ovsynch-Programm in einem späteren Zyklusstadium (Tag 13–17) begonnen, steigt die Gefahr einer
spontanen Luteolyse (44, 72), wodurch eine vorzeitige Ovulation
des dominanten Follikels vor der zweiten GnRH-Injektion ausgelöst wird. Demgegenüber führt die Initiierung des Ovsynch-Programms am Ende des Zyklus (Tag 18–21) dazu, dass die PGF2αinduzierte Regression des Corpus luteum nicht in jedem Fall vollständig erfolgt (44).
Um den Anteil der Tiere, die sich zu Beginn des Ovsynch-Programms im frühen Diöstrus (Tag 5–9) befinden, zu steigern wurden verschiedene Varianten zur Präsynchronisation des Zyklus
entwickelt, die auf der Anwendung von PGF2α mit oder ohne
GnRH basieren (5, 12, 38, 46, 49, 61).
Präsynchronisation auf der Basis von PGF2α
Eine einmalige PGF2α-Injektion 3, 10 oder 12 Tage vor Beginn des
Ovsynch-Programms induzierte nur bei etwa 70% der Tiere eine
Brunst und scheint daher als Präsynchronisation mit dem Ziel der
Verbesserung der Trächtigkeitsrate ungeeignet (15, 38, 43). Erfolgte die PGF2α-Behandlung 2 Tage vor Start des Ovsynch-Programms (Doublesynch; ▶ Abb. 1), verbesserte sich die Trächtigkeitsrate im Vergleich zu der nicht präsynchronisierten Kontrollgruppe erheblich (72,8 vs. 29,8%) (48).
Mithilfe von zwei PGF2α-Injektionen im Abstand von 14 Tagen
als Teil der Präsynchronisation lässt sich der Anteil der brünstigen
Kühe auf etwa 90% erhöhen und eine bessere Synchronisation der
Follikelentwicklung erreichen (21). Wird 12 Tage nach der zweiten
PGF2α-Gabe ein Ovsynch-Programm initiiert, befinden sich die
Tiere zum Zeitpunkt des Programmstarts wie beabsichtigt am Tag
5–9 ihres Zyklus.
Presynch
Die zweimalige Gabe von PGF2α im Abstand von 14 Tagen, der
nach weiteren 12 Tagen ein Ovsynch-Programm folgt, wird als
Presynch bezeichnet (46) (▶ Abb. 1). Aus arbeitswirtschaftlichen
Gründen schlugen Navanukraw et al. (47) zunächst einen Abstand
von 14 statt 12 Tagen (Presynch-14) bis zum Beginn des OvsynchProgramms vor, da so vier der insgesamt fünf Injektionen auf den
gleichen Wochentag fallen. Andere Autoren stellten jedoch fest,
dass dieser Vorteil mit niedrigeren Ovulationsraten nach der ersten GnRH-Injektion und niedrigeren Trächtigkeitsraten im Vergleich zu Presynch-11 verbunden ist (24).
Durch Presynch werden um bis zu 12% höhere Trächtigkeitsraten als mit dem Ovsynch-Programm ohne Präsynchronisation
erzielt (19, 46, 47). In einigen Fällen trifft dies jedoch nicht vorbehaltlos zu. Als Beispiel seien die Ergebnisse einer neueren Arbeit
von Stevenson (68) genannt. Er nutzte verschiedene Abstände (10,
12 und 14 Tage) zwischen der zweiten PGF2α-Injektion und dem
Beginn der Behandlung im Rahmen von Cosynch (vgl. unten).
Sowohl die Ovulations-, Luteolyse- und Ovulationssynchronisationsraten als auch die erzielten Trächtigkeitsraten waren im Vergleich zu der nicht präsynchronisierten Kontrollgruppe gleich.
Bei der zeitlichen Gestaltung von Presynch und nachfolgenden
Synchronisationsprogrammen ist neben dem Zyklusstadium auch
die postpartale Phase zu berücksichtigen. Heuwieser et al. (35)
beobachteten, dass puerperale Uteruserkrankungen durch zwei
PGF2α-Injektionen im Abstand von 14 Tagen erfolgreich behandelt
werden können. Darauf basierend entschieden López-Gatius et al.
(41), den Beginn von Presynch in die freiwillige Wartezeit (Tag 22
p. p.) zu verlegen. Danach wurden sowohl präsynchronisierte Tiere als auch solche ohne Vorbehandlung dem Ovsynch-Programm
unterzogen. Durch die Präsynchronisation stieg die Ovulationsrate nach der zweiten GnRH-Injektion des Ovsynch-Programms
an, während die Anzahl der Tiere mit Endometritiden und Ovarialzysten am Tag 50 p. p. abnahm.
Bei azyklischen Kühen kann Presynch nicht funktionieren, da
bei ihnen zum Zeitpunkt der zweiten PGF2α-Injektion kein Corpus
luteum vorliegt (12). So ist es nicht verwunderlich, dass beispielsweise Moreira et al. (46) erst nach Ausschluss dieser Tiere aus der
statistischen Analyse eine Verbesserung der Trächtigkeitsrate
durch Presynch feststellten. Vermutlich sind die schlechteren Ergebnisse von Primipara nach Presynch ähnlich geartet, da diese
Tiere im Vergleich zu älteren Kühen häufiger zu Behandlungsbeginn eine Azyklie aufweisen (12, 19, 34).
Präsynchronisation auf der Basis
von PGF2α und GnRH
Die Anwendung von Presynch verbessert bei zyklischen, nicht
aber bei azyklischen Tieren die Trächtigkeitsrate im Vergleich zum
Ovsynch-Programm ohne Präsynchronisation (12, 19, 34, 46). Da
GnRH bereits erfolgreich zur Stimulation des Follikelwachstums
sowohl zyklischer als auch azyklischer Tiere Anwendung fand (34,
64, 70), erschien es zunächst logisch, dieses Hormon anstelle von
PGF2α zur Präsynchronisation einzusetzen.
Um die Ovulationsrate nach der ersten GnRH-Injektion des
Ovsynch-Programms positiv zu beeinflussen, muss eine präsynchronisierende GnRH-Injektion in einem klar definierten Zeitraum erfolgen. Da ein Follikel während der ersten 3 Tage der Dominanzphase aufgrund einer unzureichenden Ausprägung von
LH-Rezeptoren gegenüber der durch GnRH induzierten hypophy-
© Schattauer 2013
Tierärztliche Praxis Großtiere 2/2013
Downloaded from www.tieraerztliche-praxis.de on 2017-10-30 | IP: 88.99.70.242
For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved.
