Landesverband Brandenburg der Gartenfreunde e. V. Mitglied im Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e. V. H och her ging es auch bei der 81. Auflage der Internationalen Grünen Woche. Fast 400.000 interessierte Besucher bevölkerten vom 15. bis 24. Januar 2016 die Messehallen am Berliner Funkturm. Viele von ihnen sahen sich auch die Angebote des Gartenund Landschaftsbaus sowie des Kleingartenwesens an, die dieses Mal wegen der zeitgleich stattfindenden „Fashion Week“ an einem neuen Standort in der Messehalle 2.2 zu finden waren, wo sich auch der Landesverband der Gartenfreunde Brandenburg präsentierte. Diese neue Blumenhalle erfreute ihre Gäste unter dem Leitthema „Karneval der Blumen“ mit mehr als 35.000 Frühblühern. Angelehnt an den Karneval in Venedig wurden auf rund 1.600 m2 Wasserfläche 40 venezianische Gondeln, umgeben von 50 karnevalistisch und blumenreich kostümierten Figuren, ar- Anschrift: Telefon/Fax: E-Mail: Internet: BRANDENBURGER GARTENFLORA Herausgeber: Landesverband Brandenburg der Gartenfreunde e.V. Redaktion: Peter Salden, Drosselweg 41 04451 Borsdorf, Tel./Fax (034291) 20041 Handy 0171/6 22 49 11 E-Mail: [email protected] Ricarda-Huch-Str. 2, 14480 Potsdam 0331 - 70 89 25 / 0331 - 70 72 52 [email protected] www.gartenfreunde-lv-brandenburg.de Viel Werbung für die Kleingärten Landesverband Brandenburg präsentierte sich auf der Grünen Woche 2016 Die Standbetreuer um Landesgartenfachberater Andreas Madauß hatten viele Fragen der Besucher zu beantworten. rangiert, die die farbliche und ästhetische Gestaltung „Saubere“ Mustersatzung kann helfen! „Ihre Satzung entspricht nicht der Abgabenordnung.“ Wer als Vorstand eines Kleingärtnervereins solche Post vom zuständigen Finanzamt bekommt, hat ein Problem. Denn Satzungsänderungen sind mit viel Aufwand verbunden und selbst dann oftmals noch fehlerhaft. Im Landesverband Brandenburg haben wir aus gegebenem Anlass nunmehr eine Mustersatzung formuliert, die den aktuellen Anforderungen der Vereine, der Finanzämter und der Vereinsregister entsprechen sollte. Gegenwärtig lassen wir diese Mustersatzung von verschiedenen Finanzämtern nochmals prüfen und veröffentlichen sie dann auf unserer Homepage. Sicher ist eine solche Mustersatzung kein Allheilmittel, aber sie kann natürlich angepasst werden. Jedoch darf sie am Ende nicht durch zu viele unnötige Ergänzungen verwischt werden. Inhaltlich bitten wir um die strikte Trennung von Vereins- und Pachtrecht. Fred Schenk, Geschäftsführer LV Brandenburg © Deutscher Bauernverlag GmbH Nr. 04/2016 © BRANDENBURGER im zentralen Hallenbereich prägten. „Unser Ausstellungsbereich befand sich gleich am Eingansbereich neben der Präsentation der Berliner Gartenfreunde und war deshalb stets sehr gut frequentiert, weil an den Brandenburger Kleingärtnern fast kein Weg vorbei REDAKTIONSSCHLUSS FÜR DIE NÄCHSTEN AUSGABEN 2. März (Mai) 3. April (Juni) 2. Mai (Juli) führte“, blickte Landesgartenfachberater Andreas Madauß auf zehn ereignisreiche Messetage zurück. „Unsere Standbetreuer, allesamt erfahrene Gartenfreunde und versierte Fachberater, konnten sehr viele qualifizierte Gespräche mit Messebesuchern führen und ihnen zahlreiche wertvolle Tipps für die praktische Arbeit im Kleingarten mit auf den Weg nach Hause geben.“ Das Fragenspektrum der interessierten Besucher reichte vom Anbau von Tomaten und Kartoffeln über den fachgerechten Obstbaumschnitt bis zur richtigen Lagerung von Obst und Gemüse in der kalten Jahreszeit. Ein besonderes Dankeschön gebührt in diesem Zusammenhang dem Brandenburger Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft, dessen Fördermittel die Präsentation des Landesverbandes Brandenburg auf der Grünen Woche überhaupt erst ermöglicht hatte, sowie zahlreichen partnerschaftlich (Fortsetzung auf S. III) Zu den Gästen am Messestand des LV Brandenburg gehörten auch Minister Jörg Vogelsänger (3.v.l.) sowie der Vorsitzende des Landesverbandes Berlin Günter Landgraf (l.). FOTOS: LV I Nr. 04/2016 BRANDENBURGER © Glyphosat ?