TFH – Berlin Messtechnik – Labor Seite1 von 6 Aufnahme von Kennlinien eines liniaren Bauelementes Ort: TFH – Berlin Datum: 29.09.03 Uhrzeit: von 8.00h bis 11.30h Dozent: Prof. Dr.-Ing. Klaus Metzger Arbeitsgruppe: Mirko Grimberg, Ingo Hoffmann, Géraldine Pastor TFH – Berlin Messtechnik – Labor Seite2 von 6 Die Aufgabenstellung: Die Strom-Spannungs-Kennlinie von einem ohmschen Widerstand sind messtechnisch zu ermitteln und der Widerstandswert ist zu berechnen. Die Spannung beträgt 125 V. Es sollen die Stromwerte am Prüfobjekt (P.O.) bei 50%, 75% und 100% der Spannung ermittelt werden. Anschließend soll eine Fehlerrechnung durchgeführt werden. Bauelemente für den Schaltungsaufbau: Verwendete Messgeräte: • • 1 Vielfachmessgerät Multavi V [2.1-50] Kl.1 als Voltmeter 1 Vielfachmessgerät AEG-UM [2.1-25] Kl.1 als Amperemeter Verwendete Bauteile: • 1 Prüfobjekt RL = 200Ω / Pmax= 2W 1 Stellwiderstand Ra = 700Ω/0,8A [1.1-64] 1 Stellwiderstand Rb = 1050Ω/0,6A [1.1-68] • 1 Spannungsquelle U = 125V [Klemmen 59/60] • • Die Messschaltung: TFH – Berlin Messtechnik – Labor Seite3 von 6 Zuordnung der Stellwiderstände: Die Maximalleistung des P.O. von Pmax= 2W darf bei Vollbelastung nicht überschritten werden. Somit ergibt sich folgende maximale Stromstärke für das P.O. P max =I 2max⋅R P R 2W I max = 200Ω I max =0,1 A I max = Für R2 wählen wir den kleineren Widerstand Ra, da somit der geringere Teil der Stromstärke über den P.O. läuft. Mit hilfe des Maschenstromverfahrens erhält man folgende maximale Stromstärke: 700 −700 −700 1950 ° I m1 = 125 0 I m2 I m1=0,27 A I m2=0,1 A Da der Spannungsmesser sehr hochohmig ist und der Strommesser einen sehr geringen Widerstand hat, werden die Messgeräte in dieser Rechnung nicht berücksichtigt. Die Regulierung der Spannung für die Aufnahme der Messpunkte von 100%, 75% und 50% erfolgt über Ra. Durchführung: Messschaltung 1: Stromrichtige Messung TFH – Berlin Messtechnik – Labor Seite4 von 6 Die Messung ergibt folgende Punkte: I (mA) U (V) 100 20,4 75 15,5 50 10,1 Zunächst errechnen wir den gemessenen Widerstand mit der Formel: • R= U I Allerdings ist der Innenwiderstand des Amperemeters mit darin enthalten. Um RL zu erhalten subtahieren wir den Innenwiederstand. Dieser ist im Messbereich von 150mA mit RiA =6Ω auf dem Messgerät angegeben • R L= U −R iA I Die Messunsicherheit der Messgeräte muss ebenfalls berücksichtigt werden. Diese berechnet man wie folgt: • Messunsicherheit= Klasse⋅eingestellter Messbereich 100 Daraus ergibt sich : U = Kl.1⋅30V =0,3 V 100 I= Kl.1⋅150mA =1,5 mA 100 Der absolute Fehler des Widerstandes errechnet sich mit: • ∣∣ ∣ 1 U R L = ⋅U − 2⋅ I I I ∣ Mit dem absoluten Fehler lässt sich der relative Fehler Fr bestimmen: • F r= ∆R L RL Es ergeben sich dann folgende Werte: U I (Ω) RL (Ω) ∆RL(Ω) ∆R L RL 204 198 6,06 3 206,7 200,7 8,13 4,1 202 196 12,06 6,1 (%) TFH – Berlin Messtechnik – Labor Seite5 von 6 Messschlatung 2: Spannungsrichtige Messung Die Messung ergibt folgende Punkte: I (mA) U (V) 100 19,4 75 14,6 50 9,6 Zunächst errechnen wir wieder den gemessenen Widerstand mit der Formel: • R= U I Die Messwerte sind mit einer spannungsrichtigen Schaltung aufgenommen worden. Dabei fließt ein Teil des eingestellten Stromes durch das Voltmeter. Dies muss bei der Widerstandsberechnung berücksichtigt werden, indem wir die am Widerstand anliegende Spannung mit dem tatsächlich durch den Widerstand fließenden Strom ins Verhältnis setzen. Dieser Strom ist die Differenz aus eingestellten und Messstrom des Voltmeters. Mit Hilfe des Innenwiderstand RiV=20kΩ kann man die Stromaufnahme bei einem Messbereichsendwert von MEV=30V errechnen. • R L= U I −I iv mit I iV = U R iV Die Messunsicherheit der Messgeräte muss ebenfalls wieder. Es gilt die selbe Formel wie beim Amperemeter: • Messunsicherheit= • U = Klasse⋅eingestellter Messbereich 100 Kl.1⋅30V =0,3 V 100 I= Kl.1⋅150mA =1,5 mA 100 TFH – Berlin Messtechnik – Labor Seite6 von 6 Für die Berechnung des absoluten und des relativen Fehlers des Widerstandes gelten in diesem Fall wieder die Formeln: ∣∣ ∣ • 1 U R L = ⋅U − 2⋅ I I I • F r= ∣ ∆R L RL Es ergeben sich dann folgende Werte: U I (Ω) RL (Ω) ∆RL(Ω) ∆R L RL 194 196 5,91 3 194,7 196,6 7,9 4 192 193,9 11,7 6 (%) Ergebnis: Sowohl bei der stromrichtigen als auch bei der spannungsrichtigen Schaltung ist der relative Fehler bei größeren Messwerten kleiner. Der absolute Anzeigefehler bleibt beim selben Meßbereichsendwert konstant. Sinkt der Anzeigewert, so steigt der relative Anzeigefehler. Rechent man mit diesem Wert weiter, so steigt auch hier der relative Fehler.