Informationen zu Behandlungsverfahren bei Meibom-Drüsen Dysfunktion Bei Ihnen wurde eine Erkrankung der sogenannten Meibom-Drüsen am Auge diagnostiziert. Kommt es zu Funktionsstörungen der Meibom-Drüsen und somit zur unzureichenden oder fehlenden Sekretion der lipidhaltigen Phase des Tränenfilms, resultiert eine schnellere Verdunstung und somit für den Patienten ein trockenes Auge. Insgesamt sind über 80% der Fälle von trockenem Auge durch diese Meibom-DrüsenDysfunktion bedingt. Das Kernproblem ist hierbei zum einen die Verfestigung des Meibom-Sekretes und zum anderen die Blockierung der Ausführungsgänge. In einzelnen Fällen kann es dann auch zur Ausbildung eines Hagelkorns (Chalazion) oder Gerstenkorns (Hordeolum) kommen. Dieser Zustand bedroht nicht Ihr Sehvermögen, aber kann sehr unangenehm sein, da er häufig wiederkehrende oder dauerhafte Beschwerden verursachen kann. Die klassische Therapie besteht daher in einer Erwärmung der Lider mittels z.B. warmen Kompressen, um eine Verflüssigung des Sekretes zu erreichen. Außerdem sollte eine Massage der Lider z.B. mit einem Wattestäbchen durchgeführt werden, um Verstopfungen zu lösen. Es gibt mittlerweile neue, erfolgsversprechende Therapieoptionen, die wir Ihnen in der UniversitätsAugenklinik in Düsseldorf als überregionalem Zentrum für die Behandlung des trockenen Auges anbieten können. Im Folgenden sind diese Verfahren kurz beschrieben und sollen Ihnen einen Überblick geben, welche weiteren therapeutischen Möglichkeiten existieren. Meibom-Drüsen Sondierung Bei der Sondierung wird eine feine sterile Draht-Sonde verwendet, um die Blockierung der Meibom-Drüsen zu beheben. Diese Sonde ist dünner als das menschliche Haar. Nach der Betäubung des Augenlids mit einem Gel wird die Sonde in die Drüsenkanäle ca. 2 bis 4 mm eingeführt. Dieses Vorgehen wird an so vielen Drüsen wie möglich am Oberlid und Unterlid wiederholt. (ca. 40 Drüsen pro Auge) Anwendungsbeobachtungen aus den USA zeigen, dass die Drüsenkanal-Blockierung, welche durch anormale Vernarbungen und Membranbildung entsteht, erfolgreich behoben werde konnte. Die Wirkung hält in der Regel ca. 3 Monate - in Einzelfällen länger an, und kann mehrfach wiederholt werden. Lipiflow® Die Firma tear-science hat eine weitere neue Behandlungsmethode mit dem Namen Lipiflow® entwickelt. Das Gerät erwärmt mit einer flexiblen Augenschale, die in das zuvor mit Tropfen betäubte Auge eingesetzt wird, die Meibomdrüsen und verflüssigt und massiert das Sekret automatisch aus den Meibom-Drüsen heraus. Die Behandlung dauert pro Auge 12 Minuten. Verschiedene klinische Studien, die auch in der UniversitätsAugenklinik in Düsseldorf durchgeführt wurden, zeigen einen anhaltenden positiven Effekt vergleichbar mit der Lidrandhygiene für bis zu 12 Monate nach der Behandlung. Die Behandlung kann auch wiederholt werden. BlephEx® Bei BlephEx® wird mit einer rotierenden feinen Bürste, die mit einer speziellen Reinigungslösung getränkt ist, die Ablagerungen auf den Lidrändern mechanisch entfernt. Dadurch kann das Meibom Sekret auch wieder besser abfließen. Zusätzlich werden Hautschuppen und bakterielle Ablagerungen entfernt, die die Hauptursache für entzündliche Erkrankungen der Augenlider sind. Gleichzeitig entzieht man damit Haarmilben die Nahrungsgrundlage. Die Anwendung ist einfach und dauert nur wenige Minuten. Die Wirkung hält 3 bis 6 Monate an und kann danach auch wiederholt werden. IPL Behandlung Die „Intense Pulse Light“ Behandlung ist bereits seit den 90er Jahren eine anerkannte Therapiemöglichkeit in der Dermatologie für Akne und Rosacea. Hierbei wird das Gewebe des Augenlides mit Lichtimpulsen bestimmter Wellenlängen behandelt um eine Wärmebildung am Augenlid zu induzieren. Die sehr dünnen Blutgefäße direkt unter der Lidhaut absorbieren das Licht. Durch die Lichtenergie wird Wärme im Gewebe erzeugt, damit das verdickte MeibomSekret verflüssigt und die Drüsen geöffnet. Nach der Behandlung werden die Drüsensekrete durch den Arzt dann mechanisch ausgedrückt. Die Wärme beseitigt zusätzlich auch Bakterien auf der Lidhaut, die die MeibomDrüsen-Dysfunktion verschlimmern können. Normalerweise werden nur die Drüsen der unteren Augenlider behandelt. Die IPL Therapie wird in drei oder vier Sitzungen im Abstand von 4 Wochen durchgeführt. Studienergebnisse zeigen anhaltende Wirkung über mehrere Monate. Auch diese Behandlung kann wiederholt werden. Im individuellen Gespräch mit ihrem Arzt wird mit Ihnen besprochen, welche Therapieoptionen für Sie in Frage kommen. Leider werden die hier gezeigten innovativen Behandlungen nicht von den gesetzlichen Krankenkassen getragen. Im Einzelfall kann versucht werden, eine Kostenzusage bei der Krankenkasse zu erwirken. Sollte dies nicht möglich sein müssen wir Ihnen die Behandlung als Selbstzahlerleistung anbieten.