– Nein, danke! BDG bezieht eine klare Position zum weltweit meistverkauften Herbizid Günter Landgraf und BDG-Geschäftsführer Stefan Grundei kamen mit Florian Pronold (v.r.n.l.) ins Gespräch. Bunte Farbtupfer auf der 81. Grünen Woche Kleingärtner präsentierten sich selbstbewusst Traditionell fand Anfang Januar in Berlin die Grüne Woche statt – bereits zum 81. Mal mit internationaler Beteiligung. Zehn Tage lang präsentierten sich die Bereiche Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau von der besten Seite. Mit Marokko war erstmals ein afrikanisches Land offizieller Partner der Grünen Woche. Die Berliner Gartenfreunde setzten bei ihrer Präsentation ihr Motto „Kleingärtner – Mitten im Leben“ erneut erfolgreich um. Durch ihren Ausstellungsbereich sowie viele interessante Veranstaltungen unterstrichen sie ihren Anspruch, offen und selbstbewusst eine wichtige Rolle für das Zusammenleben in der Gesellschaft zu spielen. Unterstützt wurden sie dabei – auch das ist bereits Tradition – mit einer ansprechenden Präsentation durch den Landesverband Brandenburg der Gartenfreunde. Stellvertretend für das Kleingartenwesen Deutschland war in diesem Jahr der Verband der Kleingärtner Baden-Württemberg zu Gast. Auch der Bundesverband war mit einem Stand auf der Messe vertreten. Die fachliche Beratung zu Gartenfragen kam an allen drei Messe-Ständen ebenso gut an wie Aktionen und Wissensspiele zu Pflanzen und Tieren. Zahlreiche Mitbringsel – etwa die beliebten Saatguttüten – fanden großen Zuspruch bei den Messebesuchern. Auch für die Kontaktpflege zur Politik gewinnt die Grüne Woche immer noch an Bedeutung: So konnte der BDG zusammen mit dem Berliner Landesverbandspräsidenten Günter Landgraf den Parlamentarischen Staatssekretär Florian Pronold sowie Staatssekretär Gunther Adler begrüßen. Beide zeigten sich offen für Anliegen der Kleingärtner. Der BDG bedankt sich bei allen Engagierten für einen herausragenden Auftritt des Kleingartenwesens auf der grünen Verbraucher-Messe. Thomas Wagner D as weltweit meistverkaufte Herbizid Glyphosat steht kurz vor der Neuzulassung in der Europäischen Union. Für Hersteller und Agrarindustrie geht es dabei um ein Milliardengeschäft. Glyphosat muss in der EU neu bewertet werden, damit es für weitere zehn Jahre zugelassen werden kann – oder eben nicht. Die EU-Kommission musste darüber bis Mitte 2016 entscheiden, es ist ein Aufschub der Entscheidung um ein weiteres halbes Jahr. Eine maßgebliche Rolle spielt dabei das Deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Es soll die Verbraucher vor Gesundheitsschäden schützen und prüft die Sicherheit von Glyphosat für die EU. Nun muss die Behörde jedoch einräumen, dass sie Hinweise auf deutlich erhöhte Krebsraten in einer Reihe von Tierstudien übersehen habe. Der Streit um das Herbizid spitzt sich weiter zu; es geht darum, ob der Wirkstoff „als wahrscheinlich krebserregend“ gilt oder nicht. Glyphosathaltige Unkrautvernichter (z. B. Roundup®Produkte) sind Breitbandherbizide, also Unkrautvernichtungsmittel, die für fast alle Pflanzenarten toxisch sind. 1971 ließ Monsanto Glyphosat als Herbizid patentieren. Seit dem Ablauf des Patentschutzes mischen zahlreiche Unternehmen mit. Die Hälfte des Angebots stammt heute aus China. Glyphosat-Präparate werden auch für den Hausund Kleingarten angeboten. Macht das die Kleingärtner deshalb zu