97
98
C. Schmidt et al.: Hormonprogramme beim Rind
sären LH-Ausschüttung refraktär ist (57), kann der dominante
Follikel einer neuen, GnRH-induzierten Follikelwelle frühestens
nach 4 Tagen durch eine zweite GnRH-Gabe zur Ovulation gebracht werden. Dieses Intervall ist somit der minimale Zeitraum
zwischen zwei aufeinanderfolgenden GnRH-Injektionen. Andererseits darf ein maximales Intervall von 9 Tagen nicht überschritten werden, da der dominante Follikel dann zum Zeitpunkt der
zweiten GnRH-Injektion bereits der Atresie unterliegt (28).
Peters und Pursley (49) verabreichten Kühen eine PGF2α- und
GnRH-Injektion 10 und 7 Tage vor Beginn eines Ovsynch-Programms zur Präsynchronisation. Obwohl durch dieses Vorgehen
der Anteil der Tiere, die sich zum Zeitpunkt des Programmstarts
am Tag 5–9 des Zyklus befanden, erhöht werden konnte, war
zwischen den Trächtigkeitsraten der Präsynchronisations- und
Kontrollgruppe kein Unterschied feststellbar. Auch DeJarnette und
Marshall (17) erreichten weder mit einer PGF2α- und GnRHInjektion 14 und 7 Tage vor dem Beginn der Ovulationssynchronisation noch mit einer alleinigen GnRH-Gabe 7 Tage zuvor höhere Trächtigkeitsraten als mit Presynch-14. Darauf basierend empfahlen sie alle drei Protokolle gleichermaßen zur Präsynchronisation bei Milchkühen. Bello et al. (5) verabreichten dagegen GnRH
bereits 2 Tage nach einer PGF2α-Injektion und 4, 5 bzw. 6 Tage
vor der ersten GnRH-Injektion des Ovsynch-Programms (G4G-,
G5G- und G6G-Gruppe). Sie fanden in der G6G-Gruppe eine
höhere Ovulationsrate nach der ersten GnRH-Injektion des Ovsynch-Programms sowie eine tendenziell höhere Trächtigkeitsrate,
während sich die G4G- und G5G-Gruppe diesbezüglich nicht von
der nicht präsynchronisierten Kontrollgruppe unterschieden. Aus
diesem Grund empfahlen Bello et al. (5) einen 6-tägigen Abstand
zwischen einer GnRH-Gabe im Rahmen der Präsynchronisation
und dem Beginn des Ovsynch-Programm.
Durch das Ovsynch-Programm wird bei 88% der azyklischen
Tiere ein Zyklus induziert (34). Basierend auf dieser Erkenntnis
schlugen Souza et al. (61) vor, zur Präsynchronisation ein komplettes Ovsynch-Programm 7 Tage vor der eigentlichen Ovulationssynchronisation durchzuführen (Double-Ovsynch; ▶ Abb. 1).
Mit diesem Vorgehen erreichten sie eine höhere Trächtigkeitsrate
(49,7%) als mit der Kombination aus Presynch und einem nachfolgenden Ovsynch-Programm (41,7%).
Resynchronisation
Als Resynchronisation wird die erneute Synchronisation nach vorausgegangener Brunst- oder Ovulationssynchronisation bezeichnet. Sie dient dazu, bereits besamte, nicht tragende Tiere schnellstmöglich auf die nächste Insemination vorzubereiten. Aus Gründen der Zeitersparnis kann die Resynchronisation bereits vor der
Trächtigkeitsuntersuchung beginnen. In diesem Fall ist eine Differenzierung zwischen tragenden und nicht tragenden Tieren zu Behandlungsbeginn nicht möglich, sodass zunächst auch tragende
Tiere in die Resynchronisation einbezogen werden. Bis zum Vorliegen des Ergebnisses der Trächtigkeitsuntersuchung können daher nur die trächtigkeitskompatiblen Wirkstoffe GnRH (11) und
Progesteron (71), außerhalb der Europäischen Union auch in
Kombination mit Östrogenen (20), Anwendung finden. Keinesfalls darf PGF2α eingesetzt werden, da dieses Hormon abortauslösend wirkt.
Erfolgt bereits vor der Erstbesamung eine Brunst- oder Ovulationssynchronisation, führt diese bei den nicht tragenden Tieren
theoretisch zu einem ähnlichen Zyklusstadium (42), sodass diese
etwa zur gleichen Zeit wieder in die Brunst kommen sollten. Tat-
Resynch
Besamung
→
GnRH
→
→
TU negativ
7 Tage
PGF2α
am gleichen Tag
→
GnRH
2 Tage
→
Besamung
10–16 Stunden
Cosynch
Besamung
→
GnRH
→
→
TU negativ
7 Tage
PGF2α
am gleichen Tag
→
GnRH + Besamung
3 Tage
Rapid Resynch
Besamung
→
TU negativ
→
am gleichen Tag
→
PGF2α
2 Tage
GnRH
→
Besamung
10–16 Stunden
Abb. 2 Zusammenfassende Darstellung verschiedener Protokolle zur Resynchronisation der Ovulation von Kühen nach negativem Ergebnis der
Trächtigkeitsuntersuchung (TU negativ). Nicht berücksichtigt wurden Protokolle, bei denen den Tieren Östrogenderivate erabreicht werden, da diese in
der Europäischen Union nicht zulässig sind (Erläuterungen im Text). PGF2α =
Applikation von Prostaglandin F2α bzw. Analoga; GnRH = Applikation von
Gonadotropin-Releasing-Hormon-Analoga
Fig. 2 Summary of different protocols for the resynchronization of ovulation in cows after non-pregnancy diagnosis (TU negativ). Protocols including the application of estrogen derivatives have not been considered, as their
use is prohibited in the European Union (explanations in the text). PGF2α =
application of prostaglandin F2α or its analogues; GnRH = application of gonadotropin releasing hormone analogues.
Tierärztliche Praxis Großtiere 2/2013
© Schattauer 2013
Downloaded from www.tieraerztliche-praxis.de on 2017-10-30 | IP: 88.99.70.242
For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved.
C. Schmidt et al.: Hormonprogramme beim Rind
sächlich aber variiert der Eintritt der nächsten Brunst von Tag 18
bis 24 post inseminationem (p. insem.) mit einem Maximum im
Zeitraum von Tag 20 bis 24 p. insem. (14). Eine stärkere Konzentration der brünstigen Tiere auf ein engeres Zeitintervall (14,
20, 54) durch Resynchronisation der Brunst wird mithilfe einer
mehrtägigen Progesteronsubstitution erreicht, da dadurch eine
effektive Unterdrückung der Brunst bzw. ihrer Symptome für die
Dauer der Behandlung erfolgt (12). Gelegentlich wurde empfohlen, Progesteron ab Tag 12 bis 17 p. insem. über einen Zeitraum
von 5–7 Tagen mittels eines vaginalen Wirkstofffreisetzungssystems zu verabreichen (CIDR, controlled internal drug-releasing
insert; PRID, progesterone-releasing intravaginal device) (12, 14,
39, 55, 71). Chenault et al. (14) fanden nach einer CIDR-Behandlung (Tag 14–21 p. insem.) eine um etwa 15% höhere Brunstsynchronisationsrate und eine Steigerung der Return-Rate im Vergleich zur Kontrollgruppe, in der keine Resynchronisation erfolgte. Dieser positive Effekt auf die Return-Rate ließ sich jedoch in
anderen Studien nicht bestätigen (12, 20, 39, 54).
