Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg Fakultät für Mathematik Prof. Dr. U. Herkenrath 17.07.2013 Klausur zur Stochastik I vom SoSe 2013 12:00 bis 14:00 Uhr Nachname Vorname Bitte in Aufgabe Punkte Geb.-datum DRUCKSCHRIFT Matr.-Nr. ausfüllen!!! 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Gesamt (3) (3) (3) (4) (4) (5) (5) (4) (5) (5) (41) P = Bestanden: ≥ 22 Punkte (Klausur + Bonuspunkte) Bonuspunkte: 2 Punkte - Bitte nicht ausfüllen! Viel Erfolg! Aufgabe 1 (3 Punkte) Sei IR die Menge der irrationalen Zahlen auf R. a) Begründen Sie, warum IR eine Borel-Menge ist. Sei ϕ die Dichte der N (0, 1)-Verteilung, d.h. 1 2 ϕ(x) = √ e−x /2 , x ∈ R. 2π b) Berechnen Sie den Zahlenwert für Z ϕ(x)dx IR∩[−1,+1] Aufgabe 2 (3 Punkte) Sei Ω eine nicht-leere Menge, E ⊂ P(Ω). Beweisen Sie: Der Durchschnitt aller σ-Algebren, die E umfassen, ist eine σ−Algebra. Aufgabe 3 (3 Punkte) Berechnen Sie mittels der Verteilungstabelle das 0,2-Quantil der N (µ, σ 2 ) = N (3, 4)−Verteilung; d.h. den Wert q, für den gilt: 20% der Wahrscheinlichkeitsmasse liegt links von q. Aufgabe 4 (4 Punkte) Die Zufallsgröße X sei N (µ, σ 2 )-verteilt, d.h. ihre Dichte f ist gegeben durch f (x) = √ 1 x−µ 2 1 e− 2 ( σ ) , x ∈ R. 2πσ Berechnen Sie die Dichte g der Zufallsgröße Y = ex . (Angabe der Dichte auf ganz R) (e = Eulersche Zahl). Aufgabe 5 (4 Punkte) Ein Stochastiker möchte zur Beurteilung eines Verfahrens eine Stichprobe vom Umfang n = 100 aus einer Exponentialverteilung mit Parameter λ > 0 ziehen. Deren Dichte f ist gegeben durch ( f (x) = λe−λx , x ≥ 0 0 , x < 0. Sein Computer bietet ihm nur die Möglichkeit, eine Stichprobe vom Umfang n = 100 aus einer Gleichverteilung auf [0, 1] zu ziehen. Wie gelangt der Stochastiker zu seiner gewünschten Stichprobe? Ein in der Vorlesung oder den Übungen bewiesenes allgemeines Resultat darf verwandt werden, eine konkrete Berechnung ist aber gefordert. Aufgabe 6 (5 Punkte) Die Zufallsgröße X habe die Dichte ( f (x) = |1 − x| 0 für 0 ≤ x ≤ 2, sonst. Berechnen Sie E[X], Var[X] und den Median Med[X]. Aufgabe 7 (5 Punkte) Es seien X, Y unabhängige, π(λ)-verteilte Zufallsgrößen, d.h. ihre Zähldichte ist gegeben durch: P (X = k) = P (Y = k) = e−λ λk , k = 0, 1, 2, . . . . k! In den Übungen wurde bewiesen, dass (X + Y )π(2λ)−verteilt ist. Berechnen Sie unter Nutzung dieses Resultats für ein beliebiges, aber festes n ∈ N die bedingte Verteilung von X unter der Bedingung (X + Y ) = n, d.h. die bedingten Wahrscheinlichkeiten P (X = k|X + Y = n), zuerst für k = 0, 1, 2, . . . , n, dann für k > n, k ∈ N. Aufgabe 8 (4 Punkte) Bei der Übermittlung der Zeichen 0 und 1 in einem Kommunikationssystem wird durch Störungen eine gesendete 0 mit Wahrscheinlichkeit 0, 02 fälschlich als 1, eine gesendete 1 mit Wahrscheinlichkeit 0, 04 fälschlich als 0 empfangen. Bei einem gesendeten Zeichen liegt mit einer a-priori Wahrscheinlichkeit von 0, 5 eine 0 vor und mit Wahrscheinlichkeit 0, 5 eine 1. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass beim Empfang einer 1 dieses Zeichen auch gesendet worden ist? Aufgabe 9 (5 Punkte) Seien X1 , . . . , Xn unabhängig, identisch verteilt gemäß der Gleichverteilung U [0, a] über dem Intervall [0, a] für ein a > 0. Die Zufallsgröße Y sei definiert als Y = min{X1 , . . . , Xn }. Berechnen Sie - die Verteilungsfunktion F von Y , - die Dichte f von Y . Aufgabe 10 (5 Punkte) Gegeben sei der Wahrscheinlichkeitsraum (Ω, A, P ) mit Ω = { 20, 21, 22, . . . , 49}, A = P (Ω), P ({i}) = 0, 05 , 20 ≤ i ≤ 29 0, 03 30 ≤ i ≤ 39 0, 02 40 ≤ i ≤ 49. Auf (Ω, A P ) seien die Zufallsgrößen X und Y definiert durch 5 20 ≤ i ≤ 24 X(i) = 10 25 ≤ i ≤ 34, 15 35 ≤ i ≤ 49 Y (i) = 10 5 15 10 20 ≤ i ≤ 23 24 ≤ i ≤ 28 29 ≤ i ≤ 39 40 ≤ i ≤ 49 a) Sind X und Y identisch verteilt, d.h. haben X und Y die gleiche Verteilung? b) Sind X und Y unabhängig? c) Berechnen Sie von der gemeinsamen Zähldichte f von (X, Y ) die Werte f (5, 5), f (5, 10), f (5, 15).