Hauptakteuren im Glyphosat-Skandal? Nein. Laut einer Erhebung II Vielfalt in Kleingärten – ohne Herbizide! FOTO: WAGNER der Universität Göttingen wird auf 39 Prozent der Ackerflächen Deutschlands Glyphasat appliziert. Betroffen sind Winterraps, Hülsenfrüchte, Sommergetreide und Wintergerste. Vor der Aussaat werden die Felder frei von Wildkräutern gespritzt, vor der Ernte beschleunigt Roundup die Reifung der Kulturpflanzen, was zu Rückständen in Lebensmitteln führt. Nach der Ernte wird das Herbizid auf die Stoppeln gesprüht, um den Unkrautbewuchs vor der Bodenbearbeitung zu unterbinden. Hier liegt die Hauptursache für den Eintrag in die Nahrungskette des Menschen, und hier besteht Handlungsbedarf . Kleingärten ohne Glyphosat Es gibt aber keinen Handlungsbedarf in Kleingärten. Immer mehr Gartenfreunde erkennen den Wert eines ökologisch bewirtschafteten Kleingartens: Sie nehmen einen gewissen Grad an Handarbeit aus Freude am Garten und der Natur in Kauf. Sie bauen Obst und Gemüse unabhängig von Vermarktungsvorschriften an und verzichten auf Höchsterträge. Deshalb lässt es sich im Kleingarten viel leichter mit Schädlingen und Krankheiten und erst recht mit Beioder Wildkräutern leben als anderswo. Wichtigstes Ziel der meisten Gartenfreunde ist es, gesundes Obst und Gemüse heranzuziehen – ohne Breitbandherbizide. Sie werden auch längst nicht mehr verwendet. In vielen Gartenordnungen der Verbände und Vereine ist der Einsatz von Breitbandherbiziden untersagt. Ein fortschrittlicher Gedanke! Wer trotzdem den ungebrochenen Absatz von Roundup & Co. kritisiert, schaue sich unter den Hausgärtnern um. Unkrautfrei gesprühte Wege und Garageneinfahrten (übrigens Nichtkulturland, auf dem die Anwendung gar nicht zugelassen ist) bedürfen keiner weiteren Erklärung. Erlaubt sei zudem die Frage: Warum sollte ein Kleingärtner seine Staudenund Gemüsebeete mit einem Totalherbizid behandeln? Egal, wie die EU-Kommission im Glyphosat-Streit entscheidet: Glyphosathaltige Breitbandherbizide haben in Kleingärten nichts zu suchen. Einen Kleingarten zu bewirtschaften heißt, Verantwortung zu übernehmen für die Umwelt, für Mitmenschen, für Pflanzen und Tiere. Ein moderner Kleingarten wird ökologisch bewirtschaftet – auch hier setzen die Gartenfreunde längst Trends. BDG BRANDENBURGER Landesverbandsvorsitzender Bernd Engelhardt, GF Fred Schenk, die Vorstandsmitglieder Andreas Madauß und Sylvia Rose sowie Fachberater betreuten den Messestand. (Fortsetzung von Seite I) verbundenen Unternehmen wie Neudorff und FloraGard sowie Deutscher Bauernverlag, die mit ihrem Informationsmaterial die Gestaltung des Messestandes bereichert und den Wissensdurst der Besucher gestillt haben. In vielen Gesprächen mit Besuchern aus der Bundeshauptstadt haben die Brandenburger Standbetreuer erfahren, dass der Druck auf die Berliner Kleingartenanlagen, die den verschiedensten Bauvorhaben weichen sollen, spürbar immer größer wird. Auf der anderen Seite ist auch das Interesse der Einwohner der deutschen Metropole an einem kleinen Garten und der Betätigung und Erholung in der Natur ungebrochen. „Viele Interessenten haben sich daher nach freien Parzellen jedoch nicht nur im unmittelbaren Umfeld von Berlin erkundigt“, erkärte Landesverbandsvorsitzender Bernd Engelhardt, der unter anderem dem Stadtfernsehen Frankfurt/ Oder, Eisenhüttenstadt und Lauchhammer zu Fragen der Verbandstätigkeit Rede und Antwort gestanden hat. „So mancher potenzielle Pächter war bass erstaunt, dass es im Land Brandenburg Kleingärten auch in Fürstenwalde, Nauen, Velten, Eberswalde, Bernau und selbst im Spreewald gibt, zu denen die Berliner schnell und günstig mit S-Bahn oder Regionalzügen gelangen können.