Bei einer Resynchronisation der Brunst liegen in Bezug auf die
Trächtigkeitsraten kontroverse Ergebnisse vor (14, 20, 54, 73). So
ermittelten Xu und Burton (73) nach einer 5-tägigen, am Tag 16
p. insem. begonnenen CIDR-Behandlung eine niedrigere Trächtigkeitsrate als in der nicht resynchronisierten Kontrollgruppe, während Rivera et al. (54) nach einer ebenfalls bei Färsen durchgeführten 6-tägigen Applikation (Tag 14–20 p. insem.) ein besseres Ergebnis in der Resynchronisationsgruppe dokumentierten (47 vs.
26%). Demgegenüber konnten weder Chenault et al. (14) noch
El-Zarkouny und Stevenson (20) nach einer am Tag 14 (14) bzw.
13 (20) p. insem. begonnenen 7-tägigen CIDR-Behandlung Unterschiede in den Trächtigkeitsraten zwischen Resynchronisationsund Kontrollgruppe feststellen.
Um die Effektivität der Brunstresynchronisation zu steigern,
kombinierten einige Autoren (20, 66) die CIDR-Behandlung mit der
zweimaligen intramuskulären Applikation von Östradiolbenzoat
(EDB) bzw. Östradiolcypionat (ECP). Die östrogenhaltigen Präparate wurden jeweils am Anfang und am Ende der CIDR-Behandlung
appliziert. Diesem Konzept liegt die Idee zugrunde, dass durch die
gleichzeitig mit dem Einlegen der CIDR-Vaginalspange erfolgende
Initialbehandlung bei Mutterkühen (6) und nichtlaktierenden Milchkühen (7) eventuell vorhandene dominante Follikel zur Atresie gebracht werden und eine neue Follikelwelle induziert wird. Dadurch
soll nicht nur der Entstehung persistenter Follikel vorgebeugt, sondern auch eine synchronere Follikelentwicklung erreicht werden. Die
Behandlung 24 Stunden nach Entfernung der CIDR-Spange (Terminalbehandlung) soll dagegen den LH-Peak und die Brunst induzieren. Ferner wird erwartet, dass die Brunstsymptome deutlicher sind,
sodass die Brunstbeobachtung erleichtert wird (42).
Genau diesen Aspekten widmeten sich El-Zarkouny und Stevenson (20). Sie untersuchten, ob sich durch die Kombination einer CIDR-Behandlung (Tag 13–20 p. insem.) mit zwei Östrogengaben (Tag 13 und 21 p. insem.) die Resynchronisation der Brunst
gegenüber der alleinigen CIDR-Applikation verbessert. Durch die
Östrogensubstitution ließ sich der Anteil der Tiere, der zwischen
Tag 20 und 26 p. insem. in die Brunst kam, nicht steigern. Obwohl
das durchschnittliche Intervall bis zum Brunsteintritt durch die
beiden Östrogengaben um 14–24 Stunden verkürzt werden konnte, unterschieden sich die mit Östrogenen behandelten Tiere in
Bezug auf die Dauer und Ausprägung der Brunstsymptome nicht
von den Kontrolltieren. Auch die Konzeptionsrate verbesserte sich
durch die Östrogensubstitution nicht. Dementsprechend scheinen
zwei zusätzliche Östrogengaben gegenüber der alleinigen CIDRBehandlung zur Resynchronisation der Brunst keine praktischen
Vorteile zu bieten.1
Durch eine mehrtägige Progesteronbehandlung im Rahmen
der Brunstresynchronisation kann vor allem in Betrieben mit unzureichender Brunsterkennung die Brunstnutzungsrate verbessert
werden (66). Basierend auf Untersuchungen des Progesterongehalts in der Milch beobachteten Cavalieri et al. (9) allerdings, dass
etwa 25% der mit Progesteron resynchronisierten, nicht tragenden
Tiere nicht bis zum Tag 25 p. insem. in die Brunst kamen. Tiere,
die bis zum Tag 25 p. insem. keine Brunstanzeichen aufweisen,
werden gewöhnlich irrtümlich als tragend angesehen und deshalb
auch als „phantom cows“ bezeichnet (8). Über eine Verlängerung
der Güstzeit beeinträchtigen sie maßgeblich die Fruchtbarkeit (8).
Um auch „phantom cows“ zu erfassen, wäre eine Resynchronisation der Ovulation und nicht nur der Brunst sinnvoll, da diese
den Vorteil einer terminorientierten Besamung mit sich brächte.
Hierzu eignen sich sowohl das Ovsynch-Programm (Resynch;
▶ Abb. 2) als auch dessen Modifikationen Cosynch und Heatsynch (1, 2, 4, 56, 63, 67) (▶ Abb. 2). Im Gegensatz zum OvsynchProgramm findet bei Cosynch die terminorientierte Besamung
zeitgleich mit der zweiten GnRH-Injektion statt. Heatsynch zeichnet sich dadurch aus, dass die zweite GnRH-Injektion des Ovsynch-Programms durch die Gabe eines Östradiol-17β-Derivats
ersetzt wird und die Besamung entweder brunstorientiert im Anschluss an die Östrogengabe oder terminorientiert 48 Stunden
nach dieser erfolgt. Aufgrund des europaweiten Verbots der Anwendung östrogenhaltiger Präparate bei lebensmittelliefernden
Tieren spielt Heatsynch in Deutschland jedoch derzeit keine Rolle,
wurde aber der Vollständigkeit halber erwähnt.
Resynch
Die Durchführung des Ovsynch-Programms zur Resynchronisation der Ovulation wird als Resynch bezeichnet (23). Bereits Pursley et al. (52, 53) schlugen vor, zur Verkürzung der Zwischenbesamungszeit mit dem Ovsynch-Programm behandelte, nicht tragende Tiere erneut einem Ovsynch-Programm zu unterziehen. Sie
initiierten Resynch am Tag 32 p. insem. bei zuvor mittels transrektaler Sonographie als nicht tragend identifizierten Kühen (52). Bei
Tieren, die nach der auf die Resynchronisation folgenden terminorientierten Besamung nicht trächtig wurden, erfolgte eine zweite
1
Hinweis: Der Einsatz von östrogenhaltigen Präparaten bei lebensmittelliefernden Tieren ist in der EU verboten.
© Schattauer 2013
Tierärztliche Praxis Großtiere 2/2013
Downloaded from www.tieraerztliche-praxis.de on 2017-10-30 | IP: 88.99.70.242
For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved.
