5. Zusammenfassung 129 5. Zusammenfassung Die Transkriptionsregulation des EBER 2-RNA-Gens wurde in vitro und in vivo untersucht. Punktmutationen, die allerdings kein Promotorelement des Gens betrafen, führten zu einer stark reduzierten Transkriptionseffizienz und konnten durch kompensatorische Mutationen im gegenüberliegenden RNA-Strang wieder ausgeglichen werden. Deletionsmutanten des EBER 2-Gens zeigten, daß neben den genexternen Promotoranteilen der interne Bereich bis +80 Promotorelemente enthält. Chimäre Konstrukte aus der 5’-Hälfte der EBER 2-Sequenz bis zur Position +80 und den letzten 60 Nukleotiden der humanen 7S K-Sequenz, die einschließlich des Terminationssignals eine 3’-terminale RNA stem-loop Struktur ausbilden, wiesen eine stark verringerte Transkriptionsaktivität in vitro und in vivo auf. Die Zerstörung des 3’-terminalen 7S KRNA-Stamms führte jedoch wieder zu einer Verbesserung der Transkriptionsleistung in vitro. Wurde zusätzlich auch noch die Komplementarität zwischen der 7S K-Sequenz direkt vor dem Terminationssignal und dem 5’-Ende der EBER 2-RNA hergestellt, bewirkte dieses einen großen Anstieg der Transkriptionsaktivität in vivo und in vitro. Ein ähnlicher Anstieg der Transkriptionsaktivität konnte durch das Einfügen einer Rückfaltungssequenz für das 5’-Ende der EBER 2-RNA direkt vor dem 3’K-Stamm erreicht werden. Wurden diese beiden resultierenden Stämme jedoch durch ein Sequenzelement getrennt, wurde das vormals aktive Konstrukt wieder fast vollständig inhibiert. Stabilitätskinetiken zeigten darüber hinaus, daß geänderte Transkriptstabilitäten die beobachteten Transkriptionseffekte nicht erklären können. Insgesamt wiesen alle Beobachtungen auf die Bedeutung einer direkten räumlichen Nachbarschaft des 5’- und des 3’-Endes der RNA für eine effiziente Transkription durch die RNA Polymerase III hin. Dazu passend lieferten kinetische Untersuchungen der in vitro Transkription von Wildtyp und Mutante Hinweise darauf, daß die synthetisierte RNA bei der Reinitiationsreaktion eine Rolle spielt. Aufbauend darauf wurde ein Modell entwickelt, wie ein solcher Transkriptionsmechanismus aussehen könnte.