“ Auch deshalb hofft der Landesvorstand auf möglichst viele pendelnde Neupächter aus Berlin, die so den Leerstand im ländlichen Raum eindämmen könnten, und will sich auch 2017 wieder zur IGW präsentieren. ps Die Fachberater des Landesverbandes Berlin demonstrierten zahlreiche Beispiele für mehr Artenvielfalt. © Nr. 04/2016 Auch der Deutsche Bauernverlag war in Halle 2.2 mit der GartenFlora und einem Bienenwagen vertreten. FOTOS: PS Viel Werbung für die Kleingärten Landesverband Brandenburg präsentierte sich auf der Grünen Woche 2016 Landesvorsitzender Bernd Engelhardt stand in einem Interview dem Stadtfernsehen Frankfurt Rede und Antwort. Andreas Madauß und Fred Schenk hatten viel Spaß. III Ein Hochbeet erleichtert älteren Pächtern die Arbeit. Viele Hinweise gab es für den richtigen Anbau und die optimale Pflege von Obst, vor allem Äpfel, im Kleingarten. Nr. 04/2016 BRANDENBURGER © Kleingärtner waren zum Neujahrsempfang KV Uckermark zeigte in Angermünde Flagge Reingard Petter und Verbandschefin Ute Zabel (v.r.) zeichneten insgesamt 28 besonders aktive Gartenfreunde des Kreisverbandes Neuruppin aus. Großer Dank an 28 Ehrenamtler Kreisverband Neuruppin zeichnete verdienstvolle Gartenfreunde aus Z u einer Auszeichnungsfeier hatte der Kreisverband Neuruppin im Herbst 2015 rund 40 aktive Gartenfreunde in das Vereinsheim des KGV „Gute Hoffnung“ eingeladen. Verbandsvorsitzende Ute Zabel würdigte das ehrenamtliche Wirken von 28 besonders engagierten Gartenfreunden, deren Einsatz mit Ehrennadeln des Landesverbandes in Bronze (neun Ehrungen), Silber (zwölf Ehrungen) und Gold gewürdigt wurde. Die goldene Ehrennadel erhielten Gerhard Vorreiter und Dietmar Mewes (beide KGV „Gute Hoffnung“), Marlene Kramer und Norbert Stelter (beide „Fliederhain“) sowie Jutta Ruppin, Bernd Lorenz und Walter Glase (alle „Schillergarten“). Die Auszeichnungen wurden bei einer Kaffeetafel übergeben, im Anschluss wurde mit Sekt auf den Fleiß der Gartenfreunde angestoßen. Der Vorsitzende der „Guten Hoffnung“ Wolfgang Krüger unterstützte den Verband beim Grillen, sodass neben selbst gekochter Soljanka auch Bratwurst, Haxe und Kammscheiben sowie gegrilltes Brot auf den Tisch kamen. Mit lustigen Anekdoten klang der gelungene Nachmittag aus. ps Kreisgartenfachberater Jens Harnisch (l.) im Gespräch mit Brandenburgs Wirtschaftsminister Albrecht Gerber. Zahlreiche Gäste aus sozialen Einrichtungen, Verbänden und Vereinen, aus Schulen, der Wirtschaft und Behörden trafen sich am 7. Januar 2016 zum traditionellen Neujahrsempfang in Angermünde. Unter den Gästen befanden sich auch Brandenburgs Wirtschaftsminister Albrecht Gerber als Vertreter der Landesregierung, die Mitglieder des Deutschen Bundestages Stefan Zierke (als Gastgeber), Uwe Schmidt und Mike Bischoff, die Leiterin der Agentur für Arbeit in Eberswalde, Petra Röhlinger-Hissnauer, sowie die Bürgermeister aus Schwedt und Prenzlau. Das regionale Kleingartenwesen wurde vertreten vom Vorsitzenden des Kreisverbandes Ucker- mark Eberhard Wolfart und vom Kreisgartenfachberater des Verbandes Jens Harnisch. Mit besonderem Fokus auf bundespolitische Themen blickte Stefan Zierke auf das vergangene Jahr zurück und würdigte vor allem die herausragende Rolle von Frank-Walter Steinmeier in seinem außenpolitischen und diplomatischen Handeln. Minister Albrecht Gerber stimmte mit ihm überein, dass die wohl größten Herausforderungen des Jahres 2015 auch die des Jahres 2016 sein werden – angefangen von der immer noch viel zu hohen Arbeitslosigkeit in der Uckermark über die Integration von Asylbewerbern bis hin zur Verwaltungsstrukturreform. Tiefe Trauer um Gerhard Waurenschk Der Bezirksverband Calau/Niederlausitz trauert um Gerhard Waurenschk geb. 5.5.1937 gest. 10.1. 