99
100
C. Schmidt et al.: Hormonprogramme beim Rind
Resynchronisation. In der Resynch-Gruppe wurden bei einer
deutlich kürzeren Zwischenbesamungszeit ähnliche Trächtigkeitsraten aus beiden Besamungen erzielt wie in der nicht resynchronisierten Kontrollgruppe.
Wenn die erste GnRH-Injektion und die transrektale sonographische Trächtigkeitsuntersuchung gleichzeitig am Tag 32 p. insem. stattfinden (52), kann die Zwischenbesamungszeit mit Resynch nicht unter 42 Tagen liegen. Moreira et al. (45) versuchten,
die Zwischenbesamungszeit zu verkürzen, indem sie den Start des
Resynch 7 Tage (Tag 20 p. insem.) vor den Termin der ebenfalls
vorgezogenen Trächtigkeitsuntersuchung verlegten. Auf diese
Weise erfolgte die erste GnRH-Injektion des Protokolls bei Tieren
mit unbekanntem Trächtigkeitsstatus. Unerwarteterweise lag die
embryonale Mortalitätsrate zwischen Tag 20 und 27 p. insem. in
der Resynch-Gruppe höher als in der nicht resynchronisierten
Kontrollgruppe. Daher wurde von einer GnRH-Applikation bei
Tieren mit unbekanntem Trächtigkeitsstatus zunächst abgeraten.
In weiteren Studien fanden Fricke et al. (23) bzw. Chebel et al. (11)
jedoch keine Hinweise darauf, dass die Vorverlegung von Resynch
7 Tage (Tag 19 bzw. 21 p. insem.) vor den Termin der Trächtigkeitsuntersuchung mit einem erhöhten Risiko embryonaler Mortalität einhergeht.
Mehrere Autoren verglichen unterschiedliche Zeitpunkte für
den Beginn von Resynch (23, 56, 62). Fricke et al. (23) führten Resynch am Tag 19, 26 und 33 p. insem. durch (D19-, D26- und
D33-Gruppe). Während in der D19-Gruppe die geringste Anzahl
tragender Tiere vorlag, wiesen die anderen beiden Gruppen vergleichbare Trächtigkeitsraten auf. Auch Sani et al. (56) fanden keine Unterschiede in den Konzeptionsraten von Tieren, bei denen
Resynch am Tag 24 bzw. 31 p. insem. initiiert worden war. Im Gegensatz dazu beobachteten Sterry et al. (62) nach dem Beginn von
Resynch am Tag 26 bzw. 33 p. insem. (D26- und D33-Gruppe)
eine höhere Trächtigkeitsrate in der D33-Gruppe. Sie führten dieses Ergebnis auf den zum Zeitpunkt der ersten GnRH-Injektion
höheren Anteil diöstrischer Tiere in der D33-Gruppe zurück.
Wird eine Zyklusdauer von 21–24 Tagen zugrunde gelegt, findet
die erste GnRH-Injektion eines am Tag 33 p. insem. initiierten Resynch am Tag 9–12 des Zyklus statt.
Wie bereits im Abschnitt zur Präsynchronisation erläutert, beeinflusst das Zyklusstadium zu Beginn des Ovsynch-Programms
die Fruchtbarkeitsergebnisse (44, 72). Auch mit Resynch werden
höhere Trächtigkeitsraten erzielt, wenn zum Zeitpunkt der ersten
GnRH-Injektion ein Corpus luteum vorliegt (23). Tatsächlich wird
jedoch nur bei 78–84% der Tiere am Tag 33 p. insem. ein Gelbkörper gefunden (23, 62), was signifikante Unterschiede im Zyklusstadium bzw. -status der einzelnen Kühe widerspiegelt (59).
Um den Anteil der Tiere mit einem Corpus luteum zum Zeitpunkt
der ersten GnRH-Injektion zu erhöhen, schlugen Silva et al. (59)
eine einmalige präsynchronisierende PGF2α-Injektion 12 Tage (Tag
34 p. insem.) vor Beginn von Resynch vor. Dabei akzeptierten sie,
dass sich die Zwischenbesamungszeit deutlich verlängert. Obwohl
sie keinen Einfluss der Präsynchronisation auf den Anteil der
Tiere mit einem Gelbkörper zum Zeitpunkt der ersten GnRH-In-
jektion feststellten, konnten sie die embryonale Mortalitätsrate im
Vergleich zu der nicht präsynchronisierten Kontrollgruppe senken
(7,6 vs. 17,1%) und die Trächtigkeitsrate steigern (35,2 vs. 25,6%).
Ähnliches wurde bereits bei Einsatz von Presynch beschrieben
(46, 47). Werden Tiere, die sich in anderen Zyklusstadien und
nicht in der Lutealphase befinden, mit GnRH im Rahmen von Resynch behandelt, reicht die initiale GnRH-Behandlung zur Stimulation der Bildung eines Corpus luteum bis zu jenem Zeitpunkt, an
dem PGF2α appliziert werden soll (4). Analog dazu sollte auch eine
7 Tage zuvor stattfindende Präsynchronisation mit GnRH den Anteil der Tiere mit einem Corpus luteum zu Beginn der Resynchronisation erhöhen. Obwohl Alkar et al. (1) und Dewey et al. (18)
dies bestätigen konnten, differieren die Ergebnisse in Bezug auf
die Trächtigkeitsraten. So beobachteten Dewey et al. (18) eine höhere Trächtigkeitsrate im Vergleich zu der nicht präsynchronisierten Kontrollgruppe (33,6 vs. 24,6%), während Alkar et al. (1), die
anstelle von Resynch Cosynch zur Resynchronisation verwendeten, keine Verbesserung der Trächtigkeitsrate durch die Präsynchronisation feststellten.
Bartolome et al. (2–4) gelang es schließlich, durch eine gezielte
Zuordnung von Tieren mit unterschiedlichem Zyklusstadium bzw.
-status zu verschiedenen Resynchronisationsprogrammen die
Trächtigkeitsraten zu verbessern. So erzielten sie bei diöstrischen
Tieren im Zeitraum von Januar bis Mai mit Resynch eine höhere
Trächtigkeitsrate als mit einer modifizierten Heatsynch-Variante
(Quicksynch; ▶ Abb. 2), bei der auf die initiale GnRH-Behandlung verzichtet wurde. Vermutlich war die Follikelentwicklung der
Tiere der Quicksynch-Gruppe weniger gut synchronisiert (3). Bei
metöstrischen Tiere ergab sich nach Resynch eine niedrigere
Trächtigkeitsrate als nach einer Resynchronisation mit Heatsynch,
da der Einfluss des nicht idealen Zyklusstadiums (Tag 1–4 p. insem.) durch die im Heatsynch mögliche brunstorientierte und dadurch teilweise frühere Besamung kompensiert werden kann (2).
