1.8 Transkription I (beim Menschen wahrscheinlich DNA-Polymerasen δ, ε) komplementär aufgefüllt. Durch das Enzym DNA-Ligase wird anschließend die DNA-Kette geschlossen. Bei der Hauterkrankung Xeroderma pigmentosum, mit Entstehung multipler Hauttumoren, ist das Nukleo­ tidexzisions-Reparatursystem (NER) defekt. Bei Prokaryonten bis hin zu Beuteltieren wurde ein weiteres und recht einfaches Reparatursystem - die Fotoreaktivierung – gefunden. Foto-Lyasen nutzen hierbei Lichtenergie, um den Cyclobutanring der Thymindimere (s. Abb. 29, S. 33) erneut aufzuspalten und verhindern so Mutationen. Problematisch ist es nun, wenn die DNA-Schäden auf allen beiden Strängen der DNA-Doppelhelix lokalisiert sind. Hier besteht einerseits die Möglichkeit den Schaden durch Endonukleasen auszuschneiden und die entstehenden Enden unter Verlust mehrerer Nukleotide durch eine DNA-Ligase zusammenzufügen. Ein Zerfall des Chromosoms wird somit verhindert, jedoch treten häufig Mutationen auf (nichthomologes Endjoining). Eleganter ist da schon die Reparatur des Doppelstrangschadens unter Ausnutzung des diploiden Chromosomensatzes (homologe Rekombination). Hierbei findet das intakte zweite Chromosom als Matrize zur Reparatur Verwendung. 1.8 Transkription Die Transkription ist der erste Schritt der Proteinbiosynthese und erzeugt einen RNA-Einzelstrang. Dieser RNA-Einzelstrang wird im Zellkern an der DNA synthetisiert und umfangreich modifiziert, um dann als mRNA durch die Kernporen in das Zytoplasma eingeschleust zu werden.Wie bei der Replikation wird auch hier auf dem DNAStrang vom 3´- zum 5´-Ende abgelesen und die RNA vom 5´- zum 3´-Ende synthetisiert. Merke! 1.8.1 Mechanismus der Transkription In menschlichen Zellen beginnt die Transkription wie die Replikation mit einer Entspiralisierung der DNA-Doppelhelix durch Topoisomerasen und der ATP-abhängigen Auftrennung in die Einzelstränge durch Helicasen. Als nächstes binden Transkriptionsfaktoren an eine Promotorregion des DNA-Strangs und signalisieren so der RNA-Polymerase den Synthesestartpunkt. Diese Vorgänge werden als Initiation der Transkription bezeichnet. Unter Elongation versteht man die komplementäre Synthese der hnRNA (heteronukleäre RNA). Die Termination beginnt mit dem Auffinden der Terminationsstelle auf dem DNA-Einzelstrang und führt zum Zerfall des Transkriptionskomplexes und damit zur Beendigung der Transkription. Bevor die hnRNA für die Translation – die Proteinbiosynthese – verwendet werden kann, muss sie noch einem Processing unterzogen und so zur mRNA umgewandelt werden. 1 1.8.2 Processing der hnRNA Ein sehr beliebtes Thema im Schriftlichen ist die posttranskriptionelle Modifikation der hnRNA zur mRNA. Hierzu werden die Enden der hnRNA bearbeitet und die Introns aus dem hnRNA-Strang herausgeschnitten. Modifikationen der hnRNA Zum Schutz der Enden der RNA werden diese zunächst bearbeitet: –– Am 5´-Ende des RNA-Strangs wird eine Cap-Struktur aus Methylguanosin-Resten (Guanin mit einer Methylgruppe in Position 7) angebaut, –– am 3´-Ende wird eine Poly-AMP-Struktur aus 50–200 Polyadenyl-Resten (AAAAA…) angehängt In der RNA wird Uracil (U) an Stelle von Thymin (T) eingebaut. www.medi-learn.de 35