2016 Alle Geehrten erhielten eine Urkunde, ein kleines Präsent und natürlich ein paar Blumen. FOTOS: KV NEURUPPIN Ute Zabel gratulierte Walter Glase. IV Gartenfreund Waurenschk war über Jahrzehnte ein stets engagierter Gartenfreund und wirkte im Bezirksverband Calau der Gartenfreunde unter anderem als Mitglied der Gartenfachkommission sowie als Bewerter. Wir werden sein Andenken stets in Ehren bewahren. Martin Kreuzberg, 1. Vorsitzender des Bezirksverbandes BRANDENBURGER © N ur etwas mehr als 40 Gartenfachberater aus den Mitgliedsverbänden und damit deutlich weniger als in den Vorjahren waren am 27. Januar 2016 der Einladung des Landesverbandes und der Firma Neudorff zur schon traditionellen Fachtagung vor der neuen Gartensaison gefolgt. So schrecklich viel Neues kann es binnen Jahresfrist eigentlich gar nicht geben, wird sich so mancher jener Gartenfreunde gedacht haben, die dieses Mal nicht im Potsdamer Hotel Mercure dabei waren. Doch weit gefehlt! Das Unternehmen aus Emmer, das inzwischen mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet wurde, wartete mit zahlreichen neuen Produkten auf und reagiert damit nicht zuletzt auch auf den spürbar werdenden Klimawandel, der sich im Gartenjahr 2015 in höheren Durchschnittstemperaturen, geringerer Niederschlagshäufigkeit und längeren Trockenperioden äußerte. Zu den Produktneuheiten gehören neben speziellen Erden und verschiedenen Rasensamen, Blumen- und Lavendeldünger jetzt auch in handlichen Dosierspendern, einer Orchideen-Pflegecreme vor allem interessante Schädlingsbekämpfungs- bzw. -abhaltemittel. Dazu zählt beispielsweise ein neuer Schneckenschutz als selbstklebendes Kupferband, das dem Schutz vor Schnecken in Pflanzgefäßen Nr. 04/2016 Alles Gute zum runden Ehrentag Während der traditionellen Fachberaterschulung mit der Firma Neudorff in Potsdam berichteten einige Teilnehmer über ihre Erfahrungen bei der Anwendung der Produkte. Viele Neuheiten für die Saison Traditionelle Schulung mit der Fa. Neudorff zum Beginn des Gartenjahres und an Hochbeeten dient. Für die Abwehr der berüchtigten aus Asien stammenden Kirschessigfliege bietet das Unternehmen nunmehr engmaschigere Kulturschutznetze mit einer Weite von 0,8 x 0,8 mm an, durch die selbst dieser Schädling nicht mehr passt und zu den Kulturen gelangen kann. „Die Kirschessigfliege wird an die Spitze der Hitparade der Pflanzen- Gebietsverkaufsleiter Ingo Volkhammer gab praktische Tipps zur richtigen Rasenpflege. FOTOS: PS Der Vorstand des Landesverbandes beglückwünscht auch auf diesem Wege Wolfgang Zeidler, Vorsitzender des Kreisverbandes der Garten- und Siedlerfreunde Potsdam, herzlich zu seinem 65. Geburtstag Anfang März und wünscht dem Jubilar alles erdenklich Gute, vor allem viel Gesundheit und Schaffenskraft. Der Regionalverband Fürstenwalde gratuliert den Mitgliedern der Revisionskommission Bruno Milde zum 77. und Renate Kramm zum 73. Ehrentag im März. Zudem wird der frühere aktive Kleingärtner Dieter Sandeck aus Fürstenwalde im März stolze 84 Jahre alt. Der Vorstand des KGV „Freizeit und Erholung“ Lauchhammer gratuliert seiner langjährigen Schatzmeisterin Christa Stübner zur Vollendung ihres achten Lebensjahrzehnts Anfang März. Der KGV „Feldstraße“ Brandenburg gratuliert ganz herzlich dem Vereinsmitglied Wilfried Weis zur Vollendung seines sechsten Lebensjahrzehnts im April. schädlinge stürmen“, sagte Katharina Fasse voraus, „denn dem 2011 erstmals in Deutschland aufgetretenen Schädling, der sich extrem schnell vermehrt und pro Jahr bis zu elf neue Populationen hervorbringt, ist mit heutigen Insektiziden nur schwer beizukommen.