Auch Tiere mit Ovarialzysten lassen sich mit Resynch effektiv
behandeln. Verglichen mit Heatsynch scheint der Behandlungserfolg sogar besser zu sein (2). Der Grund hierfür liegt darin, dass
Kühe mit Ovarialzysten durch eine Störung der positiven Rückkopplung des Östrogenspiegels auf die hypophysäre LH-Ausschüttung (36) auch auf die Östrogengabe des Heatsynch schlechter ansprechen. Erfolgt bei Tieren mit Ovarialzysten zusätzlich 8 Tage
vor Beginn von Resynch eine präsynchronisierende GnRH-Injektion, verbessert dies nochmals die Trächtigkeitsrate gegenüber der
alleinigen Resynchronisation mit Resynch (3). Bartolome et al. (3)
vermuteten, dass dieses Ergebnis auf die höhere Wahrscheinlichkeit für das Vorhandensein eines Corpus luteum zum Zeitpunkt
der PGF2α-Injektion in der mit GnRH präsynchronisierten Gruppe
zurückzuführen ist.
Rapid Resynch
Rapid Resynch unterscheidet sich von Resynch dadurch, dass auf
die erste GnRH-Injektion verzichtet wird (42, 65). Gleiches wird
im Programm Quicksynch durchgeführt (10). In beiden Program-
Tierärztliche Praxis Großtiere 2/2013
© Schattauer 2013
Downloaded from www.tieraerztliche-praxis.de on 2017-10-30 | IP: 88.99.70.242
For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved.
C. Schmidt et al.: Hormonprogramme beim Rind
men soll dadurch die Zwischenbesamungszeit verkürzt werden.
Die initiale GnRH-Behandlung kann deshalb unterbleiben, da die
zur Erstbesamung führende Ovulationssynchronisation bei der
Mehrzahl der Tiere ein ähnliches Zyklusstadium hervorruft (42).
Tiere mit zwei Follikelwellen weisen zu jeweils zwei Zeitpunkten
des Zyklus sowohl einen ovulationsfähigen dominanten Follikel
als auch ein auf PGF2α ansprechendes Corpus luteum auf, weshalb
für die Durchführung von Rapid Resynch pro Zyklus zwei Zeitfenster in Betracht kommen (Tag 5–9 und 18–21). Die meisten
nicht tragenden Tiere beginnen nach vorausgegangener Ovulationssynchronisation am Tag 20 bis 24 p. insem. einen neuen Zyklus (14), sodass das erste Zeitfenster dieses Zyklus dann zwischen
Tag 25 und 33 p. insem. liegt. Da es sich bei der ersten Injektion
von Rapid Resynch um eine PGF2α-Gabe handelt, die bei bestehender Trächtigkeit abortauslösend wirkt, darf das Protokoll jedoch nur bei eindeutig nicht tragenden Tieren durchgeführt werden. Deshalb ist es notwendig, tragende Tiere möglichst frühzeitig
zu detektieren. Allerdings existiert bisher unter Praxisbedingungen kein zuverlässiges Verfahren zur sehr frühen Trächtigkeitsdiagnostik (< Tag 27 p. insem.), sodass die Anwendbarkeit von Rapid Resynch limitiert ist. Wird Rapid Resynch mit der transrektalen Sonographie zur Trächtigkeitserkennung ab Tag 27 p. insem.
kombiniert, ist der Verzicht auf die erste GnRH-Injektion ohne
Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit möglich (43, 65). So ermittelten Stevenson et al. (65) nach Rapid Resynch eine um 23 Tage verkürzte Güstzeit sowie eine der unbehandelten Kontrollgruppe vergleichbare Trächtigkeitsrate. Meyer et al. (43) verglichen ein am
Tag 29 p. insem. begonnenes Rapid Resynch mit einem 7 Tage zuvor initiierten Resynch. Auch sie fanden in beiden Gruppen vergleichbare Trächtigkeitsraten.
Eine noch frühzeitigere Trächtigkeitsdiagnostik ist durch Nutzung biochemischer Testverfahren möglich, die auf dem Nachweis
trächtigkeitsspezifischer Proteine beruhen (PAG, pregnancy-associated glycoproteins) (29). Green et al. (33) führten Rapid Resynch
bei am Tag 25 p. insem. mittels PAG-ELISA (enzyme-linked immunosorbent assay) als nicht tragend identifizierten Tieren durch.
Neben einer Trächtigkeitsrate, die derjenigen der mittels transrektaler Sonographie am Tag 32 p. insem. untersuchten Kontrolltiere
entsprach, ließ sich eine Zwischenbesamungszeit von 28 Tagen erreichen. Da die unterste Grenze für eine Trächtigkeitsuntersuchung mittels PAG-ELISA bei Tag 25 p. insem. liegt (30), konnte
das frühestmögliche Zeitfenster für die Initiierung von Rapid Resynch (Tag 18–21 p. insem.) zunächst nicht genutzt werden. Green
et al. (32) gelang jedoch, den indirekten Nachweis von Interferon-τ
(IFN-τ), eines weiteren, bereits ab Tag 14 p. c. gebildeten Produkts
des Konzeptus (69), zur Trächtigkeitserkennung heranzuziehen.
Downloaded from www.tieraerztliche-praxis.de on 2017-10-30 | IP: 88.99.70.242
For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved.
101
102
C. Schmidt et al.: Hormonprogramme beim Rind
Das von ihnen entwickelte Testverfahren basiert auf dem Nachweis verschiedener Interferon-stimulierter Gene (ISG), die als Reaktion auf den Kontakt mit INF-τ durch im Blut zirkulierende
Leukozyten vermehrt exprimiert werden (26). Green et al. (31) erzielten durch die Kombination dieses Verfahrens am Tag 18 p. insem. mit einem am Tag 19 p. insem. begonnenen Rapid Resynch
bei Färsen nicht nur eine der unbehandelten Kontrollgruppe vergleichbare Trächtigkeitsrate, sondern erstmalig auch eine der physiologischen Zyklusdauer entsprechende Zwischenbesamungszeit
von 21 Tagen.
Schlussbetrachtung
Das Ovsynch-Programm stellt ein strategisches hormonelles
Fruchtbarkeitsprogramm dar, das durch die Synchronisation der
Ovulation innerhalb eines 8-stündigen Zeitintervalls eine terminorientierte Besamung ermöglicht.
