Die richtige Zahnpasta/Zahncreme bei

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Die richtige Zahnpasta/Zahncreme bei
Zahnfleischentzuendung und Parodontose
Der Einsatz von Zahnpasta bei der Zahnpflege ist selbstverständlich. Kaum jemand würde auf die
Idee kommen, im Falle einer Parodontitis seine Zähne ohne Zahnpasta zu putzen, derart eng ist das
Verständnis für Zahnpflege mit der Verwendung von Zahncreme verbunden. Aber kann die Wahl der
Zahnpasta bei eine Parodontose ein wichtiger Faktor sein?
Wie wirkt Zahnpasta auf Zahnfleisch und Zahnhartsubstanz?
Die Entfernung der Plaque allein durch die mechanische Reinigung mit der Zahnbürste ist ineffektiv.
Zahncreme verbessert die Putzwirkung selbst (Abtrag), löst Plaque und Biofilm an, wirkt je nach
Zusammensetzung desinfizierend, entzündungshemmend und remineraliserend auf den
Zahnschmelz.
Welche Zahnpasta ist die richtige bei Parodontose?
Putzkörper, Schmirgelstoffe: Reinigung aber auch Abrasion
Der Hauptmechansimus die Zähne zu säubern beruht auf einer Scheuerwirkung, die durch das
Zusammenspiel zwischen Putzkörpern in der Paste und der Zahnbürste entsteht. Solche
Schmirgelstoffen sind Silikatverbindungen, Schlämmkreide oder auch Marmorpulver. Die Balance
zwischen optimaler Putzwirkung und schädigendem Abrieb der Zahnhartsubstanz ist dabei ein
wichtiger Faktor.
Das Maß für die abtragene Putzwirkung in Zahnpasta ist der Abrasionswert (RDA-Wert), der auf
jeder Zahncreme vermerkt ist. Je höher der RDA-Wert, desto stärker ist die Scheuerwirkung. Er
sollte 250 nicht überschreiten, damit unter dauerhafte Anwendung (was für Zahncreme
unbedingt anzunehmen ist) keine Schädigung am Zahn zu befürchten sind. Allerdings spielt auch
der Putzdruck für Abrasionen eine wesentliche Rolle, so dass ein niedriger RDA-Wert in der
Zahnpasta alleine nicht vor Putzdefekten und Rezessionen am Zahnhals schützt.
Tenside lösen Plaque
Waschen ohne Seife macht nicht sauber. Um Proteine (Eiweiße), Lipide (Fette) und komplexere
biochemische Strukturen aus der sich Zahnplaque zusammensetzen (PLaque), effektiv anzulösen,
sind in Zahncremes sogenannte Tenside (Seifen) enthalten.
Zusatzstoffe: Fluoride, ätherische Öle, Triclosan
Fluoride sind die wohl bekannteste Zusatzstoffe in Zahnpasten. Man weiß, dass sie den Zahnschmelz
stärken und seine Regeneration verbessern (Remineralisierung). Fluoride wirken aber auch
desinfizierend und Hemmen das Bakterienwachstum. Ein weiterer desinfizierende Inhaltsstoff, der
auch in Mundspüllösungen enthalten sein kann, ist das Triclosan. Es ist stark antibakteriell wirksam
und gilt als hilfreich bei der Behandlung von Zahnfleischentzündungen und Parodontitis. Triclosan
ist aber als Inhaltsstoff umstritten.
Häufig werden Zahnpasten auch ätherische Öle und Kräuterextrakte beigefügt, die
entzündungshemmend und adstringierend (lat. für zusammenziehend, und damit auf die
Mundschleimhaut austrocknend, blutstillend) wirken.
Geschmacksstoffe in der Zahnpaste
Man sollte meinen, dass Geschmacksstoffe medizinisch gesehen unwichtig sind. Zahnputzen macht
ja schon den Wenigsten Spaß, aber wer wäre noch darüber hinaus bereit, 2 mal täglich seine
Geschmacksnerven mit einer Kombination aus Tensiden, Abrasionsstoffen und Bindemitteln im
Orignalgeschmack zu malträtieren?
So helfen Geschmacksstoffe also durchaus, die Pflege zu unterstützen.
Welche Zahnpasta ist die beste bei einer Parodontose?
Der Verwendung einer speziellen Zahncreme wird bei der Parodontitisbehandlung nicht die
entscheidende Bedeutung beigemessen. In der Regel haben marktübliche Zahncremes durchaus
vergleichbare Inhalttstoffe. Zudem kommen Zahnbürste und Zahncreme nicht in die Tiefen der
Zahnfleischtasche, um das erkrankte Zahnbett effektiv reinigen zu können. Wenn allerdings eine
deutliche Zahnfleischentzündung (Gingivitis) vorliegt, dann dürfte eine Zahnpasta mit stärker
desinfizierenden (Triclosan), entzündungshemmenden und adstringierenden Inhaltsstoffen von
Vorteil sein.
Fazit:
Bei einer Entzündung des Zahnfleisch liegt es grundsätzlich nicht an der Zahnpasta.
Quellen:
C.E. Dörfer, H.J. Staehle, Strategien der häuslichen Plaquekontrolle, Zahnmedizin up2date, Thieme
(2010)
Sheen, S, Pontefract H, Moran, J: The benefits of toothpaste--real or imagined? The effectiveness of
toothpaste in the control of plaque, gingivitis, periodontitis, calculus and oral malodour.
Dental Update [2001, 28(3):144-147
Davies, RM, Ellwood, RP et al: The effectiveness of a toothpaste containing Triclosan and polyvinylmethyl ether maleic acid copolymer in improving plaque control and gingival health
Journal of clinical Periodontology, 31, Issue12, 1029–1033. 2004
Bildquelle: Fotolia Apart Foto
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