“ Die Fliege schädigt die reifenden Früchte von Kirschen, Pflaumen, Aprikosen, Trauben und Beeren. ps Die Produktneuheiten weckten großes Interesse. Katharina Fasse stellte die Produktneuheiten vor. Landesgartenfachberater Andreas Madauß begrüßte im Mercure-Hotel Potsdam mehr als 40 Verbandsfachberater. V Nr. 04/2016 BRANDENBURGER © W as lange währt, wird schließlich doch noch gut. Dieses Sprichwort scheint sich auch in Wittstock/Dosse einmal mehr zu bestätigen. Bereits seit den 1990erJahren liebäugeln Kommunalpolitiker und Einwohner mit der Ausrichtung einer Landesgartenschau – und haben nunmehr den Zuschlag für 2019 bekommen. „Diese Chance wollen wir unbedingt nutzen, um der Stadtentwicklung einen gehörigen Impuls zu geben“, erklärte Bürgermeister Jörg Gehrmann. Dabei hilft die frühzeitige Entscheidung, um das Projekt einer „Grünen Bürgerstadt“ schnell in Angriff zu nehmen und die Möglichkeiten der Städtebauförderung und zur Förderung des ländlichen Raums nutzen zu können. „Das Potenzial der mittelalterlich geprägten und in den vergangenen Jahren behutsam sanierten Altstadt ist beeindruckend“, stellte Brandenburgs Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger im Dezember 2015 bei einem Besuch in Wittstock fest. „Dennoch steht vor den Bürgern jede Menge Arbeit, und es ist ein sehr ambitioniertes Ziel, nach einer relativ kurzen Vorbereitungszeit von knapp dreieinhalb Jahren im April 2019 viele Gäste auf einem fertiggestellten Gartenschaugelände zu empfangen.“ Wir gehen dieses Vorhaben optimistisch an, denn in den vergangenen Jahrzehnten haben Politik, Verwaltung und Bürgeschaft stets Ent- D Terrain Das T i um den d Alten Alt BurgB und d Amtshof A könnte während der Landesgartenschau 2019 in Wittstock der Bereich für die zentralen Veranstaltungen werden. FOTOS: PS scheidungen für Wittstock getroffen, erläuterte Bürgermeister Jörg Gehrmann bei einem Rundgang über das künftige LaGa-Gelände, das unmittelbar an die historischen Wallanlagen der Altstadt grenzt und eine Verbindung zwischen Naturerlebnis und historischer Kulisse herstellen wird. Durch die enge Verbindung der LaGa zur Altstadt werde die Gartenschau auch im öffentlichen Stadtraum und im Alltag der Einwohner erlebt werden können. Dabei können sich die Bürger ebenso wie bei der Gestaltung privater Altstadthöfe aktiv einbringen. Selbst beim Rundgang wurden die Gäste von Spaziergängern auf die LaGa angesprochen und mit Ideen konfrontiert, die die Attraktivität der Stadt erhöhen werden. Auch die Kleingärtner vom Ortsverband haben bereits erste Ideen, Wir wollen uns einbringen, meinte dieser Bürger(l.). Der Ehrenfriedhof am Bahnhof soll einem Kreisverkehr weichen. Minister Jörg Vogelsänger nahm sich viel Zeit für seinen Besuch in Wittstock und stand auch dem Fernsehen Rede und Antwort. „Das Potenzial ist beeindruckend“ Wittstock: Minister Jörg Vogelsänger besuchte die Stadt der LaGa 2019 wie sie Besucher begrüßen und betreuen können. Wittstock will sich 2019 als Grüne Bürgerstadt, Geschichtsstadt und Stadt am Wasser von seiner besten Seite präsentieren und dabei auch die Synergieeffekte des Fontanejahres 2019 in Neuruppin nutzen. Auf dem Weg dahin beschlossen die Stadtverordneten inzwischen die Gründung der LaGa GmbH, deren Geschäftsführer per Stellenausschreibung bereits im Februar gesucht wurde. Das Bahnhofsareal soll nach der LaGa 2019 als Gesundheits- und Dienstleistungszentrum genutzt werden. Wittstocks Bürgermeister Jörg Gehrmann (2.v.l.) erläuterte beim Rundgang konkrete Vorhaben der Stadtentwicklung. VI Angeregte Diskussion mit MdL Ina Muhß (SPD). Nr. 04/2016 © BRANDENBURGER GartenFlora füllt Ihren Geldbeutel und die Vereinskasse + Bürgermeister Jörg Gehrmann und Landesvater