Erfolgt die Initiation des Ovsynch-Programms in einem beliebigen Zyklusstadium, bleiben die erzielten Trächtigkeitsraten oftmals hinter den Erwartungen zurück. Darüber hinaus führt bei
den aus der Synchronisation nicht tragenden Tieren das Warten
auf die nächste Brunst häufig zu einer Verlängerung der Zwischenbesamungszeit und damit auch der Güstzeit. Um diese Defizite
auszugleichen, wurden die dem Ovsynch-Programm vor- und
nachgeschalteten Methoden der Präsynchronisation und Resynchronisation entwickelt. Neben dem deutlich höheren Kostenund Arbeitsaufwand für den Tierhalter besteht der wesentliche
Nachteil beider Verfahren darin, dass die Tiere ohne Berücksichtigung tierindividueller Gegebenheiten innerhalb kurzer Zeit einer
ganzen Serie von Hormonbehandlungen unterzogen werden. So
erhält ein vor der Erstbesamung mit Presynch behandeltes Tier,
bei dem aufgrund eines negativen Ergebnisses der Trächtigkeitsuntersuchung eine Resynchronisation mit Resynch durchgeführt
wird, bis zur Zweitbesamung je vier GnRH- und PGF2α-Injektionen. Auch im Sinne des Verbraucherschutzes liegt es daher in der
Verantwortung des bestandsbetreuenden Tierarztes, jeweils im
Einzelfall abzuwägen, ob der potenzielle Nutzen der Präsynchronisation und Resynchronisation zur Verbesserung der Herdenfruchtbarkeit diesen Mehraufwand rechtfertigt.
Interessenkonflikt
Die Autoren bestätigen, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Literatur
1. Alkar A, Tibary A, Wenz JR, Nebel RL, Kasimanickam R. Presynchronization with GnRH 7 days prior to resynchronization with CO-Synch did
not improve pregnancy rate in lactating dairy cows. Theriogenology 2011;
76: 1036–1041.
2. Bartolome JA, Silvestre FT, Kamimura S, Arteche ACM, Melendez P, Kelbert D, McHale J, Swift K, Archbald LF, Thatcher WW. Resynchronization
of ovulation and timed insemination in lactating dairy cows I: Use of the
Ovsynch and Heatsynch protocols after non-pregnancy diagnosis by ultrasonography. Theriogenology 2005; 63: 1617–1627.
3. Bartolome JA, Sozzi A, McHale J, Melendez P, Arteche ACM, Silvestre FT,
Kelbert D, Swift K, Archbald LF, Thatcher WW. Resynchronization of ovulation and timed insemination in lactating dairy cows, II: Assigning protocols according to stages of the estrous cycle, or presence of ovarian cysts or
anestrus. Theriogenology 2005; 63: 1628–1642.
4. Bartolome JA, Sozzi A, McHale J, Swift K, Kelbert D, Archbald LF, Thatcher
WW. Resynchronization of ovulation and timed insemination in lactating
dairy cows III. Administration of GnRH 23 days post AI and ultrasonography for nonpregnancy diagnosis on day 30. Theriogenology 2005; 63:
1643–1658.
5. Bello NM, Steibel JP, Pursley JR. Optimizing ovulation to first GnRH improved outcomes to each hormonal injection of Ovsynch in lactating dairy
cows. J Dairy Sci 2006; 89: 3413–3424.
6. Bo GA, Adams GP, Pierson RA, Mapletoft RJ. Exogenous control of follicular wave emergence in cattle. Theriogenology 1995; 43: 31–40.
7. Burke CR, Boland MP, Macmillan KL. Ovarian responses to progesterone
and estradiol benzoate administered intravaginally during dioestrus in
cattle. Anim Reprod Sci 1999; 55: 23–33.
8. Cavalieri J, Eagles VE, Ryan M, Macmillan KL. Patterns of onset of oestrus
and reproductive performance of dairy cows enrolled in controlled breeding programs. In: Proc Aust and NZ Comb Dairy Vet Conf, 15.-19.05.2000,
Port Vila, Vanuatu; 161–182.
9. Cavalieri J, Eagles VE, Ryan M, Macmillan KL. Role of the sensitivity of detection of oestrus in the submission rate of cows treated to resynchronise
oestrus. Aust Vet J 2003; 81: 416–421.
10. Chebel RC, Cerri RLA, Galvão KN, Juchem SO, Santos JEP. Effect of a rapid
resynchronization of nonpregnant cows with estradiol cypionate (ECP) and
PGF2α on pregnancy rates (PR) and pregnancy loss (PL) in lactating dairy
cows. J Anim Sci 2003; 81 (Suppl. 1): 182 (Abstr.).
11. Chebel RC, Santos JEP, Cerri RLA, Galvão KN, Juchem SO, Thatcher WW.
Effect of resynchronization with GnRH on day 21 after artificial insemination on pregnancy rate and pregnancy loss in lactating dairy cows.Theriogenology 2003; 60: 1389–1399.
12. Chebel RC, Santos JEP, Cerri RLA, Rutigliano RM, Bruno RGS. Reproduction in dairy cows following progesterone insert presynchronization and
resynchronization protocols. J Dairy Sci 2006; 89: 4205–4219.
13. Chebel RC, Santos JEP. Effect of inseminating cows in estrus following a
presynchronization protocol on reproductive and lactation performances.
J Dairy Sci 2010; 93: 4632–4643.
14. Chenault JR, Boucher JF, Dame KJ, Meyer JA, Wood-Follis SL. Intravaginal
progesterone insert to synchronize return to estrus of previously inseminated dairy cows. J Dairy Sci 2003; 86: 2039–2049.
15. Cordoba MC, Fricke PM. Evaluation of two hormonal protocols for synchronization of ovulation and timed artificial insemination in dairy cows
managed in grazing-based dairies. J Dairy Sci 2001; 84: 2700–2708.
16. DeJarnette JM, Day ML, House RB, Wallace RA, Marshall CE. Effect of
GnRH pretreatment on reproductive performance of postpartum suckled
beef cows following synchronization of estrus using GnRH and PGF2α.
J Anim Sci 2001; 79: 1675–1682.
17. DeJarnette JM, Marshall CE. Effects of pre-synchronization using combinations PGF2α and (or) GnRH on pregnancy rates of Ovsynch- and Cosynch-treated lactating Holstein cows. Anim Reprod Sci 2003; 77: 51–60.
18. Dewey ST, Mendonça LGD, Lopes Jr. G, Rivera FA, Guagnini F, Chebel RC.
Resynchronization strategies to improve fertility in lactating dairy cows
utilizing a presynchronization injection of GnRH or supplemental progesterone: I. Pregnancy rates and ovarian responses. J Dairy Sci 2010; 93:
4086–4095.
19. El-Zarkouny SZ, Cartmill JA, Hensley BA, Stevenson JS. Pregnancy in
dairy cows after synchronized ovulation regimens with or without presynchronization and progesterone. J Dairy Sci 2004; 87: 1024–1037.
20. El-Zarkouny SZ, Stevenson JS. Resynchronizing estrus with progesterone
or progesterone plus estrogen in cows of unknown pregnancy status.
J Dairy Sci 2004; 87: 3306–3321.