Dietmar Woidke schnitten die LaGa-Torte an. FOTOS: STADT VERWALTUNG Wittstock erhielt jetzt in Berlin den Staffelstab ein Gartenscheren-Set von Mannesmann Gewinnchance für einen von 10 Holzkohle-Grills + Werbung für die LaGa auf der Grünen Woche Die Stadt Wittstock/Dosse hat am 18. Januar 2016 auf der 81. Internationalen Grünen Woche in Berlin den Staffelstab für die Landesgartenschau erhalten. Prenzlaus Bürgermeister Hendrik Sommer überreichte ihn am Brandenburgtag an Wittstocks Bürgermeister Jörg Gehrmann. Insgesamt drei Tage war die Dossestadt auf der weltweit größten Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau vertreten, um für die Landesgartenschau 2019 zu werben. Neben dem feierlichen Anschnitt der LaGa-Torte von Bäckermeister Thomas Hausbalk aus Fretzdorf durch den Minis- terpräsidenten des Landes Brandenburg, Dietmar Woidke, erfreuten sich die Besucher in Halle 21a auch an speziell für die Grüne Woche entworfenen Produkten wie der LaGa-Wurst von der Fleischerei Ribbe oder dem LaGa-Cocktail vom Hotel „Gutenmorgen“. Neben der Rosenkönigin, der Rosenprinzessin, dem Bürgermeister und Wittstocker Originalen unterstützten die Stadt Wittstock/ Dosse auch gärtnerische Botschafter bei der Werbung für die Landesgartenschau 2019. Dazu wurden auch verschiedene Auftritte im Rahmen des Bühnenprogrammes genutzt. PI Bitte Bi B it füllen Sie die Bestellkarte aus a u und senden uns zusätzlich e eine i Bestätigung Ihrer Vereinsmitgliedschaft (Kopie des Pachtvertrages oder Bestätigung Ihres Vereins). Mit dieser Karte nehmen Sie automatisch an der Verlosung von 10 Grills von Landmann teil. Ich bestelle die GartenFlora im Vereinsabonnement für 32,18 € (statt 42,90 €) Als Prämie erhalte ich ein Gartenscheren-Set von Mannesmann. Brandenburg Thüringen Bitte überweisen Sie 10 € an die Kasse meines Vereins. Anbei sende ich Ihnen eine Bestätigung meiner Vereinsmitgliedschaft Kopie des Pachtvertrages oder Bestätigung meines Vereins Eine Widerrufsbelehrung finden Sie unter www.gartenflora.de/agb Besteller Verein Vereinsname Vorsitzender Straße, Nr. PLZ, Ort Tel./Fax Name Kontoinhaber des Vereins Vorname Prenzlaus Bürgermeister Hendrik Sommer (r.) hat den Vertretern von Wittstock/Dosse den Staffelstab übergeben. Straße, Nr. Name PLZ, Ort IBAN (22 Stellen) E-Mail BIC (11 Stellen) Bestellungen Deutscher Bauernverlag GmbH, bitte an: Leserservice, Postfach 31 04 48, 10634 Berlin. VII 030 46406-111 030 46406-451 www.gartenflora.de Nr. 04/2016 BRANDENBURGER © Z um Abschluss des Gartenjahres 2015 stand im Bezirksverband Senftenberg die letzte Schulung der Gartenfachberater zum Thema „Nützlinge Teil 2 – Alles über unsere Vögel“ auf dem Programm. Zuvor hatten wir bereits im Teil 1 über Insekten und Co. gesprochen. Zunächst machten wir uns Gedanken darüber, was wäre wenn es keine Vögel gäbe? Wir erkannten sehr gut, dass das katastrophal wäre. Vögel sind wichtige Schädlingsbekämpfer, tragen zur Verbreitung von Samen bei und erfreuen uns mit ihrem Vogelgesang. Größere Vögel, auch Raubvögel, entsorgen Aas und sind eine Art Müllabfuhr. Ein einziges Meisenpaar mit Nachkommen kann pro Jahr etwa 70.000 Raupen und 20 Millionen Insekten vertilgen. Erschreckend jedoch ist, dass von den 10.625 Vogelarten auf der Welt jede 8. vom Aussterben bedroht ist. Ursachen sind der Verlust von Lebensräumen, die Abholzung von Wäldern, Versteppung, Verstädterung aber auch Trockenlegung von Mooren und Teichen. Welchen Beitrag können wir Kleingärtner zum Schutz der Vögel leisten? Das war der Hauptgedanke des Vortrages. Wie schaffen wir einen vogelfreundlichen Garten, was kann jeder einzelne Gartenfreund tun? Dazu gab es reichliche Tipps wie: Verzicht auf chemische Hilfsmittel, Pflanzung einheimischer Sträucher und Stauden als Nahrungsquelle Ausflugstipp für Fachberater: Die Vogelschutzlehrstätte des Stadtverbandes Leipzig informiert seit den 1950er-Jahren über die Förderung unserer gefiederten Nützlinge. FOTOS: PS Damit alle Vögel weiterhin da sind Interessante Fachberaterschulung im Bezirksverband Senftenberg für alle Tiere im Garten, Schaffung von vielfältigen Lebensräumen, Strukturen und Nischen. Wir sprachen über das Anbringen von Nistkästen, Angebote von Vogeltränken und Badestellen für Vögel. Gerade in den extrem trockenen Zeiten beobachtet man das Hecheln von Vögeln. Nicht jedem Kleingärtner ist bewusst, dass durch das Versiegeln von Flächen in unseren Städten und Dörfern unsere Vögel kaum noch eine Pfütze finden. Aber auch die Winterfütterung stand zur Hobbyfilmer Hirsch aus Großkoschen zeigte in seinen Filmen, was in einem Nistkasten so abgeht. FOTOS: ZENSIUS Diskussion. Hierbei muss man Unterschiede machen. So mögen Amseln, Rotkehlchen und Bergfinken am liebsten ihre Futterstelle am Boden. Alle Meisenarten bevorzugen hängendes Futter, denn sie haben an hängendem Futter kaum Konkurrenz. Dagegen möchten Spechte, Kleiber und Baumläufer ihr Fettfutter am liebsten aufgeschmiert an einer Baumrinde. Anschließend wurde auf den Vogel des Jahres 2015 – den Habicht – und den Vogel des Jahres 2016 – den Stieglitz – eingegangen. Für unseren Jahresvogel 2016 wird es in Deutschland eng: Er steht für vielfältige Landschaften und ernährt sich von Samen, zahlreichen Blütenpflanzen, Gräsern und Sträuchern. Seit 1990 nahm sein Bestand bundesweit um 48 % ab, denn in der Agrarlandschaft sind seit 1994 fast alle Brachflächen mit ihrer heimischen blumenreichen Artenvielfalt verloren gegangen. Öffentliches und privates Grün werden zu intensiv gepflegt. Deshalb wurde bundesweit Die Fachberaterschulung rund um den Vogelschutz im Kleingarten bildete den Abschluss des Gartenjahres 2015. VIII die Aktion „Bunte Meter für Deutschland“ ins Leben gerufen. Alle Kleingärtner sind aufgerufen, hierbei mitzumachen. Gleichzeitig starteten wir einen Aufruf an alle Mitglieder des Bezirksverbandes sich an der Aktion „Stunde der Wintervögel“ vom 8. bis 10 Januar zu beteiligen. Abschließende Krönung der Schulung war der Beitrag von Herrn Hirsch aus Großkoschen, der sich seit fünf Jahren mit dem Filmen von Vögeln im Nistkasten beschäftigt. Mit einer Infrarotkamera macht er vom Nestbau bis zum Ausfliegen Aufnahmen im Starkasten. Die Kamera beobachtet das Verhalten der Tiere Tag und Nacht, er selbst beobachtet an einem extra angeschlossenen Monitor mindestens 3 Stunden verteilt auf den Tag das Leben in seinem Kasten. Aufnahmen schneidet er dann zu Sequenzen von ca. 15 Minuten zusammen. So konnten wir die Entwicklung von einem Starenpärchen vom Nestbau, der Eiablage, der Fütterung und dem Ausflug verfolgen. In einem weiteren Beitrag zeigte er uns auch das Revierverhalten von Starmännchen. Es ging dabei heftig zu – kaum zu glauben. Der Fernsehsender RBB beobachtete für eine ZIPPSendung 2010 das Verhalten der Vögel unter dem Titel „Big Brother im Starkasten“. Er zeigte uns diese Aufzeichnung. 2012 war auch der mdr schon zu Gast bei ihm mit der Sendung „AußenseiterSpitzenreiter“ unter der Ankündigung „Wer späht im Nest?“ „Brandenburg aktuell“ zeichnete in seinem Garten mit dem Wetterfrosch Herrn Weidemann ebenfalls eine Sendung am 18. Mai 2015 auf. Herr Hirsch ist nicht nur ein Vogelbeobachter, sondern auch ein „Wetterfrosch“. Jahrelang liefert er täglich Wetterbeobachtungsergebnisse nach Potsdam. Seine Videos begeisterten die Fachberater, denn solche Einblicke waren für sie neu und beeindruckend. Marlene Zensius