Tierärztliche Praxis Großtiere 2/2013
© Schattauer 2013
Downloaded from www.tieraerztliche-praxis.de on 2017-10-30 | IP: 88.99.70.242
For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved.
C. Schmidt et al.: Hormonprogramme beim Rind
21. Ferguson JD, Galligan DT. Prostaglandin synchronization programs in
dairy herds – Part I. Compend Contin Educ Pract Vet 1993; 15: 646–655.
22. Fricke PM, Guenther JN, Wiltbank MC. Efficacy of decreasing the dose of
GnRH used in a protocol for synchronization of ovulation and timed AI in
lactating dairy cows. Theriogenology 1998; 50: 1275–1284.
23. Fricke PM, Caraviello DZ, Weigel KA, Welle ML. Fertility of dairy cows
after resynchronization of ovulation at three intervals following first timed
insemination. J Dairy Sci 2003; 86: 3941–3950.
24. Galvão KN, Sá Filho MF, Santos JEP. Reducing the interval from presynchronization to initiation of timed artificial insemination improves fertility
in dairy cows. J Dairy Sci 2007; 90: 4212–4218.
25. Galvão KN, Santos JEP. Factors affecting synchronization and conception
rate after the Ovsynch protocol in lactating Holstein cows. Reprod Dom
Anim 2010; 45: 439–446.
26. Gifford CA, Racicot K, Clark DS, Austin KJ, Hansen TR, Lucy MC, Davies
CJ, Ott, TL. Regulation of interferon-stimulated genes in peripheral blood
leucocytes in pregnant and bred, nonpregnant dairy cows. J Dairy Sci 2007;
90: 274–280.
27. Ginther OJ, Kastelic JP, Knopf L. Composition and characteristics of follicular waves during the bovine estrous cycle. Anim Reprod Sci 1989; 20:
187–200.
28. Ginther OJ, Knopf L, Kastelic JP. Temporal associations among ovarian
events in cattle during oestrous cycles with two and three follicular waves.
J Reprod Fertil 1989; 87: 223–230.
29. Green JC, Parks TE, Avalle MP, Telugu BP, McLain AL, Peterson AJ,
McMillan W, Mathialagan N, Hook RR, Xie S, Roberts RM. The establishment of an ELISA for the detection of pregnancy-associated glycoproteins
(PAGs) in the serum of pregnant cows and heifers. Theriogenology 2005;
63: 1481–1503.
30. Green JC, Volkmann DH, Poock SE, McGrath MF, Erhardt M, Moseley AE,
Lucy, MC. Technical note: A rapid enzyme-linked immunosorbent assay blood
test for pregnancy in dairy and beef cattle. J Dairy Sci 2009; 92: 3819–3824.
31. Green JC, Okamura CS, Mathew DJ, Newsom EM, Lucy MC. Hot topic:
Successful fixed-time insemination within 21 d after first time insemination by combining chemical pregnancy diagnosis on d 18 with a rapid resynchronization program. J Dairy Sci 2010; 93: 5668–5672.
32. Green JC, Okamura CS, Poock SE, Lucy MC. Measurement of interferontau (IFN-τ) stimulated gene expression in blood leucocytes for pregnancy
diagnosis within 18–20 d after insemination in dairy cattle. Anim Reprod
Sci 2010; 121: 24–33.
33. Green JC, Newsom EM, Lucy MC. Incorporation of a rapid pregnancyassociated glycoprotein ELISA into a CIDR-Ovsynch resynchronization
program for a 28 day re-insemination interval. Theriogenology 2011; 75:
320–328.
34. Gümen A, Guenther JN, Wiltbank MC. Follicular size and response to Ovsynch versus detection of estrus in anovular and ovular lactating dairy
cows. J Dairy Sci 2003; 86: 3184–3194.
35. Heuwieser W, Tenhagen BA, Tischer M, Lühr J, Blum H. Effect of three
programmes for the treatment of endometritis on the reproductive performance of a dairy herd. Vet Rec 2000; 146: 338–341.
36. Kaneko H, Todoroki J, Noguchi J, Kikuchi K, Mizoshita K, Kubota C, Yamakuchi, H. Perturbation of estradiol-feedback control of luteinizing hormone secretion by immunoneutralization induces development of follicular cysts in cattle. Biol Reprod 2002; 67: 1840–1845.
37. Keith BR, Leslie KE, Johnson WH, Walton JS. Effect of presynchronization
using prostaglandin F2α and a milk-ejection test on pregnancy rate after the
timed artificial insemination protocol, Ovsynch. Theriogenology 2005; 63:
722–738.
© Schattauer 2013
Tierärztliche Praxis Großtiere 2/2013
Downloaded from www.tieraerztliche-praxis.de on 2017-10-30 | IP: 88.99.70.242
For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved.
103
104
C. Schmidt et al.: Hormonprogramme beim Rind
38. LeBlanc SJ, Leslie KE. Short communication: Presynchronization using a
single injection of PGF2α before synchronized ovulation and first timed artificial insemination in dairy cows. J Dairy Sci 2003; 86: 3215–3217.
39. Long ST, Nakao T, Wakatake S, Okakoi M. Effect of CIDR 12 to 19 days
after AI on detection of returning estrus and conception rate in dairy cows.
J Reprod Dev 2010; 56: 251–255.
40. Lopez H, Caraviello DZ, Satter LD, Fricke PM, Wiltbank MC. Relationship
between level of milk production and multiple ovulations in lactating dairy
cows. J Dairy Sci 2005; 88: 2783–2793.
41. López-Gatius F, Murugavel K, Santolaria P, Yaniz J, López-Béjar M. Effects
of presynchronization during the preservice period on subsequent ovarian
activity in lactating dairy cows. Theriogenology 2003; 60: 545–552.
42. Lucy MC, McDougall S, Nation DP. The use of hormonal treatments to improve reproductive performance of lactating dairy cows in feedlot or pasture-based management systems. Anim Reprod Sci 2004; 82–83: 495–512.
43. Meyer JP, Radcliff RP, Rhoads ML, Bader JF, Murphy CN, Lucy MC. Timed
artificial insemination of two consecutive services in dairy cows using
prostaglandin F2α and gonadotropin-releasing hormone. J Dairy Sci 2007;
90: 691–698.
44. Moreira F, de la Sota, RL, Diaz T, Thatcher WW. Effect of day of the estrous
cycle at the initiation of a timed artificial insemination protocol on reproductive responses in dairy heifers. J Anim Sci 2000; 78: 1568–1576.
45. Moreira F, Risco CA, Pires MFA, Ambrose JD, Drost M, Thatcher, WW.
Use of bovine somatotropin in lactating dairy cows receiving timed artificial insemination. J Dairy Sci 2000; 83: 1237–1247.
46. Moreira F, Orlandi C, Risco CA, Mattos R, Lopes F, Thatcher WW. Effects
of presynchronization and bovine somatotropin on pregnancy rates to a
timed artificial insemination protocol in lactating dairy cows. J Dairy Sci
2001; 84: 1646–1659.
47. Navanukraw C, Redmer DA, Reynolds LP, Kirsch JD, Grazul-Bilska AT,
Fricke PM. A modified presynchronization protocol improves fertility to
timed artificial insemination in lactating dairy cows. J Dairy Sci 2004; 87:
1551–1557.
48. Öztürk ÖA, Cirit Ü, Baran A, Ak K. Is Doublesynch protocol a new alternative for timed artificial insemination in anestrous dairy cows. Theriogenology 2010; 73: 568–576.
49. Peters MW, Pursley JR. Fertility of lactating dairy cows treated with Ovsynch after presynchronization injections of PGF2α and GnRH. J Dairy Sci
2002; 85: 2403–2406.
50. Peters MW, Pursley JR. Timing of final GnRH of the Ovsynch protocol affects ovulatory follicle size, subsequent luteal function, and fertility. Theriogenology 2003; 60: 1197–1204.
51. Pursley JR, Mee MO, Wiltbank MC. Synchronization of ovulation in dairy
cows using PGF2α and GnRH. Theriogenology 1995; 44: 915–923.
52. Pursley JR, Kosorok MR, Wiltbank MC. Reproductive management of lactating dairy cows using synchronization of ovulation. J Dairy Sci 1997; 80:
301–306.
53. Pursley JR, Wiltbank MC, Stevenson JS, Ottobre JS, Garverick HA, Anderson LL. Pregnancy rates per artificial insemination for cows and heifers inseminated at a synchronized ovulation or synchronized estrus. J Dairy Sci
1997; 80: 295–300.
54. Rivera H, Lopez H, Fricke PM. Use of intravaginal progesterone-releasing
inserts in a synchronization protocol before timed AI and for synchronizing return to estrus in Holstein heifers. J Dairy Sci 2005; 88: 957–968.
55. Rivera H, Sterry RA, Fricke PM. Presynchronization with gonadotropin-releasing hormone does not improve fertility in Holstein heifers. J Dairy Sci
2006; 89: 3810–3816.
56. Sani RN, Farzaneh N, Moezifar M, Seifi HA, Tabatabei AA. Evaluation of
five resynchronization methods using different combinations of PGF2α,
GnRH, estradiol and an intravaginal progesterone device for insemination
in Holstein cows. Anim Reprod Sci 2011; 124: 1–6.
57. Sartori R, Fricke PM, Ferreira JCP, Ginther OJ, Wiltbank MC. Follicular
deviation and acquisition of ovulatory capacity in bovine follicles. Biol Reprod 2001; 65: 1403–1409.
58. Schmidt C, Gajewski Z, Wehrend A. Strategische hormonelle Fruchtbarkeitsprogramme bei Milchkühen. Teil 1: Übersicht, Ovsynch und seine
Modifikationen. Tierärztl Prax 2013; 41 (G): 45–54.
59. Silva E, Sterry RA, Kolb D, Wiltbank MC, Fricke PM. Effect of pretreatment with prostaglandin F2α before resynchronization of ovulation on fertility of lactating dairy cows. J Dairy Sci 2007; 90: 5509–5517.
60. Sirois J, Fortune JE. Lenghtening the bovine estrous cycle with low levels of
progesterone: A model for studying ovarian follicular dominance. Endocrinology 1990; 127: 916–925.
61. Souza AH, Ayres H, Ferreira RM, Wiltbank MC. A new presynchronization
system (Double-Ovsynch) increases fertility at first postpartum timed AI in
lactating dairy cows. Theriogenology 2008; 70: 208–215.
62. Sterry RA, Welle ML, Fricke PM. Effect of interval from timed artificial insemination to initiation of resynchronization of ovulation on fertility of
lactating dairy cows. J Dairy Sci 2006; 89: 2099–2109.
63. Sterry RA, Jardon PW, Fricke PM. Effect of timing of Cosynch on fertility
of lactating Holstein cows after first postpartum and Resynch timed-AI services. Theriogenology 2007; 67: 1211–1216.
64. Stevenson JS, Thompson KE, Forbes WL, Lamb GC, Grieger DM, Corah
LR. Synchronizing estrus and (or) ovulation in beef cows after combinations of GnRH, norgestomet, and prostaglandin F2α with or without timed
insemination. J Anim Sci 2000; 78: 1747–1758.
65. Stevenson JS, Cartmill JA, Hensley BA, El-Zarkouny SZ. Conception rates
of dairy cows following early not-pregnant diagnosis by ultrasonography
and subsequent treatments with shortened Ovsynch protocol. Theriogenology 2003; 60: 475–483.
66. Stevenson JS, Johnson SK, Medina-Britos MA, Richardson-Adams AM,
Lamb GC. Resynchronization of estrus in cattle of unknown pregnancy
status using estrogen, progesterone, or both. J Anim Sci 2003; 81:
1681–1692.
67. Stevenson JS, Tiffany SM. Resynchronizing estrus and ovulation after notpregnant diagnosis and various ovarian states including cysts. J Dairy Sci
2004; 87: 3658–3664.
68. Stevenson JS. Alternative programs to presynchronize estrous cycles in
dairy cattle before a timed artificial insemination program. J Dairy Sci
2011; 94: 205–217.
69. Thatcher WW, Meyer MD, Danet-Desnoyers G. Maternal recognition of
pregnancy. J Reprod Fert Suppl 1995; 49: 15–28.
70. Thompson KE, Stevenson JS, Lamb GC, Grieger M, Löest CA. Follicular,
hormonal, and pregnancy responses of early postpartum suckled beef cows
to GnRH, norgestomet, and prostaglandin F2α. J Anim Sci 1999; 77:
1823–1832.
71. Van Cleeff J, Macmillan KL, Drost M, Lucy MC, Thatcher WW. Effects of
administering progesterone at selected intervals after insemination of synchronized heifers on pregnancy rates and resynchronization of returns to
service. Theriogenology 1996; 46: 1117–1130.
72. Vasconcelos JLM, Silcox RW, Rosa GJM, Pursley JR, Wiltbank MC. Synchronization rate, size of the ovulatory follicle, and pregnancy rate after
synchronization of ovulation beginning on different days of the estrous
cycle in lactating dairy cows. Theriogenology 1999; 52: 1067–1078.
73. Xu ZZ, Burton LJ. Reproductive performance of dairy heifers after estrus
synchronization and fixed-time artificial insemination. J Dairy Sci 1999;
82: 910–917.
Tierärztliche Praxis Großtiere 2/2013
© Schattauer 2013
Downloaded from www.tieraerztliche-praxis.de on 2017-10-30 | IP: 88.99.70.242
For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved.
Herunterladen